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Lunker Alvensleben vor Gericht. Werwolshäuptling und Feind von Schwarzrotgold.
F. Kl- Frankfurt a. d. 0. 16. Dezember. Die für heute angesetzte Vernehmung des Pastors Eis- n« r aus Arensdorf war für de Verteidigung eine Ent- täuschung. Es ergab sich, daß Eisner aus eigener Wissenschaft gar nichts weiß und daß die von dem Verteidiger Bloch gestern unter Beweis gestellte Behauptung, der kleine Vor- melcher habe im Konfirmandenunterricht seine Bekundung über die Aeußerung des alten Schmelzer selbst als unwahr zugegeben, durchaus unrichtig ist. Die Sensation der heutigen Vormittagsverhandlung war indessen die Vernehmung des Herrn v. Alvensleben. Dieser jugendliche Junker mit der scharf geschnittenen Hakennase gab im Kreuzverhör zu, daß er mehrfach oersucht habe, dieGastwtrteinArens- d o r s zu veranlassen, dem Reichsbanner oder ähnlichen Orga- nisationen die Säle zu verweigern. Nach dem Grunde gefragt, erklärt er, er handle dabei nur genau so. wie der preußische Ministerpräsident Braun, der die Hotels boykottiere. Er gibt zu, Stahlhelm» und Werwolf- f u b r« r i m Kreise Lebus   zu sein, und muß auch be> künden, daß er in einem besonderen Falle sechs Stahlhelm- leute aus dem Verbände ausgeschlossen habe, well sie zur Wahrnehmung ihrer Rechte in einem Streit sich einen j ü d i» s ch e n Anwalt genommen hatten. Das hält er auch heute noch für durchaus gerechtfertigt. Er erklärt auch, daß er die Ueberweisung einer schwarz- rotgoldenen Reichs sahne durch den Landrat des Kreises an die Gemeinde für unzulässig halle  , und er- klärt es für verständlich, daß gegen solche Zwangsmaßnahme Gegendruck entstehe und muh gestehen, daß die Fahne tat- sächlich gestohlen worden ist, wenn er auch be- streitet, den Dieb zu kennen oder von seiner Person eine Der- mutung gehabt zu haben. Er gibt ferner zu, daß er im Jahre ISZS in einer L a n d- bundverfammlung erklärt habe, wenn die Kommu- nisten oder Reichsbannerleute mit ihre« Lastkraftwagen durch die Dörfer kämen und Störungen verursachten, daß dann die Bauern das Recht hätten, zur Selbsthilfe zugreifen. Er erklärt, daß ihm der Unterschied zwischen Kommunisten und Reichsbanner zwar bewußt sei, daß aber auf dem Lande zwischen beiden kein Unterschied gemacht werde. Ueber die Gründe befragt, warum erdieGegner- f ch a f t gegen das Reichsbanner und den Reichsbanner- gedanken zum Ausdruck bringe, erklärt er. nach feiner Mei- nung besorge das Reichsbanner die Geschäfte der Feinde und deswegen müsi« er sie bekämpfen. Die Farben Schwarzrot- gold lehnt er ab, gibt jedoch gnädigst zu daß das Reichsbanner als Organisation das Recht habe, für die Farben des Reiches einzutreten. Zum Schluß verweigert er die Aussage aus eine Frage des Recktsanwalts Falkenfeld, ob er einen Bericht d-s Siahchelmverteidigers Solitz-Frankfurt erhalten habe zum ..Zwecke der Wellerverbrestung a» hier in Arensdorf viel
