die Zeugin onsfagle, fie Babe beshalb so zäh an der Geldtasche festgehalten, weil außer den 325 Mart Kaffe auch ihr cigenes Geld darin war.
Das Schöffengericht verurteilte die beiden Angeflagten wegen verfuchten Raubes zu je einem Jahr Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust. Backmanies nahm die Strafe sofort an, während käterih Berufung einlegen will. Beide Angeklagte blieben in Haft.
Grüne Woche."
Wie alljährlich um diese Zeit, wenn die traditionelle landwirt schaftliche Woche das mehr oder weniger„ notleidende" Landvolk in Berlin versammelt, öffnen sich die Pforten der Messehallen am Kaiserba mm. Es gibt eine„ Grüne Woche ", eine Ausstellung für den Bedarf der Landwirtschaft und der ihr verwandten Berufe. In den Hallen stehen Ackergeräte und landwirtschaftliche Maschinen, die Säcke mit Getreide und Sämereien fäumen die Stände und selbst der Laie soll sich eine Vorstellung davon machen, wie schwer es ist, dem Grund und Boden das höchstmögliche an Erträgniffen abzuringen.
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Diesmal gibt es in der Alten Autohalle, die als alle 1 gilt, eine sehr intereffante Sonderausstellung„ Die Milch". Da stehen Rühe, lebende Kühe, in einem sachgemäß aufgebauten Stall, der alles an zweckmäßigen Futter- und Düngerbahnen, an Lüftung und Beleuchtung enthält, was die Mildypiehhygiene heute vorschreibt. Diese Sonderausstellung gliedert sich in einen wissenschaftlichen und prattifchen Teil In dem wissenschatflichen Teil ist in großem, einheitlich gehaltenem Rahmen eine Uebersicht über die Gebiete gegeben, auf die sich die Versuchs- und Forschungstätigkeit zur För derung der Milchwirtschaft erstreckt. An Hand einer großen Anzahl von Modellen und bildlichen Darstellungen sind die einzelnen Abschnitte von der Milchgewinnung bis zum Verbrauch wieder gegeben. Es schließt sich daran an die Milch, Butter- und Käse schau des Milchwirtschaftlichen Instituts Oranienburg und eine Milchschenke des Reichsmilchausschusses. Kartoffel", die in einem bisher noch nicht gezeigten Rahmen die Die Sonderausstellung Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Kartoffelbaues in Deutschland vor Augen führt unter Angabe des Weges von der Züchtung der Kar toffel bis zur technischen Berwendung. In der Propagandaaus. ftellung Deutsche landwirtschaftliche Erzeugnisse" wird gezeigt, in welcher Form, Sortierung und Verpackung die landwirtschaftlichen Produkte am besten und zweckmäßigsten auf den Martt gebracht werden. Sie soll gleichzeitig ein Bild geben von dem Stande der Bestrebungen zur Standardisierung der landwirtschaftlichen Produkte. Der Trinkeier und Schlacht geflügelmarkt der Kleintierzuchtabteilung der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg wird vor allen Dingen wieder Propaganda für das deutsche Qualitätsei und Schlachtgeflügel bei den städtischen Besuchern machen. In der Sonderausstellung Vom Flachs zum Leinen" und" Der Flachs", jein Anbau und seine Verwertung, wird auch dieser Zweig der Landwirtschaft sowohl im technischen, als auch im Hausbetrieb vorgeführt. In der Halle 2 findet sich die Sonderausstellung Moderne Betriebsführung im Gartenbau ". in den Nachkriegsjahren erprobten und bereits in die Praris umgesetzten Rationalisierungsmaßnahmen auf dem Gebiete des Gartenbaues werden hier den Berufsangehörigen und der Deffentlichkeit vor Augen geführt. In der wirklich sehr sehenswerten Ausstel lung Die verschiedenen Holzarten des deutschen Waldes werden zwei Einzelausschnitte der Forstwirtschaft gezeigt und deren Aufgaben dem Forstmann und dem Laienbesucher nähergebracht; in erster Linie eine Busammenstellung aus der Saatgutwirtschaft und der Behandlung von Pflanzgeräten und einer Ausstellung heimischer Holzarten mit charakteristischen Merkmalen und einer Reihe von Verwendungszwecken. In der Fischerei" zeigen mehrere Stände die Bedeutung der Binnenfischerei. 3mterei zeigt, wie Honig aussieht und in den Handel gebracht mird, wie er entsteht, gewonnen und gepflegt wird. Neben der Imferei zeigt sich auch der Deutsche Seidenbau. Eine besonders anschauliche Gruppe ist die Deutsche Jagd- Ausstellung, die eine Hege- und Lehrsammlung, eine jagdhistorische Ausstellung Jagd und Waffe", die außer historischen Jagdwaffen und Jagdgerätschaften historische Beutestücke aus den Schlössern Morizburg, Erbach und Lanz- Lohausen zeigt. Die Geflügelausstellung der Cypria", Verein der Geflügelfreunde in Berlin , ist in diesem Jahre verbunden mit einer Ausstellung von Geflügel anerkannter Leistungszuchten der Landwirtschaftstammer für die Provinz Brandenburg und für Berlin . An alle Sonderausstellungen gliedert sich jeweils die von maßgebenden Firmen beschickte Industrieausstellung, die dem Fachbesucher Gelegenheit gibt, sich über die Geräte und Maschinen zu unterrichten, die für die in den einzelnen Sonderausstellungen gezeigten Arbeitsvorgänge erforderlich sind.
