Die Metallarbeiter müffen...!

Ueber die gestrige Funktionärversammlung der Metallarbeiter in Essen, die der Berbindlichkeitserklärung der Schiedssprüche gegenüber Stellung nahm und diese Stellungnahme soweit sie sich nicht von selbst ergibt motivierte, bringt die " Rote Fahne" einen ihrem Niveau angepaßten Bericht mit der Ueberschrift:„ Der Schlußart des Berrats."

Mantel und Lohntarif zum 31. Dezember fün digte, um die sozialen Bestimmungen abzubauen, die Sonn tagsarbeit einzuführen und vom städtischen paritätischen Arbeitsnachweis loszukommen.

Durch den Anschluß an die Vereinigung der Deutschen Arbeit­geberverbände scheint den Wurstfabrikanten der Kamm mächtig ge­schwollen zu sein. Man will anscheinend beweisen, daß die Wurst­warenfabrikanten ebenso tüchtige Kerle sind, wie die Zigarrenfabri­fanten und Schlotbarone von der Ruhr. Die Herren dürften aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben. Denn das Organi­Diesem Bericht ist zu entnehmen, daß zu der Funktionärkonferenz fationsverhältnis der Berliner   Fleischergefellen ist um vieles beffer auch verschiedene Delegationen aus den Be als das der Tabat- und Eisenhüttenarbeiter. trieben" dirigiert worden waren, um der Konferenz der Metall­arbeiterfunktionäre über die Lage in den Betrieben und die Kampf­stimmung der Belegschaften" Bericht zu erstatten.

„ Die Delegationen wurden überhaupt nicht zu der Konferenz gelassen"- flagt der Berichterstatter der kommunistischen   Drahtzieher und bezeichnet die Abweisung der ungeladenen Gäste als Schamlosigkeit", um die mirkliche Schamlosigkeit der geplanten Quertreiberei zu bemänteln und sein nicht geringes Mißfallen darüber zu äußern, daß dieses kommu nistische Manöver vereitelt wurde.

Während nun das Blatt auf seiner zweiten Seite die ganze Funktionärkonferenz der Metallarbeiter des„ Berrats" beschuldigt, an den für die Gewerkschaften höchst unverbindlichen kommunistischen  Barolen, diktiertes auf der ersten Seite seines geduldigen Papiers den Metallarbeitern, was sie tun müssen.

Wenn der Arbeiter zu alt" ift.

139 963 Betriebsunfälle gemeldet, Sarunier 806 töblide. Jn des Bergmerten tamen 1925 189 223 Unfälle nor. In Italien  wurde im Jahre 1923 die Entschädigung von 357 322 Unfällen ge regelt, worunter fich 1253 tödliche und 25 084 solcher befanden die zu dauernder Invalidität führten. Die Kosten der Entschädigung betrugen etwa 170 Millionen Lire. In den Vereinigten Staaten  von Amerika   wurden 1924 nicht weniger als 21 232 tödliche Un fälle und 2 324 829 andere Unfälle verzeichnet. Der Weltkrieg geht also weiter.

Bergarbeiteraussperrung in Schweden  .

Stocholm, 22. Dezember.

Der Arbeitgeberverband im mittelschwedischen Grubengebiet hot nach dem Scheitern der Abfommensverhandlungen mit der Ar­beiterschaft für den 2. Januar die Aussperrung verfündet.

Ballitr. 65, bleibt am Dienstag, dem 27. Dezember, ge Die Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten A.-G., Bezs

