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Verweis und

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nrechten Seite bin gezogen zu haben, und so ist am Mittwoch| leiftet haben. Die am 24. September bereits gegen die in vollends abhold, als eine der ersten Regierungshandlungen in verschiedenen Zweiganstalten die Mehrheit der Kellnerinnen Geldstrafe genommenen Lehrer erlassene Verfügung hat nach des Prinzen Albrecht darin bestand, sich seine Zivilliste ers ausgetreten. Ob der Streit erfolgreich durchgeführt werden wird, ist eine den Hujumer Nachrichten" folgenden Wortlaut: höhen zu lassen, trotzdem er notorisch Befizer vieler Schleswig  , 24. Eeptember 1895. Sie haben in Verbindung Millionen ist. Dazu fam, daß er feineswegs andere Frage. Die Umstände, die der Organisation weiblicher mit ben übrigen Lehrern der Husumer   Bürgerschule dem durchaus eine Berpflichtung anzuerkennen geneigt scheint, die guten Arbeiter im allgemeinen entgegenwirken, fallen bei dieser Klaffe gerechtfertigten und nur von Wohlwollen gegen die Schule und braunschweigischen 1 Millionen auch im Ländchen von solchen doppelt start ins Gewicht. Es haben verschiedene Ber  - thre Lehrer eingegebenen Wunsche des Ihnen vorgefeßten Lokal- darauf gehen zu lassen und so Geld unter die Leute" fammlungen stattgefunden, die den Zweckt hatten, die Ausständigen Schulinspektors, des Herrn Pastors Schwarz, sich an der Spike für die gehörige Durchführung des Streits zu organisiren und der buſumer Bürgerschullehrer, an dem Gedanfeftzuge zu be- zu bringen, fintemalen fintemalen es seinem Geschmacke mehr eine Art Union   der Kellnerinnen herzustellen. Aber diese wollten theiligen, hartnäckigen Widerstand entgegengesetzt und sich somit entspricht, in Scheveningen   oder auf seinen schlesischen von einem gewerkschaftsmäßigen Vorgehen nichts wissen, und so einer groben Disziplin widrigkeit und Ungebühr gegen Befizungen zu leben. Daher die Schmerzen der braven Seelen. blieb nichts übrig, als an das Publikum zu appelliren, es möge Ihren Borgesetzten schuldig gemacht. In Gemäßheit der§§ 2, Troßdem aber scheint die welfische Propaganda gerade in durch Boykott der Firma die Mädchen unterflüßen, für jeden, 14, 15 und 19 des Gesetzes, betreffend die Dienfivergeben der Braunschweig   fast erloschen zu sein, ein Zeichen, daß der der die Kundschaft der Etablissements fennt, ein hoffnungsloser nichtrid, terlichen Beamten, vom 21. Juni 1852( G.- 6. S. 465) Spießer über seinen Geldbeutel hinweg nicht allzu viel Auf­Gedanke. Auch eine Deputation von weiblichen Studenten, die ertheilen wir Ihnen daher, weil Sie die Pflichten regendes   liebt. Das arbeitende Bolt, das in Braunschweig  sich sofort in rühmlicher Weise ihrer Geschlechtsgenossinnen an- verlegt haben, die Ihnen Ihr Aint auf= genommen, dürfte bei der Firma nicht besonderen Erfolg haben. Die politisch vollkommen rechtlos ist, hat dem Regierungs­einen erlegt, über verhängen Herren Lyons erklären, fie müßten morgen ihre Geschäfte schließen, außerdem eine Ordnungsstrafe in Höhe von 20 M. Sie wechsel seinerzeit falt gegenübergestanden und schaut auch wenn sie auf diese Damen angewiesen wären, deren Lebensweise Gie haben die letztere bei Bermeidung zwangeweiser heute gleichmüthig zu, wie fich unter der Aegide eine hyper- spartanische genannt werden kann. Troß der Hilfe Beitreibung binnen 14 Tagen, vom Empfange dieser Verfügung des Prinzen die ländlichen und städtischen Abgeordneten derselben wird sie voraussichtlich über die Kellnerinnen Sieger an gerechnet, unerinnert und portofrei an die Königliche Kreis- gegenseitig die Bissen streitig machen im Landtage. bleiben, denn schon hört man, daß verschiedene derselben zu den lasse in Husum   abzuführen. Wir sprechen gleichzeitig die Auf grund eines erzreaktionären Wahlsystems ges Fleischtöpfen- ich kann nicht sagen, Egyptens, zurückgekehrt sind. bestimmte Erwartung aus, daß Sie in Zukunft sich ähnlicher wählt, bringen sie es fertig, sich fiundenlang um einen Die Schwierigkeit des Problems der Organisation und Sebung Ungehörigkeiten enthalten und nicht wieder die Achtung und neu zu bauenden Schweineftall auf irgend einem der Arbeiterinnen wurde in eigenthümlicher Weise illufirirt durch Ehrerbietung verlegen werden, welche Sie Ihren Vorgesetzten Dominium zu unterhalten, aber noch keines Sterblichen Ohr Die Konferenz arbeitender Frauen", die von schuldig sind. Königl. Regierung, Abtheilung für Kirchen- und hat einen wirklich arbeiterfreundlichen Antrag von ihnen Dienstag bis Donnerstag voriger Woche in Nottingham  tagte. Nach Analogie dieser Konferenz, wenn man