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Die Ausstellung ist täglich von 9 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends geöffnet; Sonnabends und Sonntags: 9-9 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 1,50 M. Wer die Karte an den Schaltern der Stadt und Ringbahn, der Hochbahn oder bei den Schaffnern der Straßenbahnlinien 53, 58, 72, 75 oder 93 fauft, erhält damit freie hin und Rückfahrt. Die Tierausstellung, für die im Berliner Publikum immer ein besonders startes Intereffe besteht, find nur an folgenden Tagen geöffnet: Geflügel- und Kaninchenschau: 28., 29., 30. Januar; Hundeausstellung: 4., 5. Fes bruar.
Das Auto des Generaldirektors.
Wer war schuld an dem Zusammenstoß?
Der schwere Autounfall, der sich am 4. September am Savigny -| platz ereignete und bei dem der Kaufmann Friedländer aus einer Autodroschte geschleudert wurde und den Tod fand, während seine Frau und sein Sohn sowie der Droschtenfahrer schwere Verlegungen davongetragen hatten, beschäftigte am Freitagnachmittag das Große Schöffengericht Charlottenburg. Angeklagt war der Kraftwagenführer Seifing wegen fahrlässiger Tötung. Heifing hatte einen dem Generaldirektor Dr. Oliven von der Ludwig Löwe 2.-G. gehörenden Mercedes - Wagen gesteuert und war an der Kreuzung der Grolmanund Kantstraße auf das Hinterrad der Autodroschte so scharf aufgefahren, daß alle Jufaffen der Droschte hinausgeschleudert wurden. Neben der Frage, wer von den beiden Kraftwagenführern die eigentliche Schuld an dem Unglück habe, tauchte nun bei dem Strafgericht die weitere Frage auf, ob Seifing zur Zeit des Unfalls überhaupt am Steuer gesessen habe und nicht etwa Frau Generaldirektor Oliven. Schon bei dem Zeugenaufruf brachte Landgerichtsdirektor Crohne in einer ernsten Ermahnung zur Wahrheit darauf aufmerksam. Er sagte u. a.: Es besteht der
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Verdacht, daß Frau Oliven am Steuer gefeffen hat. Wenn Sie( zu der Zeugin Oliven) Ihren Angestellten für sich büßen laffen sollten, dann wäre das eine Gemeinheit sondergleichen. Zu dem Angeklagten sagte der Borsigende: Es lohnt sich nicht, Ihre Zukunft denken Sie die Folgen. in die Schanze zu schlagen und sich für andere opfern zu wollen. BeFrau Oliven hatte vorn im Arto gefeffent, während ein zweiter Chauffeur mit dem Sohne im Wagen sich befand. In einem Zivilprozeß, den Frau Friedländer gegen Heising, Generaldirektor Dr. Oliven und dessen Ehefrau auf Schadenersaz an reits beschworen, daß Frau Oliven neben dem Angeklagten gefeffen, gestrengt hat, hatte der mitgefahrene Chauffeur Albert Kabelig beaber nicht gesteuert habe Dem Strafverfahren hat sich die Witwe Friedländer als Nebenklägerin angeschlossen und wurde durch R.- 2. Dr. Arthur Brandt vertreten.
