Fortschritt der Gewerkschaftseinheit
Die Bedeutung des Beitritts der estnischen Gewerkschaften.
tii 77 gegen 27 Stimmen hat der estnische Gewerffchaftsfongreß| bereits der letzte Kongreß in der Entwicklung der estnischen Gemert.n von uns bereits gemeldeten Beschluß gefaßt, dem Internationaten Gewerkschaftsbund beizutreten. Als Auftakt für die in den nächsten Tagen in Berlin zusammentretende Tagung des Ausschusses des JGB. ist dieser Bejchluß besonders erfreulich.
Bereits im April 1927 fand ein Kongreß der estnischen Gewerkschaften statt, der in einem Aufruf sich für Amsterdam erklärte und die Besprechung der Frage des internationalen Anschlusses für den nächsten Kongreß vorjah. Der Beschluß wird für die Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung im nahen Osten von großer Bedeutung sein. Bekanntlich hat der unter Leitung des JGB. am 6. und 7. Dezember 1926 in Stocholm abgehaltene standinavisch- baltische Songreß u. a. beschlossen, neben dem skandinavischen auch ein beltismes Gemerffchaftsfomitee zu gründen, sobald sich in Estland eine dem JGB. angeschlossene Landeszentrale gegründet hat. In einer der Refolutionen diefer Konferenz wird speziell auch auf die Unterstützung der Gewerkschaftspresse in den zurückgebliebenen Ländern gedrungen, wozu Thorberg bemerfte, daß sich die baltischen Länder zu diesem Zwecke an das zu gründende skandinavische Komitee wenden können.
Die Gründung der estnischen Landeszentrale wird mit diesem Kongreß eine vollendete Tatsache werden, und wenn
Die neueste parole.
Wie die KPD . Arbeiterpolitif macht.
Die Rote Fahne hat nochmals Amerika entdeckt. Vor mehr als sieben Monaten hat der Borwärts" in einem Leitartikel den Anschlag auf das Koalitionsrecht aufgedeckt, der durch Einschmuggelung des§ 238 in den neuen Strafgesetzbuchentwurf versucht worden ist. ADGB . und AfA- Bund sowie die einzelnen Gemertschaften haben im gleichen Sinne gegen diefen hinterhältigen Berfuch, großen Arbeitergruppen das Streitrecht zu rauben, Stellung genommen. Die Gewerkschaften waren sich einig mit der sozial demokratischen Reichstagsfraktion, daß dieser An fólag vereitelt wird, daß er gar feine Aussicht hat, im Reichstag eine Mehrheit zu finden.
Nun entdeckt die„ Rote Fahne" diesen Paragraphen nochmals. mobci sie ihm allerdings eine andere Nummer gibt und Kraut und
schaftsbewegung zu einem Wendepunkt geworden ist, indem die früher nur zu einem geringen Bruchteil in der starf fommu nistisch orientierten Gesamtbewegung vertretenen Anhänger der freigewerkschaftlichen Richtung zu einer ftarten Gruppe geworden find. so ist ein weiterer Schritt in freigewerkschaftlicher Richtung gerechtfertigt. Jegt wird die Bildung der genannten Kommission möglich, was für die Erhaltung und Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung im Baltikum, die bereits durch die rührige Landeszentrale Lettlands und die dem JGB. beigetretene Zentrale von Litauen erheblich gefördert wird, von größtem Vorteil sein fann.
Trotzdem Estland ein kleines Land ist, fann seine flare Stellung nahme im Rahmen des Baltikums und Standinaviens viel dazu beitragen, der schwankenden und damit schwächenden Politik im nahen Often, die leider durch die fürzlich erfolgte Stellungnahme Norwegens zum Nachteil aller um ein Beispiel reicher geworden ist, eine eindeutige Richtung zu geben. Es wird ein Beichen sein, daß in Estland , das eines jener Länder ist, dem der Krieg wohl das Dasein, jedoch nicht die nötigen Lebensmöglichkeiten gegeben hat, jene Kräfte zum Durchbruch gelangt sind, die auf sachlichem Wege zu erreichen suchen, was Unruhe und schwankende Politik nicht geben fönnen und werden.
Form derselben ist frei von jedem Verständnis für die gegenwärtige Situation im Beruf und beleuchtet eigenartig die so oft betonte foziale Einstellung der Unternehmer im Tapeziererberuf.
Die im Verband der Sattler, Tapezierer und Portefeuiller organisierten Tapezierer und Näherinnen werden den von den Unternehmern hingeworfenen Fehdehandschuh aufnehmen und wiederum beweisen, daß das wirtschaftliche Niveau der Kollegen haft nicht nur von den Arbeitgebern bestimmt wird, sondern die gebende Faktor, dafür ist. im Verbande organisierte Kraft der Mitgliedschaft der ausschlag
Zu dem durch die Unternehmer veranlaßten lohntarif Li den 3 u stand und den zu ergreifenden Maßnahmen, sowie zum Jahresbericht der Branchenleitung und der Neuwahl nimmt die Bollversammlung aller organisierten Tapezierer und Näherinnen am Freitag, dem 13. Januar. abends 7 Uhr, in Boekers Festfälen, Weberstraße 17, Stellung. Niemand darf fehlen! Die Ortsverwaltung.
