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Domänen des Ruhrstahltrusts.

Linte- Hofmann- Lauchhammer nach der Ehescheidung. - Der mitteldeutsche Stahltrust.

und beendet.

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auf 15 Pfennig Erhöhung zugestanden wurde, und den Mil lionen, die schon nach dem ersten Jahre in Aktionärstaschen fließen. Und dieser Bergleich wird ihnen das Rückgrat in dem auf­gezwungenen Kampf stärken.

Der Torso Cinte- Hofmann.

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Auf das erste Geschäftsjahr der Mitteldeutschen Stahl merte 2. G. in Berlin kann das alte Sprichwort Aller Anfang ist schwer" nicht angewandt werden. Dieser mitteldeutsche Eisen­trust, in dem die Stahlwerke des früheren Linte- Hofmann Lauchhammer Konzerns, die Werke in Riesa , Lauch­ hammer und Grödig mit einigen Nebenbetrieben, sowie das Musterwalzwerf der Deutsch - Lugemburg- Gruppe, das Stahl- und Die Verwaltung der Linke- Hofmann- A.- G. in Breslau , die Walzwerf Weber in Brandenburg , zusammengefaßt find, hat gleichzeitig ihren Abschluß vorlegte, wird die Bilanzziffern der sein erstes Jahr bei glänzender Konjunktur begonnen Mitteldeutschen Stahlwerke A.-G. nicht ohne Neid ansehen. War diese Gesellschaft durch die Konzernauflösung doch gezwungen, Der mitteldeutsche Stahltrust ist vom Ruhrtruft beherricht. am Borabend der Eisentonjunttur, im Herbst- 1926, die angeschlossenen Lauchhammer Stahlwerke abzustoßen die Die Vereinigte Stahlwerte A.-G. Düsseldorf so heißt der einzig ertragreichen Betriebe in der Krisenzeit und sich auf die Ruhrmontantruft ist dadurch auf dem mitteldeutschen Eisenmarft angestammten Waggon. und Maschinenbetriebe zurückzuziehen. fcft verankert und hat seine Fangarme über Linke Hofmann in Ein Vergleich mit der Bilanz für 1926 läßt sich bei diesem Breslau bis nach Oberschlesien ausstrecken können, wo er sich in Unternehmen nicht anstellen, da diese vor der Auflösung des Kon­den Bereinigten Oberschlesischen Hüttenwerfen zerns gemachte Abrechnung in keinem Verhältnis zu den jetzt aus­in Gleiwiz die Hälfte des Aktienkapitals gesichert hat. So ist durch gewiesenen Ziffern steht. Also auch bei der Linke- Hofmann- Bilanz diese Ausdehnungspolitik ein Machtgebäude errichtet, deffen einzelne für 1927 betritt man Neuland. Glieder wohl äußerlich getrennt marschieren, aber immer ver= Die für das Schicksal der Gesellschaft entschei eint schlagen. Preiserhöhungen für Eisen, die jetzige Medenden Waggonbetriebe erhielten wohl im Berichtsjahr tallarbeiteraussperrung in Mitteldeutschland , umfangreiche Reichsbahnaufträge, mußten jedoch eine große Lüde in der Produktion eintreten lassen, die auf die Neueinführung des Austauschbaues und daraus entstandene Konstruktionsschwierig teiten zurückzuführen ist. So tamen also die Hauptbetriebe der Gesellschaft erst im letzten Bierteljahr in Schwung, wodurch das Er gebnis natürlich ungünstig beeinflußt wurde, zumal auch die Lo tomotivfabrit ungenügend beschäftigt war. Die lebhafte Tätigkeit in den Maschinenbetrieben, besonders im Diesel motorbau und bei dem Papiermaschinenwert Füllner in Warmbrunn konnte diese Ausfälle nicht ausgleichen, so daß als Gesamtergebnis von rund 0,9 millionen Mark Ab­schreibungen ein Reingewinn von 165 767 Mart verbleibt, der für die 21 Millionen Mart Kapital eine Dividendenverteilung nicht zuläßt.

an denen auch der Mitteldeutsche Stahltrust start beteiligt ist, sind fo eine große sozialreaktionäre Aktion.

