Shwa na s
Die nerwegische Arbeiterregierung. Der Kampf um die ewige Jugend.
Zustandekommen wahrscheinlich.
Die Zusammenschung der neuen Regierung wird am Mittwoch in der Stortinggruppe der Arbeiterpartei entschieden werden. Der Vizepräsident des Storting Hornsrud, ist zum Ministerpräsidenten ausersehen. Der König hat gegenüber dem Führer der Arbeiterpartei erklärt, daß er die Persönlichkeit mit der Bildung der neuen Regierung beauftragen werde, die von der Partei dazu vorgeschlagen wird. Das Organ der Arbeiterpartei ,, Arbeiterbladet" erklärt, daß es sich nicht um eine Regierung des Burgfriedens, sondern um eine Kampfregierung handeln werde.
Eine Methode jagt die andere.
macht jich drei Monate nach der Operation bemerkbar. Die Operation, bei der auf die freigelegte Geschlechtsdrüse des Mannes Teile( die und dauert nicht länger als 35 Minuten. Die Operation bei der Hälfte) der Keimdrüse des Affen aufgelegt werden, ist fast schmerzlos
Das Problemt der Verjüngung ist wieder in den Vordergrund| gute Erfolge zu verzeichnen. Die Rückbildung der Alterserscheinungen der öffentlichen Diskussion gerfickt; das hat seine besondere Ursache in der Entdeckung neuer Methoden, für die das interessierte( lies: zahlungsfähige) Bublikum gewonnen werden soll. Sehr kostspielig erscheint die Methode des Professors Boronoff zu sein, über die der ungarische Sexualforscher Nemes Nagy im Bach Saal sprach.
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Frau der Frau werden Eierstöde von Affenweibchen eingepflanzt foll noch einfacher sein und der Erfolg sogar bedeutender. Die Berjüngung ist eine anhaltende und auch in den Fällen, wo sie feinen Erfolg hatte, war eine Berfchlechterung des vorangegangenen Zustandes nicht zu verzeichnen. Ein Film unterstüßte leider nur sehr unzulänglich den Vortrag, so daß man in manchen Dingen auf den guten Glauben angewiesen war.
Deutschlands Parteienreford geschlagen wuchern die Funktionszellen, was die Bertaltung und Berengung der Ladung des Deutschen Monistenbundes Dr. Peter
35 Landeswahlvorschläge in Polen .
Warschau , 25. Januar .( Eigenbericht.) Anläßlich der benørstehenden Sejm mahlen sind dem Hauptmahlfomitee bisher 35 Landeslisten übermittelt worden. Etwa die Hälfte dieser Listen entfällt auf die polnischen Parteien, die übrigen Liften sind von den nationalen Minderheiten eingereicht worden. Die Ultrainer treten allein in sieben Bartelen auf. Außerdem bestehen sechs kommunistische Liften.
Auf der Landesliste des Regierungswahlblods fandidiert an einer der ersten Stellen ein Bruder des Marschalls Pilsudski
Amerika über alles...
Es will stets den Borsiz führen.
London , 25. Januar .( Eigenbericht.)