Die schlechten Wohnungsbaufinanzen.
Rur 1,2-1,4 ftatt 2,5 milliarden.
Das lange von der Reichsregierung versprochene Wohnungsbauprogramm besteht bekanntlich für 1928 darin, daß man wieder fein Programm aufgestellt hat. Wie aus der Reichsregierung gemeldet wird, soll es auch dabei bleiben. Man hält es dort für das beste, daß weder die Frage der Finanzierung noch der Umfang der Bautätigkeit lange in der Deffentlichkeit distutiert werden und daß die Regelung nach Möglichkeit wie bisher erfolgt. Der Nachdruck liegt hierbei auf den Worten nach Möglichkeit", weniger auf den Worten ,, wie bisher".
Wie nämlich weiter gemeldet wird, rechnet man nämlich für 1928 mit 600 bis 700 millionen Baugeldern für erste Hypotheken und ebenfalls mit 600 bts 700 Millionen, die als Hauszinssteuermittel zur Verfügung stehen. Da anerkanntermaßen für die restlichen Epißen, die der Bauherr selbst aufzubringen hat, das Geld sehr schwer zu beschaffen ist, wird es mit diesen 1200 bis 1400 millionen Baugeldern für das Jahr 1928 dann auch sein Bewenden haben. Man wird also etwas mehr als die Hälfte der im Jahre 1927 errichteten Wohnungen bauen. 1927 standen 2,5 milliarden für 250 000 Wohnungen zur Verfügung. Obwohl das Hauszinssteuerauffommen sich auch diesesmal auf 800 Millionen Mark stellen wird, werden wegen der zahlreichen Borgriffe aus dem Jahre 1927 sehr viel weniger Gelder zur Verfügung stehen. Eine Erhöhung der Zwischentrebite ist bei den Ländern nicht beabsichtigt.
In diesem Dilemma besteht bekanntlich der Ausweg der Reichsregierung darin, daß sie in erster Linie nur tleinste Wohnungen gebaut haben will, zum anderen aber darin, daß man den bisherigen durchschnittlichen Aufwand pro Wohnung von 10 000 Mart herab= drüden will auf 8000 m. Es kommt also auf eine Stredung der Finanzen und eine Verschlechterung des Bauwerts der Häuser sowie des Gebrauchswerts der Wohnungen hinaus. Immerhin wird aber doch auch von den Regierungsstellen jetzt an Auslands. gelder für den Wohnungsbau gedacht. Sollte sich zu Beginn des Frühjahrs herausstellen, daß die 1200 bis 1400 Millionen auch nicht voll zu beschaffen sein werden, so sei man in den zuständigen Kreisen der Reichs- und Länderregierungen entschlossen, ausnahmsweise auf die ausländischen Kapitalmärkte zurückzugreifen.
Besonders die letzte Bemerkung zeigt, daß man auch in Regierungskreisen den diesjährigen Baumartt wegen der miserablen Finanzierungsmöglichkeiten als sehr fritisch ansieht. Scheinbar ist gegenüber dem Reichsfinanzministerium das grundsätzlich nicht ganz Unwichtige erreicht, daß wenigstens für das Minimalprogramm der Reichsregierung die fehlenden Gelder aus dem Ausland beschafft werden müssen. Ueber die Gefahren des schlechten Baumarkts für die Wirtschaftslage fann aber dieser Ausweg nicht hinwegtäuschen.
Rüben durcheinander wirft. Sie fügt hinzu, daß die Gewertschafts. Konflikt in der englischen Baumwollindustrie. Die Anstrengungen der Behörden, zur Finanzierung eines wirklich
preffe diesen Paragraphen begrüße, der sogar das Ent züden der DGB. Führer ausgelöst habe, ja die Gewerkschaftspreffe sehe diesen Schandparagraphen überdies als einzigen Fortschritt gegenüber dem bestehenden Strafgefeg" an.
Wir wissen nicht, ob dieses Gewijch von Dummheit und Niedertracht die neueste Parole der KPD. für den Kampf gegen die Gewerkschaften ist. Vielleicht handelt es sich nur um eine in Mostau bestellte Arbeit“, um durch Zitierung dieses Blödsinns den russischen Arbeitern zu zeigen, daß es ihnen im Grunde nicht viel schlechter geht als den deutschen Arbeitern. Freilich genügt in Rußland bereits eine politische Meinungsdifferenz, um mit Hilfe der treu fon servierten Methoden des Zarismus nach Sibirien verschickt zu werden. Bonach sich ein Redufteur der„ Roten Fahne" ausrechnen
Wie die Unternehmer fich fanieren möchten.
