Urteil im großen Spritſchiebungsproze Geheimnisvoller Leberfall.
Nahezu 13 Millionen Mark Geldstrafen.
In dem großen Spritschiebungsprozeß gegen den Simfe.
unb Stahn- Sprittonzern, der feit bem 12. Ottober nor dem Großen Schöffengericht Wedding unter Borsiz von Landgerichtsbireftor Krüger verhandelt worden war, wurde gestern nach
mittag das Urteil gefällt.
Es wurden verurteilt wegen fortgesetzten gemeinschaft. lichen Betruges und fortgefehler abfichtlicher Hinter ziehung von Branntweinmonopolabgaben, fowie wegen Beamtenbeftechung Robert Simte zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis, einer Geldstrafe Don 2 750 000 Marf oder hiffsweise zu weiteren 135 Tagen Gefängnis, sowie zu einer Wert erfaßtrafe Don 960 000 Mart oder weiteren 48 Tagen Gefängnis; Leopold Simte zu 1 Jahr Gefängnis, 2 500 000 Mark Geldstrafe bzw. 125 Tagen Gefängnis und 900 000 Mart Werterfasstrafe oder weiteren 45 Tagen Gefängnis; der Geschäftsführer ama cher wegen Beihilfe zu 6 Monaten Ge fängnis, 240 000 Mart Geldstrafe oder 24 Tagen Gefängnis und 73 800 Mart Wertersatstrafe oder 7 Tage Gefängnis. Megen passiver Bestechung und Beihilfe zu dem Vergehen bei den Sprit fchiebungen erhielten Oberzollinipettor a. D. v. Tilly 8 Monate Gefänmis, 400 000 Mart Geldstrafe oder 40 Tage Gefängnis und 125 000 Mart Wertersatstrafe oder 10 Tage Gefängnis. Der Zollbeamte itttowfti erhielt unter Einbeziehung der ichon in mehreren früheren Spritschiebungen gegen ihn erkannten Strafen cine Gesamtstrafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefäng nis, 1 600 000 Mart Geldstrafe cber 80 Tage Gefängnis und 500 000 Mart Wertersatstrafe oder 25 Tage Gefängnis. Sechs weitere 3011beamte wurden zu insgesamt 37 Monaten Gefängnis, 2051 000 Mart Geldstrafe und 600 000 Mart Wertersatzftrafe verurteilt. Bon den nicht beamteten Angeffagten, zum größten Teil kaufmännische Angestellte der Konzerne wurden fünf zu insgesamt 11 Monaten Gefängnis und 225 000 Mart Geldstrafe verDavon erhielt einer allein 215 000 Mart Geldstrafe und urteilt. 68 400 Mart Wertersatzstrafe. Den verurteilten Beamten wurde die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf amei bzm. brei Jahre aberkannt. Für die erkannten Wertersatzstrafen murden die verurteilten Beamten einerseits, und die übrigen AngePlagten andererseits als Gesamtschuldner haftbar gemacht, ben, mit diesem Urteil zur Sühne gelanaten Spritschiebungen handelt es sich um einen erheblichen Teil der Lieferungen.
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Bei
Der große Spritmeber Prozeß felbft wird sich noch Straflammer des Landgerichts I abrollen, fein Beginn ist auf den 11. Januar festgesetzt.
mals im neuen Jahre in der Berufungsinstanz vor der großen
Stadtbahnfledderer.
Zuchthausstrafen für überführte Verbrecher.
Mit begrüßenswerter Schärfe gehen die Moabiter Gerichte leht gegen die Zunft der Stadtbahnfledderer vor. Gestern hatte fich vor dem Großen Schöffengericht ein im Zuchthaus ergrauter Beteran diefes gemeingefährlichen Gemerbes, der Schlächter Hermann Gerasch, wegen einer Reihe non Fällen zu verantworten, in benen er zum Teil mit Erfolg, zum Teil vergeblich versucht hatte, schlafende Reifende in Stadtbahnzügen auszuplündern.
