und Bilderbücher mit sehr nützlichem und anregenbem Inhalt,| Ritterguisbefther Herrn v. Siebel einen rebit von 350 000 t. Rafperletheater und Gudfästen, die sich einft großer Beliebtheit erfreuten, Zinnfiguren, Sinnsoldaten, Solzipielzeuge in mannigfachfter Art, Holzschnigereien, Lithographien, Aquarelle, dazwischen in bun ter Folge reizende Nippessachen und Modelle, furz alles, was ein Kinderherz felig macht. Sogar eine Weihnachtspyramide, die früher Die Stelle des Weihnachtsbaumes vertrat, fehlt nicht. Es ist eine erfreuliche, fehenswerte Ausstellung die bei freiem Eintritt täglich Dom 18. Dezember bis zum 31. Januar geöffnet ist.
,, Vom Leben getötet."
Berufungsverhandlung im Kolomat Machan Prozeß.
Heute beginnt in Bremen vor der großen Straffammer unter dem Borsiz des Landgerichtsdirektors Dr. Töwe die Berufungsverhandlung gegen Frau Elisabeth Kolomat. Wie erinnerlich,
zu geben und bei dieser Gelegenheit den Wechsel loszuwerden. Aus der Operation wurde nichts. König gab aber niebel ohne Befragung des Magistrats 8500 m. Borichuß, die in Wirt lichteif eine Provision für Hamann darstellten. Dann versuchte man drei Häuser in Berlin zu beleihen. Gleichfalls ohne Erfolg. Schließlich fand man einen Ausweg. Hamann faufte im Jahre 1925 das Gut Meiersdorf" und verlangte von der Stadt eine Hypothet von 180 000 m., von denen 30 000 m. fofort an ihn ge zahlt werden sollten. Er erhielt auch das Geld. Allerdings nicht durch die Sparkasse, sondern aus der Kämmereitaffe, und zwar das Geld, das der Notar. für v. Kniebel zu treuen Händen empfangen hatte. Den Betrag sollte man von der späteren Hypothek auf das Gut Meiersdorf abrechnen. Hamann aber erklärte sich bereit, unter diesen Umständen den notleidenden Wechsel in Zahlung zu nehmen.
hat bas Schöffengericht fie am 17. Juni b. 3. wegen uppelei Mordverfahren gegen Primaner Kranz.
Die Affäre in ein neues Stadium getreten.
an der eigenen Tochter und an der Prostituierten Trude Wolff zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung hieß es u. a., Frau Kolomat habe zwar nicht aus dem Die von dem Berteidiger des Brimaners Baul Kranz beantragte Dtännerverkehr ihrer Tochter Nuken gezogen, jedoch sich dadurch Erflärungsfrist zu der gegen Kranz erhobenen Anflage wegen ge= strafbar gemacht, daß sie die fittliche Gefährdung der Liesbeth gemeinschaftlichen Mordes an dem Kochlehrling Stephan ift bulbet habe; nom Männerverkehr der Trude Wolff habe sie jedoch gestern abgelaufen. Rechtsanwalt Dr. Fren hat den Antrag gestellt, profüttert. Die Prostituierte Trude Wolff war aber die Haupt- das Verfahren gegen Kranz wegen Mordes nicht zu eröffnen, da belaftungszeugin im Prozeß; fie durfte es sein, obgleich auf Grund jeder Beweis fehle, daß er an der Tat des Günther Scheller teilihrer Mitteilungen die Liesbeth verhaftet worden war und obgleich genommen habe. Ueber diesen Antrag wird von der Beschlußfammer fie auf die Frau Kolomat wegen ihres Buches nicht gut zu sprechen des Schwurgerichts II entschieden werden, sobald der Beschluß gefaßt wird, ob der Anflage gemäß das Hauptverfahren gegen Krantz zu eröffnen ist.
