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Witterungsübersicht vom 31. Oktober 1895.

Stationen.

Barometer

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windstärke

Wetter

Temperatur

nach Celsius

2

Swinemünde

764

SM

3

wolkig

3

Hamburg

764

4

wolkig

2

Berlin

767

SM

2

heiter

1

Wiesbaden.

768

Still

-

halb bedeckt

München

767

W

1

wolfig

-0

Wien .

767

NW

2

bedeckt

5

Haparanda

760

N

2

woltenlos-14

Petersburg.

761

GD

2

bedeckt

2

Cort

760

NW

3

halb bedeckt

7

Aberdeen .

762

.

767

NNW S

3

halb bedeckt

4

2

wolkig

2

Baris..

( 5° C. 4° R.)

Wetter- Prognose für Freiag, den 1. November 1895. Theils heiteres, theils woltiges, zunächst etwas wärmeres Wetter mit leichten Regenfällen und schwachen südwestlichen Winden. Berliner Wetterbureau.

Gerichts- Beitung.

B

"

über

die Beamten zu unrecht gegen sie eingeschritten seien und soll ferner bei Erwähnung der Anarchisten geäußert haben, daß sich wohl aus Haß gegen die verfluchte Studenten- die Polizei dieselben mit Geld unterstützt hätte, um sie zu tneipe", wie sich einer der Schuhleute ausgedrückt veranlassen, anarchistische Reden zu halten und habe, so unfreundlich gegen sie benommen hätten. Die Dynamit au sprechen. Der Angeschuldigte behauptete Berhandlung zeigte, daß die Schuld an dem unliebsamen Auftritt mit aller Entschiedenheit, daß seine Ausführungen gerade einen lediglich auf feiten der Studenten lag. An dem genannten entgegengesetzten Inhalt gehabt hätten. Seine Partei würde ihn Morgen hörte der Schuhmann Schwabe in der Gr. Hamburger- sonst zur Verantwortung gezogen haben. Er habe gerade darauf straße einen lauten Standal; er wies die vier jungen Leute, hingewiesen, daß es nicht Aufgabe der sozialdemo welche denselben hervorriefen, zur Ruhe, worauf einer derselben, fratischen Partei sein könne, etwas durch Gewalt zu ers der Dr. Rappe, mit geschultertem Spazierstock so nahe an ihn zielen. Wie verkehrt es sei, mit Gewalt etwas erreichen zu wollen, herantrat, daß er die Brust des Schuhmanns be- das lehre das Jahr 1848, als die Bürger mit dem Schwert in rührte, und stumm vor ihm stehen blieb. Der Schuhmann der Faust ihre Rechte zu erkämpfen versuchten. Diese Aeußerung verbat sich mehrere Male energisch diese Thorheit" müßte von den Beamten, welche die Versammlung überwachten, und als der Herr Doktor trotz der Aufforderung nicht weiter falsch aufgefaßt worden sein, ebenso wie die zweite beanstandete ging, fiftirte er ihn zur Wache. Der Angeklagte folgte denn Aeußerung. Er habe nur von den Anarchisten in Frankreich auch, als aber der Angeklagte Gebhang nun an den Beamten gesprochen, welche sich von der Polizei zu Attentaten verleiten ließen. herantrat und denselben aufforderte, doch seinen Kollegen gehen Bon den Belastungszeugen war der Polizeidiener Haller der einzige, zu lassen, benuste Rappe die Gelegenheit, aus welcher sich während des Vortrages des Angeklagten Notizen ge Er behauptete mit aller Bestimmtheit, daß die zurüden. Der Schuhmann folgte ihm bis zur Krausnickstraße. macht hatte. Dort trat ein anderer Schußmann, Barthold, dem Fliehenden Aeußerungen des Angeklagten aufreizend gewesen seien. Ein entgegen, der dem Beamten nun mit seinem Stoc zweiter Polizeidiener wollte eine gleiche Auffassung gehabt haben. einen Hieb auf die Brust versette, aber mit Hilfe Dagegen traten sämmtliche Entlastungszeugen für den An­zweier Zivilisten doch festgehalten wurde. An der Wache geklagten ein. Der Vorsitzende der in Rede stehenden Versammlung warf sich der Angetlagte auf den Haus erklärte, daß dem Angeklagten sofort die Thür gewiesen worden flur, sodaß er von vier Schuhleuten die Treppe wäre, wenn er solche Ausführungen gemacht hätte, wie feitens binaufgetragen werden mußte. Hierbei faßte er noch der Anklage behauptet werde. Der Staatsanwalt Assessor Tepe einmal an die Treppensproffen, um sich daran festzuhalten, meinte doch, daß bei dem Widerspruch zwischen den Be- und Brausetvetter hat wieder wegen Majestäts Be und bewirkte, daß eine derselben zerbrach. Oben auf der Entlastungszeugen die ersteren den größten Anspruch Teidigung