Glänzende Wirtschaftslage. Klagen über Schulpolitik und Rechtspflege.- Die Heimatbund" Bewegung.
Die Vorgänge im Elsaß finden seit einiger Zeit in der bürgerlichen deutschen Breffe einen bezeichnend eingehenden und einseitigen Biderhall. Bezeichnend", weil ihre Betrachtung stets in der schon von Mary gefennzeichneten rein ideologischen Form erfolgt, welche Die materielle Grundlage aller Verhältnisse außer acht läßt und deshalb überall zu Teilmahrheiten und Fehlschlüssen führt.
Das ehemals der deutschen Volkswirtschaft zugehörige Elsaß ist ohne die befürchtete Umstellungskrise in den französischen Wirt fchaftsverband hineingewachsen, wozu freilich die zollfreie Einfuhr, die das Deutsche Reich den elfäffischen Erzeugnissen bis 1925 gemäß dem Bersailler Bertrag gewähren mußte, in nicht geringem Maße beigetragen haben mag. Die elfäffische Wirtschaftskraft ist beute starter als je zuvor. Die bodenständige Landwirtschaft erzeugte im vergangenen Jahr, verglichen mit dem letzten Borkriegsjahr, das Doppelte an Labat und ein Fünftel mehr an Getreide und Hopfen. Die jährliche Raltausbeute ist von 350 000 Tonnen vor dem Krieg auf über 2000 000 Tonnen im Jahre 1926 angemachsen, und eine ähnliche Erhöhung ihrer Produftion haben mit 17 Millionen und 5 Millionen Tonnen jährlich gegenüber 8 Millionen und 3.5 Millionen Lommen im letzten Borfriegsjahr auch die ehemals deutschen Erz- und Kohlen gruben zu verzeichnen. Auch die elfäffische Textilindustrie, an deren Seite übrigens in den letzten Jahren eine bedeutende Automobilindustrie hochgekommen ist, steht im Zeichen der Prosperität, was schon daraus hervorgeht, daß die drei Departements Oberrhein , Niederrhein und Mosel, in die sich jetzt das frühere Reichsland Elsaß- Lothringen gliedert, selbst jetzt im Winter insgefamt nicht einmal zweitaufend Arbeitslose zählen. Die Löhne der Arbeiterschaft hielten mit der Teuerung fast durch weg gleichen Schritt, ja gingen sogar stellenweise bedeutend über sie hinaus, so z. B. bei den gutorganisierten Buchdruckern und den mehreren tausend Arbeitern der allerdings unter sozialistischer
Berwaltung stehenden Städte Straßburg und Mühlhausen , die bei einem Lebenshaltungsinder von 583 ihre Einkommen auf gut das Siebenfache der Vorkriegszeit bringen fonnten. Der Achtstundentag ist in allen Betrieben ausnahmslos durchgeführt.
Das alles vergessen jene zu vermerken. die mit oft nur verhohlener Schadenfreude dem deutschen Spießer in seinem Leib- und Magenblatt die von ihm natürlich mit Genughnung gehörte Behauptung servieren, daß es den Elsässern unter Poincaré noch fchlechter gehe als unter Wilhelm. Wiederholt man diese Auslassung im Elsaß , so wird sie nur mit Lachen quittiert. Sie ist derart übertrieben, daß sie überhaupt feiner ernsten Antwort gewürdigt wird. Ein Zaberner Fall hat sich immerhin noch nicht ereignet.
Trotzdem vermögen wir Sozialisten uns mit der Art, in der Poincaré das Elfaß zu einem lebendigen Glied des einen und untellbaren Frankreich zu machen fucht. nicht zu befreunden. Wenn die sogenannte autonomistische Bewegung in den letzten Mrnaten, immer mehr hervorzutreten wagte, so daß sich Poincaré fchließlich nur noch durch ein Berbot ihrer Beitungen zu helfen wußte, so läßt das mit Sicherheit darauf schließen, daß die neue Staatszugehörigkeit irgendwie Anlaß zur Unzufriedenheit gegeben haben muß. Wo liegt nun dieses Etwas, dieser wahre Kern im ubertreisenden Gerede nom malaise alsacien", vont elfäffischen Unbehagen?"