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Die Borgeschichte des Brozesses ist noch in guter Erinne rung. Im fatholischen Herder- Berlag waren Tagebücher eines fünfzehnjährigen Mädchens unter dem Pseudonym Machan erschienen. Als Ort der Handlung wurde aber bald Bremen , als Berfasserin die Schuftersirau Kolomat erkannt. Aus dem Inhalt des Buches glaubten Bolizei und Krankenhaus schwere Borwürfe gegen sich entnehmen zu müssen: es wurde da behauptet, die Bolizei sei gegen die fünfzehnjährige Liesbeth zu scharf vorgegangen und habe sie zu einer Dirne gestempelt; das Krankenhaus habe sie zu Tode furiert. Die Polizei ging von der Defensive zur Offensive über und erzwang bei der Staatsanwaltschaft eine Anflage wegen Kuppelei. Die Anklage vertritt diesmal wieder der Staatsanwalt Dredsler; er hat die Zahl der Belastungszeugen auf 16 beschränkt. Als Verteidiger erscheint neben R.-A. Dr. Hertel auch Justizrat Dr. Berthauer Berlin . Es soll die Ladung einer größe: ren Anzahl von Zeugen beantragt werden zum Beweise dafür, daß Frau Kolomat ihrer ganzen geftigen Verfassung nach den Männerperfehr ihrer Tochter für harmlos habe halten tönnen und daß der Hauptbelastungszeugin Trude nicht zu glauben sei. Auch soll die Rolle der Polizei in dieser Verhandlung zur Sprache tommen. Der Brozeß wird noraussichtlich zwei Tage in Anspruch nehmen.
Das Internationale Arbeitsamt.
Bei den fozialdemokratischen Juristen sprach der Direktor des Berliner Bureaus des Internationalen Arbeitsamtes, Regierungsrat Donau über die Organisation und die Lätig feit des Internationalen Arbeitsamtes, beim Bölterbund. Aufgabe des Arbeitsamtes ist die Berwirklichung Der jozialen Gerechtigkeit durch Vereinheitlichung der sozialpolitischen Gesezgebung, die möglichst gleichmäßige Gestaltung der Arbeitergefeßgebung in allen Ländern. Es besikt zwei Organe: die Arbeitsfonferenzen und den Berwaltungsrat. An her Arbeitstonferenz nehmen außer den zwei Regierungsvertretern aus jepem von den 55 Bölferbundsländern ie ein Bertreter der Ar beitnehmer und der Arbeitgeber teil. Die Arbeitstonferenz tritt einmal im Jahre in Genf zusammen. Ihre Aufgabe ist, Entwürfe zu späteren Vereinbarungen auszuarbeiten. Das Charakteristische in den Konferenzen und den Arbeitsausschüssen ist, daß die Abftimmungen nicht national, sondern gewissermaßen internatio nal orientiert sind: Arbeitnehmer stehen hier geschlossen gegen Arbeitgeber. Bis jetzt sind 25 Abkommenentwürfe ausgearbeitet worden. Von diesen Uebereinkommen hat z. B. Deutschland bis jetzt nur vier ratifiziert; die Ratifizierung zweier weiterer steht unmittelbar bevor. Das Achtstunden- Uebereinkommen ist
non 10 Ländern ratifiziert worden. Die geringe Anzohl von Katifizierungen hat bazu geführt, daß die Abkommenentwürfe nicht mehr den sozialpolitisch am höchften stehenden LänDern angepaßt werden, sondern gewisse Mindestforderungen enthalten; die Höchftforderungen werden gewissermaßen nur programmatisch festgelegt.
Das Arbeitsamt selbst wirkt als beaufsichtigender Berwaltungskörper. Er besteht aus 24 Mitgliedern, von denen sich die eine Hälfte aus Regierungsvertretern zusammenſekt; Die andere Hälfte besteht aus Bertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Der Vorsitzende des Internationalen Arbeitsamtes, Thomas, übt seinerseits eine außerordentlich energische Tätigfeit aus, bereift persönlich die in Frage tommenden Länder, um insbesondere die Gewertschaften zu veranlassen, daß fie burch ihren Einfluß das Zustandekommen der Ratifizierungen bewirlen. Dies ist ihm schon oft verübelt worden. Dem äußerst interessanten Bortrage folgte eine rege Disfuffion.
