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Reich und Wohnungsbau.

Ein Querschnitt durch den Reichshaushalt.

Schon lange vor dem Striege ist in Deutschland   die Wohnungs not ein die Maffe der Bevölkerung drüdendes, foziales und gefund heitliches llebel gemejen. Nach der Berfassung des Deutschen Reiches Dom 16. April 1871 war die Bohnungsgefeggebung und bie Bohnungsfürsorge den Bundesstaaten überlassen. Dort wurden Die Barlamente und die Gemeindevertretungen gewählt auf Grund von Klassenwahlgefeßen, in denen ben Hausbefizern noch besondere Rechte zugesprochen waren Es erhellt ohne moeiteres, daß die sozialdemokratischen Graftionen in den genannten Rörpe.jdaften trop eifrigster Bemühungen Besserungen auf dem Gebiet des Bohmungsmesens durch Eingreifen der öffentlichen Hand nicht oder so gut wie nicht erzielen konnten.

Durch den Weltfrieg und die Nachkriegszeit entstand eine große Wohnungsnot selbst in den Ländern, die vorher eine Bohmungsnot nicht gehabt und als Siegerstaaten unter den Nachwirtungen des Sieges nicht so schwer wie wir zu leiden hatten. In Deutschland  Steigerte sich die fchon immer vorhandene Wohnungsnot zu einer Wohnungsfalamität, deren Eehebung auch heute noch in den An­fängen stedt. Bei einem Baukostenindeg von 170 Broz. bedingen neuerrichtete Wohnungen, sofern sie nicht durch öffentliche Körper. fchaften bezuschußt werden, einen Mietpreis, der für die über­wiegende Mehrzahl der Bevölkerung unerschwinglich ist.

Solche Bezuschussung erfordert natürlich sehr bedeutende Geld­mittel. Nach der Weimarer Berfassung ist nun das Wohnungs­mejen wiederum den Ländern überlassen. In Artikel 10 behält das Reich sich allerdings das Recht vor, im Wege der Gesetzgebung Grundfäße aufzustellen für das Wohnungswesen". Bon diesem Recht hat das Reich Gebrauch gemacht, indem es im Gesetz über den Gelbenimertungsausgleich bei bebauten Grundstüden Dom 1. Juni 1926 u. a. beſtimmt, daß mindestens ein gewisser Brozent faz des Aufkommens aus diefer Steuer zur Förderung der Bau: tätigkeit auf dem Gebiet des Wohnungswesens dienen foll". Mit dem Erlaß diefes Rahmengefeßes zur Erhebung der Mietzinssteuer glaubt das Reich in der Hauptsade feiner Pflicht genügt zu haben. Im Widerspruch zum fozialdemokratischen Wohnungsbau programm find im Reichshaushalt feit der Stabalisierung der Währung erheblichere Mittel zur Förderung der Wohnbautätigkeit nicht vorgesehen. Nur im zweiten Radtragsetat für das Refnungs jahr 1926 wurde im Borschuß auf die später eingehende Miet ginsfteuer ein Betrag von 200 millionen zur Gewährung von 3wifchentrebiten auf erfte hypothefen für Kleinmohnungen an bie Länder ausgemorfen. Diese Stretite find auf drei Jahre gewährt; fre werben daher erst nom nächsten Jahre ab zurüdfließen. Außer. dem ift das Reich beteiligt burch das Finanzminifterium an einer Meinen Land- und Baugesellschaft m. b. H. und burch das Arbeits ministerium an der Deutschen Bau- und Bodenbant" fomie an der Bohnstätten G. m. b. H.". Aus der ersteren Beteiligung, die 8 Millionen beträgt, erhofft das Reich für 1928 einen auf 425 000 m. gefd; ägten Gewinn. Für allgemeinere Wohnbouzwede findet sich in den Ausgaben für 1928 in zwei größeren Fonds bant nur noch ein Betrag non 3 Millionen für die Bohnungsfürsorge ber Kriegsbeschädigten und von 15 Millionen als legte Bemilligung non insgesamt 75 Millionen zur verstärkten Förderung bes Baues non Banbarbeiterwohnungen.

