Dienstag
3. Januar 1928
Unterhaltung und Wissen
Das Begräbnis.
Bon D. F. Heinrich.
Alle Menschen sterben.einmal, sogar die, die nicht zum Arzt gegangen find. Sterben ist sehr nett, denn manche können es nicht erwarten und bringen sich vorher um. Das wird ihnen sehr übel genommen; fie fommen nicht in den Himmel, sondern in die Hölle, wo auch die Sozialdemokraten landen, wenn sie gestorben sind, und phne jede Zutaten nach altdeutscher Art am Spieße gebraten werden. Sofern jemand tot ist, wird der Tod amtlich beglaubigt, fonft fönnte man glauben, er lebe noch und ihn weiter ärgern. Ist er also wirklich tot, so dürfen die Leute nicht mehr mit häßlichen Worten auf ihn schimpfen, sondern mit schönen. Im allgemeinen werden Tote beerdigt. Die Verwandten fommen von auswärts und sind vom Bahnhof aus furchtbar traurig; fie haben den Toten früher sehr gern gehabt, sagen sie, und hätten nicht gedacht, daß er so zeitig sterben würde. Die gebildeten Berwandten sagen dann: Rasch tritt der Tod den Menschen an..." und die weniger gebildeten weinen dabei.
Beim Begräbnis geht es sehr feierlich zu. Es kommen viele Leute in das Trauerhaus. Man muß ganz leise sprechen, sonst haben die Verwandten Angst, daß der Tote nochmal aufwacht und das Testament ändert. Solche Fälle von Scheintod gehören deshalb zu den schrecklichsten Dingen, die einer Trauergemeinde paffieren fönnen. Der Geistliche erscheint; da fängt der Chor zu fingen an. Der Geistliche bleibt aber trotzdem da und erzählt den Verwandten tas, was sie ihm vorher über den Verstorbenen gesagt haben, nur flingt es viel schöner, weil Bibelsprüche darin vorkommen. Auch dem Toten würde es nahegehen, wenn er es hörte. Der Geistliche verfündet am Schluß, daß man sich im Jenseits wiedersehen werde, worüber die Verwandten sehr weinen.
Dann feit fich der Trauerzug in Bewegung. Born an der Spize marschiert meist eine Kapelle. War der Tote mufitliebend, so schadet es auch weiter nichts: er hört es nicht mehr.
Auf dem Sarg liegen Kränze mit Schleifen, die bejagen, was man dem Verstorbenen wünscht; denn wissen fann es doch niemand. Hinter dem Sarge gehen die nächsten Angehörigen, dann folgen die Trauergäste. Die Frauen verraten sich gegenseitig neue Koch rezepte, wissen es aber immer stilgemäß mit dem Berstorbenen in Zusammenhang zu bringen. Die Herren verharren in dumpfem Schweigen; wozu auch die weihevolle Stimmung zerstören, es weiß ja doch jeder, in welcher Kneipe man nach dem Begräbnis zufammenfommt. Nichts geht über eine gewisse Sachlichkeit. Die Pferde, die den Leichenwagen bis furz vor das Grab ziehen, find schwarz per hangen. Damit sie vor den Menschen, die größtenteils auch schwarz verhangen find, nicht erschrecken sollen.
Das legte Stüd wird der Sarg von Trägern getragen, bie je nach dem Honorar mehr oder weniger darüber fluchen, daß sich der Tote zu Lebzeiten immer geweigert habe, nach Karlsbad zu geben. Am Grabe stellen sie den Sarg nieder, nehmen die Hüte ab und jehen nach der Uhr. Nach drei Sefunden verschwinden sie, und jeder dents; es ist rührend von den fremden Beuten, für einen ihnen unbekannten Toten zu beten.
Die guten Taten des Toten werden noch einmal vom Geist, lichen aufgezählt. Dann ist die Beerdigung zu Ende. Man geht in die Stammfneipe des Verstorbenen, fofern er männlichen Geschlechts, und jeder ist eifrig bemüht, das halbe Dußend Schoppen, das der Berstorbene fonft zu trinfen pflegte, in ehrfurchtsvoller Erinnerung noch mit zu tonsumieren. Das ist ein alter deutscher und darum löblicher Brauch.
Wenn einer zu Lebzeiten nicht an Himmel und Hölle glaubt und behauptet, der liebe Gott hat feinen weißen Bart und fümmert fich gar nicht darum, ob einem im Kriege die Arme oder die Beine abgeschossen werden, so ist er ein Rezer und tommt in ungemeihte Erbe, wo befanntlich auch ungemeihte Engerlinge hausen. Der liebe Gott läßt sich dann am jüngsten Tage das Kirchhofsbuch vorlegen und stellt die Infassen dieser Gräber zu seiner Linken. Wonach sollte er auch sonst urteilen, es ist ihm doch alles so bequem von seinen Dienern vorgezeichnet, daß seine Gerechtigkeit gar nicht erst in Funktion zu treten braucht.