den Titel Schulwesen." Wie die Gesinnung des Boltes in der wörtlich nähme, würde eine allgemeine Arbeiterkonferenz vornehmlich Im ganzen haben sechszehn Lehrer eine Geldstrafe vernommen. aus Rentiers, Fabrikanten, Advokaten, Doktoren und Privat- von 20 M., vier eine solche von 50 M. auferlegt erhalten. That ist, das zeigen deutlich die Reichstagswahlen; der eine gelehrten zu bestehen haben. Von dieser Art waren die Mehr Somit gehört es nach Auffassung der Regierung zu Schles braunschweigische Kreis gehört zum festen Besitzstande unserer heit der Besucherinnen der Konferenz. Faft alles Angehörige der wig zu den Pflichten eines Volksschullehrers, Partei, die beiden anderen werden wir nach hoffnungsvollen höheren und mittleren Klassen, während Arbeiterinnen in der in einem Sedanfestzuge mitzumarschiren. Früher mußten Anläufen erringen. Die Saat, die einft Brace gefäet, blüht fozialen Bedeutung des Wortes fich fast nur auf den Abend- sie in der Kirche pflichtgemäß die Orgel spielen. Dieses kräftig empor Dieses träftig empor trotz des preußischen Prinzen und der neueste Pflichtgebot ist kein Wandel zum Besseren. frommen Obrigkeit. Der Ideenrichtung nach war die Konferenz nicht weniger gemischt. Bürgerliche Frauenrechtlerinnen bornirtester Observanz, Um das Ansehen der Staatsanwaltschaft bangt Stöcker's fiebente Epiftet an die Philifter ist in denen jedes Fabrikgeset ein Gräuel vor dem Herrn ist, sich die liberale Münchener   Allgemeine Zeitung  ". Ihr der Evangelischen Kirchenzeitung" erschienen. Erschütternd Gegnerinnen des Stimmrechts und der politischen Bethätigung der fällt es schwer auf's Herz, daß die Verurtheilungen wegen wirkt es, wenn er darin im Jeremiaston über den Fall Frauen und entschiedene Sozialistinnen martirten die Extreme, Beleidigung- so billig fie auch ausfielen die zwei Hammerstein predigt: neben denen es noch unzählige Variationen und Schattirungen Staatsanwälte hintereinander sich zugezogen haben, dem Wenn solche furchtbaren Dinge geschehen, sollte ein Er Frau Beatrice Webb   über das Thema der gefeglichen Gewalten überhaupt schädlich sein könnten. Deshalb ent- sämmtlichen stöckergläubigen Philister in das erforderliche gab. Eine der besten Reden war unzweifelhaft das Referat der Anschen der Anklagebehörden und damit der staatsrettenden sittern über die Macht der Sünde das allgemeine Gefühl fein." Hoffentlich gerathen beim Lesen dieser Worte die Regulirung der Frauenarbeit. Die Argumente der Frauenrechtlerinnen und Manchesterleute gegen die Fabrikgesege steigen ihrem gequälten Herzen folgende Mahnworte: wurden in trefflicher Weise abgeführt. Unbarmherzig zerzauste Es muß unter allen Umständen vermieden werden, daß Erzittern. Es steht ihnen so trefflich zum Fell. Uebrigens giebt es selbst unter den waschechten Kon Frau Webb die arme Wittwe", die bei jedem Fabrikgesetz, Staatsanwälte und Sozialdemokraten auf der Anklagebant ein­das die Frauenarbeit betrifft, von deffen Gegnern auf die ander ablösen und der unparteiische Richter in die Lage ſervativen Leute, die Herrn Stöcker's Jeremiaston nicht Bühne geführt wird. Sie verglich die Lage der Arbeiterinnen tommt, bald auf biefe, bald auf jene Seite die strafende Hand für echt halten, wie eine Zuſchrift des konservativen in den Textildörfern Lancashires mit der der von keinem Fabrik nieberfallen zu lassen, sonst würde denjenigen, welche in der Major a. D. v. Arnim- Charlottenburg an die Berl. gefes belästigten" Arbeiterinnen im East- End und in dem schwarzen Uebernahme des französischen   Instituts der Staatsanwaltschaft N." Nachr." beweist. Die Deutsche Tagesztg." hatte den Bezirk"( der Sitz der Nägelschmiederei in Staffordshire 2c.) und ein Unglück für die Entwicklung unseres Rechtslebens sehen, eine Hofprediger a. D. vertheidigt und dabei ausgeführt, daß er zeigte, daß die größte Freiheit und ökonomische Unabhängigkeit unüberwindliche Bundesgenoffin in der Gesammtheit aller der allezeit muthig und mannhaft auf der Bresche gestanden da ist, wo das tyrannische" Fabrikgesek herrscht. Denjenigen, jenigen erstehen, die auf dem Wappenschild der Staatsgewalt bat und daß er auch da, wo er irrte oder ein bedenkliches die die Gewerkschaftsaktion dem Schuß durch Gesetz entgegen auch nicht den geringsten Flecken sehen möchten. Es wird daher Sache Mittel wählte, das beste gewollt habe. Dazu bemerkt hielten, antwortete sie, daß die erstere durchaus nicht weniger der Justizverwaltung sein, den Vertretern der Staatsgewalt ge= tyrannisch" sei als der lettere. Man nehme, sagte sie, den Weber rade für die gegenwärtige fritische Zeit die pein- Major v. Arnim:

