Donnerstag 22. Dezember 1927
nterhaltung unö
Beilage des Vorwärts
Davidsons Augen. Von S.<3. Wells. Der Fall Sidney Davidsons, der eine Zeitlang von einer Art Seistee�erwirrung ergriffen wurde, ift an sich merkwürdig genüge noch felriamer w'rd er. wenn man Professor Wides Erklärung Glau- den schenken will. Man wird versucht, von höchst sonderbaren An- kunslsigöglichkeiten zu träumen: man konnte sich, zum Leispiel. vorstellen, daß es möglich sei, süns Minuten auf der anderen Seite der Welt zu verbringen, oder daß unsere verborgensten Taten von ung«- ahnten Zuschauern beobachtet würden. Ich war unmittelbarer Zeuge von Davidsons Anfall und deshalb berichte ich diese Geschichte. Unmittelbarer Zeuge, das heißt, ich erschien als Erster auf der Bildsläche, als sich die Sache zutrug. Es war an der Technischen Hochschule Horlow. Davidson arbeitete gerade im Laboratorium, ich war in einem kleinen Nebenzimmer, wo sich die Instrumente besin- den, mit meinen Notizen beschäftigt: das Gewitter hatte mein« Arbeit völlig in Unordnung gebracht. Es donnerte: gleich daraus glaubte ich nebenan Glasscherben klirren zu hören. Ich unterbrach meine Schrei. berei und lauschty. Einen Augenblick lang vernahm ich nichts ils den Hagel, der auf das Glasdach niederprasselte, dann wieder jenes Geräusch: ein schwerer Gegenstand mußt« irgendwo heruntergeworfen worden sein. Ich sprang auf und öffnete die Tür zum großen Labo- ratorium. Ueberrascht hörte ich ein sonderbare� Lachen und sah Davidson, unsicher und gleichsam geblendeten Blickes, in der Mitte des Raumes stehen: er bemerkte mich nicht. Ansangs hielt ich ihn für betrunken. Zögernd streckte er die Hand aus, als wollte er etwas Unsichtbares vor sich ergreifen, und faßte die leere Luft..Was ist denn daraus geworden?" sagte er. Er hob d-ie Hand zum Gesicht empor, die Fm- ger gespreizt, und rief aus:.Um Himmels willen!", dann begann er schwerfällig seine Füße zu heben, als erwarte er, sie an den Boden geleimt zu finden. .Davidson!" rief ich..Was ist denn mit dir los?" Er wandt» sich um und sucht« nach mir, blickte mich an, über mich hinweg, an mir vorbei, ohne mich zu sehen..Wellen," sagte er,.und ein statt- liches Schiffl Ich könnte schwören, das war Bellows Stimme." Dann rief er plöhlich aus Leibeskräften:.Hallo!" Zuerst hielt ich es für einen Scherz, aber da sah ich die Trüm- mer unseres besten Elektrometers zu seinen Füßen..Ja, was ist denn los, Mensch?" sagte ich..Du hast das Elektrometer kaputt ge- macht!" .Schon wieder Dellows Stimme," bemerkte er..Di« Freunde sind noch da, bloß meine Hände sind fort. Er redet vom Elektro- meter. Bellows, wo bist du?" Plötzlich schwankte er auf mich zu. .Dos verdammte Zeug ist wie Butter." Er lief geradenwegs in das Pult hinein und stieß sich kräftig an..Das war ganz und gar nicht wie Butter," sagte er und blieb taumelnd stehen. Ich erschrak..Davidson, was um Himmelz willen ist über dich gekommen?" Er sah sich nach allen Ricktungen um.