Der Reichstag trat heute um 3 Uhr nodomittags wieder zufammen, um die Etotrebe Söhlers entgegenzunehmen. Der Reichsfinanzminister warf in feinen Ausführungen zur Begründung des Etats zunächst einen Rüdblid auf die Verhältnisse vor einem Jahre. Damals mußte die Wirtschafts- und Finanzlage Deutschlands mit großer Gorge erfüllen. Daß dennoch die an das Reich gestellten Anforderungen im Laufe des Jahres 1927 erfüllt werden konnten, liegt an bem nicht vorausfehbaren Aufschwunge, den das Wirtschaftsleben genommen hat. Die Produktionsziffern hoben fich fast auf allen Gebieten. Die Wirtschaft war überraschender. weise in der Lage, nach und nach fast die gesamten 1,5 millionen Arbeitslosen in fich aufzunehmen. Das Tariflohnniveau des deutschen Arbeiters stieg. Die Zahl der Konturje fant. Die Spareinlagen stiegen. Ein Jahr guter Ronjunttur liegt hinter uns. Es hatte für die Reichsfinanzen zwei erfreuliche Ergebnisse. Einmal murden für die Erwerbslosen statt der vorgesehenen 450 Millionen mur 270 Millionen Marf verbraucht. Die zweite Folge war ein erhebliches Mehrauffommen an Steuern und Verbraudeabgaben: gegenüber dem Haushaltsjoll ein Mehr von über 500 Millionen. An die Länder ist gegenüber der Garantiefumme eine Mehrüber weisung in Höhe von 83 Millionen in diefem Dreivierteljahr erfolgt. Das Gesamtergebnis dürfte fein, daß neben einer recht erheblichen Mehrüberweifung an die Länder dem Reiche ein Mehrauffommen von nicht unter 500 Millionen verbleibt,
Der Mehrertrag wird zum allergrößten Teil durch den Nach= tragshaushalt aufgezehrt merden. In diesem werden rund 160 Millionen für die Erhöhung der Kriegsbeschädigten- und Beamtenbezüge angefordert, ferner 160 Millionen für die Barzahlungen nach dem Kriegsschäden- Schlußgefeß. Dazu kommen Be träge für das Weftgrenz- und das Ostpreußenprogrammm, für Unt wetterschäden in Sachsen , Bommern uso. Insgesamt wird der Nachtragshaushalt nicht unter 500 millionen erfordern, so daß noch 150 bis 180 millionen Mart an Ersparnissen verbleiben werden. Das Wirtschafts- und Aufräumungsjahr 1927 wird also trok der Mehrbelastungen einen Ueberidhus etwa in gleicher Höhe erbringen, mie es ihn aus dem Jahre 1926 übernommen hat. Bon dem zu ermartenden Ueberschuß find 160 Millionen in den Etat für 1928 eingestellt worden. Sollte ein höherer Ueberschuß erzielt werden, fo wird der Rest zur Abdeckung des noch immer hohen Anleihe: bedarfs verwandt werden.
Der Minister geht zum
Etat für 1928, dem ersten Etat mit der Normalbelastung des Dawes- Plans ,
über. Man fann ihn mit Recht als Etat der Sparfamteit bezeichnen. Trok neuer zwangsläufiger Ausgaben ist es gelungen, ihn ahne Steuererhöhung zu balancieren. Der Nettobedarf des Reiches für seine gesamten Berwaltungszwede, der vor dem Kriege rund 2.4 Milliarden, im Jahre 1926 rund 2,5 milliarden betrug, ist in dem neuen Ebat auf rund 1,7 milliarden gejunten. 3m außerordentlichen Etat ist erreicht, daß feine neue An. Teiheermächtigung erforderlich ist. Der Chat für 1928 fchließt im Ordinarium mit 9,356 milliarden, im Ertraordinarium mit 146 Millionen, zusammen mit 9,5 milliarden in Einnahme und Ausgabe ab. Das bedeutet zusammen ein Mehr von 367 Millionen gegenüber dem Vorjahre, also ein Mehr, das noch nicht die Erhöhung der Reparationslaft mit 396 millionen erreicht. Unter Berücksichti gung des poraussichtlichen Jitergebnisses des Jahres 1927 wird die Gesamtausgabe des Jahres 1928 fogar rund 100 Millionen niedriger jein. Das Steuerauftommen ist gegenüber dem Soll von 1927 um 942 Millionen höher geschäkt. Diese zunächst erfdyredende Höher. fägung gewinnt ein anderes Aussehen, wenn man berüdfichtigt, daß das tatsächliche Auftommen pon 1927 allein ein Rettomehr nen menigstens 500 eittionen für bas Reich ergeben wird. Die Schäßung des Steuerauffommens mirb bebingt burch die Beurteifung der wirtschaftlichen Bage. Die Konjunktur fcheint ihre Höhe erreicht zu haben, es liegen aber eine Anzeichen dafür vor, baß sich ein erheblicher Ridichlag oder gar eine rise por bereite. Mit Rücksicht auf die 3ollfentungsattion ift das Bollaufkommen des Jahres 1928 um 150 millionen niedriger eingefeßt worben. Ein besonders schwieriges Kopitel bilbet besonders die machsende Berfchuldung der Landwirtschaft Die Regierung hält eine baldige Lösung dieser außerordentlich
fchwierigen Lage für erforderlich.