gelesene Lokalblatter. in denen unwahre Behauptungen und Stimmungsmache über die Beteiligung der Schmelzer an dem Konflikt und vor allen Dingen über die Schuld des Reichs- banners enthalten waren. Durch diese Weigerung, den Empfang eines solchen Briefes zuzugeben oder die Frage überhaupt zu beantworten, wird das Gericht in die Zwangs- läge versetzt, einen Beschluß über die Zulassigkeit der Frage an sich zu sasien und damit den ersten Konfliktsfall in den fünftägigen Verhandlungen herbeizuführen. » B, S. Frankfurt a. b. 0� 16. Dqzember� Di« heut'fl« Verhandlung begann mit Ueberrafchungen. Der Sutfcher des Herrn 0. illnensleben. Dledemann. bsrlchtigtc fein« erste Aussage dahin, daß er nlchl oor, saodero erst sechs tage nach dem Zusammenstoß aus dem Stahlhelm aasgclreleu fei, angeblich aus eigenem Enljchlvß. Die Tatsach«, daß er dann vier Wochen später im Gutsbezirk«inen etwas geringeren Posten erhielt, bezeichnete er als nicht mit diesem Austritt aus dem Stahl- Helm im Zusammenhang stehend, er habe vielmehr freiwillig um einen anderen Posten gebeten. Die anschließende Vernehmimg de» Reichsbannermanns Liesack brachte dann ein ganz neues Moment in die bisherigen Fcstslellun- gen. Zeuge erklärt, gesehen zu haben, daß der alle Schmelzer, der schon vorher-Schieß doch!' ge- rufen habe, nach den ersten Schaffen den Catif des Gewehr» ergriffen und«lue Bewegung gemacht habe, eck» ob er feinem Sohne etwa» zureiche. Eine Heugabel habe er nicht in der Hand gehabt. Bei dieser Be- kundung sprang Schmelzer senlor aus und rief:Cch bin nicht an meinem Sohn herangetreten, der liebe Gott soll mich strafen, wenn das nicht wahr ist. So ein Lump.' E» kam zu längeren erregten Ause nonderseßungen, doch blieb Liesack bei seiner Dar- stellung, die aber von einem Zeugen, dem Reichsbannermann Siesel aus Arensdors, nicht unterstützt wurde. Kiesel meinte nur. daß der Ruf-Schieß doch?' wahrscheinlich von dem alten Schmelz« herrühr«, will aber nichts davon gesehen haben, daß der Vater an seinen Sohn während des Schießens herangetreten sei. Dann wurde der Pfarrer Eichner aus Arensdors vernommen. und zwar zur Frage der Glaubwürdigkeit des 13jährigen Willi Bormelcher. Er gab an, daß er nach den Zusammenstößen im Kon. sirmandenlinterrilßt die Knaben aus da» fünfte Gebot hingewiesen und es als«'ne Sünhe bezeichnet habe, einen Menschen zu töten, ganz gleich, welcder Partei oder Konfesston er angehöre. Ueber Willi Lormelcher wisse er nur, daß die anderen Knaben ihm erzählt hätten, Willi habe sich eine Puppe, die«inen Stahlhelm- mann darstellen sollte, zurecht gemacht und mit dem Rut:Schießt den Hund tot' m t einem Hammer auf die Puppe geschlagen. Des- wegen sei r» zu Streitigkeiten mit ihm gekommen, an denen aber Vormelcher selbst Schuld getragen habe. Di« Knabe hätten den Jungen auchBluthund' gerufen. Die Polstisterung der Schulkind«, so«klärte der Pfarr«. ist I» Arensdorf ungrheu« weligehenb. Ich selbst gehöre ke'n« Organisation an. ich kümmere mich nicht darum, ob lemand Reichsbann«, Siahlhelm od« Rot-Front ist. Ich bin für alle da!
Hugenberg ist mit Lösten zufrieden. Die Christlichen   rühmen sich ihres Erfolges.