Der Fall des Bürgermeisters.
Sein vielfach vorbestrafter Geldvermittler. Vor dem Schöffengericht in Eberswalde findet augenblid fich ein Betrugsprozeß gegen zwei deutschnationale Männer statt: den Bürgermeister König und seinen Geldvermittler, dem mehr als in 30 Fällen wegen Diebstahls, Urkundenfälschung, dem mehr als in 30 Fällen wegen Diebstahls, Urkundenfälschung, Betruges und Steuerhinterziehung vorbestraften Pächter des Gutes Neue Mühle", Hamann die letzte Gesamtstrafe dieses Angeflagten betrug nicht weniger als sieben Jahre Gefängnis. Aller Dings behauptet Bürgermeister König, daß er von dem Vorleben Hamanns feine Ahnung gehabt habe, das umfomehr, als dieser beim Landrat Bogel ein- und ausging; hinzu komme noch, daß Hamann ihm 500 000 m. Kredite für Bauten besorgt habe ohne Gegen Leiſtung.
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Den Ausgangspunkt dieses Prozesses bildet ein Wechsel in Söhe von 350 000 m., den die Stadt Biesenthal ber bald darauf verfrachten Luisenstädtischen Bant ausgestellt hat, fie erhielt 150 000. und einen Rüdwechsel über die restlichen 175 000 m., die jedoch anstatt ins Depot der Bank in den Ruhr- Berband ging. So mußte dieser Wechsel schließlich von der Stadt Biesenthal eingelöst werden; also hatte sie 175 000 m. verloren. Um ben Schaben gutzumachen, mandte sich König an den Gelbvermittler Hamann. Diesmal aber ohne jeden Erfolg für die Stadt, aber mit um so größerem für Hamanns Tasche. Zuerst beabsichtigte man, einem
Inzwischen ist die Mordaffäre Kranz in ein neues Stadium getreten. Als Rechtsbeistand des Fabrikanten Scheller hatte Rechts anwalt Dr. Arthur Brandt beantragt, das Verfahren gegen Bauf Krantz auch wegen Ermordung von Günther Scheller ein zuleiten und Anklage zu erheben. Da die Staatsanwaltschaft gegen diesen Antrag entschieden hat, ist jetzt Beschwerde beim General staatsanwalt des Kammergerichts gegen diesen Beschluß erhoben worden. Dieser Antrag wird damit begründet, daß Günther Scheller Linkshänder war und daß die beiden Schüsse, durch die Stephan getötet wurde, nachweislich linkshändig abgegeben worden find, während der angebliche Selbstmordschuß des Günther Scheller in die rechte Schläfe abgegeben worden ist, so daß der Rechtsbeistand daraus folgert, daß die Tötung Schellers nach vorheriger Verabredung durch seinen Freund Kranz erfolgt sei. Außerdem aber hat Rechtsanwalt Dr. Arthur Brandt auch noch beantragt, Kranz wegen Bedrohung der Hilde Scheller und wegen Verabredung zur Ermordung der Hilde Scheller nach§ 49b des Strafgesetzbuches unter Anklage zu stellen. Bekanntlich hatte Kranz, als Hilde Scheller auf die Schüsse hin wieder ins Zimmer stürzte, ausgerufen:„ Nunmehr mache ich Schluß, es sind noch drei Kugeln im Lauf!" Daraus folgert der Rechtsbeistand der Familie Scheller, daß Kranz beabsichtigt habe, auch Hilde Scheller, wie es vorher fest gelegt worden war, zu töten. Krank allerdings behauptet, daß er sich selbst nur gemeint habe. Ein Gedicht, das fürzlich ver öffentlicht wurde und aus dem eine gewisse fexuelle Ueberreife der sechzehnjährigen Hilde Scheller gefolgert wurde, stammt übrigens, wie mir erfahren, nicht von ihr, fondern sie hat es aus einer Samm lung, die Krank ihrem Bruder gegeben hatte, abgeschrieben und soll haben. Db Kranz felbft der Dichter ist oder ob er es auch irgendwo es dann auch noch mit fpöttifchen Bemertungen versehen des Berfahrens dürfte die Schwurgerichtsverhandlung voraussichtlich abgeschrieben hat, steht noch nicht feft. Bei dem jeßigen Stande im& ebruar stattfinden
Aufklärung eines Raubüberfalls.
