Ehrenerklärung für Trescow.
Jungdo flagt die Paulus Juffis on.
Der Jungbentsche" veröffentlicht folgende Ertiä. rung der Führer des Jungdeutschen Orbens:
Unfer Ordensbruder Halfs von Tresdom ist in seiner paterländischen Arbeit in einen Konflikt geraten. Der Major a. D. Badide erhob gegen ihn den ungeheuerlichen Vorwurf des Worte bruches und der Gefährdung von Bandesinteressen. In der ersten Instanz wurde Major Badide megen Beleidigung zu 500 Mart Geldstrafe verurteilt. Das Gericht der zweiten 3nstanz, unter Borfis des Landgerichtsrats Baulus, hat im Gegensatz dazu den Major Badide freigesprochen. Wenngleich die Begründung dieses Freispruches besonders zum Ausdrud bringt, daß damit feine mo ralische Berurteilung Hasso von Tresdoms ausgesprochen fein foll, so ergeht sich doch ein Teil der Presse in den heftigsten Angriffen gegen Haffo von Tresdow, wir, die wir über die Angelegenheit bis ins einzefuffe orientiert und unter Ausschluß der Deffentlichkeit vernommen worden sind, erklären, daß wir in seiner Lage genau jo gehandelt hätten, wie er gehandelt hat. Für uns ist Hasso von Tresdow vollkommen gerechtfertigt. Wir fönnten ihn auch vor der Deffent lichtelt rechtfertigen, wenn wir.offen reden dürften. Dies ist uns unmöglich, da das Gericht in Befürchtung einer möglichen Gefährdung der Landesintereffen die Berhandlung im wesentlichen unter Ausschluß der Deffentlichkeit führie. Wir sind daher nicht in der Lage, mehr zu tun, als uns schüßend vor unseren Ordensbruder zu stellen. Artur Mahraun . Frih Salzenberg. Otto Bornemann .
Die Erklärung enthält die denkbar schwerste Antlage gegen Landgerichtsrat Paulus. Sie hat um so größeres Gewicht, als sie von Persönlichkeiten erhoben wird, die auch an den nichtöffentlichen Verhandlungen des Brozesses teilgenommen haben und deshalb in der Lage waren, sich ein genaues Urteil zu bilden.
Kein Intereffe für Kriegsgeschädigte!
Ausschußsihung ohne Regierungsvertreter.
Die Bürgerblodregierung hat die Liquidationsgeschädigten immer etwas von der hohen Schulter angesehen. Obwohl die Materie drängte- 90 Proz. der Geschädigten warten auf eine gefeßliche Regelung! ließ fie die Opfer warten und inarten. Erst furz vor den Weihnachtsferien brachte sie die Vorlage auf das Drängen der Oppositionsparteien hin im Reichs fag ein. Um eine weitere Beri hleppung zu vermeiden, verwies der Reichstag den Gesetzentwurf in erster Lesung ohne Debatte an den Ausschuß, in der Vorausseßung natürlich, daß die Regierung hier sofort die verfäumte mündliche Begründung nachholen werde.
Der Ausschuß ist gestern zusammengetreten. Aber einen Regierungspertreter fuchte man pergebens. Der zuständige Reichsfinanzminister Dr. Köhler ließ fich Surch einen noch nicht abgeschloffenen Erholungsurlaub entschuldigen. Der non ihm mit der Bertretung betraute Staatssekretär Dr. Bopis, mein, auch biefer Herr hielt es nicht für nötig, zu erscheinen: drin. gende Abhaltung.
In der zweifen Inffenz des Prozesses v. Tresdow- Badice erschien plötzlich Reichstanzler Marg vor dem Angeklagten und fiche da: aus dem Amts: richter Saulus wurde ein Landgerichtsrat Paulus!
Ueberraschung im Prozeß Schreck.
Neue Darstellungen- Lügengebilde eines Phantasten?