Condon, 10. Januar.
„ Daily Telegraph " meldet aus Manchester , die Bereinigung der Arbeitgeber in der Baumwollspinnerei habe mit Rüdficht auf die Lage der Industrie beschlossen, den Arbeifern in einer gemeiniamen Konferenz vorzuschlagen, die Arbeitswoche von 48 auf 524 Stunden zu erhöhen und die gegenwärtigen Standard. lohne um 25 Proz herabzusehen. Nach Ansicht der Arbeitgeber bedeute dies nur eine 12½prozentige Cohnverminderung, da die längere Arbeitswoche den Unterschied in der Bezahlung so gut wie ausgleichen würde.
fann, was ihm blühen würde, wenn wir in Deutschland das Sowjet Keine Sowjetunterstüßung für englische Bergarbeiter
fnftem hätten.
Da wir es zum Glück für die Kommunisten. nicht haben, fönnen die Angestellten Stalins ruhig mit Zirpig in Konkurrenz treben. Es blüht ihnen nur die Berachtung jedes anständigen Menschen. Aber was tann ein Mensch, der für Stalin schreibt, auch
anderes. erwarten!
Lohnfonflift im Tapeziererberuf.
Am 31. Dezember ist die seit dem 15. März 1927 für Berlin bestehende Lohnvereinbarung abgelaufen 211s im vergangenen Herbst die Organisation im Auftrage der Mitgliedschaft an die Unternehmer herantrat, um auf Grund der ständig steigenden Erhöhung der Lebenshaltungskosten eine zwischentarifliche Lösung herbeizuführen, erfolgte mit Berufung auf die damals noch bestehende Lohnvereinbarung troß guter Ronjunttur eine glatte Ablehnung. Nicht leichten Herzens wurde das Ende des Vertragsverhältnisjes erwartet, um nun wenigstens auf dem Verhandlungswege eine Angleichung der bestehenden Löhne an die Teuerung zu erreichen. Allein die von der Organisation verlangte fünfzehnprozentige 2ohnerhöhung wurde nicht nur für jest, fondern auch für die fommende Zeit, ohne überhaupt in eine Berhandlung einzutreten, auf schriftlichem Wege wiederum abgelehnt. Die Ablehnung selbst sowie die
PROGRAMM
für die Zeit vom.
10. bis 12. Januar 1928
Der Schatzmeister der Bergarbeiterföderation läßt die aus Riga stammende Nachricht dementieren, daß feine Gewerkschaft die russischen Gewerkschaften um eine zinsfreie Anleihe von 50 000 Pfund zur Begleichung von Schulden, die während des Streits gemacht wurden, angegangen habe.
Moskau behauptet das Gegenteil.
Riga , 10. Januar. ( Eigenbericht.) Die Zentrale der roten Gemerffchaften in Moskau teilt mit, daß der britische Bergarbeiterverband sie um ein größeres Darlehen ersucht habe. Die roten Gewerkschaften haben dem entsprochen und ein nach drei Jahren rückzahlbares, unverzinsliches Darlehen von 50 000 Pfund gewährt.
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Die Behauptung des Alrussischen Gewerkschaftsverbandes-10= fern es sich nicht um eine Schwindelmeldung der Rigaer Niederlage handelt ist unwahrscheinlich. Nach dem englischen Bergarbeiterstreif ist es befanntlich zum Bruch mit Moskau gekommen, hauptsächlich wegen der diktatorischen Einmischungen Moskaus . Daß jegt ein Pumpversuch gemacht worden sein soll, ist auch unwahr. scheinlich, weil die englischen Bergarbeiter gegenwärtig feine Kämpfe haben.
KINO- TAFEL
ausreichenden Bauprogramms, das allermindestens 200 000 Woh nungen umfaffen muß, genügende Auslandsgelder zu beschaffen, müssen verdoppelt werden. Es muß vom Reichsarbeitsministerium und vom Reichsfinanzministerium in dieser Richtung viel mehr ge= fchehen als bisher.
Ein Verkaufsverband in der europäischen Rohftahlgemeinschaft. Die Bemühungen der Rohstahlgemeinschaft, Berkaufsverbände zu schaffen, waren bisher ziemlich erfolglos. Für Frankreich scheint jedoch ein Berband jetzt zustandegekommen zu sein. Wie aus Paris gemeldet wird, waren die Berhandlungen zur Bildung eines nationalen französischen Berbandes für Träger und Halbzeug von Erfolg. Bereits in den nächsten Wochen foll der. Berband in Lätigkeit treten.
Berantwortlich für Bolitt: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: G. Klingelhöfers Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : R. S. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frig Karstadt : Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Paul Ginger u Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3.
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