fizungen einfanden.

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von Oldham  . Bei ihm sind beide Methoden der follettiven Re- lichste Regelmäßigkeit und Legalität zur Pflicht zu machen, sonst möchte Den ersten Sat bestreite ich nicht, der legte bebeutet nichts gulirung der Arbeitsbedingungen im Schwung. Die Lohnrate die neuerdings eingeleitete und an sich freudig zu anderes als: der 3 weck heiligt die Mittel, und eben wird ausschließlich durch das Mittel der Gewerkschaften feft- begrüßende Periode schärfften Vorgebens die Anwendung dieses Sazes durch Herrn Stöder fann ich nicht gefeßt. Die Arbeitszeit und die Sanitätseinrichtungen sind durch gegen sozialdemokratische Ausschreitungen anders als für absolut verwerflich halten. Ohne Herrn das Gesetz vorgeschrieben. Die Rednerin stehe aber nicht an, mit einem leidigen Mißerfolg abschließen." Stöcker in seiner Thätigkeit auf der Kanzel und in der Stadt­zu erklären, daß ein Fabrikant oder Weber es leichter und Aber haben denn alle diese Perioden schärfsten Bor- mission irgendwie zu nahe treten zu wollen, muß ich aussprechen: weniger kostspielig finden würde, dem Fabrikinspektor zu trogen gehens", die wir schon erlebt haben, jemals anders geendet daß er sich durch seinen legt hin bekannt gewordenen und Ueberzeit zu arbeiten als dem Gewerkschaftsbeamten zu als mit einem leidigen Mißerfolg"? Brief selbst gerichtet hat." trogen und den Stücklohntarif zu umgehen."

