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Neue Freunde des Parlamentarismus.)

Im Lager der Konservativen.

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Sadistische Gefängnisgreuel.

Das Märtyrertum Georgiens .

Uns mird Dom Zentralfomitee ber Georgischen Sozialdemo. I Tage in diesem Zustand und ohne Nahrung zubringen mußte. Täg­lich fam der sogenannte Untersuchungsrichter zum angeblichen Berhör. Bochenlang wurde sie auf solche Weise gequält, um dann nach Tiflis ins Strafgefängnis übergeführt zu werden.

Selbst die geschworenen Gegner des parlamentarischen Re­gierungssystems müffen fich beugen vor dem fachlichen Erfolg, den die demokratifah parlamentarische Ueberliefe= rung im Bolfe erzielt. Sogar das Blatt der offenen Monarchisten, die zwar deutschnationale, aber in erster Linie preußisch- tonservativetratijchen Bartei folgendes mitgeteilt: Kreuz- Zeitung " schwenkt zu den Anhängern bes Parlamentarismus unt. Freilich zunächst nur für Schweden . Dort hat nämlich jeht die Reichstagseröffnung in den landesüblichen Formen statt gefunden. Ueber sie läßt das Weftarp- Blatt sich einen ausführlichen Bericht schreiben, in dem anschaulich geschildert wird, wie der deutsche Gefanbie im blauen Diplomatenfrad" erscheint, während der deutschösterreichische Vertreter nur im einfachen Frad" auftritt, den bei dieser Gelegenheit auch die Abgeordneten tragen. Sogar die Sozialdemokraten!

Schließlich aber bricht die Erkenntnis und das Geständnis durch: Auch die sozialdemokratischen Reichstagsboten treten hier in diesem Bande eines traditionellen Barlamentaris mus mit der Sicherheit und Würde auf, welche die Tradition des schwedischen Boltes verlangt. Lärmszenen von Kommunisten wären hier undenkbar.

In

In Deutschland hat die Raste, die heute noch von der reuz- Beitung" vertreten wird, gemeinsam mit dem Hohenzollern­tum die Entwicklung eines traditionellen Barlamentarismus" verhindert, bis der Novembersturm sie hinmegfegte. Schweden hat der demokratische Bollscharakter ein halb. absolutistisches Stönigstum gar nicht erst aufsfommen lassen. Und als der gegenwärtige König es vor einigen Jahren einmal unternahm, selbständig in die Bofttir einzugreifen, in bem er an eine Bauern­demonstration eine aggressive Rebe hielt, da wurde er von der Regierung und vom Barlament gleich so zurechtgewiesen, daß ihm die Luft zu einem zweiten Berfuch in gleicher Richtung verging.

Das ist der traditionelle Barlamentarismus" in Schweden . Bie Sozialdemokratie wacht bort mit gleichem Eifer über die Rechte des Boffes, wie die deutsche Sozialdemokratie in unserem Lande. Es wird nichts anderes übrig bleiben, als daß die Konservativen im Deutschen Reiche den Parlamentarismus genau fo schätzen lernen, wie sie ihn schon für Schweden verehren!

Kaiser- Fasching.

Der Fasching ist eröffnet, die Ausleje der Kaifertreuen hat ihre Raifergeburtstagsfeier abgehalten. Im fleinen Saal der Sing alabemie. Gefchloffene Gesellschaft, veranstaltet von der Zeitschrift ..Der Aufrechte". Für die Kostüme sorgten Generale und General­leutnants der Kaiserlichen Armee sowie die hohen Herrschaften":

Jubet rauscht auf, branbet wie eine immer wiederkehrende Belle: Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Friedrich Sigismund, Brinz Osar und prinzlichen Kinder find erschienen, eine feine Prinzessin

tmb einen allerliebsten fleinen Brinzen."

Ein Generalleutnant a. D. Wächter sprach über das bamals, ..als mir noch Freude an unserem Kaiser hatten, um ben uns bas Ausland beneidete".

