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Der Berfehr in der Silvesternacht.

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Die Reichsbahn wird wie bereits mitgeteilt wurde in ber Silvesternacht auf der Berliner Stadt- und Ringbahn und den meisten Vorortftreden einen Sonderzugverfehr einrichten. Außerdem merden die Züge auf der Stadtbahn in Atständen von 10 und die auf der Ringbahn in Abständen von 20 Minuten verkehren.

Die hoch und Untergrundbahn hält in der Silvester­macht während der ganzen Nacht den Betrieb in gewiffem Umfange aufrecht, ähnlich, wie das auch im Vorjahre der Fall war. Die Züge perfehren wie wir hören auf den Strecken der inneren Stadt in Abständen von 5 Minuten, auf den Außenstreden in Abständen pon 10 Minuten. Auch die Flachbahn Warschauer Brücke- Lichten berg fährt die ganze Nacht hindurch, und zwar alle 10 Minuten ein Bagen.

Die Aboag teilt mit, daß auf den Nachtomnibuslinien ber Berkehr verdichtet und bis in die Morgenstunden des 1. Januar ausgedehnt wird. Die legten Wagen verfehren von den Endpunkten im allgemeinen zwischen 5.00 und 6.40 Uhr, und zwar: Linie 1: Ringbahnhof, 6.10 Uhr; inie 4: legter Wagen ab Nettelbedplat 6.30 Uhr, legter Wagen ab Hermannplatz 6.40 Uhr; 2inte 5: letter Bagen ab Stettiner Bahnhof 5.50 Uhr, legter Bagen ab Stegliz, Rathaus, 6.35 Uhr; Linie 8: letzter Wagen ab Weißensee, Anton­play, 5.10 Uhr, lehter Wagen ab Wilmersdorf , Raferplay, 5.55 Uhr; Dinie 9: legter Wagen ab Bantow, Kirche, 5.40 Uhr, legter Wagen ab Reichstanzlerplatz 6.10 Uhr: 2inie 11: legfer Wagen ab Turm Straße 4.55 Uhr, legter Wagen ab Hermannplay 4.55 Uhr;& inie 19: letter Bagen at Bahnhof Lichtenberg 5.24 Uhr, legter Wagen ab Stephanplag: 5.24 Uhr; inie 20: letter Wagen ab Westend 5.00 Uhr, legter Wagen ab Behlendorf 5.55 Uhr: Linie 29: legter Bagen ab Bantom, Kirche, 5.35 Uhr, letter Wagen ab Hermannplatz

legter Bagen at Beugbaus 6.10 Uhr, legter Bagen ab Halensee ,

5.35 Uhr.

Der Straßenbahnbetrieb in der Silvesternacht wird burchgehend aufrechterhalten durch die Linien 1, 69, 74, 76 und 100, während die Linien 4, 15, 23, 27, 32, 36, 41, 44, 48, 54, 55, 60, 66, 177, 87, 187, 99 nur einen Nachtbetrieb auf gewiffen Teil­stre den unterhalten. Auch die übrigen Linien lassen ihre Wagen im perlängerten Nachtverkehr fahren.

Am 1. Januar um 5 Uhr früh wird mit der Ausgabe der Uebersteigefahrfcheine zur Reichstahn begonnen. Bis 6 Uhr( ausschließlich) wird zu diesen Fahrscheinen gemäß Nachttarif auf den Nachtomnibussen der übliche 20- Pf.- Buschlagfahrfchein aus­gegeben; auf den Nachtomnibusfen, die um 6 Uhr und später die Endpunkte verlaffen, allt der Tagestarif. Vor allem wird man aber auch von der ersten Minute des neuen Jahres ab von der Straßen bahn und der Hochbahn auf die Omnibusse der Aboag umsteigen fönnen. Zu solchen Fahrscheinen, die nach 1 Uhr nachts auf der Straßenbahn oder Hoch- und Untergrundtahn gelöft find, ist für die Anschlußfahrt auf einem Nachtomnibus der tarifmäßige Zuschlag von 20 Pf. für Erwachsene und 10 Pf. für Schülerfahrscheine zu erheben ( das gilt auch für den Omnibus- Umsteigeverfehr).