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Die umfaß und Bilanzziffern der Gesellschaft sprechen für sich selbst und machen jeden Kommentar über die starke Eisenkonjunktur auch für Mitteldeutschland überflüssig. Go betrug der Gesamtumsag über 111 Millionen, von dem an Betriebsgewinnen, nach Abzug der Löhne und Gehälter, 11,2 Mil­lionen Mart ausgewiesen werden. Nach Abzug von rund 4 Mil lionen Mark für Steuern und Sozialbeiträge, sowie ganz be trächtlicher Abschreibungen von 3,55 Millionen Mark wird ein Reingewinn von 3,7 millionen Mark errechnet, von dem die für das erste Geschäftsjahr sehr hohe

Dividende von 7 Prozent auf das 50- millionen- kapital gezahlt wird. Diese Errechnung des Reingewinnes hat aber troß seiner Höhe noch einen Halen, denn das in der Zwischenbilanz vom 31. Januar 1927 ausgewiesene Anleihedisagio( Mindererlös gegen­über dem Nennwert der Anleihe) von 2,5 Millionen Mart wurde, schon im Laufe des Jahres aus Gewinnen getilgt.

Die Werke wurden start ausgebaut. Fast 7 Millionen Mart Zugänge auf die Anlagen treten in Erscheinung. Da ein Da ein großer Teil diefer Neuanlagen aus eigenen Mitteln, das heißt über Betrieb", finanziert wurde, ist die Geldflüssigkeit um so auffallen der. Den nur unwesentlich erhöhten Berpflichtungen von 9 Millionen Marf, auf die im übrigen noch 3,8 Millionen Mark Rückstellungen entfallen, stehen seit Januar 1927 von 19 auf über 23 Millionen Mart erhöhte Forderungen gegenüber.

Braunfohlen wurden 1,3 Millionen Tonnen gefördert, die Robstahlerzeugung betrug 515 840 Tonnen und die Stromabgabe des bedeutend ermeiterten Lauchhammer - Elek­trizitätswertes betrug 115 Millionen Kilowattstunden. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich insgesamt auf 10 652 Köpfe, die Angestellten pon 1004 auf 1131 und die Betriebs­belegschaften von 8161 auf 9521 Mann. Daß die Direktion trotz des glänzenden Auftaktes, den die Tätigkeit der Gesellschaft genommen hat, ein 2amento über die amtliche Wirt fchaftspolitit" anstimmt und auf die ganz bescheidene Eisen­preiserhöhung gegenüber dem ständigen Anwachsen der Selbst fosten hinweist, wird in der Oeffentlichkeit weiter feinen Eindruck hinterlassen. Im besonderen werden sich aber die Belegschaften,

von denen in

Riesa und Grödih jetzt 6000 Mann auf die Straße geworfen find, dadurch nicht irremachen lassen. Sie werden eher einen Ver­gleich anstellen zwischen den drei Pfennigen(!!) Lohner höhung, die ihnen als das Aeußerste gegenüber ihrer Forderung

Während Neubauten scheinbar nicht stattgefunden haben, lassen die faft 0,5 Millionen Mart Zugänge auf Maschinen eine

weitere Rationalisierung der Betriebe

erkennen. Den rund 27 Millionen Mart Schulden und An­zahlungen stehen an Forderungen 19,1 millionen Mart gegen­über, zu denen noch Borräte und Fertigfabrikate von 11,9 Mil­lionen Mart kommen. Eine gewisse Spannung ist bei den Be= triebsmitteln also immer noch vorhanden. Die Fabrikationslüde im Baggonbau hat den Jahresumsah mit 34,1 Millionen Mart verhältnismäßig niedrig gehalten, dagegen lassen die Umfäße von 14,1 Millionen Mark im letzten Bierteljahr eine starte Be lebung erkennen. Diese Besserung hat sich seit dem 1. Oktober weiter fortgesetzt. So fonnte auch seit dem Beginn des Berichts­jahres die

Zahl der Arbeiter um 70 Prozent auf 7615 erhöht werden, dagegen hat die Zahl der Angestellten, die von 1629 auf die Hälfte reduziert waren, nur einen geringen Zuwachs von 812 auf 902 Mann erfahren.s