Auf dem Panamerikanischen Gongreß in Havanna wird feit Tagen ein Anfrag der merikanischen Regierung behandelt, nach dem in Zukunft nicht nur die Bereinigten Staaten allein den Borsitz der Panamerikanischen Union führen sollen, sondern das
Es handelt sich um eine Uebertragung von Keimdrüsen des Affen auf den Menschen. Als biologische Ursache des Alterns ist ein Rückbildungsprozeß erkannt, der sich vor allem an der ver minderten Hormonbildung des Blutes zeigt. Das Blut ist dadurch zu eine: Regeneration unfähig, und die Bindegewebe überBlutgefäße zur Folge hat. Man hat es also dirett mit einer Berminderung der inneren Settetion zu tun, d. h., die verschiedenen Drüsen des Menschen scheiden nicht genügend Hormon aus, ein Stoff, durch den das Gleichgewicht im Haushalt des Or ganismus aufrecht erhalten wird. Die wichtigste Roile spielt dabei die Keimdrüse, die als Siz der Fortpflanzung anzusprechen ist. Das Problem der Berjüngung hat die Menschheit von jeher beschäftigt. Braktische Versuche sind aber erst aus der jüngsten Zeit bekannt. Erinnert sei an den fianzösischen Physiologen BrownSequard, der sich selbst mit dem Reindrüsenertraft eines Stieres verjüngte. Besonderes Aufsehen haben dann die Experimente von Steinach erregt. Boronoff behauptet nun, daß durch die Ueber tragung von jungen tierischen Keimbrüsen auf die Menschen eine Berjüngung möglich sei. In Betracht kommen die Keimdrüsen von Menschenaffen. Die verpflanzten Drüsen sind sekretionsfähig und rufen dadurch eine vollständige förperliche und seelische Berjüngung hervor. Schwierigkeiten bereitet nur die Beschaffung der Affen. Drang- Utangs, Gorillas und Schimpansen sind selten und darum sehr teuer. Daher kommt nur der in Abessinien lebende Papian in Betracht. Voronoff hat mit seinen Versuchen vor etwa fieben Jahren begonnen, und bis heute seine Methode in drei tausend Fällen angewandt. In 79 von 100 Fällen waren
Von Interesse war ein zweiter Bortrag, den auf EinSchmidt in der Aula des Werner Siemens - Realgymnafiums hielt. Dieser Referent wandte sich scharf gegen das Verfahren Boronoffs, von dem er bestritt, daß es mit nachhaltigem Erfolg durchführbar sci. Der Vortragende wies auf die Methode Steinachs hin, der befanntlich durch Unterbindung der Samenleiter. die Pubertätsdrüse des Mannes zu neuer Tätigkeit anregt, was auch eine erneute Hormonbildung zur Folge hat. Die Berjüngung der Frau wird durch Diothermie( Wärmebestrahlung) und leberpflanzung von menschlichen Eierstö feu nach den Wechseljahren hervorgerufen. Die Regeneration des weiblichen und männfichen Organismus ruft aber nur eine Wiederbelebung der sekundären Geschlechtsmerimale hervor. Auch dieser Vortrag wurde durch Lichtbilder unterstützt.
Bu bedauern ist, daß beide Redner sich nicht kritisch über die Enidedung des Wiener Arztes Doppler ausgesprochen haben. Dieser verzichtet auf jede Drüsenoperation, sondern will vielmehr die Berjüngung des Körpers durch die Bepinselung gewisser Nerven mit einer Phenollösung( nach Freilegung einer Arterie) erzielen. Wie dem auch sei, es hat den Anschein, als ob die Methode Boronoffs feine große Zukunft haben wird weil durch sie es in Zukunft feine Affen mehr geben wird. Woher dann die Drüsen nehmen?
Präsidium nach dem Alphabet von jämtlichen 21 der Panameri. Die Grundstückspolitik der Stadt Berlin Breuer" ein. Als seine Schwindeleien ruchbar wurden, ließ er
tanischen Union angehörigen Staaten übernommen werden soll. Der amerikanische Staatssekretär Hughes wandle fidh am Dienstag enffchieden gegen diesen Antrag, und 3mar mit der Begründung, daß eine Kontinuität der Geschäftsführung eine der erften Boraussetzungen für ein erfolgreiches Arbeiten des Panamerikanischen Kongresses darstelle.( 3m Genfer Völkerbund geht es nach dem Alphabet und noch nie hat die Kontinuität" darunter gelitten. Red. d.„ B.") Das Schicksal des merikanischen Antrages dürfte damit endgültig besiegelt sein.
Das Zarengespenst geht um.
Ein falscher Demetrius in Rußland .