Es wird darauf hingewiesen, daß der Vermerk der Straßenbahn­und Hochbahnfahrscheine, der bislang das Umsteigen auf den Dmni­bus ausschließt, erst bei Neudrud berichtigt wird.

merbetreibenden

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bat Abänderungsanträge zur RGD. burch seine ben Umzug bezahlt erhält. Wie wir weiter erfatyren, bat ber Mieter Organisation den Reichsverband ambulanter Ge.| beim Rammergericht eine neue Beschwerde eingereicht, über die nad werbetreibende: Deutschlands , Siz Berlin allen nicht entschieden ist. zuständigen Stellen unterbreitet. Es verlangt teine Sonder ftellung, auch feine Bevorzugung, sondern lediglich Gleich. berechtigung und Gleichstellung dem stehenden Gewerbe gegenüber.

Bom 23. bis 25. Januar 1928 findet in Berlin der 5. orbent liche Verbandstag des Reichsve bandes ambulan­ter Gewerbetreibender Deutschlands statt, in deffen Mittelpunkt eine Kundgebung des ambulanten Gewerbes steht; sie findet am Dienstag, dem 24 Januar im ehemaligen preußischen Herrenhause statt., Bei dieser Gelegenheit werden von Wander­gewerbetreibenden Bort: äge über Die volkswirtschaftliche Bedeu­tung des Gewerbes", Gefeßgebung in den einzelnen Ländern". Stellung zum Reichswirtschaftsrat und zur RGD." fomie Stellung der Tagespresse zum ambulanten Gewerbe" gehalten werden.

Armengelder auf der Rennbahn verspielt.

Wegen fortgefeßter Amtsunterschlagung hatte sich der Wohlfahrts vorsteher Herbst vor dem Großen Schöffengericht Mitte zu ver antworten. Wenn Arme bei ihm um Unterstügungen einfamen und er dem Antrage entsprechen fonnte. zahlte er einen Betrag aus und ließ die Leute eine Blantoquittung unterschreiben, die er nachträglich mit einer boberem Summe ausfüllte Den Mehrbetrag verbrauchte er teils für seine Privatbedürfnisse, zum größten Teile aber, um seiner Wettleidenschaft auf der Renn­bahn zu frönen. Dieses Treiben ging seit etwa 1926, und nach­weislich sind auf diese Weise den armen Leuten von dem un­getreuen Wohlfahrtsvorsteher 1: 400 m art entzogen worden. Die Sache tam heraus, als die Bohlfahrtskommission einen früher Unterstüßten, der wieder in bessere Berhältnisse gefommen war, aufforderte, die erhaltenen Gelder zurückzuzahlen. Der Angeklagte bisherigen Unbescholtenheit mildernde Umstände zu, bemaß aber die Strafe, weil er die Aermsten der Armen um erhebliche Teile der ihnen zukommenden Unterſtügungen betrogen hatte, um das Geld auf der Rennbahn zu perfpielen, und weil er demnach nicht aus Not gehandelt hatte, auf Jahr Gefängnis. Zwei Verletzte bei einem Zusammenstoß.

Wo das Geld der Krankenkassen bleibt. r geständig. Das Schöffengericht billigte ihm zwar wegen seiner

Da bleibt das Geld der Krantenfaffen", pflegen die Feinde der Krantenfaffen zu sagen, wenn sie z. B. hören, daß wieder einmal eine Krantentaffe für ihre Mitglieder eine Heilstätte oder ein Genefungsheim in menschenwürdiger Weise eingerichtet hat. Es gibt ja immer noch Boltsfreunde", die der Meinung sind, daß für Arbeiter und Arbeiterinnen in solchen Anstalten nur das Allerbescheidenfte geboten werden darf und daß jedes Mehr hier als Lurus" zu verdammen sei. Da bleibt das Geld der Kranfenfaffen", schreien sie auch, wenn von den Ber waltungstoften, die von den Krantentassen aufgewendet werden, die Rede ist. Hier versteigen sie sich sogar zu dem Vor­wurf der Mißwirtschaft" und der Bergeudung von Kranfenfassen geldern". Bill man wissen, wo das Geld der Krankenkassen sonst noch bleibt?