Wir sehen also, es wird in jeder Hinsicht für den Berstorbenen geforgt und fönnen durchaus beruhigt fein; auch uns wird die Kapelle etwas vorspielen, der Chor wird fingen, der Geiftliche wird sprechen, alle Leute weinen um uns, am meisten unsere Gläubiger, furzum wir werden einmal anständig behandelt.
Nur die Sache mit dem Friedhofsbuch gefällt mir nicht, ich traue der Buchführung nicht so recht. Vielleicht geht es dem fieben Gott am jüngsten Tage auch so ähnlich.
Schnee.
Bon Mag Bernardi.
Bon Mar Dortu.
Das Jahr 1280. Italien . Florenz . Ein föstlicher Maientag.| faiserlich! Die Ghibellinen wollen unter Auf dem Markte duften Blumen, die in hundert Körben von den Bauern zu Kauf geboten werden. Ein schlanker Jüngling von fünfzehn Jahren kauft einen Strauß roter und weißer Nelken. Der --Dante, für Jüngling heißt Dante , Sohn eines Rechtsanwalts. men fauftest du die Blumen? Für meinen Schab, für die vier zehnjährige Beatrice.
-
Der Mai. Florenz . Der Fluß der filberwellige Arno . Und über den Arno hin die braune Brüde, mit doppelreihigen Geschäftsläben drauf: Juweliere. Und Dante der Jüngling tauft auf der Juwelenbrüde einen Goldreif mit rotem Rubin : für den Schatz, für Mädchen Beatrice.
Florenz . Jahr 1280. Der goldene Maientag. Sonne, Blauhimmel und leichte weiße Wanderwölkchen. Und immer am Brückenpfeiler die Silberwellen des Flusses Arno , Wellen mit fingendem Rhythmus.
-
-
eine
Da kommt sie, die Geliebte, über die Brücke her: die Beatrice. Wie eine Flamme schreitet sie, umstrahlt von der Gloriole der Maienfonne. Ein langwallendes rote Gewand- schwarzumgürtelt. Das Auge fanft wie Ambraglanz. Die Lippen in Anmut schön geschwungen, rot wie die rotesten Himbeeren. Der Schritt so stolz junge Göttin schreitet dahin. Der Dante ist nur bei ihr, bei der Geliebten, sie vierzehn er fünfzehn. Und nun trägt das Mädchen am Finger den Goldreif, den Goldreif mit rotem Rubin , und ihre weiße Hand führt den duftenden Nelkenstrauß ans Antlig fie atmet den Maiendust toskanischer Erde. Sie ist im Antlig gerötet. Wer glüht mehr das Antlig der Beatrice oder das Gefieder der roten Neffen? Der schlanke Hals, Schultern und Brustansätze der Beatrice, die aber sind schneeig wie der weißen Nelfen zartes Geblatt.
-
-
Dante schwarz gefleidet, auf dem Haupte das dunkle Samt barett. barett. Beatrice, die brennende Flamme: feurigrot das Kleid, freudigrot das Antlitz. So schreiten die jungen Liebenden neben einander daher, entlang die Uferstraße des filberwelligen Flusses Arno. Immer die singende Welle, am Granit des Uferbollwerts. Und die luftige Schwalbe fliegt. Krifrifauft die Schwalbe über Fluß, Ufer. Mensch und Haus. Krifri- frifri: die Schwalbe. Mai. Sonne. Liebe.
Dantes Leben war Liebe. Und: Dantes Leben war Aus Liebe und Haß wuchs Dante der Dichter.
Haß.
Haß? Wieso? Der Haß begann früh. Doppelt. Dantes Eltern fagen: Garzone, Junge, deine Liebe zu Beatrice sollst du auslöschen, tue du so, wie man eine Kerze löscht. Beatrices framilie ist ghibellinisch, wir anderen find quelfisch. Sie ist faiserlich, wir sind päpstlich. Ghibellinen und Guelfen find Todfeinde.- So forachen die Eltern zu ihrem fünfzehnjährigen Sohne. Da bakte Dante die Eltern. Seine Liebe zu Beatrice war ein flarer, tiefer Brunnen, wer den trübte der marf Gift in feinen Brunnen, der warf Gift in sein Herz. Und der andere Hak geht gegen die Eltern ber Beatrice, die laffen ihr Mädchen nicht mehr auf die Straße. Dante sieht Beatrice nicht wieder, Beatrice fieht den Dante nur noch im Traume. Dante wird zornig, er haßt: er haßt das, was ihn an seiner Liebe hindert. Beatrice wind wehmütig und meinend, auf ihren Knien barmt sie am Madonnenaltar: D heilige Muttergottes, gebe du ihn mir als Gatten. Die Muttergottes
aber war von Stein, fie blieb falt und stumm.