Pfarrer Krummacher aus Boisdam feierte Wilhelin und Her: mine. Es war also eine Feier der Herministen, nicht der Vikto­ricner.

Die russischen Otkupationsbehörden wüsten jetzt seit fast sieben Jahren in dem unglücklichen Lande Georgien . Das georgische Bolt ist während seines zweitausendjährigen Bestehens auch nicht ein einziges Mal auch nur annähernd folchen Barbareien ausgesetzt gewesen.

Zum Beweise führen wir einige wenige der aftenmäßig fest­gestellten Tatsachen auf:

1. Biasa Bobohadje, Sozialdemokrat, fitzt seit 1924 in Tiflis in Gefangenschaft. Die Ticheta hielt ihn in einem buntlen, unterirdischen, unsauberen, feuchten Kellerraum gefangen, ohne Bett und ohne genügende Kleidung. Die ersten fünf Tage der Gefangen schaft befam er teinen Tropfen Wasser, so daß sich der ganze Mund mit weißen Absonderungen füllte und die Sunge gelähmt war. Zum Anfeuchtcen des Mundes blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen eigenen Urin zu benutzen. Derartige sadistische Quälereien dauerten einige Monate. Darauf wurde er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt ist er in Tiflis im Metech- Gefängnis. Grund zu dieser barbarisden Behandlung war Beteiligung an der Arbeit für die Selbständigkeit seiner Heimat. feine Zugehörigteit zur Sozialdemokratie und seine

2. Ein Fräulein Marie Jtava, Näherin, ein ganz junges Mädchen, wurde in Batum auf Grund bloßer Berdächtigungen ver­haftet und in einer für solche 3wede besonders eingerichteten Kammer Nr. 9 ganz nadi eingefperrt, wo fie mehrere

verwerten die Berichterstatterflischees der Kaifergeburtstagsfeier mit Jubel und Baufen und Trompeten, mit Geist der Treue und hohe edle Frau. Deutsche Tageszeitung" und Kreuz seitung aber haben die Kaisergeburtstagsfeier der Aufrechten" aufrecht totgeschwiegen. Troy Dstar und den allerliebsten fleinen Prinzen. Sollten sie Angst vor Herrn von Guérard haben?

Auswärtiger Etat vor dem Ausschuß. Die Frage der Sozial­attachés und des diplomatischen Nachwuchses.

Waffentransporte nach China .

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Zu Beginn der Dienstagligung des Reichshaushalis ausschusses, in der über den Haushalt des Auswärtigen Antes beraten wurde, fragte der kommunistische Abgeordnete fortgefekten Baffentransporten nach China stände Stöder den Reichsaußenminister Dr. Stresemann, wie es mit den troffen sei, nach welchem alle Waffentransporte nach China unter­Man habe gehört, daß mit deutschen Reedereien ein Abfommet ge Heiben müßten. Troßbem melde das ,, Berliner Tageblatt", daß für 5 Millionen Waffenaufträge aus China nach Deutschland gegangen feien und daß in Riel 17 Waggons deutscher Waffen für China an gehalten worden seien. An der Angelegenheit sollten Marine offiziere , die im Tageblatt namentlich aufgeführt feiert, führend beteiligt sein.

Die Fidelität wurde eröffnet vom Prinzen Ostar, der unter dem Jubel der Anwesenden über die Barriere zur Redner­tribüne fprang, um zu versichern, daß Belohnungen für Monarchisteine Waffentransporte nach China vorzunehmen.

Es nicht verteilt würben.

Es wurde viel gejubelt", und da kein Boff anwesend war, mußte man sich den Jubel selbst vormachen mit Trompeten und Bosaunen.

Wilhelm selbst war im Geiste unter ihnen, dazu ein Telegramm von ihm, dessen Inhalt man aber nicht erfahren barf, ob der wilhel­minischen Difiton.