Alle anteren im Reichshaushalt 1928 für Wohnungsbau an geforderten Mittel betreffen den Wohnungsbedarf von Reichsbeamten und Angestellten. Nach dem Stand vom 1. Januar 1927 warent noch wohnungsbedürftig 4358 Angehörige der Reichsfinanzverwaltung, 354 der Reichsversorgungsverwaltung, 954 der sonstigen Reichs verwaltungen außer Reichspest und Reichsbahn  , 3681 des Heeres und 1561 der Marine, zusammen 10 908. 3ur wenigstens teilmeisen Befriedigung dieses Wohnungsbedürfniffes feiner Arbeiter, An­gestellten und Beamten fordert das Reich im Etat des Arbeits­ministeriums unter fortdauernden Ausgaben 1 Million, im außer ordentlichen Haushalt 12 Millionen, im Etat der allgemeinen Finanzverwaltung unter einmaligen Ausgaben 10 Millionen und schließlich im Etat des Finanzministeriums unter einmaligen Aus gaben 1,7 millionen an.

Die eigenen Aufwendungen des Reiches zur Linderung ber allgemeinen Bohrungsnat balten sich also in den denkbar be scheidensten Grenzen

Nochmals: Jakubowski.

Bom medlenburg.- ftrelitfchen Justizministerium erhalten wir folgende Berichtigung:

Der Bertreter des Justizministeriums wurde am 5. morgens von einem Bertreter des Berliner Tageblatts" aus Hamburg   fern. mündlich angerufen mit der Anfrage, ob es richtig fet, daß die Strelizer Behörden im Falle 3afubomiti feit längerer Zett erneute Ermittelungen angestellt hätten. Es wurde er. wider, daß Ermittelungen nicht im Gange und tiefe Behaup­tungen aus der Luft gegriffen felen. Die oben erwähnte Mit­tellung, daß das Justizministerium erflärt habe, keinerlei Beran laffung gehabt zu haben, irgendwelche Nachforschungen anzustellen, ist somit unrichtig. Bielmehr hat bereits der Oberstaats. anwalt fofort nach itellung von dem angeblichen Geständnis der Großmutter des Ermordeten die nötigen Ermittelun gen angestellt. Diese Radprüfungen haben inzwischen er. geben, daß die Witwe Nogens weber gestorben ist, noch gestanden bat, den Morb an Ewald Nogens begangen zu haben."

Die Berichtigung deckt sich mit der von uns bereits veröffent. fichten amilichen Richtigstellung. Der Borwurf, daß die verant wortlichen Instanzen im Fall Jakubowski nicht mit der Sorgfalt porgegangen sind, wie man erwarten muß, wenn es sich um Leben c'er Tod handelt, wird auch durch diese Erklärung nicht aus der Wel: gefchafft.

Eine einzige Kloake."

Die tommunistische Parteidiskussion.

Der Tintsfommunistische Bandtagsabgeordnete Bartels ver Bffentlicht gegen den rechtskommunistischen Bandtagsabgeordneten Bied einen offenen Brief, in dem es heißt:

Einer der Vermisten lebt!

Lokaltermin am unglückshaus.

Einer der Totgeglaubten, den man schon zu den Opfern der furchtbaren Einffurzkatastrophe in der Landsberger   Alee gezählt hatte, lebt. Es ist der 20 Jahre alte kunsttischler Bernhard Huf­neget, der bisher unauffindbar war. Er war über Weihnachten  und Neujahr nach Bayern   gereift und hat jetzt von Ansbach  an einen Freund geschrieben und ihn um Bejorgung einer neuen Wohnung gebeten, nachdem er in der Zeitung von der Explosion mit ihren Berwüstungen gelesen hatte. In der Landsberger Allee   fand heute morgen eine Botalbesichtigung statt, an der Staatsanwaltschaftsrat Keiler, Kriminalrat Gennat  , kriminalrat Bunge, Dr. Mathias, der erste Assistent des Professors Haber vom Kaiser- Wilhelm- Institut  . Brofeffor Dr. Lenz vom Chemischen   Reichsinstitut, der Chemiter Brofeffor Dr. Brüning vom Bolizeipräsidium, Bertreter der Baupolizei, bes Bolizeipräsidiums und bes Magistrats, Gassachverständige und Ber treter der Feuerwehr teilnahmen. Bei der Besichtigung wurden zum Bergleich auch die Feststellungen bei der Katastrophe in der Kirch­Zu einem endgültigen Gutachten ftraße herangezogen. fonnte die Kommission noch nicht tommen. Die Auf raumungsarbeiten sind zwar schon meit fortgeschritten, die untersten Räume aber, in denen wohl der Herd der Explosion zu suchen ist, liegen immer noch unter Schutt und Trüm mern. Borbehaltlich weiterer Feststellungen neigt die Kommiffion zu der Ansicht, daß es sich

