Raubüberfall im Vorortzug.
Eine Frau niedergeschlagen und schwer verletzt.
Ein schweres Verbrechen wurde heute mittag in dem Vorortzug Erfner- Grunewald verübt.
Jn einem Abteil 2. Blasie wurde um 12 Uhr auf der Station Friedrichshagen von hinzusteigenden Fahrgästen eine etwa 25-30 Jahre alte, bessergekleidete Frau mit schweren Kopf. and Gesichtsperlegungen am Boden liegend bewußilos aufgefunden. Die Schmerverlegte wurde in das Köpenider Kreisfrankenhaus übergeführt, mo fie bedenklich danleder liegt. Da die Ueberfallene feine Handtasche oder sonstigen Wertsachen bei sich führte, wird angenommen, daß der oder die unbekannt entkommenen Tüter damit das Weite gesucht haben. Die Kriminalpolizel hat fofort die Ermittlungen aufgenommen.
Es besteht auch die Möglichkeit, daß die Ueberfallene das Opfer eines Sittlichkeitsattentates geworden ist. Jedenfalls laffen Spuren in dem Wagenabteil erkennen, daß
zwischen dem Täter und seinem Opfer, das nicht einmal die Not
bremje ziehen konnte, en heftiger Kampf stattgefunden
haben muß
Wie wir bei Schluß des Blattes erfahren, foll es sich bei der Ueberfallenen um ein Fräulein Persfa aus Berlin handeln.
Der Fahrgast getötet, der Chauffeur schwer verletzt.
Auf der Treptower Chauffee ereignete fich gestern nacht ein folgenschweres Autounglüd, bei dem eine Person getötet, drei andere mehr aber minder schmere Berlegungen davontrugen
Der Führer einer Kraftdroschte versuchte vor dem Hause Trep tower Chauffee 52 eine Straßenbahn zu überholen. Er überfah hierbei einen aus entgegenfommender Richtung herantommenden Bagen ber Linie 91 und fuhr in voller Fahrt in den Wagen hinein. Der Zusammenprall erfolgte mit fo großer Gewalt, daß das Auto völlig zertrümmert murde. Der Chauffeur Karl Eifert aus Neukölln, Germania- Promenade 20, murde schwer verlegt unter den Trümmern hervorgezogen. Der Infaffe, ein 40jähriger Pfarrer Wahmann aus der Wrangelstraße 20 wurde auf der Stelle getötet. Zmei jugendliche Begleiter des Pfarrers, der 14jährige Heinz K. aus ber Köpenider Straße 190 und der 14jährige Leo V. aus der Sorauer Straße erlitten Kopfperlegungen und mußten zur nächsten Rettungsstelle gebracht werden. Nach Anlegung von Notverbänden fonnten die Kinder in die elterliche Wohnung gebracht werden. Der schwerverlegte Chauffeur fand im Urban- Krantenhaus Aufnahme. Die Feuerwehr nahm die Aufräumungsarbeiten nor.
Seim Ueberschreiten des Botsdamer Plages murde heute früh um 8 Uhr der 70jährige Kraftwagenführer Baul Maf! is aus der Fruchtstraße 57/58 von einem Autobus überfahren und auf der Stelle getötet.
Der neue Deutschlandsender.
Süblich von Königsmusterhausen, inmitten der walbigen, schnees hedeckten Einöde, die einst das Gelände der Luftschiffer Schütte- Lanz war, erheben sich jetzt die zwei Riesenmasten des größten deutschen mar, erheben sich jetzt die zwei Riefenmaften des größten deutschen Senders. Es ist der Sender von 3eefen, der zu der Sender gruppe von Königswusterhausen gehört und für die lange Belle von 1250 Metern bestimmt ist. Das Sendehaus erhebt sich auf einem freigelegten Waldstück und wird flankiert von zwei je 210 Meter hohen Masten. Es ist ein schmuder Hallenbau in märkischen Glasurziegeln, der sich seltsam genug auf diesem Waldstüd, das zur völligen Einöde verdammit scheint, heraushebt. Das Hauptgebäude enthält die einzelnen Betriebsräume und in einem mehrstöckigen Kopfbau Dienstwohnungen für Beamte, die hier wie von aller Welt abgeschlossen leben müssen. Ein Nebengebäude dient zur Aufnahme der Wasserkühlanlage für die Sender und Gleichrichterröhren Die Leistung des neuen Senders ist doppelt so start wie die des Langen
daß an dem genannten 5. Februar 1917 im Innern Berlins die niedrigste Temperatur nur-22 Grad Celsius betrug. In anderen Teilen der Riesenstadt war das Quecksilber sogar nur auf-16 Grad gefunten.
