Prozes gegen die Reichswehrſoldaten. Die Jrrfahrten eines Gefangenen.
Die beiden Oberjäger
3m weiteren Berlaufe der Berhandlung gegen die Oberschützen vor dem Potsdamer Schwurgericht wurden die Angeklagten durch einen Teil der Kameraden schwer belastet. So befundet der Oberschüße Werner Krause unter Eid: Zwei Tage nach der Tat hat der Angeflagte Linnappel auf der Wachtstube zu dem Zeugen in bezug auf den Ueberfall geäußert: Wir sind raufgegangen, haben das Licht Im Flur ausgemacht und auf den Unteroffizier Görig gewartet. Als er. fam, haben wir ihn mit Fäusten bearbeitet. Hätte er nicht geschrien, dann hätten wir ihn aus dem Fenster geworfen. Bir einem anderen Zeugen foll. geäußert haben: Kannst du schweigen? Ich bin es gewesen, ich habe ihm aufgelauert. Erst flug ich ihm eins, dann schlugen wir ihn mit Fäusten. Er war zu schwer, sonst hätten wir ihn aus dem Fenster geworfen. Die Angeflagten bestreiten, derartiges gejagt zu haben. Per mißhandelte Unteroffizier schildert die Tat, uno zmar muß er sich auf die Erde legen und den Vorfall genau demonstrieren. Borf.: ,, Sind Sie nicht auch vielleicht nur gegen den Gewehrfchrant gelaufen?" Unteroffizier Görlih: Nein, ich war doch nicht betrunken. Ich bin geschlagen worden." Die Zeugenvernehmung ergah, daß alle Be teiligten an der Kneiperei im Kameradschaftsheim mehr oder minder dem Alkohol reichlich zugesprochen hatten. Es wurden verschiedene Späße gemacht, und ein Schüße ging fogar mit der Reitpeitsche ins Bett, weil er Angst hatte, daß die Kameraden ihn im Scherz aus dem Bett fippen würden. Stundenlang wird mit Gründlichkeit perfucht, das Dunfel über jenen Borjall nach der burchtrunkenen Kameradschaftsnacht zu lichten. Viele Widersprüche jind zu lösen: Es ist das erste mal, daß in Botsdam eine der artige Anlage gegen Mitglieder der Reichswehr erhoben ist. Der ärztliche Sachverständige fann die Möglichkeit nicht von der Hand weisen, daß die Berlegungen, die der Unternifizier, davongetragen, ebenfo gut von einem Fall gegen einen harten bzw. scharfen Gegenstand herrühren können. Der Staatsanwalt beantragte unter Heranziehung des Milderungsparagraphen 110a gegen jeden Angeklagten die gesetzliche Mindest strofe von einem Jahr Gefängnis und Dienstentlassung.
Das Gericht sprach jedoch die angeklagten Oberschützen auf Staatsfostenfrei Borber wurde beschlossen, den Haftbefehl aufzubehen. Das Urteil murde im Zuhörerraum, der dicht non Reichsmehrjoldaten gefüllt war, mit Bravorufen entgegengenommen. In der Begründung führte der. Borsigende aus; daß die Hauptver handlung nicht mit Sicherheit ergeben hat, daß überhaupt eine 3usammenrottung stattgefunden hat. ist nicht ausgeschlossen, daß der Unteroffizier fid geirrt hat, als er gegen einen Schrank gelaufen und in seiner Benommenheit geglaubt hat, daß er von Männern niedergeschlagen morden sei. Auch die Zeugenausfagen, die die Angeklagten zum Teil belasteten, find nicht ausschlaggebend gewesen zu einer Ber: urteilung.
Anna Maffchte fünfzigjährig!