um eine Gaserplosion handelt.

Das Gas muß durch die ganzen unteren Räume, ben Keller, ver­breitet gewesen sein. Die Explosion von mit Sauerstoff gemischtem Ammoniaf hätte berartige Berbeerungen, wie sie vorliegen, nicht her. beiführen tönnen. In bem Gebäude find in der legten Zeit bau liche Beränderungen vorgenommen, die von der Baupolizei genehmigt waren. Ob fie aber alle wirklich nach dieser Genehmigung ausgeführt worden sind, ist noch fraglich. Hausbewohner haben nach diefer Richtung Zweifel und Bedenten geäußert, namentlich in bezug auf die Anlage von Gasöfen. Ob einer diefer Defen fehler. oberjabhaft gewesen ist, fäßt sich mit Sicherheit aber nicht fagen.

Alle 17 Todesopfer erkannt.

erfahren, find die belden Wachtmeister der Inspektion Kreuzberg Gasde und Oberwachtmeister Wegener dem Bolizeipräsidenten zur Belobigung vorgeschlagen.

Die Lägliche Rundschau", der als Organ der Deutschen  Bolkspartei oft genug enge Beziehungen fogar zum Reichsaußen minister nachgesagt werden, hat sich burch diesen offiziösen Charakter nicht abhalten lassen, einen gemeinen Angriff auf die Rettungsmannschaft der Schußpolizei loszulassen. Das Blatt hatte es so hingestellt, als wäre diese Rettungs- und Bergungsmannschaft zurüdgezogen worden, weil ihr die körperliche Anstrengung zu schwer geworden sei. Das Kommando der Schutz­ polizei   weist öffentlich diesen unqualifizierbaren Angriff auf das Schärfte zurüd und betont aufs neue die opferfreudige Hin gabe der polizeilichen Hilffstruppe.

Betrüger, die das Unglück ausnutzen.

Das Bezirksamt Brenzlauer Berg   erläßt folgende Warnung: Die Explosionstatastrophe wird in unlauterer Weise dadurch ausgenugt, daß einzelne Personen in den Häusern als angebo liche Händler mit Kleinfram herumziehen und fälschlich vorgeben, von dem Unglüd mitbetroffen zu sein und alles verloren zu haben. Damit suchen sie Geld und Gegen stände für die heimgesuchten Haushaltungen zu erlangen. Als Aushängeschild für ihr unsauberes Treiben führen sie Kästchen mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, wie Nadeln, Knöpfen Schnür fenteln und dergleichen, mit sich. Die Bevölkerung wird var diesen Elementen gewarnt, welche die Hilfsbereitschaft der Berliner   Bevölkerung in solcher Weise auszubeuten suchen.

