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Der Schwindel in den Leunawerfen

Von der Direktion bestätigt!

In der großen Betrugsangelegenheit bei den 2e unawerten| Brozeß zu betrachten ist. Es befehdeten sich die drei Brüder wird die gerichtliche Untersuchung mit allen Mitteln gefördert. Gie Spritweber! richtet sich nicht nur gegen ehemalige Angestellte der Werke, sondern auch gegen eine Reihe von Geschäftsleuten, die mit den Leunawerken Berbindungen haiten.

Die Direktion der Leunawerfe verbreitet zu der Angelegenheit folgende Erklärung:

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An der Anschuldigung gegen das Mitglied unserer juristischen Abteilung ist fein wahres Bort. Richtig ist, daß Herr Prokurist Oberingenieur Schönberger, der nicht zur Diret tion gehört, vor mehreren Wochen gekündigt hat. Gegen Herrn Schönberger ist in den letzten Tagen vom Untersuchungsrichter die Untersuchung auch auf den Fall Schönfeld ausgedehnt worden."

Heinrich und Adolf Weber klagten gegen Hermann. Das Fi­nanzamt hatte nach Einleitung des Strafverfahrens die Vermögens werte aller drei Weber beschlagnahmt, bis das Urteil in der ersten Instanz gesprochen war. Dann verlangte Hermann aber die Herausgabe des beschlagnahmten Gutes und erreichte auch tatsächlich, daß das Landesfinanzamt ihm etwa 4 Millionen zurüd erstattete, und zwar neben Wohnhäusern die Werte der von den drei Brüdern aufgezogenen Grundstücks- Aktiengesellschaft. Das Fi nanzamt gab damals die Werte heraus auf das Bersprechen Hermann Webers hin, er werde aus den vier Millionen auch die Ansprüche seiner beiden Brüder befriedigen. In der Tat einigten sich die drei Weber, daß Hermann den beiden andern 300000 Marf auszahlen sollte. Er verpflichtete sich dazu schrift lich, legte aber ausdrücklich fest, daß die Sicherheiten für diesen Be­trag und die Auszahlung des Geldes selbst durch die Grund­stücks A. G.   erfolgen sollte. Später pochte jedoch Hermann auf feinen Vertrag, nach dem die Grundstücksgesellschaft die Auszahlung leisten sollte und erklärte, daß diese nicht in der Lage sei, zu zahlen. Nach heftigen Auseinandersegungen verklagten Heinrio und Adolf nun Hermann. Da der Vertrag außerordentlich geschickt gemacht war und die Grundstücsaktiengesellschaft in der Tat über Die Summen zurzeit nicht verfügt, wurde vom Gericht ein Sühne termin angesezt, in dem die drei Brüder sich in Güte auseinander­sehen sollen. Heinrich und Adolf Weber haben jedoch die Vorsicht besessen, inzwischen bereits das Landesfinanzamt auf 3ah Vor dem Zivilgericht des Landgerichts II fand gestern ein Pro- lung der Summen zu verklagen, mit der Motivierung, daß die Ab­zeß statt, der als Auftakt für die am 17. Januar beginnende Be- machung zwischen dem Finanzamt und Hermann Weber   ohne ihr rufungsverhandlung im großen Spritweber Einverständnis und ihre Zustimmung getätigt sei.

Dr. Boller soll nun gebeten worden sein, zur Berichterstattung über die Verfehlungen Schönbergers zur Generaldirektion nach Lud­migshafen zu kommen. Die Berluste, die den Leunawerfen durch die Machenschaften Schönfelds entstanden sind, blieben, wie die Direktion behauptet, weit hinter den in der Deffentlichkeit verschiedentlich ge nannten Beträgen zurück und erreichten die Summe von 1 Million Marf nicht, zumal man sich an den Befiztümern Schönfelds schadlos

halten fönne.

Im ganzen also bestätigt die Direktion der Leunamerte die von uns gestern mitgeteilten Betrügereien. Sie bestätigt auch, daß einer ihrer ersten Angestellten in dieser Angelegenheit stark verwickelt ist.

Brüder Sprit- Weber im Streit.

Die Beifetzung der Explosionsopfer.

Der letzte Weg der Familie Scheithauer.