Beim Bergleich der absoluten Temperaturminima verschiedener Gerenden muß natürlich die jeweilige Höhenlage berücksichtigt werden. So find z. B. im Salzburgijchen, und zwar im Ort Lamsweg, auch fchon einmal-86 Grad Celsius verzeichnet worden; aber dieser Bandstrich liegt natürlich weit höher als Majuren. und deshalb hinft der Bergleich einigermaßen. Das absolute minimum auf dem Montblanc ist mit 43 Grab Celsius ermittelt worden; deshalb darf man aber diese furchtbare Kälte nicht etwa als Frankreichs nebrigste Temperatur ansehen. In Paris ist es noch nie tälter gewefen als-24 Grad. Das absolute Minimum von Madrid beträgt -13, Don Rom-8, von Valentia, im äußersten Nordwesten von Irland 4 und von Lissabon -1 Grad Celsius. Man erfieht aus biefen beiden legten Berten, daß der Atlantische Ozean eine ungemein wirksame Bentralheizung für die ganze mefteuropäische Rüfte barstellt, und daß bie Meinung, es tamen amerikanische Räftewellen über den Atlantik zu uns, völlig genenstant slos ist Das Meer ist vielmehr bis an die Grenzen der Arttis ein ungeheures Bärme: reservoir. Im übrigen hängt es mit den Gefeßen der Luftdruck verteilung zusammen, daß es auf den Meeren in Reiten großer Fest landskälte stets warm ift. Denn wenn, wie jetzt, die ganze eurafische Kontinentalfcholle, von hohem Luftdruck bedeckt, unter der Herrschaft ber meit nach Süden vorgedrungenen Bolarfront steht, so befindet fich über dem Atlantik niedriger Drud, der in Gestalt tiefer Sturmmirbel an seiner Ostseite, also westlich von Europa , gewaltsam warme Subtropitluft anfaugt. Daher tommt es auch, daß noch am Montag morgen, als im Innern Südfrankreichs 14 Grad kätte herrschten, die nerdspanische Stadt Ean- Tander 14, Gibraltar fonar 17 Grad Wärme hatte. und daß selbst Südisland 2 Grad über Rull verzeichnen Ponnte gegenüber 31 Grad Kälte im mittelstandinavischen Gebirge.
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3m Rahmen der Profetarischen Feirelande" findet am 2. Beihnachtsfe'er tan, vorm. 11 lor, im So n Ship elbau eine Beranta tu 11 Ans dem udkanten der Jahrhunderte tatt. Aus den Bro tamn: Sorechh r„ Die Ballade res Bergessens" bo Klabund , 3 bergfotel Der Dombeir und der Shuiter von Hans Sachs , aufgeführt non Mitgliedern des Staatstheaters, Boia- Szene aus Schillers Don Carlos", Aufruf aus dem Bauerntrieg", Sonvents- Szene ans Dantons Tod , Romilje Szene Miler und Schulze im Jabre 1818. Der emde und der Bauer von Leo Tolstoi , Der Kriegsfrüpbel" bot Frans Rothenfelder, a ts Empebolles son l berlin . Orgelbortià e umrahmen die Darbietungen.
Bauvolf der kommenden Welt.
Bei den Kinderfreunden in der Volksbühne.
Die kinderfreunde und die Arbeiterwohlfahrt| Baum pflanzen, fommen aber wieder davon ab. Der er tönnte hatten auch dieses Jahr wieder ihre Kinder kurz vor Weihnachten zu einer Feier in die Boltsbühne gerufen. Nicht eine Weihnachtsfeier im hergebrachten Sinne sollte es werden, auch kein Weihnachts stüd, wie es in vielen Theatern über die Bretter geht. Die Erwartung der fleinen Theaterbesucher, die das Haus bis zum dritten Ring hinauf füllten, war deshalb auch besonders gespannt. Sollten doch diesmal nicht Schauspieler auftreten. Helfer und Kinderfreunde und Kinder aus verschiedenen Kinderfreundegruppen wollten mit ihrem selbstgeschaffenen Spiel ein Fest der Gemeinschaft gestalten.
gefehen. Das Haus schallte ordentlich wider von dem erregten Ge Die Voltsbühne hatte wohl faum je ein lebhafteres, Bublikum plapper der kleinen Besucher, für die es immer ein besonderes Feit ift, wenn sie ins Theater fönnen. Nun gar erst in dieses Theater, mo Arbeitertinder für Arbeiterkinder spielen!
