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Die Aussperrung wird durchgeführt

Für heute nachmittag durch Anschlag angekündigt.

Halle, 24. Januar.( Eigenbericht.)

Die Metallindustriellen Mitteldeutschlands haben fait durchweg urch Unschläge in den Werken ihren Belegichaften mitgeteilt, daß heute vormiffag die Betriebe stillgelegt und die Belegschaften aus­gesperrt werden. In Niemberg und in Harzgerode , wo fleinere Betriebe in Betracht kommen, ist die Aussperrung bereits geffern vollzogen worden. Im übrigen verharrt die Arbeiterschaft in musterhafter Disziplin und läßt sich weder von den Unternehmern noch von den Kommunisten beirren.

Berdiente Fußtritte.

Oder die verfolgte Unschuld.

Der Deutsche Metallarbeiterverband führt in Mitteldeutschland feit mehreren Bochen eine Lohnbewegung, die schließlich zum offenen Sampf geführt hat. Nun erwacht auch die KPD . Wie der dumme August im Zirtus will sie alles besser machen, tommt allen in die Quere, erntet Fußtritte und wird ausgelacht. Der dumme August im 3irfus will aber gar nicht ernst genommen werden und die Fuß­

tritte find ihm erwünscht.

Anders die KPD . Sie ist zwar längst nicht mehr revolutionär, sondern nur noch, um mit Severing zu sprechen, resolutionär; sie möchte aber, daß man ihre Refolutionen wenigstens ernst nimmt, den Berfassern Lobeshymnen statt Fußtritte versetzt. Deshalb flagt die Rote Fahne" in Tönen der verfolgten Unschuld über verschärfte Kommunistenhege der Reformisten"..

Wie es mit dieser Unschuld der bolfchemistischen Drahtzieher be­stellt ist, dafür zeugt ein anderer Artikel in derselben Nummer des Stalin- Blattes, der als zweite Ueberschrift den Anwurf Unter­nehmer und Reformisten im Kampf gegen die KPD ." enthält und mit folgendem Gag schließt: Kampf der Politik des Wirtschafts­friedens und der Arbeitsgemeinschaft."

Wo und warum die Unternehmer mit den Reformisten gegen die Kommunisten gefämpft haben, verrät der Artikel allerdings nicht. Der Schluß aber zeigt deutlich, daß es den Stalinisten nur darauf antommt, die Gemertschaften zu befämpfen. Selbst mitten im Kampf behauptet das Blatt noch, es handle sich bei dem Streik und der Aussperrung in Mitteldeutschland um eine Politik des Wirtschafts­friedens und der Arbeitsgemeinschaft. Daß es bei einer so blöd­sinnigen Berlegenheit Fußtritte regnet, darüber fönnen sich nur die tragischen Clowns der KPD. wundern.

Kündigung im Bergbau.

Arbeitszeit und Löhne.

Bochum , 24. Januar( Eigenbericht).

Die Bertreter der vier Bergarbeiterverbände hielfen heute eine gemeinschaftliche Sigung in Effen. Einstimmig wurde beschloffen, eberarbeitsablommen und die Cohnordnung für den Ruhrbergbau zum 30. April zu fündigen.

das

Berhandlungen für Behördenangestellte. Sente Schiedsspruch.

Berkvereinsbewegung auf die Höhe zu bringen. Ein Werkzeug macher Brauser, der als solcher einen Beruf verfehlt hat, wurde nach ganz kurzer Zeit wegen Unfähigkeit aus der Werkzeug­macherabteilung in die Revisionsabteilung verfest und spielte nun hier den ganz nationalen Mann. Er erflärte, man müsse die Werksvereinsbewegung mit viel größeren Rechten ausgestalten, sie müßte das Recht haben, unbequeme Borgesezte und Kollegen even­tuell mit Gewalt zu beseitigen. Auch dieser Liebling der Firma mußte eines Tages entlassen werden, weil er einem Kollegen gedroht hatte: Ich werde dich vor dem Betrieb förperlich bestrafen und niederschlagen.'

Außerdem beschuldigte er seinen Meister, bei den Ueberstunden mit den weiblichen Arbeitern allerlei liebe Dinge gemacht zu haben, mas er aber feineswegs beweisen fonnte Seine Bergangenheit zeigt, daß auch er mit allerhand Wässerchen gewaschen ist. Bis 1923 gehörte er der KPD. an. Er hatte in Charlottenburg eine Urfundenfälschungsfabrik aufgemacht und wurde deswegen bestraft. Im Jahre 1924 wurde er aus dem DM B. ausgeschlossen. Heute steht er der völkischen" Bewegung nahe.

