Eine halbe Million Pfannkuchen!
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350 000 Pfannkuchen follen zu Silvester in der Bäckerei der Konsumgenossenschaft in Lichtenberg und 150 000 in der Tempelhofer Bäderei gebacken werden. Die Backmeister find allerdings der Meinung, daß es hunderttausend mehr werden, denn der Appetit" der Filialen- das hat der Pfeffer fuchenverkauf zu Weihnachten bewiesen ist ein sehr großer. Man tritt ober der Pfannkuchen- Inflation" nicht unvorbereitet entgegen: in blanten netwannen rühren eiserne Arme den Teig, der dann gewogen und zur Teilmaschine fommt, die in einer halben Minute aus einer Teigplatte 30 Pfannkuchen formt. Von dort aus wandern die Teigkuchen in den feuchtwarmen är raum, in dem sie etwa 25 Minuten verbleiben, um dann an der Luft zu
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versteifen". Und dann müssen sie in das heiße Fettbad der mit Gas geheizten Siebepfannen, von denen jede- in Lichtenberg stehen zehn und in Tempelhof fünf 140 Stück aufnehmen kann. Hier bräunen fie. Erst die eine Seite und dann die andere. In der Mitte bleibt ein weißer Streifen, denn ein richtiger Berliner Pfannfuchen muß eine Taille" haben. Ueber den Pfannen befinden fich Rauchfänge, die aber in nächster Zeit durch beffere Ventilationsanlagen ersetzt werden sollen. Nach dem Fettbad, in dem die„ aufgehenden Pfannkuchen auf Drahtgestellen liegen, werden sie auf Abtropf- Rofte gelegt, damit sie trodnen Leibes" ihre füße Füllung erhalten fönnen. Eine kleine Maschine stößt nach einer Raddrehung jedem Pfannkuchen einen mit Mormelade gefüllten Eisendorn in den Leib. Nach dieser süßen Marter werden fie durch Streuzuder getrudelt und sind dann fertig zum Verpacken. In einer Stunde werden 16 000 Pfannkuchen hergestellt! Bertiefte Bleche, die die Pfannkuchen vor jedem Stoß und Druck bemahren, nehmen sie auf. Jedes Blech faßt 72 Stüd, jede Expeditionstifte 6 Bleche, und jedes große Auto 42 Riften. Es ist eine foftbare füße Last, die zu den Filialen gefahren wird. Manche Filialen haben zu Silvester 10000 Pfanntuchen bestellt; denn ein tüchtiger Genossenschaftler verzehrt in der Silvesternacht zum GEG. Bunsch in der Genossenschaft feuchtfröhlicher Zecher nur GEG. Pfannkuchen!
Fahrpreisermäßigung für Blinde.
Die Deutsche Reichsbahn - Gesellschaft befördert vom 1. Januar 1928 ab, wie wir bereits in unserer gestrigen Morgenausgabe mitheilten, die Blinden zur Ausübung des Berufsver= tehrs in der 3. und 4. Klasse zum halben Fahrpreise Für diese Bergünstigung werden jetzt die näheren BeStimmungen befannt.
