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Der Kampf der westdeutschen Kanalschiffer.

Ihre Beschwerde als berechtigt erwiesen.

Trotz des Frostes scheinen die westdeutschen Ranal. reeder bebentlich im Drud zu sein, denn täglich überschütten sie bas ausgesperrte Personal mit 3uschriften, in denen fie ihre Friedensbereitschaft betonen und die Arbeit nehmer ersuchen, zum Zweck einer Einigung sich mit den Vertretern der Firmen zu einer Aussprache herbeizulassen. Wozu diese um­ständlichen Zuschriften, wozu diese Umwege? Wenn die Kanalreeder mirklich eine Berständigung wollen, dann brauchen sie sich nur mit dem Deutschen Berkehrsbund in Verbindung zu setzen. Sollten sie das bisher noch nicht gewußt haben, dann sind sie in den Antworten, die das ausgesperrte Personal auf die Zu­schriften den Firmen gegeben hat, nochmals darauf aufmerksam gemacht worden. Die um Frieden angeflchten einzelnen Arbeit­nehmer haben ihren Firmen ausdrücklich erflärt, daß für sie als Verhandlungsführer der Deutsche Verkehrsbund in Frage kommt. Die Kanalreeder müffen sich also, wenn es ihnen ernsthaft um die Beilegung der Aussperrung in der west, deutschen Kanalschiffahrt zu tun ist, mit dem Berfehrsbund in Verbindung setzen.

Die Versuche, über den Kopf der Organisation hinweg Sonderabmachungen mit den einzelnen Arbeit nehmern zu treffen, sind zwed los. Bei allen diesen Versuchen haben sich die Kanalreeder bis jetzt nur Körbe geholt. Den Firmen gelang es nicht, das ausgesperrte Personal zu bewegen, Don seinen Bedingungen für die Wiederaufnahme der Arbeit herunterzugehen. Die Firmen sind also über den Willen des ausgesperrten Berfonals genau im Bilde; wenn sie mit ihrem Personal Frieden macken wollen, dann müssen sie auch den Weg, der zu diesem Frieden führt, nämlich den Weg über den Verkehrsbund, gehen-

Bei der Besprechung über die Beschwerden der Ausgesperrten gegen den Wohnungsterror und die massenhafte Bermendung von Polizet zugunsten der Kanalreeder, die dieser Tage bei der Wasserbaudirettion Munst er stattfand, haben die Arbeitgeber zunächst versucht, die Berechtigung der Klagen des Personals abzustreiten. Sie haben fich dann aber bereit erklärt, noch einmal die von den Personal vertretern vorgebrachten einzelnen Fälle nachzuprüfen. In feinem einzelnen Falle gelang es den Behörden oder den Arbeitgebern, die Beschwerden der Berfonalvertreter zu entfräften. Die Aussprache bei der Wasserbaudirettion wurde vom Reichsverfehrsministerium veranlaßt, nach dem der Deutsche Berkehrsbund den Berkehrsminister auf die unhaltbaren Zustände in der Aussperrung auf den mest deutschen Kanälen aufmerksam gemacht hatte.

Wie bei der Riedel A. G. in Brit rationalisiert wird.

Bei der chemischen Großfirma J. D. Riedel A.-G. in Brig wird eine Zusammenlegung der Verkaufsabteilung mit den Firmen C. B. Barenthin G. m. b. S. und Grund, Breslau , vor­bereitet. Diese Umorganisation wird anscheinend dazu benutzt, um etwa 50 Angestellten der Firma Riedel, die von dieser Betriebs­umstellung betroffen werden, geradezu ungeheuerliche Ge. haltsabzüge abzupressen. So ist an einen Angestellten, der fast 20 Jahre Dienste bei der Firma I. D. Riedel geleistet hat, die Zumutung gerichtet worden, er folle anstatt seines bisherigen Ge­haltes von etwa 300 M., das in Anbetracht der langen Dienstzeit bei der Firma doch wirklich nicht hoch ist, bei der neuen Verkaufs­abteilung mil einem Gehalt von 170 m. weiter arbeiten!

Diese Vorgänge bei der Firma I. D. Riedel sind um so be­merfensmerter, als der Direktor dieses Betriebes, Herr Dr. Stau. bach, der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes der chemischen Industie, Seftion la ist. Ferner ist in diesem Betriebe als Ange telltenrat tätig der ehrenamtliche Fachgruppenleiter der chemischen Industrie des Gewerkschaftsbundes der Angestellten( die allen Mit gliedern bekannte Funfstation").