In die frohe und laute Erregtheit dringt plöglich ein Zeichen, daß es losgeht. Nicht die Theaterglocke schrillt. Von der Bühne herunter schallt im Sprechchor dreimal der Gruß der Kinderfreunde: Freundschaft!" Da wurde es still. Ganz still. Der Borhang teilt sich. Die Bühne ist fast dunkel. Musik klingt in den Raum, ein wenig zu lang für die ungeduldigen Kleinen. Dann wird es hell. Mufit verstummt. Die Bühne zeigt ein ödes Felfental. Männer mit nadiem Oberkörper brechen Steine. Frauen und Männer bearbeiten sie. Dumpf dröhnen die Hämmet. In Staub und Schweiß erstickt die Freude. Die Kinder in diesem grauen Tal hungern jehn füchtig nach Freude. Sie wollen sie suchen gehen und sind sicher, daß fie si: finden.
Tal.
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Da flingt ein frohes Banderlied. Eine Kinderfreundegruppe to schmucken blauen Wandertitteln zieht singend ins graue Entfeßen packt sie über das freudlose Dasein dieser Arbeitsflaven Nirgends grünt ein Halm oder Strauch. Da pflanzt die Schar ein junges Bäumchen in die Steinwüfte. Bird es wachfen? Wird es gedeihen im steinigen Boden? Stumm fragend schauen alle nach dem frischen, jungen Grün. Und das Bäumchen wuchs, wurde größer, brachte ein wenig Freude ins graue Tal. Und zu frohem Festtag rüsten die Männer und Frauen der Arbeit mit ihren Kindern. Aber sie follten feinen Feiertag haben. Brutale Arbeitgeberwillfür treibt alle wieder in die Fron und vernichtet das junge Bäumchen, das Freude brachte.
Da bäumen sich die Arbeitsstlanen auf. Sie wollen einen neuen
berger Senders. Ste beträgt 30 Kilowatt Telephonieleistung. Das ift eima dus 3 wolffache der Sendeenergie des Wit lebener Senders. Die Besprechung erfolgt vom Berliner Funkhaus aus über die Hauptfunfftelle Königswusterhausen, von wo aus ein hochwertiges Spezialfabel zum neuen Sender verlegt worden ist. Die Gesamtlänge dieser Besprechungsleistung ist 35 Kilometer. Man erhofft von diesem Sender, der von Telefunken erbaut worden ist und heute seinen Probebetrieb aufnimmt, ganz außerordentliche Leistungen.
Bei dem geftrigen auf die Besichtigung folgenden Empfang im Bofterholungsheim Königswusterhausen begrüßte in Vertretung des verhinderten Reichspostministers Dr. Schäßel der Staatssekretär längeren Ausführungen fam Reichsfuntkommissar Dr. Bredow Dr. Feierabend vom Reichs poftministerium die Gäste. In auf die Geschichte des Rundfunks und ihren engen Zusammenhang mit Königsmusterhausen zu sprechen, das man gewissermaßen als Wiege des Rundfunks bezeichnen tönne. Burn Schluß fam Dr. Bredom auf die großen Gefahren zu sprechen, die der Weitercristenz der deutschen Welle durch die Beschlüsse der Washingtoner Konferenz drohten. Er stellte mit Nachdruck fest, daß es nicht angehe, bei einer Beschränkung des Wellenraumes für die europäischen Großfender auf die schmale Spanne von 1350 bis 1875 Meter den bis her in diesem Wellenbereich arbeitenden Großfendern ein Borrecht gegenüber denjenigen Ländern zu geben, deren Großfendern erst eine neue Welle zugeteilt merden müsse, und forderte, daß der großen Bedeutung Deutschlands mit der größten Funkteilnehmerzahl des Kontinents entsprechend auch nach Neuregelung der Wellenfrage Deutschland ein erstes Anrecht auf Betrieb seines Deutschlandsenders haben müsse.