Die weitere Entwicklung der nun endlich von ihren inflatio­nistischen Ausflügen ins ungewisse geheilten Linte- Hofmann- 2.- G. wird in erster Linie von der Beschaffungspolitik der Reichsbahn abhängen. Die Waggonbetriebe, die auf dem Kontinent als die größten und modernsten gelten das Antreibersystem ist allerdings auch erstklassig können durch die unregelmäßigen Auslandsauf­träge, besonders im Bersonenwagenbau, nicht annähernd ausgenugt werden. Wenn die Reichsbahn also ihre im Juni Bestellungen zunächst nichts wiffen will, so wird es bei Linke, Hof­fälligen Aufträge bis zum Jahresende 1928 strecken und von neuen mann auch weiter nicht allzu günstig aussehen. So wird diese ( jetzige) Tochter im nächsten Jahr noch das Schmerzenskind der heutigen großen Stahltrustmutter an der Ruhr bleiben. B- e.

Hypotheten mehr als 12 Brozent( einschließlich des Bermattungs fostenbeitrages) des ursprünglich erzielten Erlöses ausmache. Noch nicht rechtsfräftig gewordene Zwangsversteigerungen gegen Grund­stücke derselben Art sollen bis zum 1. November 1928 aus­gesezt werden. Die Reichsregierung soll ermächtigt werden, un­verzüglich eine für den Schuldner tragbare Regelung der Beleihun­gen und des Zinsendienstes, die Bereitstellung von Staatsmitteln schuldhaften oder ungesetzlichen Vorgehens in die Wege zu leiten. und eine Haftbarmachung der Beleihungsbanken für alle Fälle

Der Taubenschlag der Ufa. Es wird faum eine große Gesell­schaft geben, in der in den letzten Jahren ein so lebhafter Personal­mechsel stattgefunden hat wie in der von Herrn Hugenberg be­herrschten Universal- Film A- G. Von den alten Ufa- Direttoren iſt durch seine Eigenschaft als alter Offizier genügend für die Vor­jegt wohl nur noch der Direktor Alexander Grau vorhanden, der standschaft qualifiziert ist. In den fünfköpfigen Borstand find nämlich jetzt 3 weineue Herren eingetreten, und zwar der Direktor Ernst Hugo Correll, der von der berühmt- berüchtigten Phoebus übernommen wird, um die Produktion zu leiten, und Direktor Baul Lehmann, der einen Verwandten des Herrn von Stauß ersetzt, der aus der Deutsche Bank Aera noch vorhanden war. Welche Tradition mit dem neuen Produktionsleiter Herrn Correll ,, ein­gebracht werden wird, kann man zunächst nur nach Herrn Hugen­berg, seinem höchsten Chef, beurteilen. In der Filniwelt erzählt man sich aber, daß die Phoebus A.-G., die Herr Correll ja geleitet hat, deshalb beim Reichswehrministerium so leicht Eingang gefunden hat, weil man auf das Versprechen pochte, nationale und keine jüdischen Filme zu machen. Herr Correll und Herr Hugenberg werden sich also wahrscheinlich sehr gut ergänzen, was für die ge­schäftlichen und sonstigen Absichten der Ufa natürlich nur von Vorteil fein fann.

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deutschen Großstädten gibt es insgesamt 4,5 Millionen Wohnungen, Die trüben Wohnverhältnisse deutscher Großstädte. In den in denen 4,9 Millionen Haushaltungen mit 16,8 Millionen Menschen wohnen. Fast 370 000 Haushaltungen werden also ohne eigene Wohnung geführt, zu denen noch weitere 112 000 woh­nungslose Familien kommen, die feine selbständige Haushaltung bilden und mit dem Wohnungsinhaber gemeinsam wirtschaften. Auf jede neunte Wohnung entfällt demnach eine Familie ohne selb ständige Wohnung. In einem weiteren Zehntel der Wohnungen find Bimmermieter, Schlafgänger usw. aufgenommen. Rund 51 Broz­fämtlicher Wohnungen bestehen aus Kleinwohnungen mit 1 bis und der Rest entfällt auf Großwohnungen. Die große Masse der 3 Räumen, 42 Broz. bilden Mittelwohnungen mit 4 bis 6 Räumen wohnungslosen Haushalte, fast 86 Proz, ist in Klein- und Mittel­wohnungen untergebracht. Die ganze Stärke des Wohnungs­elends in den Großstädten wird dadurch gekennzeichnet, daß 18 700 Wohnungen mit drei und mehr Haushaltuna gen festgestellt wurden!