Das Gespenst der 3are familie spuft noch immer im Auslande umber. Erst türzlich überwarfen sich zwei deutschmationale Blätter wegen einer angeblichen Großfürstin Anastasia . Bor allem aber gibt es in Rußland selbst immer wieder gläubige Menschen, die sich mit der Tatsache der Ermordung aller Mitglieder der Zazenfamilie niht abfinden können. Laut Bericht der Moskauer Arbeiterzeitung" hat sich unter den Bauern des marischen Gebietes das Gerücht verbreitet, der Thronfolger Alexej, der Sohn Rikolaus II, befinde sich am Leben und jei bei der Webtissin des Klosters in der Stadt Kosmodemjanski verborgen. Hier besuchten ihn viele Leute; einige brachten ihm jogar Geldgeschenke. Der„ Thronfolger" wurde unter polizeiliche Beobachtung gestellt. Es ergab sich u. a., daß er in Frauenkleidern umhergeht. Er wurde verhaftet. Er erwies sich als ein 23jähriger Bauer.
Teutsche Poesie.
Wie die Frankfurter Zeitung " mitteilt, hat die Ortsgruppe Frankfurt a. M. der Rationalfozialistischen Deutschen Arbeiter Partei an Hitler folgendes Huldigungstelegramm gesandt:
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Pressebanditen, Mattrofa blutigrot, lügen Nationalsozialismus gespalten tot
Haß stammt aus Fränkischgallien. Alle treffen wird göttlicher Fluch Wenn geftorben wir und vertrieben Geruch Tag tommt, daß Lumpen sterben, Kämpfer leben. Hitler wir glauben. Heil! Ortsgruppe Frankfurt a. M. Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter- Partei. An die tröstliche Berheißung, daß mit dem Tode der National sozialistischen Arbeiter- Partei auch zugleich ihr Geruch vertrieben sein wird, können wir nicht recht glauben. Wir fürchten, daß dieser Leichnam noch lange gen Himmel stinken wird.
Berlegung der Großen Berliner Kunstausstellung? Da der Glaspalast am Lehrter Bahnhof , der bisher die großen Berliner Kunstausstellungen beherbergte, meber seiner Lage noch seiner räum lichen Ausgestaltung nach den Anforderungen genügt, die man an das größte offizielle Kunstausstellungsgebäude der deutschen Reichshauptstadt stellen muß, haben die entscheidenden Instanzen- eine Stultusministerium und Finanzministerium sich über Berlegung des Ausstellungshauses geeinigt. Man beabsichtigt auf dem Geländeftüd des 300logijen Gartens an der Budapester Straße, das jeßt ols Wirtschaftshof benugt wird, einen. Kunstpalast zu erbauen. Die Direktion des 300 ist mit dem Blan einverstanden, vorausgesezt, daß sie ein entsprechendes anderes Gelände als Erfaz zugeteilt betonumt. Dieser Forderung widersetzt fich aber zurzeit noch die Tiergartendirektion, die von ihrem Bestand nichts hergeben will,
Stadtrat Buschmittelstandsfeindlich"?
Gegen Stadtrat Busch, den Grundstücsdezernenten beim Magiftrat, find im lezten Jahre Borwürfe erhoben worden, die sich auf die Grundstückskäufe der Stadt bezogen und sich nicht allein mit der sachlichen Seite der Angelegenheit befaßten. Diese Dinge hatten, meldet eine Zeitungskorrespondenz, auch die Führer der Wirtschaftspartei seit geraumer Zeit beschäftigt. Im Lehrervereinshaus trat am Dienstag abend eine Konferenz zusammen, die aus den drei Berliner Bezirken der Wirtschaftspartei sich zusammensetzte. Außerdem waren Abgeordnete des Reichstags, des Landtags, der Stadtverordneten und der Bezirksversammlungen anwesend.