Den verurtheilt! Theil der 3 wei Antlagen zweiten wegen Wache war er sehr laut, er setzte sich auf den Tisch auf Glaubwürdigkeit hätten. er die er fallen, dagegen halte Majestäts Beleidigung wurden nämlich gestern vor der und trommelte mit seinem Stock darauf herum, Anklage lasse II: Strastammer des Landgerichts I verhandelt. Der Droschfen- während seine Kollegen unten auf der Straße standen und ihm reizung für erwiesen, zumal der Angeklagte tutscher Hermann Bratsch wurde für überführt erachtet, in in einem fort durch die geöffneten Fenster des Wachtlokals zu- wegen desselben Vergehens mit einem Monat Gefängniß vor­trunkenem Zustande auf der Straße sich des ihm zur Last ge- riefen: Kappe, Vater, wo bleibst Du?" Durch die bestraft sei. Er beantrage für den vorliegenden Fall ein legten Bergehens schuldig gemacht zu haben. Es traf ihn dort anwesenden Schuhleute wurden auch die beiden anderen Jahr Gefängniß! Der Vertheidiger, Der Vertheidiger, Rechtsanwalt eine Gefängnißstraße von vier Monaten. Im Angeklagten nun auf die Wache gebracht und nach ihrer Fest- Heinemann, plaidirte für Freisprechung, auf welche zweiten Falle wurde der aus Echwarzburg- Rudolstadt stammende stellung zuerst wieder entlassen. Sie blieben nun unten der Gerichtshof nach furzer Berathung auch in habe sich Angeklagte habe Borzellanmaler Karl Beeß aus der Untersuchungshaft vor- stehen und erwarteten die Zurückkunft auch des Dr. Kappe, den Der der Verhandlung als der zu reden verstehe und seine geführt. Er hatte sich in seiner Heimath eines Vergehens schuldig fie dann mit lautem Hurrah empfingen. Inzwischen ein Mann gezeigt, gemacht, wofür ihn eine erschreckliche Strafe getroffen hatte. hatte Gebhang den beiden Schußleuten, die sie zum Weitergehen Worte überlege. Es sei anzunehmen, daß er dies auch in seinem wurden ihm nämlich sämmtliche Ehrenzeichen, die aufforderten, verschiedene Beleidigungen zugerufen. Ihr Vortrage in Köpenick gethan habe und daß die Beamten den er fich früher erworben hatte, aberkannt! Er tam Probeten", hatte er gesagt, ich bringe er gesagt, ich bringe Euch alle Ausführungen des schnellsprechenden Angeklagten nicht genau nach Berlin - wie er angab um die Gnade des ins Zuchthaus! Seien Sie zufrieden, wenn Sie noch hätten folgen können. Raisers anzurufen. In einer Restauration machte der ein anständiger Mann anfaßt!", und den Schuhmann Angeklagte Bekanntschaft mit mehreren Personen, denen er fein Wulff hatte er einen kleinen Mann mit ver Borhaben mittheilte. In angeregtem Zustande ließ der An- offener Fahne im Gesicht" genannt, der sich gegen getlagte sich zu beleidigenden Aeußerungen über den Kaiser hin- ihn, den großen Herrn", auf lehne. Der letzte An­reißen, dessen Gnade er in Anspruch nehmen wollte. Der geklagte Nöckel hatte sich am wenigsten an der Sache betheiligt, Gerichtshof verurtheilte ihn zu sechs Monaten Ge= doch wurde auch bei ihm die Nichtfolgeleistung auf die An­fängniß!!!! ordnungen des Sicherheitsbeamten festgestellt. Er behauptete, unberechtigt von einem Schuhmann mit dem Knie und den Fäusten bearbeitet worden zu sein; die Beamten seien überhaupt mitglieder des Vereins, woselbst Beitrittserklärungen entgegengenommen werden, nicht forrekt vorgegangen. Die Beweisaufnahme ergab hierfür sowie jede nähere Auskunft, bereitwiüigst ertheilt wird: Frau Stolle, feinen Anhalt. Der Staatsanwalt beantragte gegen Dr. Alexandrinenſtr. 56, of 3 Tr.; Frau Berger, NO. Waßmannstraße se Kappe die außerordentlich milde Strafe von Tr.; Frau Wafchau, N., Eichendorffitraße 2, 3 Tr.; Frau Fehlauer, SO., Dresdenerstraße 13, Hof 2 Treppen; Frau Heinrich, SW., 65 M., gegen Gebbang 165 M., gegen Nöckel gar nur 15 M. Gitschinerstr. 2, Keller; Fri. Schlichting, N., Prinz Eugenſtr. 1, 4 Tr.; Geldstrafe. Der Gerichtshof erkannte aber noch viel milder, Frau Niede , SO., Wrangelfir. 72, 2 Tr.; Frl. Sulz, N., Brunnen­gegen Dr. Kappe nur auf 35 M., gegen Gebhang auf fraße 172, 3 Er.; Frau Sachse, O., Koppenſtr. 57, Keller; D. Filder. Borsigender, N., Pantstraße 21, 4 Tr.; G. Gerlach, Kassirer, SO., Mas 40 M., gegen Nöckel auf 10 M. Geldstrafe. riannen- Ufer 5, of part.