Auf dem Sophienfriedhof in der Bergstraße fand gestern unter flärtster Beteiligung die Beise zung des bei der Katastrophe in der Landsberger Allee   umgekommenen Genossen Gastwirt Scheithauer  , seiner Ehefrau und ihres achtjährigen Töchter­dens Gerda statt. Die Menschenmenge, die sich eingefunden hatte, zählte nach vielen Tausenden. Die Parteiabteilung, der Scheithauer angehörte, war neben zahlreichen anderen Berbänden und Ver­einigungen vertreten. Auch die Stadt Berlin   ließ an den Särgen cinen Kranz mit weißroten Schleifen niederlegen. Erschütternd war der Anblick des jüngsten Kindes der Familie Scheit­hauer, das nur durch einen Zufall vom Tode gerettet wurde und jo jählings Eltern und Schwesterchen. verioren hatte. Nach einer Rede des Pfarrers Bitsch schlossen Orgelspiel und Chorgesang die Feier.

Zur gleichen Stunde wurde auf dem St.- Georgen- Friedhof in der Landsberger Allee   das Ehepaar Kühne mit seinem Sohn, die in dem von dem Unglüd betroffenen Hause ein Bigarrengeschäft inne hatten, bestattet. Auf dem Friedhof in Friedrichsfelde   wurde om Nachmittag Frau Pesch, die ebenfalls den Tod bei dem Un­glüd fand, beerdigt. Heute mittag findet auf dem St.- Georgen­1riedhof in der Landsberger Allee   die Beijegung der Eheleute Loren mit ihren beiden Kindern statt. Die übrigen Opfer orwerben Montag nachmittag auf dem Friedhof in drie drichsfelde bestattet.

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nur 2 Frauen hingerichtet worden sind. Seit einem Vierteljahrhundert wurden wegen Mordes verurteilte Frauen stets begnadigt. Die Brutalität und Berechnung dieses Gattenmordes, der nach Lebensversicherungsabschlüssen von annähernd 100 000 Dollar begangen wurde, ließ jedoch wenig Sympathien aufkommen. Die Sensationspresse nahm diese Gelegenheit zum Anlaß, um die bevor stehende Hinrichtung einer Frau in allen Einzelheiten auszumalen, wobei auch die Veröffentlichung verzweifelter Selbstbetrachtungen der verurteilten Frau Snyder eine Rolle spielten, die aus Sing- Sing herausgeschmuggelt sein sollen. Die ernsteren Blätter nahmen hier­gegen energisch Stellung.

Teufel Alkohol.

Berständigungsversuche.

Auch in Holland   Anwandlung von Bernunft.

Aehnlich wie die englischen Arbeitgeber hat jetzt auch der niederländische Arbeitgeberverband an den nieder­ländischen Gewerkschaftsbund ein Schreiben gerichtet und ihn zu einer engeren Zusammenarbeit aufgefordert. Der Bor­sitzende und der Schriftführer des niederländischen Gewerkschafts­bundes wurden zu diesem Zwede gleichzeitig zu einer gemein­jamen Besprechung eingeladen, an der auch der römisch. katholische Arbeiterverband und der christlich­nationale Gewerkschaftsbund feilnehmen sollen. Der niederländische Gewerkschaftsbund beschloß, dieser Einladung Folge zu leisten. Die erste Sigung dürfte in der ersten Februarhälfte stattfinden.

Diese Versuche der Unternehmer, mit den Gewerkschaften sich auseinanderzusetzen, führen unwillkürlich zu der Frage: Bie steht es damit in Deutschland  ?"

Auch in Deutschland   strecken die Unternehmer von Zeit zu Zeit Fühler aus nach einer Wiederherstellung der Zentral­arbeitsgemeinschaft. Die Unternehmer denfen sich eine jolche Zentralarbeitsgemeinschaft so, daß die Gewerkschaften sich ben wirtschaftlichen Notwendigkeiten" nicht verschließen dürfen. Unter dieser Vorausseßung sind auch die Unternehmer bereit, grund­sätzliche" Bugeständnisse zu machen, deren praktische Ber= wirtlichung allerdings abhängig gemacht wird von den besagten wirtschaftlichen Notwendigkeiten".

Der Unterschied zwischen der Geistesverfassung der deutschen  und der englischen Unternehmer tritt besonders bei den gegen­wärtigen Verhandlungen deutlich hervor. In England ist die gegen. wärtige Situation in vieler Beziehung vergleichbar mit der in Deutschland   um die Jahreswende 1925/26. Damals begann die Rationalisierung, damit die riesige Arbeitslosig teit und der 2ohndruck. Es fiel den deutschen Unternehmern gar nicht ein, zu den Gewerkschaften zu gehen und wie das die englischen Unternehmer tun zu sagen: Wir müssen rationali= sieren. Wir wollen das aber gemeinsam mit der Arbeiterschaft machen. Wir wollen bei der Umstellung auch die Interessen der Arbeiter berücksichtigen und möchten mit euch einen Weg finden, um die Verantwortung und den Anteil der Arbeiter im Produktions­beiter im prozeß sicherzustellen." Ned

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Die deutschen Unternehmer hatten nur den einen Gedanken: Rationalisierung auf Kosten der Arbeiterschaft. Darüber hinaus versuchten sie, die Rationalisierungskrise noch aus­zunuzen zu Lohnbrüdereien und durch Massenaussperrungen-- zur Ausschaltung der Gewerkschaften.