Die Presiekommentar« zu dem Schiedsspruch der BMallindustrie der Nordwestlichen Gruppe sind sehr spärlich. Bemerkenswert ist ober der Kommentar de».Tag' des Schwerindustrietlen Hu gen- b« r g: Der Schiedsspruch im Eifenkonsstkt zeigt ein ehrliches Be. streb«» des Schlichters, den scharf gcgensMichcn Forde- nirfen gerecht zu werden. In der Arbeltszeit ist der Berluch ge. macht worden, auf der Bast» des Gesetzes und d« bekannte« Ber- ordnung de, Reichsarbeitsminister» einen Weg zu finden, der den Bedürtniffe» der Wirtschaft und den Forderun- gen d« Beleg lchaften tn gleichem, allerdings beschränktem limsange Rechnung trögt. Die Kosten dies« Regelung, soweit st« da? Lchnkonto betreffen, sind zwischen Arbeitnehmern und Ar- beitaebern durch t e I l w e i s e n Lohnausgleich' aufgeteilt worden.' Die Rationalisierung hat den Unternehmern Riesengewinn, ge­bracht. den Arbeitern die Belastung ein« äußersten Anspannung der Kräfte. Daß die unbedingt gebotene Verkürzung der Arbeitszeit eine Lohnmlnderunz zur Frlge habe» soll. b«fr,edtgt Herrn Huzenbag. Er ist mit Dr. Sötten zufrieden und hat auch allen Grund dazu. Bezeichnend ist die Haltung des christliche» Metollarbeiterv«- bände». Cr läßt durch Wolfs verbretten: verbreiten: Der Schiedsspruch kür die Großelsenindustrle Nordwest ent- hält«in« Vereinbarung, die zwischen dem Lrbeltgebcrvrrband für den Bezirk der nordwestlichen Gruppe de» Verein» Deutsch  « Eisen- und Stahlindustrteller einerseits und dem Christlichen  Metallardeiterverband andererseits zustande kommen ist. Diese« Abkommen, da» durch den Schiedsspruch auch für die anderen Arbeitnehmerverbänd« ab 1. Januar ISA ol» Tar>fv«trag gilt.(?) baut sich auf folgend« Sachlage aus: Die Bundesratsverorlmung vom 5. Februar 1895 schreibt eine ununter­brochen» Betriebsruhe von Ii Stunden an Sonntogen vor, wenn in mehr als zweifacher Schicht gearbeitet wird. Die Vertreter de» Arbeitgeberverbandcs Nordwest haben den an sidi einwand- freien Standpunkt eivqencmmen. daß jeo« befugt ist, gesetzliche Recht« bi» zur äußersten Grenz« auszunutzen. Infolge- dessen dürfe die Kroßeisenindustrie für diejenigen Arbeiter, welche aus Grund der Verordnung vom Juli 1927 ab 1. Januar 1928 in die dreigeteilte ochlsiündige Schcht üb«gesührt werde», den Arbeitsbeginn auf Sonntag abend 6 Uhr festfetzen." Daß ausgerechnet die Christlich« sich der Einschränkmig der Sonntazsrnhe sechs Tag« sollst du arbeite» und am siebente« sollst du ruhe« auch noch rühme», ist wirklich etwa, zuviel Zentrumspolitik.»i« sie Klöckn« wünschen mag. und zu wenig Christentum. I» diese» Zelammenhang ist auch ei» Irrtum dar Vossischen Z-iMng' zu berichtigen, die behauptet, die frei«, Ge« werkschaft«« hätte»«in« Erhöhung der Facharbeiterlöhne um 10 Pf., die christliche»«in« frlche um 14 Pf. gefordert. Da, letzt« ist richtig. Di« Forderung«» der freien Gewerkschaften enthielten aber außer einer Lohnerhöhung von 10 Ps. für all« Arbeiter,«ine»««t. sprechend«» Lohnausgleich für die berel!» eingetreten» oder eintretend««rbeitezellverkürzimg. fv daß die Gesamtforde­rung je noch der Arbeitergruppe bl» zu 27 Ps. die Stund« betrug. Di«.Rot, Fahne' macht e» sich sehr leicht, um all« Lost auf die Arbeiter, all« Berantwortung auf die Gewerkschaft«, abwälzen I z» kämm», vi« Haltung d« Christlichen  , deren Einfluß im Ruhr->
