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wartschaft gilt jeder Monat, für den ein Beitrag entrichtet ist, einerlei, ob es sich um einen Pflicht oder freiwilligen Beitrag handelt. Kalendermonate, in denen der Versicherte zum Beispiel durchy Krant­heit zeitweise arbeitsunfähig und nachweislich in seiner Berufstätig feit verhindert ist und kein Entgeld erhält, oder zur beruflichen Fort­bildung eine staatlich anerkannte Lehranstalt besucht, gelten als Bei­tragsmonate für die Erhaltung der Anwartschaft.

Bei Wanderversicherten, das sind solche Versicherten, die infolge wechselnder Berufstätigkeit entweder in der Angestellten­versicherung oder in der Invalidenversicherung pflicht versichert sind, werden je vier Beitragswochen in der Invalidenver­ficherung als ein Beitragsmonat der Angestelltenversicherung ge­rechnet. Weniger als vier Beitragswochen rechnen nicht. Die An­rechnung gilt nicht für solche Beitragswochen in der Invalidenver­sicherung, die mit den in der Angestelltenversicherung zurückgelegten Beitragsmonaten zeitlich zusammenfallen.

Die Wartezeit ist der Zeitraum, den ein Versicherter zurüd­gelegt und mit Beiträgen belegt haben muß, um eine Leistung zu erhalten. In der Angestelltenversicherung dauert die Wartezeit beim Ruhegeld für männliche Versicherte 120 Beitrags monate, wenn mindestens 60 Beitragsmonate auf Grund der Ber­ficherungspflicht zurückgelegt sind. Sonst 150 Beitragsmonate; für weibliche Versicherte beträgt die Wartezeit 60 Beitragsmonate, wenn diese auf Grund der Versicherungspflicht zurückgelegt sind, sonst 90 Beitragsmonate; bei den Hinterbliebenenrenten beträgt die Barte zeit ohne Rücksicht auf das Geschlecht des Versicherten 120 Beitrags­monate, wenn davon mindestens 60 Beitragsmonate auf Grund der Versicherungspflicht nachgewiesen sind, sonst 150 Beitragsmonate.

In der Invalidenversicherung erlischt die Anwart­fchaft, wenn während zweier Jahre nach dem auf der Quittungs­Parte verzeichneten Ausstellungstage weniger als zwanzig Wochen beiträge auf Grund der Versicherungspflicht oder der Weiterverfiche rung entrichtet worden sind. Die Antwartschaft gilt nicht als er loschen, wenn die zwischen dem erstmaligen Eintritt in die Berfiche rung und dem Versicherungsfalle liegende Zeit zumindestens drei­viertel durch ordnungsmäßig verwendete Beitragsmarken belegt ist. Dabei stehen den Beitragsmarten solche vollen Kalenderwochen gleich, die durch entrichtete Beiträge zur Angestelltenversicherung gedeckt sind. Als Wochenbeiträge zur Erhaltung der Anwartschaft zählen unter anderem auch Krankheitszeiten, ferner Seiten, in denen Beiträge zur Angestelltenversicherung entrichtet sind, someit g: deckt sind.

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Ein feines ,, Kabarett".

Harmloser Scherz und beispiellose Roheit.

Es gibt in Hamburg gemisse Straßen, in denen man gut| trat auch sofort ein, denn bei dem Musifer zogen fidy unwilffürlich tut, abends nicht allein spazieren zu gehen. Menigstens nicht, wenn man Wert darauf legt, seine Uhr oder Brieftasche wieder mit nach Hause zu nehmen. Selbst die Polizisten, die dort patrouillieren, zeigen sich nicht einzeln, man sieht sie nur in Form von Doppel­poften mit entfichertem Revolver herumgehen. Für ein Raba­rett" in einer dieser Straßen war ein Ballett engagiert. In welche Klasse das Kabarett" gehört, tann man daran erkennen, daß den Tänzerinnen ausdrücklich vorgeschrieben war, sich von abends 8 Uhr bis morgens 4 Uhr im Lofal aufzuhalten. Sie durften nicht nach Hause gehen, wenn ihre Arbeit beendet war. Das Kabarett. war also nichts anderes als eine Animiertneipe übler Sorte, wie wir fie in verschiedenen Hafenstädten finden.