und

Steigende Umsätze bei sintenden Fahrradpreisen. Der Abschluß Geschäftsbericht der Viktoria Fahrradwerte in Nürnberg beweisen, daß hohe Preise für die Rentabilität eines Unternehmens feineswegs entscheidend find. Bergrößerter 11mfag bei sinkenden Preisen leistet dieselben guten Dienste. Die Industrien für Maffenartikel, zu denen auch das Fahr­jeder Versuch, einen schlechten Geschäftsgang durch hohe Preise rad gehört, müssen sich um so eher diesem Standpunkt nähern, als wettzumachen, sofort auf diese Industrien zurückschlägt. Die Bittoria­21.-G. in Nürnberg fann bei erhöhten Betriebseinnahmen von 2,5 Millionen Mark und gleichem Reingewinn von rund 176 000 m. ihre Aktionäre wieder mit der gleich hohen Dividende von 6 Broz erfreuen. Während sich in den Anlagen taum etwas ver­ändert hat, zeigen die erhöhten Posten der Betriebsmittel die leb hafte umfaßtätigkeit an. So haben sich die Forderun gen mit 1,0 Millionen Mart mehr als verdoppelt, Vorräte von 1,2 auf 1,5 Millionen Mark erhöht, während Bankguthaben entsprechend beansprucht wurden und von 0,4 auf 0,17 Millionen gen mit 0,94 Millionen Mark mehr als verdreifacht. Auch im Mart zurückgingen. Demgegenüber haben sich die Berpflichtun laufenden Jahr hat der Auftragseingang noch nicht nachgelassen, so daß für die nächste Zeit die Betriebe weiterhin gut beschäftigt sind.

Nach Mitteilungen des Eichsfelder Tageblattes" plant der 2 andes­Neue gemischtwirtschaftliche Ferngasversorgung in Sachsen ? hauptmann von Sachsen die Gründung einer Gesellschaft " Gasversorgung Eichsfeld- Goldene Aue zweds Gas­versorgung des Gebietes zwischen Heiligenstadt und Sangerhausen . Um eine Majorität der öffentlichen Hand zu sichern, sollen Kreise, Gemeinden und Provinz mit 51 Broz., Nordhausen und die Konti­nentale Gasgesellschaft mit 49 Proz. beteiligt werden. Praftisch gewinnen, da sie die einzige Stelle in der Gasgesellschaft ist, die lang­würde natürlich die Kontinentale Gasgesellschaft die Borherrschaft jährige Erfahrungen im Bau und Betrieb von Gasversorgungen besitzt. Damit fämen meitere Gebiete unter der Flagge eines ge­mischtwirtschaftlichen Unternehmens unter den Einfluß der Konti­nentalen Gasgesellschaft. Provinziallandtag und Ausschuß der Pro­na chprüfen, ehe sie weitere Mittel bewilligen. Die Gas­ohne die großen Privatgesellschaften heranzuziehen, denen natur­versorgung der genannten Gebiete muß sich auch durchführen lassen, gemäß die Ausdehnung ihres Einflusses sehr erwünscht ist.

Neue Arbeitslosigkeit infolge des Frostes kanalisierung behandeln die einzelnen Unterlagen für die Bauten, vinz Sachsen sollten deshalb die vorgelegten Projekte noch einmal

Der temperaturempfindliche Arbeitsmarkt.

Das milde Wetter zu Anfang und Mitte Januar hatte den Arbeitsmarkt nach den einzelnen Berichten der Arbeitsämter zu nächst günstig beeinflußt, so daß teils ein Rüdgang, teils ein Stillstand der Arbeitslosigkeit in manchen Teilen des Reiches un­verkennbar war. In erster Linie hat sich dieser Einfluß der milden Witterung in den Beschäftigungsverhältnissen des Baugewerbes und der Baustoffindustrien ausgewirkt. Mit dem neuerlichen Eintritt der Frosttage allerdings wurde sofort wieder ein Umschwung bemerkbar, so daß die Zahl der unterſtüßten Erwerbslosen im ganzen weiter angestiegen ist. Bei der gegenwärtigen Unsicherheit der Wetterlage zeigt sich die außerordent­liche Temperaturempfindlichkeit des Arbeitsmarktes, die in diesem Jahr besonders auffällt. Es ist anzunehmen, daß bei einem auch mur einigermaßen eintretenden Witterunaswechsel durch die Wieder­wegung der Arbeitslosenziffern rascher vor sich geht. Im ver­gangenen Jahr hat diese Bewegung Mitte Februar ein­gefent. Wegen der teilweise noch ungeklärten Finanzierungs­möglichkeiten des Baujahres 1928 muß man allerdings über die Ausdehnung der Beschäftigung im Baugewerbe zweifelhaft sein.

