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Leuna - Arbeiter gegen die KPD .

Der Trennungsstrich.

Merseburg , 26. Januar.( Eigenbericht.) Folgende Entschließung wurde heute in einer Ver­trauensmännerfizung des Leunawerkes angenommen: ,, Die heute im Tivoli tagende Vertrauensmännerfügung des Leunawerkes nimmt Kenntnis von dem Kampf der Metallarbeiter in der mitteldeutschen Metallindustrie. Sie spricht den Kämpfenden und der Leitung das größte Vertrauen aus und weist die Einmischung der KPD. in diesen Kampf entschieden zurüd. Sie erwartet den vollen Sieg der Arbeiterschaft und ihrer gerechten Forderungen."

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Diefes Telegramm, das gestern um 23 Uhr von Merse­ burg abgeschickt wurde, ist sowohl an uns wie an die KPD. gerichtet worden. Die Stellungnahme der Vertrauens­männer der Leunaarbeiter ist mehr als eine sch allende Ohrfeige für die KPD. , die die Leunaarbeiter wieder einmal zum Streit aufgerufen hat.

Man erinnert sich der Rolle, die besonders das Leuna­werk in dem Märzputsch spielte, den die KPD. im Frühjahr 1921 inszeniert hat. Lange Jahre waren die Leunawerke eine Hochburg der KPD . und in jenem Putsch waren sie es nicht nur im bildlichen Sinne des Wortes. Jezt, wo die Metallarbeiter Mitteldeutschlands in einem schweren Kampf um die Löhne stehen, glaubte die APD. den Zeitpunkt für gekommen, um auf dem Rüden der fämpfenden metallarbeiter Parteierfolge einzuheimsen. Was aus den Lohnforderungen der Metallarbeiter dabei werden würde, das fümmert die KPD. herzlich wenig.

Die Gewerkschaften sind für die KPD. nur erf­zeuge zur Ausführung der bolschewistischen Politik. Die Gewerkschaften sind nach der Auffassung der KPD . nicht dazu da, um die wirtschaftlichen Intereffen der Arbeiter­bie schaft selbständig wahrzunehmen, sondern um Politik der KPD. durchzuführen. In den Fraf­tionen, die die KPD. in den Gewerkschaften aufzieht, in den Betriebszellen, die sie unterhält, werden nicht die gewert schaftlichen Fragen, so wie sie durch die Beschlüsse der gewerk­schaftlichen Organisationen zur Tagesordnung stehen, dis­futiert, sondern es werden die Parolen, die die KPD. für die Arbeit in den Gewerkschaften ausgibt, mitgeteilt und deren Durchführung vorbereitet. Diese Fraktionen und Zellen sind die Hebel, mit denen die KPD . die Gewerkschaften in ihre Gewalt zu bekommen hofft.

Schlimmer ist noch, daß die KPD. keinen Gewerkschafts­tampf vorübergehen läßt, ohne den Gewerkschaften in der niederträchtigsten Weise in den Rücken zu fallen und ihnen mit ihrer Barolenschusterei die größten Schwierigkeiten zu bereiten. Gewerkschaftsfämpfe für rein gewerkschaftliche Forderungen sind der KPD. ein Dorn im Auge. Deshalb versucht die KPD. jeden Gewerkschaftskampf zu einem politischen Kampf umzufrempeln. Deshalb versucht die KPD. jedem Gemertschaftskampf den Charakter des Wirtschaftskampfes zu nehmen und ihn durch die Ver­breiterung der Kampffront" zu einem politischen Manöver zu machen.

Die Antwort der Vertrauensmänner des Leunawertes ist so deutlich, daß sie eine geradezu symbolische Bedeutung bekommt. Die Leunaarbeiter haben am eigenen Leibe er­

fahren, wohin diese Politik der KPD. führen kann. Nirgends hat die Arbeiterschaft in Deutschland die Gefolgschaft der KPD . RBD. so teuer und bitter bezahlen müssen, wie gerade die Arbeiter der Leunawerte. Und deshalb ist die Antwort der Leunaarbeiter um so erfreulicher. Sie bedeutet, daß die Arbeiterschaft endlich offen das Tischtuch zwischen sich und der KPD. zerschneidet, die nur mehr eine Partei der Schädigung der Arbeiterinter­effen ist.

Das fommunistische Mänöver.

Halle, 26. Januar( Eigenbericht).

Im Leunamerk find rund 10 000 Metallarbeiter beschäftigt. Kein Wunder, daß die kommunistische Bezirksleitung dauernde Bersuche unternimmt, diefe Kategorie von Metallarbeitern, die zusammen mit den Fabrikarbeitern ein gemeinsames Tarifab

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Gelbe Gründerei.

Das Reichsarbeitsministerium als Geburtshelfer?

Die gelben Elemente unter den Konditorengehilfen wollen einen neuen Laden aufmachen. Zu diesem Zweck brauchen sie Dumme. Daher ihre Ankündigung, daß für die gelernte Gehilfenschaft eine

tommen haben, in den allgemeinen mitteldeutschen Metallarbeiter: Itersversicherung" geschaffen werden soll. Die Erfahrung streit hineinzuziehen.