Das Ballett aber bestand aus Tänzerinnen und nicht aus Animierdamen. Die Tänzerinnen hatten sich wohl verpflichtet, bis 4 Uhr früh im Lotal anwesend zu sein. Aber sie hatten sich nicht verpflichtet, zu animieren. Die jungen Mädden blieben nach Be­endigung ihrer Tänze zusammen mit der Balletimeisterin fißen, unterhielten sich miteinander, fümmerten sich aber im übrigen nicht Kavaliere, die derartige Kabaretts" besuchen. Das war natürlich um die anderen Gäste des Lokals, insbesondere nicht um die Herren dem Kabarettdirettor oder, um im Hamburger Jargon zu reden, dem Boost, ein Dorn im Auge Er suchte einen Grund, das Ballett frist. los entlassen zu fönnen. Und der fand sich auch. Nachdem das Ballett schon 10 Tage lang gearbeitet hatte, beteiligte sich die Ballett: meisterin und eine Tänzerin am Rundtanz. Als beide bei der Ka­pelle vorbeikament, erlaubten fie fich einen in Künstlerfreifen häufig angewandten Scherz. Sie steckten sich vor den Augen des Saxophon bläsers eine 3itrone in den Mund. Die beabsichtigte Wir

Sein letzter Ausgang.

Der Tod auf der Treppe.

Ein unaufgeklärter Todesfall gab in der vergangenen Nacht die Zeiten nicht durch Beitragswochen zur Invalidenversicherung Veranlassung, die Mordkommission nach dem Hause Ritter str. 22 zu rufen. Hier wohnte im zweiten Stod der 60 Jahre alte Gärtner Friedrich Ketterutat, der verheiratet und Vater eines Sohnes und mehrerer Töchter ist.

Die Wartezeit dauert bei der Invalidenrente, menm für den Ver­ficherten auf Grund der Versicherungspflicht mindestens hundert Bei­träge geleistet worden sind, zweihundert, andernfalls fünfhundert Beitragswochen.

Bei der freiwilligen Weiterversicherung ist be fonders zu beachten, daß sie in der Angestelltenversicherung nicht unter derjenigen Gehaltstrasse zulässig ist, die dem Durchschnitt der letzten vier Pflichtbeiträge entspricht aber am nächsten fommt. Sind weniger als vier Pflichtbeiträge gezahlt, so wird der Durchschnitt aus den tatsächlich entrichteten Pflichtbeiträgen gezogen. In einer niedrigeren Gehaltsklasse ist die freiwillige Weiter versicherung dann zulässig, wenn der Versicherte nachweist, daß diese Gehaltsklasse seinem Einkommen entspricht. Für Ehefrauen, die sich freiwillig weiterversichern und fein eigenes Einkommen haben, genügt stets die niedrigste Gehalistiaffe.

Bei der Invalidenversicherung müssen Beiträge mindestens in der Klasse 2 entrichtet werden.

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Bon Bedeutung ist noch für die Arbeitslosen- Hauptunter­ftühungsempfänger, daß aus Mitteln der Reichsanstalt nicht nur die erforderlichen Beiträge zur Erhaltung der Anwartschaft durch das zuständige Arbeitsamt zu entrichten sind; in Fällen besonderer Härte, besonders wenn zur Erfüllung der Wartezeit nur noch eine geringe Bahl von Beiträgen erforderlich ist, ist das Arbeitsamt verpflichtet, auf Antrag die erforderlichen Beiträge zu leisten. In diesem Falle stehen die Zeiten der Arbeitslosigkeit den Zeiten eines versicherungs­pflichtigen Beschäftigungsverhältnisses gleich. Damit soll erreicht werden, daß der Anspruch auf die Leistungen der Angestellten- und Invalidenversicherung rechtzeitig erworben werden kann.