aufnahme der Arbeiten im Hoch- und Tiefbau die rückläufige Be­

Eine Kanaldenfschrift für den Reichstag.

Der Reichsverkehrsminister hat dem Reichstag jetzt jene Dent­fchrift über die Kanalbauten vorgelegt, die bei der Beratung des vorjährigen Etats Derlangt wurde. Das neue( ein= geschränkte) Bauprogramm, für das zehn Jahre vor­gesehen sind, umfaßt die Hauptlinie des Mittellandfanals von Beine bis Burg, die Fertigstellung der Arbeiten am Ihlekanal, Blauer Kanal und Dder- Spree- Kanal, die Vollendung der Staustufe in der Donau bei Passau , die Niedrigwafferregulierung von Regensburg bis Passau , die Kanalisierung des Mains von Aschaffenburg bis Würzburg und die Kanalisierung des Neckars von Mannheim bis Heilbronn . Das Ziel dieses eingeschränkten Bauprogramms fei, im wesentlichen das westliche und östliche Wasserstraßennetz miteinander zu verbinden und Nordbchern und Württemberg an die Groß Schiffahrt des Rheins anzuschließen. Den Bedürfnissen Schlesiens werde zunächst durch die an der Oder vorgesehenen Arbeiten entsprochen.

landfanal, die Rhein- Main- Donau - Wasserstraße und die Neckar­die Art der Gewinnung der erforderlichen Wassermengen, die Aende rung der Wasserverhältnisse im Kanalgebiet, sowie Verkehrs- und Wettbewerbsverschiebungen und den Ausgleich für die benachtei­ligten Landesteile.

Russisch- polnische Handelsverhandlungen.

Warschau , 24. Januar. ( Eigenbericht.)

Am Mittwoch, dem 25. Januar, begibt sich der Departements. direktor im Handelsministerium Sokolowski in Begleitung des Leiters der Ostabteilung im Außenministerium Holuwko nach Mostau, um mit der russischen Regierung Zeitpunkt und Ort für die Aufnahme pon Handelsvertragsverhandlungen festzulegen.

Deutsche Elektroanleihe in Amerika überzeichnet Wir haben gestern auf die besondere Bedeutung des Zeich nungsergebnisses der in New York seit langer Zeit zum ersten Male wieder aufgelegten ersten deutschen öffentlichen Werts­anleihe hingewiesen. Die 20- Millionen- Dollaranleihe der Ber­einigten Elektrizitätswerte G. m. b. H. Westfalen, um die es sich handelte, war sofort nach der Auflegung ganz erheblich über= zeichnet. Es gingen umfangreiche Zeichnungsaufträge nicht nur aus allen Teilen der Bereinigten Staaten, sondern auch aus Europa ein. Von amerikanischen Banken wurde erklärt, die starte lleber zeichnung sofort nach Auflegung sei ein weiterer Beweis für die allgemeine Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens zu den deutschen Anleihen.

Neue Wünsche der Roggenschuldner.

Mit der bisherigen Regelung höchst unzufrieden. Der Reichsverband der Roggen und landwirtschaftlichen Pfandbriefschuldner hat durch lleberreichung eines neuen Antrages feine im Sommer vorigen Jahres bereits verlangte Notverordnung wiederholt zur Debatte gestellt. Die eingerichteten Sanierungs­stellen seien ohnmächtig, weil ihnen alle Geldmittel fehlen. Die Bertreter der Roggen- Rentenbank und der Getreide- Rentenbank hätten den Roggenschuldnern zwar Entgegenfommen ver= iprochen, aber sich um den Beschluß des Reichstages, den Roggenschuldnern Erleichterungen zu gewähren, nicht gefüm

