Schnee- Regen und Glatteis.
Zahlreiche Wafferrohrbrüche.- 25 Glätteopfer.
Mit der Frostperiode, die lange Zeit mit großer Hartnäckigfeit anhielt und einen ungewöhnliden Temperatursturz mit sich brachte. dürfte es jetzt endgültig zu Ende sein. Gestern abend setzte wieder gegen 17 Uhr, ähnlich wie in der vergangenen Nacht, ein ziemlich heftiger und feiner Sprüh regen ein, der sich in den späten Abendstunden in einen richtigen Eisregen verwandelte.
Jezt besteht alle Aussicht, daß Berlin auf grüne Weih wachten" rechten fann, denn noch der Wettervoraussage besteht die Wahrscheinlichkeit, daß schon heute das Quecksilber den Ge frierpunkt übersteigen wird. Ein erneutes Fallen der Temperaturen vor Weihnachten ist nach der Wetterlage nicht anzunehmen. Bei der Feuerwehr herrschte während des
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gestrigen Nachmittaas och betrieb. Ununterbrochen liefen aus allen Stadtteilen Meldungen über afferrohrbrüche Wohnhäusern ein. Das Plagen der Wasserrohre ist zum großen Teil nach dem strengen Frost dem plöglichen Temperaturwechsel zuzuschreiben. Allein bei Rohrbrüchen mußte die Behr in 20 bis 25 Fällen ausrücken und Hilfe leisten. Das Glatts eis rief auch in den gestrigen Nachmittags- und Abendstunden eine ganze Reihe von Berkehrsstörungen und Zusammen. stök en hervor. Etwa 25 Baffanten, die infolge der Glätte stürzten, mußten die Hilfe der städtischen Rettungsstellen in Anspruch nehmen. Es handelte sich in der Hauptsache um Arm- und Beinbrüche. Drei der Berunglidten fanden im Krankenhaus Aufnahme. Der plögliche Witterungsumschlag stellt auch die städtische Straßenreinigung vor eine schwierige Aufgabe. Sie muß alle Behelfsmittel in Betrieb sezen, um die Schlamm- und Eis maffen zu beseitigen.
Milde Richter.
Freispruch im Biesenthal - Prozeß.
Im Prozeß gegen den deutschnationalen Bürgermeister König von Biefenthal und dessen Geldvermittler Hamann, über deffen Anjang wir vor einigen Tagen berichteten, hat das Gericht gestern beibe Angellogte freigesprochen.
In der Urteilsbegründung schneiden beide Angeklagte allerdings frog des Freispruds nicht sonderlich gut ab. Es heißt da unter anderem: Dem Bürgermeister König seien zwar verschiedene Berstöße gegen die Bestimmungen nachgewiesen worden, er habe auch die genügende Borsicht bei den Geldoperationen außer acht gelaffen, feine Fahrlässigkeit reiche jedoch nicht dazu, den strafrechtlichen Begriff der Untreue festzulegen, selbst unter Berüd fichtigung dessen, daß ein Beamter anders zu handeln habe als ein Kaufmann. Das Gericht attestiert im weiteren dem deutschnationalen Bürgermeister, daß er ein tüchtiger Verwaltungsbeamter fei, der das Beste für seine Stadt gewollt habe, wenn auch er in seiner Seibstherrlichkeit über das Maß von Selbständigkeit hinausgegangen fei, die einem Bürgermeister zustehe. Jedenfalls müsse ihm zugute gehalten werden, daß er an ein Mißalücken der von ihm unternommenen Geschäfte nicht gedacht und ihm der Vorsaz. etwas Strafbares zu tun, gefehlt habe. Unter solchen Umständen sei aber auch der Angeklagte Hamann freizusprechen gewesen. Ein Betrug fei ihm nicht nochzuweisen gewesen. Allerdings gehe Herr Hamann bei seinem Geschäftsgebaren von dem Grundlage aus, daß die Dummen nicht alle werden". Auch tönne er von der Schuld für die Verluste, die die Stadt troge, nicht freigesprochen werden.