Die Klagen, die man im Elsaß vorbringen hört, beziehen sich fin wesentlichen auf zwei Gebiete: auf Rechtspflege und Schule. Gerade auf gefegaeberischem Gebiet Elafft zwischen dem Willen des überwiegenden Teils der Bevölkerung, ber die modernere Deutsche Gesetzgebung beibehalten möchte, die gegenüber der fran zösischen vor allem den ungleich rascher arbeitenden Zivilprozeß und die Institution des Grundbuchs voraus hat, und dem radikalen Angleichungswillen ber berzeitigen französischen Regierung ein starter Widerspruch. Die Sozialisten des Elsaß , die durch den Straßburger Bürgermeister eirotes und Georges Beill in der fran zösischen Kammer vertreten werden, sind für eine rasche und rest lose Angleichung, freilich in einem anderen Sinne, als fie bisher von Poincaré ins Auge gefaßt wurde: Frankreich mache bessere Gefeße und noch wirksamere Sozialversicherungen, als die aus der deutschen Zeit überkommenen, die Frankreich bis jetzt leider noch immer Vorbild sein können, und fein Elsässer wird mehr etwas gegen die Assimilation auf diesem Gebiete einzuwenden haben!
Die Schulfrage, natürlich mur, soweit fie eine Sprachen frage ist( und nur in dieser Hinsicht ist sie gegenwärtig umstritten), betrachten unsere elfäffischen Genossen als gelöst. Der Unterricht ist in der Volksschule in allen Fächern mit Ausnahme der Religion von Grund auf französisch. Erst vom dritten Schuljahr ab tommen drei Stunden deutschen Unterrichts hinzu.
Benn man die heute schon vorhandenen Ergebnisse dieser Erziehung sieht, bleibt einem allerdings die Stellungnahme unserer Genossen zu dieser Unterrichtsform, welche die Tatsache, daß die elsässische Volkssprache deutscher Dialett ist, und mit einer Fremdsprache beginnt, vollkommen in den Wind schlägt, taum verständlich. Eine Generation Menschen, die hier weber richtig deutsch noch französisch sprechen lernt, ift Zeit ihres Lebens zur Halbbildung verurteilt. Die Stimmung in der Lehrerschaft, der es großenteils noch selbst schwer fällt, französisch zu unterrichten, läßt sich angesichts beffen leicht erraten
Die Masse der Boltsschullehrer ist es vor allem, welche der fälftlich autonomistisch" genannten Bewegung, die sich selbst bescheidener und realpolitischer Heimatbundbewegung" nennt, ihre Bedeutung verleiht. Noch ist trop des Abgangs des pathologischen Barons Klaus v. Buladh die Bewegung zu sehr mit solchen Füh rern" belastet, wie z. B. jenem Dr. Ridlin, der einst als Präsident des elfäffischen Bortrieaslandtags den Abgeordneten den Gebrauch ihres heimatlichen Dialettes verbot! Noch ist die Be wegung zu sehr mit Forderungen behaftet, die niemals Aussicht auf Perroirflichung haben und selbst propagandistisch einen zweifelhaften Wert befizen, wie z. B. der Ruf nach Berabschiedung aller im Elfak tätigen franzöfifchen Beamten.
Drei Könige kommen!
Die Reichsregierung zerbricht sich den Kopf, wie fie die drei Könige un erbringen joll, die für 1928 ihren Besuch angekündigt haben Sie will ein leeres Hohenzollernschloß zur Verfügung stellen.
JAAAZ
AZAMA
Man kann doch heutzutage nicht mehr drei Könige in einem Stall empfangen!"
macht, in den schärfsten Worten zu verurteilen, Worte, die Poincaré in der für Januar vorgesehenen Elsaßdebatte in der Deputierten fammer nochmals zu hören bekommen wird.