Johne Beute in ben Grunewald Hinet. Der Bolizei ift es gelungen, ben Täter zu ermitteln. Es handelt sich um zwei junge Menschen von 18 und 19 Jahren; sie sind beide mohnungs- und arbeitslos und standen dem Richter gegenüber,
Frieda F., die auf dem Bahnhof Grunewald einen Ausschan! In der Nacht zum 5. Dezember hatte eine Bertauferin betreibt, nach der Durchfahrt des letzten Fernzuges die Tageslofung in ihre Geldtasche gesteckt und einige Sachen vom Büfett in einen Eimer gelegt. Gegen 1½ Uhr ging fie dann vom Bahnsteig herunter, um sich zum Abrechnen in das nahegelegene Wirtschaftsgebäude zu begeben. Da sprang plößlich hinter einem Baum hervor ein junger Bursche auf sie zu und versuchte, ihr mit Gewalt die Geldtasche und den Eimer zu entreißen. Das gelang ihm aber nicht. Die Ueberfallene sezte sich mit dem Eimer zur Wehr, rief um Hilfe und zwang den Räuber zur Flucht. Der Bursche entfam
Funkwinkel,
Zahnplomben aus Kupferamalgam .
Ihre Gefährlichkeit ist erwiesen.
In der in diesen Tagen stattgefundenen Sizung des Bereins für innere Medizin" berichtete Prof. Dr. Fleischmann über die Ergebnisse seiner Untersuchungen zur Frage der Gefahr. Leiter der an der II. Inneren Universitätsklinik der Charité eigens lichfeit leinster Quedfilbermengen, die er als dafür gefchaffenen Untersuchungsstelle seit über einem Jahre ge führt hat.
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Befanntlich haben die auffehen erregenden Befunde des Chemiters Prof. Stod( Berlin ), die diefer vor etwa anderthalb Jahren mitteilte, die Frage aufgeworfen, ob der Quede filbergehalt der Amalganplomben zu chronischer Qued. filbergehalt der Amalgamplomben zu chronischer Qued. wenn auch nur ganz geringe Aufnahme von Quecksilber in dem Körper stattfindet. Es wurde daher damals eine Stelle geschaffen, an der Krante, die an Quecksilbervergiftung zu leiden glauben, genau untersucht wurden, sowohl auf ihre Beschwerden, wie auf die Beschaffenheit ihrer Zahnfüllungen und auf die Anwesenheit von Quedfilber im arn. Prof. Fleischmann tellte nun mit, daß seine Nachprüfung in fofern eine Bestätigung der feinerzeit von Prof. Stock gemachten Beobachtungen erfahren hätten, als tatsächlich aus fupferhaltigen Amalgamfüllungen bei Cdelamal gamen nur selten häufig fleinste Qued silbermengen in den Körper übergehen. Allerdings fei dieser Nachweis noch richt gleichbedeutend mit einer Schädigung, die nur dann einfritt, wenn außerdem eine gemisse Ueberempfindlichkeit des Körpers vorhanden ist, wie sie auch bei gewissen anderen Medikamenten, zum Beispiel Jod and sogar bei gewissen Nahrungsmitteln ( Krebsen, Erdbeeren), manchmal beobachtet wird. Jeden falls erhebt Prof. Fleischmann die Forderung, daß das Kupfer amalgam aus dem Arzneischrank des Bahnarztes verschwindet und daß in Zukunft auch in der Kassenpraris und in der Schul Bahnpflege das Kupferamalgam nicht mehr ge= braucht wird, sondern daß es mangels anderer einwandfreier Füllungsmaterialien zunächst durch das sogenannte Edelamalgam ersetzt wird. 3u erklären fei diese relative Giftigkeit durch die unangenehme Eigenschaft der Kupferamalgamfüllungen, sich mit der Zeit auszuwaschen und porös zu werden und dadurch eine Ausscheidung von Quedfilber zu begünstigen.