„Das war doch ganz be- stimmt Lellows Stimme. Deshalb läßt du dich nicht blicken, Bellows?" Offenbar war er plötzlich erblindet. Ich trat auf ihn zu und legte die Hand auf seinen Arm. Nie sah ich«inen Menschen heftiger erschrecken. Er sprang von mir weg und nahm eine V«rteidigungs- stellung«in. das Gesicht fast verzerrt vor Angst..Gut« Gott, " rief er aus..was war denn das?" .Zum Teufel, Davidson, ich bin's— Bellows." Ms ich antwortete, sprang er aus und starrte, ich möchte sagen. durch mich hindurch, dann begann er zu sprechen, nicht zu mir. son- üern zu sich selbst..Hier bei hellem Tageslicht, am flachen Strand. Und nirgends ein Bersteck." Wild blickte er um sich.Dort! Ich verberge mich!" Er machte plötzlich kehrt und lief mit voller Wucht in den großen Elektromagneten, so heftig, daß er sich, wie wir später feststellten. Schüller und Kiefer nicht unbeträchtllch verletzt«. Zurück- weichend und beinahe in Tränen, rief er aus:.Aber, du lieber Gott . was ist denn mft mir geschehen?" Schreckensbleich und zillernd blieb et stehen und preßte die Houd auf die Stelle, wo er mit dem Mag. neten zusammengestoßen war. Nun war auch ich erregt und besorgt..Fürchte dich nicht, David- son," sogt« ich. Wieder überraschte ihn mein« Stimme, wenn gleich weniger als vorher. Ich wiederHolle mein« Worte so deutlich und bestimmt ich konnte. .Bist du's. Bellows?" fragte er. .Siehst du mich denn nicht?" Er lachte..Ich sehe nicht eimnal mich. Wo zum Teufel sind .Hier— im Laboratorium." ,5m Laboratorium." wiederholt« er verwirrt und griff sich an die Stirn.„Ich war im Laboratorium, als der Blitz kam. aber der Kuckuck hol« mich, wenn ich jetzt noch dort bin. Was für«in Schiff liegt da hinten?" „Nirgends ist ein Schiff. Sei vernünftig, aller Junge." „Kein Schiffl Ich glaube,"— ganz langsam sagte er das— „wir sind beide tot. Aber das Sonderbarste ist: ich Hab« dach noch das Gefühl, als hätte ich einen Körper. Man gewöhnt sich wahr- scheinlich nicht loson daran. Anscheinend hat der Blitz in den allen Kasten geschlagen. Geht rasch, Bellows— nicht?" „Sprich keinen Unsinnl Du l�bst. Du tappst im Laboratorium umher und hast soeben ein neues Elektrometer zertrümmert. Du kannst dich freuen, wenn Boyce kommt." Er wandte den Blick von mir weg auf die Diagramme an der Wand..Ich muß taub sein. Sie haben einen Schutz abgefeuert, dort ist die Rauchwolke, aber ich habe keinen Laut gehört." Wieder legt« ich die Hand aus seinen Arm. und diesmal erschrak er weniger..Es scheint, daß wir eine Art unsichtbaren Körpers be- sitzen," meint- er.„Lei Gott, dort kommt ein Boot um das Kap. Es ist alles genau jo wie im früheren Leben— nur das Klima ist anders." Ich schüttelte ihn am Arm.„Davidson." rief ich,.wach' auf!" Gerade in diesem Augenblick trat Boyce ein. Kaum begann er zu sprechen, als Davidson ausrief:„Der alte Boycel Auch tot! Präcbtiger Iur!" Ich beeille mich, zu erNären, daß sich Davidson in einer Art Trance befinde, und Boyce war sofort voll lebhaftem Interesse. Wir versuchten, was in unserer Macht stand, um den Burschen aus seinem ungewöhnlichen Zustand zu erwecken. Er be- antwortete unsere Fragen, stellte selber welche, aber sein« Ausmert- samkell schien durch seine Halluzinationen von Schiff und Küste abgelenkt. Don Zeit zu Zell machte er Bemerkungen über irgendein
wir?