Er war von den Beamten des leberwachungsdienstes der Reichsbahn beobachtet worden, als er von einem Zug in den anderen ftieg und fich in fpäter Stunde gerade die Abteile ausfuchte, in denen ermüdete Fahrgäste, meist Arbeiter, fchliefen. Der lleberwachungsbeamte M. folgte ihm stundenlang auf feinen Streuzfahrten auf der Stadtbahn. In einem Abteil faßen beispielsweise an einem Tage des Wochenendes zmei Arbeiter in den Eden, hie eingeniet waren. Der Flebderer fette fich zunächst neben einen der Schlafenden, in deffen Tasche er wohl den Wochenlohn vermutete. Der Beamte fonnte genau von den Rebenabteil aus beobachten, daß Der unheimliche Fahrgast unter der auf seinem Schoß ausgebreiteten Zeitung in den Taschen seines Nachbars herumfudhte. Er fand aber nichts und beugte fich dann zu dem ihm gegenübersißenden schlafenden Arbeiter hinüber, dem er die Brieftasche heraus 30 g. Auf der nächsten Station wollte Gerasch verschwinden, wurde aber fe ft genommen Borber schon war er bei ähnlichen Manipulationen beobachtet morben. Trogdem der alte Gauner alles leugnete, wurde er für überführt erachtet und zu zwei Jahren Ruchthaus, fünf Jahren Ehrverfuft verurteilt und wegen seiner Gemeingefähr= lichkeit dauernd unter Boligetaufsicht gestellt. Vor wenigen Tagen hatte sich das Große Schöffengericht mit einer ganzen Bande von Stadtbahnfledderern zu befassen, die in. der gleichen Weise vornegangen war. 3wei von ihnen, May Günther und Paul Kurowski, die schon beide vielfach vorbestraft find, der eine zwölfmal, waren die Anführer der Bande. Auch sie gehörten feit langem der Runft der Stadtbahnfledderer an, während die Mitangeklagten Mikolaus Beder und Johann Madrasfi sich in früheren Zeiten auf anderen Gebieten betätigt,
fich aber seit Jahren straffret gehalten hatten. Die Bande hatte u. a. einem Bierfahrer, der im Stadtbahnabteil schlief, eine Brieftasche mit 350 Mart geraubt. Als fie dabei waren, ben Raub zu teilen, murden fie abgefaßt. Das Schöffergericht verurteilte Günther und Kurowski zu je 2% Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Bolizeiaufsicht. Becker und Madraski famen mit 9 und 6 Monaten Gefängnis davon.
Zur Stegliger Schülertranödie.
Wie erinnerlich, erschoß am Morgen des 28. Juni der Brimaner Günther Scheller in der Wohnung seiner Eltern in Steolin den Kochlehrling Hans Stephan und tötete sich darauf selbst. Während fich dieses Drama abspielte, waren in der Wohnung außerdem die Schwester Schellers, deren Freundin Ellinor R. und der zurzeit in Untersuchungshaft befindliche Oberprimaner Paul Krank anwesend. Die beiden Freunde, Günther Scheller und Paul Kranz, hatten beobachtet, daß Stephan die Nacht bei der Schwester Schellers zugebracht hatte. Während bei Günther als Motiv der nachfolgenden Tat die verlegte Familienebre in Frage tam, war bei Strank, der sich mit Günther Scheller im Laufe der durchzechten Nacht verabredet hatte, das Paar und dann sich selbst umzubringen, Eifersucht der Bewengrund. Er hat dann bei der Tat feines Freundes Günther dabei gestanden und fie, wie die auf Mord lautende Antlage annimmt, unterstützt. Die Untersuchung gegen Baul Krank hat jekt eine neue Wendung genommen. Ueberraschender Weise hat die Staatsanwalt fchaft die Antlage ausgedehnt auf das Bergehen, des neuen Baragraphen 49b des Strafgesetzbuches, weil Kranz mit dem nerstorbenen Günther Scheller den Mord an dellen Schwester Hilde verabrebet habe. Dagegen hat der Rechtsanwalt Dr. Frey Gin fprud erhoben mit der Begründung, daß diese Vorgänge. nament lich die Berabredung der Tat, zu erflären feien aus dem Rauschzustand, in dem fich die beiden Freunde befunden hätten. und ous ben Bubertätserfcheinungen, wie sie gerade die dem Rindesalter noch nicht entwassenen jungen Leute zetgen, so daß ihre Berte nicht immer ernft genommen werden können. in Chauffeur mit Gemüt.