Das Bezirksamt ist mit sämtlichen Ueberlebenden der durch die Explosionstatastrophe betroffenen Familien sofort in beratende Verbindung getreten und hat, wie mitgeteilt, bereits elf davon in andere Wohnungen untergebracht. Die Untergebrach ten sind mit de: neuen Unterkunft nach ihren eigenen Angaben in jeder Weise zufrieden. Die übrigen noch nicht untergebrachten find noch damit beschäftigt, die ihnen gemachten Angebote zu prüfen. Hierbei ist zu bemerken, daß die wohnungslos geworde nen Familien bisher in dem Hause Landsberger Allee 116 verhält. nismäßig neue Wohnungen innehatten und gleichwertige Woh mungen zu erlangen wünschen. Das Bezirksamt hat jedoch aus­drücklich erflärt, daß die zunächst gewährte Unterkunft nur als müht bleiben, ihnen jederzeit die gewünschte Unterkunft bieten zu tönnen. Auch mit den betroffenen Einzelpersonen steht das Bezirksamt bereits gweds Unterbringung in Berbindung, fo weil sie sich wegen Unterbringung gemeldet haben, und soweit fie nicht anderweit Unterkunft finden. Die Untergebrachten sind mit Hausrat, Wäsche, Heizungsmaterial und Mobi. liar perfeben worden. Auch die Umzüge werden leitens bes Bezirksamts übernommen und find zum Teil schon durch

3m Krantenhaus am Friedrichshain   befinden sich: 1. der 69 Jahre alte August Bietsch mit einem Unterschenkel­bruch, 2. ber 40 Jahre alte Ostar Bietich mit einer Beden­queftung, 3. tie 46 Jahre alte Räthe Rusch aus der Garten­ftraße 85, die in bem Unglüdshause zu Besuch weilte, mit Stopforübergehend betrachtet werde, und daß die Behörden be­Derlegungen, 4 bie 41 Jahre alte ebwig Russin mit Stirn­verlegungen und 5. die 25 Jahre alte Elle Soffmann mit einem Nervenfchod. Bei sämtlichen fünf Personen besteht eine Lebensgefahr.

In unserer Freitag- Frühausgabe berichteten wir über die auf­opfernde Mitarbeit der Schupomanni haften der 3n. ipettion Kreuzberg  , die unter der Führung Hauptmanns Marquardt außerordentliches geleistet haben. Wie wir heute noch

Ueberfall auf der Landstraße.

Abwehr durch eine tapfere Frau.

Ein schwerer Ueberfall ereignete fich gestern abend um 5 Uhr auf der Gemarfung Lübars. Als eine 26 Jahre alte Frau A. aus Lübars   die Rofenthaler Chauffee entlang ging, wurde sie von einem Rabfahrer überholt In der Nähe eines fleinen wäldchens begegn tie ihr der Radfahrer wieder und fragte sie nach dem Wege nach Rosenthal. Als sie verwundert erwiderte, daß er doch von dort bergelommen fei, sprang er vom Rab, padte lie am halse, warf sie nieder und versuchte, sie zu per. gewaltigen. Die Frau jezte sich aber fräftig zur Behr, schlug mit der Fauft auf ihn ein und zertragte ihm das Gesicht, während er ihr die Kleider zerriß. Als der Unhold jah, daß er an die Berkehrte gefommen war, versuchte er zulegt noch, ihr die Handtasche zu ent­reißen, ließ aber auch davon ab, als die Ueberfallene ihn fefthielt und ihm wieber ins Gesucht schlug, und ergriff die Flucht. Der Flüchtige ist etwa 30-40 Jahre alt und 1,65 Meter groß, hat schwarzes gescheiteltes Haar, ein blaffes Geficht und auffallend gelbe und harte Hände, trug einen dunklen Manchefteranzug, einen blauen Sweater und grüne Stußen und spricht Berliner   Mundart. Er muß besonders an den Kragmunden fenntlich sein. Mitteilungen an Die Dienststelle E. 4 im Polizeipräsidium.

Orfan   über England.

geführt. Jede Hilfe wird sofort geleistet. Alle Gerüchte über mangelndes Entgegenfommen entbehren jeder Begründung.

Ein Dampfer hilflos auf dem Bodensee  . 60 Berliner   Passagiere.  - Schwierige Bergungsmanöver. Konstanz  , 6. Januar.