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M

Die Deutsche Krantentaffen- Korrespondenz bringt eine Zu­fammenstellung der Krantentaffenausgaben in den Jahren 1914 und 1926. In diesen beiden Jahren wurden von den deutschen Krankentassen insgesamt an Beiträgen einge­nommen rund 5238 Millionen Marf bzw. 1311 Millionen Mark, insgesamt ausgegeben rund 489,3 millionen Mart bzw. 1300 Mil lionen Mart. An den Beiträgen waren beteiligt rund 15 600 000 Versicherte in 1914 und 18 200 000 Berficherte in 1926. Von den Ausgaben entfielen in den beiden Jahren 1914 und 1926 auf Krantenbehandlung 116 Millionen Mart bzw. 324 Millionen Mart, Arznei- und Heilmittel 58 Millionen bam. 155 millionen, Kranken hauspflege 63 Millionen bzw. 188 Millionen, Kranten und Haus­geld 183 Millionen bzw. 458 Millionen. Fürsorge für Genesende rund 300 000 Mart bzw. 6 Millionen Mark. Wochenhilfe 12 mil lionen bzw. 63 Millionen, Sterbemelb 10 Millionen bzw. 15 mil lionen, Berwaltungskosten 47 Millionen bzw. 91 Millionen. Die Steigerung von 1914 zu 1926 betrug bei Krankenbehand lung 180 Prozent, Arznei- und Heilmittel 167 Prozent, Kranken­hauspflege 200 Prozent. Kranken- und Hausgeld 150 Prozent, Ge­nefentenfürsorge 1900 Prozent, Wochenhilfe 423 Prozent, Sterbe gelb 50 Prozent, Verwaltungskosten 93 Prozent. Beachtung ver bienen hier besonders die Verwaltungstoften, die in den wendungen für Strantenbehandlung, Arznei- und Heilmittel, Krankenhauspflege, Kranten und Hausgeld, Wochenhilfe, Sterbe­ geld. ( Bon dem verhältnismäßig fehr bedeutenden Mehr der Ge nefendenfürsorge, die 1914 noch in den Anfängen war, foll hier ab. gesehen werden.) Die Verwaltungstoften waren an den gesamten Ausgaben beteiligt mit 9,6 Prozent in 1914, mit nur noch 7 Bro­8ent in 1926, das sind nur 7 Pfennig von jeder aus. gegebenen Mart. Das sieht dochy wahrhaftig nicht nach Ber geuding" aus!

Sittlichkeitsverbrechen und Erpreffung. wölf Jahren sehr viel mäßiger zunahmen als die Auf­

Eine dunkle Angelegenheit.

Der mehrfach vorbestrafte R. und der unbestrafte B. waren arbeitslos. Sie haufferten mit Schnürsenfeln. Der eine besuchte die Häuser der einen Straßenseite, der andere die der anderen. Als sie fich eines Tages nach erledigter Morgentour wie üblich in der Sneipe trafen, entfernte fich bald darauf R., ohne den Freund ein Wort. zu fagen 2 was he Cine halbe Stunde fpäter fam er erregt wieder unb erzählte, er habe mit einer Stundin, bie recht eigentümliche Ansichten fiber die Che beliße, etwas vorgehabt Er habe auch 7 Mart erhalten, 5 Mart mürbe fie ihm. in wenigen Minuten an einer verabredeten Stelle

persönlich übergeben. Und wirklich, an der verabredeten Stelle er namentlich die Leistungen steigerten.