Eine deutsche Einmischung in die elfäffischen Berhältnisse lehnen indessen unsere Genoffen ( und nicht nur diese!) entschieden ab. Die Kritik an dem Vorgehen der französischen Regierung ist in der Tat Sache der Elsässer selbst- und jedes Wort, das in der deutschen Preffe außerhab des Rahmens der ihr selbstverständlich obliegenden Bericht erstattung fällt, ist nur geeignet, den Kampf der Elsässer um die Erhaltung ihres Volkstums als deutsche Mache" zu diskreditieren und obendrein das langsam absterbende Mißtrauen Frankreichs gegen Deutschland zu neuem zähen Leben zu erweden. Dr. S. Lion, zurzeit Straßburg i. E. Die Autonomistenverhaftungen. Paris , 30. Dezember.( TU.) Zu der Berhaftung der elsässischen Autonomisten in Straßburg werden noch folgende Einzelheiten bekannt:
Heute morgen gegen 7 Uhr fanden sich etwa dreißig Polizeikommissare, Inspekteure der mobilen Brigade und der Geheimpolizei in den Wohnungen der dreizehn Autonomisten ein, um diese zu verhaften. Die meisten der Berhafteten erhoben lebhaften Protest gegen die gegen fie erhobenen Anschuldi gungen. Abbé Faßhauer erklärte den Beamten: Nicht mich muß man verhaften, sondern den Staatsanwalt sollte man ins Gefängnis werfen." Der Chefredakteur der Zukunft", Schall, mußte gefesselt zum Gefängnis geschafft werden. Frau Faßhauer. Eggemann, die Schwägerin des früheren Abbés, erhielt die Erlaubnis, an ihre Eltern zu schreiben, damit sie sich ihres fleinen Kindes annähmen.
Unter den auf Veranlassung des Mülhauser Untersuchungsrichters verhafteten Angehörigen der autonomistischen Bewegung bee findet sich nach einer Havas- Meldung aus Straßburg auch der in der Straßburger Bürgermeisterei beschäftigte Pfarrer Heil, angeblich Korrespondent der Frankfurter Zeitung ". Der offizielle Führer der Autonomistenpartei, Dr. Roos, gegen den gleichfalls Haftbefehl erlassen wurde, soll flüchtig sein..
Poincarés 132 Milliarden.
Phantasien oder Erkenntnis der Wirklichkeit.
Der Bericht des Reparationsagenten von Anfang Dezember| dafür neue Schuldverschreibungen über 50 Milliarden Goldmar? schloß bekanntlich damit, daß er es für notwendig hielte, den erhalten sollte. Diese Schuldverschreibungen follten von Deutschland nbbetrag von Deutschlands Reparationsverpflichtung fe ft nicht getilgt, sondern am 31. Dezember 1954 zu pari autüdgeaufeßen und es dann Deutschland unter seiner eigenen Berantzahlt und zunächst teine, bann ab 1927 nur 4 Pro3 und wortung und ohne jede ausländische Kontrolle zu überlassen, ent- erft von 1931 bis zum Ende 1932 5 Broz. Zinsen auf diesen Betrag sprechend dieser Berpflichtung zu zahlen. Der Dawes- Plan und die gezahlt werden. Die auf diese Weise geftundeten Zinsen in Höhe jezige Organisation der deutschen Reparationszahlungen tönnten von 17,31 Marden Goldmart follten dann entweder als wettere nur als ein Uebergang zu einer fold, en Endregelung angefehen Rapitalverpflichtung Deutschlands mit dem Grundbetrag Don 50 Milliarden Goldmart verzinst und als Kapitalschulb am 31. März 1965 fällig werden oder auf Antrag Deutschlands von einem Schiedsgericht in anderer Weise reguliert werden.
werden.
Darauf hat der französische Ministerpräsident in der französi fchen Kammer geantmortet. Er mies darauf hin, daß Deutschlands Schuld durch die Londoner „ Bereinbarungen" vom Mai 1921
ein für allemal in Höhe von 132 milliarden Goldmark festgelegt sei und daß nur die Regierungen der vormals alliierten Länder und Deutschlands an dieser Bereinbarung auf vertraglichem Wege Aenderungen vornehmen tönnten. Jede Erörterung, die sich mit der Fest fegung der deutschen Gesamtschuld befasse, sei daher überflüssig.