Die Einkommen- und Körperschaftssteuern werden zusammen auf 3450 Millionen geschäkt, 430 Millionen mehr als das Soll des Jahres 1927. Don diefem Mehr entfallen 100 millionen auf die Cohnftener.
Bei der herauffehung der Schäzung der Imsaksteuer cuf 1050 Millionen, 150 Millionen mehr als das Soll von 1927, ift zu berüdsichtigen, daß durch den Uebergang zu den Bierteljahres zahlungen im Jahre 1927 die Umane zmeier Monate ausfallen. Das bedeutet für 1928 einen mehrertrag von über 100 millionen
Der Minister ging dann auf die einzelnen indirekten Steuern ein, deren Ertrag im allgemeinen nach dem Istergebnis des Jahres 1927 geschägt worden ist. Der aus 1926 und 1927 über. nommene Anleibebebarf fei ber dunkelste Bunft in der Etat- und Finanslage des Reiches. Der Kurs der im Frühjahr 1927 beaebenen Reidsanleihe babe fortgefekt gestützt werden müssen,
auftommen an Beiträgen und Zuschüssen habe 1927 hierfür 3,5 Milliarden erreicht gegen annähernd 1,4 Milliarden im Jahre 1913.
Da im Jahre 1929 die Reparationslaft um weitere 300 MilTionen steigt, fagt der Minister eine erschlechterung des Haushalts für 1929 noraus. Zur Dedung tomme aber eine Erhöhung der Steuersäge in teiner Weise in Frage. Von besonderer Bedeutung werde es fein, ob durch eine umfassende Umorganisation der Berwaltung des Reiches wesentliche Erivarniffe erzielt werden fönnen. Nicht nur die Rücksicht auf die Wirtschaft, sondern auch die Berhältnisse des Reiches selbst müßten mit unerbittlichem Zwang bazu führen, in der Frage der großen Reform auf dem Gebiete des Verhältnisses zwischen Reich und Ländern und einer Reform der öffentlichen Verwaltung zur Tat zu formen. Das Reich will mit der Zusammenlegung von Behörden vorangehen. 3n erster Linie follen die fleinen Candesfinanz- und Finanzamter, Oberpoffdirektionen, Hauptverforgungsämter usw. aufgehoben werden. In verschiedenen deutschen Ländern soll die Zahl der Finanzämter verringert werben. Der Vereinfachung der Berwaltung dient auch die auf Wunsch der Länder eingeleitete Uebernahme der Landessteuerverwaltung einzelner Länder auf das Reich. Diefert Gedanken dienen auch die neuen Borschläge, die die Reichsregierung demnächst dem Reichsrot wegen der Erridtung eines Reichs= Derwaltungsgerichts unterbreiten will.
Nach der Ministerrede wird um 17 Uhr die Weiterberatung auf Freitag, 14 Uhr, vertagt.
Hengst oder Motor?
Pferdedebatte im Landtag.