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Die weiteren Schilderungen des Angeflagten Koch im Dolu mentenfätimexprozeb ergeben, hab fich fod fchon früh zeitig eigene 2bfchriften von Material Sared's zu besorgen versuchte und besmegen mit Schred Kradh belam. Es tam aber wieder zur Einigung. Er blieb aber dabei, fich Notizen zu machen. Später fam es darum zu Auseinandersehungen megen zu schlechter Be Der Ausf huß fann also wegen der Abhaltungen der Regie-& ahlung und als er bei Schred eines Tages ein Baden pon in rungsvertreter zunächst nicht in die Hauptbebatte eintreten. Er 50 mart Scheinen fah, padte ihn die Wut, und er ging wirb, um nicht ganz aufzuftigen, die Bertreter der Gefa die Franzöfifche Gesandtschaft! Borf: Warum haben Sie nicht ben bigten Organisationen hören bis es den Herren bon rigtigen meg zum Reichswehrminifterium, ge Ber Bürgerblodregierung beliebt, Zeit für die Stquidationsgefchädigefunden? Koch ist nicht imitande, eine einleuchtenbe Antwort zu geben. Angel Schult erflärt, daß Stoch versucht habe, von ihm bas Shred gehörige Material zu belommen. Er habe Schred unter richtet und nichts herausgegeben. Angeft Schred: Wie Schulz, es barstelt, ist es richtig.( Erregt) lnb id lege metnen Kopf auf den gewefen ist, nicht erst im Mai, sondern schon im März, denn auf dem Bettel, auf dem hudeba" geschrieben war, standen auf der Rüd feite von seiner Hand Berechnungen für die Renovierung der Laube, Die er im April bezogen hat.
ten zu haben.
in den Monaten März, April und Mai 1925 10 000 Mart Monatsgehalt bezogen. Schließlich feien aber Streitigkeiten entstanden, und jeder habe auf eigene Fauft gesammelt. Bor: Bozu maren denn nun aber die Denkschriften und Broto. folle ba? Es ist doch festgestellt worden, daß solche Dentschriften ist Reichswehrministerium niemals existierten, und daß die dort genannten Offiziere auch niemals derartige Arbeiten perfaßt haben. Angeft: Herr Präsident, alles, was ich über die Dentschriften, die die Unterlagen für die Probleme der Landesverteidigung usw. bildeten, gejagt habe, daß ich fie pon Klier erhalten habe, ist alles night wahr.
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Hier find meine Unterlagen. Es find alles nur Zeitungsnotizen. ( Er überreicht dem Borfizenden ein Batet pon Zeitungsnotizen.) Dazu habe ich mir noch einige Broschüren und die Rangliste besorgt. Jabre in Untersuchungshaft. Wie fommt dieses Material in seinen Besiz? Vorf.( lächelnd): Der Untersuchungsrichter war tolerant und hat ihm piel Material belassen.
Schleunige und durchgreifende Reform! Bod, wenn och nicht überhaupt schon früher bei den Franzosen Rechtsanwalt Dr. Vierling: Der Angeklagte fist mehr als zwet
Juftiztritit im Reichshaushaltsausschuß.
Neue Angaben Schreds.
In der fortgeführten Sigung des Reichshaushaltsaus. fchusses, in der über den Reichsjuftizetat verhandelt murde, nahm, nachdem der Berichterstatter Abgeordneter Münzenberg ( Somum.) und der Reichsjuftizminifter Hergt gefprochen hatten, Genosse Dr. Rosenfeld als erster Diskussionsredner das Wort, um in feiner Rede, Im Anfaluß hieran begann die eigentliche fachliche Ber die von allen Seiten anerkannt wurde, eine Fülle sehr wichtiger Annehmung Shreds über die ihm zur Last gelegten Fälschungen nehmung Shreds über die ihm zur Last gelegten Fälschungen regungen zu geben. Genosse Dr. Rosenfeld begam mit der Fest. und den Tatbestand des Landesverrats, und nun fam es zu einer stellung der Tatsache, daß die Bertrauenstrife der Justiz fenfationellen Ueberraschung. Mit einent Schlage gab Schred feine fortbestehe, und bas trok aller Bemühungen um die Form ganze bisherige Berteidigung, die er in eima 27 Monaten aufgebaut, der Rechtsprechung Klaffenjustiz und Parteijuftiz täglich festgestellt immer wieder bekräftigt und sogar noch durch neue Fälschungen aus werden müsse. Auch der frühere Justizminister Schiffer habe die dem Untersuchungsgefängnis heraus unterstützt hatte, völlig preis Bertrauenstrife anerkannt und Borschläge zum Abbau der und wartete mit einer ganz neuen, alle bisherigen Dar Justiz gemacht, die durchaus sympathisch feien: Ueberwindung der stellungen völlig widersprechenden Schilderung Bollsfremdheit des Richters, der Rechtsfrembheit des Boltes, der auf. Bors.: Sie haben bisher behauptet, daß Sie alle diese Dent Weltfremdheit der Richter. Wie beabsichtige der Juftizminister diese schriften und Protofolle verfaßt haben, lediglich um die vaterländi Anregungen zu berücksichtigen? fchen Berbände zusammenzuführen und zu einigen. Dazu mußten Sie doch die notwendigen Verbindungen haben. Bollen Sie das heute noch aufrechterhalten? AngelL: Rein Gebante!( Große heute noch aufrechterhalten? AngelL: Rein Gebante!( Große Bewegung.) 2 or 1: Dann sagen Sie uns bitte, zu welchem 3wed Sie diese Dokumente hergestellt haben und was daraus geworden ist. Angefl: Alles, was ich heute sage, ist völlig neu. Borf.( unterbrechend): Sie haben ja schon in der Boruntersuchung angedeutet, die Hauptsache werde erst in der Hauptverhandlung tommen. Angefl: Jawohl, als ich im Herbst 1924 in München merfte, daß mein Zusammenbruch unaufhaltsam scheine,