Unsere Benoffin Anna Matste pollendet heute, am 27. Januar, ihr fünfzigstes Lebensjahr. Fünfzig Jahre sind eigentlich, wie man zu sagen pflegt, noch gar fein Alter". Aber Genoffin Matschte hat von ihren jeht fünfzig Jahren dreißig dem Dienst der Partei gewidmet. Das rechtfertigt es, daß wir schon der Fünfzigjährigen an diefer Stelle gedenken. Als uneheliches Kind im Jahre 1878 in Nieder- Gorpe a. Bober geboren, hatte Anna in Kindheit und Jugend ein Martyrium durchzumachen. Schon im zartesten ferniüßte ste verdienen helfen, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Nachdem sie als Neunzehnjährige geheiratet a hatte, tam fie bald der Sozialdemokratischen Partei näher burdy ihren aften, ber rühriges Parteimitglied war. Bon 1898 ab arbeitete ouch, Anna Matschte für die Partei, mit befonderem Eifer im Jahre 1900 bei der Reichstagswahl in Berlin VI. Gie trat 1902 in den Berein, der Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse ein, der damals Bionierarbeit zur politischen Schulung der Genossinnen leistete. Bereits 1906 wurde Anna Matschke zur Bertrauensperion in Berlin VI gewählt und zugleich erhielt sie ein Mandat zur Frauenkonferenz und zum Parteitag in Mannheim . Seit 1906 gehörte sie auch dem Zentralvorstand der Berliner Barteiorganisation an und bis 1908 wirfte fie in der Lokalfommission mit. Im Jahre 1908 sehen wir sie wieder, als Delegierte auf der Frauen? onferenz und dem Barteitag in Nürnberg . Bon da ab war Gencjin Matschke Mitglied des Aktionsausschusses der Berliner Parteiorganisation, bis sie 1913 nach Niederschönhausen übersiedelte, das damals zum Kreis Niederbarnim gehörte. Auch in Niederbarnim wurde sie bald wieder Vorstandsmitglied. Neben all dieser Arbeit war Genoffin Matschte eine der eifrigsten und rührigsten Rednerinnen in der Broving Brandenburg. Sie scheute nicht Wind und Wetter, nicht meite Wanderungen über Land und schreckte nicht davor zurück, drei Bersammlungen an einem Lage zu haben. fie im Dezember 1918 zur Sefretärin für die Bezirks organisation Brandenburg. Mit derselben Ausbauer und demselben Fleiß arbeitete fie auf diesem Posten. Leider holte fie sich im September 1919 auf einer Agitationstour eine starte Erkältung init langwieriger Bruft- und Rippenfellentzündung, deren Folgen fie bisher nicht ganz überwunden hat. Genoffin Matschte hat auch in der Gewerkschaftsbemegung als langjähriges Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes ihre Pflicht getan. Im Jahre 1908 gehörte sie zu den Mitbegründerinnen der Arbeiterinnen tommission dieser Gewerkschaft. Der jeßt Fünfzigjährigen wünschen mir, daß ihr der alie im Dienst der Partei so oft bewährte Kampfes mut noch lange erhalten bleibt.
Aus dem Untersuchungsgefängnis Moabit erhalten wir eine laffen ihn sprechen: Friedrichshafen in Württemberg , Gendarmerie zuschrift, die uns in gewissen Einzelheiten interesant genug station. Eine Belle, drei Meter hoch, in den Wänden steht das scheint, um sie im Auszuge wiederzugeben. Auf der Fahrt Wasser, eine Britsche, darauf ein schmieriger stinkender Strohsack, nach Zürich begriffen, wurde ein gewiffer S. in Lindau am zwei Dedenjegen, bei vier Grad Kälte ein falter Ofen, ein un Bodensee verhaftet. Er war in einem schweizerischen Fahndungsgereinigter, halbgefüllter Urinkübel, der die Luft verpestet, blatt ausgeschrieben worden, weil er von Zürich aus wegen Beta( L" Bettuch und Handtuch sind mehr als benust und eine etlige Waschschüssel, turz ein tompletter Schweine. truges und Unterschlagung gesucht wurde. Er gibt unbenugbar! mun an, beantragt zu haben, ihn mit seiner Einwilligung formlos der Schweiz zu überstellen. Eine Auslieferung fam nicht in Frage, da er deutscher Staatsangehöriger ist. Er begründete sein Ersuchen dahin, daß doch das Hauptinteresse der schweizerischen Behörde darin bestände, über seine Berfon zu verfügen. Seinerseits aber habe er ein Interesse daran, nach 3ürich zu fammen, um die Angelegenheit zu flären. Eine Fahr Amtsrichter in Lindau habe sich einverstanden erklärt. Da farte nach Zürich hatte er in der Tasche. Der bayerische aber sei die Staatsanwaltschaft I Berlin dazwischengetreten, weil Zürich auf diplomatischem Bege seine Etrafverfolgung in Deutsch land beantragt hätte. Eines Tages fam dann Auftrag aus Berlin , ihn mit Gammeltransport nach dort zu senden. Nun lehnte der bayerische Amisrichter die Berantwortung für eine formlofe lleberstellung ab.