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Wie die deutschen Unternehmer in ihren maßgebenden Ver-- tretungen reaktionär besessen sind, dafür bietet die Ein­führung des Dreijchichtensystems in der Schwerindustrie die werindustrie ein drastisches Beispiel. Nichts weniger als die Stillegung der gesamten Industrie des Ruhrgebiets drohten die Unternehmer an, weil einige tausend Schwerarbeiter wieder den Achtstundentag

Mordversuch an der Ehefrau. ting erhalten follten. Und die gefamte weiterverarbeitenbe

Nach einem Mordanschlag auf seine Ehefrau wurde ein 25 Jahre alter Arbeiter Arthur Hein aus der Franz- Körner- Straße 24 zu Briz festgenommen. Hein, der mit seiner 27 Jahre alten Frau Elise noch nicht lange verheiratet ist, fam öfter angetrunten nach Hause, so auch gestern abend wieder.

Das Todesurteil an Böttcher vollstreckt. ergriff die Flucht und fuhr mit einer Straftbroschte nach Berlin

Braun und Grzesinski   gegen die Hinrichtung.

Heute morgen um 7,40 Uhr ist der zum Tode verurteilte Karl Böttcher   auf dem Hof der Strafanstalt plöhensee durch den zu­ständigen Scharfrichter hingerichtet worden.

Karl Böttcher war bekanntlich vom Schwurgericht des Land­ gerichts III   am 2. Juli 1927 wegen Mordes in zwei Fällen, begangen am 8. Juli 1925 an der fleinen Senta Edardt und am 7. Mai 1926 an der Gräfin Lambsdorf zweimal zum Tode ver= urteilt. Bis zur legten Stunde haben die Berteidiger Böttchers Rettungsversuche unternommen. Die Anwälte Dr. Brandt und Mendel ersuchten um eine Hinauszögerung des Verfahrens mit der Begründung, daß Böttcher geistestrant sei. Die Straffammer beim Landgericht III tagte gestern bis gegen 9 Uhr abends und fam dann zu einer Verwerfung der Anträge beider Rechtsanwälte, die sich mit dem Beschluß nicht begnügten, sondern sofort als zweite Sinstanz die zuständige Straffammer anriefen, die bis gegen Mitternacht tagte. Als auch die Strafkammer alle Anträge ab= Iehnte, wandte sich die Berteidigung an das Kammergericht, das als höchste Instanz hier eine Entscheidung fällen sollte. Es mar, da die Hinrichtung auf heute morgen angefeßt war, nicht ganz leicht, noch in den späten Nachtstunden den zuständigen Senat des Kammergerichtes zusammenzubekommen, da die Mitglieder buch ftäblich aus den Betten geholt werden mußten. Gegen 5 Uhr früh tam der Senat ebenfalls zu der Erkenntnis, daß durch schlagende Gründe für einen Aufschub der Hinrichtung oder für eine Biederaufnahme des gesamten Verfahrens nicht gegeben seien. Dieses Urteil wurde dann gegen 6 Uhr morgens bekannt und als rechtsgültig erklärt.

Das preußische Staatsministerium hatte von seinem Begna= digungsrecht gegenüber Böttcher feinen Gebrauch gemacht, es hatte aud) wegen der Taten nicht, wie das sonst zu geschehen pflegt, das von den Berteidigern eingereichte Begnadigungsgefuch on den zuständigen Ausschuß des Landtags oder an den Reichs präsidenten gefandt. Hierzu wird bekannt, daß der preußische Mi­nifterpräsident Braun aus feiner grundsätzlichen Auffassung heraus nicht für die Hinrichtung stimmte. Der preußische Innenminister Grzesinstt ist bereits seit mehreren Tagen von Berlin   abwesend; auch er hätte im Falle der Anwesenheit ebenfalls aus prinzipiellen Gründen der Hinrichtung seine Zustimmung nicht ge= geben.