schäftigte, drehten sich um die Art der Bethätigung der Frauen Die Mehrzahl der Punkte, mit denen die Konferenz sich be­in den verschiedenen, ihnen heute offenstehenden Berufszweigen

würde

Politische Webersicht.

Ihr ahnt ja gar nicht, Jhr liberalen Mannesseelen, Euere Schmach! as Ihr so freudig begrüßt: es ist unser Erfolg und

Von einer deutschen Barbarei", die in Lothringen  verübt worden sein soll, erzählen französische Blätter, z. B. die Justice" vom 1. November. In Vic( Lothringen  ) streit ein mit Salz geladenes Pistol abgeschoffen habe, zu sei ein gewisser Jules François, der in einem Familien­

sowie um Postulate, die sich darauf beziehen. Neben wahrhaft Zehn Jahre Prinzregent  . Heute vor zehn Jahren haarsträubenden Verkehrtheiten wurden sehr viele von Sach- zog der Prinz Albrecht von Preußen   als Regent des Herzog- 10 Tagen Gefängniß verurtheilt und während der Haft fenntniß Gründlichkeit und Weite des Blickes zeugende Vor- thums in Braunschweig   ein. Die schönbekränzte Maschine, so mißhandelt worden, daß schläge entwickelt, auf die einzugehen hier jedoch zu weit führen die damals den Salonzug führte, trug den bezeichnenden starb. Der Leichnam habe verschiedene Knochenbrüche gehabt, er am sechsten Tag Namen Bismard". Als der letzte Sproß des braun- und der Arzt Lansberg von Vic soll außerdem festgestellt schweigischen Welfenhauses, der Herzog Wilhelm, fern haben, daß der Tod durch Hunger herbeigeführt oder doch von seiner Heimath die Augen schloß, erfreute sich beschleunigt worden sei. Die Geschichte klingt so graulich, sein Ländchen, um um dessen deffen Regierung er fich nie aber auch unwahrscheinlich, daß die deutschen   Behörden sich Berlin  , 1. November. sonderlich gefümmert hatte, einer außerordentlich Patriotische Kundgebungen mit Strafandrohung günstigen Finanzlage, die sich auch bis auf den heutigen werden können. der Pflicht, eine Aufklärung zu geben, nicht entziehen zu erzwingen, paßt trefflich in die Zeit. In Husum   ist Tag erhalten hat; aber der andere Vorzug Braunschweigs, durch Verfügung der königl. Regierung zu Schleswig   den seine halbwegs liberale Kirchens und Schulverwaltung fiel, Eine recht hübsche indirekte Denunziation leistet Boltslehrern der Stadt Husum   ein Verweis ertheilt als der preußische, persönlich sehr gottesfürchtige Prinz die sich die Kreuz- Zeitung  " in folgender Notiz: und zwanzig von ihnen sind in Ordnungsstrafen Bügel des Regiments ergriff, und heute ist das kleine Herzog toll des sozialdemokratischen Parteitages in Breslau   hat am Berlin  , 1. November. Nach dem stenographischen Proto­von 20 bis 50 M. genommen worden, weil sie dem Wunsche thum mit nicht weniger Kirchlichteit bedacht als 11. Oftober der Vorsitzende mitgetheilt, daß von 23 jüdischen des Lokal- Schulinspektors Pastor Schwarz, gemeinschaft- irgend ein anderer deutscher Bundesstaat. Stieß fchon Gewertschaften Rußlands   ein Begrüßungsschreiben lich mit ihm beim Sedanstage an der Spitze der dieser Umschwung auf wenig Gegenliebe bei den Braun an den Kongreß eingetroffen ist. Diese Mittheilung verdient be­Schulabtheilung zu marschiren, beharrlich Widerstand ge- schweigern, so wurde der Spießbürger dem neuen Kurse" achtet zu werden, sie kennzeichnet die politischen Tendenzen der