Alle Berkehrsmittel gleichzeitig und nebeneinander angemessen zu entwickeln, dabei durch entsprechende Preispolitik auf die Reichsbahn Rücksicht zu nehmen, sei die Aufgabe. Die jähr lich vom Reich in den nächsten Jahren aufzubringenden Kosten belaufen sich auf 33,7 Millionen Mark. Eine weitere Berzögerung Die Zwangsversteigerungen nähmen nach wie vor ihren in der Fortführung der angefangenen Arbeiten oder gar ein Still Fortgang. In der beantragten Notverordnung wird gefordert, ftand derselben würde die Reichsregierung berechtigten Vorwürfen daß bis zum 1. November 1928 tein Gut zur Zwangsvollsfredung ausfeßen. Drei Sonderdenfschriften über den Mittel- I gebracht werden dürfe, dessen Zinsbelastung aus wertbeständigen

mert.

Wie man's falsch macht. Aus der Papierindustrie. Die scharfe Sanierung, zu der die Chemniger Papierfabrik A.-G. zu Einsiedel bei Chemnitz im Frühjahr 1927 gezwungen war, hat sich in dem Abschluß für das Geschäftsjahr 1926/27 nicht ausgewirkt. Der im vorhergehenden Jahr entstandene Berlust von 580 000 Mt., also fast 45 Broz. des Aktienkapitals, hatte zu einer Zusammen­legung des Aktienkapitals von 1,35 auf 0.27 mill. Mt. geführt. Der hieraus erzielte rechnungsmäßige Buch gewinn von 1,07 Mill. Mark wurde zunächst zur Deckung des Verlustes, zu Abschreibungen und zur Neuauffüllung des Reversefonds auf 100 000 mt. verwandt. Jedoch entstand im legten Geschäftsjahr ein neuer Verlust von rund 273 000 Mt., so daß damit fast 30 Prog. des inzwischen auf eine Mil­lion heraufgefeßten Aktienkapitals wieder verloren sind. Der Ver­luft wäre aber noch höher gewesen, wenn wirklich durchgreifende Abschreibungen auf die Anlagen vorgenommen wären, wie es bei der Aufstellung von Sanierungsbilanzen üblich ist. Die Gesellschaft hat aber auch ihre Grundstücke und Gebäude fnapp 2 Broz. und sogar auf Maschinen noch nicht 7 Broz. abgeschrieben, während die Normalabschreibungen bei Maschinen schon mindestens 10 Proz ausmachen. Auch die finanzielle Lage blieb äußerst gespannt, denn gegen 2,5 Mill. Mt. Schulden wurden nur 0,6 mil. Mt. Forderun gen ausgewiesen, so daß auch die aus der Kapitalerhöhung noch erfolgenden Einzahlungen von 570 000 mt. bei diesem Schuldenstand feine nennenswerte Entlastung bedeuten.

Neue 175- Millionen- Ausfallsgarantie des Reiches zur Export­förderung. Für das Reichshaushaltjahr 1927 waren zur Förderung des deutschen Exports auf dem Wege der Exportkreditversicherung bekanntlich 175 Millionen als Garantiefonds bereitgestellt worden. Ueber die Garantiemittel als solche ist, wie gemeldet wird, durch ent sprechende Berträge verfügt. Die Garantie selbst murde bisher noch nicht in Anspruch genommen; das heißt, das Reich hat noch in keinem Falle mit den Mitteln des Fonds einspringen müssen. Für 1928 foll wahrscheinlich dieselbe Summe als Reichsgarantie für Export- Kredit­versicherungsverträge wieder bereitstehen. Doch steht die Summe noch nicht endgültig fest. Die Genehmigung soll in der Form eines Nachtrages zum Reichshaushalt erteilt werden.

Auch die Danziger Werft erhält Arbeit. Die norwegische Reederei Goeriffen u. Co. in Oslo hat der Danziger Werft( die frühere taifer­liche Werft in Danzig ) sechs Schiffe von je 3500 Tonnen in Auftrag gegeben. 3 wei davon sollen sofort gebaut werden. Für den Danziger Arbeitsmarkt bedeutet der Auftrag eine erfreuliche Be­lebung. Die Danziger Werft ist heute ein internationales Unternehmen, an dem außer Danzig noch Polen , England, Frankreich und andere Staaten beteiligt sind.