Bon Lindau, das menige Stunden vom Tatort Zürich entfernt fiegt, begann nun ber Transport nach Berlin . Er dauerte insgesamt 22 Tage für eine Strede, die gemeinhin in 16 Stunden zurüdgelegt wird. Seine Ankunft in Berlin schildert der Unter fuchungsgefangene mit diesen Worten:„ Mistig und dreckig wie ein Schwein, ungewaschen, ungefämmt, abgerissen, voll Un geziefer und mit einer Hautflechte behaftet."
Im weiteren beschreibt H. Einzelheiten von dieser leberfahrt, denen nachzugehen Pflicht der Justizbehörden ist. Wir
feiner Toilettengegenstände wie Seife, Zahnbürste, In Lindau war, fo fchreibt H., ihm für die Reise ein Teil Kamm, drei Laschentücher, ein Baar Strümpfe und ein Hend aus gehändigt. In einem Bafetchen habe er diese Sachen bei sich ge führt. Die Berwalterin in Friedrichshafen habe ihm das Paket mit dem Bemerken wegnehmen wollen, daß ein Transportgefangener nur ein Schmußtühel im Sad führen dürfe. In Stuttgart sei feien nulos geblieben. Dafür aber sei in Stuttgart jedem Geihm das Batet banm abgenommen, weil eine derartige Berfügung unglaublicherweise tatsächlich bestehen foll. Alle Beschwerden fangenen, der zehn Wanzen lebend cder tot vormies, eine 3igarette als Prämie verliehen worden.
zugbegriffe übersteigt, nach Berlin , 22 Tage lang mit einem Im Schubwagen ging es dann in einer Fahrt, die alle Bummel. einzigen Schmuhtudel im Gad. In Bürttemberg hatte man allein einen Umweg von 470 Kilometer gemacht, der eine Reisedauer von 13 Lager beanspruchte.
Gewiß ist auch uns befannt, baß Gefangene in den Schilde rungen ihrer Abenteuer leicht zu lebertreibungen neigen. Immerhin find die Mitteilungen des H. fo genau gehalten, daß wir die zuständigen Behörden dringend auffordern müssen, den Dingen nachzugehen und, wenn auch mir ein Teil dieser Schilderung zutreffen sollte, schleunigst Berhältnisse zu ändern, bie unferer 3eit in höchstem Maße unwürdig sind.
Schreckensurteil der Hartmann- Kammer.
Wegen des Liebesabenteuers eines Malermeisters.
Der Schauplak einer Berzweiflungsszene war der Berhandlungs faal der Großen Straffammer des Landgerichts II, die unter Borsitz von Landgerichtsdirektor Hartmann tagte. Hier murde in der Berufungsinstanz ein Urteil gefällt, das im Gegensatz zu dem teils freisprechenden, teils milden Urteil des Schöffengerichts Schöneberg über vier Angeflagte, fämtlich bisher unbestraft, zmei junge Arbeiter und zwei junge Mädchen, schwere Gefängnisstrafen verhängte unter sofortiger Berhaftung aller vier Angeklagten.