Für die Praxis der Reparationszahlungen besagt nun Poincarés Bestehen auf den Zahlen der Londoner Abmachungen nicht das ge= ringste. Schon diese Vereinbarungen selbst firierten nur den Betrag der deutschen Schuld,
nicht den Betrag der deutschen Leiffungen.
Denn die 132 Milliarden zerfielen in einen Betrag von 50 Milliarden und einen anderen Betrag von 82 Milliarden. Die Reparations tommission war danach berechtigt, 50 milliarden Goldmark Schuldverschreibungen Deutschlands , die mit 5 Proz. verainslich und mit 1 Proz. jährlich zu tilgen waren, zu verkaufen Ehe sie jedoch von den 82 Milliarden Goldmart Teilbeträge, sogenannte C- Bonds, verkaufte, mußte fie die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die deutschen Leistungen unter dem gleichzeitig aufgestellten Zahlungsplan ausreichten, um Zinsen und Tilgung auch für diese Beträge aufzubringen. Schon aus dieser Bestimmung ergibt fich flar, daß schon damals bei den Reparationsgläubigern selbst 3weifel darüber bestanden, ob Deutschland wirklich imftande sei, den Betrag von 132 Milliarden Goldmart zu zahlen. Schon damals
also hatte dieser
Riesenbetrag nur theoretischen Wert;
über die Höhe der wirklichen deutschen Leistung entschied nicht so sehr seine Höhe als der gleichzeitig aufgestellte 3 ahlungsplan. Diefer Londoner Zahlungsplan des Jahres 1921 bestimmte, daß Deutschland bis zur Tilgung der ganzen Schuld jährlich zahlen follte:
1. 2 Milliarden Goldmark
2. 26 Proz. des Wertes der Ausfuhr oder einen entsprechenden Betrag auf Grund eines Inder, der die Entwicklung der deutschen Wirtschaft widerspiegelte.
Danach hätte Deutschland etwa 3 Milliarden jährlich zahlen sollen( der Wert der Ausfuhr betrug damals etwa 4.bis 5 milliarden Goldmart), d. h. Zins und Tilgung für rund 50 Milfarden. Aber selbst dieser Zahlungsplan wurde schon für das erste Wenn sich jedoch die Heimatbundbewegung von diesen Schlacken Halbjahr seiner theoretischen Geltung außer Kraft gefeßt. Denn in befreit und nichts weiter als einen gesunden Regionalismus diesem ersten Halbjahr sollte Deutschland nicht 1½ Milliarden, fonverfit, wird die kommende franzöfifche Linksregierung nicht umhindern nur eine Milliarde zahlen, praktisch also nur den Dienst für fönnen, den berechtigten elfäffischen Forderungen Gehör zu schenken. etwa 35 Milliarden aufbringen. Die langfame Angleidung des geistigen Oberbaus an den Aber auch dieser Betrag wurde tatsächlich nicht aufgebracht. materiellen Unterbau, Ser schon jetzt auf tausend Nach der Konferenz von Cann es wurde Deutschland ein Morafranzöfifchen Pfählen ruht, wird sich trotzdem vollziehen. Unter torium gewährt. Weitere Moratorien folgten, und bis zum Ein bridungsmethoden auch das ist die Ansicht unserer Genoffen- marsch der franzöfifchen und belgischen Truppen ins Ruhrgebiet find nur geeignet, fie aufzuhalten. Die letzten Maßnahmen Poin schleppten sich die Verhandlungen über einen endgültigen Zahlungscarés, der sich nicht scheute, auf eine Bestimmung vom Jahre 1865 plan hin, der an die Stelle des in London ,, vereinbarten" treten zurüdzugreifen, um die ihm unangenehmen Heimatbundzeitungen follte. als fremdsprachia" zu verbieten, baben feinen Elsässer Frankreich näher gebracht. Die Organe der effäffifchen Sozialisten, die Straß burger Freie Preise" und der Mülhausener Republifaner", haben denn auch keinen Augenblid gezögert, die Anwendung dieser Verordnung, welche die in der Berfaffung verbürgte Breffefreiheit für bie gesamte deutschsprachige Presse des Elsaß geradezu illusorisch