So, so. Und ihr zwei andern?" " I moan, des hätt' i a g'hört", sagte Straßner. Boiten hielt nach wie vor seinen Hut vor die Brust und murmelte:

woaß nimma, es fan halt scho zwölf Tag her." Mit scharfer Wendung drehte fich der Affeffor zu Gattl, der den Kopf herabhängen ließ und wie vernichtet in die Ecke starrte:

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Jch dächte, wir wären so weit fertig! Oder haben Hochwürden vielleicht noch irgend etwas zu bemerken?" Der Angeredete erwiderte etwas, das die anderen nicht verstehen konnten.

Brauchen Sie mich noch, Herr Assessor?" fragte der Lehrer, der zur Thüre gegangen war, mit zitternder Stimme. Flüchtig sah sich der Beamte unt:

" Weilst halt a dummes Luder bist! Verstehst mi scho. Frag nix mehr. Jeg trint'n wir oane und nacher geh i no, mit ent in Euer Nest' naus."

,, Des is aber recht, Herr Förster," fiel der Wirth ein, no, des is aber recht!"-

In geringer Entfernung hinter ihnen schritten der Benefiziat und der Assessor, beide sehr langsam und beide ſehr langsam und bedächtig.

Das sind also die Resultate Ihrer Gegenbeschwerde! Nein, Sie fönnen für heute gehen, und mit Euch bin" Wie gesagt, Herr Assessor, wenn der Staat die Geists Mit keinem Worte vermochten Sie die erhobenen An- ich ebenfalls fertig." lichkeit nicht besser in Schuß nimmt und ihr nicht größere flagen zu widerlegen und keiner Ihrer angeblichen Zengen Sein herablaffender Wink hatte den Bauern gegolten. Gewalt und Autorität über diese Lehrer in die Hand giebt, fonnte zu Ihrer Entschuldigung das mindeste vorbringen! Die rithrten sich aber nicht von Flecke und fahen rathlos dann muß die Kirche auch alle unliebsamen Konsequenzen Ja, die Leute mußten sogar gegen Sie aussagen und die dem Lehrer nach, der wie ein Betrunkener hinausgewankt ablehnen..." unerhörten Beleidigungen bestätigen, die Sie dem Beamten war. Ter Förster erbarmte sich ihrer. Er verabschiedete Ein vorbeisausendes Fuhrwerk übertönte den Redenden. stand in frivoler Weise ins Gesicht schleuderten. Was sagen sich leis und höflich von dem Affeffor und dem Geistlichen Geht es in der Weise fort, wie bisher, dann werden Sie jetzt?" und trat zu den unbeholfenen Menschen. Diesen hatte sich Sie sehen, Herr Assessor, daß eine Umsturzpartei groß­inzwischen Herr Kreittmayer wieder zugefellt, der sich bei gezogen wird, von deren Schreckensherrschaft wir heute noch Beginn der Verhandlung in gewissem Abstand von ihnen keine Ahnung haben." gehalten hatte. Göpfert packte den Poiten beim Arm und schob ihn hinaus auf den Vorplay, dabei sagte er:

" Nix, gar nix mehr, Herr Bezirksamtsaffeffor! Ich hab' hent g'sehen, daß ein Hilfslehrer im Leben und vor der hohen Gerechtigkeit verrathen ist, und daß er nig ausrichten fann, wenn auch hundertmal das Necht auf seiner Seite steht. So ift's wenigstens bei uns im Land."