fchien eine halbe Stunde später eine Dame und händigte R. 5. Mart ein. Am nächsten Morgen flopfte es aegen 11 Uhr an der Wohnungs­tür jener Dame, einer Frau S. Sie öffnete nicht. Auf einem Zettel, den fie gleich darauf vorfand, las fie aber:" Kommen Sie da und da hin. Denten Sie an Ihren Nachbarn." Frau S. begab sich an die verab redete Stelle, traf hier die beiden Freunde K. und B. Geben Sie uns 100 Mart," so sagten die beiden, und Sie hören nichts mehr von uns. Frau S. versprach den beiden das Geld, ließ aber die jungen Leute durch ihren Mom verhaften. Vor dem Schöffen gericht Schöneberg erflärte R., daß er am fraglichen Morgen von Frau S. zwischen Tür und Angel in ein Gespräch verwickelt und aufgefordert worden fei, fich mit ihr zu treffen. Er habe dies abge. lehnt, fei jedoch später in ihre Wohnung gegangen und habe mit ihr auch etwas vorgehabt. Hinterher habe er fie um 20 Mart gebeten, ba fie ja zu ihm so aut gewefen fei. Er habe das Geld für seinen Handel gebraucht. Die 100 Mart aber habe er von ihr leihen roollen, um mit feinem Freund nach Wien fahren zu können. Frau S. schilderte die Sache etwas anders. Der junge Mensch sei ihr schon beim ersten Besuch eigentümlich vorgekommen. Dann sei

Man beachte

Die oben mitgeteilte Zusammenstellung widerlegt auch das von Feinden der Krantenfaffen ausgehende Gefchrei über die Höhe ber Mitgliederbeiträge Die Beiträge find gestiegen, bas weiß jedes Mitglied. Aber sie haben fteigen müffen, weil die Rassen namentlich die Steigerung bei den start ins Gewicht fallenden Hauptposten, den Ausgaben für Strantenbehandlung, Arznei. und Hetimittel, Krankenhauspflege, Kranten und Hauserld. Die Aufwendungen erhöhten sich hier von zusammen 420 Millionen auf zusammen 1125 Millionen, um 705 Millionen gleich 168 Bersicherten nur um 16% Prozent stieg. Brozent, während in derselben Beit die Gesamtzahl der

Spenden für Bedürftige statt Neujahrsgrüße.

Seit vielen Jahren besteht die Sitte, daß man, anstatt sich beim Jahreswechsel in der üblichen Weise Freunden und Bekannten durch für bedürftige Personen zur Verfügung stellt. Da die Karten zu empfehlen, einen Geldbetrag zur Verwendung Jahre besonders groß ist, ist dringend zu wünschen, daß auch bei Not in den Wintermonaten sich stets erheblich steigert und in diefem dem bevorstehenden Jahreswechsel recht viele Mitbürger, der er­wähnten Sitte folgend, zur Linderung der Not eine, wenn auch noch so fleine Gabe spenden. Einzahlungen fönnen geleistet werden auf das Postschecktonto Nr. 22 der Stadthauptkasse Berlin oder unmittel­

Ein schwerer 3ufammenftok ereignete fich gestern gegen 18 Uhr an der Ede Prinzen und Waffertorstraße zwischen einem Wagen der Straßenbahnlinie 41 und einem Geschäfts= auto des Kaufhauses Israel . Das Auto wurde mitten auf der Straßenfreuzung von dem Triebwagen gerammt, so daß es umstürzte und zertrümmert wurde. Während der Chauffeur und dessen Begleiter mit dem Schrecken davon­famen, wurden zwei Hausdiener, die sich im Innern des Lieferwagens befanden, erheblich verlegt. Die Feuerwehr schaffte die Verunglückten in das Urban Krankenhaus und Die Schuldfrage ist nahm die Aufräumungsarbeiten vor. noch ungetlärt

Fabrikfeuer im Zentrum.

Die Feuerwehr wurde gestern um 21 Uhr von drei Stellen zu gleicher Zeit nach der Kaiser- Wilhelm- Straße 58 gerufen, wo in den Fabrikationsräumen einer in zweifen Stockwerf gelegenen Wäsche fabrit aus noch unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen war. Die Flammen fanden an den leicht brennbaren Materialien reiche Nahrung und behnten sich in wenigen Minuten auf den ganzen Betrieb aus. Als die Feuerwehr mit mehreren Bügen an der Brandstätte eintraf, hatte das Feuer bereits eine große Ausdehnung gewonnen. Durch einen umfassenden Löschangriff über das nöllig verqualmte Treppenhaus und einen Steckleitergang gelang es, das Feuer nach einstündiger Tätigkeit einzudämmen. Der Brandschaden ist sehr erheblich. Ein Zug der Feuerwehr war bis nach Mitternacht mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Der starte Feuerschein hatte in der belebten Gegend eine große Zuschauermenge angelodt, so daß die Schußpolizei Ab­

perungen vornehmen mußte.