Blinde werden bei Reisen zur Ausübung eines Berufes in der 3. und 4. Klasse im Fernperkehr und auch im Berliner Stadts, Ring- und Borortverkehr zum halben Fahrpreis, in der 3. Klaffe der Schnellzüge außerdem gegen tarifmäßigen Zuschlag befördert. Die gleiche Ermäßigung wird einem Begleiter gewährt, wenn der Blinde und der Begleiter gemeinsam reisen. Ist der Blinde ein Schwerfriegsbeschädigter, so bleiben für feinen Begleiter die bisherigen Tarifbestimmungen bestehen, die dahin gehen, daß der Begleiter eines Kriegsbeschädigten bei allen Reisen des Kriegsbeschädigten frei befördert wird, wenn er lediglich zur Begleitung mitreist. Ferner, wenn er einen Kriegsbeschä digten nach einem anderen Ort gebracht hat und allein nach dem Ausgangsort zurüdreift oder wenn er einen Kriegsbeschädigten ab
Der Führerhund des Blinden wird gebührenfrei befördert, wenn der Blinde nicht in Begleitung einer Person reist. Die Fahrkarten zum halben Fahrpreis werden von den Fahr fartenausgaben auf Grund von Ausweisen nach vorge schriebenem Muster verabfolgt. Als Aus meis dient eine auf den Namen des Blinden lautende, von der Eisenbahn für die
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Dauer eines Kalenderjahres ausgestellte Bescheinigung darüber,| ,, Das junge Deutschland" in Leipzig . daß der Inhaber erblindet ist und einen Beruf ausübt, zu dessen Ausübung er die Eisenbahn benutzt. Die Bescheinigung wird auf Antrag des Erblindeten von der Eisenbahnverwaltung ausgestellt, in deren Bezirk er seinen Wohnsitz hat. Dem Antrag sind das 3eugnis eines beamteten Arztes über die Blindheit, eine Bescheinigung der Ortspolizeibehörde darüber, welchen Beruf der Blinde ausübt und daß er dazu die Eisenbahn benutzt, und das Lichtbild des Erblindeten beizufügen. Das Zeugnis des Arztes ist nur bei dem erstmaligen Antrag erforderlich. In Zweifelsfällen ist die Eisenbahn berechtigt,
das Zeugnis durch einen Bertrauensarzt bestätigen zu lassen. Die Fahrpreisermäßigung wird nur bei Lösung ein= facher Fahrkarten( nicht etwa bei Zeitkarten, Arbeiterrückfahrkarten, Sonntagsrückfahrkarten) gewährt. Für den Begleiter fann eine Fahrkarte zum halben Preise ausgegeben werden, auch wenn der Blinde selbst eine Zeitkarte oder dergleichen besitzt. Die gebührenfreie Mitnahme des Führerhundes ist beim Vorzeigen von Fahrkarten aller Art zulässig, vorausgesetzt, daß der Blinde im Besitze der Bescheinigung nach Ziffer 5 der Tarifbestimmungen ist. Auf der von der Eisenbahnverwaltung auszustellenden Bescheinigung muß die Art des Berufs des Blinden genau eingetragen werden, damit nach Möglichkeit nachgeprüft werden kann, daß die Reise tatsächlich zur Ausübung des Berufs ausgeführt wird.
500 Einbrüche und 7 Ausbrüche in sechs Jahren das ist der Verbrecherreford, den soeben zwei in Berlin verhaftete schwere Jungen, ein 32 Jahre alter Leo Bursti aus Bolen und ein 36 Jahre alter Stephan Nomitoff aus Rußland aufgestellt haben. Beide wurden unmittelbar nach einem Einbruch in Kalkberge- Rüdersdorf festgenommen. Burski war schon siebenmal verhaftet worden, jedesmal war es ihm gelungen, wieder zu ent weichen. Bei ihren Verhören beschuldiaten sich die beiden Verbrecher gegenseitig. Nomitoff gab an, Burski habe in der Gegend von Militsch in Schlesien auf der Landstraße auch eine alte Frau überfallen, beraubt und getötet.
Funkwinkel.
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Am 7. Januar 1928 wid die Ausstellung„ Das innge Deutschland , die im vergangenen Sommer in Berlin große Beachtung fond, in Leipzig ( Ringmeßhaus, in nächster Nähe des Hauptbahnhofes) eröffnet. Mitteldeutschland wird diese Gelegen heit benutzen, um hier einmal das Leben unserer Jugend fermen zu lernen. Von allen kulturellen und wirtschaftlichen Fragen einmal abgesehen, ist das, was uns die Ausstellung über die körpe: liche Beanspruchung von der engverbundenen seelischen ganz zu schweigen unserer erwerbstätigen Jugend auf Grund einwandfreier Erhebungen mitteilt, so erschütternd, daß der Arzt übe: das
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ganze Werk schreiben möchte:" Jugend in Not!" Kein Landwirt verlangt von seinen jungen Pferden das, was wir ausgerechnet in der fritischen Zeit der Reife den schulentlassenen, halbflüggen Menschen ganz selbstverständlich zumuten. Und man muß, wenn man an die Arbeit und an die Lasten denkt, die die Aelteren dieser Jugend durch den Krieg aufgebürdet haben, ohne weichlich zu sein, den Forderungen der deutschen Jugendverbände aller Richtungen, aller Konfessionen, aller Herkommen zustimmen: Wochentliche Arbeitszeit 48 Stunden, Berbot der Nachta: beit, freier Sonnabend nachmittag, gefeglicher laub für 14-16jährige von 3 Wochen, für 16-18jährige von 2 Wochen, einheitliche Schuhgrenze bis 18 Jahre.