Seit heute mittag herrscht auf dem Bodensee   ein sehr starter Weststurm. Der auf seinem Abendkurs von Rorschach   nach Fried richshafen befindliche württembergische Dampfer önig Karl", auf dem fich u. a. 60 Passagiere aus Berlin   be­fanden, die von den Weihnachtsferien aus Engadin zurüdtamen, erlitt auf der Seemitte einen Maschinenschaden, so daß eine Weiterfahrt unmöglich wurde und der Dampfer den rasen den Elementen preisgegeben war. Er gab Notsignale und ließ Leuchtrafeten aufsteigen. In Friedrichshafen   konnten diese Signale infolge des Sturmes nicht beobachtet werden, jedoch wurde die Dampfschiffahrtsverwaltung von Langenargen   aus unterrichtet und fandte sofort den Dampfer Charlotte" zu Hilfe. Auch Motorlast tähne fuhren an die Unfallstelle. Mittlerweile hatte aber der auf dem Kurse von Rorschach   befindliche Motortrajekttahn den Dampfer ins Schlepptau genommen. Unweit des Hafens jedoch riß das Drahtseil, und der Dampfer war abermals den Wellen preisgegeben. Die Friedrichshafener   Verwaltung entsandte baher den Hilfsdampfer Württemberg", aber wieder rib das Schleppfeil. Endlich, nach zweistündiger Berspätung, tonnte das Schiff in den Hafen bugfiert werden.

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Große Themseüberschwemmungen-11 Personen ertrunken Antonnfall des Regierungspräsidenten Lüdemann.

Condon, Z. Januar.

Ueber London   und Südengland   ging heute ein Sturm hinweg, der zeitweilig eine Stundengeschwindigkeit von 60 Meilen erreichte. Ueberall find zahlreiche Unglücksfälle durch umstürzende Bäume und Mauern zu verzeichnen. Die 3 ahl der Berlegten ist sehr groß. Der Luftverkehrsdienst von Croydon mußte wegen des Sturmes eingestellt werden. Die Kanalschiffahrt war gleichfalls stark beeinträchtigt, während die Ueberfchroemmungs­gebiete ftürmisch bewegten Seen gliden, in denen der bisherige ofverkehr mit den Booten fanm arfrecht erhalten werden tonnte. Bel den Ueberschwemmungen im Londoner   Westminsterviertel find els perfonen ertranfen.

Der Sturm, der am Freitag aber faft ganz England und 3rland fegte, war einer der beftigften, der in den letzten Bahren herrschte. Am schlimmsten wütete er in Nordost. england, wo der Wind zeitweilig eine Durchschnittsgeschwindig­telt von 85 Meilen in der Stunde hatte. Sechs Menschen verloren infolge des Sturmes ihr Leben und hunderte wurden verletzt. Großer Sadicaben ist angerichtet worden. Viele Straßen wurden durch umstürzende Bäume versperrt, die an einer Stelle auf Kraft. wagen und Omnibusfe fielen. Auch Züge murden aufgehalten. In Nottingham   wurde eine Anzahl Dächer Dom Winde hin. weggefeat Innerhalb der Stadt mußten über 20 Bersonen in den Hofpitälern wegen Berlegungen behandelt werden. Ein Gerüst in Belfast  , auf dem acht Männer arbeiteten, wurde umgestürzt. Die Arbeiter fielen 40 Fuß tief und wurden alle verlegt. Drei von ihnen erlitten Beinbrüche. Durch den Sturm find 244 Telephon. tinien unterbrochen morden.

In ber ersten Morgenstunde trat bie Temse   bei eft. Der Abgeordnete Bied widmet meiner Bandtagsrebe eine fominster über bie Ufer; alle Straßenbahnen am Embantment genannte Ermiberung. Sie ist eine einzige Rinate aller mußten ihren Dienst einstellen. Das Waffer brang bis auf die möglichen Schimpfereien, auf die zu erwitern, ich unter meiner Terraffen des Barlaments vor. Auch auf der Lambeth. Würde halte. Ausgerechnet mit Pied über Charakter. Seite des Fluffes wurde ein beträchtlicher Teil des Ufers über­schwemmt. Beim Parlament erreicht das Wasser den Fuß des Big eigenschaften zu ftreiten, wäre müßig. Ben, des befannten Barlamenteturmes mit der Barlamentsuhr. Am schlimmsten war die Ueberschwemmung bei der Charing Groß- und der Waterloo Brüde. Am ganzen Embankment standen gestrandete und verlassene Straßenbahnen. Die Unter führung bei der Westminsterbrüde stand vier Fuß unter Waffer. Miniaturwasserfälle entstanden bei dem Nadel der Kleopatra   ge nannten Obelisten. Ein Uebungsschiff in der Nähe Blackfriars Außerhalb Lonbons stehen Don schwamun in Straßenhöhe. Teddington Lod bis zur Hammersmith  - Brücke alle tieferliegenden Teile des Themfeufers unter Baffer.