Boot und Schaluppen und windgeschwellte Sqgel. Sonderbar hör- ten sich diese Dinge in dem düsteren Laboratochum an. Er war blind und hilflos. Einer links, der ander« rechts, muß- ten wir ihn den Gang hinunter in Boyces PHoatbutean führen: und während Boyce mit Ihm sprach und Spaß« über das«inge- bildete Schiff mochte, hotte ich den alten Wide. Di)p Stimme unseres Dekans ernüchtert« ihn ein wenig, aber nicht allzu.sehr. Ep fragte, wo seine Hände hingekommen seien und warum er k�is zu den Hilf- ten im Sand waten müsse. Wide dachte lange noch� dann ließ er Davidson das Sofa befühlen, indem er seine Hönde senkte. „Deis ist ein Sofa. Das Sofa in Professor Bayces Privat- bureau. Roßhaar." Davidson befühlle es und antwortete, er spüre es wohl, könne es aber nicht sehen. „Was sehen Sie denn?" fragte Wide. Er sehe ei,e Menge Sand Ultt> Mtischeln. Wide ließ ihn andere Gegenstände befühlen. sagte ihm, was sie seien und beobachtete ihn scharf. „Das Schiff ist am Horizont schon fast verschwunden," erklärte plötzlich Davidson, ohne jeden Anlaß. „Achten Säe nicht auf das Schiff." entgegnete Wide, �iören Sie mir an, Davidson. Wissen Sie, was Halluzinationen sind?" „Gewiß." „Run: alles, was Sie sehen, sind Halluzinationen." „Schopenhauer Well als Wille und Vorstellung." „Verstehen Sie mich recht." versetzte Wide.„Sie leben und sind In Boyces Zinvner. Irgend etwas ist mit Ihren Augen ge- schehen. Sie können nicht sehen, Sic können fühlen und hören, aber nicht sehen. BkAreisen Sie das?" „Mir scheint vielmehr, daß-ich zuviel sehe," erwiderte Davidson und rieb sich die Augen mit den Knöcheln.„Run?" „Das ist alles. Lassen Sie sich nicht davon oerwirren. Dellows hier und ich werden Sie in einem Wogen heimbringen." „Einen Augenblick!" Davidson dachte nach, helfen Sie mir. mich niederzusetzen," sagte er plötzlich.„Und jetzt, entschuldigen Sie bitte— würden Sie mif das alles noch einmal erklären?" Wide wiederholte gedlüidig seine Worte. Davidson schloß die Augen und preßte die Härche gegen die Stirn.„Ja," sagte er,„so Ist es. Wenn ich die Augen Zumache, weiß ich, daß Sie recht haben. Das bist du, Bellows. hier mti>'en mir aus dein Sofa. Ich bin wie- der In England und wir sitzcM im Dunkel." Dann ösfnete er seine Au gast-.Und dort Ist gerade Sonnenauf- gang, und ich sehe die Brüstung des Schiffes und die rollende See und eine Schar fliegender Böget, Nie sah ich etwas so deutlich. Und ich fitze bis an den Hals Sand." Er neigte sich vor und verlchrg sein Gesicht in den Händen. Dann ösfnete er die Augen wieder.„Dunkles Meer und Sonnen- aufgang! Und doch sitze ich aus dem Sofa in Boyces Zimmer.... Gott sei mir gnädig!"(Schluß folgt.) L aullose Alarmpfeisen. Di» französische Polizei ist jetzt mit lautlosen Alarmpfeisen in den Großstödö-n ausgerüstet woiden Diese merkwürdigen Signale bringen noch eifern Bericht der„Umschau" Schwingungen zimand», die jenseits der. Grenzen liegen, in denen das menschlich« Gehör Töne anfnehmech kpnn. Air verschiedenen Punkten der Stadt sind verdeckre Dikroptßooe ausgehängt. Bemerkt ein Pollzerbeantter etwas Lerdächriges. so pfeift er in der Nähe des Mikrophons, das den Schall so verstärkt, daß er telephomsch in der Zentrale gehört werden kann. Die in der Nähe arbeitenden Einbrecher vernehmen aber nicht das Geringste.