Die sonst so freundlichen Augen Moltes lagen tiefer als je zuvor. Sie schauten noch ernster drein, als sonst, sie waren dabei noch größer geworden. Sein Gesicht und die spindeldürren Finger murden schneeweiß. Am nächsten Tage fonnte er trotzdem mit uns reifen. In Stockholm gewöhnten wir uns erst ganz allmählich wieder an Speis und Trant. Bielleicht war es gut, daß damals non den Ententesozialisten feiner nach Stocholm gefomunen ist. Wenn sie ims gesehen und dann daheim gefchildert hätten, daß wir alle halb Derhungert waren, wer hätte dann jenseits der Bogesen und des Kanals für den Frieden gewonnen werden sollen? Alle die werden Hermann Mottenbuhr am besten im Gedächtnis behalten, die des Glückes teilhaftig wurden, ihn näher kennen zu lernen und mit ihm schaffen zu dürfen. affen

Die Böcklin - Ausstellung der National Galerie ist am 1. Januar geschlossen, an den übrigen Tagen von 10 bis 3 Uhr geöffnet. Eintritt 1 M., für Künstler, Studierende und Schüler 50 f.

Eine Eisenbahn durch die Pariser Katakomben. Ein Schienen­meg, der mitten durch ein schreckliches Lager menschlicher Schädel führen soll, wird zurzeit unter dem Straßenniveau von Paris ge= baut. Haden und Schaufeln sind bei der Arbeit, um durch die be­rühmten Katakomben von Paris eine neue Eisenbahnlinie anzu legen, die bestimmt ist, dem überlasteten Verkehr im Südteil der Stadt eine Erleichterung zu schaffen. Seit Jahrhunderten find hier die Knochen der Toten zu Bergen getürmt, und feit unbentlichen Zeiten versammeln sich an dein düsteren Ort Berschwörer und Ber­brecher, um ihre geheimen Zusammenfünfte abzuhalten. Die Kata tomben waren ursprünglich als Steinbrüche angelegt, die das Mate: rial für den Häuserbau lieferten. Später dienten sie dann als Ablageftätte für Stelette, die aus den aufgelassenen und der Be bauung erschlossenen Kirchhöfen abtransportiert wurden. Eine Mil­lion Schädel murde zu Pyramiden aufgebaut, während die Knochen der Skelette zu Wänden aufgeschichtet worden sind.

Zur Geschichte der Mathematit. Von der Eremitage" in Lenin­ grad wird demnächst ein bemerkenswertes Schriftstück herausgegeben werden, eine alte ägyptische Papyrusrolle, die von zwei russischen Gelehrien, Turajeff und Struwe, entgiffert worden ist. Es stellt fest, daß das Problem, den Flächeninhalt des Kreises und der Kugel au bered men, bereits 1800 Jahre v. Chr. von den Aegyptern gelöft worden war, während man bisher glaubte, daß die Lösung im dritten Jahrhundert v. Chr. von Archimedes gefunden worden sei.

Dos Kostümfest der Jurgfreien, das Berlinisge Rünlerfest, findet am 4. Februar 1928 in jämtlichen Räumen der Philharmonie flatt. Einladungen und Kartenausgabe erfolgen durch das Bureau: 3 30, Sur fürstendamm 929, Duergeb. Spt.( Bismard 7978).

K. ging gestern abend aus, um ein Kino zu besuchen. Er ist seit längerer Zeit lebertrant und mußte baher jeden Alkoholgenuß ver­meiden. Entgegen seiner Gewohnheit muß er jedoch gestern abend nach dem Besuch noch ein Lotal und vielleicht auch mehrere aufgejudyt haben. Gegen 2% Uhr hörte ein Mieter einen schweren Fall Eine Biertelstunde später tam der Portier nach Hause und fand Ketterutat eine halbe Treppe unterhalb feiner Wohnung auf dem Bodest in einer Blutlae tot daliegen. Er alarmierte andere Hausgenossen und das 106. Revier, das die Mordkommission herbeirief. Die Kriminalkommissare Berneburg und Lipik erschienen alsbald mit mehreren Beamten und Medizinalrat Dr. der die vorläufig besichtigte. Er stellte jest, Daß bas Blut aus Dt und und safe geſpiſen war. Aeußere

Berlegungen waren nicht zu sehen. Die Feststellungen eines leichten Alkoholgerudes bestätigt die aus den Zeitangaben geschlossene Bermutung, daß der Mann ganz entgegen seiner Ge­pflogenheit ein Lokal aufgesucht hat. Die Todesurfache fonnte durch Besichtigung nicht erkannt werden. Die Leiche murde deshalb gur Obduktion beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Ber mutlich ist Ketterutat einem Herzschlage erlegen. Beim Hin fallen mag er sich auch einen Schädelbruch zugezogen haben, der die Blutungen zur Folge hatte. Da ihm nach der Angabe seiner Frau nichts geraubt worden ist, so ist ein Verbrechen wohl aus geschlossen.