Stadtrat Buj ch hatte das Hauptreferat über die Grund= st üdspolitit der Stadt Berlin " erhalten. Er betonte ( ichreibt die Korrespondenz), daß die Stadt Berlin innerhalb der letzten vier Jahre ein ungeheures Ausdehnungsbedürfnis angefi hts der immer größer werdenden Bevölkerungszahlen gehabt habe. Aufgabe der Stadtverwaltung habe es daher fein müssen, durch eine gefchickte Grundstückspolitik in sozialer und wirts haftlicher Weise bafür zu sorgen, daß bei einer weiteren Ausdehnung der Bebauung genügend Raum für die Anlage von Freiflächen, Barks und Siedlungen zur Verfügung stehe. Auch die Notwendigkeit nung und weiteren Verlegung der Riefelfelder von der Peripherie der Stadt habe die Ankäufe von Gütern und Terrains erfordert, deren Richtigkeit man erst in späterer Zeit erkennen werde. Stadtrat Busch verlangte, daß die Versammelten die Grundstückspolitik der Stadt Berlin gutheißen follten.
Ausdeh
Der Borfigende der Wirtschaftspartei Drews wandte sich sehr stark gegen seinen Parteifreund. Er erklärte, daß die von Stadtra: Busch unterstüßte Grundstüdspolitik der Stadt mittelstandsfeind lich und im letzten Grunde ipetulationsfördernd sei. Der Ankauf von Gütern durch Berlin und der Verkauf landwirt schaftlicher Produkte bedeute eine unerträgliche Konture renz für den mittleren und Kleinhandel. Die Wirtschaftspartei fönne die Grundstüdspolitik der Stadt ni ht billigen und fönne dem Magiftrat infolgedessen auch feinen Wirtschaftsparteiler als Grundstückedezernenten zur Verfügung stellen. Drews forderte Stadtrat Busch auf, sein Amt möglichst umgehend zur Berfügung zu stellen.
Die Aussprache dauerte bis um 4 Uhr morgens. Zu einer großen Lärmizene fam es, als ein Delegierter der Konferenz dem Stadtrat die Frage vorleate, ob bei dem Cladower Gutsfauf eine Provision von 300 000 m. an einen Berliner Rechtsanwalt ge= zahlt worden sei. Stadtrat Bufo erklärte unter großem Tumult, er fönne diefe Frage nicht beantworten, da er durch sein Amt zur absoluten Berschwiegenheit verpflichtet sei. In früher Morgenstunde wurde eine Entschließung mit 117 gegen 5 Stimmen gefaßt, in der Stadtrat Busch aufgefordert wurde, dem Magistrat bis zum 31. Januar fein Amt zur Verfügung zu stellen. Sollte er dieser Aufforderung nicht nachkommen, habe er sich als außerhalb der Partei stehend zu betrachten.
Es ist eine Ironie des Schicksals, daß Herr Busch. der sich in der Affäre Gutstauf Düppel durch feine Angriffe hat er schüttern lassen, jekt von leinen eigenen Freunden wegen ver: meintlicher Mittelstandsfeindlich feit" gestürzt werden soll. Hauptgrund ber Verstimmung gegen Busch dürfte bas fein, daß die Wirtschaftspartei längst die Ausdehnung der städtischen Grundstüdswirtschaft mit Berdruß beobachtet hat.
Todessturz aus dem Hotelfenster.
Ein aufregender Borfall spielte fich heute früh turz nach 4 Uhr in einem Hause in der Weberstraße ab. Hausbewohner wurden durch einen schweren Fall auf dem Hof alarmiert und fanden in einer großen Butlache den 35jährigen Monteur Stadel mann leblos auf. Der hinzugerufene Arzt der Rettungsstelle 15 stellte den Tod infolge doppelten Schädelbruches und schwerer innerer Berlegungen fest. St. hatte sich, wie festgestellt wurde, aus dem Fenster seines im zweiten Stockwert gelegenen Berzweiflungsschritt veranlaßt haben, find noh nha aunt, Leiche wurde in das Schauhaus gebracht. Ein falscher Arzt.