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Majestätsbeleidigung. Vor der zweiten Strafkammer des Magdeburger Landgerichts hatte der Möbeltransporteur Liebsch sich am Dienstag, den 29. Ottober, wegen Majestät 3 beleidigungen in zwei Fällen zu verantworten. In einem dort befindlichen Lokale konzertirte im Monat September die Damenkapelle" Euterpe" unter Leitung ihres Dirigenten Frizz Dettbarn. Der Angeklagte soll sich nun über den Sang an Aegir" und über den Kaiser persönlich abfällig geäußert haben. Die Verhandlung wurde unter Ausschluß der Deffentlichkeit geführt. Trotzdem der Angeklagte zu seiner Ent Laftung vier Beugen beigebracht hatte und seine Schuld auf das Entschiedenste bestritt, beantragte der Staatsanwalt eine Bes strafung von neun Monaten Gefängniß, welchem An­trage der Gerichtshof entsprach. Außerdem wurde dem Ange­

einer!

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"

Wir wollen nicht unterlassen, über dieses Urtheil unsere auf­richtige Freude auszusprechen. Gerade unter den Schußleuten ist es ausgeschlossen, direkt für unsere Grundsäße Propaganda zu machen. Wie Figura zeigt, ist das aber auch gar nicht noth­wendig. Es geht auch so.

Versammlungen.

Auf­bereits

auch erkannte.

Arbeiter- Bildungsschule. Unterricht am Freitag, den 1. November. Nord Schule, Südost- Schule, Waldemarfir. 14: Rebe- lebung. Müllerstr. 179 a: Geschichte. Beginn 9 Uhr, Schluß 10% Uhr. Die Echul­räume sind zur Benugung der Bibliothek und des reichhaltigen Zeitschriften­materials schon 8 Uhr an geöffnet.