Fährkatastrophe auf der Maas .

Brüssel , 28. Dezember.( Eigenbericht.)

Eine noch unbekannte Anzahl von Arbeitern der 3inta merte Nouvelle Montagne bei hun an der Mags find im Strome ertrunken. Als sie am Mittwoch morgen auf dem Wege zur Arbeitsstelle den Strom in einer Fähre überqueren wollten, wurde die Fähre von den Wellen ergriffen. Alle Mit-­fahrenden famen um. Als man das umgeschlagene Boot vom Ufer aus bemerkte, flammerten sich noch drei Infassen verzweifelt daran, tein Leichnam geborger merden, if verschwanden aber auch bald in dem eistalten Waffer. Bisher fonnte Mitisieć bi

80 Indianer ertrunken.

Nach Meldungen aus Santiago ist, bei der Rüdtehr von einer Stammesfcftlichkeit in Temuco in Chile eine Gruppe von 80. In­dignern, Männer, Frauen und Kinder, im Fluß Cautin ertrunken. Die Führer des Bootes verloren in einem Strudel die Herrschaft über das Fahrzeug, das abgetrieben wurde und an Felsen. derschellte. Alle Rettungsversuche waren erfolglos. In der elektrisch geheizten Badewanne getötet.

Ein eigenartiger Unglücksfall ereignete fich gestern abend it Mülheim a. Ruhr. Der zwölfjährige Sohn eines Garn. erhigt wurde, vom Strom getötet händlers wurde in der Badewanne, deren Waffer elettrich Schnecftürme in Belgien .

Beseitigung der Schneemassen fett langen Jahren nicht mehr erlebt hat. Für die Am Dienstag tobten über Belgien Schneeftürme, wie man fie Beseitigung der Schneemassen- der Schnee liegt stellenweise einen Meter hoch mußte Militär herangezogen werden. Die inter­nationalen Züge Baris-- Amsterdam und Basel - Ostende erlitten er­bebliche Verspätungen. In Wervick an der französisch - belgischen

er wieder gefommen, habe sie um Kaffee gebeten und sei fofort bar bei dieser im- Rathause,-Königstraße, Zimmer 1, unter der Be Grenze ist eine Brüde eingestürzt. Besonders unangenehm bemert­

ins 3immer gegangen und hier über fie her. gefallen. Es sei ihm jedoch nicht gelungen, ihr Gewalt anzutun. Es set auch nicht wahr, daß sie sich bem jungen Menschen gegenüber abfällig über die Ehe geäußert habe, denn sie sei glücklich verheiratet. Sie habe ihm das Geld aegeben, weil er gedroht habe, sie bei den Rachbarn zu verpehen. Das Gericht verurteilte R. zu neun Mo­naten und B. zu vier Wochen Gefängnis. Die Urteils begründung folgte im großen Ganzen den Ausführungen der Zeugin.

Ausnahmegeseke gegen das Wandergewerbe.

zeichnung: Sonderfonto Spendenkonto des Landes- Wohlfahrts­und Jugendamts. Berlin , Abt. Allgemeine Wohlfahrt". Name und Stand der Geschenkgeber werden ohne Angabe des eingezahlten Betrages im Gemeindeblatt der Stadt Berlin bekanntgegeben

werden.