Welche. Leidenschaften der zehntägige Brozek gegen den deutschnationalen Bürgermeister in Biesenthal ausgelöst haben muß, geht allein schon aus der Warnung hervor, mit der der Gerichtsvors fikende fish an die Bresse gewandt hat. Er meinte, daß man jetzt mit, beleidigenden Gerüchten über den Bürgermeister König vor fichtig sein möge, da nach Beendigung des Prozesses der 8.193, das heißt die Wahrnehmung berechtigter Intereffen für die Beleidige: nicht mehr geltend gemacht wrden würde. Wie dem auch sei, der deutschnationale Bürgermeister König und fein Geldvermittler haben milde Richter gefunden. Das geht selbst aus der Begründung des freisprechenden Urteils hervor.
Die Schrippen find zu groß.
In der Täglichen Rundschau, der man Konsumentenfreundlich feit gewiß nicht nachfagen tann, findet sich folgender Notschrei:„ Als vor einiger Zeit der Preis der S drippe um einen halben Pfennig erhöht wurde, hieß es, die Schrippe würde größer werden. In der ersten Zeit haben die Bäcker auch ihr Versprechen gehalten. Doch die Freude dauerte nicht lange, allmählich wurden die Schrippen wieder fleiner, und manche Bädereien scheinen ihren Stola darein zu setzen, daß das Gebäd fleiner ausfällt, als vor der Preiserhöhung. Bei einem Bäder in Schöneberg waren 3. B. gestern alle Schrippen mur 21 bis 25 Gramm schwer. Reflas mationen wurden von der Meisterin mit dem Bemerken zurüdgewiesen: haben Sie sich nicht so! Für das Geld ist die Ware noch viel zu aroß." Dazu ist zu bemerken, daß die Bäcker nicht verpflichtet sind, eine Einheitsschrippe zu einem bestimmten Gewidt zu liefern, wohl aber find sie verpflichtet. in ihrem Geschäft durch Aushang das Gewicht und den Breis ihrer Schrippen tenntlich zu machen. Im übrigen liefert die Konsum. genossenschaft Berlin nom immer 5 Schrippen für 10 fennig, mährend die Bäder nach mie por 3 Schrippen für 10 Pfennig liefern. Das aber unterläßt die„ Lägliche Rundschau" wohlweislich, ihren Lefern mitzuteilen. Polizeidienst in den Weihnachtstagen.
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Der Bureaudienst bei den Dienststellen des Polizeipräsidiums ist für die bevorstehenden Feiertage wie folgt geregelt: Am Weih nachtsabend ist, in allen Dienststellen um 1 Uhr nachmittags Dienſtitluk. Ausgenommen sind nur die Hauptaeschäftsstelle und die Bakstelle, die bis 5 Uhr nachmittags für das Bublifum geöffnet find. Am 1. Weihnachtsfeiertage und am Neujahrstage bleiben die Geschäftsaimmer einfd ließlich der Polizeireviere gefchloffen. Ausgenommen find jedoch auch hier wieder die Hauptgefchäftsstelle und die Bakstelle, bei denen Sonntagsdienst von 11 bis 1 Uhr eingerichtet wird. Am 2. Weihnachtsfeiertag ist Sonntagsdienst von 11 bis 1 Uhr. In den Bolizeirevieren und Bolizeirevierzweigstellen von 9-11 Uhr vormittags. Am SilDeftertage ist Dienstschluk um 1 Uhr nachmittags, bei der Hauptgeschäftsstelle und der Baßftelle jedoch erst um 5 Uhr nach mittags, bei den Polizeirevieren um 6 Uhr abends.
Der„ Linke Bücherwagen."