-
-
-
-
Dante zwanzigjährig. Manchmal sieht er seine Beatrice nun doch, sie ist bleich wie eine Lilie. Nur in der Kirche sieht Dante bie Geliebte: hinter dem Holzgitter des väterlichen, aristokratischen Betgeftühles. Dante ward eine Distel, hoch und stolz, mit Lilablüte am Haupte, er träat das Barett der Ghibellinen: aus lilafarbenem Samt, mit roter Fasanenfeder drauf. Die stolze Diftel Dante liebt die zarte Lilie Beatrice. Ja, eine Distel ist der Dante, schön in seiner Herbbeit, schön in seiner zadigen Eigenart, würdevoll mit der Abwehr seiner sprachlichen Stacheln. Der zwanzigjährige Dante ist schon ein ganzer Mann. Eine eigene Persönlichkeit. Schon Dich wundervolle Sonette reiht er gleich Verlen um den Schwanenhals feiner Beatrice." Vita nuova ",„ Neues Leben" soll uns aus Liebe aufwachsen! So fordert von den Menschen der junge Dichter Dante . Er ist Born gegen das Hindernis seiner Liebe, aus diesem Zorn ward er Diftel. Seine Augenbrauen wuchten schwer wie Ungewitter, auf der Stirn: nach unten zu geballt, und unter den zornigen Augenbrauen blikt der fühne Totftrahl aus den braunen Augen: ich will! Dante trott: er troßt seinen Eltern. Er ward ein Ghibelline, der Beatrice zu Liebe mehr noch: einem inneren Fühlen gehorchend. Er verließ die Papstpartei seiner Eltern. Die Bfaffen waren ihm zuwider.
ter
-
Am Fenster lehnft du. Schneeflocken tanzen. Und du finnst bie Welt auseinander, er zerteilt die Weltum fie zu unterins Flodengetriebe, daß deine Augen dir brennen.
-
-
Batti
-
Schneemann machen!" ruft der Hans.
Schneemann machen," edhot der Franz
,, Daß ihr euch warm haltet!" die Mutter.
,, und zum Essen hier seid!" der Bater.
Und schon find fie draußen und balgen fich im Schnee."
Ein Feuer praffelt im Ofen. Mutter trägt auf. Dide Bohnensuppe mit Burst. Bater brummt nach der Uhr. Da tommen fiet rotmangig, übermütig, gesund. Bir haben eine Festung gebaut!" ruft ber Hans. ,, Und den Schneemann beschossen!" lacht der Franz. Mit Kanonenkugeln!" der Hans.
"
"
' nenfugeln!" echot der Franz.
Rinder, Kinder," mahnt die Mutter.
Jungens, Jungens," mahni der Bater. Und man ist im trauten Beieinander.
-
-
-
Kälte schüttelt dich. Draußen spielen teine Jungens. Es steht fein Schneemann und teine Festung. Groß find bie Kinder. Groß und weit, weit von dir. Ihr Heldengrab hüllt jegt auch so eine meiche, weiße Dede. Bom Fenster wendest du dich. Eine zitternbe Frauenhand zieht bich alten Mann zu Tisch. Bier Gebede zählt du, nier Gebede. Und es gibt dide Bohnensuppe mit Wurst.
Wir wollen effen, Mann" Dir bebt das Herz über soviel perstehende Liebe. Und ihr eßt im schweigenden Gedenken.
Der zwanzigjährige Dante schneidet mit scharfem Geistesmeffer fuchen, um ins Leßte hineinzuschauen. Er hat politischen Blick. Er versteht Falsches pon Echtem zu scheiden. Die Guelfen, die Partei der Schwarzen wer find die? Eine Pfaffenangelegenheit, etwas Unechtes dazu beigemischt die Lokalinteressen einiger weniger Batrizierfamilien. Sonderrechte einiger Weniger und Kirchen rechte: das find die Guelfen. Und Dantes Eltern gehören dazu. Er ist ehrlich genug, um sich selber treu zu sein: er bricht mit den Eltern. Weiter: Und wer sind die Ghibellinen? Eine andere Partei, die Weißroten, sie sind das Richtige, meint Dante , fie find
-
-
-
Eine feefahrende Schnecke.