50 Jahre Rose- Theater.

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Ende Dezember 1877 öffnete das damalige D st end- Theater in der Frankfurter Straße mit einer Borstellung von Shakespeares König Lear" seine Pforten. Ein überaus wechfelvolles und recht fliegenden Pläne der ersten Direktion, Lüders, entsprachen wohl ganz interessantes Schicksal war dieser Bühne beschieden. Die allzu hoch und gar nicht dem Publikumsgeschmad, denn schon nach einem Jahre legte Lüders sein Szepter nieder und in rascher Reihenfolge mechielte seinen Namen, bis sich im Jahre 1906 Bernhard Rose als der­das Theater nicht weniger als achtmal den Besitzer und sechsmal hier einzuschlagen war; er wandte das System Heinrich Laubes an, jenige Leiter erwies, der Blick für den richtigen Kurs hatte, der das gemischte System der Spielgestaltung, also weder allzu literarisch, noch zu feicht. Er pflegte abwechselnd Klassiker, Volksstücke und vor allem die Alt- Berliner Boffe, die dem volkstümlichen Charakter dieser Bühne natürlich am besten entsprach. Berühmte Gäste, wie Rainz und Moissi , gaben dem Theater ein gewiffes fultur- historisches Gepräge und vor allem ist es ein Stud Alt- Berliner Lokalchronit, das diesem Theaterchen einen interessanten Rahmen verleiht. Die Festschrift heraus, die neben einer Schilderung des Werdeganges Direktion des Theaters gab anläßlich der 50- Jahr- Feier eine fleine dieser Bühne interessante Pressekritiken aus damaliger Zeit enthält.

Die vor girta 60 Jahren geschaffene Reichsgewerbe­ordnung enthält zweifellos Härten gegen das Wande gewerbe, bie eines modernen, freiheitlichen Staates unwürdig sind. Da das Reichswirtschaftsministerium beabsichtigt, noch in dieser Winter­fession dem Reichstag einen Gefehentwurf zur Aenderung der Teile 2 bis 5 der RGD. vorzulegen, so dürfte es interessant sein, zu er­fahren, daß Kräfte am Werke sind, die bei dieser Gelegenheit die RGO. zu einem Ausnahmegelek gegen das am bulante Gewerbe stempeln wollen. Fast alle dem Reichs­wirtschaftsministerium vorliegenden, auf das Wandergewerbe bezug nehmenden Anträge betr. Alenderung de: RGO. laufen darauf hin­aus, dieses Gewerbe derartig start einzufchränken, daß mit gutem Recht von einer Erdrosselung desselben gesprochen werden tann. Obwohl mit 21 Jahren jeder Staatsbürge: volljährig wird, foll auf Grund eines Antrages der Banerischen Volks partei, welcher im Bayerischen Landtag mit Unterstübung ber Deutsch nationalen Boltspartei angenommen murde, die Altersgrenze bei E- teilung eines Wandergewerbe­fcheines von 25 auf 30 Jahre hinaufgelegt werden. Durch benfelben Antrag soll die Erteilung des Wandergewerbescheines felbft follen die handelstammern gehört werden. Die 3wangsräumung in der Rheinstraße. Wie uns jetzt Meffen, Jahr und Wochenmärtte werben nach der RGD. von dem Rechtsanwalt des Hauswirts, der die Zwangsräumung pon ben zuständigen Berwaltungsbehörden festgefekt. Hierzu bat beranlaßte, mitgeteilt wird, hatte der Mieter sich in einem Bergleich ble Deutsche Boltspartei beantragt, daß bie eftfegung der verpflichtet, pünktlich seine Miete zu bezahlen und in monatlichen Märkte usw. in Bufunft unter Hinzuziehung der Handelsorganifa Raten die rückständige Miete abzutragen. Nach der Meinung des tionen und unte: Berücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungs- Hauswirts hat der Mieter nicht pünktlich bezahlt, und aus diesem fähigkeit der Ladengeschäftsinhaber erfolgen soll. Jeder objektiv Grunde hat der Hauswirt die Räumungsflage angestrengt. In dem Urteilende wird anerkennen müffen, daß sich die RGO, im Sinne uns zugegangenen Schreiben wird weiter behauptet, daß der Mieter der wenigen oben ffizzierten Anträge umgeändert, als Aus zwar einen Einstellungsbefehl vom Kammergericht eingebracht hatte, nahmegelen Ihlimmster Art gegen die ambulanten Geba aber die Zwangsräumung bis auf wenige Möbelstüde durch merbetreibenden auswirken und die Vernichtung dieser kleinen geführt war und eine Rückgängigmachung nicht angeordnet war, Existenzen nach sich ziehen muß. Auch das ambulante Gewerbe murde zwischen Mieter und Hauswirt ein Vergleich gefchloffen, es gibt in Deutschland etwa eine halbe Million ambulanter Ge-| nach dem der Mieter die Wohnung räumt und dafür vom Hauswirt