Der Angeklagte Heising bestritt jede Schuld. Der Zusammenstoß fei dadurch erfolgt, daß die Autodroschke plöglich dicht vor ihm eine Linksbiegung machte. Mit Entschiedenheit bestritt er, daß Frau Oliven am Steuer gesessen habe oder auch nur das immegehabt. Er fahre seit 15 Jahren den Wagen von Ludwig Löwe , Steuer berührt hätte. Frau Oliven habe den Plak rechts neben ihm während Kabeliz, der im Wagen saß, der Fahrer des Privatwagens der Frau Oliven sei. Als erste Zeugin wurde die Nebenklägerin Frau Friedländer vernommen. Nach ihrer Meinung war die AutoAn der Kreuzung angelangt, habe ihr Mann erschreckt ausgerufen: droschke schon über die halbe Kantstraße, die sie überqueren wollte. „ Um Gotteswillen, es passiert ein Unglüd."
Gleich darauf war der Zusammenstoß schon passiert. Ihr Mann erlitt Gleich darauf war der Zusammenstoß schon passiert. Ihr Mann erfitt einen doppelten Schädelbruch und verstarb nach zwei Stunden im
Aussprache bezweckt. Aber auch aus grundfäßlichen Erwägungen heraus ist der Entscheidung des Kammergerichts entgegenzutreten. Es Aussprache bezweckt. Aber auch aus grundfäßlichen Erwägungen erscheint völlig unzuträglich, daß den Sachverständigen der Staatsanwaltschaft nur, weil sie Gerichtsärzte find, von der Justizbehörde größeres Bertrauen entgegengebracht wird als dem vom Anwalt her= angezogenen Brivatarzt, möge er ein noch so bedeutender Fachmann fein. Aufgabe des Gerichts fann es mur sein, dem inneren Erleben
und der Lat des Angeklagten, der im Zugenblick, als das Unbell im Haufe Scheller geschah, faum über 18 Jahre alt war, gerecht zu
werden. Er wird dies nicht können ohne Seranziehung von entfprechend vorgebildeten Sachverständigen.
Ein unbekannter fleiner Ausreißer. Er trägt eine grüne Schülermüße mit rotem Streifen.
Ein jugendlicher Ausreißer wurde in Briefen in der Mart aufgegriffen und in Schuzhaft genommen. Der Junge er straße 44 zu Charlottenburg wohne. Die Nachprüfung ergab aber, zählte, daß er Wolfgang Bees heiße und in der Knobelsdorffdaß der Schlingel geschwindelt hat. Wie er nun wirklich heißt und wo er ausgerückt ist, ließ sich bisher nicht feststellen, zumal aus 3ungen vorliegt, die auf ihn zutreffen tönnte. Der Junge macht Berlin feine Anzeige über einen vermißten einen aufgeweckten Eindruck, ist schätzungsweise 7-8, vielleicht auch hat blaire Augen, blondes Haar und trägt einen grauen Ulster, einen schon 9 Jahre alt, 1 Meter groß und von schmächtiger Gestalt. Er Schülermüge mit rotem Streifen Geld hatte er nicht blauen Matrosenanzug, braune Strümpfe und eine grüne bei sich. Sobald sich jemand dem Zimmer nähert, in dem er unter gebracht ist, schlüpft er behende unter den Tisch oder versteckt sich
Funkwinkel,
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Ueber einige jüngere Reporter der Berliner Presse spricht Hans Zafiemta. In der Gegenwart, die durchaus auf Berichte aus der Wirklichkeit und nicht mehr auf Herzensergießungen schöner Seelen eingestellt ist, spielt der Zeitungsreporter, der die Nachrichten beschafft und formt dieselbe wichtige Rolle, wie etwa der Politiker oder der Kritiker. Er ist nicht mehr bie tomische Figur, die früher in den Bigblättern eine Hauptrolle spielte. Daß allerdings Tasiemka Jad London oder Sinclair Lewis unter die Reporter rechnet, iſt mindestens übertrieben. Auch Kunstwerke haben ihre Schicksale, das zeigt Prof. Maeholdt in seinem Vortrag Wanderungen berühmter Werte". An dem Befizerwechsel eines Bildes, einer Statue oder eines Reliefs fann man gewissermaßen die Schickkale eines Boltes und einer Gesellschaftsschicht feststellen, kann man ablesen, wie sich die wirtschaftlichen Verhältnisse verschieben, die Geschlechter und Nationen verfallen und von neueren lebensfähigeren und wirtschaftlich stärkeren abgelöst werden. Die Wanderung eines Kunstwertes ist nicht nur ein Beitrag zur Kunstgeschichte, sondern auch ein Kapitel zur Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Menschheit. In dem 3zklus„ Die moderne Industriewirts fchaft" tommt Staatssekretär Prof. Julius Hirsch auf die Konjum vereine zu sprechen. Die Vorzüge eines jeden Ber