In den Jubel der Aufrechten aber mischt sich eine bittere Note. Der framme Reichsbote und die Deutsche Bettung

"

Der zu Tode dramatisierte Schwejk.

( Theater am Nollendorfplah.)

Der brave Soldat Schwejt hätte die künstlerische Existenzberech­Der brave Soldat Schwejt hätte die künstlerische Existenzberech­tigung des Gesinnungstheaters flipp und flar erweisen fönnen. Piscator hat die großartige Gelegenheit verpaßt. In feinen ersten beiden Inszenierungen hat er die Zeitgeschichte in nachdrücklichen Bildern auf die Bühne gebracht. Das ganze Grauen ber großen Seit ist bei ihm lebendig geworden. Damals hat es sich um bie Biedererweckung der Erlebnisse und Gestalten aus einer jüngst vergangenen Zeit gehandelt, bie unsern Zeitgenossen zu schnell aus dem Gedächtnis entschwunden ist. Im braven Soldaten Schwest muß eine Bhantafiefigur belebt werden. Die Biscatorbühne hat aljo gestern erstmalig vor der Aufgabe gestanden, aus dem Wesenlosen beraus schöpferisch zu gestalten, und dabei hat sie versagt. Es fällt mir un fo schwerer, das festzustellen, weil ich Blocators reines Wollen, fein Streben nady neuen Wegen der Bühnenkunft restlos an­

errenne..

Die Borlage für den Theaterabend haben Die Abenteuer des raven Soldaten Schweit im Weltkrieg", bas unsterbliche Buch des hen Jaroslav Hajdhet abgegeben, das Buch, das eine beispielslose mlichkeit, allerdings erst nach dein Tode des vierzigjährig ver­nen Berfassers erlangt hat. Haschet sagt über seinen Schweft: ute tönnt ihr in den Brager Straßen einen fäßigen Mann gegnen, ber nicht weiß, wie bedeutenb er ist. Fragt man ihn nach jeftem Ramen, so antwortet er fdlicht und bescheiden: Schweft." Es ist der alte brave, helbenmütige, tapfere Golbat Schwejl, ein ver: feunter Held." Die Uebersegerin diefes unpathetischsten Epos vom Beltfrieg, Grete Reiner , nennt Hafchef den tschechischen Cervantes und Schweit den neuen Typus des raffinierten Dummkopfs, der utmütig und beschränkt und dennoch jeber Situation gewachsen ist. Der überwältigende Humor des Werks hat etwas grausig Erschüttern des. Der Krieg ist durch die Brille des fleinen Mannes betrachtet, hem die Ermordung eines Erzherzogs nicht wichtiger erscheint als der natürliche Tob irgendeines feiner Bekannten. Die Soldaten verstehen nicht die hohe Bolttit, sie wissen nicht, warum und wozu sie ihre Mitmenschen totschießen und sich selbst mit Stolz töten laffen follen. Die anderen, die Offiziere, wiffen es auch nicht. Aber sie sind mit erhaben flingenden Hohlheiten so vollgestopit, daß fie glauben, fie müßten, morum es fich handelt. Schweit ist die arme, unwissende Treatur, die alle Anordnungen der Dbrigteit als unabänderliches Shidfal hinnimmt. ohne jemals zu murren. Er ist ber bienstbeslissene Mann, dem alles Burst ist. Die Offiziere halten es für ausgemacht, Fog er blöd ift. Deshalb fann er sich erlauben, feine Gedanken frei zu äußern. In seiner Unschuld beweist er den Generälen, wie idiotis sie sind, und sagt es ihnen mit treuem Hundeblick ins Geficht. Schwejf­Safiyet betrachtet das Geschehen von seiner natürlichsten, der alltäg

Reichsaußenminister Dr. Stresemann bestätigte, daß die deutschen Schiffahrtsgesellschaften verpflichtet worden seien, Db

3. Grigorie Guguschmili wurde in Batum verhaftet und in einen nach oben vollständig offenen Raum ge­bracht, wo er Kälte, Regen und Schnee ungeschützt preisgegeben blieb. In der Nacht wurde er mit Striden auf einem Brett fest­geschnürt. Wenn er um Hilfe schrie, verstopfte man ihm den Mund mit

alten schmutzigen Lappen; noch mehrmonatlicher Quälerei verschidte man ihn nach Sibirien .