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Wer auf der linten Seite der Tauengienstraße Dom Wittenbergplatz aus- links in die Marburger Straße einbiegt, findet, links von der Blumenfrau, die an der Litfaßsäule ihre Winterflora verkauft, ein schmudes totes Wägelchen. Das ist der Linte Bücherwagen", der nur linte" Literatur auf seinen Brettern zu ruhen hat. Ernste, heitere und wissenschaftliche. Es ift aber keine parteipolitisch abgestempelte Literatur Man trifft eben alle Autoren, die" lints" stehen, d. h., die. ein jeder mit den ihm eigenen Mitteln die finstere Macht der Reaktion und des Mucker tums befämpfen, wo sie ihnen entgegentritt Sei es durch Lyrik oder Proja durch Gedichte, Erzählungen, Romane, Satiren, fitten- und fulturpolitische oder gesellschaftskritische Werte. In der Kämpferreihe find die Alten" und die Jüngsten" zu finden. Im bunten Durcheinanher Marr, Laffalle und Lenin ; Rola, Gorfi, Jad London, Sinclair, Brecht, Döblin , Holz und Zille. Unaufzählbar die Namen derer, die hier versammelt sind. Ein junger Genosse batte sich das rote Wägelchen gebaut und von seinen legten Ersparnissen die Bücher eingekauft. Der Anfang... Der Genosse verteilt Werbezettel, auf denen steht: Der
Die Zahl der Verkehrsunfälle im November weist nach den Zu sammenstellungen des Kommandos der Schutzpolizei mit 1906 gegenüber Ottober, wo 2313 zu verzeichnen waren, einen erfreulichen Rüdgang auf, der in erster Linie wohl auf die Abnahme des Fahrradverkehrs während der fälteren Jahreszeit zurückzuführen fein dürfte.
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Seitenbeleuchtung erhalten, wird ein großer Teil des Wagenparts der Hoch- und Untergrundbahn mit einer allen Ansprüchen ent sprechenden Beleuchtung ausgestattet sein. Eine Umänderung der jenigen alten Wagen, die noch keine Seitenbeleuchtung haben, ift ebenfalls beabsichtigt. Sie kann jedoch nur vorgenommen werden, wenn die Wagen wegen größerer Reparaturen für längere Zeit aus dem Betrieb herausgezogen werden müssen. In der Zwischenzeit soll fo ergeben sich die größten Unfallzahlen in den Nachtung gesorgt werden. Die Beleuchtung der Autoomnibuffe wird Verteilt man die Unfälle auf die einzelnen Stunden des Tages, aber durch Einsegen stärkerer Glühlampen für eine bessere Beleuch mittagsstunden Don 12-18 Uhr; das Unfallfich nach den Ausführungen des Verkehrsamts leider nicht in gleicher reidyt, wo sich sich 152 oder 7,9 Proz. aller Unfälle ereigneten, magimum wird in der Beit von 15-16 Uhr er Weise verbessern lassen, da die lichte Höhe über den Sigplägen mit Rücksicht auf die Brückenunterführungen so knapp bemessen ist, daß während das Minimum mit 13 oder 0,6 Proz. der Unfälle in die sich ihre weitere Einschränkung durch über den Sizplägen angebrachte frühe Morgenstunde von 4-5 Uhr fällt. Unter den einzelnen Lampen von selbst verbietet. Die Anbringung der Beleuchtungs Wochentagen weist der Sonnabend mit 348 oder 18,2 Proz. die förper in der Mitte der Wagen ist nach Ansicht des Verkehrsamts meisten Unfälle auf; an zweiter Stelle steht der Dienstag mit 296 in den Autoomnibussen auch weniger bedenklich, meil ein Stehen von Donnerstags 261, Freitags 257 und Sonntags 186 Unfälle. Unter oder 15,5 Proz; an den übrigen Tagen passierten Mittwochs 263, Personen im Mittelgang der Wagen praktisch fast völlig unmöglich und ein Atblenden des von der Wagenmitte ausströmenden Lichts Oftober den Fahrzeugen hatten die meisten Unfälle 615 gegenüber 696 im deshalb kaum zu befürchten ist. Es soll aber auch hier alles getan bie Privatautos zu verzeichnen; es folgen Lastmerden, was