alten Arbeiter wird uns aus der Druckerei und Kartonnagen­Ein nicht alltäglicher Fall von Rücksichtslosigkeit gegen einen fabrik P. Geißler, Rungestr. 17, berichtet. Der jetzt 63jährige Arbeiter Schubert hat bei dieser Firma gelin, lernt und war auch bei ihr bis zum Sommer dieses Jahres un­unterbrochen tätig. Fast 50 Jahre lang hatte er feine offen. Für die Einlösung von Wechseln ist ein Schalter vos 9 bis 1 Uhr geöffnet. Arbeitskraft der Firma zur Verfügung gestellt und gehofft, auch befit seiner Kräfte ist. Seine Hoffnungen wurden enttäuscht. dann nicht auf die Straße zu fliegen, menn er nicht mehr im Boll­Die Zahl der Arbeitslosen in Dänemark   hat sich durch den startet Frost der letzten Woche wesentlich vermehrt. Der Zugang in der Als im Sommer die Belegschaft wegen Arbeitsmangel verletzten Woche betrug 4200 Personen. Die Gesamtzahl der fürzt arbeiten mußte, ließ man ihn aussehen, versprach ihm Erwerbslosen in Dänemart ist nunmehr auf 66 391 angewachsen. aber, daß er sofort wiedereingestellt werden würde, wenn sich die Geschäftslage gebessert hätte. Im Bertrauen auf diese 3usage erhob er gegen seine vorläufige Entlassung beim Be­triebsrat feinen Einspruch und war auch weiter als Ver­trauensmann feiner Kollegen tätig. Nachdem aber der Betrieb im Oktober wieder voll arbeitete und wegen der Anhäufung von Arbeit jogar leber stunden gemacht werden nnisten, weigerte sich die Firma, Sch. wieder einzustellen. Sie lehte auch den Bor. Da sich aber den Metallarbeitern gerade aus der jüngsten Beschlag des Organisationsvertreters ab, den Mann wegung die alte Wahrheit besonders eindringlich gezeigt hat, daß es zu einem niedrigeren als dem Tariflohn wieder zu beschäftigen, wie auf ihre Einmütigteit in erster Linie antomint, werden es der Tarifvertrag für minderleistungsfähige Arbeiter zuläßt. Daß fie„ die Losung: am 1. Januar Aufnahme des Streits auf der ganzen es diesem alten Mann nicht mehr möglich ist, in einem anderen Linie" sehr weit links liegen lassen. Betriebe Arbeit zu finden, darüber mußte sich auch die Firma flar fein.

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„ Die Metallarbeiter müssen mit dem Streit am 1. Januar antworten!" schreibt die„ Rote Fahne". Wenn es auf die kommunistischen   Generalstreif- und Weltrevo­lutionsstrategen anfäme, dann allerdings müssen die Metall­arbeiter ab 1. Januar in den Streik treten.

Was die Metallarbeiter samt allen übrigen freigewertschaftlich organisierten Arbeitern wirklich tun müssen, ist: auf alle Pa rolen der KPD. zu pfeifen!

Rüftung der Fleischwarenfabrikanten.

an=

Der Reichsverband der Deutschen Fleischwarenindustrie hat sich nach einem Bericht von seiner legten Tagung- der Bereini­gung der deutschen   Arbeitgeber verbände geschlossen. Zu den Lohn- und Manteltarisfragen in der Fleischwarenindustrie führte Dr. Schwerdt aus, daß die allgemeine Entwicklung auf fozialpolitischem Gebiete, somie speziell in unserer Industrie die Notwendigkeit einer verstärkten Mitarbeit des Reichs verbandes in Arbeitgeberfragen ergeben habe. Es soll infolgedessen eine besondere Abteilung für Arbeitgeber fragen unter Leitung einer besonders vorgebildeten Bersönlichkeit geschaffen werden. Die Abteilung wird künftig die einzelnen Gruppen oder selbständig Tarife abschließenden Firmen über alle Lohn und Tariffragen unterrichten und für Ber­handlungen mit den Arbeitnehmern zur Verfügung stehen".

Ueber die Handlungsweise der Firma, die einen Mann, der seine Arbeitskraft ein ganzes Leben lang ihrem Unternehmen zur Ber­fügung gestellt hat, wie eine ausgepreßte Zitrone wegwirft, wird fich jeder Leser selber sein Urteil bilden. Der Fall ist aber ein Schulbeispiel dafür, daß auf leere Versprechungen nichts zu geben ist, jondern in jedem Falle seine gesetzlichen Ansprüche rechtzeitig geltend zu machen.