4. David Ishutlafchwili, feit 1898 Sozialdemotret, wurde in Tiflis verhaftet und in einem un sauberen Abort mehrere Monate lang festgehalten. Von da aus wurde er ins Gefängnis gebracht.

Belege für derartige Greuel stehen uns in Menge zur Ber fügung. Die Tscheta läßt noch immer Erschießungen vornehmen. befonders unter Studenten und unter Angehörigen der roten Armee georgischer Nationalität.

Ein ganz unglaubliches Ausmaß haben die Ausweisungen Rußland deportiert werden, um die georgische Nation aus ihrem georgischer Freiheitstämpfer angenommen, die zu Tausenden nach eigenen Territorium zu vertreiben und sie fünftlich im eigenen Land in die Minderheit zu bringen. Mit anderen Worten: Bir Georgier werden von einer staatlich organisierten Verbrecher­| bande regiert.

attachés nicht weiter auszubilden. Die Legations­fefretäre würden auf sozialem und volkswirtschaftlichem Gebiet ein­gehend vorgebildet und geprüft und empfänden es bitter, daß fie trobem auf diefen Gebieten zurückgedrängt werden sollen. Die Diplo politik und Vollswirtschaft zu fümmern als um hohe Politif. maten hätten sich ja heutzutage meistens viel mehr um Sozial­Was die Einstellung in den auswärtigen Dienst betreffe, müffe er zugeben, daß nicht gleichmäßig aus allen Schichten Einstellungen stattfinden. Das rühre daher, weil die jungen Leute im auswärtigen Dienst frühestens mit dem 32. Lebensjahre zu verdienen anfangen.

Die Auswahl der Bewerber werde von ihm selbst vorgenommen, und er könne mit absoluter Bestimmtheit versichern, daß noch fein Bewerber wegen der Stellung der Eltern cher meil er nicht bestimmten Schichten entstamme, von ihm zurüd­gewiesen sei. Lediglich die Beranlagung und Begabung sei maß gebend. Die Einseitigkeit der Einstellungen werde bestimmt durch bie Einseitigkeit der Meldungen. Es meldeten sich vorzugsweise Söhne aus adligen Familien.

dann überlegen müsse, auch die Anfangsstadien der diplomatischen Genosse Dr. Breiffcheid erwiderte dem Minister, daß man fish Karriere fo zu gestalten, daß fie beffer bezahlt werden, damit der Zugang ein breiferer werden fönne. Von der Erklärung des Mini­fiers bezüglich der Sozialattachés habe er Kenntnis genommen, Er ermarte, daß der Minister auch die gleiche Stellung einnehmen werde, wenn die Frage der Entsendung von Militär, marine und Luftattachés afut werde.

Amerika und die Philippinen.

Japan soll nicht annettieren.

New York , 24. Januar. Oberst Stimson ist zum Generalgouverneur der Philip­ pinen ernannt worden. Er glaubt, die Philippinen würden schließlich die Selbstregierung erhalten. Aber er sei nicht für ihre völlige Unabhängigkett. Wenn die Philippinen völlig un­abhängig würden, dann würden sie so gut wie sicher von einem mäch tigeren Nachbarlande annettiert werden. Diese Bemerkung be­

die erwähnten Transporte vor oder nach diesem Abkommen vor­gefommen feien, fönne er in 2ugenblid nicht sagen, da die ganze Angelegenheit ihm unbekannt geblieben sei. Er werde aber bald­möglichst auf sie zurückkommen. Etwa eine halbe Stunde später nahm Herr Stresemann das Wort, um zu erklären, daß er jidy mit Herrn Admiral Zenker in Verbindung gesetzt habe. Herr Admiral Zenter habe die förmliche Erklärung abgegeben, daß feine Marineftelle irgend etwas mit Waffenlieferungen nach China zu tun hat oder gehabt hat. Zurückfommend auf einige an ihn gestellte Fragen bittet er den Ausschuß sodann, das System der Sozial- icht fich auf Japan .