jedoch in der Handlungsweise der vier Angeflagten ein abgefartetes Spiel und nahm räuberische Erpressung an. B. wurde zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis, die anderen Angeklagten K., G. und B. zu je einem Jahre Gefängnis verurteilt. Ein Berzweiflung in lautes Jammern und Schreien ausbrachen. Die Urteil, das den Angeklagten so überraschend tam, daß sie in voller beiden männlichen Angeflagten P. und K. befamen Butträmpfe und schlugen derartig um sich, daß die Holztäfelung an der Wand der Auflagebant zertrümmert wurde nur mit großer Mühe gelang es vier Justizwachtmeistern, die Abführung der Angeklagten ins Gefäng nis durchzuführen.
-
Die Berurteilung erfolgte wegen räuberischer Erpressung, und das Opfer war ein perheirateter Malermeister, der Der Wutausbruch der bis dahin unbestraften jungen Leute ist eines Nachts auf Liebesabenteuer ausgegangen war. Auch menschlich begreiflich: Hatten sie zum erstenmal im Leben für ihn hatte dieser Vorfall ein übles Nachspiel, da feine Ehe baburchgefehlt, so durften sie das Urteil des Schöffengerichts in die Brüche geganger ist. Die beiden jungen Mädchen G. und B. batte er in einem Lotal fennengelernt und war mit ihnen weggegangen, um eine Laube am Priesterweg aufzusuchen. Die Freunde der beiden Mädchen, die Angelfogfen B. wid R., waren dem Maler. meister mu feinen Begleiterinnen gefolgt. Am Briefferweg in voll fommener Dunkelheit stellten sie den liebesbedürftigen Malermeister. Mit geballten Fäusten standen sie plöglich vor ihm. In feiner Angit bat dieser, ihm nichts zu tun, und bot ihnen eine Streichholzschachtel an, mit dem Hinzufügen, daß darin 10 Mart feien, die er für die Mädchen als Geschent bestimmt hatte. Angeblich wollen die beiden jungen Leute zunächst das Angebot zurückgewiesen und nur ihre Bräute zurückverlangt haben. Nach ihrer Behauptung wäre es ihnen auf einen lleberfall gar nicht angefommen, sondern sie seien nur eifer füchtig gewesen. Jedenfalls aber haben sie das Geld und noch 30 Pf. die der Malermeister in seiner Angst in den Westentaschen zufammen suchte, angenommen und sind mit den beiden Mädchen abgezogen.
raubes angeklagt und der Staatsanwalt hatte fogar Zuchthaus Die vier Beteiligten wurden wegen schweren Straßen strafen bis zu fünf Jahren beantragt. Das Schöffengericht hatte die beiden jungen Männer nur der Nötigung schuldig befunden und zu Mädchen freigesprochen wurden. Die Straitammer erblickte vier Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt, während die
als ausreichenben Dentzettel betrachten. Ganz unver ftändlich dagegen erscheint das Urteil des Gerichts von dem Straf antrag des Staatsanwalts schon gar nicht zu reden: fünf Jahre Zuchthaust Mag sein, daß das Vorgehen der jungen Leute abgelartetes Spiel mar. Mag sein, daß ihre Expreffung nicht ungestraft bleiben durfte Antrag des Staatsanwalts und das Urteil des Gerichts gegen diese bestimmt durfte fie das nicht. Man vergleiche aber den jungen Leute mit Anträgen der Staatsanwaltschaft und Ürteilen in einigen anderen Prozessen aus der legten Zeit. Der bewaffFreiheitsstrafen; die Berurteilten wurden auf freien Fuß nete Ueberfall auf den Klausner endete mit geringen gefeßt. Der befannte lleberfall des voltischen Stu denten mit Baffen in der hand in einem der größten Berliner Hotels wurde nur mit einer geringen Strafe quittiert. Und hier? Ohne Waffen stellen die jungen Leute nachts einen Mann, erhalten von ihm 10 Mark und machen sich aus dem Staube. Das war die räuberische Erpressung, die mit einem mußte und die der Staatsanwalt mit fünf Jahren Zuchthaus Jahre resp. mit einem Jahre und sechs Monaten gefühnt werden gefühnt" wissen wollte. Für eine derart volkstümliche" Justiz die Urteile ergehen ja im Namen des Volfes dürfte das Bolt daß die Strafe auf dem Wege der Enade gemildert wird. wohl wenig Verständnis haben. Man darf die Hoffnung aussprechen,
Nach dem Kriege, in dem fie den einzigen Sohn verfor, mabite man Der Ueberfall auf eine Potsdamer Rinofaffe. I lidhen in anderen Lager ebenbürtig, sondern auch überlegen ist
„ Heil Kaiser Dir!"