Großes Aufsehen errege augenblicklich ein Aufjaz des früheren Senatspräsidenten Baumbach, der die Einrichtung der Bewährungsfrist mit einem Wiz aus dem„ Ult" lächer lich zu machen fuche:" Erst flau id, dann bewähre id mir." Baum bach habe sich nicht gefcheut, bie Strafjustiz als Dirne der Politik zu bezeichnen. Solche Ausführungen eines früheren hohen Richters feien unerhört
Die Laienrichter müßten mehr Berwendung finden, insbeso dere solche aus der Arbeiterschaft. Die Schwurgerichte feien wieder herzustellen. Wie stehe es mit der Sipilprozeßreform? Mie meit seien die Borbereitungen zur Berreichlichung der Justiz zur einheitlichen Ausbildung der deutschen Juristen? Für die Buntfchedigteit der maßgeblichen Bestimmungen fönne er unclaubliche Beispiele anführen. Für Bildungsreisen der Juristen ins Ausland müsse mehr getan werden. Namens seiner Fraktion bean trage er, diese Etatsposition zu erhöhen, bitte aber den Minister, hierin fein Vertrauensvotum für sich zu sehen.
Wie stehe es mit der Reform der Regisanwalts, ordnung? Wie beabsichtige der Minifter die Staatsangehörigkeit deutscher Frauen, die einen Ausländer heiraten, wie die Frage der rechtlichen Stellung der unehelichen Kinder zu behandeln? Es scheine thm, als sei durch den Minister ein gewiffer Stillstand in den Reformen eingetreten.
da meldete ich mich auf ein in verschiedenen Zeitungen erschienenes Inferat, durch das geeignete Mitarbeiter für nationale Organi fationen gesucht wurden; auf meine Meldung wurde ich nad Berlin an eine Privatadreffe gefchidt.
or j.: ie lautete die breffe? Angefl: Das ist ja eben die ori: Bie Sache, die gebe ich nicht an.( Erneute Bewegung.) Schred erklärte meiter, daß man dort ihm nach längerem geheimnisvollen Hin und Her zu verstehen gegeben habe,
daß diese Stelle eine Diffatur mit Hilfe der Schwarzen Reichswehr errichten wolle,
und daß dazu ein Fonds gesammelt werden müsse. Er habe mit einer Reihe weiterer Leute zu den Sammlern dieser nötigen Gelder gehört und sei auch zweimal dazu nach München gefahren. Dann Genosse Dr. Rosenfeld besprach sodann den Ausschluß der ei plöglich bekannt geworden, daß einer diefer Leute ein echtes ei plöglich bekannt geworden, daß einer dieser Beute ein echtes Deffentlichkeit im Tresdow- Prozeß und meinte, erst der Aus- Aftenstück über die Arbeitskommandos betseite geschafft habe und schluß der Deffentlichkeit jei geeignet, die Staatssicherheit zu ge- nicht herausgeben wollte. Man habe zu diesem Zwed mun im fährden. Was man da perhandelt habe, fei allgemein befannt get e staurant Wilhelma in Berlin im Kreise von 4-5 Ber. wesen. Die Zustände auf dem Gebiet der Justiz im Reich erforderten fonen eine Besprechung abgehalten, und bort habe er, Schred, an eine fleunige und durchgreifende Reform auf geregt, durch anderweitige Fälschungen den evil. fchlechten Eindrud allen Gebieten. der Veröffentlichung dieses echten Aftenstüdes zu vertuschen und das echte Material dadurch zu neutralisieren. In Berfolg dieses Planes habe man an alle ausländischen Bertretungen in Berlin ein Rundschreiben gerichtet und darin vor dem Ankauf der echten Akte, die gefälschtes Material" genannt wurde, gewarnt. Aus diesem Grunde habe man bei ihm einen Zettel mit den Abreffen der biplomatischen Vertretungen gefunden. Dann hätte sich ein gewisser Personentreis von diesem zur Errichtung der Diktatur be flimmten Unternehmen losgelöst und habe ein eigenes 3weigunter nehmen, eine Dependance, aufgemacht, und zwar als Bermittlungs: ftelle nationaler Berbände. Zu diesem Kreise hätten unter anderem Bröller, Albert, Berger, dessen Name in Wirklichkeit etwas anders gelautet habe, sowie Stolte und der vielgenannte fier gehört. letterer aber mur in ganz passiver Rolle. Er, Schred, sei ilozusagen der Beiter diefes Sweigunternehmens gewesen und habe
Endlich diszipliniert!