Heine in Linterhosen. Bon Erich Gottgetreu. Sonntag in Lüneburg . Die biederen Häuserzeilen sind in Brotenduft getaucht. Die Menschen hier lieben Beefsteak mit Zwiebel, und oft sehen sie zum Fenster hinaus. Was gib» c« denn da? Na, uns zum Beispiel. Es regnet, und wir sind heut« wohl so ziemlich die einzigen Fremden in Lüneburg . Da steh ich nun mit Lori aus dem Marktplatz, um uns Leere, Nässe und blanker Glanz aus taufend kleinen Fensterscheiben, bei dem Wetter sollen wir in die Heide lausen? Wir trauen und trauen uns nicht heraus. Diese entzückende Stadt oerdient das auch. Dem Rathaus gegenüber liegt mit viel Giebclgebälk das Heinehaus, aber da ist, wie die Leute erzählen, nicht» zu.besichtigen". Doch was längt man an bei dem Regen? Mal rcingucken? Mal klingeln? So lernen wir beide Frau Wahl- stab kennen, die Witwe des Buchhändlers Wablstab, Patrizier von Lüneburg . Bei ihr gibt es auch Beefsteaks. Und dann«ine wichtige Frage:„Sind Sie verheiratet?" Ich Dummkops sage„Nein". Da fleht sie Loci mißtrauisch an. Lori, du solltest ins Kloster Lüne gehen. Frau Wahlstab, heute zweiundneunzig Jahre all, aber noch sehr rüstig, ist für die Ehe, iür die Ordnung überhaupt, und deshalb auch nicht gut auf den jungen Herrn Heine zu sprechen. Der wohnte hier, zwei Jahre lang. In seinem Bett schläft jetzt ein Untermieter. Heines Eltern halten in dem vornehmen Haus einige Zimmer gemietet, aber Frau Wahlstabs Schwiegermutter, der Ver-* Mieterin, hat das hintciher leid getan. Haben die trotz der Der- waisdtjäraft mit dem reichen Hamburger Salomon Heine notorisch armen Ellern also nicht pünktlich gezahlt?„Bon gesellschaftlichem Berkehr konnte bei meiner Schwiegerniutter keine Rede sein. Die Heines standen doch tief unter ihnen!" Wenn es das wenigstens allein gewesen wäre! Aber Hein« — Frau Wahlstab, der dos Spiechen sonst leicht fällt, rückt hier nur ungern mit der Sprache heraus, ihre Haushälterin wird deut- licher— Heine lief in Unterhosen durch das ganze große Haus. Das stille Oertchen war im. Hof gelegen, gewiß, aber hätte der jung« Mann sich nicht richtig anziehen können, da sieben junge heiratsfähig« Töchter im Hause waren? Sieben junge Damen! Frau Wahlstab ist ehrlich entrüstet. Da» Weltbild und die H�ul>« wackelt. Die Sache ist zwar hundert Jahre alt, aber ei» Hein« f käme ihr heute nicht ins Haus, in i h r Haus nicht, o nein!„Die Schwiegermutter hat dem jungen Herrn Hein« öfters Vorhaltungen gemacht, ihr Mmin, der Buchhändler, der Herr Generalsu perinten- dem— Gott. Sie wissen ja. diese Jugend, das will nichts hören. weiß olles besser. Er ist ja allerdings trotzdem ein guter Dichter gewoiden." Och ja, das ist er. Merkwürdig, wie das manchmal so zu- geht. Die feinen Lüneburger wollten freilich von d«m uner- zogenen, schlampigen, vernachlässigten jungen Mann nicht viel wissen. Uno Hein«?--„Was kein Mensch weiß, und was ich bloß Ihnen sage— und was Sie keinem Menschen wiedersagen dürfen—: Das ist mein Plan, mein wtedergefaßker Plan, Deutsch » land auf immer zu verlcsseu, sachtem ich diesen Winter noch einio« Zeit in Hamburg verweilt, wo ich den zwelleo Teil der „Rersebtlder" alsdann drücken lasse. Bon da fall es zur See nach Amsterdam , gehen, und von da»ach Paris "— so heißt' e« im Brief vom 14. Ottober 1826 an Jmmermann. Als Heine abreiste, trauerte wohl nur das arme kleine Iudenmadchen, dos er emet Tcges an der Rachausccke kemrengelernt und liebend besungen hatte:„Du bist wie eine Blume...",
Hausfrieden. Von Bernhard Dengisen.