Zornig sah ihn der Beamte an:

Wir trint'n no a Maß mit ananda. Gehen S' mit, Kreittmayer?"

Wie tönnen Sie sich unterstehen, solche frivole Be- Dankbar nahm der Wirth seinen Filz ab. hauptungen aufzustellen? Wir leben in einem geordneten" Und' n Straßner und' n Eigenberger nimmt a no Staate, der jedem seiner Angehörigen sein Recht werden mit, damit' s net hoaßt, i möcht' mit Bauernludern net läßt. Weshalb sizen wir denn also hier? Doch nur umgeh'n." Thretwegen und wegen Ihrer Beschwerde, der ich meine" O mei, Herr Förster," lachte der Wirth und öffnete tostbare Zeit opfern muß! Ich möchte den Hilfslehrer die Hausthüre. Alle traten auf die Straße und bogen an sehen, dem nicht allemal sein Recht geworden wäre. So der Muttergottesstatue vorbei, wo sie andächtig die Hüte etwas mag in Ländern passiren, wo feine Zivilisation und abnahmen, zum Wirthshaus. Keiner von den Bauern redete teine geregelten Gesetze bestehen; bei uns ist's nicht so, ein Wort. Doch den Wirth litt es nicht länger: Gott sei Dank!" Aber schön hat er g'redt, der Herr Assessor, " s überhaupt a g'scheidter Mensch," sagte der Förster. " Ja, ja, a sehr g'scheidter Mensch, a großartiger Beamter! Solche bal wir überall hätten!"

Mitten im Sprechen hielt der Geistliche ein und stellte sich vor seinen Begleiter:

,, Betrachten Sie sich einen Menschen, wie diesen Gattl, meinen Schulgehilfen. Wo er noch war betam er die schlechtesten Zeugnisse, und bei mir thut er nicht besser. Was kann ich gegen ihn machen? Nichts. Er ist frech, ungläubig, versieht den Kirchendienst sehr nachlässig und verkehrt ausschließlich mit dem Förster Balder, einem Manne ohne jede Moral, der seine Frau ohne die Tröftungen unserer heiligen Kirche sterben ließ, der einen ganz bedenklichen Atheisten vorstellt und sich das ist die Hauptsache nicht einmal scheut, seine Gottlosigkeit das durch sogar mit offener Stirne zu bekennen, daß er niemals eine Kirche besucht. Ja, wenn die Behörden selbst mit solchem Beispiel vorangehen, dann... dann.. Allerdings," bestätigte entrüstet der Assessor, das ist start! Wenn der Förster Balder wirklich so ich muß schon sagen verkommen ist, daß er an nichts glaubt, wie Der Förster stimmte zu, er schien in sehr froher Hochwürden meinen, so wäre es doch wenigstens seine Laune und blinzelte Poiten an, der neben ihm über die Pflicht, als erster Beamter des Dorfes regelmäßig vorstehenden Pflastersteine stolperte. die Kirche zu besuchen, und so mit gutem Beispiel voran zu

Diese mit stark erhobener Stimme und beigemischtem sehr schön." Pathos gesprochenen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Benefiziat saß zwar noch regungslos wie zuvor und flüßte beide Hände auf den Knopf feines Stockes, der Förster aber nickte ernst und gedankenerfüllt, was Kreittmayer, der es gesehen hatte, sofort nachmachte. Wie versteinert standen die Bauern an der geschlossenen Thüre und blickten mit offenem Munde auf den Assessor. Der schien mit seinem Bist a dummes Luber," lachte Göpfert und schlug gchen." Erfolge nicht unzufrieden. Er legte dic Attenstücke zu den Bauer fest auf den Rücken. jammen und trat lächelnd auf den Benefiziaten zu: Wa- rum?"

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( Fortschung folgt.)

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