Spionage.
Ein Riefenprozeß vor dem Reichsgericht. Dofumenten
fälschung und Landesverrat.
Heute begann vor dem Reichsgericht in Leipzig ein Spionageprozeß großen Stils, der mehrere Wochen dauern wird. Im Mittelpunkt steht die Person eines gewiffen Schred. Er war früher deutscher Spion in der Schweiz : Als er in der Inflation das Geld verloren hatte, das er bei diesem Geschäft verdient hatte, betrieb er Spionage für Polen und Frankreich . Ein typischer Fall!
3ur Dahlemer Sprengstofftatastrophe.
Der Haftbefehl gegen Weingärtner noch nicht bestätigt.
Wie wir heute morgen bereits mitteilten, ist Generalfonful| fung der Bevölkerung angewiesen. Der Polizeipräsident Beingärtner gestern abend in seiner Wohnung verhaftet richtet daher an die gesamte Bevölkerung den dringenden Appel, worden und durch Kriminalrat Dtto während der Nacht ein- im eigensten Jntereffe die Polizei von entsprechenden Beobachtun gen in Kenntnis zu setzen. Laufe des heutigen Tages dem Vernehmungsrichter des Amtsgerichts gehend verhört worden. Er wird, wie wir hören, noch im Charlottenburg vorgeführt, von dessen Entscheidung es dann ab= Ein abenteuerliches Leben wird in diesem Prozeß aufhängen wird, ob Weingärtner in der Haft bleibt oder nicht. gerollt, Licht fällt in den Betrieb der Spionage und Gegenspionage, in das Handwerk der dunklen Ehrenmänner, die die Militärs nun einmal für lebensnotwendig halten.
Zu der heutigen Berbondlung vor dem 5. Straffenat des Reichs gerichts hatten fich außerordentlich viel Zuhörer eingefunden, da der Prozeß ein erhebliches politisches Interesse erregt. Man sah im Saal auch eine Anzahl Bertreter des Reichswehrministeriums, has ja an dieser Verhandlung außerordentlich interessiert ist, da es fidh bei den Fälschungen um sogenannte Dotumente" aus dem RMM. handelt. Gegen 9% Uhr wurden die beiden Hauptange flagten Anfon Schred und Karl Hermann Koch, die des Berrats militärischer Geheimnisse beschuldigt werden, aus ber Haft vorgeführt, während der dritte Angeklagte Gerhard Schulz fich
auf freiem Fuß befindet.
Nach Berlesung des Eröffnungsbeschlusses, in dem davon die Rede ist, daß die Angeklagten Schreck und Koch
Teile von echten militärischen Denkschriften an ausländische Mächte verraten
haben, während Schulz bekanntlich nur wegen Meineides in dieses Verfahren gekommen ist, gab Senatspräsident Reichert einen furzen Ueberblick über das, was in großen Zügen Gegenstand dieses Brozeffes ist. Er betonte, daß die Berfälschung der Dofus mente, denen der Anschein gegeben wurde, als ob sie aus dem Reichswehrministerium stammten und die in dieser Form an den polnischen Spionagedienst verkauft wurden, lediglich Spionagebetrug wäre, menn nicht nach der Unflage in diefen gefälschten Urfunden auch Teile pon echten Mitteilungen enthälten wären und auf diese Weise ebenfalls zur Kenntnis Bolens gekommen seien. Der Meineid des Schulz bezieht sich darauf, daß er vor dem Untersuchungsrichter wider besseren Biffens befundet hatte, er tenne den Aufenthalt des Koch nicht.