Mittwochs feiere ich Sonntag. Das ist meine Peligwn. Eine« Mittwochs hatte ich mich— nach chncm längeren Spaziergang und einem soliden Frühstück— auf die Chaiselongue gelegt, um ein bildende» Buch zu genießen. Ich war allein zu Hause, meine Frau war auf Jagd nach einem neuen Heybsthut— ich erwartete sie nicht vor 18 Uhr zurück. Da klingelte es an der Entreetür. Das sst Magnus, der herkommt, um zu sehen, ob.ich Kognak im Hause habe. Aber er war es nicht. Es war ein Mann, der Tanyenzweige verkaufen wollt«. „Es duftet so schön," sogt« er. „Ich finde, es duftet nach Wacholderschnaps." sagte ich und machte die Tür zu. Ich bttte die Majestät des Waldes um Verzeihung. Es war natürlich der Mann, der duftet«. Ich kehrte wieder zu meinem bildenden Buch zurück. Nach fünf Minuten klingelle es wiedar. Jetzt ist es aber Magnus, dachie ich. und beschloß ihm zu sagen. daß ich keinen Kognak im Hause habe. Magnus trinkt sowieso zu viel. Aber jetzt war e» ein« allere Dame mtt spitzer Nase, die nur ein gelbes Heft entgegenstreckte und sagte: „Kausen Sie doch den„Göttlichen Plan". 25 Pfennige." „Wie sind Sie denn zu dem gekommen?" fragte ich. „Er ist von Rulhersord geschrieben. Es Handell sich um Gottes Plan betreffs.. „Ueber Gottes Pläne wissen weder ich. noch Sie, noch Ruth«. ford etwas." „So.— Sie scheinen so ein Freidenker zu sein. Aber„Die Rache ist mein", sagt.. „Und diese Tür ist mein! Tag!" Zehn Minuten oergingen, und dann kllngelle es wieder. Es ist bestimmt Magpus, dachte ich. er bekommt eine Flasche Pilsencr. wenn er nüchtern ist. Aber vor der Tür stand jetzt eine junge, gutgekleidete Dame mtt einem Füllfederhaller in der emen und einem Block in der anderen Hand. „Verzeihung, ist die gnädige Frau zu sprechen?" „Nein." ..Entschuldigen 2je, aber darf ich ein paar Fragen stellen?" „Bitte sehr. Ist gs etwas Reiigioses?" „Ch nein. Wirb tu Ihrem Hausholl das Waschpulver„Waschil" benutzt?" „Ja, ich glaube. Ist irgendetwas damit?" „v nein, gm Segenteil. Ich bin Bertreteria für die Fabrik.
und wir sind im Begriff, eine kleine Statistik als Grundlage für unsere Reklame aufzustellen." „Sehr interessantk" „Wieviele Kinder haben Sie?" „Wieviele haben Sie denn selber?" „Ach Verzeihung, aber Sie haben doch versprochen.. „Bitte sehr, fahren Sie nur fort." „Welche Zeitungen lesen Sie? Sehen Sie. es ist wegen unserer Reklame..* „Schön. Also ich lese sämtliche täglichen Zeitungen der Hauptstadt." Die Dam« schrieb. „Nebst dem �Meichsanzeiger". Ferner.Leipziger Allgemeine Zeitung".„Münchener Tägliches Morgenblatt...." Die Dame fing an zu stenographieren� „Dortmunder Neueste Nachrichten". Schlesischer Kurier".. Die Dame fing an. in Schweiß zu geraten, schrieb aber un- verdrossen. „Buxtehudrr Allgemeine Tageszeitung",„Frankfurter Tage- blatt".„Kölner Generalanzeiger "..." Die Dam« sah mich flehend an. „Sie hallen mich doch wohl nicht zum besten?" Jfccin, auf Ehrenwort! Soll ich fortfahren?" „Danke sehr, das reicht. Und Wockfenschristen?" „Die.Lustige Woche"" „Dante. Und Monoksschriften?" „Der Klammeraffe". Glänzendes Annovcenorgan! Uebrigens habe ich darin„Waschil" entdeckt." Die Dame schrieb. Dann sagte sie: „Dielen Dank, mein Herr! Wenn alle so entgegenkommend wären wie Sie, dann würde die Arbell nicht so schwer sein. Wollen Sie vielleicht ein Zeugnis über„Waschil schreiben?" „Nein, das kann ich nicht. Wir geben ja unsere Wäsche aus dem Haufe." „Aber Sie haben doch gesagt, daß Sie es benutzen..." „Jawohl, als Backpuloer. Wenn Sie wüßten, was für wunder- volle Eierkuchen man damit backen kann!" Di« Dame verschwand, und ich kehrte zu meinem Buch zurück. Dann kam den ganzen Tag niemand mehr. Nicht mal Magnus. Ich babe iodesien einen Zettel mit folgendem Text, unter meinem Türschild befestigt: Bureauzeit nur Montags zwijcheu 1ö und 22- Etnmal Klingeln. Um diese Zell sind wir nämlich gewöhnlich im Kino. (Vitt dem Tchliedifchen von Age Vsutftru« und Elisaletb Stellet)(