gebiet sehr stark ist. braucht sie nicht zu beachten, ebenso wenig wie da» beiderseitig» organisatorilche Kräfteverhältnis. Sie(die Arbeiter) wissen, daß hi« nur der geschlossen« Kampf otn Erfolg sein kann. Deshalb fordern sie täglich stürmischer(?!) von den Verhandsfüdrern, daß die Gewerkschaften endlich zum Kampf aufrufen. Und weil der Komps der Metallarbeiter allein nicht ausreichend ist, deshalb verlangen fie(?!) den gewerkschaft­lichen Kampfaufruf für alle Arbeit» der Schlüsselindustn». Einer klaren und eindeutigen Aufforderung der G«vorkschaslen zum Streit aller Metallarbeiter, Bergarbeiter und Transportarbeiter würde» die Masten mit Begeisterung folgen.' Die KPD.  , die im Ruhrgebiet   ein Blatt und ein Lezirksfetre- lartat unterhält, hat aus Anlaß de» Ruhrkonflikts Heckert und So« neu nach dem Ruhrgebiet   entsandt, um Leben in dt« Bude zu bringen. Heckert sommerte selbst in der Jkottn Fahne' über dt« Passivität' der Arbeiter. Daß für den Bergbau und da» Tran»- pertgrwerb« Tarifverträge bestehen, dte man nicht mit einer Handbewegung aus der Welt schaffen kann, kümmert die KPD. wen'g. La. wäre«s«in Beschluß derKomintern  ' oder de» Agitprop', dann wäre jeder Buchstabe dreimal heilig. Aber«in Vertrag, unter de» eine deutsch  « Gewerkschaft chren Name» gesetzt hat, was bedeutet der für Moskau  ? Eben noch haben die Moskowiter mit ollen ihren Hilismitteln den Streik bei Gebauer, wo insgesamt 800 Personen beschäftigt sind, aufgezogen. Dos Ergebnis war eine schwer« Niederlage der Arbelter. Am Sonnlog werden die zu diesem Zweck am Sonnabend zu wählenden Delegierten de» Metallardeiterverbandea zu dem Schied«- sprach Stellung nehmen. Dt« Ablehnung ist gewiß. Denn nicht allein in der Arbeitszeit ist der Schiedvipruch»och schlimmer als Ihn selbst Pessimisten vermuteten: was dieser von Dr. Bronn» über den Kops des«igenilichen Schlichter» für Rhetnland-Westfalen hinweg bestellte vberlandcsgcrichtsrat sich in der Lohnfrag« geleistet hat. ist ohne Beispiel in der Spruch- praxi, der Schiichtungsinstanzen. Seit dem 1. März Ist«ln« Stet- gerung de» Lebenshaltungsindex von mehr ol» 3 Proz. eingetreten. Big zum 1. November nächsten Jahres wird voraussichtlich«In« weitere Steigerung«imreten. Di« Ar- b»tt»l«tftu»g ist nach dem Zeugnis der Unternehmer fest 1025 um 40 Proz. gestieg«». Dies« Produkt irmssteigerung zu- züglich der Steigerung de» amtliche» Lebensholtungsindex hält D«. Zötte» mV Z bi, 1 Pf. fürak>g«g»lt«»'l Di« Rationali- stexung. die verwinderuna der Sewstkosten, wird in de« Mund« tziefe» Juristen zu»i»«.Belastung' der Industriellen, die die Ar. bester wst einer Lohnkürzung zahlen sollen. Der ge- steigerte» Produktion wird«in verminderte? Per- brauch gegenübergestellt. Dies« Spruch muß korrigiert wer den I Verbindlichkeit in Sicht! Der RelchsardeU-mlvister wird beide Parteien auf vi«»«- l a g zu sich lad:», um»ach Ablauf der Erkläruagsfrist zum Schieb». sprach für dle Clfeninduflrie eine Aussprach« darüber zu führe». ob im Zoll« der Ablehnuag de» Schlebefprochev hie vre- bindllchkeltserklärvag erfolge» soll. Damit solle» de» veusiche» IRetallarveifenerbmd Mc Hände tttantai»eid  ». j