Wiederholt haben wir uns über den Fall Böttcher geäußert und unserer Ansicht Ausdruck gegeben, daß aus prinzipiellen Gründen die Hinrichtung unter feinen Umständen stattfinden dürfe. Diese Stellungnahme hat mit Antipathie oder Sympathie, mit Mitleid oder Abscheu gegenüber Böttcher nicht das ge= ringste zu tun. Hoffentlich ist diese Hinrichtung die legte ge­wesen, die im republikanischen Preußen stattgefunden hat.

Hinrichtungen in New Hort.

New York  , 13. Januar.

Im Sing Sing Gefängnis ist gestern abend 11 Uhr Frau Ruth Snyder wegen der Ermordung ihres Mannes hingerichtet worden. Nach ihr wurde ihr Mithelfer Gran hin­gerichtet. Der Mordprozeß hatte in der amerikanischen   Deffentlichkeit großes Aufsehen erregt. Die Hinrichtung der Frau Ruth Snyder zusammen mit der des Handlungsreisenden Judd Gran machte einen tiefen Eindrud, da feit der Einführung des elettrijchen Stuhls im Stoate New York   gegenüber 270 Männern bisher

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Darüber kam es zum Streit. Hein griff seine Frau tätlich an und warf ihr ein Brot ins Geficht. Als sie sich mehrte, nahm er ein Küchenmesser und drang mit dem Rufe: Ich schneide dir den hals a b!" auf sie ein. Er brachte ihr auch zwei Schnitte bei, die aber infolge ihrer Abwehr nicht gefährlich wurden. Als die Frou trotzdem zusammenbrach, glaubte er, fie getötet zu haben, hinein. In der Münzstraße ließ er plötzlich halten. Der Chouffeur, dem seine Aufregung schon aufgefallen war, fragte ihn, was denn vorgekommen fei. Als Hein ermiderte, er habe an seiner Frau eine Bluttat begangen, ließ der Chauffeur ihn von einem Schupobeamten des 7. Reviers festnehmen. Hein räumte den Anschlag ein und wurde der Kriminalpolizei zugeführt. Die Frau war unterdessen auf der Rettungsstelle verbunden worden und hatte auf dem 218. Ravier Anzeige erstattet. Sie konnte nach Hause entlassen werden.

Ueber Baltanpolitik und der Friede Europas   spricht auf Ver­anlassung der paneuropäischen Union Dr. J. R. Keim am Freitag, 20 Uhr, im Bankettiaal des Rheingold( Potsdamer Platz  ).

" Bolt und Zeit", unfere illustrierte Wochenschrift, liegt ber heutigen Bostauflage bei.

Metallindustrie des Ruhrgebiets ließ sich von den Direktoren und Syndizi der Schwerindustrie ins Schlepptau nehmen.

Oder sollen wir an die Aussperrung in der Zigarren industrie erinnern? Unternehmer, die ihre Arbeiter und Ar­beiterinnen bei unmenschlichen Hungerlöhnen ausbeuten, sperren diese verelendeten Arbeiter aus, meil irgendwo andere Arbeiter Lohnforderungen gestellt hatten.

Sh England sind die Gewerffd; aften infolge der Niederlage im Bergarbeiterstreit in einer gewissen Depression. In Deutsch­  ( and würden die Unternehmer diese Depression ausnutzen, um mög­lichst viele soziale Errungenschaften zu beseitigen. Die englischen Unternehmer fehen aber voraus, daß nach einer Depression ein 2ufstieg zu erfolgen pflegt. Sie fagen fid; alio, daß es flüger ist, jetzt schon durch Konzessionen sich zu verständigen, als durch Kämpfe fich diese Konzessionen abzwingen zu lassen. Die englischen Unternehmer find Kapitalisten, die auf ihren Profit sehen. genau so wie ihre deutschen Kollegen. Sie haben, vor diesen aber die Klugheit voraus, die man im Gebrauch der Demokratie ermirbt.

Der erste Eindruck in London  .

London  , 13. Januar. Das Hauptthema der Blätter bildet die gestern begonnene Industriefriedenskonferenz zwischen Vertretern der Arbeitgeber und dem Generalrat des Gewerkschaftskongresses. Die Blätter äußern ich optimistisch. Sie heben hervor, daß, die gestern anwesenden Unternehmer ein Kapital von einer Milliarde Bfund perireten, wäh rend die beteiligten Gewerkschaftsführer 4300 000 2rbeiter hinter sich haben. Der Vorsitzende Sir Alfred Mond   schlua in seiner Eröffnungsrede die gemeinsame Erörterung neuer industrieller

Schweres Explosionsunglück in Japan  . methoden und industriellen Suiammenichiuifes

18 Arbeiter getötet.

Jn kurume in Japan   hat sich nach einer Meldung aus Tokio  eine furchtbare Erpiofion in einem Fabrifgebäude ereignet. Dabei sind 18 Arbeiter umgekommen und zahlreiche Personen verletzt

worden.