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Als die Feuerwehr eintraf, brannte der Raum in seiner ganzen Ausdehnung lichterloh. Es mußte eine Schlauchleitung angesetzt werden, um das Feuer niederzufämpfen. Zum Glüd gelang es, ein lebergreifen der Flammen auf die angrenzenden Räume zu verhindern.
die Kriminalpolizei nach der Bismar& ffraße 109. in CharDie Nachricht von einem schweren Verbrechen rief gestern abend| fie sich nicht befinnen. Soweit die Aussagen des Mädchens. lottenburg. Gegen 18 Uhr fam die in dem Bureau der Schreibmaschinenfirma Mercedes angestellte 18jährige Helene Homann aus der Göhrener Straße 1 die Treppe heruntergelaufen und alarmierte mit dem Ruf: J ch bin überfallen worden- oben brennt es", den Hauswart. Das Ueberfallfommando wurde fafort benachrichtigt und erschien einige Minuten später am Tatort. Gleichzeitig traf die Feuerwehr ein, die auf den Alarm mit zwei Cöfzügen anrüdte. Die Ueberfallene wurde zur naheliegenden Reffungsstelle 32 in der Bismardstraße geschafft, wo der Arzt jedoch außer einer leichten Rauchvergiffung feine Berlegungen fest. stellen fonnte.
Die Kriminalpolizei im Berein mit Beamten der Mordinspektion und des Raubdezernates unter Beitung des Kriminalfommissars Werneburg nahmen am Tatort die notwendigen Ermittlungen auf, um Licht in die seltsame Affäre zu bringen. Folgende Einzelheiten werden noch mitgeteilt:
Im ersten Stockwerk des Hauses Bismardstraße 109 haben Rechenmaschinenwerte die Schreib, und Mer= cedes ihre Räume. In dem Buchhaltungs- und Kaffenraum war in den Abendstunden nur noch die Angestellte Homann mit Abrechnungen usw. beschäftigt.
Sie gibt nun an, mitten in der Arbeit plötzlich einen wuchtigen Schlag über den Kopf
erhalten zu haben, so daß sie bewußtlos vom Stuhl sant nach einiger Zeit sei sie wieder zum Bewußtsein gekommen. Das Zimmer fei nöllig mit Rauch angefüllt gewesen, und es sei ihr noch gelungen, das Freie zu gewinnen Auf andere Einzelheiten tann
stoppte auch, stieg ab, fam aber gleich wieder heran! und fuhr weiter, ohne den Fahrgästen mitzuteilen, was ge [ djehen war. Auch später war sein Berbilten so eigentümlich, daß
Die lleberfallene hatte sich auf der Rettungsstelle sehr bald wieder erholt. Ihre nochmalige Bernehmung ergab aber feine neuen Anhaltspunkte. Es konnte bisher noch nicht festgestellt werden, ob überhaupt etwas geraubt worden ist, da das Feuer mit ziemlicher Heftigkeit gewütet hatte. Bei Redaktionsschluß ist die Bolizei weiter bemüht, die sehr mysteriñfe Angelegen. heit zu flären.
Die Feuerwehr wurde gestern gegen 18 Uhr nach dem Anhalter Personen- Bahnhof alarmiert, wo in einem Lagergebäude der Mitropa " Feuer ausgebrochen war. Die Feuerwehr rückte unter Leitung des Baurates Footh mit drei Löschzügen an. Beim Eintreffen der Wehren hatte das Feuer, das in dem Wäschelager entstanden war, bereits auf die angrenzenden Räume übergegriffen. Die Löschaktion gestaltete sich sehr schwierig, da die Zugänge zu dem Gebäude völlig verqudlmt waren. Da auch für die darüber liegenden Räumlichkeiten große Gefahr bestand, mußte aus mehreren Schlauchleitungen größten Kalibers Wasser gegeben werden. Erst nach einstündiger Tätigkeit war die Die Ablösch- und Aufräumungsarbeiten dauerten mehrere Stunden. Noch um 23 Uhr waren zwei Löschzüg an der Brandstätte beschäftigt. Der Schaden ist erheblich. Die Ent stehungsurfache fonnte bisher noch nicht einwandfrei ermittelt werden.
fie fich veranlaßt sahen, sich die Nummer des Wagens au notieren. Ein Ozeandampfer bis auf die Wafferlinie heruntergebrannt.