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Die erste japanische Untergrundbahn. Aus Tolio wird gemeldet, daß dot soeben die erste japanische Untergrundbahn dem Betrieb übergeben wurde.
Eisfeft im 3oo. Am Neujahrstag finden auf der Eisbahn am Zoo vormittags von 11 bis 1 Uhr, nachmittags von 4 Uhr ab Ronzerte statt. Am Montag, 2. Januar, wird von 21%, Uhr ab ein Kinderfeft veranstaltet, in deffen Programm Hindernislaufen( Gymkhana) und Eisspiele vorgeleben find. Für die Sieger find Preise ausgesezt. Als besondere Afrobaten ihre Kunststüde zeigen. Attraktion wird ein Eis ballett aufgeführt, auch werden Clowns und
Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, vormittags 11 Uhr, Pappel- Alee 15, Vortrag des Herrn C. Bitthauer: Moderne Arbeiter fultur in Defterreich. Harmonium: Aus„ Der Freischütz "( Weber). Gäste willlommen.
Unfängerfurje in Englisch , Französisch, Ruffisch. In der zweiten Januar woche beginnen die neuen Anfängerfurie( Abendunterricht) in ben obigen Sprachen für Genossinnen und Genossen ohne jegliche Borkenntniffe. Teilnehmer mit Borkenntnissen tönnen entsprechenden Mittel- und Obei tursen beitreten. Auf Wunsch zahlreicher Genossen sollen außer den obigen Anfängerkursen zwei neue Kurse Hauptschwierigkeiten in der deutschen Sprache" und" Englische Handelsforrespondenz" eingerichtet werden. Anmeldungen zu allen Sprachkursen bis zum 7. Januar( fhriftlich oder berfönlich beim Genossen H. Fuchs, Berlin 23 57, Bieten str. 6. 1. Etage( nahe Nollendorfplak). Sprachenschule der Arbeiter und Angeftellten Groß- Berlins .
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Aus der Staatsoper am Platz der Republik wurde Berdis Louisa Miller" übertragen. Die Sprache war diesmal so schlecht zu verstehen, daß man ohne Textbuch der Handlung überhaupt nicht folgen fonnte. Das mag zum Teil an der undeutlichen Aussprache der Sänger gelegen haben; aber auch ein technischer Pfarrer Heumanns Heilmittel Mangel schien vorzuliegen. Man hat die Gesangsstimmen durch Radio schon viel flarer und unverzerrter gehört. Einwandfrei klang nur die Uebertragung der Orchestermusik. Es wäre wesentlich, zu erfahren, ob eine Aenderung in der technischen Anlage die Ursache zu dem unvollkommenen Empfang an diesem Abend war. Das Nachmittagskonzert der Kapelle Gerhard Hoffmann war start auf den bürgerlichen Geschmack von vorgestern eingestellt. Aber da dieser unter den Funfhörern fraglos noch stark vertreten ist, so ist gegen solche Darbietung falls sie nicht zu häufig wiederholt mird nichts zu sagen. Erfreulich war, daß das Programm auf das übliche Stildurcheinander der Nachmittagstonzerte verzichtete und wenigstens eine einheitliche Linie wahrte. Eine Schilderung der olympischen Spiele des Altertums gab Dr. Willy Meist, der über ihre Bedeutung für das griechische Bolt, ihre Entwicklung zu einem fulturellen Höhepunkt und ihre schließliche Entartung- anschaulich zu berichten wußte.
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