Prozeß des Nachlaßpflegers Ruppolt.
Als Gemeinschuldner vor seinen Gläubigern.
Der Nachlaßpfleger Paul Ruppolt murbe heute vormittag dem Kontursrichter beim Amtsgericht Charlottenburg , Amtsgerichts rat Levy, vorgeführt, um dem ersten Prüfungstermin in bem Konfursverfahren über sein Bermögen beizuwohnen; er fam unter sicherer Bewachung und in Begleitung seines Verteidigers, Dr. Siegfried Eisenstädt, zu dem Termin aus dem Untersuchungs. gefängnis Moabit.
Ruppolt ist ein großer ftattlicher Mann von gutem Ausfehen und zeigte sich ziemlich ruhig. Eine Reihe von Rechtsanwälten und Nachlaßpflegern der durch die Nachlaßpflegschaft Ruppolis ges schädigten Gläubiger maren ebenfalls anwesend. Zunächst erstattete der Kontursverwalter Dr. Heumann einen Bericht über die Kontursmasse Noch während seiner Tätigkeit als Kanzlei. angestellter des Amtsgerichts Schöneberg wurde ihm 1918 die erste Bflegschaft eines Nachlaffes übertragen. Eine weitere Pflege schaft erhielt er im Jahre 1920, als er schon Magistratsbeamier der Stadt Berlin war. In der Folgezeit wurden ihm nach und nach zahlreiche weitere Pflegschaften von Nachlässen anvertraut. Infolge der Häufung dieser Tätigkeit schieb er im Jahre 1923 aus dem Dienst der Stadt aus und widmete sich ausschließlich der Nachlaßpflegschaft.
topfa
Louis Stopfad 70 Jahre alt.
Das Wirken unseres Veteranen, der heute sein, 70. Lebensjahr pollendet, im einzelnen zu schildern, wäre nur möglich, wenn man die Geschichte der Berliner Arbeiterbewegung und insbesondere die der Fo.mer und der Metallarbeiter in der achtziger und neunziger Jahren schreiben wollte. Damals waren für die so wichtige Kleinarbeit der newerffchaftliden und politischen Arbeiterbewegung nur wenige Kräfte vorhanden. Wir fahen ihn häufig in dem für die Arbeiterbewegung historisch gewordenen Lotal von Stramm, Ritterstraße 123. Hier wurde 1887 unter Stopfacs tätiger Mitarbeit der Fachperein der Former gegründet. Den im gleichen Lofal tagenden Fachvereinen der Klempner, Maler, Glater and anderen war er ein gern gefehener Berater, nicht nur feiner Kenntniffe megen, sondern vor allem wegen feines lauteren und geraden Charafters. Durch das Bertrauen feiner Berufskollegen wurde er als Berliner Vertreter In dem machtvall aufblühenden Deutschen Metallarbeiterverband wirft er dann weiter über 20 Jahre als Mitglied der engeren Orts. verwaltung Berlin zum Wohle der Arbeiter. Lange Zeit war Stopfed ständig Delegierter der Berliner auf den Verbandetagen. Im Betrieb stand er stets an hervorragender Stelle. Er ist einer der ersten der Betriebsvertrauensleute oder Arbeiterobmänner überhaupt Die Dofforfeuer. Der italienische Unterrichteminifter bat angeordnet, in Berlin . In der Partei sehen wir Stopsad bereits 1885 als Mitbak alle taliener, ble an italienischen Universitäten das Dofloregamen beglied des Arbeiter Bezirksvereins Laufizer Blaz. Noch jezt finden ftanben haben, jabrlich 20 The Steuern zugunsten der Unterstügungsfaffe auf den Zahlabenden der 92. Abteilung( St. wohnt Elbestr. 16 I) her Universitäten zahlen müssen. feine Borschläge und Anregungen stets ein willges Ohr.