Mit diesen historischen Worten trompetet uns in großen Lettern eine Ueberschrift auf einem Platat an, bas seit gestern morgen an den meisten Berliner Litfasfäulen zu sehen ist. Wört lich lesen wir weiter:„ So sangen wir jedes Jahr am 27. Januar, aber nicht von Herzen und nicht mit wahrer innerer Freude." Man fragt sich: Wer hat damals milgesungen ,,, nicht von Herzen und nicht mit wahrer innerer Freude"? Die Ratio maliszialisten: Wilhelm Kube , der vielfach herausges schiffene, tud Dr. Goebbels , die zu„ Kaisers Geburtstag" irgendwo sprechen wollen. Sie wollen freilich am 27. Januar nicht den Kaifer feiern, der heute in Doorn privatisiert, sondern einen Kaiser, den fie fich selbst ausgedacht haben. Und wer ist das? Der 32jährige amerikanische Bantier und Reparationsagent Parter Gilbert". Natürlich richtet sich der ganze alberne Mumpi gegen die Verständigungs. und Friedenspolitit bes republikanischen Deutschlands , die heute fogar von den einstmals genau jo radikal auftretenden beutschnationalen Bürgerblodbrüdern initgemacht wird. Möge man die Nationalsozialisten medern und trähen lassen! Benn fie fich aber ausgerechnet in ihren Auf ruf, wie fle ausdrücklich schreiben, an die Frontschweine" und die anderen Kriegsopfer wenden, fo follen fie fich gefagt sein taffen: Die Mitglieder ihrer Kolannen finb entweder fo alt, daß fie 1914 höchftens noch garnisondienstfähig waren, oder fo jung, daß fie damals noch turze hofen trugen!
Film Bollswochenschau Attuell, fritisch, zeigt sie in bunter Folge Aufnahmen Don bem führenden deutschen Bazififten Professor Dr. Quidde, intereffante Bilder von den letter Sportereigniffen, Boltsbräuche aus fernen Ländern, heitere Aufnahmen von dem Romiferpaar Balentin- Rariftabt aus München und anderes mehr.
Ruhig und fachlich ist der Einbrud. Es herrscht das Landschafts bild und in diesem wieder das gewaltige, eindrucksvolle Hochgebirge vor. Aber auch die Großstadt und ihr Elend wird nicht ver29. Januar( werktags von 18-21, Sonntag von 10-18 Uhr) bei freiem Eintritt geöffnet ist, fann jedem empfohlen werden.
Schwere Zuchthausstrafe für eine leichtfertige Zat. fuchten Totschlages und unbefugten Baffentragens stand Wegen Diebstahls unter erschwerenden Umständen, verfchwiegen. Ein Besuch der Ausstellung, die noch bis Sonntag, den gestern der 22jährige Tischlergeselle Kurt W. aus Nomawes vor den Potsdamer Geschworenen.
Der Angeflagte war im Oftober norigen Jahres durch eigene Schuld arbeitslos geworden, und begab sich, um sich in den Befih von Geld zu sehen, an die Kaffe des Alhambra Rinos in Bots bam, griff in einem unbewachten Augenblid hinein und eignete fich babei 14 Mart an. Man nahm die Berfolgung auf der Straße auf, und der Angeflagte gab mehrere Schüße aus einem Revolver auf seine Berfolger ab, die den einen nicht unerheblich am Arm verlegten. Ein resoluter Chauffeur warf dem Fliehenden eine Auto furbel zwischen die Beine, so daß er stolperte und verhaftet werden tonnte. Den Revolver hatte sich der Angeklagte im Straßenhandel in Berlin in der Linienstraße für fünf Mart getauft. Das Urteil erging auf drei Jahre Zuchthaus und Einziehung der zur benußten Waffe.