Der Landtag führte am Donnerstag zunächst die Einzel beratung der einzelnen Titel des Forstetats zu Ende. Das Haus weist den angefochtenen Titel( 70 000 m. für Neubauten der Oberförstereien) an den Hauptausschuß zurüd. Die Abstimmungen finden am Freitag statt.
Es folgt die zweite Lesung des Gestütsetats. erstatter Abg. von Plehwe( Dnatl.).
Bericht
Abg. Dr. Hösch( Dnatl.) fezt sich für die Hebung der Pferde zucht im Intereffe der Landwirtschaft ein. Die Motortraft habe fich in der Landwirtschaft nicht bewährt.(!)
Abg. Roeingh( 3.): Die Förderung der Pferdezucht ist deshalb nötig, weil die Motorkraft die Pferdekraft nicht ersehen fann. Amerita, wohl das Land des größten technischen Fortschrittes, hat insgesamt noch 26 Millionen Pferde. Das ist ein Beweis für die größere Wirtschaftlichkeit des Pferdes gegenüber dem Lastkraftwagen.
Landwirtschaftsminister Dr. Steiger: Ein weiterer Abbau der Hengstzahl ist undurchführbar. Wir sind bereit, die Anschaffung von Brivathengsten durch Gewährung von Darlehen weiter zu unterstügen. In der Großstadt behauptet das Pferd noch feinen Plaz.(?) In der Landwirtschaft wird der Motor das Pferd nicht verbrängen. Es darf nicht heißen: Motor oder Pferd, sondern: Motor und Pferd!
Abg. Kellermann( Komm.): Die Verwendung der RennwettSteuer für Staatspreise ist ein unerhörter Standal
Abg. Flögel( Wirtsch. Bgg.): Der Motor wird das Pferd nicht verbrängen. Die private Pferdezucht muß nom Staate mehr unter. ftügt werden. Vor allem verlangen wir ausreichenden Zoll ihuh, der auch den Bauern zugute fommt.
Abg. Peters.Hochdonn( Soz.): Mir münschen Auskunft darüber, wie hoch die Zahl der Stuten an faltem und an warmem Blute ift. die in den ben staatlichen Gestüten gededt worden find. Mir find der Auffassung, baß auch in mittleren und fleineren Landwirtschaft. lichen Betrieben der Dotor das Pferd mehr und mehr perbrängen wird. Damit behaupten wir feineswegs, daß das Pferd für die Landwirtschaft seine Bedeutung verloren hat. Gegen den Hochschutzoll für Pferde wenden wir uns mit größter Entschiedenheit. Bir tommen ohne Pferdeeinfuhr einfach nicht aus; allein im Borjahre sind 27 000 Stüd eingeführt worden. Auf meine Anfrage hat die Schultheiß- Bazenhofer Brauerei erflärt, daß sie aus dem Ausland die schweren Arbeitspferde so lange beziehen muß, Für Rennpferde hat meine Frattion nichts übrig. Für die Züchtung als im Inland ein gleichwertiges Gebrauchspferd nicht gezüchtet ist. fräftiger Gebrauchspferde werden wir gerne Mittel bereitsteller. ( Beifall bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Stendel( D. Bp.): Die Motorisierung der Land mirtschaft ist noch nicht so weit vorgeschritten, daß die Pferdezucht abgebaut werden fann.
Abg. Wachhorst de Wente( Dem.): Das Pferd wird auch in Zukunft für den landwirtschaftlichen Betrieb unentbehrlich sein. Aber auch die Motorisierung hat zweifellos Fortschritte gemacht. Der Bedarf an Gebrauchspferden ist dadurch erwiesen, daß die Einfuhr sich im legten Jahre verdoppelt hat.
für Groß- Berlin
ftets an das Begirisjefretariat 2. Sof, 2 Erep. rechts, zu richten.
2. Rreis Tiergarten. Der Rurfus der Arbeiterbildungsfoule fonnte am Montag leiber nicht beginnen, da uns das vorgesehene Simmer im Bezirksamt nicht zur Verfügung stand. Der Rurfus Die Kulturpolitit der Gozialdemokratie", Lehrer Genosse Erwin Marquardt, beginnt num bestimmt am Montag, 23. Januar, 191 Uhr, im Lotal von Ariger, Butligstr. 10. Zahlreicher Besuch wird erwartet.