Das Wiener Volksgen'chi, Alle Luli« Angeklagten vom Schwurgericht freigesprochen! Die Geschworenen des Landesgerichts Wien I hatten in der eben beendeten ZZerhandlungsreche über sieben5uli° Verbrecher' zu urteilen, die wegen der besonderen Schwere ihrer angebllchen Straftaten ocer weil dos polttif che Verbrechen des A u f st a n d e s darunter war, vor die Ge- fchworenen kamen. Obwohl die Geschworenenbank in jeder dieser Verhandlungen anders zusammengesetzt war und die Slaotsanwaltschost von ihrem Ablehmrngsrecht reichlich Ge- brauch machte, obwohl auch manche Anpet agten die eine oder andere Straftat zugegeben haben, sind sie alle f r e i a e- sprachen worden. Und nicht nur etwa nur freigesprochen, weil von den zwölf Geschworenen bloß sieben die i�cbuldfrage bejaht hätten und weil acht Ja zur Verurteilung erforderlich sind nein, in den allermeisten Fällen sind die Schuldsragen mit zwölf Nein beantwortet worden. Diese Schwurgerichisurteile sind nichts anderes als der feierliche und darum eindrucksvollste Protest gegen das un- agbarc Wüten eines Teils der Wiener Polizei am IS. und 16. Juli. Jenes Schwurgerichtsurteil des ländlichen Landes- gerichls Wien II. das die srontkämpferischen Arbeitermörher von Schattendorf   frelgesprochen uns dadurch den Zorn des Wiener Proletariats entfesselt hat, ist nun einigermaßen ge- sühnt. Laut und gebieterisch tönt aus diesen Dezember- urteilen die Forderung: Fort mit dem Schieh-Schobrr, fort mit dem Keine-Milde-Seipel!
Mussolinis Rote an Frankreich  . Er erklärte eine dauerhafie Entente für möglich. Begnadigungen angekündigt. Rom  . Ist. Dezember. Mussolini   erstastete dem Ministerrat Bericht über die politisch? Lag«. Amtlich heißt e» darüber: Angesichts der vollkommenen Ruhe de» Volkes und der ossenbaren und gänzlichen Unschädkich- k ei t der noch überlebenden Regungen des Antifaschismus bin ich zu der Ansicht gelangt, daß das faschistisch» Regime«inen Beweis seiner Kraft geben kann, indem es sich seinen Widersachern gegenüber großmütig erweist, insowest sie sich einer solchen Großmut würdig erwiesen haben. In den nächsten Tage» werden von den 600 zu Zwangsaufentholt Verurteilt«», die sich noch auf den Inseln befinden, 250 in Freihest gesetzt werden. Ich Hab« außer- dem Weisung gegeben, daß alle wegen Beleidigung des Ministerpräsidenten Verurteilten in diesem Monat bedingungs- weise freigelassen werden. Was die internationale» Ereignisse anbetrisst, so waren die beiden letzten Monat« ziem- lich bewegt. Am II. November wurde in Paris   der französisch- jugoslawische Freundschastsverftag unterzeichnet, der schon fest März 1025 paragrophiert war. Damals machte man Italien   mich der Pnragraphierung da» Angebot ein» Abkommen» zu dreien. das aus Gründen, die auf der Hand liegen, nicht angenommen werde» konnte. Der f r a n z ö s i s ch- jugoslawisch« Vertrag ist vom in»"- nationale» Standpunkt und von dem des Völkerbund«? aus voll- komme» korrekt, aber die Auslegungen disses Ver- trage», dte verantwortliche und unverantwortliche