Dom Bedürfnis abhängig gemacht werden, und über das Bedürfnis

richteten wir in unserer Ausgabe vom 22. Dezember liber eine

bar machte fich das Unwetter an der belgischen Küste, wo zahlreiche Schiffe abtrieben und SDS- Rufe nach Ost­ ende fandten. In ter Gegend von Kortrijk ist die Lys aus den Usern getreten. Man befürchtet, daß die Schneeschmelze große Heber­fchwemmungen im Gefolge haben wird. Infolge der großen Kälte verlassen die Wölfe in den Ardennen ihre Berste d è. In den Provinzen Hainaut und Brabant wurden mehrere Wölfe ab­geschossen.

Englisch und Franzöflich. Anfang Januar beginnen neue Nachmittags. Baitenb. 3 r. 2.( Untergrundbahnhof Nürnberger Blaz Anmeldung, und Abendkurse für Anfänger bei Genoffin Heb, 50, Spichernitr. 16, 8 Ubr. Benoffen und Genossinnen mit Borfenntnissen können jederzeit auch schriftlich von Montag, den 2., bis Mittwoch, den 4. Januar, 4 bis den bestehenden Mittel- bezw. Oberturien beitreten.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

Gymnastikkursus im Bezirk Prenzlauer Berg : Der Rurfus fällt heute aus und beginnt wieder am Donnerstag, 5. Januar 1928. Freie Sozialistische Socfdule:" Indien und der englische Imperialismus." Pedner Franz Furtwängler. Connabend, 14. Januar 1928, 19% Uhr, im Herrenhaus, Leipziger Straße . Karten für Jugendliche zu ermäßigtem Preise im Sekretariat.

Heute, Donnerstag, 29. Dezember, 19% Uhr: Rorben: Seim Graun, Ede Lorgingstraße. Weihnachtsfeier. Gesundbrunnen : Funktionässigung beim Genossen Fonnger, Badftr. 19. Seim Eberswalder Ctr. 10. Reformtle bung. Faltplag I: Röllnisder Part: Helm Engel­bewegung." ufer 24-25. Weihnachtsfeier. Clegliz: Heim Albrechtstr. 47. Lust ger Abend. Behlendorf : Eübschule, Wilhelmstraße. Englische und amer tanische Jugerd­Wittenan: Heim 9 pfenthaler Str. 15. Festkritit. Buchholz: Bankow- Süb: Heim Kissingen­Ausblid."

Schule Berliner Str. 81. Forstandsßigung.

ftraße, Rüdblid

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Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz Rot- Gold" Geschäftsstelle: Berlin , G. 14. Gebaftianftr. 37/38, Sof 2 St. Tempelhof: Connerstag, 29. Dezember, 20 Uhr, Schußsportigung bei Primus, Werder , Ede Friedrich Karl- Etraße. Fr.ebrichshain: Comenius Eälen, Memeler Straße. Freitag, 30. Dezember, 20 Uhr, fämtliche Jugendliche und Eportler in den 20 Uhr, Funktionärtonferenz mit erweitertem Vorstand bei Krüger, Grimm Areuzberg: Freitag, 30. Dezember, eße 1. Bichtenberg nebft Kameradschaften: Freitag, 30. Dezember, 20 Uhr, hacen fämtliche Kameraben die Bugigungen au besuchen. Wichtige Angelegen Silvesterball des Tambourtorps in Bedets Gesellschaftshaus, Bris Chaussee heiten müssen erledigt werden. Reutelln- Brißi Connabend, 31. Dezember, firage 97. Cintritt inft. Eteuer 1 M. Alle Freunde find herzlichst eingelaben.

20 Uhr, beim Vorsigenden Equld rektor Freund, Westfälische Str. 27, 1 Freie Vereinigung von Sternfreunden, Berlin . Connabend, 7. Januar, Jahreshauptversammlung Gäste willkommen.