3. Kreis Webbing. Heute, Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, im Bazen hofer Ausschant, Chauffeeftr. 64, Kreismitgliederversammlung. Bortrag: " Die tommenden Wahlen und die wirtschaftspolitische Lage. Refezent Artnr Crispien, M. b. R. Ale Genoffinnen und Genoffen des Arcises müssen erscheinen.
6. Kreis Krenzberg. Bezirksverordnetenfrattion: Die für den Stadtverord. neten Braun für Sonnabend, 21. Januar, vorgesehene Veranstaltung findet richt statt. 7. Recis Charlottenburg. Ingenblommiffion: Sonnabend, A. Januar, 19 Uhr, im Jugendheim Rosinenstz, 4, Gigung. Jede Abteilung muž Dertreten fein. 8. Kreis Spanban. Unsere Genoffinnen und Genoffen, die Mitglieder des Berbandes für Freidenfertum und Feuerbestattung sind, werben zu einer Bersammlung heute, Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, nach dem Turinzimmer des Ratskellers eingeladen. Aeußerst wichtige Tagesordnung. Kein Mit glied darf fehlen. Auch die Siemensstädter Genossen milfsen daran teilnehmen. Der Kreisvorstand. 9. Kreis Wilmersborf. Abteilungsleiter: Die Handzettel und Blatate für den Republikanischen Abend sind heute, Freitag, nachmittags, von Reels. Solsteinische Str. 60. abzuholen.
13. Kreis Tempelhof . Sonnabend, M. Januar, 20 Uhr, Fraktionssisung, Dorffir, 42, 20. Kreis Reinidendorf. Sonntag, 22. Januar, 17 Uhr, in der Aufe der Grünthaler Str. 5, Filmvorführung: Die Kinderrepublit Geekamp." Eintritt 30 Bf. Einlaß 16% Uhr. Jedes Parteimitglied muß den Film gefehen haben.
Heute, Freitag, 20. Januar:
53. Abt. Charlottenburg . Ab 18 Uhr Flugblattverbreitung zur Ronfumwahl im Lokal Lug, Suttenftr. 26.
Morgen, Sonnabend, 21. Januar:
10. Abt. 19 Uhr bei Trümper, Flensburger Str. 3, Borstandsfizung.
Unt
20 Uhr ebendort Funktionärsizung. Wichtige Tagesordnung. Erscheinen aller Funktionäre dringend erforderlich.
24. bt. Die Bezirksführer werden ersucht, Connabend ebend, spätestens Sonntag früh, wichtiges Material von ihren Gruppenführern in Empfang zu nehmen. 101. bt. Treptow . Ab 17 Uhr Flugblattverbreitung für die Konsumwahl. Anschließend Arbeitseinteilung. Die Bezirksführer laden ein. 123a. bt. Raulsborf- üb. 19% Uhr im Lofal Sanssouci, Jahresmitglieder. versammlung. Neuwahl der Abteilungsleitung. Bollzähliges Erscheinen fämtlicher Mitglieder wird erwartet, 139a. Abt. Segel. Freie Scholle: 19% Uhr im Schollenkrug AbteilungsversammBortrag: Yung. Gittlichkeit unb Strafrecht." Referent Dr. Julius Mofes, M. d. R. Vollzähliges Erscheinen wird erwartet. Sympathi flerende, besonders Frauen, find herzlichst willkommen. 140. bt. Borsigwalbe. Achtuna! Die Feroffen treffen sich 16 The Woitschach, Ernststr. 1, zur Flugblattverbreitung.
Am Sonntag.
22. Januar, beteiligen sich die Genossen an der Wahl der Konsumgenossen fchaft. Petershagen . 19 Uhr bei Mabel Mitgliederversammlung. Neuwahl des Bor, ftandes. Anschließend Monatsversammlung. Gäste willkommen. Tagesordnung: Vortrag des russischen Genoffen J. Schwarz:„ Die Zustände im heutigen Rußland ."
Sonntag, 22. Januar:
6. Abt. Mitglieder ber 1. und 55. Berkaufsstelle der Ronsumgenossenschaft treffen fich 8 Uhr in den Bahllokalen.
14. Abt. 16. Abf.: Die Genossen der Berkaufsstelle Ramlerftraße treffen sich 81 Uhr bei Gottschalt, Butbuffer Str. 24, zur Wahlarbeit.
