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Schmierentheater.

Am Montag abend follte im Bürgerfaal bes Berliner Rat hauses von den Leuten um Rolf Gärtner eine neue Deutsche Bühnengewerkschaft" aus der Taufe gehoben werden. Man hatte nicht etwa eine Gründungsversammlung einberufen, sondern in echt theatralischer Manier ble engagierten und erwerbslofen Schaus spieler, die Bresse, die städtischen und staatlichen Behörden sowie alle Freunde des Theaters" zur Broklamation" der Deutschen Bühnengewerkschaft eingeladen.

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Bor etwa 100 Anwesenden, movon über die Hälfte Gegner dieser Zersplitterung waren, begann dieser tragikomische Abend. Nach einem Berleumdungs- und Schimpfprolog, der von einem ermerba fofen Schauspieler namens G. W. Ranfer vorgetragen murbe und der eine Erklärung" fein follte, ergriff Rolf Gärtner das Wort. Er gab zunächst einen Auszug aus ben Statuten" der neuen Gewerf fchaft bekannt, die ein Probuft einer überhigten Bhantasie darstellen. Es soll ein Sterbegelb in hohe non 500 bis 600 Mart eingeführt merben, mofür feine Extrabeiträge erhoben werden sollen. Bezahlte Bezirkssekretäre sollen eingestellt werden, bie mit der am Drte üb lichen Mindestgage plus 50 Prozent Bufwandsentschädigung befoldet werden. Un befoldeten Bertretern ber Ermerbslofen foll es auch nicht fehlen, furzum, die neue Bühnengemerfschaft foll in furzer Zeit in der Lage sein, ihren Mitgliedern mehr bieten zu können als bie Bühnengenossenschaft, die ja überhaupt feine Gemertschaft, sondern ein fleinbürgerlicher Berein sei. Auf den 3mischenruf, mo her denn die neue Gewerkschaft für alle diese Experimente das Geld bernehmen wollte. erflärte Gärtner, daß das Sache der Gründer Jei. Es murde wiederholt verlangt, eine Diskussion zuzulassen, was von der Leitung der Beranstaltung glatt abgelehnt wurde. Sp fannte Rolf Gärtner fich in fauftbiden Lügen über die Bühnen genaffenschaft ergeben, deren Angesörige und Bertreter sich nur burch Zwischenrufe gegen diese Berleumbungen verwahren fonnten. Um 10 Uhr 3pg Gärtner mit ungefähr 40 Getreuen ab, nachdem er bas felbstherrlich bestimmte Bureau bzw. deffen Abreise befannt gegeben hatte. Go pollzog sich die Gründung einer Gewerkschaft bei der man den Eindruck hatte, einer schlecht einstudierten Auffüh. rung eines Gymafiaftenbramas durch ein Schmierentheater beizu

wohnen.

Die Lohnpolitit bei Butt& Co.

Die Firma Butt u. Co., die mit Hilfe ber gelben Organisation bisher die Löhne der Arbeiter zu drücken bemüht mar, glaubte so weit au fein, um auch die Löhne der Bor. arbeiter und Schachtmeister, die ihr bisher dabei dirett oder indirekt behilflich waren, brücken zu können. Der Dant vom Haule Habsburg !

Die Borarbetter sind allerdings nidt gemillt sich damit abzu­finden. Sie haben in einer Bersammlung vom 30. Dezember be. fchloffen, fich gleichfalls freigemerfichaftlich zu organi. fieren und gegen die Lohntürzung, die im Durchschnitt 20 Broz. beträgt, ft zur Wehr zu sehen.

Die Gozialversicherung in Sowjetrußland. Kein Geld für Sozialrentner.

Die Sozialpersicherung in Sowjetrußland leidet schon seit langer Beit an einem großen Geldmittel. mangel. Immer wieder meldet die Somjetpresse, daß die Aus­zahlung von Renten nicht rechtzeitig erfolgen tann, meil die Raffen nicht über ausreichende Mittel verfügen. Im Trub "( 28. Dezember 1927, Nr. 295) wird zu diesem Thema folgendes berichtet: Die Gouvernementstassen Wladimir machen eine große finanzielle Krise durd. Es ist fein Gelb zur Auszahlung von Renten vorhanden. Die Auszahlung von Pensionen und Beihilfen miro monatelang berzögert. Ziele Be: ficherte geraten auf diese Weise in eine