Berichtiune. In den Ifinitlerischen Ausichuk ber Bollebühne tourbe 1888 zur allgemeinen Formerfonferenz nach Magdeburg entfandt. nicht riz, ionbern ans Gottfurcht gemaull
Silpeflerfeier der Vo isbühne Beethov ns IX. Sinfonte mirb bei ber Silvesterleier der Boltsbübne am 31., 28 Ur, im beate: em Bülowblat zur Aufführung gelangen. Leitung: Colar leb. Mitwirkende: Das hillarmonische Drchester. uro Rittelicher Chor, Emmy Land, Heitba Tebn low, Eugen Tianity, Hermann Schen
ihn wieder vernichten. Sie erwachen zum Bewußtsein ihrer Macht und machen sich ans Bert. ein Symbol ihres gemeinsamen Willens zur Freiheit zu schaffen: Den Lurm der Gemeinschaft", den keine Herrenwilltür je zerstören soll. Bon allen Seiten werden Bausteine herangeschafft. Der Grundstein ist„ Die Arbeit". Dann tommen Kohle, Eisen, Getreide. Und immer sind es Gruppen von Kindern, die die Bausteine heranschleppen. Selbst aus dem Zuschauerraum fommen Gruppen von Kindern, und indem fie rufen: Auch wir wollen mitbauen!", tragen sie Bausteine auf die Bühne und helfen so mit, das Gemeinschaftswert errichten Zulegt bringen sie die Freundschaft". die Freiheit",„ die Gemeinschaft wird gekrönt von dem Baustein„ Die Freude Go Gleichheit, die Brüderlichkeit und der Turm der wurde den Kindern der Gedanke nahegebracht, daß die Arbeiterschaft, wenn sie einig ist, auch die Kraft hat, das Werk ihrer Befreiung zu vollenden. Durch die Gruppen, die aus dem Zuschauerraum famen, murde eine enge Berbindung hergestellt zwischen dem Ge schehen auf der Bühne und dem„ Publikum". Verstärkt wurde die Berbindung noch am Schluß, als auf der Bühne um den Turm der Gemeinschaft die roten Fahnen wehten und rechts und links von der Bühne herab Helfer und Kinder, sich die Hände reichend, in den Zuschauerraum stiegen und ihn von beiden Seiten umfaßten. Gee meinsamer Gesang der kleinen Baumeister flingt zum Schluß durch
ben Raum:
Wir sind das Baunoll der kommenden Welt, Wir sind der Sämann, die Saat und das Feld. Wir sind die Schnitter der temmenden Maht, Wir sind die Zukunft und wir sind die Tatt
Das ganze Theater flingt mit bei diesem zukunftsfrohen Gesang der jungen Kehlen. Ein Freundschaft" von der Bühne zum zue fchauerraum, ein Freundschaft" ven unten zur Bühne hinauf be schließt die Aufführung. Aber die Kleinen denken noch nicht ans Nachhaufegehen. Sie bleiben noch auf ihren Bläzen. Da fängt einer auf dem Rang noch mal zu singen an:„ Brüer, zur Sonne, zur Freiheit und die Kinder singen begeistert mit.
Die Beranstaltung war ein beachtenswerter Anfang zu neuen Formen einer proletarischen Feier. Etwas zu ernst vielleicht für die Kinder. Manches ist noch zu bemängeln, vor allem das fehlende Anklingen an die Weihnachtszeit. Man hätte auch gern etwas mehr Frohsinn, Spiel und Lanz in dem Stück gesehen.
Gleben Grad Wärme auf Grönland .
Die Kälte in Berlin hat innerhalb der letzten 24 Stunden weiter zugenommen. Während gestern morgen das Thermometer 13 Grad zeigte, wurden heute 18 Grab gemessen.
Die Kälte hat sich in der Zahl der Obdachlosen, die im Asyl für Obdachlose Unterschlupf suchten, noch nicht ausgewirkt. Im Monat Dezember haben durchschnittlich in jeder Nacht 1800 Obdachlose im Afp! zugebracht. In den letzten Tagen ist die Zahl um etwa 20 ge stiegen. Wie uns von der Leitung des Asyls für Obdadlose noch legendem Zuftrom einer bedeutend höheren Zahl von Obdachlosen mitgeteilt wird, find Borlehrungen getroffen, um bei stärfer eine ein Nachtlager zu gewähren.
Aussicht auf Milderung?