47. Abt. Alle Ronsummitglieder treffen fich von bis 18 Uhr zur Wahlarbeit bei Lier, Naunynfte. 9, zur Wahlarbeit.
58. Abt. Charlottenburg . 10 Uhr im Lofal Bug, Huttenftr. 26, Wahlarbeit. Alle Genoffinnen und Genossen müssen erscheinen. 80. Schöneberg , 81. Abt. Friebenau. Die Mitglieder der Ronfumgenossenschaft wählen am Eonntag von 9-13 Uhr bei Rlabe, Sanbjernfte. 60-61, die Lifte Genoffenschaftseufbau". Nur Mitgliedsbuch legitimiert.
106. Abt. Johannisthal . Das Wahllotal befindet fich bei Schreiner , Friedrichftraße 6. Die Genoffen werden ersucht, sich an der Wahlarbeit su beteiligen. 108. Abt. Rövenid. Die Genossen der Dammvorftabt wählen bei Oskar Schuls, Bahnhofftr. 34; Siedlung Uhlenhorst, nördlich ber Bahn von Ravenid, wählen bei Domte, Mahlsdorfer Str. 1; Riehoorstabt bei Fiebach, Müggel. heimer Str. 1: Köllnische Borftabt bei Bemert, Rubower Str. 29. Umr 9 Uhr müffen alle Genoffen zur Wahlarbeit erscheinen.
Frauenveranstaltungen:
2. Roeis Tiergarten. Montag, 28, Januar, 19% Uhr, bet Berger, Senekom Ede Sagomftraße, Bortrag des Genossen Dr. Löpi über Sozialiftife Dittatur. Alle Genoffinnen find herzlichst eingeladen.
4. Reels Prenzlauer Berg . Eonnabend, 21. Januar, 1915 hr, in ber Aula bes Luifen städtischen Gymnafiums, Gleimfte, 49, Film unb Bortragsaberb: 1. Der Kreuzzug des Weibes." 2. Bortrag ber Genoffin Klara Bohm- Schuch, M. b. R. Ratten au 30 Bf. bas Stüd find bei den Abteilungsleiterinnen zu haben.
Kinderfreunde Groß- Berlin. Reinidendorf, der am Sonntag, 22 Januar, in der Schule Grünthaler Straße Azeis Webbing: Wir bitten unsere Genossen, fich am Filmabenb des Kreises ftattfindet( und zwar um 19 Uhr), 34 beteiligen.
Jungfozialisten:
Gan Berlin- Brandenburg. Cannabend und Sonntag, 21./22. Januaz, im Breußischen fanblag, Bring Albrecht- Ste. 5, 8immer 12, Rurfus: Soziologie der Klaffenjuftig. Referent Genoffe Dr. Eruft Fräntel, Düzzenberg, Metallarbeiterschule. Beginn Sonnabenb 18 Uhr, Sonntag befelbft 9 Uhr Gauleitungsfizung, ab 10 Uhr Fortiehung des Rurfus. Bartel- und Arbeiterjugend- Genoffen find hierzu eingelaben.
Gruppe Wedding- Gesundbrunnen: Seute, Freitag, 19% Uhr pünktlich, Be
glieber ift Bilicht. Der Gruppenabenb jäät aus. Gruppe Ciben: Heute,
Abg. Frau Wohlgemuth( Soz.): Die technische Entwicklung wird auch dem Motor in der Landwirtschaft Geltung verfchaffen. Troßteiligung an der Kreismitgliederversammlung ber Partei. Erscheinen aller Mit. dem wird natürlich die Züchtung eines gesunden ArbeitsTrakehnen nicht ausschließlich Warmblut, sondern für die Bauern pferdes betrieben werben müssen. Wir wünschen, daß in brauchbare schwere Arbeitspferde gezogen werden. Leider ist unser Antrag, von den 9 Millionen der Rennmettsteuer, die für Staatspreise bei privaten Rennen ausgefekt sind, drei Millionen abzuftreichen,
Freitag, 20 Uhr, im Jugendheim Bordste. 11, Literarischer Abend: Johannes R. Becher ." Gruppe Mitte: Der Gruppenabend fällt heute, Freitag, aus. Wir besuchen die Bezirksverordnetenversammlung des Rreifes Mitte. Treff puntt 18 Uhr vor dem Rathaus, Rönistrage,
um nicht zu start abzufinden. Der Kaffenbestand, der Ende beamten dürfen nicht mehr auf Rebenverdienst angewielen fein, Vorträge, Vereine und Versammlungen.