Der Weltkrieg des Kapitalismus  .

Berantwortlich für Bolitik: Dr. Curt Geyer  : Wirtschaft: 6. Klingelhäfez; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Ekkorn; Feuilleton:.. Döscher; Lotales und Sonstiges: Frig Karstadt  ; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanftal Baul Ginger v Co. Berlin E 68. Lindenstraße&

Allgemeine Ortskrankenkasse für den Stadtbezirk Cöpenick

Auf Grund des Wahlausfchreibens zum Borstand der diesseitigen Raffe Dom 5. Dezember b. 3. ist von der hauptstelle der Arbeitgeberverbände Groß- Berlins für die Gruppe bez Ar­haltenb 4 ordentliche Bertreter und beitgeber nur ein Wahlvorschlag, ents 8 Eriagvertreter, eingegangen. Für die Gruppe ber Versicherten find zwei Bahlvorschläge eingereicht morden. Wahlvorschlag I des Ortsausschusses Berlin   des Allgemeinen Deutschen Ge­wertschaftsbundes, enthaltend 7 ordent liche Bertreter unb 14 Erfagvertreter; Wahlvorschlag II des Deutschen Gewert fchaftsbundes, Ortsverband Berlin  , ent­baltend 1 ordentlichen Bertreter und 2 Erfagvertreter.

Da in der Gruppe der Arbeitgeber nur ein Wahlvorschlag eingegangen tit, fonen als gewählt. In der Gruppe der gelten die auf der Lifte genannten Ber Bersicherten enthalten beide Babloor­fchläge im ganzen aur soviel Ramen, is e - 8 ordentliche Bertreter, Die auf beiden Listen genannten Ber 16 Ersagvertrefer zu wählen sind. fonen gelten daher ebenfalls als ge gewählt.

Die internationale Arbeitsfonferenz des nächsten Jahres wird sich in erster Linie mit der Unfallverhütung beschäftigen. Das für die Tagung vorbereitete Material zeigt, daß der Schaden, der Tag für Tag durch Betriebsunfälle verursacht wird, allmählich ins Phantastische wächst. Nach den Feststellungen des Internationalen Arbeitsamts famen im Jahre 1925 allein in Deutschland   5285 tödliche Betriebsunfälle vor; ferner 50 769 Unfälle, die eine dauernde, teilweise oder vollständige Inva fidität nach sich zogen. Die Zahl der Arbeitsinvaliden, die Ent- Wahlen werden daher aufgehoben. Ein­Die zum 17. Januar angesetzten schädigung erhalten, beträgt 428 421. Der für Entschädigun= sprüche gegen die Wahl find an bas gen ausgegebene Betrag stellte sich im Jahre 1926 auf 260 mil. Bersicherungsamt Berlin einzureichen. lionen Mart. Berlin  - Copenid, 22. Dez. 1927. Der Borstand.

Als Ertrakt dieser Tagung ergab sich, daß die Untergruppe des Reichsverbandes der Deutschen Fleischwarenindustrie, der Ber In Großbritannien   wurden 1926 in den zur Bericht­band der Berliner   Fleischmarenfabriten den erstattung verpflichteten Wirtschaftszweigen ohne den Bergbau

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Jungdeutsche Manifest

von Artur Mahraun  

Der Neubau der Staaten ist die große Parole der Gegenwart. Die deutsche Sehnsucht zum Vo'kss aat. die Sehnsucht nach der Demokrati hat in dem Zustand der modernen partei stisch Republik keine Erfüllung ge unde. A le Gege:- sätze der Vergangenheit werden überrannt vo dem Willen der Zukunft. Das Jungdeutsch Man fest kn pft an die Lehre des Freiherrn von Stein an und sucht in e ner neuen Staat ordnun die Synthese von Pots lam und Weimar  . Der P eis für das über 200 Seiten starke Werk be trägt 2. Mk. je Stück Die Abl eterung erfolg na h Jer Reinen olge der eingeleider Bestellunge gegen Nachnahme oder Vorauszahlung des Betra zuzügl. Versandkosten.

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