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Nach den letzten Mitteilungen bes amtlichen Wetterdienstes! st in den nächsten Tagen ein Steigen der Temperaturen zu ermarten. Die Kälteperiode scheint demnach mit-18 Grad bzw. 19 Grad in Berlin ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Eine Berschärfung des Frostes, bas wird mit ziemlicher Bestimmtheit betont, ist jebenfalls nicht zu erwarten. Die Nacht zum Donnerstag wirb noch sehr falt bleiben, aber schon im Laufe des Donnerstags wird die Quecksilbersäule wenn die Brognose zutrifft langfam ftetgen. Man rechnet mit einem Ansteigen zunächst bis auf-5 Grad. Die bevorstehende Aenderung der Wetterlage hat ihre Ursache in einer vor England liegenden Depression, die die Winde wesentlich beein flussen und Bemöllung hervorrufen dürften. Für die Weihnachtso feiertage läßt sich bei der augenblicklichen Wetterlage noch nichts jagen, immerhin werden die Temperaturen den Nullpunkt faum übersteigen. Mit dem heiteren Wetter soll es jedoch zu Ende gehen, vor Freitag ist aber faum auf Riederschläge bzw. Schneefälle zu rechnen.
In Frankreich und England ist heute schon I auwet ter eingetreten. Südengland verzeichnete heute früh+10 Grad. In der Rheingegend hatte beispielsweise Frankfurt a. M.-11, Aachen-9 und Karlsruhe -10 Grad. Die zu erwartenden westlichen Winde, die warme Luftmassen mit sich führen, werden die Teme peraturen in den nächsten Tagen wesentlich beeinflussen. Auch in einem Teil Ostpreußens hat die Kälte beträchtlich nachgelassen. So meldete Königsberg heute-2, Danzig-4, Libau und Memel nur noch-1 Grad. In Schlesien sind die Temperaturen noch ziemne lich unverändert. Breslau hatte in der Nacht wieder-24 Grab In Westdeutschland sind bei zunehmender Bewölkung leichte Schneefälle eingetreten.
Während in ganz Mittel- und Südeuropa außerordentlich strenge Kälte herrscht, wurden auf Grönland am Montag nachmittag fieben Grad Wärme gemeffen. In Kopenhagen stellt sich die Teme
peratur auf fünf Grad unter Null. Wien , 21. Dezember.
Nach einer Mefbung der Morgenblätter aus Belgrad murder an der Eisenbahnstrecke Gewghell- Demirtapu von 20 die Strede bewachenden serbischen Soldaten bei der Ablösung 17 auf ihrem Posten erfroren aufgefunden. Wie weiter gemeldet wird, find auf der Strecke Gönyö- Mohacz 24 Dampfer und über hundert Schlepper im Eise stecken geblieben.
Verkehrsstörungen durch die Kälte.
Der starke Frost der letzten Tage hat auch heute den gesamten Eisenbahndienst sehr erheblich beeinträchtigt. Im Personen perfehr ist zwar eine leidte Besserung eingetreten, da die von Norden kommenden Züge, namentlich auf den Stettiner Fernstieden, fast regelmäßig verkehren. Auch die Ostbahn über Schneide mühl und Königsb rg hat nur unwesentliche Verspätungen aufzuweisen. Dagegen tommen die fchlejifchen 3üge mit Ber spätungen von 35 bis 40 Minuten an. Am idlimmsten ist es auch heute wieder mit dem Verkehr aus Süden bestellt. Der Stuttgarter 3ug traf heute morgen mit 150 Minuten, der Wiener D- 3ug mit 125 Minuten Berspätung in Berlin ein. Auch aus Sachsen werden fehr starte Verspätungen gemeldet. Dort find gestern wieder erhebliche Schneefälle niedergegangen und haben die Gleile zum Teil gesperrt. Der Dresdener Personenzug traf heute morgen z. B. mit 50 Minuten Verspätung in Berlin ein.
Sehr unangenehm macht sich dagegen die Kälte im Güterperfehr bemerkbar, ter erfahrungsgemäß in den letzten Tagen vor dem Fest außerordentlich start zu sein pflegt. Während in GroßBerlin die Güterzüge noch einigermaßen pünktlich erledigt werden fönnen, da die Berliner Rangierbahnhöfe über ausgezeichnete tech nische Hilfsmittel erfügen, liegen im Reich die Güterzüge zum großen Teil fest und fönnen nur unter erheblichen Schwierigkeiten und mit großen Berspätungen expediert werden.