Kreise in Belgrad  gaben, rief einig« Bewegung in Italien   hervor, das indessen nicht seine Kaltblütigkeit und seine Selbstzucht verlor Elf Tage danach unterzeichnete man in Tirana   den Vertrag über ei» Defensivbündnis zwischen Italien   und Albanien  . Beide Verträge stehen nicht im Der- hällnis von Ursache und Wirkung zueinander, wie einige Leute ge- glaubt haben, die dte Ereignisse ausschließlich vom chronologischen Gesichtspunkt aus beurteilen. Der französisch-sugoslawische Vertrag war schon sechzehn Mancue alt, und der italienisch- albanische Vertrag wurde nicht Zwilchen dem 11. und 22. November abgefaßt. Im Zusammenhang mit den beiden Verträgen erörtert« man dos Verhälstüs zwischen Frankreich   und Italien  . Steht mg» ab ovu de» Erfindungen und Phoirtafie» vieler Zeitungen, so bleibe» zwei Tatsachen, die es geflattsn. an eine Klärung ber Beziehungen der beide» Länder z» glauben. nämlich die sehr freundschaftlich« Rede Vrtands und dle Unterzeichnung der vorläufigen Regelung von Auswanderung»- fragen Ich haste eine ausgedehnt«, herzlich, und dayerhost« Entente zwischen Frankreich   und Italien für w ö g l i ch, ich möchte sagen für müwcndig: wenn sie aber fest sei» soll, so kann sie sich nicht nur aus sitcrartjch« oder rein gefühlsmüßig« Motive grün­den. sondern auf B e s e t t i g u» g der Ursachen, die konkrete Rer- bungsslächeu zwischen beiden Ländern bedeuten konnten. Die diplomatisckzen Vertretungen werden sick) demnächst mit diesen Pro- blemen beschäftigen, die weder sch»»«rwiegend«r Raiur, noch unlösbar sind, sonder» lediglich vorsichtig bchandest werden müflen, wie übrigens alle Lebensfragen und Problem« der Beziehungen zwischen den Völkern Sobald die Diplomaten lbre notwendige Vorarbeit beendet haben werden, wird logischerwels« eine Zusammen» tunst der verantwortlichen Mini st er erfolgen, dt« ln dem kurzen Zettraum einer Unterredung nicht überstürzt eine Vereinbarung herbeiführen, svndern st« nur feierlich besiegeln sollen. Die Ereignisie der letzten Wochen haben gezeigt, daß Italien  sich nicht im Schlepptau irgendeines anderen besindet, sobald seine Lebenstntereffen auf dem Spiele stehen, und daß Italien   nichts unter­nehmen wird, was irgendwie den Weltfrieden stören könnte.
Eine mörderische Polizeiverordnung. Der Mono holt des Arzt, wird»erhoffet die Ehefrau stirbt. ßawmo. tu Dezember. Ein Mann au? de» et»» 25 Kilometer von Äowno«tserntn» Roterhof fem nachts u» 1 Uhr ix die«tadt. um et»«» Arzt zu hole«, da fei»« Frau bei ihrer Riederkunft drmganb äxzt- lich« HCf« benötigte. Di« Polizei nah« de» Bürger in Haft. da nach de» Bestimmung«» de» Kiiegszustandea das Betrete» her Straße» nur bis 1 Uhr»acht» gestaitet ist. Erst um T Uhr morgen, wurde der verhaftete entlaste». Als er um 8 Ubr mit dem Arzt z» Hause anlangt«, war dt« Frau bereit« t o t.
Coostdge Schwerinduslriesührer? Präsident Eoolidg« soll der L o r s i tz der amerikanischen   Stahltorporativn angeboten worden sein. Er e r n? g« das Angebot. Welche» vertrauen müffin die Stohlkönlg« für ihn hegen! Zu 218 Zahren schwere» sterker» wurde» 32 Kommunist«» von einer polnischen Strojkammer« der Westukrain« verurteilt.