Zur weiteren Aufklärung wäre es nun sehr erwünscht, daß ein Augenzeuge sich im Zimmer 62 der Kriminalinspektion Neufölln in der Kaiser- Friedrich- Straße meldete. Es ist ein noch unbefannier Mann, der dem Unglückswagen nachlief und ausrief: haltet das Auto! Es hat eben einen Mann überfahren!"
14 Personen leicht verletzt.
Der Schnellzug 63( Wien - Lundenburg - Brünn - Prag -Berlin ) ist heute um 2.57 Uhr auf der Fahrt zwischen den Stationen Obergerspitz und Brünn ( Oberer Bahnhof) in einen rangieren den 3uggefahren, wobei zwei Waggons des leßteren und die Lokomotive des Schnellzuges Schnellzuges beschädigt wurden. Einige Reisende und mei Eisenbahnangestellte erfitten leichte Berlegungen. Der Schnellzug erfitt infolge des Un falles eine Berspätung von zwei Stunden. Die Ursache des Zu fammenstoßes wird von einer amtlichen Kommiffion untersucht.
W
Die Reichsbahn Gesellschaft teilt über den Unfall des D- 3uges Wien - Berlin mit: Bei der Einfahrt in den Bahnhof Brünn ( Tschechoslowafet) fuhr heute gegen 3 Uhr D 63 Bien- Berlin , der um 17.11 Uhr fahrplanmäßig in Berlin antommén foll, auf eine Rangiergruppe auf. Die Lokomotive und einige Wagen wurden beschädigt. Entgleisungen von Fahrzeugen sind nicht vorgekommen. Durch den Anprall wurden 14 Personen, darunter zwei Eisenbahnbedienstete, leicht verlegt. Da es sich im wesent lichen um Heinere Berlegungen, wie Quetschungen und Haut abschürfungen, handelt, fonnten sämtliche Reisende die Fahrt fortfegen. D 63 traf mit 78 Minuten Verspätung in Berlin ein.
Das Letzte vom deutschen Ozeanflug.
Rüdgabe der Dzeanpost an die Absender.
Als in der zweiten Hälfte dieses Jahres die Junkers- Werte den Entschluß faßten, zwei ihrer Maschinen, die Europa " und die Bremen ", über den Ozean nach Amerifa zu schicken, wurde, wie erinnerlich sein dürfte, von der Reichspoft der Versuch gemacht, mit den beiden Flugzeugen auch Post nach Amerifa zu schicken In Dessau liefen Zehntausende von Sendungen ein, ob wohl der Preis für die Beförderung von Briefen auf 25 Mart, für Bofttarten auf 12 Mart festgesetzt war. Natürlich fonnte nur ein Heiner Teil der angekommenen Sendungen zur Beförderung zu gelassen werden. Die ,, Bremen " follte 2000 Briefe und Karten, die Europa " rund 1565 Sendungen mitnehmen, die in plombierten Säden forgfältig verpackt auf den Start der Ozeanmaschinen harrten. Bekanntlich mußte die„ Europa " dann in Bremen notlan: den, während die ,, Bremen " 200 Meilen hinter der irischen Küste fehrtmachte und megen des Sturmes, der auf dem Atlantik tobte. nach Dessau zurückkehrte. Die Dessauer Post erhielt die beiden Säcke zurüd, wartete jedoch mit der Auslieferung der nicht bestellten Sendungen noch, da inzwischen die Junkers- und die Heinkell- Werke beschlossen hatten, neue Versuche mit Wasserflugmaschinen zu machen. Das Schicksal der beiden Expeditionen ist bekannt, beide Flugzeuge, die nach wechselvollen Schicksalen die Azoren erreicht hatten, wurden bei dem Bersuch, nach Neufundland zu starten, von den groben Seen des Atlantiks zerschlagen. Das eine Wafferflugzeug versant sogar, doch hatte die Reichspost in weiser Voraussicht gummierte Säde gewählt, die wasserdicht abgeschlossen waren, so daß die Senbungen faum nennenswerten Schaden erlitten haben. In diesen Tagen hat das Dessauer Hauptpostamt jedoch das Flugpoftunternehmen feinerseits liquidiert und Briefe und Karten an die Empfänger zurüdgefchidt Die Sendungen tragen sowohl die offiziellen Stempel der ersten wie der zweiten Expedition und schließlich noch den lakonischen Bermert: Zurück, da Flug nicht durchgeführt. Den Absendern werden übrigens die Kosten auf Wunsch zurückerstattet, doch dürften wohl die wenigsten Absender hiervon Gebrauch machen, da die Sendungen als Suriofa für Sammler einen ziemlich hohen Liebhaberwert erlangt haben. Die juristische Sprechstunde fällt heute aus.