An der darauffolgenden Diskussion beteiligten sich Professor Died ( Berlin ) und Dr. Borinsty vom Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin . Letzterer gab einen Ueberblick über die bisherigen Ergebnisse der seit mehreren Mongten an den Berliner Schulzahntliniten gemachten Quedsilberunter. fuchungen, der Schulzahnärzte, schwestern und Schulfinder, die sowohl im Harn wie im Stuhl Quedsilber zeigten. Profeffor Stod( Berlin ) gab seiner Befriedigung Ausdruck, daß seine im Vorjahre ausgesprochenen Bedenken gegen die Amalgamfüllungen doch zu einer fritischen Nachprüfung geführt hätten, und daß diese ein ganz ähnliches Resultat mie feine eigenen Untersuchungen gezeitigt hätten.
Auch ein Stellennachweis! Industrie und städtische Behörden vernachlässigen ihn. Aus Architettentreifen wird uns geschrieben:
Der öffentliche Stellennachweis in der Kloster. straße, der unter anderm auch die Technifer der verschie benen Großindustrien umfaßt, ist vor längerer Zeit von der morden und wird von ihr mit großen Koften unterhalten. Unter Stadt Berlin als gemeinnütziges Institut ins Leben gerufen den stellungsuchenden Bewerbern find bewährte, tüchtige Kräfte die allen an sie gestellten Anforderungen genügen fönnten. Es ist aber den mit der Stellungsvermittlung betrauten Beamten des städtischen Stellennachweises trop bestem Willen in vielen Fällen nicht möglich, selbst fähige Bewerber in Stellungen unterzubringen. Ihre Bemühungen scheitern an dem passiven Widerstand der in Frage kommenden privaten Firmen oder auch st à d tischer Behörden. Es herrscht eben eine unbegründete Boreingenommenheit gegenüber den von dem städtischen Stellennachweis zugesandten Bewerbern für vakante Posten. Um diesem be dauerlichen Zustand abzuhelfen, müßten die städtischen Behör. den den privaten Firmen mit gutem Beispiel voran. gehen, indem sie als städtische Behörden in erster Linie auch Die von dem städtischen Stellennachweis überwiesenen steffimas. lojen Bewerber berücksichtigten und in ihre Bureaus einstellten. Ferner müßte die Bauverwaltung der Stadt Berlin bei Ausführung eigener Bauvorhaben zuerst auch ihren eigenen Stellennady weis in Anspruch nehmen.