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus der gelben Werksvereins­bewegung, der aber mit aller Deutlichkeit zeigt, was die Arbeiter schaft von dieser Seite zu erwarten hätte, wenn die Gelben einen stärkeren Einfluß gewinnen würden. Als erfreuliche Tatsache ist festzustellen, daß frog der Hilfe der Firma die gelbe Be­wegung bisher keinen Boden gewinnen konnte, weil fein anständiger und vernünftiger Arbeiter sich zu der Judasrolle des Arbeiter­verrats hergibt.

,, Probleme des Elsaß .

Die Löhne der Buchdrucker.

Der in Nr. 618 des Borwärts" vom 31. Dezember 1927 ver: öffentlichte Artikel enthielt folgenden Saz:

bruderverbandes teilt uns hierzu mit, daß das über die Löhne int Buchdrudgewerbe von Elsaß- Lothringen Gesagte einer Berichtigung

bedarf.

,, Bei der Lohnbewegung Ende 1925 gelang es der in der Fédération Française des Travailleurs du Livre organisierten Arbeiterschaft, eine Balorisierung ihres Lohnes gegenüber dem Lohn von 1914 zu erlangen. Bei einem Lebenshaltungsinder von 100 Bunkten 1914 betrug der Lohn in der Spige 34,38 M.= 43 Franken; für je 10 Bunfte Steigerung des Inderes wurden 4,30 Franken in der Spike zugeschlagen und so beträgt der Lohn heute in der höchsten der drei toriflichen Lohnklassen bei einem Inderzifferstand von 583 Punkten 5,843 Franfen 249,40 Franfen oder 5,8 mal der Vor­friegslohn. Hierzu tommen wohl noch die Frauen und Kinder­zulagen von 3,11 Franken pro Kopf, welche für die Frau und höchstens fünf Kinder eine Summe von 18,65 Franken ergeben. ( Dieser Höchstsatz dürfte indessen eine Ausnahme bilden.) Dies erhöht den oben angegebenen Lohn noch um etwas, jedoch kann im günstigsten Falle von einer faum sechsfachen Erhöhung des Borkriegs­lohnes gesprochen werden.

Es ist deshalb nicht angebracht, mit Genossen Dr. Lion von einer gegenüber der Teuerung bedeutenderen Steigerung der Buchdrucker­löhne zu sprechen, da deren Kauftraft im Verhältnis zur Vorfriegs­zeit bedeutend geringer ist."

Setzerstreif in Linz .

Linz , 24. Jammr. Die Tagespost " und das Linzer Boltsblott" find wegen Streifes der Sezer nicht erschienen.

Eisenbahnarbeiterstreif in Britisch- Indien.

Kalfutta, 24. Januar. Zehntausend Eisenbahnarbeiter sind in den Eisenbahnwerkstätten von Lilooch wegen Lohnstreitigkeiten in den Streif getreten.

Grubenarbeiterstreif in Schweden .

Stocholm, 24. Januar.

Fast sämtliche Grubenarbeiter Schwedens , ungefähr 10 000 Ber­sonen, sind in den Streif getreten. Die Bermittlungsaktion, die sich wegen der verwickelten Lage bis zur nächsten Woche hinziehen dürfte, wird morgen eingeleitet.

,, Die Löhne der Arbeiterschaft hielten mit der Teuerung fast durchweg gleichen Schritt, ja, gingen fogar stellenweise bedeutend über sie hinaus, so 3. B. bei den gut organisierten Buchdruckern und den mehreren tausend Arbeitern der allerdings unter sozialistischer Ver­waltung stehenden Städte Straßburg und Mülhausen , die bei einem Lebenshaltungsinder von etwa 580 ihre Einkommen auf gut das Gewerkschaftsbewegung Siebenfache der Vorkriegszeit bringen fonnten."

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Die Bezirksleitung Elsaß Lothringen des französischen Buch­

=

An Stelle von Karten. Allen Genossen, Freunden und Be fannten die traurige Rachricht, daß meine liebe Frau

Ludowika Kreienbrink

am 20. Januar nach schwerer Krank heit verstorben ist. Die Trauerfeier findet am Mittwoch, dem 25 Januar, nachm 3 Uhr, im Krematorium Gerichtstraße statt.

Fritz Krelenbrink.