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Daß seine Untragbarkeit nicht etwa eine einseitige deutsche Auf fassung war, zeigte der Borschlag, den namens der englischen Regie rung Sir John Bradbury im Januar 1923 auf der Bariser Konferenz der Reparationsgläubiger vorlegte. Dieser Plan fah vor, daß die Reparationstommiffion Deutschland seine Schuld verschreibungen über 132 Milliarden Goldmark zurückgeben und
Geht man davon aus, daß die geftundeten 3 infen entsprechend dem Spruch eines Schiedsgerichts erlaffen morden waren, so hätte Deutschland demnach etwa( in abgerundeten Ziffern) die folgenden Zahlungen zu leisten gehabt:
Don 1923 bis 1926 1927 1931
6 ⚫ nichts
19
1930 1954
9
"
R
1955
1990
19
je 2 Milliarden je 2 je 3
"
( Zinsen zu 5 Broz.+1 Prozent jährlicher Tilgung)
In dem anderen Falle, bei Einbeziehung der durch die Stundung der Zinsen neu entstandenen Kapitalschulb mürden sich aber 1983 die deutschen Zahlungen um etwa ein Drittel erhöht haben. Sie hätten betragen etwa:
van 1923 bis 1926 1927 1930 1931 1932 1933
"
M
Be
1954
"
"
1954 1965 1990
"
1990
PP
2001
"
1965
nichts je 2 Milliarden
21
31/3
"
3,9
P
PP
"
4,1 1
" P
"
günstiger als der Dames- Plan von 1924. Dieser sah bekanntlich Dieser englische Vorschlag von 1923 war in mancher Hinsicht schon von 1924 ab deutsche Leistungen vor und erreicht den Betrag von
2% Milliarden jährlich schon 1928.
An die Stelle der festen Steigerungsfäße des Plans Bradbury trat der Wohlstandsinder, über dessen zukünftige Auswirkung noch Untlarheit besteht. Während aber der Plan Bradbury überhaupt ein Ende der Reparationszahlungen vorfieht, enthält der Dames- Blan teinerlei Begrenzung der deutschen Leistungen. Er ist nur ein Zahlungsplan für eine Reihe von Jahren ohne irgendwelche Begründung der Zahlungen auf der festen Grundlage einer begrenzten Schuldsumme.
Diese Darlegungen zeigert, daß die Zahlen des Jahres 1921, daß die Riesensumme von 132 Milliarden von Deutschlands Gläubigern selbst schon längst als theoretische Größen behandelt wurden. Wenn fich Poincaré gegenüber dem Borschlag des Reparationsagenten auf fie beruft, begibt er sich zwar auf einen sicheren Rechtsboden, aber er erhebt sich auch in die Sphäre finanzpolitischer Phantasterei
Aber nicht nur darum hat Poincaré unrecht, weil er mit theoretischen Beträgen in dem luftigen Bereich von Kammerreden Ball fpielt, sondern auch weil er anscheinend die Bedeutung der Anregung Parker Gilberts unterschäßt. Es fann fein Zweifel mehr daran bestehen, daß seine Anregung die
Billigung des amflichen Amerita gefunden hat, und dies amtliche Amerita verfügt Frankreich gegenüber über das Druckmittel der interalliierten Schulben. Ein
Zwischen dem Reparationsagenten und Poincaré besteht nicht irgendeine Meinungsverschiedenheit über die juristische Höhe der deutschen Schuldverschreibung. Aber während der Reparationsagent einen endgültigen Zahlungsplan fordert, will der französische Ministerpräsident sich der Lösung diefer dringlichen Frage noch vor Täufig entziehen. Wie lange er dies tun will, wie lange er es tun kann, das hängt entscheidend vielleicht nicht mehr von ihm, fondern von dem Ausgang der Wahlen in Frankreich und den Bereinigten Staaten ab.