Diese Vorgänge werfen ein grelles Licht auf die Zustände, die fich, in der chemischen Industrie herausgebildet haben, seitdem der Arbeitgeberverband der chemischen Industrie, Seftion la, lediglich mit dem Gd2. in tarifvertraglichem Verhältnis steht. An die Ange stellten der chemischen Industrie muß immer wieder die Frage ge­richtet werden, wie lange werden sie sich noch dieses loyale" Zu­fammenarbeiten des Arbeitgeberverbandes mit dem Gd2. gefallen laffen wollen.

1.

Keine Verschmelzung der Hutarbeiter.

Der Anschluß des Deutschen Hutarbeiterverbandes an ben Deutschen Bekleidungsarbeiterverband scheint noch nicht zustande zu kommen. Das Ergebnis der Ur abstimmung liegt zwar noch nicht vollständig vor, doch auch die noch ausstehenden Abstimmungs­ergebnisse werden an der Tatsache nichts mehr ändern können, daß die erforderliche Zweidrittelmehrheit von 5600 Stimmen für die Ber­schmelzung nicht erreicht wird. Bis jetzt sind für die Verschmelzung 4605 Stimmen und gegen die Verschmelzung 3937 Stimmen zu verzeichnen. Noch nicht die Hälfte der Mitglieder hat sich an der Urabstimmung beteiligt.

Unter diesen Umständen ergibt sich die Frage, ob es nicht richtiger ist, den nächsten Berbandstag über die Frage der Berschmelzung entscheiden zu lassen.

Berbindlich erklärte Textilschiedssprüche.

Der Schiedsspruch für die badische Zegtilindustrie ist am Mittwoch vom Reichsarbeitsminister für Derbindlich er lärt worden. Die Unternehmer haben sich vor allem gegen die Friedensklausel gewandt, d. h. dagegen, daß alle Zegtilarbei ter wieder eingestellt werden. Ebenso ist ihnen die Rege­lung der Akkordstücklöhne, wie sie der Schiedsspruch vorsieht, be­fonders unangenehm. Die Berbindlichkeitserklärung war von den beiden Tertilarbeiterverbänden beantragt worden.

Im Tarifftreit des Tertilbezirks Hamburg Niederelbe ist der Schiedsspruch zum Mantel tarif vom Reichsarbeitsmini­fter ebenfalls für verbindlich erklärt worden. Ueber die Rege lung der Lohnfrage soll nochmals vor dem Schlichter verhandelt

werden.

Funkwinkel.

Adele Schreiber schilderte im Rahmen ihres Zyklus Bahnbrechende Frauen" das Leben und Birten der Engländerin Mary Wollstonecraft . Der Lebensgang diefer Frau mutet wie ein tragischer Roman an. Sie wuchs in elenden Verhältnissen auf und mußte schon in jungen Jahren mit für den Familienunterhalt jorgen. Spät erft erlebte sie das Glüd einer großen Leidenschaft, die aber in Enttäuschungen endete. Eine zweite Liebe endlich schien Erfüllung zu bringen. Da starb Mary Wollstonecraft nach der Geburt ihres Kindes. Doch ihr Leben, das vorzeitig auf seiner Höhe enden mußte, war für den Kampf der Frauen um Freiheit und Gleichberechtigung von größter Bedeutung. Mary Wollstonecraft , Zeitgenossin der Olympe de Gouges , brachte in grundlegenden wissenschaftlichen Ar­beiten die Begründung jener Ideen, für die Olympe auf dem Schafott starb. In einem Vortrag Die Asthenie" wies Dr. med. Mustat darauf hin, daß schlechte Haltung der Kinder oft nicht auf Nachlässigkeit, sondern auf Schwäche des Gewebes beruhe. Durch geeignete, rechtzeitige Behandlung läßt sich hier stets mindestens soweit Besserung erzielen, daß der Fehler ausgeglichen wird und teine Schädigung für das ganze Leben entsteht. Dr. Rudolf Wegner sprach über Bogelschuß im Winter". Es ist erfreulich, wenn der Rundfunk Ratschläge für eine verständnisvolle Pflege der in unserem Klima überwinternden Bögel verbreitet. Eine hübsche Jugendveranstaltung bot der Nachmittag, der in geschmackvoller Zu­fammenstellung Weihnachtliches in Wort und Lied brachte. Nur leider der Ansager, der die verbindenden Worte sprach, flebte am titschigen Familienblattstil.