Die Palacca mit Gruppe wird am Sonntag, dem 29. Januar, bormittags 11, 11br, im heater am Bülowplas tangen Plastarten zum Breffe von 2-3 und 4, M. an der Theaterkaffe der Boltsbühne Linien- Hotelzimmers in die Tiefe gestürzt. Die Gründe, die ihn zu dem ftraße, Bei Bertheim und Ziez.
Eine Schauspieler- Nachfvorſteuung von Bei uns um die Gebat nistite rum mit illi Schaeffers, Anni Memes, Bubert non Renerint und der Bremierenbelegung findet am Freitag, den 27, 23, br, im 35 eater am surfürft en bam m augunften der Wohlfahrtskaffen der Bühnentgenossenschaft ftatt Karten find im Büro des Bezirksverbandes, Steitsftraße 11. gegen us veis erhältlich.
Jum Jufendanten drs Reußif en Theaters in Gera wurde ber lang jährige Mitarbeiter Mag Reinharbis, der fbatere Reiter ber Berliner Rein hardt- Bühnen und derzeitige Direktor des Großen Schauspielhauses Berlin , Stari Roien ernannt.
Willy Wilhelmi geftorben. Am Mtonaer Krantentaus fterb nach furzer Strankheit, fait achtzigjährig, Billy Wilhelmi, einer der Senioren der deutigen Ehauspielerschaft. Wilhelmi, der 42 Jahre lang den Hamburger und Altonaer Bühnen angehörte, war bis in die legte gett baritellerich tätig. Der Verftorbene stammt aus Dimüs und wirkte u. a. in den siebziger Sahren auch am Berliner Bittoria Theater
Die
alles im Stich und verschwand. Es wurde festgestellt, daß er eine Fahrkarte nach Berlin gelöst hatte. Vermutlich jezt er sein Treiben noch fort, vielleicht auch als fatholischer Geistlicher, weil er auch mehrere Breviere gestohlen hat. Der Berfolgte, der von Frankfurt a. Main , Kassel und Dresden her gesucht wird, ist in Berlin noch nicht gefunden.
Eingestellte Beleidigungsklage. Nationalsozialisten dürfen Judensau" schimpfen.
Vor dem Schöffengericht in Moabit wurde heute vormittag gegen die Nationalsozialistin find wegen Beleidigung des Pfarrers Stude verhandelt. In einer Reichsbannerversammlung des Kreisvereins Tiergarten hatte Pfarrer Stucke über„ Eine halbe Stunde bei den Nationalsozialisten" gesprochen. Während dieser Ausführun gen hatte die Angeklagte Klind mehrfach Zwischenrufe gemacht, so unter anderem das Wort„ Judensau"," Du hast noch nicht genug betommen". Wegen der Versammlungssprengung war vor acht Tagen verhandelt worden; wie wir bereits berichteten, wurden sämtliche Angeklagten freigesprochen. Auch heute endete das Verfahren mit der Einstellung auf Kosten der Staatsfaffe.
Das Gericht nahm als Grundlage für die Verhandlung einen Strafantrag, von dem niemand wußte, durch men er gestellt worden ist. In diesem Strafantrag wurde die Angeklagte beschuldigt, das Wort„ Judenjan" gerufen zu haben. In seiner Vernehmung erklärte Pfarrer Stucke, daß er dieses Wort nicht auf sich beziehe, sondern annehme, daß dieser Zwischenruf den verstorbenen Reichsaußenminister Rathenau treffen sollte. Dieser Zwischenruf wurde in dem Augenblic gemacht, als Stude Worte von Rathenau zitierte. Er fühlte sich beleidigt durch den Zwischenruf„ Du hast noch nicht genug bekommen". Der Verteidiger der Angeklagten protestierte gegen eine Verhandlung über diesen Zwischenruf, da ja im Strafantrag dieser beleidigende Zwischenruf nicht vermerkt sei. Das Gericht verkündete den Einstellungsbeschluß mit der Begründung, daß der Strafantrag nicht ordnungsmäßig gestellt sei. Er gibt die einzelnen Ausdrücke nicht wieder, die eine Beleidigung darstellen sollen. Für die Beleidigung des verstorbenen Reichsaußenministers Rathenau kann dieser Antrag nicht genügen. Das Republiffchußgefeß fäme für diese Beleidigung in Frage; den Strafantrag für Verstorbene fann aber nicht jeder stellen. Im übrigen betonte der Vorsitzende, daß die Beleidigung in einer politischen Berfammlung gefallen und daß leider die Tatsache zu verzeichnen sei, daß politische Gegensäge heute oft mit persönlichen Beleidigungen ausgefochten werden.