Schred schilderte dann sein ziemlich bewegtes Borleben und seinen Aufstieg aus ärmlichen Verhältnissen zu einer Persönlichkeit, die nach dem Kriege in Bayern zu politischen und leitenden wirtschaftlichen Kreisen Beziehungen hatte. Die Monotonie feiner Schilderung nahm ein jähes Ende, als per Borsitzende die Tätigkeit Schreds im Kriege anschnitt. Sehr energisch beftritt der Angeklagte zunächst, daß er feinen Versuch gemacht habe, Kriegsdienste zu leisten. Auf weitere Fragen des Borsitzenden erklärte er dann, er sei im Herbst 1914 schließlich nach der Schweiz . und zwar nach Zürich gegangen, um dort Geschäfte zu machen, da in Deutschland für ihn nichts zu et reichen war.
Die Vernehmungen durch die Steglitzer Kriminalpolizei haben am gestrigen Montagabend ihren Abschluß gefunden, und es bleibt jezt nur noch die Erledigung friminalistischer Meinarbeit übrig. Bon dem Ergebnis der wissenschaftlichen Untersuchungen, die durch die Chemisch- Technische Reichsanstalt durchgeführt werden, und von dem Resultat der höchstwahrscheinlich noch am heutigen Tage erfolgenden gerichtsärztlichen und geri hischemischen Untersuchungen merden die weiteren Schritte der Staatsanwaltschaft abhängen, ber nunmehr das ganze Material zur Berfügung gestellt wird. Die Unglüdsstätte in der Barfstraße in Dahlem , die übrigens während des geftrigen Tages und des heutigen Bormittags noch andauernd das Ziel vieler Schaufustigen war, wurde am gestrigen Nachmittag auch eingehend von einer Kommission des minifteriums des Innern besichtigt, die sich eingehend über den Umfang und die Auswirkungen der Katastrophe von den mit der Untersuchung betrauten Beamten informieren fieß.
Keine weiteren Berhaftungen.
SUPP
In der Dahlemer Affäre follen nach zahlreichen Meldungen weitere Berhaftungen bevorstehen. Wie jetzt mitgeteilt wird, find die Untersuchungen abgeschlossen. Beder von der Staatsanwalts haft noch von der Kriminalpolizei dürften weitere Verhaftungen Lorgenommmen werden. Ein Lofaltermin findet heute nicht statt, ba die Sachverständigen bereits gestern die Proben heute nicht statt, da die Sachverständigen bereits gestern die Proben der bort vorhandenen Erpiofioftoffe mitgenommen haben.
Ein Appell des Polizeipräsidenten.
Nachdem die Ergebnisse der bisherigen Untersuchung der Dahlemer Explosionstatastrophe darauf schließen lassen, daß das Unglück durch unvorsichtige Handhabung mit Sprengstoffen verurjacht morden ist, hat heute vormittag im Bolizeipräsidium und dem Borsig des Polizeipräsidenten eine Besprechung stattgefunden, die sich in der Hauptsache um die Frage drehte, ob die bestehenden Bestimmungen über den Berkehr mit Sprengstoffen, mit feuer und explosionsgefährlichen Flüssig feiten und Gafen ausreichen aber ergänzungsbedürftig sind. Es wurde darauf nach einstimmigem Urteil der Sachverständigen fest geftellt, daß die bestehenden Bestimmungen polttombeachtet und durchgeführt werden. men genügen, menn fie pon den Beteiligten vorfhriftsgemäß
Gegen verbrecherischen Gebrauch von Sprengstoffen und fahrlässige Versuche mit Sprengstoffen, die naturge. mäß vor der Polizei und den sonstigen Aufsichtsorganen geheimge halten werden, tann die Bolizei nur einschrelfen, wenn fie davon Senntnis erhält oder wenn irgendwelche Umstände oder Borkommniffe den Berdacht einer strafbaren Handlung aufkommen laffen.
Er habe zunächst nur seine Geschäfte gemacht bis zu dem Sierbei ist die Polizei in welteftem Umfange auf die Mitmir.