Berliner Kranken- Unterstühungs- und Begräbnißverein für Frauen und Mädchen. Adressen der Bahlstellen und der Borstands

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Verein der Bauanschläger Berlins und Umgegend. Sonntag, den 3. November, vormittags 10% uhr, in der Grenadierftr. 33, bei Buste , Ver­fammlung.

Vermischtes.

flagten die Tragung fämmtlicher Kosten auferlegt. Wieder borene Arbeiter- Ehefrau Karoline R a blow schleppte sich gestern in Posen angeschossen. Wegen Theilnahme an einer Schlägerei Bon einer Patronille wurde der Zigarrenmacher Milkowski Ein achtzigjähriges Mütterchen, die im Jahre 1815 ge unter der Hilfe ihres um zehn Jahre jüngeren Ehemannes in sollte er von einer Militärpatrouille arretirt werden, ergriff aber Für die organisirte Arbeiterschaft dürfte der schließliche den Anklageraum der 133. Abtheilung des Schöffengerichts. Die die Flucht. Ein Mann der Patrouille lub sofort sein Gewehr mit Ausgang eines Strafprozesses von größtem Interesse sein, der bis dahin unbescholtene Greifin war zur Diebin geworden. fünf scharfen Patronen und fenerte einen Schuß auf den Flücht geftern das Kammergericht als Revisionsinstanz beschäftigte. Sie hatte eines Tages auf dem Markt eine Taffe ling ab, welcher den rechten Oberschenkel traf. Miltowsti stürzte Der Allgemeine Arbeiterinnen- Verein für Frankfurt am Main zum Werthe von 10 Pfennigen entwendet. Mit Mühe zu Boden und wurde später in das städtische Krantenhaus ges wählte seinerzeit in einer Versammlung eine fünfgliedrige gelang es dem Vorsitzenden, sich der halb tauben Frau ver- bracht. Kommission zu dem Zweck, fich ganz besonders um die Verständlich zu machen. Sie räumte die That ein. Der Staats- Im Gefängniß zu Tode mishandelt? Unserem Partei­hältnisse der Arbeiterinnen und Dienstmädchen zu kümmern. Die anwalt beantragte einen Tag Gefängniß. Der Gerichtshof nahm Organ, der Kölner Rheinischen Beitung" zufolge soll ein Mann, berufsmäßigen Hüter von Gesetz und Ordnung erblickten in dieser aber zu gunsten der Angeklagten an, daß sie durch das ter welcher eine viertägige Haftstrafe abzufigen hatte, im dortigen Frauenkommission einen politischen Verein, dem das Lebenslicht schon dermaßen geschwächt sei, daß sie für die That nicht ve Depot zu Tode mißhandelt worden sein. Der Ehefrau wurde auszublasen sei und dessen Mitglieder vor den Strafrichter geantwortlich gemacht werden könne. Sie wurde freigesprochen. mitgetheilt, ihr Mann besinde sich schwer erkrankt im Hospital; hörten. Alle fünf Frauen sollten gegen den berühmten§ 8a des Frau eilte dorthin, fand aber den Mann bereits todt im Vereinsgefehes verstoßen haben und nach§ 16, Abs. 3 bestraft Aus Altona wird uns berichtet: Wegen bedeutender Unter: Leichenschauhause vor. Die vom Staatsanwalt angestrengte werden, weil sie sich entgegen jenem erstgenannten Paragraphen schlagungen hatte sich am Donnerstag vor der Straftammer I Untersuchung ergab, daß der Mann durch Mißhandlungen den in einen politischen Verein als Mitglied hätten auf des hiesigen Landgerichts der frühere Tarator bei den hiesigen Tod gefunden, worauf das Begräbniß inhibirt wurde. Die nehmen lassen. Der Frau Foscher als Leiterin" war Gas- und Wasserwerken, Albert Johann Wilhelm roll, Leiche wurde ins Todtenhaus zurückgeschafft und die strengste noch eine besondere Strafe zugedacht, da ihr der Gedanke nicht 40 Jahre alt, zu verantworten. Die hiesigen Gas- und Wasser- Untersuchung eingeleitet. Der Vorfall erregt selbstverständlich eingefallen war, daß die Kommission ein Verein" sein könnte, werte befanden sich bis zum 19. April 1894 in dem Befit einer großes Aussehen.