zu einer Berbesserung der Innenbeleuchtung der Wagen fraftwagen mit 372( gegenüber 412 im Oftober), Kleinkraftdroschten beitragen fönnte. mit 326( gegenüber 455 im Ottober) Krafttroschten mit 236, Straßenbahnen mit 116, Privatfrafträder mit 65, Kraftomnibusse mit 64, Fahrräder mit 60( gegenüber 96 im Oktober), Pferdes wagen mit 44, Handwagen mit 4, Motorradbroschten mit 3 und mit anderen Tieren bespannte Wagen mit 1. Die Ursachen der Unfälle lagen teils beim Fahrzeug, teils beim Fahrer. Infolge fehlerhafter Steuerung oder Bremse wurden 11 bzw. 7 Unfälle herbeigeführt; mangelhafte Beleuchtung führte in 5 Fällen zu Zu sammenstößen. Auf seiten der Fahrer wurden die meisten Unfälle durch zu schnelles Fahren( 177), Außerachtlassen des Borfahrtrechtes ( 171), vorschriftswidriges Einbiegen( 116), Ueberholung an Biegun gen oder Kreuzungen( 98), Unterlassung des Warnungszeichens ( 87), Fahren auf falscher Straßenfeite( 65). Betrunkenheit( 33) oder Erfranfung( 2) herbeigeführt. Auf Seiten der Fußgänger waren 325 Personen über 14 und 39 unter 14 Jahren aktiv oder passiv an das Unglüd burch Unadhifamfeit oder Spiele auf der Fahrbahn. den Unfällen beteiligt; in nicht weniger als 150 Fällen ereignete sich Ferner führten Auf- und Abspringen auf Straßenbahn und Omnibus in 30 Fällen, Betrunkenheit in 19 Fällen, Gebrechlichkeit( Blindheit oder. Taubheit) in 16 Fällen, Sturz vom Fahrzeug in 16 Fällen, Warten auf Straßenbahn oder Omnibus in 4 Fällen, Anhängen an Fahrzeuge sowie Arbeiten auf der Straße in je 2 Fällen den Unfall herbei.
belief lich auf 707( im Oftober 894); die der Getöteten Die Zahl der bei den Unfällen verlegten Bersonen auf 13( im Oktober ebenfalls 13). Wie hoch diese Zahlen anfänglich auch erscheinen mögen im Vergleich zu denen anderer Weltstädte sind sie relativ gering. So belief fich nach der neuesten Lon doner Unfallstatistik 3. B. die Zahl der in der englischen Hauptstadt durch Verkehrsunfälle ums Leben gekommenen Personen auf durchschnittlich 20 in der Woche.
Mehr Licht bei Straßen- und U- Bahn. Bahlreiche Klagen über unzulängliche Beleuchtung der Berliner Berkehrsmittel haben dazu geführt, daß dieser Frage von den betreffenden Gesellschaften größere Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. Die Straßenbahn stellt seit 1924 nur noch Wagen mit Seitenbeleuchtung ein. Bon den im Betrieb befindlichen Wagen ist zurzeit etwas mehr als ein Drittel mit dieser Beleuchtung ausgestattet. Die übrigen Wagen haben zwar noch Deckenbeleuch tung, doch ist ihre Lichtstärke in den letzten Jahren allgemein von 25 auf 40 Watt erhöht worden. Soweit es technisch möglich ist, sollen auch diese Wagen allmählich mit der vorteilhafteren Seitenbeleuch tung versehen werden. Aehnlich liegen die Verhältnisse bei der Hoch- und Untergrundbahn. Nach Fertigstellung der zur zeit in Bau befindlichen Wagen, die neben einer ausreichenden Be leuchtung der Bageneingänge und des Mittelganges fämtlich auch
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Linte Büchermagen" führt alles, was Sie intereffiert, und besorgt alle linte Literatur." Es werden neue und schon benutzte Bücher verlauft. Dazu alle linfen" 3eitschriften. Die gute Sache des Genoffen ist der Unterstügung wert. Bis jetzt steht ein Bägelchen in der Marburger Straße- aus ihm muß bald ein richtiger Bagen werden, damit der, der es gewagt hat, dem Bublifum einen Linten Bücherwagen" hinzustellen, auch zu seinem verdienten Lohn tommt. Dentt an ihn bei euren Weihnachtseinfäufen und vergeßt ihn in der späteren Zeit nicht!
Funkwinkel.
Berlin hat 63 351 Kraftfahrzeuge.