Augenblid, als er dem deutschen mititärattaché über eine für Deutschland gefährliche Berfönlichkeit in der Schweiz Mitteilung gemacht habe. Darauf habe er mom deutschen Abmehr dienst weitere Aufträge erhalten, insbesondere zu Nachforschun gen über ben französischen Spionagedienst. Borf.: Es besteht der Berdacht, daß Sie auch für die Gegenseite gearbeitet haben. Angefl: Ich hatte jeden Tag einen Auftrag des deutschen Abwehrdienstes, Meldungen auszurundschaften. Bon 1916 bis Frühjahr 1918 habe ich fast meine ganze Zeit auf diese Tätigkeit verwendet. In diesem Abwehrdienst habe ich dann auch eine Reihe von Ramen geführt und Ausweise gefälscht, um beispielsweise postlagernde Sendungen abholen zu können. Ebenso mußten mir Rajendungsanträge fälschen von Personen, deren Bost wir fontrollieren wollten, und deren Briefe wir auf Grund dieser Anträge selbst in die Hand befamen. Daß ich für die Gegenseite gearbeitet habe, ift abfolut unrichtig.
Borf.: Sie perfehrten aber in Berit mit einem Mädel, bas vielleicht eine feindliche Agentin war. Augell: Das war feine feindliche Agentin. Im übrigen haben mich die Schweizer wegen Neutralitätsverlegung auf Antrag der französischen Behörden verhaftet, außerdem wegen Sprengstofffachen. Ich hatte nämlich den Schmuggel von Sprengstoff durch italienische Anarchisten über Lugano nach Italien vermittelt. Mit diesem Sprengstoff foll später bas italienische Schlachtschiff„ Bittorte Emanuele in die Luft gesprengt worden sein.
Der Vorsitzende kam dann auf den großen Unbekannten namens Klier zu sprechen, der später bei der Münchener Tätigkeit Schreds in den Darstellungen des Angeklagten eine große Rolle spielt, der angeblich in allen Fällen der Mittelsmann zu ben natio. nalen Berbänden gewesen sein soll, der wahrscheinlich aber überhaupt nicht egiftiert hat. Senatspräsident Reichert wies nămlich darauf hin, daß in der Kartothet des deutschen Ab= wehrdienstes in der Schweiz auch ein gewisser Klier Der zeichnet war, und daß die Annahme nahe liege, daß Schreckt diesen Namen aus der Schweizer Zeit in die Münchener mit übernommen habe.
Der ,, unstatthafte" Bubikopf.
Die Marine nimmt Anstoß....
Es ist ja auch wirklich zu traurig, daß man unter dem jezigen Regime feine Schäfchen so gar nicht mehr richtig unter der Kandare hat. Früher, ja, da fah man darauf, daß die Knöpfe an den Uniformen bliẞten und die Stiebel glänzten und der Shädel vorschriftsmäßig, streng mit dem Millimetermaß nachgeprüft, geschoren war. Und auch für die Herren Kameraden gab es einen Ehrenfoder für Haupt- und Barthaar, Tempi passati, heute, wo sich ein jeder erfrecht, seinen Kopf zu tragen, wie es ihm beliebt. Also bei der edlen Männlichkeit ist da nicht mehr viel zu wollen. So versucht man jetzt, beim zarten Geschlecht die perforene Autori: tät mieder aufleben zu laffen. Der Chef der Marinestation der Ostsee geruhte einen Befehl zu erlassen, in dem er sich gegen den unstatthaften" Bubitopf für die Damen der Marineoffiziere wendet. Ist das nicht wirklich rührend? Also teutsche Frauen an die Front! Her mit dem schnöde verpönten Wilhelm! Nagelt ihn euch frisch und freudig auf den Kopf und tragt so das Eure dazu bei, die wilhelminische" Gefinmung nicht nur heimlich im teuschen Busen, sondern frei und offensichtlich für jedermann zur Schau zu zeigen.
Ein Opfer eigener Unvorsichtigkeit.