|
-
Beilage des Borwärts
der
einem! Kaiser ein zentrales Italien , das sich glücklich einreiht in ein zentralisiertes Europa . Die Welt ist ein Ganzes, mit ihr ist die Menschheit ein Ganzes. Kaisertum heißt fort pom Pfaffengeist und fort von Ganzes. Kaisertum heißt Lokalinteressen. Kaifertum ift! Beschränkung der Gemalt der tausend Kleinen Dynastien. Der Einzelmensch bedeutet wenig Almensch, die Gemeinschaft, das heißt alles. In diesem Sinne mar der junge Dante ein Sozialist. Aller aristokratischen Herkunft zum Troß. Er wollte, ohne Biaffentum, ein geeintes neues Europa - hierin war er der Vorläufer Napoleons , der gleiche Ziele sah. Der aber am Menschlich- Unzulänglichen frühe zugrunde ging.
Er
Nach dreißig Jahren. Dante ist nun fünfzig Jahre alt. war verheiratet. Nicht mit Beatrice. Die starb an ihrer Herzensmunde, an ihrer nicht erfüllten Liebe zu Dante . Dantes Frau war Donna Gemma, die gebar ihm vier Söhne und eine Tochter, die Tochter nannte Dante : Beatrice, in Erinnerung an die Frühgeliebte. Donna Gemma und zwei Söhne sind gleichfalls schon tot, gestorben an der Beft. Mit seiner Tochter Beatrice lebt Dante nun in Ra venna
Strande die Pinien rauschen?
Dante ist mit fünfzig Jahren ein Greis, tief gebeugt, das Antlitz zerwettert, Gram lastet, wie der Globus des Atlas, auf seinen nochigen Schultern.
-
-O
Dantes Gram ging um die Heimat. Um sein Florenz grämte er sich. Um Florenz weinte Dante . Seine Vaterstadt war in Händen der Pfaffenpartei, in Händen der eigennützigen Schwarzen. Dante war seit fünfzehn Jahren aus Florenz verbannt, die Rückkehr war ihm verboten, bei Gefahr des Verbranntwerdens im Scheiterhaufen. Warum? Weil Dante als politischer Führer der Ghibellinen Ghibellinen Freiheit, Recht und Einheit für alle gefordert hatte. Bolfsrechte, Menschheitsrechte das waren Dantes Trümpfe gewesen, im Senat von Florenz . Trümpfe gegen Pfaffentum und Lokalpatriotismus. Trümpfe, die Grund genug waren, Dante für ewige Zeiten aus Florenz zu exilieren. Denn die Schwarzen haben die größere Macht in ihren fügnerischen Händen. Dante wollte Wahrheit.
-
Und fünfzehn lange, harte Jahre wanderte Dante durchs Eri!: er aß das bittere, ungesalzene Brot des Mitleidens", er stieg ols Bettler über fremde Treppen", um geborgen zu sein. Er sucht Brot und Herberge hier und da, in Arezzo , im Schloß Malaspina bei Lucca , in Este, Verona , Trient und in Benedig. Um schließlich in Ravenna eine letzte Zuflucht zu finden bei dem poesiefreundlichen Fürsten Guido da Polenta.
-
Dantes größtes Leid war dieses: seine eigene Partei, die Ghibellinen felbft, waren nicht rein: auch ihnen hingen zuviel Schlacken des Selbstnukes an, das hatte Dante auf seinen Erilwanderungen gelernt. Und diese Erfahrungen machten ihn für den lauten Tag einsam, er zog sich ganz vom politischen Leben zurüd, er lebte seine eigene stille Welt, die, Welt des Herzens, die Welt der Er guten Gemeinsamkeit alles Menschlichen: gemeinsam im Gefühl. Cr lebte die Welt der hohen Harmonie: der Harmonie mit Natur, Stern und den Berstorbenen. Immer noch brannte in ihm die Liebe zu Beatrice. Aber immer auch saß noch in seiner Seele der Stachel des Haffes des Haffes gegen alles Berlogene und gegen alles falsche Kirchengephrase. Und aus der. Glut feiner Liebe zu Beatrice, aus seinem Stachel gegen alles Unechte schrieb Dante feine Göttliche Komödie ", fein großes episches Gedicht. Er gestaltete Sie Welt in ihrem legten tieferen Sinn. Die Liebe ist es, die uns sie Menschen göttlich macht. Beatrice, die Liebe, fic ift die Gönigin der Welt. Und die Hölle der Welt ist unsere eigene Kleinheit: Eitelkeit, unwahrhaftigkeit, Hochmut, Bestechlichkeit, Hurerei und Völlerei Tyrannei und Pfaffenlift und all dieses Menschlich- Unzulängliche Tyrannei und Pfaffenlist verbrannte Dante in seiner Hölle. Er gab allen Lastern Namen, so rächte er sich an seinen politischen Feinden, ihre Namen schrieb er für alle Ewigkeit ans Tor der Hölle: Päpste, Fürsten , Bucherer, Händler!