Die Aufwärtsentwidlung des Berliner Kraftfahrzeugbestandes ift im Monat November jah unterbrochen worden. Nach einer Zunahme von regelmäßig mehr als 1000 Fahrzeugen pro Monat im Sommer und noch etwa 500 pro Monat im September und Oktober ist die Bestandsziffer, die am 1. November 63 289 Fahrzeuge betrug, bis zum 1. Dezember nur auf 63 351 ge ftiegen. Das bedeutet nur 60 neue Kraftfahrzeuge in einem Monat. Es find ebenso viel Personenwagen wie Omnibuffe neu hinzugekommen.. Die 60 neuen Autobusse sind ein Teil der 100 Bagen, die die Aboag zur Einführung des gegenseitigen Um steigeverfehrs bestellt hat. Einen weiteren Rudgang haben die Motorräder aufzuweisen; die Abnahme beläuft sich auf 160 Anfang der Winterzeit Motorräder polizeilich abgemeldet merben, Stüd. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, daß faijonmäßig zu um für das Winterhalbjahr die Steuerfosten zu sparen. verzeichnen die Autodroschten zum ersten Male eine Abnahme von 142 Stüd, bagegen weisen die Last traft. wagen wieder eine große Steigerung auf; diese Zunahme beträgt 245.
Magistrat besichtigt die Stadtbahn.
Ebenso
Oberbürgermeister Böß und die Mitglieder der Berkehrsdeputation unternahmen am Donnerstag eine Besichtigungsfahrt, die vor allem den umfangreichen Umbauarbeiten anläßlich der Elektrifizierung der Stadtbahn gewidmet war. Besonderes Interesse erregten die weit vorgeschrittenen Arbeiten für das Umformer haus am Bahnhof Wigleben und der neue Bahnhof Wannsee . Die Besichtigung ergab, daß der Fortschritt der Arbeiten so weit gediehen ist, daß mit der Elektrifizierung der Stadtbahn bestimmt zum Frühjahr nächsten Jahres zu rechnen ist. Auf der Fahrt wurde noch eine im Vorwärts" unlängst behandelte Borrichtung vorgeführt, die das Schleudern der Lasttraftwagen auf schlüpfriger Fahrbahn verhindert. Der Magistrat hat an der Einführung dieser Vorrichtung insofern ein Interesse, als die Angriffe auf die Stadtverwaltung wegen der zahlreichen Verkehrsunfälle auf dem glatten Asphalt fich in letzter Zeit sehr gehäuft haben. Die Borrichtung arbeitet als selbsttätig be triebener Sandstreuer, der mit Hilfe des Auspuffgafes nach Bedarf und Belieben quarzharten Kies unter die Hinterräder streut. Zum Abschluß fand die Besichtigung der Filmmerfstätten der Ufa statt. dabei murden interessante Verkehrsfilme aus aller Herren Länder gezeigt. In vielen Verkehrsangelegenheiten ist Berlin vorbildlich, viel fönnen wir auch noch von den anderen Städten lernen. Ein sehr intereffanter Kulturauftlärungsfilm beendete die Borführungen.
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Ferien und Studienreisen.
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Der Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit veranstaltet im Jahre 1928 die folgenden Ferien und Studienreisen: Riviera- Mittelmeer . 3mei Reisen, je 10 Tage. Ende Mai und Anfang September. Salzkammergut 7 Tage und 12 Tage. Mitte Juni. Nord- Dalmatien. 9 Tage. Mitte Mai. Sütschweizer Seen. 9 Tage. Anfang Juni. SüdDalmatien. 14 Tage. Mitte Juni. Rheinkeise. 7 Tage. Mitte Juni. Wien - Klagen Brüffel- Paris. 8 Tage. Mitte Juli. furt. 10 Tage. Ende Juli. Schweden - Finnland . Anfang Juli. 14 Tage. Däne Dänemart- Rügen. 7 Tage. Mitte Auguft. mart Schweden . 14 Tage. Mitte August. Hamburg - Nord see - Dftfee. 3wei Reisen, je 7 Tage. Mitte August. Schweiz . 14 Tage. Mitte Auguft.-Oberbayern- Nordtirol 14 Tage. Ende Auguft.- Nord- Afrika. 14 Tage. Anfang September.- Außerdem finden je eine Dfterreise nach Brag und Barschau sowie eine Pfingstreise nach Amsterdam statt.