Das unvorsichtige Hantieren mit einer geladenen Schußmaffe hat gestern nacht wieder einen tödlichen Unfall verursacht. In einem Lokal in der Fürstenwalber Straße zu Rahnsdorf zeigte der 50jährige Gastwirt Paul Sutschbach aus Erfner einem Bekannten seine Mehrlade pistole. Er muß hierbei den Abzug der entsicherten Pistole berührt haben, denn plöglich ging ein Schuß los und die Kugel brang Kutschbach in den Unterleib. R. murbe in schwerverletztem Zustande in das Köpenicker Kreisfrankenhaus übergeführt, wo er unmittelbar nach der Einlieferung starb. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt.
Der Angeklagte blieb aber dabei, daß ihm aus seiner Schweizer Tätigkeit ein Klier völlig unbekannt jei. Dann schilderte er, wie er Heinrich- Zille - Ausstellung im Märkischen Museum. es verstanden habe, sich der Untersuchungshaft in der Schweiz zu entziehen mit dem deutschen Abwehrdienst habe er sich aus dem Gefängnis dahin verständigt, daß er Baralyse simulieren solle, um in eine Irrenanstalt zur Beobachtung seines Gelfteszustandes zu kommen. Durch Kasfiber verständigte ich mich dann meiter mit dem deutschen Abwehrdienst. Bei Besuchen brachte man mir eine Bäscheleine in mein Zimmer, und an dem verabredeten Tage ließ ich mich an der Beine nachts aus dem Fenster, letterte, als der Posten gerade vorüber war, über die Mauer und fand hier einen Führer, der mich über die Grenze brachte, Im deutschen Konsulat in Kreuzlingen wurde ich schon erwartet. Das war im Oftober 1918 Bon hler fam ich nach Konstanz und ging dann nach München . Der Borsigende fragte den Ungeflagten Schred nod), ob er sich in der Schweiz als Husarenrittmeister ausgegeben habe. Schred ermierte, daß das nicht in der Schweiz , fondern einmal, und zwar nur scherzhaft, Mertens gegenüber her fall gewesen sei. ( Lächelnd.) Dem Herrn Untersuchungsrichter habe ich aber gefagt. ich fenne Herrn Mertens nicht. In Wirklichkeit fenne ich ihn sehr gut und weiß auch, daß er mit den Arbeitskommandos in Berlin usw. zu tun hatte. Borf.: Kannten Sie in der Schwetz auch einen Agenten Biccard, ber jetzt in französischen Diensten steht. geklagter: Nein, ben fenne ich nicht. Dann schilderte Schreck, wie er in der Umgebung von München mehrere Güter erworben habe und fich überhaupt in der ersten Nachfriegszeit betätigt habe,
Das Märkische Museum veranstaltet von Dienstag, den 10. Januar, bis Sonntag, den 12. Februar, aus Aníaz des siebzigfich 3 illes Werdegang" betitelt. Eine Fülle hochinteressanter, jährigen Geburtstages von Heinrich 3ille eine Ausstellung, die charakteristischer Zeichnungen und Stizzen von der Hand des Künst: lers, die einen bedeutsamen Einblid in die Entwicklung Billes ver mitteln, werden auf diese Weise der Oeffentlichkeit zugänglich ge= macht. Wir lernen die Umgebung, in der das Broletarierfind aufmuchs, fennen und begleiten es mit immer größerer Anteilnahme und Ergriffenheit auf seinem an Rot und Kämpfen reichen Lebensder Bater gang. Bater und Mutter des Künstlers, arme Arbeiter noch mit siebzig Jahren den schweren Weg zur Fabrit gehend- erben unter der Hand des Sohnes lebendig: loharf hingeworfene der Umgegend Berlins , dazwischen die Widergabe des jungen, natur liebenden Dialers in feinem alten geflicten Bont, greifen bebeut fame Linien aus dem menschlichen und fünstlerischen Entwidlungs gang des jungen Zille heraus. Dann folgt die ameite große Etappe, die Auseinanderlegung mit der Großstadt, das Ringen um Berlin . Das blutarme, bleiche Kind, die unterernährte Mutter, schmutzige Kellerlöcher und verrufene Bubiken, Betrunkene und Kashemmen gestalten, dazwischen lachende, schreiende, vergnügte Großstadtgöhren und derbe, energilah dahinstapfende Weiblichkeit fo mogt es durch elnander. Kräftige, blutvolle, lebendige Abbilder des Großstadtlebens, bie eine mit allen Bitterfeiten des Dafeins sertraute Brofetarier und Künstlerseele, in der gesunder Humor und tiefer Ernst sich die
Obduktion der Dahlemer Opfer.