1924 noch eine Milliarde betrug, merde Ende 1928 nur noch 200 Millionen betragen. Im Laufe des Jahres 1928 würden die für 3wede des Extraordinariums verausgabten Raffenmittel erfeßt werden müssen.
Ob der Anleihemartt die Begebung von Reichsanleihen 1928 aulaffen merde, stehe noch nicht fest, unter allen Umständen werde man aber der deutschen Wirtschaft und der Reichsbahngesellschaft als Kreditsuchenden den Borrang lassen müssen. Der Minister erklärte dann, er balte es für richtig, die Aus aaben, die Berte für die Bufunft schaffen, nicht aus Steuern und Abgaben zu bestreiten, fondern auf Anleihe zu fibernehmen. Dieser Grundiak müffe aber feine Grenze in der Aufnahmefähigkeit des inländischen Marktes finden. In außerordentlichen Etat habe sich eine Sürzung der Ausgaben um mehr als mei Drittel erreiden laffen. Im ordentlichen Etat sei das nicht möglich gewesen, meil dort die Ausgaben zum größten Teil zwangsläufig feien. Die Reichsregierung polle nur solche Auslands anfeiben begünstigen, die unaufschiebbar sind und produttiven 3weden dienen.
Der Reichsfinanzminister erinnerte dann an die Andeutung des Reparationsagenten, daß erwogen werden müsse, die deutschen Reparationsverpflichtungen endgültig au regeln auf absoluter Basis und ohne Kontrolle von außen. Dazu erklärte er:
Eine ungelöste Revarationsfrage ift das Grundübel, an dem nicht nur das deufiche Bolt, fondern auch die anderen in die Weltwirtschaft eingeordneten Bölfer leiden. Jede Lösung der Reparationsfrage, die fich mit den wirtschaftlichen Gefehen in Widerspruch fest, ist zum Mißlingen verurteilt.
Der Minister erörterte bann als eine her zwangsläufigen Aus gaben bie Aufmenbungen für die Sozialpolitif. Das Gesamts
fondern fie sollen von vornherein so entlohnt werden, daß fie beiter auf den staatlichen Gestüten, die nach dreißigjähriger menschenwürdig leben tönnen. Landwirtschaftliche Ar. Dienstzeit im Alter von 70 Jahren arbeitsunfähig wurden, bekommen iegt fage und schreibe 8 m. monatliche Unterstüßung.( hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Besondere Aufmertfamfeit muß auch den Wohnungsverhältnissen der Landarbeiter auf den Gestüten zus gewendet werden. Die Anstellung der Gestütsanwärter fordert zur Kritit heraus. Wir haben festgestellt, daß es hier nicht nach der Reihe oder nach der Befähigung geht, sondern nach der Mitgliedschaft im Stahlhelm.( Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Abg. Henkel( 3.) hält den Optimismus der Lintsparteien bezüglich einer raschen Motorisierung der Landwirtschaft für unbegründet.
Abg. Kasper( Komm.) fritisiert die Zustände im Buchmachergewerbe, die sich in verhältnismäßig furzer Zeit zu einem Herd der Korruption entwidelt hätten. Die Buchmacher hätten sich dagegen gewehrt, ihre Pfründe zu verlieren, indem weitere selbständige Buchmachertonzessionen an ihre Gehilfen erteilt werden. Besonders hätten die Zentrumsabgeordneten Blant und Zeitscheid in unzuläffiger Weise durch ihre Berbindungen im Landwirtschaftsministerium Buchmachertonzessionen besorgt. Die SPD. ftüße diese Cliquenwirtschaft.
Landwirtschaftsminister Dr. Steiger: Ich weise den Vorwurf, daß Beamte des Ministeriums in der Buchmacherangelegenheit im zulässig gehandelt hätten, mit Entschiedenheit zurüd und verweise auf meine Erklärung, die ich seinerzeit abgegeben habe.