Die Steffiner Sänger bringen zum Jahresfchluß ein gutes und pielseitiges Programm. Als Einleitung gelangte ein Botpourri: Berlin W. M. zur Aufführung, das von den Herren Erich Schröter, Hans Steger, Friedrich Wolde, Karl Nebe und Mag Steidl mit gutem Humor gesungen wurde. Alfred Fuchs gefiel in seiner Sololzene: hotel zur Erdfugel"; Mar Steidl in feinem Liede: Gute Behren". Mit stürmischer Begeisterung wurde Baul Briton, ber beliebte Grotesffomiter, empfangen. Ein ausgezei netes Tanzpaar bilbeten Paul Schweb und Georg Rubin. Als Schulmeister fand Martin Brauer großen Beifall. Sehr gut zusammen. geftellte Lebende Weihnachtslieder von Mensel und Girardi hatten großen Erfolg. Den Schluß bildete eine luftige Burleste in drei Bildern von Ferdinand Mensel: Noltes Wochenende" ein langersehntes Eigenheim, das durch langanhaltenden Beifall belohnt
Der Zimmermann Paul Wer chau aus der Reuterftr. 52 zu Brig wurde am zweiten Feiertag gegen 20 Uhr an der Ede ber Zelerom und Hanne Müte Straße von einem Rraft magen überfahren. Man fand thn neben seinem Fahrrad in ben lekten Bügen tegen. Unter dem dringenten Perdacht, den Zeb des Mannes verschuldet au baben, ist jetzt der Führer einer Strafibroschte feftgenommen worden. Er ftreitet war, wird aber pon feinen Fahrgästen fer belastet Diese fühlten an der bezeichneten Ede einen heftigen Rud, als ob der Wagen über einen harten Gegenstand hinweggefahren märe. Der Chauffeur| wurde.
Eine weithin fichtbare Feuersbranft in Soboten verwandelte zwei Straßengevierte am Ufer des Hudson in eur Flammenmeer und zerstörte zwei 700 Fuß lange Piers, fomie den am Bier liegenden Dampfer Seneca " der Clyde- Linie und acht Schuten. Der Sachschaden beträgt über 2½ mil Sämtliche Feuerlöschboote der gegenüber liegenden Stadt New Dort waren zur Brandbefämpfung aufge boten, mehrere andere Schiffe, darunter der für den Verkehr auf dem Hudson bestimmte Brachtdampfer Hendrik Hudson" wurden von den brennenden Piers nach der Flußmitte geschleppt. Der Bug des Hendrik Hudson" hatte bereits Feuer gefangen, doch tonnten die Flammen bald gelöscht merden. Das Feuer entstand, wie gemeldet wird, durch eine Gasolinegplosion auf dem Pier der Fletcher Drybod Company und breitete sich dann mit großer Schnelligkeit auf dem banebenliegenden Bier der Lada wanna- Eisenbahn aus. Der vernichtete Dampfer Geneca", der ungefähr 280 Baffagiere faßte, ist bis auf die Wasserlinie heruntergebrannt. Er wird ungefähr mit einer Miffion Dollar bewertet.