Kirchenaustritt und Kirchensteuer.

Bor Jahresschluß soll nod) ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß das Kirchensteuerjahr vom Kalenderjahr ab weicht und vom 1. April bis zum 31. März läuft. Dies ist wichtig, weil derjenige, der aus der Kirche austritt, für das laufende Steuerjahr noch Kirchensteuer zahlen muß, mindestens aber noch drei Monate nach dem Austritt. Wer also vor dem 31. Dezember austritt, hat noch bis zum 31. März Kirchensteuer zu zahlen, wer dagegen nach dem 1. Januar 1928, aber vor dem 1. April 1928

austritt, zahlt noch drei Monate, und, wer erst nach dem 31. März 1928 austritt, noch bis zum 31. März 1929 Kirchensteuer.

des Wohnortes und zwar von jebem Ermadienen per Die Kirchenaustrittserklärung muß gegenüber dem Amtsgericht önfich abgegeben merden. In Preußen müssen auch Kinder über 14 Jahre die Austrittserklärung persönlich abgeben. Für jüngere Kinder erfolgt die Erklärung durch die Eltern, nicht durch den Bater allein. Die Austrittserflärung fann often. los auf dem Amtsgericht in den Geschäftsstunden gewöhnlich bis 13 Uhr mündlich abgegeben werden. Das Erfordernis persönlicher Abgabe der Erflärung bedeutet, daß Bevollmächtigte ausgeschlossen find. Auch der Ehemann fann nicht den Austritt feiner Frau er tlären. Auch schriftliche Einsendung an das Amtsgericht ist zu= lässig. Aber die schriftliche Erklärung erfordert, daß die Unterschrift von einem Notar beglaubigt wird. Eine Beglaubigung fann aber von einem Notar nur vorgenommen werden, menn die Unterschrift in feiner Gegenwart vorgenommen oder anerkannt wird. Wer also seine Kirchenaustrittserklärung schriftlich dem Gericht einreichen will, muß sich zu diesem Zwede zu einem Notar in deffen Sprechstunde, die gewöhnlich nachmittags stattfindet, begeben, und dazu einen Ber­fonalausweis mitbringen, der ihn zweifelsfrei legitimiert. Die Ers flärung muß die Stirchengemeinde bezeichnen, aus welcher der Aus tritt erfolgt und Geburtstag, Geburtsort und Abresse enthalten. Auf Wunsch wird eine fachgemäße Erklärung auch von dem amtierenden Rotar entworfen und dem Amtsgericht eingereicht. Die Kosten find verhältnismäßig gering.

Der Berband für Freidenfertum und Feuer ertum und Feuer. bestattung E. V.", Siz Berlin, teilt uns dazu mit, daß in seinen Geschäftsstellen an folgenden Abenden regelmäßig ein Rotar zur Annahme von Kirchenaustrittserklärungen gegen die Mindestgebühr Donnerstag von 19 bis 20 Uhr, und Friedenstraße 60­Don 2 M. anwesend ist: Gneisenaustraße 41, Montags und Dienstags und Freitags von 19 bis 20 hr. Personalausweis ift mitzubringen. 1135

Mordprozek in Potsdam .

Das enteßliche Berbrechen an der 23jährigen Housangestellten Martha John aus Großbeeren , das von dem Mechaniter Albert Schweizer aus Raputh auf dein Grundstüd feiner Eltern er­mürgt und im Garten vergraben wurde, wird jetzt im Januar por dem Potsdamer Schwurgericht seine Sühne finden. Schweizer hat dem Botsdamer Schwurgericht feine Sühne finden. Schweizer hat die Antiage auf Mord zugeftelt erhalten. 34 der Ber­handlung sind über 30 Zeugen und 3 Sachverständige geladen. Die Antlage wird der Oberstaatsanwalt Bfaffe perireten, die Ber. teidigung hat Justizrat R. Josephsohn übernommen. Verlegter bei einem Fabriksener.