Das Nürnberger Difsiplinargericht für nicht richterliche Beamte, verurteilte den Hauptlehrer und nationalsozialistischen Bandtagsabgeordneten und Stadtrat Jufius Stretcher megen Verlossens feiner Schule zu agitatorischen Sweden und grober Befojimpfung feines unmittelbaren Borgefeßten, des Nürn berger Oberbürgermeisters Dr. Luppe, zur Strafperfegung non Nürnberg nach einem kleinen Orte und zu 500 m. Gelb strafe.
Schred hat dann im Gefängnis noch anderes gefälscht, und zwar Material, das als weiteres Beweismaterial gegen ihn herangezogen werden konnte.
( Bum Angeklagten:) Haben Sie denn diese Protofolle und Dentfchriften gänglich ohne fremde Hilfe angefertigt? Sie felbft waren boch nicht Offizier. Diese Denkschriften zeugen doch, wenn auch eine Menge formaler Dummheiten barin find, pon cinem gewissen mili tärischen Berständnis. Anget 1.: Bröller war Referpeoffizier. Ich habe mit ihm und Albert darüber gesprochen. Die Namen der Offiaiere schrieb ich mir aus derr Rangliste ab, und im übrigen bin ich ins Café Vaterland gegangen und habe mir alle 32 bat cusliegenden Zeitungen durchgelesen, habe mir auch ferner aus ben Buchhandlungen Material besorgt. 3ch habe im übrigen in den Brotokollen verschiedene Namen abfichtlich falsch wiedergegeben als Rüdenbedung gegen eine etwaige Auflage der Urkundenfälschung. Vors: Sie haben aber bei einem Driginal, wo Sie statt des rich tigen Namens des Stahlhelmführers Seldte Selbten" geschrieben haben, später das n" wieber wegrabiert. Wohin sind denn nun die Brotokolle und Dokumente gekommen? 2ngefl.: Die haben Stolte und Albert zu Geldzweden verwendet. Borj.: Und wie ist es mit Ihrem Geständnis, daß fie in Bausch und Bogen an eine auslänbische Macht verkauft werden sollten? AngefL: Nein, davon war niemals die Rede. Mit unseren Geldgebern haben bir bie Frage des Landesverratsvergehens als juristisches Problem besprochen. Borf.: 3m übrigen möchte ich Ihnen vorhalten, daß Aften über die Arbeitskommandos damals gar nicht mehr wichtig fein fonnten, denn im Jahre 1925 lag ichon eine Erklärung der Reichsregierung über die Schwarze Reichswehr vor.
Bahllose Querfragen und Borhalte änderten nichts an der neuen Darstellung des Angetlagten. Der Vorsitzende schloß die gestrige Berhandlung mit der vielsagenden Ermahnung an Schred: lleberSchlafen Sie sich doch die Sache einmal. Etwas weniger Glaubhaftes als das, was Sie uns heute hier erzählt haben, gibt es wohl taum."
Die Berhandlung wurde darauf auf Donnerstag früh 9 Uhr vertagt.
Statt Reichselyrenmal Kinder- und Mütterheime. Der Deutsche 3weig der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit richtete an die Amtsstellen ein Schreiben, mit dem Ersuchen, an gesichts der schweren Notlage der Kriegerhinterbliebenen und Kriegsbeschädigten an Stelle bes geplanten Reichsehrenmales Kinder und Mütterheime zu begrünben, um den Kindern und Müttern der Gefallenen Wohnftätten zu schaffen
Die 3taliener fiegen in Leipzig .
Bor Rieger Junge und Zieh- van Hevel.
Im ersten Leipziger Sechstagerennen, das gestern abend um 10 Uhr zu Ende ging, fiegte, mie norauszusehen war, bie italienische Mannnschaft Girandengo- Negrini, die 507 Bunkie auf fich vereinigte. Eine Runde zurüd folgten Rieger Jynge mit 307 Bunften vor Ließ- van Hevel 220 und Maes- Behrendt mit 112 Punkten. 3wei Runden zurüd: 5. Louet Mouton 430 6. Debaets- Dhaemers 166. 7, Rebe- Seiferth 109 Punkte.