welcher eine Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten bezwecke Aktiengesellschaft und gingen dann in den Besitz der Stadt über. Kroll

an,

und deshalb sein Mitgliederverzeichniß und feine Statuten war seit 1877 bei der Aktiengesellschaft als Zagator angestellt Auf seinen Vorgesetzten geschoffen hat der Solbat Thal­bei der Ortspolizeibehörde einreichen müsse. Das Schöffen- und ging in gleicher Eigenschaft in den Dienst der Stadt über, meier eines Wünchener Regiments. Er sollte wegen eigen­gericht erkannte auf Schuldig. G3 fab die Kommission womit er Beamter im Sinne des Gesetzes wurde. Er giebt zu, mächtigen Verlassens der Wache eine ihm auferlegte sieben­als einen Verein an, der politische Zwecke verfolge. daß er seit 10 Jahren fortgefeht Unterschlagungen begangen hat, tägige Arreststrafe antreten, entlief aber vorher aus der Letzteres glaubte das Gericht aus einem Flugblatt entnehmen zu doch kann er nur wegen der Unterschlagungen während der Kaserne. Der Sergeant M. eilte ihm nach und als Thalmeier müssen, in dem die Kommission Dienstboten und Arbeiterinnen letzten Jahre verantwortlich gemacht werden. Nach der dies bemerkte, zog er einen Revolver aus der Tasche und fenerte aufforderte, sich mit Beschwerden vertrauensvoll an sie zu wenden, gemachten Aufstellung hat er in der Zeit vom 18. Juli 1890 bis einen Schuß ab, welcher den ihn verfolgenden Sergeanten am und worin u. a. als erstrebenswerth die Ausdehnung der Zu- zum 19. April 1894 der Gas- und Wassergesellschaft 44 716,20 M. Arm verwundete. Jetzt wurden zwei Difiziere zu Pferde ficht­ständigkeit der Gewerbegerichte auch auf Dienstboten betont wird. und von leyterem Datum bis zum 13. Juli d. J., dem Tage, als bar, welche den Soldaten ebenfalls zur Kaserne zurückbringen Die Berufung bei der Straffanmer hatte Erfolg. Diefelbe nahm er auf Anzeige eines Unterbeamten verhaftet wurde, der Stadt sollten. Auch auf diese feuerte der Arrestant, ohne zu treffen. es fönne bezüglich der Kommission überhaupt von Altona als Beamter 3708,40 m. unterschlagen. Daß er die Die Offiziere ritten ihn dann über den Haufen, teinem Verein geredet werden, da die fraglichen Personen Unterschlagungen so lange Zeit hindurch betreiben konnte, ist dar nahmen ihn fest und überlieferten ihn dem Untersuchungsarrest. nur Mitglieder des Allgemeinen Arbeiterinnenvereins seien. Solch auf zurückzuführen, daß er das unbedingte Vertrauen des ver Thalmann wird sich nun wegen Fluchtversuchs und thätlichen eine Kommission fönne nicht als Verein angesehen werden. Die storbenen Direktors Kümmel besaß und die Unterbeamten, welche Angriffs auf Vorgesetzte zu verantworten und eine sehr harte Staatsanwaltschaft legte nunmehr Revision beim Kammergericht Unredlichkeiten seinerseits vermutheten, sich vor einer Anzeige und firenge Strafe zu gewärtigen haben. Wie er in den Besitz ein. Ihr Vertreter führte aus, es gehe aus dem erwähnten Aufruf scheuten, weil sie fürchteten, entlassen zu werden. Hauptsächlich auf des Revolvers gelangt ist, war nicht zu ermitteln. hervor, daß die vereigten 5 Frauen ganz besondere Zwecke verfolgten. folgender Weise hat er die Unterschlagungen möglich gemacht: Bei Neu- Aus Laibach wird berichtet: Infolge der Erdabrutschung Sie appellirten darin sogar an den staatlichen Zwang, durch den doch resp. Umbauten hatten die Bauunternehmer die voraussichtliche Anzahl bei Sagor ist der Media- Bach gesperrt, die Straße abgerissen nur eine Gesetzesänderung, die Ausdehnung der Zuständigkeit der der zu vermauernden Steine anzugeben, wonach der Wasserverbrauch und der Verkehr eingestellt. In dem Bezirke von Gotschee fallt Gewerbegerichte betreffend, möglich wäre. Ünzweifelhaft sei danach von Kroll taxirt wurde. Nach der Taye hatten die Bauunternehmer das Wasser; dagegen sind die Stadt Joria, das Sairach- Thal, die betreffende Kommission ein Verein gewesen, der sich mit politischen dann zunächst zu bezahlen. Hierbei tamen teine Unregelmäßig. Ober- und Unter- Loitsch, Hotederschig, der Thalkessel von Dingen beschäftigt habe. Der Ober- Staatsanwalt am Kammer- feiten vor. Sobald die Bauten vollständig fertig gestellt Planina und das Racua- Thal überschwemmt. Das Laibacher gericht hob in der mündlichen Verhandlung am 31. Oktober hervor, waren, hatten die Bauunternehmer eine genaue Ausstellung über Moor ist noch immer überschwemmt; der Schaden an Feldgut daß die Kommission eine dauernde Vereinigung hätte sein sollen, den wirklichen Steinverbrauch zu machen und Kroll hatte ist bedeutend. und daß auch ein solcher Ausschuß als Verein angesehen werden nochmals den Wasserverbrauch zu tariren. Regelmäßig hatten Unwetter und leberschwemmungen. Siffet, 81. Dt­tönne. Die Verfolgung politischer Zwecke hält er für festgestellt die Bauunternehmer noch erhebliche Nachzahlungen zu machen. tober. Die Sawe und Kulpa sind unausgesezt im Steigen be= und er ersucht darum, die Sache in die Vorinstanz, aber an ein Kroll ließ dann die Gelder durch die angestellten Eintafsirer ein­griffen. Militär und Arbeiter sind an der Befestigung der anderes Landgericht zur Prüfung der Frage zurückzuweisen, ob tafsiren und an sich abliefern. Weder lieferte er die Gelder an Dämme beschäftigt. Die Bewohner der unteren Stadt haben nähere Anhaltspunkte dafür vorhanden seien, die Kommission als die Kaffe der Wasserwerke ab, noch machte er die be­Fiume, Auch hat er den sich auf Verfügung der Polizei ausquartiren müssen. Verein im Sinne des Vereinsgefeßes zu betrachten. Dagegen machte züglichen Eintragungen in die Bücher. 31. Oktober. Die Eilzüge der ungarischen Staatsbahnen bleiben die Vertheidigung geltend, daß es sich nicht um eine dauernde Thätig- Wasserverbrauch in verschiedenen alten Grundstücken keit seitens der Kommission handelte, daß diese keine selbständigen schwiegen, ließ aber die tagirten Beträge für sich ein- bis auf weiteres eingestellt, da die Fortsetzung der Arbeiten durch Ziele gehabt und daß eine Organisation gefehlt habe. Der tafsiren und verbrauchte dann das Geld für sich. Troy- anhaltenden Regen unterbrochen werden mußte. Straffenat erkannte gemäß dem Antrage des Ober- Staats- dem Kroll mit der Einkassirung und Empfangnahme der Gelder anwalts und wies die Sache an die Straffammer in Wies- an sich nicht betraut war, hatte sich die Einrichtung doch ein­baden. Der Senat war der Meinung, daß der