Der Silvesterball der Geſellſchaft der Sturmfreunde findet als Sitelier Softümfest im St instlerhaus, Bellevueftr., statt einladungen burd bie Gesellschaft der Sturmfreunde, Potsdamer Str. 184a( 2übow 4443). Nansen in der Berliner fademie. Wie die Preußische Akademie der 13iffenfchaften mitteilt, who ribjof Nansen, der im Juli dieses Jahres zum Mitglied der fademie gewäult worden ist, in dem öffentlichen Bortrag. In der Blaufabrikation der chemischen Fabrik von Ruhn ben er am 15. Februar in der Universität hält, über: Die ioftatischenheim in Oberschoneweide entstand beute vormittag, unter Bewegungen der Erdkrujte und die Oberflächen bes Routinente spredjen. recht eigenartigen Umständen Feuer, wobei ein Arbeiter schwere

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die Gesichtsmusfeln zusammen, und er vergaß, sein Instrument zu blasen. Einen Augenblick wurde über diesen Scherz gelacht, bann ging alles wieder seinen gewohnten Gang Nur ber Boost beruhigte Entlassung gefunden zu haben. Mit ben Worten: Euch geht's wohl sich nicht, sondern glaubte, jetzt den geeigneten Grund zur fristlofen Ballettmeisterin verbat sich diese Unverschämtheit und erhielt darauf­zu gut!" verteilte er unter den Mädchen Rippenstöße. Die hin ebenfalls einen Stoß. Jest holte die junge Dame ihrerseits aus und verabfolgte dem Direktor" ein paar Ohrfeigen. Das mar eine große Dummheit. Denn der Direktor", ein baumlanger, stiernadiger Athlet, verfekte der kleinen zwanzigjährigen Ballett­feiterin einen wohlgezielten Kinnhaten. Die junge Dame flog zunächst gegen eine Säule und blieb dann besinnungslos in einer Edeliegen. Der Boost fümmerte sich nicht im geringsten Bewußtlose und veranlaßten deren Ueberführung in das Kranken­um sein Opfer. Die Mitglieder des Balletts bemühten sich um die haus, wo man außer einer Gehirnerschütterung noch einen Knöchel­bruch feststellte.

Jetzt flagte die Baflettmeisterin gegen den rohen Hamburger ihr Ballett für die Zeit des Vertragsmonats und weiterhin auf Direktor vor dem Arbeitsgericht auf Zahlung der Gage für sich und Schadenersatz für die Zeit, in der sie nicht arbeiten konnte. Die Tänzerin geht noch heute am Stock und wird voraussichtlich noch brei bis vier Monate in Behandlung bleiben müssen, ehe fie baran denken fann, ihren Beruf wieder auszuüben. Das Arbeits­gericht hat der Klageforderung voll entsprochen. In der Urteilsbegründung wird ausdrücklich festgestellt, daß die Handlungsweise des Beklagten eine beispielose Roheit darstellt.

Verbrennungen erfitt. Im Treppenhaus lagetten vier Fäffer mit chlorjaurem Kali. Der Arbeiter Wilhelm Schulz aus Baumschulenweg hantierte gerade mit der Schaufet an einem ge­füllten Faß, als plößlich eine meterhohe Stichflamme hervorschoß. Sch. wurde von der Flamme erfaßt und erlitt were Brandwunden. Durch den Luftdruck wurden zahl­auf die übrigen Fässer über, deren Inhalt explosionsartig reiche Scheiben zertrümmert. Das Feuer sprang sofort aufloderte. Der Berunglückte wurde durch die Oberschönemeider Feuerwehr in das Elisabeth- Hospital gebracht.

Bluttat eines Stahlhelmers.

Das Opfer ein Arbeiter.