lich menschlichen Seite und entfleidet damit den Krieg seiner schniet­ternden Phrasen. Das alles ist mit solcher Frische und Anschaulichkeit geschrieben, daß nicht nur die Kriegszeit wieder aufersteht, sondern die geschilderten Figuren unsere persönlichen Freunde oder Feinde werden. Sie find für uns lebendige Wesen, der Schweit, der Baloun, der dicke Einjährige Maref, der Rechnungsfeldwebel Bannet, der widerwärtige Leutnant Dub, der sympathische Oberleutnant Lukajch und ber streberhafte Kadett Biegler.

umweht, fehlt bei Piscator . Mar Brod und Hans Reimann , Die Atmosphäre einer vergangenen Zeit, die uns im Roman die das Werk für die Bühne umgestalten wollen, begnügen fich damit, einige dürftige Auszüge zu machen. Mit dem merkwürdigen Ergebnis, daß die bei Haschet lebendigen Figuren auf der Bühne ein Scheindafein führen, und, nosh sonderbarer, der Sinn des Ganzen vertrottelte Offiziersbursche, den wir bei Schönthal und Kabelburg umgebogen wird. Schweit ist bei ihnen nichts anderes als der Rilitarismus, die bei Haschet aus jeder Seite erstrahlt, wird in ber schon vor Jahrzehnten gesehen haben. Die grandiöse Blödheit des Bühnenbearbeitung zur Blödheit des Muschkoten. Piscator hat für den Schwejt feine Bühne mit einem neuen technischen Trik ausgestattet, mit rollenden Bändern, auf benen einfache Dekora tionen aufgebaut find, die sich dann auf die Szene schieben. Wenn Schwejt eine lange Wanderung macht, läuft er wirklich. Band rollt unter ihm meg, ebenso wie der Laterna magica- Hinter­grund. Der Einbrud ist aber boch nicht natürlich, denn bie massiven Begrenzungen der Bühne bleiben starr im Gesichtsfeld. Das Ein­druckvollste an der Inszenierung sind die von grimmigem Humor beliebten Bühnenbilder von George Groß . Der Tridfilm läßt fie vor unfern Augen erstehen.

Das

Ballenberg als Schwejt verzichtet auf seine beliebten Ertempores. Er hält sich genau an den von Haschet vorgeschriebenen Tert. Der sprüht so voller Humor, daß seine Aeußerungen immer wieder von jubelndem Beifall unterbrochen werden. Ballenbergs Echwejt strahlt vor Beschränktheit, liebenswürdiger Frechheit und Ergebenheit. Seine Miene ist in diensteifrigem Grinsen erstarrt. Er ist bas enfant terrible in Militäruniform. Ein Schwejl, wie ihn fich Haschet nicht anders hat vorstellen tönnen.

Außer dem sympathischen Bukasch des Anton Edhofer und dem polternden bramarbafierenden Dümmling des Ostar Sima stehen nur fchematische lebfoje Figuren um Schweft herum.

Ernst Degner.

Das Analphabetenfum in Rußland . Nach den Befiftellungen der jüngsten Balkszählung der Sowjetunion find in der REFER. von Schreibens fundig. An der Spize steht die Bevölkerung des Lenin­je 1000 Männern 568, von je 1000 Frauen 336 bes Lefens und grader Bezirks und des zentralen Industriegebiets, po von Männern im Alter von 20 bis 24 Jahren nahezu 100 Broz. lesen und schreiben fönnen.