Deutscher Meta larbeiter- Verband

Den Mitgliedern aur Stacheicht, bas unser Rollege. der Graveur

Hermann Petrasch

am 39. Dezember geftorben tit:

Chre feinem Anbenten! Die Einäscherung findet am Mitt woh, d. 4. Januar, vormittags 91. Ubr im Krematorium Baumschulenweg Stati Rege Beteiligung ermarter Die Ortsverwaltung.

inferem Genaffen

Leo Grieß er und Frau

Neuölln, Berfeftrate 8. Aur Gulber bochzeit u. 25 führ. Parteijubiläum Die gerzlichsten Giedroüniche. 4. Abtellung,

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PROGRAMM

für die Zeit vom

3. bis 5. Januar 1928

BTL

Don

außerorbentite Rottage Die finanzielle Strife ift bas] burch hervorgerufen, daß die Wirtschaftsorgane und die Behörden ihre Sozialversicherungsbeiträge sehr nachläffig entrichten Am 1. November betrug die Verschuldung an die Versiche rungstaffe 970 000 Rubel, gegenwärtig hat sie bereits 1 Million erreicht. Eine Reihe von Behörden zahlt 3 bis 4 0 nate feinen Koperen an Versicherungsbeiträgen." Ideale, nate teinen kopeten an Berficherungsbeiträgen." Ideale, wirklich vorbildliche Zustände! Shade mur, daß die Rußlanddele. gierten" nicht Gelegenheit haben, einmal mit den hungernden Rent nern ohne Rente zu sprechen.

Rückgang der Kinderarbeit in Japan .

Einer von der japanischen Regierung herausgegebenen Statiftit zufolge ift die früher im japanischen Bolt stark nerbreitet gewesene Unfitte, Kinder unter zwölf Jahren zu Fabrik arbeiten beranzustehen, fo bedeutend zurüdgegengen, daß im Gegenjah zum Bahre 1916, in dem noch 13 174 inber unter zwölf Jahren in Fabriten tätig maren, die neueste Statistit für das Jahr 1926 nur noch 474 derartige Bälle fennt.

Bon ber japanischen Regierung war bereits im Jahre 1919 zum Schuße der Kinder ein Antrag gestellt worden, Jugendliche unter 14 Jahren non Fabritarbeiten auszufließen, aber obwohl dieser Antrag noch in demselben Jahre von ber internationalen Arbeiterfonferenz in Washington angenommen wurde, ist er doch erft im Jahre 1925 in Japan zum Gesez erhoben worben.

Rußlands Handel mit Deutschland .

Den Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Rußland wird von den amtlichen und den wirtschaftlichen Kreifen Deutschlands nach wie vor eine große Bedeutung beigemeffen. Aber selbst die erheblichen Kreditgarantien des Reichs und der Länder haben teine starke Belebung des deutsch - russischen Handelsverkehrs, wie aus der Graphit ersichtlich ist, gezeitigt.

1451.6

Deutschlands

Außenhandel mit Rußland 1913 u. 1925-1927

tel­

II. Vier­III. jahr

IV.

231.3

301.5

C

201.1

Z

891.2

In Millionen Mark

250.0

264.7

H

731.0

1913 25 26 1927 1913 25 26 1927 Einfuhr Ausfuhr

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für die Zeit vom

3. bis 5. Januar 1928

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Prinzen- Palast

Prinzenallee 42-43

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Alhambra

Badstraße 58

Schlachtenbummier. ein heiteres Spiel aus ernsten Tagen Bühnenschau

Humboldt- Theater

Badstraße 19

Der Keliner vom Palasthotel Bühnenschaq

Pankow

Der Seutsch- cuffische Handel geht fogar, gemeffen an Best Mem bandel Deutschlands, in seiner Bedeutung zurüd. Der Attinität von 49,9 millionen art für Januar Juni 1926 folgt eine Baffinitat von 70,7 Millionen Mart in der gleichen Zeit 1927. Eine nähere Untersuchung zeigt, daß die Einfuhr Deutschlands aus Rußland pon 2,7 Broz. im Jahre 1926 auf 2,9 Proz. im Jahre 1927 bei der Befamteinfuhr Deutschlands gestiegen, die Ausfuhr Deutschlands nach Rußland indessen von 3,5 Proz. im Sobre 1926 auf 2,8 Broz. im Jahre 1927 bei der Gefamiausfuhr Deutschlands ge­( unten ist. Dabei war Rußland im Jahre 1913 an der Einfuhr Deutschlands mit 13,2 Bros. und an der Ausfuhr Deutschlands mit 8,7 Broz. beteiligt.