Abg. Teitscheid( 3.): Ich gehe nicht sachlich auf die Ausführun gen des Abg. Kasper ein. Wegen der gegen mich in der Presse erhobenen Borwürfe habe ich Strafantrag gestellt.
Schluß der allgemeinen Aussprache. Nach der Einzelberatung vertagt sich das Haus auf Freitag 12 Uhr.
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Reichsbanner Schwarz Rot- Gold Gefäftsstelle: Berlin G. 14, Sebastianstr. 37/38, of 2 St. Steglig( Ortsverein), Jungmannschaft: Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, Berfammlung im Jugendheim Albrechtstr. 46( unweit Stabtpart). Efeinen Pflicht. Sonnabend, 21. Sannaz. Friedrichshain , Kameradsdjait Büsching: 19% Uhr Kameradschaftsversammlung bei Bensch, Bederftr. 15. Meferent Ramerad Ritter:„ Die politische Lage unb bie fommenden Wahlen." Kreuzberg : 20 Uhr Gigung der Funktionäre mit erweitertem Borstand in alter Befehung) bei Krepp, Blanufer 76, Sonntag, 22. Januar. Rentin Beig: 10 Uhr Treffen Schüßenbaus Neukölln. Treptow ( Ortsverein): Evozier gang zum Sportpalast. Treffen 13% Uhr Marktplas Oberschöneweide( 3irl). Röpenid: 9-12 Uhr Zusammenlunit im Wilhelmshot, Hirschgartenstr. 1, Sport.
Typographisches Drdiefter. Direktion: Erich Gutzeit. Uebungsabend jeden Freitag 20 Uhr im Gängerheim( lastaften) in Reukölln, Hermannſte. 199. Gesucht Bas, Pofaune, Trompete, Oboe, Fagott. Mieterbunb Marienborf, e. B. Deffentliche Bersammlung am Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, in Mariendorf , Chauffeeftr. 283. Es spricht Landgerichts. direktor Ruben über Wohnungsbau und Hausginssteuer." wir mit einem neuen Anfängerfurfus in der Turnhalle Esmarchstr. 18. Leichte Turnschuhe find mitzubringen. Anmeldungen für ben Rurfus werden noch entgegengenommen.
Boltstanztreis Prenzlauer Berg . Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, beginnen
Bittoriagarten, Wilmersdorf , Bilhelmsaue 114-115. öffentliche Mieteverfamm Mieterserein bes Groß- Berliner Beftens. Freitag, 20. Januar, 2014 Uhr, lung. Rechtsanwalt Dr. Goezel:„ Der jebige Stand der Mieterschußgefez. gebung, und was wird der Reichstag tun Freie Aussprache.
Gertrud Bäumer spricht im Rahmen der Arabemie für soziale und pabagogische Frauenarbeit über Das Führerproblem". Sie wird dabei behandelu: aeftigen Führer und das Führertum in der Peligion. Die Vorträge finden Enpen des Führers, Bädagogik als Führung, den Politifer als Führer, den Mittwoch, 25. Sanuar, am 1., 8., 15. und 22. Februar, 20 Uhr, in der Aula der Chamiffa- Schule, Berlin W. 30, Barbaroffaplak 5, ftatt. Es find nur noch eine befchränkte Anzahl Ratten für die Vortragsreihe vorhanden. Sie find zum Breise von 12 m.( numeriert) und zum Breise von 6 M.( unnumeriert) dur die Geschäftsstelle der Akademie für foziale und pädagogische Frau- rarbeit, Berlin 98. 30, Barbaroffaftr. 65, Telephon: Notendorf 1163, au beziehen,
Deutifer Esperanto- Burb, Ortenrupné Brelin. Freitag, 20 Januar, 20 Uhr, Ponditorei Dobrin. Badefer Markt: Vebungsabend. Gäfte mitommen. meinsam mit bez tierärztlichen Gesellschaft Dienstag, 24. Januar, im Sngieni. Perliner Gelelimaft für äffentlie Gefundheitspflege, e. B. Siguna gr
fchen 3nftitut, Dorotheer ftr. 28.