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Gestern waren nun die Vertrauensleute des Leunawertes zu einer Sigung eingeladen, nicht um die Befolgung oder Nichtbefolgung der kommunistischen Barolen zu beraten, sondern um sich einen Bortrag über Arbeitslosenversicherung anzuhören. Die tommu nistischen Bertrauensleute waren vollzählig angetreten und instruiert worden, daß eine Resolution angenommen werden müsse, in der die Gewerkschaften aufgefordert werden, eine zwischentarifliche Lohnregelung für die Chemiearbeiter des Leunawertes zu verlangen. Bei der Annahme dieser Reso­lution und bei den ersten praktischen Konsequenzen würden infolge der schon erwähnten gemeinsamen Tarifregelung die nicht im Streit befindlichen Leuna - Metallarbeiter mit in den Kampf hineingezogen werden. Das war der Zwed der kommunistischen Uebung. Er­freulicherweise waren die SPD. - Bertrauensleute des Leunawertes start angetreten, so daß der kommunistische Antrag abge­

lehnt wurde.

Die KPD . will feine Gewerkschafter. Ausschluß eines kommunistischen Gewerkschaftsangestellten.

Halle, 26. Januar( Eigenbericht).

Der fommunistische Orisangestellte des Metallarbeiterverbandes in Eilenburg , der sich gegen die irrjinnigen Parolen der Be­zirksleifung der PD. in Halle gewandt und sich mit der Zentral­ftreifleitung der Metallarbeiter solidarisch erklärt hatte, ift gestern aus der PD. ausgefchloffen worden.

Künstliche Arbeitslosigkeit?

der Gehilfen, daß die guten Herren Chefs" rücksichtslos die älteren Arbeitskräfte auf der Straße verfommen lassen, wenn sie abgenutzt sind, schreckt. Man bekommt es mit der Angst zu tun und daher taucht der auch von den Innungen genährte Gedanke auf, für die gelernten Konditoren eine Altersversicherungstaffe zu errichten. Der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter perband, die neue große Industrieorganisation, hat eine solche Unterstützungseinrichtung geschaffen, die gut fundiert und gesichert ist. Nun glaubt eine lächerlich kleine Gruppe gelernter Konditoren ein Konkurrenzunternehmen aufmachen zu tönnen. Diefem 3wed soll der Reichsbund" der Gehilfenvereine dienen, den man Ende Januar auf einer Konferenz in Berlin er­richten will.

Höchst merkwürdig muß es berühren, daß die Gründung gelber 3 merggebilde auch im Reichsarbeitsministerium unterstützt wird. Bie aus der Tagesordnung für die Berliner Grün­dungskonferenz hervorgeht, ist ein Referent aus dem Reichs­arbeitsministerium für die Altersversicherungsfrage ge­wonnen worden. Im Reichsarbeitsministerium gibt es scheinbar also Beamte, die sich bemüßigt fühlen, gelbe Zwergorganisationen in ihren Bersplitterungsplänen zu unterstützen.

Jahresversammlung der Poliere.

Der Bezirksverein Berlin des Bolier, Wert- und Schachtmeister. bundes für das Baugewerbe hatte am Mittwoch abend in den Sophienfälen eine außerordentliche Generalversammlung, in der zunächst der 1. Borsigende Genoffe Fäsler den Geschäftsbericht für das Jahr 1927 gab.

Er gab erst einen furzen Rüdblid auf die Entwicklung der Wirtschaft und die damit zusammenhängenden Arbeitstämpfe, die vielen Unorganisierten den Anstoß gaben, sich in die Front der gewertschaftlich Organisierten einzureihen. An dem allgemeinen und nicht unerheblichen Aufstieg der deutschen freien Gewerkschaften ist auch der Polierbund beteiligt. Der Berliner Bezirksverein hatte am Jahresschluß 955 Mitglieder gegenüber 876 zu Beginn des Jahres, also eine Zunahme von 79 Mitgliedern. Bedauerlich ist es aber, daß im Laufe des Jahres allein 52 Mitglieder wegen reftierender Beiträge gestrichen werden mußter

Die Wirkungen der Arbeitslosenversicherung. Unverständliche Angriffe auf das Arbeitslosenver ficherungsgesetz mehren fich feit einigen Tagen in der bürger­lichen Presse. Man weist darauf hin, daß das neue Arbeitslosen versicherungsgesetz infolge seiner milderen Unterstützungsbestimmungen eine Vermehrung der Arbeitslosigkeit hervorgerufen habe. Davon tann aber bei einer genauerèn Prüfung der Dinge feine Rede sein. Die schlechten Witterungsverhältnisse in den legten Nässe haben begreiflicherweise die Arbeiten im Baugewerbe und in Wochen, vor allem der häufige plötzliche Wechsel zwischen Frost und der Landwirtschaft faft völlig fahmgelegt. Ueber diese fozusagen natürliche Bermehrung der Arbeitslosigkeit hinaus soll nun noch eine ,, künstliche" Steigerung der Arbeitslofenziffer eingetreten sein. Es drängen fich angeblich ungewöhnlich viel Arbeitskräfte der Land- glieder in Berlin ftellungslos. Ein Zeichen vorbildlicher Solidarität wirtschaft zur Unterstützung.