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Im Abendprogramm hatte man die ziemlich unwahrscheinliche Fiftion einer schon jetzt vorhandenen Weihnachtsstube" auf. gestellt, die ja für weite Kreise der Bevölkerung nicht zutrifft. In diese Weihnachtsstube wollte der Rundfunt die rechte Weihnachts­Stimmung hineintragen. Am Harmonium spielte Hermann Proze sehr schön die alten Weihnachtsweisen, das Frauenquartett des Funt­chors sang flangvoll einige Lieder, und Frieda Weber- Fleb burg gab zum Teil wertvolle Stücke von Cornelius, Hans Herr mann und anderen. Man verlas eine Weihnachtsbetrachtung aus der Jugendperiode von Otto Ernst , die zuweilen die bekannte Ueber­heblichkeit des allzu gern Belehrenden hindurchschimmern ließ, und das wirkungsvolle Winterwaldstüc von Agnes Günther . Die ganze Idee dieser Veranstaltung war etwas schief, und so wirkte ihre Durchführung troß schöner Einzelheiten im großen ermüdend. Tes.

Gescheiterte Lohnverhandlungen.

Kiel , 21. Dezember.

Die unter dem Borsiz des Schlichters Dr. Bölkers geführten Berhandlungen über die von der Arbeiterschaft der Marine. merit Wilhelmshaven und des Marinearfenals Kiel gestellten Lohnforderungen find ergebnislos verlaufen.

Streiferfolg französischer Hafenarbeiter.

Paris , 21. Dezember.( Eigenbericht.)

Der 14tägige Streit der Hafenarbeiter von St. Na­gaire bat am Dienstag mit dem vollen Erfolg der Ausständigen geendet Die Arbeitgeber haben ihre Forderung nach einem Stunden­lohn non 3,60 Frcs. aufgegeben und der Aufrechterhaltung des Tageslohns Don 35 Franten zustimmt. Das einzige Bus geständnis der Arbeiterschaft besteht in der Annahme einer Lohn­herablegung auf 34 Frcs. ab März 1928, sofern die Lebenshaltungs tosten bis dahin weiter gefunten sein sollten.

Ein amerikanischer Lohnschiedsspruch.

Chikago, 21. Dezember.

Das Bundesschiedsgericht hat einen Schiedsspruch gefällt, wo­nach den Lokomotivführern und den Heizern der Wetfren Railmans eine Lohnzulage gewährt wird, die im Durchschnitt 30 Cents ( 1,26 m.) täglich beträgt. Von der Neuregelung werden 55 000 Mann betroffen.

Die Spartaffe der Bank der Urbeiter, Angestellten und Beamten A.-G. Berlin , Wallstr. 65, ist täglich mit Ausnahme von Sonnabend non 9-3 Uhr und 4-6 llbr, Sonnabends von 9-1 Uhr geöffnet.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

Donnerstag und Freitag 16-20 Uhr ist unsere Weihnachtsausstellung noch geöffnet im Heim Lindenstr. 3. B.- B.- Sigung nicht beute, sondern erst am Donnerstag, 5. Januar 1928

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Heute, Donnerstag, 22. Dezember, 19% Uhr. Morben: Seim torging, Ede Graunstraße. Bunter Abend. Faltplas 1: Meine Arbeit." Köllnischer Park: Heim Schule Eberswalder Str. 10. Engelufer 24-25. Das gute und das schlechte Buch." Schönhauser Bar stabi: Schule Driefener Str. 22. Bolitisch- fatirischer Abend. Röpenider Beihnachtsfeier, Wilmersborf: Seim Lankwig: Gemeinde. Bilhelmsque 123. Warum feiern wir Weihnachten?" Ichule Schulstraße. Weihnachtsfeier. Wittenau : Seim pfenthaler Str. 11 Die Bedeutung des Winterfonnenmenbfeftes." Bantow- Süb: Heim Kiffingen. ftraße 48, Ede Granißstraße. Weihnachten und seine Bedeutung für uns.

Biertel: Schule Brangelstr. 128.

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Sermsdorf: Freitag, 23. Dezember, 19% Uhr, im alten Forsthaus".

Auguste- Bittoria- Straße, Weihnachtsfeier mit den Rinderfreunden und Eltern. Barteigenossen willkommen.

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Räuchers größte Weihnachtsfreude!

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Er hat sie überreich beschert...

In so viel Liebe eingehüllt,

fühlt sie sich fast vom Glück beschwert, weil er ihr jeden Wunsch erfüllt.

Und ihre Wangen glühen heiß,

als sie ihm seine Weihnacht gibt. Er aber strahlt vor Glück

er weiß,

wie gut sie's meint, wie sie ihn liebt!

Bald schwelgen beide im Genuß der Gabe, die sie ausgedacht MASSARY heißt der Weihnachtsgruß, der jeden Raucher glücklich macht!

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Aller Länder Fahnen liegen den Massary Marken bei. Wer sie nicht selber sammelt, erfreue ein Kinderherz damit!