Verheerende Flutwelle in Brafilien.

6000 Menschen obdachlos!

Aus Rio de Janeiro   wird gemeldet, daß Arrasanahn im Staate Minis durch ein riesige Flufwelle vollkommen ver­nichtet wurde. Das Wasser soll am Donnerstag 10 Meter hoch in den Straßen gestanden haben. Angeblich sind durch die katastrophe 6000 Menschen obdachlos geworden.

Arbeitskämpfe in Amerifa. Polizei schießt auf Demonftranten.- 6 Zote.

Etna 750 streitende Bergleute in Denver  ( Kalifornien  ), darunter zahlreiche Frauen, wollten sich zu Verhandlungen zu dem Amtsgebäude von Walsenburg begeben und eine Abordnung entsenden. Vor dem Gebäude wurden die Demonstranten jedoch von einem Polizeiaufgebot mit Mafd inengewehren aufgehalten, Die Polizei feuerte auf die Menge, wobei sechs Personen geföfet und vier verwundet wurden. Die Demonstranten zogen sich flucht­artig nach einem Versammlungslokal und in die umliegenden Häuser zurück. Wie behauptet wird, sollen die Streifenden aus den Häu­fern auf die Polizei geschossen haben. Darauf wurde die ganze Gegend von der Polizei umstellt, die Verstärkungen von außerhalb angefordert hat.

Chamberlins neuer Rekordversuch.

nor fowie die Erörterung des Problems der Bermehrung der Ar. heitslosigkeit durch neue Erfindungen, der Pen­sionen, der Wohnungsfrage, Wohlfahrt und der 2r= beitslosenversicherung, der industriellen Erzie= hung und der Vermeidung von Industrie frisen. Zur Brüfung dieser Fragen wurde ein Ausschuß von Unternehmern er­

nannt; die Gewerkschaftsführer erklärten sich bereit, einen ähnlichen Ausschuß zu ernennen.

Berhandlungen für die Behördenangestellten.

Die Einigungsverhandlungen zwischen den Angestelltengewerf. fchaften und dem Reichsfinanzministerium bezüglich der Angleidung der Bezüge der Behördenangestellten an die Reichsbesoldungsord nung haben befanntlich zu feiner Einigung geführt, so daß in ein Schlichtungsverfahren eingetreten werden mußte. Es ist nunmehr vom Reichsarbeitsminister Prof. Dr. D. Möllendorf als Schlich­ter bestellt worden, der mehrere Jahre Leiter des Paritätischen Aus­schusses gewesen ist. Die Schlichtungsverhandlungen werden jedoch nicht vor Anfang Februar beginnen, da Dr. v. Möllendorf sich zurzeit in Genf   befindet.

Jubilarfeier der Handelsarbeiter.

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Die Sektion I des Deutschen Verkehrsbundes( Handelsarbeiter) veranstaliete am Sonntag im Saulbau Friedrichshain   zu Ehren ihrer Jubilare eine Feier, die einen sehr guten Verlauf nahm. Außer den 110 Mitgliedern, die bis Ende 1927 auf eine 25jährige Orga. nisationszugehörigkeit zurückblicken fonnten, waren von den 354 älteren Jubilaren auch fast alle mit ihren Ange­hörigen und Bekannten erschienen. Mit einem so starten Besuch hatte anscheinend auch die Sektionsleitung nicht gerechnet, so daß zeit­weise in den gesamten Räumen eine beängstigende Fülle herrschte.

Trotzdem verlief die Veranstaltung aber in vollster Harmonie. ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm, das von ersten Kräften Berliner   Barietés und Theater bestritten wurde, sorgte für eine angenehme Unterhaltung der Festteilnehmer und ließ keine Langeweile aufkommen.

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Nach einem Orgelvortrag somie einigen Gesangsdarbietungen des befannten Ebert Manz Quartetts sprach der Bevoll gemächtigte Genosse Ortmann den Jubilaren im Auftrage der Organisation den Dant aus für ihre aufopferungsvolle Arbeit, die fie im Interesse der Organisation in guten und schlechten Zeiten geleistet

Jew York. 13. Sanuar. Clarence Chamberlin  , der gestern vormittag erneut startet ist, um den deutschen Beltreford im Dauerflug zu brechen, befand sich heute morgen noch immer in der Luft