Steffin, 27. Dezember. ( Eigenbericht.) Zu einer schweren Schlägeret, in deren Berlauf der Arbeiter Blum von dem Stahlheimer Vollbrecht durch einen Bauch­schuß schwer verlegt wurde, fam es am heiligen Abend Arbeiter Arbeitstoffegen in ein Café eingefehrt, um zu mujisieren. Dabei

tam es aus nod) nicht aufgeflärter Uriache zu Auseinandersehungen mit einem Stahlhelmer. Ms Blum und feine beiden Freunde furz darauf im Begriff waren, das Café zu verlassen, brachen die Stahl­helmer vor dem Lokal ohne erfichilichen Anlaß erneut einen Streit vom Zaun. Es entwidelte fi ein Handgemenge, in teffen Verlauf der junge Stahlhelmer Bollbrecht derart in But gerie., daß er einen Revolver 30g und blindlings auf die Arbeiter schoß. Eine Kugel drang Blum in den Bauch und perfeßte ihn schwer. Der Getroffene brach blutüberfirömt zu sammen und wurde sterbend in das Dramburger Kreisirantene haus eingeliefert. Der Täter behauptet, in Notwehr gehandelt zu haben, er fei mit einem Messer bedroht morden. Dem miderspricht, daß er vielfach Gewalttätigkeiten begangen hat und daß der Berlehte, als er fchon wehrlos am Boden lag, noch geradezu viehisch behandelt worden ist.

Ueberfall auf einen Geldtransport.

Die Täter verhaftet.

Leipzig , 27. Dezember.

auf der Straße van 211- Dosen nach Brobstheido das Am zweiten Weihnachtsfeiertag, morgens gegen 47 Uhr, murde Geldtransportauto der Leipziger Straßenbahn von zwei mastierten Räubern angehalten. Einer der Bere brecher erbat jich zunächst Benzin. Als das abgelehni murbe, rief er hände hoch". Der Beifahrer des überfallenen utos fchoß fofort auf ihn. Trog feiner Berlegungen geriet der Achene mit dem Beifahrer ins Handgemenge, während der zweite Berbrecher auf feinen Gegner, den Chauffeur des Geldtransports, mit einem Gummitnüppel losging. Infolge des Mißlingens des lleverfalls und aus Angst vor hinzukommender Polizei flüchteten die Räuber mit einer Kraftdroschte. Das fofort alarmierte lleberfallfommando fonnte jedoch bald die beiden Berbrecher festnehmen.

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Ozeanfliegerin Grayson verloren?

Kaum eine Hoffnung mehr.

Richte Wiljons versuchte Transozeanflug endgültig gescheite t Aus New York fommt die Meldung, daß auch der von der ist und die Fliegerin famt ihrem Begleiter das Wagnis mit Ihrem Leben bezahlen mußten. Miß Granjon hätte Sie erste Etappe ihres Fluges bereits am Sonnabend vormittag beenden und in Neufund­ land landen müssen. Sie ist bort bisher nicht eingetroffen. Das amerikanische Marineamt hat fofort einige Zerstörer zur Nachfor­schung entfandt. Außerdem hat ein fofort gegründetes Graysons Hilfstomite e bereits die erforderlich erscheinenden Nachforschun gen angestellt. O

Eine bisher unbestätigte Meldung von Neufundland befagt, daß das Wrack des Flugzeugs in der Nähe von Cap Race an den obnszel Strand gespült worden sei. susedA alli8 ostu Starkes Erdbeben bei Rom .

Rom , 27. Dezember.

Ein startes Erdbeben ereignete sich heute unmeit Rams Der Mittelpunft des Bebens ist 30 Kilometer von Rem entfernt. Die feismographischen Apparate zeigten vier Minuten lang Samant fungen. In Belletri und Remi follen Gebäude be. fchädigt worden sein.

Eine englische Südpolarexpedition.

London , 27. Dezember.

Das Forschungsschiff Geuresby hat Portsmouth zu einer Fahrt nach den jüdlichen Polarge wällern perlafen. Es wird zunächst St. Vincent anfqufen, sich dann nach Rio de Janeiro begeben und von dort nach den Falilandsinseln jahren. Der Kapitän des Schiffes ist Delamotte