New Yort, 30. Dezember.
Der bereits gemeldete Brand im Hafengebiet non hobofen ver ursachte große Aufregung und lodte Tausende von Zuschauern an Der Verkehr auf dem Fluß, insbesondere der Fahrbetrieb, wurde start beeinträchtigt. Die Feuersbrunft tonnte gegen Mittag nach vierstündiger Bekämpfung durch die gesamte Feuerwehr von Hoboken , die außer von den Feuerlöschbooten der Stadt New York noch durch ein Dugend den Eisenbahngesellschaften gehörende Feuerföfchboote unterstügt wurde, auf seinen Herd beschränkt werden. Berletzt wurde niemand.
Die Elbdeiche in Gefahr! Drohende Deichbruchtataftrophe an der Oberelbe? Hamburg , 30. Dezember.
Von der Oberelbe werden beim Kilometerstein 483 meter.
hohe Eisst auungen gemeldet. Besonders in der Nähe der Dömitzer Elbbrücke ist die Sicherheit der Deiche gefähr det. 22 Frachtfähne und fünf Dampfer, die im Hafen von Cenzen vor Anker gegangen waren, befinden sich in ernster Bedrängnis. Da die Eisbrecher gegenüber den gewaltig aufgefürmten Eismaffen machtlos sind, werden Eissprengungen vorgenommen werden müssen. Bei Lenzen sieht man mit Bangen den nächsten Tagen entgegen, da ähnliche Deich bruchkatastrophen, wie sie sich im Jahre 1888 ereignet haben, befürchtet werden.
Das Wattenmeer fast völlig vereist. Hufum, 30. Dezember.
Die Eisverhältnisse an der schleswig - Holsteinischen und üt ländischen Westküste sind nach wie vor schwierig. Das Wattenmeer ist jetzt fast völlig vereist. Nur nach Föhr und Amrum ift Schiffsverkehr noch möglich, während Sylt durch den Hindenburgdamm aller Schwierigkeiten enthoben ist. Zwischen der dänischen Insel Roem und dem Festland ist die Eisdecke so feſt, daß sie jetzt auch von schweren Fahrzeugen befahren. werden kann. Die Einrichtung einer Flugpoftverbinduna zwischen dem Festlande und der infolge des Eisgangas Dom Berkehr abgeschlossenen Insel Bellworm steht unmittel bar bevor. Boraussichtlich wird schon heuse Sonnabend der erste Flug erfolgen. Da eine Bandung auf Bellworm nicht möglich ist, wird das Flugzeug, das von Flensburg aus aufsteigt, die Botfendungen mit Fallschirmen über der Insel Bellworm abwerfen. Es find zwei Flüge am Tage geplant. Der von Enalang gekommene Kohlendampfer Gisela Schröder" liegt noch immer vor Husum im Eise fest." Die 14tönfine Besakung befindet sich noch an Bord. Bom Land aus ist das Schiff über das Eis zu erreichen, weshalb fein Mangel an Lebensmitteln vor
handen ist.
24 Fischer im Treibeis umgefommen. Mie aus Mostau gemeldet wird, haben amtlichen Berichten des Berkehrsfommissariats zufolge am 29. Dezember im Gebiet von Murmanst Schneeſtürme und starter Frost eingesetzt. An der Murmansttüste sind 24 Fischer im Treibeis umNur der allernotwendigste Eisenbahnverkehr foun gekommen. noch aufrechterhalten werden. In Tamara fonnte der sibirische Expreßzug wegen des Unwetters nicht weiterfahren.
Artiftenlos. Während einer Borstellung in einem Rino von Wellingborough in North Hampshire( England) führte ein Trapeztünstler den Todessprung so unglüdlich aus, daß er in den Zuschauerraum stuzte, und tot liegen blieb. Eine Frau, auf die er fürzte, erlitt einen Schenfelbruch. 25 Frauen wurden ohnmächtig. Die Vorstellung wurde jedoch fortgesetzt.