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Der reich illustrierte und gut ausgestattete Profpeft, ber eine nähere Beschreibung der einzelnen Reisen somie Teilnahmebedin gungen enthält, ist zum Preise von 35 Pf. an folgenden Stellen z haben: Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. Hof. 2 Treppen. Buchhandlung I. W. Die Nachf., Lindenstr. 2.H Verband der graphischen Hilfsarbeiter, Ritterstraße Ede Luisen ufer. Bigarrengeschäft Ho: sch, Engelufer 24/25. Tabatvertrieb, Inselstr. 6. Berlag des Bildungsverbandes der Deutschen Buch bruder, Dreibundstr. 5. ,, Werffreude" Bücherstuben, Potsdamer Straße 104. Außerdem in allen Borwärts- Speditionen.
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Die juristische Sprechstunde fällt am Sonnabenb, bem 24. b. M., und am Dienstag, dem 27. d. M., aus.
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Was Krüppel an Wertarbeit leisten können, zeigt eine Berkaufsbude des Selbsthilfe bundes der Körperbehinderten auf dem Weihnachtsmarkt Belle Alliance Blaz. Die Bude steht unten an der Treppe, die von dem großen Plaz nach dem Halleschen Tor führt. Als ob der Weihnachtsmann hier seine Am Nachmittag hörte man von Oskar Seeligmann( Bioline) besten Geschenke ausgebreitet hätte, so sieht es aus. Gediegene Spielund Margarete Herrmann( Klavier) die G- Dur- Sonate Opus 30 waren in einfach gefälligen Formen finden wir da, geradezu ge= von Beethoven und zwei Sonatinen von Schubert. Der eignet, die Kinderherzen zu erfreuen. Diese so dauerhaft fultivierte Bortrag der beiden Künstler und die saubere Technik ihres gearbeiteten Sachen würden auch jeder größeren Spielwarenfirma Spiels bereiteten eine genußreiche Stunde. Das Abendkonzert, Ehre machen. Eisenbahnen, Wagen, Chauffeewalzen und andere Gedas infolge einer Störung sehr verspätet anfing und daher im Bro- fährte sind mit künstlerischer Einfühlung in den Spielzwed hergegramm start gekürzt wurde, begann mit Corellis Concerto stellt. Allen Schenkenden, denen es um eine wirkliche Beplüdung Grosso Nr. 8, dem sogenannten Weihnachtskonzert. Das Funk- der von ihnen bedachten Kinder zu tun ist, können wir den Verkauf orchester unter Seidler- Windler brachte das festliche, in in dieser Bude empfehlen. Aber auch andere Waren aus dem kunst= großen, einfachen Linien entwickelte Werk zu trefflicher Aufführung. gewerblichen Gebiet werden dort feilgeboten. Gedrechselte und Sehr schön trug der Funkchor unter der Leitung von Friedrich Jung fein bemalte Dosen, Kästchen, Einlegearbeiten, funstgeftridie Decken, einige alte Weihnachtslieder vor. In seiner Vortragsreihe Häkel- und Perlarbe'ten und dergleichen. Oft sind diese Arbeiten Deutsche Pioniere der Naturforschung" sprach Profeffor Franz unter den schwierigsten Umständen mit schmerzenden Händen, mit Bahl über Justus von Liebig , den Reformator der chemischen den Füßen, ja sojar mit dem Munde gefertigt. Ein rührender Wissenschaft. Bor Liebig galt die Chemie als eine Art amüsanter Wille zum Schaffen drückt sich in ihnen aus. Jeder Kauf Experimentiertunft. Erst durch das wirken dieses Forschers wurde bedeutet darum auch eine Stükuna diefes Willens und ist damit eine sie zu einem ernsthaften Studiengebiet; er gab ihr die eratten wiffen vollkommene Förderung der Selbsthilfebewegung bei den Krüppeln, fchaftlichen Grundlagen. Die Sondergebiete der Agrikulturchemie wie fie fich in ihrer Vereinigung, dem Selbsthilfebund der Körper. wie der Nahrungsmittelchemie verdanten ihre Entstehung und gleichbehinderten( Berlin S. 61, Urbanstraße 184) ausdrückt. weihnacht. zeitig ihren Auffwung ebenfalls diesen außerordentlich erfolgreichen liches Tun also im besten Sinne ist der Besuch dieser Weihnachts. und fruchtbaren Forscher. Tes bude.