Mordprozeß Krank am 9. Febrnar.
Die unruhige Erde.
Tornado in Amerifa.- Erdbeben in Europa.
Bie aus New Bort gemeldet wird, find bei dem schweren Sturm, von dem die amerikanische Ailantiktüste heimgesucht wurde, in New Bort allein 20 Personen verwundet worden. Der ernſtefte Unglücksfall ereignete sich im Armenviertel von New York , wo sechs Personen bei dem Einsturz eines Hauses schwer verlegt wurden.
Wien , 26. Januar. Heute um 21,12 Uhr wurde in sämtlichen Bezirken Wiens ein Erdbeben verspürt, das die Fenster zum Klirren brachte. Die Seismographen zeigten starte Ausschläge
Es
Die Stegliger Schülertragödie, deren Opfer be tanntlich der Schüler Günther Scheller und der Kochhandelt sich um ein Nahbeben, dessen Herd in dem seit zwei Monaten lehrling Stephan wurden, wird schon in allernächster Zeit das nicht zur Ruhe gekommenen Gebiet von Schwa dorf liegen Schwurgericht des Landgerichts II beschäftigen. Nachdem erst vordürfte. In Schwadorf selbst wurde das Beben fünf Sekunden lang gestern das Hauptverfahren wegen Mordes und Berabredung zu einem Morde eröffnet worden war, ist gestern bereits Termin zur gelaufen. am stärksten verspürt. Bisher sind keine Schadenmeldungen einHauptverhandlung auf den 9. und 10. Februar festgesetzt worden. Nach der Anklage hat zweifelsohne nicht der Angeflagte Brimaner Arang den tödlichen Revolverfchuß auf den Kochlehrling Stephan abo gegeben, sondern Günther Scheller, der sich gleich darauf, wie er des Krang für vorliegend, weil er Günther Scheller den Revolper innerlich, jeibst erschoffen hat. Die Anflage jebach hält Mittäterschaft gegeben und Scheller dann nur das ausgeführt habe, was vorher zwifchen ihnen beiden besprochen und vereinbart gewesen wäre. Den Borsig wird Landgerichtsdirektor Duft führen. Ausstellung der Naturfreunde- Photographen.
Im Haufe des Staats- und Gemeindearbeiterverbandes, 3o. hannisstraße 15, eröffnete fürzlich die Photogemein ( chaft im Touristenverein„ Die Naturfreunde" ihre 3a bresaus daft im Touristenverein„ Die Naturfreunde" ihre Jahresaus ftellung. Die Ausstellung beweift, daß die Kurfe und Lehrgänge gute Früchte getragen haben Schon die äußere Aufmachung zeigt. bas bie Arbeiterschaft bier eine Organisation bat, bie nicht nur ähn
Das Städtchen Carbinale in Calabrien , das seit Jahren durch wiederholte Erbrutsche betroffen wurde, ist heute fieben aufer zerstört wurden und vierzig Häuser wieder von heftigen Erbrutschen heimgesucht worden, wodurch in große Gefahr gefommen sind, da sie sich in der Bahn des langjam rutschenden Gerolls befinden. 300 Berfonen find ob. dachlos.
Belleidstelegramm des Ministerpräsidenten Braun an den Preußlichen Landkreistag. Wie der Amtliche Breußische Prefsedienst mitteilt, hat der preußische Ministerpräsident Dr. Braun dem BreuBischen Landkreistag anläßlich des Todes des Leiters des Deutschen und Breußischen Landfreistages, Landrat a. D. Conftantin, gleich im Ramen der preußischen Staatsregierung bas aufrichtigfte Beileid ausgesprochen,