Nur eins möchte ich zurückweisen: In seiner But verdächtigt Bled  meine Bergangenheit und sucht die Freiheitsstrafen, die ich stolz für die Arbeiterbewegung trug, zu befudeln. Eine folche Schmugerei richtet sich in den Augen jedes ehrlichen Arbeiters."

Betriebsunfall im Weißen Haus  . Bei den Reujahrsempfängen ift Coolidge   bie hand so geschüttelt worden, daß er fie jest ver­bunden hat

Der Regierungspräsident in Lüneburg  , Genoffe Lüdemann, erlitt am Freitag auf der Straße nach Melbed auf der abschüssigen Stelle bei ber Roten Schleuse einen schweren Autounfall und ist wie durch ein Wunder mit dem Leben davon. gelommen. Sein Auto, das von einem sehr sicheren und er probten Fahrer gesteuert wurde, fuhr in normalem Tempo die Straße entlang. Ein Milchwagen fuhr auf der falschen Straßenseite, und froßdem der Chauffeur des Regierungspräsidenten sich die größte Mühe gab, einen Zusammenstoß zu vermeiden, stieß die Deichsel des Milchwagens in das Hinterteil der Karosserie, die vollkommen zer­ftört wurde. Die Deichfel fuhr Handbreit am Kopf des Regierungspräsidenten porbel, der über und über mit Glassplittern besät war. Der Mildywagen hatte weiter feine Be schädigungen aufzuweisen. Das Auto tonnte mit eigener Straft nach Lüneburg   zurüdfahren.

Dachstuhlbrand in Halenfee.

Mehrere Löschzuge der Feuerwehr wurden heute vormittag furg Dor 10 Uhr nach der Johann Georg Straße 26 in Halenfee alarmiert, wo der Dachstuhl des Borderhauses in Brand geraten war. Das Feuer fonnte durch startes Wassergeben auf seinen Herb beschränkt werden. Die Entstehungsurfache ist noch nicht ermittelt. In den gestrigen Nachtstunden wurde die Feuerwehr abermals nach dem Hause Rungestraße 18 alamiert, wo, wie wir gestern be richteten, in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag zwei Wohnungen durch Feuer zerstört wurden, und die Bewohner nur im legten Augenblid vor dem Feuertode bewahrt werden fonnten. Die Urfache des Alarms war der Einsturz eines Teiles der Wohnungs bede   vom zweiten bis britten Stod. Durch Absteifungen, die bie Feuerwehr etwa 24 Stunde an der Unglüdsftätte fefthielt, gelang es, die Gefahr zu beseitigen.

Selbstgestellung des Juweliers Solna. Nachdem gestern nach

mittag die Chefrau des flüchtig gewordenen Juweliers Solna gegen Raution aus der Haft entlassen worden war, stellte sich heute früh der von den Behörden gesuchte Juwelier Morih Eolna in Begleitung feines Verteidigers, Rechtsanwalt Dr. Siegfried Eisenstädt, freiwillig dem Untersuchungsrichter. Solna wurde sofort einem mehrstündigen zu haben, die auf eine Geschäftsreise mitgenommenen Waren in Berhör unterzogen. Er bestritt ganz entschieden, die Abficht gehabt betrügerischer Weise seinen Gläubigern zu entziehen.

Kinderfreunde Groß- Berlin, Kreis Webbing, Gruppe Humboldthain, morgen Sonntag, Fabri nach Beinau. Treffpunkt 8 Uhr Himmelfahrtslige 40 Pfennig Fahrgeld mitbringen.