Unfer neuer Roman. 5. G. Wells , der sich morgen unsern Lesern mit seinem Roman, Menschen Göttern gleich" vor­stellen wird, gehört zu den meistgelesenen englischen Schriftstellern. Mit seinen technischen und sozialen Utopien hat er sich eine eigene Gattung von Romanen geschaffen, die es ihm ermöglicht, Zukunfts­entwicklungen als Ergebnisse von heute vorwegzunehmen und Aus­blicke in andere, beffere Welten zu eröffnen. Wells ist Evolutioniſt von reinstem Waffer, ein Prophet neuer Zeiten. Eine Reihe seiner Sein neuer Roman( in der berechtigten Uebersetzung von Baul von bekanntesten Romane sind bereits in deutscher Sprache erschienen. Sonnenthal und Otto Mandl) jezt die Linie der in der Zeitmaschine". Wenn der Schläfer erwacht"," Der Mann im Mond" usw. aufge­griffenen Probleme fort und entwickelt alle Reize der technischen, naturwissenschaftlichen und sozialen Utopie. Der Autor macht dabei Marrismus zu vertreten, Gebrauch. von seinem Recht, in einigen Fragen andere Anschauungen als ber

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Koffenfreier Besuch bayerischer Museen durch Schüler. Wie der Amtliche Breußische Pressedienst einem Erlaß des preußischen Hanbelsministeriumms entnimmt, haben die bayerischen Staats­ministerien für Unterricht und Kultur sowie für die Finanzen ge= nehmigt, daß die Schüler deutscher Schulen, die die Staatsgemälde, sammlungen, die Antifenfammlungen, bie Graphische Sammlung, das Nationalmuseum, das Armeemuseum, das Museum für Völker­funbe, das Theatermuseum unb das Residenzmuseum in München be­fuchen wollen, unentgeltlichen Eintritt erhalten, wenn der Besuch in gefchloffener Gruppe und unter Führung eines mit Aus­weis versehenen Lehrers erfolgt.

Der Ruffische Staatschor toird sich von Berlin am 26. Januar in ber Philharmonie mit einem gemischten Programm von Volksliedern und alt­russischen Themen verabschieden.

Eine Bortragsreihe über die Schwererziehbaren in der Normal erziehung findet Dienstag, 24. Jan., 31. San. unb 7. Sebruar, 8 Uhr, im Sentralinstitut für Erziehung und Unterricht statt.

Ludwig Hardt bringt auf Einladung der Volfsbühne Freitag, 8 1hr, in Bürgerfaal bes Berliner Rathauses Balladen, Satiren und Grotesten gum Borttag. Einlaßkarten 1.

Cine Filmegpedition rund um die Erde. Die Hamburg Umerila Linie entfendet mit ihrem Beltreifedampfer Hesolute eine aus hier Fadleuler bestehende silmegpedition, die die Aufgabe bat, auf einer ned 30 2ändern in vier Kontinenten führenden Fahrt das Leben der Böller bildmäßig zu erfaffen und die Mufit dieser Bölfer an Drt und Stelle aufzunehmen.

Jilmverbot im belegten Geblet. Die Enteraliierte Rheinlandfommision hat bte Aufführung des Films: Der Ritter der Luft verboten, ba er ge fanblommiffion den von den örtlichen Belegungsbehörben der Pfalz vera eignet fei, bie Böffentliche Dronung su ftören. Gleichzeitig bat die Rhein botenen Rilm: Der alte Frit auf Grund von Borstellungen des Reichs fommissars für Sie befekten Gebiete toieber freigegeben.

Die Zarenmordvilla als Revolutionsmuseum. Nach einer Meldung aus morbet wurde, zum Staatseigentum erflärt worden. Es soll in ein Ne­Mostau ist das Gebäude in Jekaterinenburg , in dem die Satenfamilie er volutionsmuseum umgewandelt werden.