Heute in den Bormittagsstunden fand im Leichenschauhaus Bestend, Sophie- Charlotte- Straße 6, die gerichtsärztliche Dbduktion der Zeichen der beiden Dahlemer Opfer, des Kaufmanns Stammer und der Hausangestellten Schönfelder statt, die von dem zu ständigen Gerichtsarzt Medizinalrat Hammrich erfolgte. Der Obbuftion wohnten die Bertreter der zuständigen Staatsanwaltschaft, die das Ermittlungsverfahren gegen den früheren Generalfonful Beingärtner führt, bei, und zwar die Staatsanwaltschaftsräte Berger- Landefeld und Bürkle. Das Ergebnis der gerichtsärztlichen Untersuchung liegt bisher noch nicht vor, da die Obduktion bei Schluß des Berichts noch andauerte. Auch die Bestätigung des Haftbefehls durch den zuständigen Untersuchungsrichter des Amtsgerichts Charlottenburg steht zurzeit noch aus. Die Entscheidung ist dadurch verzögert worden, daß zunächst die Staatsanwaltschaft III mit den Ermittlungen beauftragt war, die die Angelegenheit dann an die Staatsanwaltschaft II abtrat. Es stellte sich jedoch heraus, daß die Staatsanwaltschaft III doch zuständig war.
Am heutigen Vormittag sind von der Staatsanwaltschaft die Leichen sämtlicher Opfer des Explosionsunglücs in der Landsberger Allee freigegeben worden, so daß der Beerdigung nichts mehr im Wege steht. 14 der Leichen sind von der Staatsanwaltschaft uneröffnet freigegeben worden, während bei dret eine gerichtsärztliche Obduktion stattgefunden hat, und zwar bei den Leichen der Scheilhauerschen Eheleute und deren Tochter.
Diese Obduktion hat, wie wir erfahren. zum Ergebnis, daß der Tod bei allen drei durch 3erquetschung unter den Trümmern eingetreten ist. eingetreten ist. Bei den Eheleuten Scheithauer hat man ferner
DOR
Spuren von Gas und bei der Tochter Spuren Ammoniat festgestellt, jedoch hat diese Einatmung nicht direkt zur Tötung geführt. Es wurden mir fleine Reste von Gas bzw. Ammoniat festgestellt, während der Tod selbst durch Zerquetschung der Gliedmaßen eingetreten ist.
Hamburg , 10. Januar. In der vergangenen Nacht ereignete sich in einer Barterre Stadtteil Hammerbropt eine überaus wohnung im heftige Gasexplosion 3n der Wohnung, die einem Schiffer gehört, befanden sich zurzeit des Unglüds die Ehefrau des Schiffers mit ihren sieben Kindern Ein Kind bemerkte Gasgeruch und weckte die Mutter, die mit einer brennenden Kerze den Flur betrat. In demselben Augenblid erfolgte die Explosion, durch die die Frau erhebliche Brandwunden an den Händen erfitt. Bon den Kindern erlitt ein fünfzehnjähriger Knabe Brandverlegungen, während die übrigen unverlegt blieben. Die Explosion mar jo start, daß die Korridortür aus den Angeln ge Explosion mar jo start, daß die korridortür aus den Angeln ge rissen wurde und in der dem Hause gegenüberliegenden Schule mehrere Fensterscheiben zertrümmert wurden. Die Untersuchung ergab, daß bei der Gasuhr die untere Verschraubung gefehlt hatte,
so daß das Gas hatte entweichen können.