Diefer zahlenmäßig ungünftigen Entwicklung gegenüber weift bos offizielle Rußland allerdings in der Mostauer Clanomitfcheſtaja Shifn" darauf hin, daß die gebräuchlichen Statistiden ausschließlic den diretten Grenzverfehr darstellen. Der deutsch russische Handelsverkehr jei größer als die Zollstatistik ertennen laffe, was allerdings von Rußland im einzelnen zu beweisen wäre.

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Gruppengasverforgung in Thüringen. Aus dem Jahresbericht der Thüringer Elettrizitäts, und Gaswerte in Apode läßt sich ersehen, daß die Gesellschaft in perstärktem Maße den llebergang zur Gruppengasversorgung poli­zieht. Das Gasmerk Apolda hat zwar eine um 70 000 Stubit­meter erhöhte Abgabe zu verzeichnen, stellt jedoch eine fortgesetzt zu­nehmende Abwanderung von Gaslichtverbrauchern zur Elektrizität feft. Das gute Ergebnis ist daher ausschließlich auf die erfolgreiche Propaganda eines möglichst allgemeinen Gasverbrauchs für Heiz 3 mede zurückzuführen. Die beffere Beschäftigung der Glasindustrie hat die nuzbare Abgabe bei dem Gasmert Geraberg gleichfalls erhöht. Bon Bedeutung ist, daß die Eigenerzeugung in diefem Wert bereits im Januar eingestellt wurde und dieser Bezirk von einem Zentralgaswerf aus perforat murde, bas gemeinsam mit der Stadt Arnstadt gegründet murde. Wie gut sich diese Berngasversorgung rentiert, geht daraus hervor, daß die bieran mah­geblich beteiligte Tochtergesellschaft des Unternehmens, die Thu­ringer Gasperiorgungs- G. m. b. 5. in Arnstadt ihr achtes Geschäftsjahr am 31. März 1927 bereits mit 5 Proz. Dividende ab­schließt, obwohl ein großer Teil des Jahres lediglich den Bau­arbeiten gewidmet war. Der erste Ausbau des Fernlei. tungsnetes ift jept beendet und neben den Gaswerfen Geraberg und Langewiesen werden zurzeit schon 18 Städte und Ge­meinden versorgt. Auch die um 80 000 auf 927 000 Rubitmeter ge­fttecene Gasabgabe des Wertes Langewielen spricht für bie Befferung der dortigen wirtschaftlichen Berhältniffe. Noch stärfer tritt aber bei den angeschlossenen Elektrizitätsmerten bie erhöhte Stromabgabe bervor. So verzeichnet die Elettrizitätsper­forgung Geraberg eine 34prozentige, und die Elettrizitätsverforgung Langewiesen fogar eine 46 prozentige Steigerung der Stromabgabe. Nur das Elektrizitätswert Apolba meist einen geringen Abgaberüdgang auf, der auf den Verlust eines Groß­abnehmers entfällt.

Rußland wirbt bei seinen Bauern um eine Staatsanleihe. 100 Millionen Rubel gedenkt die Sowjetunion durch eine innere Staatsanleihe neu aufzubringen, nachdem die 200- millionen- Innen­anleihe von vor einigen Monaten, bei der das flache Land noch nicht 5 Prozent zeichnete, ein deutlicher Mißerfolg war. Hohe Zinsen und über tausend auszulofende Gewinne sollen die ruffische Bauernschaft zur Anleihezeichnung anreizen. Dieser Ausweis ist sicherlich eine pädagogische Notwendigkeit, ba der russische Bauer von der Zeichnung einer Staatsanleihe bis heute noch nicht viel weiß. Aber der niedrige Betrag und die angebotene hohe Berzinsung verraten doch deutlich eine furchtbare Schwäche der russischen Finanzen.

Verantwortlich für To: Dr. Curt Cener; Birtfchaft: 6. Ringebüfest Gewertie aftebewegung: Explorer Sau Betons 9. i; Lotajes und Sonitiers: Fri Karfiät eigen blade fömtlin in Berlin Beslag: Torwarts- Cet ag. m. b. 8. Deziin, Deud: Carmarts bruderet und Berlagsauftalt Saul Ginger v. Co, Berlin 668 inbenfee& Siccant Bettene

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