-
-
Dante stand mit dem Herzen im Bolte. Er dichtete nicht in der bamaligen akademischen Sprache, nicht in Latein, sondern er mar der erste Dichter, der in Volfssprache schrieb, in Tostanisch. Das war revolutionär. Das hieß: nicht für eine kleine Klasse schreibe ich, sondern ich schreibe für die Masse: fürs All- Boff. Aus dem mit dem Bolte ums Bolt! Durch seine niedergeschriebene Boltssprache, durch Prägung eines allgültigen Landesidioms war Dante der erste Einiger des fürstenzerriffenen und mundartlich getrennten Italiens . Bolt lernte fich selbst verstehen! Bolt lernte fich auszudrücken!
-
Bolte
-
-
-
Dantes Grabmal zu Ravenna . Neben dem alten Franzis fanerflofter. Ein Marmorfarg in fleiner Kapelle, mit drei einfachen Worten drauf:
Freiheit. Recht. Einheit.
Diese drei Worte schrieb die Liebe des einfachen Bolles, schrieb das für Jeinen" Dichter. Und der Volksmund nannte den Sprecher in Bolkssprache: den„ Göttlichen". Er sprach wie ein Gott. Er sprach um Liebe. Dante gestaltete im. Menschen den Sinn der Welten und den Sinn des Lebens: Liebe ist der Welten Königin! Siebe ist Gott ! Und Gott ist die Liebe!
zwischen zwei Bauperioden die Eiablage erledigt, und zwar seht das Tier nach und nach etwa 500 Eifapfeln an der Unterseite seines Flosses ab; da jede Kapsel etwa 5000 Eier enthält, beträgt die Gesamtzahl der von einer Beilchenschnecke erzeugten Eier 2 Millionen. Da das spiralig gerollte, etwa 5 bis 10 Zentimeter lange Floß am Ende immer wieder von den Wellen und vom Winde zerstört wird, muß die Schnecke dauernd an ihrem Floß weiterbauen. Ihr seltsames Fahrzeug trägt sie willenlos durch den Ozean und verbreitet sie weit aus den tropischen Meeren, der eigentlichen Heimat, nach Norden bis an die englische Küste. Auffallenderweise ist die Beilchenschnece ein Räuber. Sie muß aber warten, bis irgendein Tier, das sie überTaftsinnes ntimmt sie das Beutetier schnell wahr. Die anderen Ginnesorgane, die fie bei ihrem eigenartigen Leben nicht gebraucht, find daher verfümmert. Ihre Hauptnahrung bilden die ebenfalls an der Meeresoberfläche treibenden Quallen, daneben sind aber auch fleinere Artgenossen durchaus nicht vor ihren fannibalischen Gelfiften
Eine an der Oberfläche der Hochsee lebende Schnede ist gewiß ekwas jehr Bemerkenswertes, da man doch gewohnt ist, Schnecken an einer Unterlage dahinfriechen zu sehen. Die Veilchenschnecke bringt es jedoch auf eine sonderbare Art fertig, weit entfernt von jedem Lande mitten auf der See zu leben. Sie baut sich nämlich ein richtiges Floß, das sie durch die Meere trägt. Dieses Floß besteht aus einem Schleimband, in das eine große Zahl fleiner Luftblafen eingelagert ist. Wenn sich die Schnecke ein solches Floß bauen will, eingelagert ist. Wenn sich die Schnecke ein solches Floß bauen will, beftet sie sich zunächst mit einem Schleimband ar der Wasseroberwältigen kann, in ihre Nähe tommt. Mit Hilfe ihres sehr feinen fläche verfehrt an. Dann fängt sie mit ihrem Borderfuß" Luftblasen ein, die fle mit einer rasch erhärtenden Schleimschicht umgibt. Diese tleinen Luftballons werden dann dem Schleimband eingefügt. Nach den neuen Untersuchungen von G. Fraentel macht die Beilchen schnede nach der Herstellung von 6 bis 10 Blasen eine längere Rube pause, Während der Fortpflanzungszeit wird in dieser Zwischenzeitficher,