Wenn auch das Strafverfahren eingestellt werden mußte, weil anscheinend der Strafantrag nicht richtig gestellt war, so muß doch verlangt werden, daß die zuständigen Stellen alles Notwendige veranlassen, um die Beleidigung des Reichsaußenministers Rathenau zu fühnen. Herr Pfarrer Stude wurde mit diesem Einstellungsbeschluß auf den Weg der Privatflage verwiesen.
Bugzufammenstoß in einer Kohlengrube. Zwei Tote, zwei Schwerverlette.
Müdenberg( Bezirk Halle ), 25. Jamuar. Im Abraumbetrieb der Grube Friedländer der Braunkohlenunb Brikettindustrie ereignete sich heute nacht ein folgenschwerer Zufammenstoß zweier Kohlenzüge. Die Führerstände der Lokomotiven wurden vollständig zertrümmert. Dabei wurden Führer und Heizer der einen Maschine getötet, während die beiden Bedienungsleute der zweiten schwere Verlegungen erlitten.
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In einem Schacht der Fürstensteiner Gruben wurden nach einer Meldung aus Waldenburg in der vergangenen Nacht durch vorzeitiges Losgehen eines Sprengfouffes vier Bergleute schwer verletzt.
Falsche Gerüchte über Dampferkatastrophe.
Rach unbestätigten Blättermeldungen soll der belgische Baffagierdampfer Elisabethville" auf der Höhe von Teneriffa an der Nordmestküste Afritas gefunken fein.
Die Eigentümerin des Dampfers, bie,.Compagnie belge maritime du congo" in Brüffel, dementiert jeht auf das entschiedenste ale Unglüdsgerüchte über den Dampfer Elisabethville ", der 23. Januar mittags Teneriffa ordnungsgemäß verlassen hat.
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Ein falscher Assistenzarzt, der als Betrüger und Dieb in der fchiebenen Gegenden des Reiches se'n Unwefen getrieben hat, wird auch in Berlin gesucht. Es handelt sich um einen 24 Jahre alten aus Trier gebürtigen Krantenpfleger Heinrich Sch mi z. Dieser verstand es, nit gefälschten Papieren im St. Joseph- Hosp tal in Köln - Eine lächerliche Verdächtigung. Polizeipräsident Genosse 3örKalf unter dem Namen ,, Dr. Heinz Schmiz" anzukommen und sich giebel ist in verschiedenen Blättern mit der Behauptung ange9 Monate zu halten. Dann stahl er dem Assistenzarzt griffen worden, er hätte amerikanischen Journalisten gegenüber Dr. Breuer alle Papiere, darunter Universitätszeugnisse erklärt, das ungeheure Berbrechertum von Chitago habe und wissenschaftliche Bücher, ärztliche Instrumente feine größte Konfurrenz in Berlin . Der Polizeipräsident teilt mit, und Arzneien. Mit den gestohlenen Bapieren führte er sich beim daß er natürlich weder diese noch eine ähnliche Aeuße Kreistrantenhaus in Ludau als Assistenzarzt Dr. Schmiz- rung, meber mündlich noch schriftlich getan hat.