Es ist hier schon oft die Feststellung gemacht worden, daß die Berliner Funtstunde ihre Programme ötonomischer einteilen muß. Will sie die Ueberlegenheit der klassischen Musir über die moderne oder umgekehrt an einem Lage demonstrieren? Man fann gegen Der Rettungsdienst der Arbeitersamariter. Unterhaltungsmusit mit der Maritana- Ouvertüre und ähnlichem allerlei einwenden, wenn am Abend irgendein Kunstpfeifer und ein Tiroler Quartett sich produziert. Aber Bach, Beethoven und Reger am Nachmittag und moderne Komponisten abends bedeutet etwas zu viel des Guten. Gibt man flaffische Mufit am Nachmittag, dann märe ein populäres Orchestertonzert abends angebracht, oder jagat man furz nach dem Mittagessen, dann könnte die Problematik der Modernen musikalisch am Abend ausgewertet werden. Musik ist und bleibt für den Rundfunt das eigentliche Gebiet. Doch eine leber spannung ist auch in dieser Beziehung abzulehnen. Die Stunde der Lebenden, eine Einrichtung des Rundfunks, die nicht genug zu loben iſt, paßt am besten für den Sonntagmittag. Hier hat jeder Zeit zu hören und ist ausgeruht. Die neuartige Einrichtung, Jazzkonzerte aus irgendeinem Theater zu übertragen, würde sich besser für die Abendstunden am Wochentag eignen, wo der Hörer, der von der Arbeit kommt, gern eine Entspannung erlebt. Was soll er aber, müde und abgespannt, mit problematischen Kompofitionen von Großz, Weigl oder Betref anfangen? Auch der Arbeiter will die moderne Musi kennenlernen. Doch alles zu seiner Zeit. Was hiervon abgesehen im Rundfunk geschieht, hat unbedingt fünstlerijdyes Niveau. Dag Paul Schmidt ein Meister des Orgelvortrags ift, bestätigt sich von neuem Carol Sareter spielt Beethovens Appaffionaete farbig und ausdrucksvoll, und Maurits van den Berg ift als hochbegabter Interpret tlaffischer und moderner Komponisten bekannt. Die Stunde der Lebenden bringt diesmal gemissermaßen einen Ueberblick über die Zwiespältigkeit im modernen Musikleben. Atonales steht neben Melodiösem, Grotestes neben Bathetischem. Profeffor Weismann gibt turze, scharf ummriffene Charakteristiken der aufgeführten Tondichter. Berdienstvoll, daß Hermann Kafed die Entstehung eines Buches schildert, die Schwierigkeiten, die ein Autor bat, um sein Wert anzubringen, die Honorarfrage, die Drucklegung und schließlich den Bertrieb. F. G.
Ueber den DON den Arbeiterfamaritern auf dem Tegeler See und den angrenzenden Gewässern ausgeübten Rettungsdienst liegt jetzt die Statistik für den Sommer dieses Jahres vor. Das im Mai in D'enst gestellte große Motorrettungsboot hat sich außerordentlich bewährt, es hat sich ge Reigt, daß seine Anschaffung dringend nötig war. Das mitgeführte Bordbuch verzeichnet folgende Unglücksfälle, bei denen die Samariter helfend eingreifen konnten:
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Gesamtziffer der Unglücksfälle: 103, Ertrunkene 21, Wieder. belebung mit Erfolg 16, ohne Erfolg 5. Wertvolle Dienste bei den Wiederbelebungsversuchen leistete der an Bord befindliche Pulmotor, den auch die städtische Feuerwehr bei allen in Frage kommenden Fällen anwendet. Lobend erwähnt selen auch die Rettungsschwimmer und ihre tatkräftige Unterstüßung. Außerdem wurden nicht weniger als 26 Boote, die aus den verschiedensten Gründen Havarie erlitten und gefentert waren, abgeschleppt. und die mit dem Tode fämpfenden Insassen den Wellen entriffen. Leider wird die Geländeübersicht auf dem Tegeler See durch seine buchtenreichen Ufer außerordentlich erschwert. Eine zweite ständige Dienstbefeßung durch ASB. fand im Freibad Blößensee statt. Aus der dort geführten Statistik ist folgendes ersichtlich: Gesamtziffer der Unglüdsfälle: 833, Ertrunkene 29, Wiederbelebung mit Erfolg 23, ohne Erfolg 6, Transport zum Arzt 22, zur Wohnung 13, ins Krankenhaus 29.
Aus diefem furzen Heberblid ist flar erfichtlich, wie bringend notwendig der verstärkte Ausbau des Sterheitsdienstes in den Freibädern ist, damit der werftätigen großstädtischen Bevölkerung, die nach schwerer Tagesarbeit ein paar Stunden der Erholung sucht, tie absolute Gemähr gegeben ist, daß alles zur Sicherheit des Lehens getan ift. Die Behörden werden durch Gewährung höherer Bei träge den Ausbau des Rettungswelens fördern müssen. Brivate
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