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Das Schlichtungsverfahren für die Behörden­angestellten hat am Montag mittag im Reichsarbeitsministe­rium begonnen, nachdem der Versuch des Schlichters, doch noch eine Einigung herbeizuführen, fehlgeschlagen war. Der Streit dreht sich um die lebertragung der ab 1. Ottober 1927 geltenden neuen Beamtengehälter auf die bei den Reichs­und Staatsbehörden sowie bei den Berwaltungen und Betrieben be­schäftigten Angestellten. An dem Gehaltsstreit sind beteiligt die Regierungen im Reich und in Preußen, die Reichspost, die Reichs: druckerei, die Reichsbank und die Hauptverwaltung der Deutschen HORN, LANDSBERGER STRASSE 113. Reichsbahn. Berhandelt wurde zunächst die wichtige Frage der Grundvergütungsfäße von der sechsten Bergütungsstufe ab,

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nach denen sich der Gesamtaufbau der Bezüge nach oben und unten Schaufenster- Tapete!

richtet. Die Verhandlungen vor der Schlichtungsfammer dauerten

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bis in den späten Abend. Der Schiedsspruch wird voraussichtlich Sächsische Tapeten- Industric,

heute gefällt werden.

Gelbe Sumpfblüten.

Bei Siemens.

Aus dem Siemens- Konzern wird uns geschrieben: Daß die Gelben im Siemens- Konzern eine Rolle spielen wollen, ist all­gemein bekannt. In teinem anderen Großbetrieb werden sie so bejchüßt und gehätschelt, als in den Siemens- Werken.

Der Hauptherd der Gelben im Siemens- Konzern ist das Kabel und das Elmowert. Im Elmowert ist die. ding- Gruppe vorherrschend. Der Gründer dieser Bereini| gung wurde im Jahre 1927 aus dem Baterländischen Arbeiterverein ausgeschlossen. Dieser Ausschluß wurde in der Werksgemein­schaft damit begründet, Köding sei ein übler Bostenjäger und Denunzient. Er fand feine Unterstügung in dem Fahr­siuhlführer Krebs und dem Hilfsschlosser Breiß. Krebs hatte seine Rolle bei der Firma bald ausgespielt. Weil er glaubte, infolge der guten Stellung, die er als nationaler" Mann bei der Firma einnahm, seinen Meister während der Arbeitszeit verprügeln zu können und ihn mit Lump und Strolch zu titulieren, wurde er entlassen.

Berlin W., Wilhelmstr. 44, zwischen Leipziger u. Zimmerstr

PROGRAMM

für die Zeit vom

24. bis 26. Januar 1928

BTL

Potsdamer Straße 38 Emil Jannings in Der Weg allea Fleisches

Rheinstraße 14

Die indiskrete Frau mit Jenny Jugo , Georg Alexander

Odeon, Potsdamer Str . 75

Verlängert!

Die Jugend der Königin Luise Für Jugendliche

mit Mady Christians

-

Der Hilfsschlosser Breiß ist gleichzeitig Redakteurfeiner Werkszeitung. Es ist in der Arbeiterbewegung nicht ganz unbekannt. Er mar 1924 bis 1925 in Duisburg Unterbezirksleiter der Industriegruppe Bergbau, der Union der Hand­und Kopfarbeiter". Er wurde wegen Unterschlagung aus der Orga Turmstraße 12 nisation ausgeschlossen. Wie lange er als nationaler Mann bie Belange der Baterländischen" im Elmowerf vertreten wird, bleibt abzuwarten.

Verlängert!

Der Bettelstudent mit Harry Liedtke

G

Für Jugendliche-

( Passage) Verlängert!

Im Kabelmert hat die Werksleitung die diplomatischen Beziehungen mit dem freigewerkschaftlichen Borsigenden des Be­triebs- und Arbeiterrats abgebrochen. Sie verfehrt nur noch schrift: Alexanderstraße 39-40 lich mit ihm. Um die Wünsche und Beschwerden der Kollegen zu erledigen, werden in sogenannten Werkstattsversammlungen Ber­handlungsfommiffionen gewählt. Die Verhandlungsfomo missionen bestehen in einigen Fällen aus wirtschafts­friedlichen Gelben und Stahlhelmleuten. Wie die Berhandlungen mit der Wertsleitung austaufen, um höhere Ber­dienste zu erzielen, diene folgendes als Beweis:

In der Abteilung Pupinbau ging eine to gewählte Ver­handlungskommiffion zur Firmenleitung und beichwerte sich darüber,

Liedtke

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Gener; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; J. Steinez; Feuilleton: 2. S. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frig Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbryderet und Verlagsanstalt Baul Ginger u Co., Berlin E 68, Lindenstraße B.