Magschale halten, auf das Bapier zu bannen mußte. Es ist einer der großen Borzüge der Ausstellung, daß sie es durch die Art der Anordnung versteht, dem Besucher einen starten Eindrud von dem Cintlang zwischen Mensch und Künstler in Zilles Wesen zu verbarunter mitteln, ohne dabei das rein Sachliche, das„ Miljöh" zu vernach einzigartige Skizzen von Gebäuden des alten Berlin lässigen. Die Ausstellung ist außer Sonnabends täglich non 10 bis 3 1hr geöffnet.
Der Sprung aus dem Fenster. Alis die Hotelfontrolle tam.
Durch einen Sprung aus dem Fenster versuchte sich heute morgen ein Mann, dessen Berson noch festgestellt merden muß, der Hoteltontrolle zu entziehen. In einem Hotel in der Novalis= straße flieg gestern abend unter dem Namen„ Alexander Galler ans Warschau " ein Mann ab, der als Gepäck nur ein öfferchen mitbrachte. Er erklärte, daß er nur die eine Nacht bleiben molle, bezahlte im poraus und erhielt ein 3immer im zweiten Stod.
Heute morgen stellte die Hotelstreife Mitte fest, daß er sich nicht ordnungsmäßig eingetragen hatte. Ein Beamter tiopfte deshalb bei ihm an, um sich seine Papiere anzusehen und ihn zur Feststellung nach der Revierwache mitzunehmen. Der angebliche Galler öffnete und bat, erst austreten zu dürfen. Aus dem Klosettfenster im zweiten Stod sprang er dann auf den Hof hinab und blieb mit einem Schädel und Armbruch bewußtlos liegen. Schmerverlegt wurde er nach der Rettungsstelle und von dort nach der Klinik in der Biegelstraße gebracht, wo er noch nicht wieder zu sich gekommen ift. Sein Röfferchen war leer. Man vermutet, daß sich der Mann schön länger in Berlin aufgehalten und das Hotel nur aufgesucht hat, um sich vorläufig zu verbergen. Der Erkennungsdienst der Kriminalpolizei ist damit beschäftigt, seine Person festzustellen.
Auf der Spur der Raubmörder.
Wie wir seinerzeit berichteten, wurden in Ohligs zwei Postbeamte von Räubern niedergeschossen. Die Polizei ist nun auf der Spur ber Täter. Es handelt sich um zwei Leute, Hein und Larn. Es fonnte einwandfrei festgestellt werden, daß sich die beiden sie nach dem nächsten Weg zum Bahnhof fragten. Es wurde am Räuber in Burgheim im Kaiserstuhl aufgehalten haben, wo Nachmittag noch einmal eine Streife mit Polizeihunden aufgenom men und eine Spur bis zum Bahnhof Jedytingen verfolgt. Dort scheinen die Verbrecher einen Bug bestiegen zu haben, um in das Innere des Kaiserstuhlgebietes zu gelangen. In verschiedenen Ortschaften konnte festgestellt werden, daß die Bekleidung der beiden mit der in den Steckbriefen angegebenen übereinstimmt, so dob fein Zweifel besteht, daß es fich tatsächlich um die beiden longgesuchten Verbrecher handelt. Die Berfolgung wird mit verstärkten Kräften fortgeführt; man hofft, daß es gelingen wird, bie Tor.
brecher zu nerhaften.
Das Grubenunglück in Amerifa.
Roch 30 Bergleute in Gefahr.
Nach einer weiteren Meldung aus West- Frankfort( Illinois )
sind die auf der Beabody Grube eingeschlossenen Bergarbeiter bis auf 30 mann befreit worden. Einer der Eingeschlossenen ist getötet worden; die übrigen haben nach den bisherigen Feststellungen feine ernften Verlegungen erlitten. Die Arbeiten zur Befreiung der noch eingeschlossenen Bergleute werden fieberhaft fortgesetzt.