Vorderrichter gebürgert und niemand von seinen Vorgesetzten erblickte darin etwas den Begriff des Vereins verkannt habe, wenn er annahm, Verdächtiges. Der Angell. Stroll behauptete, daß er sämmtliche eine Unterkommission eines Vereins tönne niemals als besonderer unterschlagenen Gelder für seine Familie bei Krankheitsfällen ver­Verein gelten. Es wäre kein absolut nothwendiges Erforderniß braucht habe, doch wird von anderer Seite behauptet, daß er für einen Verein, daß er Selbstständigkeit befize. E sehr leichtsinnig gelebt hat und in Weinstuben und bei lüderlichen sei gleich, ob die Kommission besondere Ziele oder nur die des Frauenzimmern eine gern gefehene Persönlichkeit war. Der Allgemeinen Arbeiterinnenvereins verfolge. Staatsanwalt beantragte fünf Jahre Gefängniß. Erkannt wurde Die milden Schutzleute, der milde Staatsanwalt und von Gericht auf drei Jahre Gefängniß. die noch milderen Richter. Aus Moabit wird uns von einem Der Reichstags- Abgeordnete für den Kreis Königs Berichterstatter gemeldet: Wenn sich eine studentische Werberg i. Pr., unser Parteigenosse Restaurateur Karl Schulze, bindungskneipe direkt neben einer Polizeiwache be- hatte gestern vor der 1. Straffammer des Landgerichts 11 zu er­findet, dann kommt es zwischen den bierseligen Musenföhnen und scheinen, um sich wegen Vergehen gegen die§§ 130 und 131 des den Sicherheitsbeamten leicht zu unliebsamen Auftritten. Reichs- Straf- Gesetzbuches zu verantworten. Der Angeklagte ist am Ein solcher führte gestern die Studenten Geb hang, Nöckel 30. Januar d. J. in einer öffentlichen Volksversammlung zu Köpenick und Dr. Kappe vor die 131. Abtheilung des Schöffengerichts. als Redner aufgetreten. Er sprach über die Umsturzvorlage und Sie hatten in der vierten Nachtfiunde, als sie aus ihrer in der soll dabei geäußert haben, daß den Arbeitern das Recht zu­Hamburgerstraße belegenen Verbindungskneipe tamen, einen gestanden werden müsse, mitzusprechen und für dies Recht müßten 3 wist mit Polizeibeamten, behaupten aber, daß sie mit dem Schwert in der Faust eintreten. Der Angeklagte Verantwortlicher Redakteur: Fritz Kunert , Schöneberg - Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin ,

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Erdsturz. In der Ortschaft Grohovo wurde, wie aus Fiume berichtet wird, am Mittwoch durch einen größeren Erd­absturz ein Haus zum Einsturz gebracht. Die Bewohner mehrerer anderer Häuser wurden infolge dessen veranlaßt, dieselben zu verlassen, und es wurden Maßregeln getroffen, damit die ganze Einwohnerschaft den gefährdeten Ort verlassen tönne. In Korfu wurde am Mittwoch ein heftiger Erdstoß ver spürt, der aber keinen Schaden anrichtete.

Briefkasten der Redaktion.

Wir bitten bei jeder Anfrage eine Chiffre( 8wei Buchstaben oder eine Babl) anzugeben, unter der die Antwort ertheilt werden soll. Die juristische Sprechstunde findet am Montag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend abends von 7-8 Uhr statt. S. 32. Anonyme Anfragen beantworten wir nicht. Kommen Sie zu uns. Der Pantoffelmacher Wilhelm Tismer aus Landsberg a. W. wird gebeten, seine Adresse an die Buchhandlung des Vorwärts" gelangen zu lassen.