Gute Butter

wird jetzt so reichlich hergestellt, daß die Ladens preife ganz bedeutend herab. gesetzt werden konnten. Die Butterfeuerung scheint bis auf weiteres vorbei zu fein.

Gute Butter in feinster Beschaffen­heit zu den billigsten Tages­

preisen verkaufen die durch den nachstehenden Anschlag ge fennzeichneten Geschäfte:

Gute Butter

Hier täglich frisch=

KINO- TAFEL

Süden

Norden

PROGRAMM

für die Zeit vom

24. bis 26. Januar 1928

Pankow

Th. am Moritzplatz Casino- Lichtspiele Tivoli- Lichtspiel- Th.

Die Dollarprinzessin und ihre Brunnenstr. 134 o Freier. Den Teufel im Herzen

Südwesten

Passage- Lichtspiele Neukölln, Bergstraße 151-52

Am Rüdesheimer Schloß steht eine Linde. Auf der Bühne: Henry Bender persönl. in Schön seh'n wir aus

Jugendliche haben Zutritt Film- Palast Kammersåle

Teltower Straße 1-4

Die Jugend der Königin Luise mit: Mady Christians

Osten

Concordia - Palast

Andreasstraße 64

Das Ladenmädel

mit Marie Picford Achtung, Sprengstoff!

Viktoria- Lichtbild- Th.

Der Bettelstudent mit Harry Frankfurter Allee 48 Für Jugendliche-

Nordwesten

Alt- Moabit 99

daß der Meister es verhindere, daß sie bei den jetzt bestehenden Welt- Kino Affordpreisen 1,50 m. verdienten und verlangten, daß der Meister Anweisung bekommt, dies in Zukunft zuzulaffen. Also Lohn­erhöhung ist nicht notwendig, es wird nur etwas mehr geschuftet. Im Blodwerf versuchte ebenfalls eine gelbe Größe die.

Der russische Prunkfilm

Zar und Dichter Ferner: Eins+ Eins= Droi

Des großen Erfolg. wegen verlängert Die Jugend der Königin Luse Ferner Bühnenschau Jugendliche haben Zutritt

Schwarzer Adler

Frankfurter Allee 99/

Das K. u. K. Ballettmädel Ferner: Reginald Denny in Alles Schwindel

Bühnenschau

Im Luxuszug a Spanisches Blat dazu die große Bühnenschau

Senefelder Lichtspiele

Berliner Straße 27

Film: Der Or'ow Bühne: Der Finkesche Mandos linen- Chor( 35 Personen). Erst­malig im Kino

am Senefelderplatz , Ecke Metzer Straße Palast- Theater

Es war

dazu Die Straße des Grauens

Gesundbrunnen

Kristall- Palast Prinzenallee 1-6

Die weiße Spinne Bühnenschau

Breite Straße 21 a

Laura La Plante in Seldene Strümpfe und Beiprogramm Reinickendorf - Ost

Bürgergarten- Lichtsp.

Hauptstr. 31 und Lindauer Straße Die schwarze Natascha und Bei programm

Marienbad - Palast Linden- Lichtspiele

Badstraße 35-36

Die raffinierteste Frau v. Berlin

Benzinteufel Bühnenschau

Prinzen- Palast

Prinzenallee 42-43

Der Verführer

Orientzauber

Bühnenschaa

Alhambra

99 Badstraße 58

Residenzstraße 124

Norma Talmadge in Die einzige Frau. Dazu: Das Rätsel der

Fledermaus.

Caarlottenburg

Faun- Lichtspiele

Krumme Straße 37

Helena, der Untergang Trojas 1. Tell: Der Raub der Helena

2. Tell: Die Zerstörune Trojas. Belde Telle in einem Programm Beginn 7, 9,15 Uhr

Die raffinierteste Frau v. Berlin Schlüter- Theater

Bühnenschau

Humboldt- Theater

Badstraße 19

Die indiskrete Frau Bühnenschau

Schlüterstraße 17

Des großen Erfolg. wegen verlängert Harry Liedtke , Maria Paudler in Der Bettelstudent

Ferner: Die elf Teufel Jugendliche haben Zutritt Anfang 7 u. 9,15, Sonntags ab 4 Uhs