bräuchliche Inanspruchnahme der Unterstützung durch landwirt. Die Beschwerden über eine bis zu einem gewissen Grade miß­fchaftliche Arbeitsträfte find nicht neu. Die Reichsanstalt ist zurzeit bereits dabei, die Dinge nachzuprüfen. Der zweite An­griff richtet sich gegen die Beseitigung der früher vorgeschriebenen Bedürftigteitsprüfung. Die Kritiker übersehen dabei, daß der Wegfall der Bedürftigkeitsprüfung nur in der Statistit, nicht aber in der Wirtlichteit eine Steigerung der Arbeits. ofenziffer hervorgerufen hat. Früher fonnten nicht alle Ar­beitslojen zahlenmäßig jo erfaßt werden wie jetzt. Man hat mohl die Unterstüßten gezählt, aber nicht die tatsächlichen ar beitslosen Arbeitsfräfte. Das Ziel des Reichstags bei der Schaffung der Arbeitslosenversicherung bestand aber gerade darin, möglichst alle Arbeitslosen der Unterstützung teilhaftig werden zu laffen, da ja auch alle Arbeitnehmer, menn sie in Arbeit stehen, Beiträge zur Bersicherung zahlen. Von einer fünstlichen Bermehrung der Arbeitslosigkeit durch das Arbeits­losenversicherungsgesetz fann aber nicht gesprochen werden. Die neuesten Zahlen geben nur ein superlaffigeres Bild von dem wirklichen Stand der Dinge.

Die Wartezeit.

Der Tag der Anmeldung ist anzurechnen.

In der Frage, ob bei der Arbeitslosenversicherung der Tag der Anmeldung in die dreitägige Wartezeitfrist einzu­rechnet ist oder nicht, d. h. ob also praktisch eine Drei oder Biertagemartezeit in Frage kommt, hat die Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung soeben eine Entscheidung getroffen. Die Reichsanstalt hat nichts dagegen, menn der Tag der Anmel dung in die Bartezeitfrist eingerechnet wird und von den Arbeitsämtern die für die Arbeitslosen günstigere Regelung getroffen wird.

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Daß die Baukonjunktur im Vorjahre nicht so gut war, wie es zu Anfang des Berichtsjahres allgemein erwartet wurde, zeigte der Be richterstatter an den verhältnismäßig hohen Zahlen der stellung­suchenden Bundesmitglieder. Das Berichtsjahr begann in Berlin noch auf 243 erhöhte. In den Sommermonaten, in denen sonst im mit 239 Stellungsuchenden, welche Zahl fich bis Ende Februar 1927 Baugewerbe Hochkonjunktur herrscht, ging diese Zahl nie unter 90

herunter. Am Jahresschluß waren schon wieder 159 Bundesmit ist es, wenn trotzdem berichtet werden kann, daß stets ein großer Teil dieser Stellungsuchenden durch Bundesmitglieder als Hand­dann noch kurz auf die sozialpolitischen Borgänge des Berichtsjahres arbeiter auf den Bauten Beschäftigung fand. Genosse Fäsler fam und die Verbandsarbeiten zu sprechen, wobei er noch mitteilte, daß auf Beschluß des Bundesvorstandes und des Beirats am 1. April dieses Jahres die Berufskranfenfaffe der Poliere ins Leben gerufen.g wird.

An dem vom Genossen Hoppe gegebenen Kassenbericht murde fritisiert, daß nicht schriftlich vorgelegt worden fei, was ber Vorstand im nächsten Jahr zu tun versprach. Die anschließenden Wahlen ergaben die einstimmige wiederwahl des 1. Vor­fizenden Genossen Fäsler, des 2. Borfizenden Genossen Mice. len, des 1. Kassierers Genossen Hoppe, des 2. Raffierers Genossen Scheibe, des 2. Schriftführers Genossen Berch. Der 1. Schrift führer. Genosse Beit wurde gegen 8 Stimmen gewählt, die auf seinen Gegenfandidaten entfielen. Die Bersammlung nahm dann noch die Wahl der Beifizer, der verschiedenen Kommissionen und der Delegierten zum Bundestag vor, der vom 7. bis 9. April in Hamburg

stattfindet.

Weitere Aussperrungen in Schweden .

Stodholm, 26. Januar. Am Montag werden 18 000 Sägewertsarbeiter ausgesperrt. Im Zellulofefonflitt stimmten 7000 Arbeiter gegen und 3000 für den Schiedsspruch. Die Arbeitgeber haben den Schieds­fpruch angenommen. Der Streif ist unvermeidlich. Die Berhand­Lungen im Eisengrubentonflitt werden fortgesetzt.

Berantwortlich für Politit: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton: 2. S. Difcher; Lotales und Sonstiges: Fris Raritädt; Anzeigen: Th. Glode; famtlich in Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet Berlag: Bormärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . und Verlagsanstalt Paul Singer u Co., Berlin GB 68, Lindenstraße 2. Sierau 1 Beilage.

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