Wer soll Sachverständiger sein? Eine ernste Frage im voraus zum Prozeß Krank Bie bereits berichtet, findet am 9. Februar der Prozeß des Schülers Krank statt. Die Anklage lautet auf Mord. Der Kriminalfall selbst erscheint sowohl juristisch als psychologisch äußerst kom pliziert und dürfte mit zu den interessantesten gehören, was Moabit in den letzten Jahren erlebt haf. Ein Stück„ moderner" Jugendpfychologie wird hier offenbart werden. Und da fragt man sich: Bird das Gericht aus eigenen Kräften den An forderungen gewachsen sein, die das Wissen um die Psychologie der heutigen Jugend an den Richter stellt? Sind in diesem Falle im Gerichtssaal nicht mehr als in irgendeinem anderen pinchologisch wie psychiatrisch vorgebildete Aerzte am Playe? Borläufig will es scheinen, als mache das Gericht der Herbeiziehung solcher Sachverständigen gemie Schwierigkeiten. Während den Gerichtsärzten Dr. Mahrenholz und Dr. Sommerich, die über Spezialtenntnisse auf dem Gebiet der Jugendpsychologie nicht verfügen, als den Sachver ständigen der Staatsanwaltschaft die Möglichkeit gegeben wurde, den Angeklagten Krang unter pier Augen zu sprechen, wurde dies dem wirklich zweifelsohne in Fragen der Segualpsychologie fadfperständigen Dr. Magnus Hirschfeld verwehrt; es wurde ihm eine nur einmalige Rücksprache mit dem Angeklagten in Anlaufskonzerns beruhen in der Verbilligung der Waren. Transport wesenheit des Beamten gestattet. Die Sprecherlaubnis zu meiteren Rücfprachen unter den gleichen Bedingungen sollte er fich besonders einholen. Rechtsanwalt Dr. Fren, auf deffen Beranlassung Dr. Magnus Hirschfeld als Sachverständiger herangezogen worden ist, hat gegen diesen Beschluß des Gerichts beim Rammergericht Beschwerde eingelegt. Das Rammergericht hat fich je boch auf den Standpunkt des Landgerichts gestellt und erflärt, daß es teinen Anlaß fehe, Dr. Magnus Hirschfeld in Abwesenheit des Gefäng nisbeamten die Aussprache mit dem Angeklagten 3u gestatten.
Nun ist aber für jeden, der sich einigermaßen in der Psyche eines Jugendlichen Menschen austennt, eine Binsenwahrheit, daß nur eine Unterhaltung unter pier Augen den Erfolg zeitigen fann, ben die
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tosten, Risiko und Spesen verkleinern sich und der Unternehmer: gewinn verschmilzt mit dem des Einzelhandels. Drei Momente niachen den Konsumverein der privaten Unternehmung überlegen: fofortige Barzahlung, Verteilung des Ueberschusses nach Größe der Einkäufe und damit verknüpft steigender Umfaß und schließlich die seltene Verteilung des Ueberschuffes. Die Kraft der Konsumvereine zeigt sich vor allem darin, daß sich trog der starten Konkurrenz privater kapitalistischer Firmen der Konsum immer mehr ausdehnt. Abends die Uebertragung von Puccinis Tosca aus der Städtischen Oper. Unbedingt find Uebertragungen aus Char lottenburg denen aus der Staatsoper überlegen. Stimmen und Orchester tommen flarer heraus. Die Töne werden nicht verzerrt und selbst schwierige Ensembleszenen, wie das Finale des ersten Attes, wirten ausgezeichnet. f. G.
Krankenhaus. Gie felbst hatte eine schwere Geßirn. erschütterung und andere Verlegungen, sie ist auch jezt noch in ärztlicher Behandlung. Der fünfzehnjährige Sohn tam mit leichten cuse wurde als Leumundszeuge der Gerichtsarzt Dr. Flörsheim verAbschürfungen davon. Auf Antrag des Verteidigers R.- A Dr. Marnommen. Er ist Freund und Hausarzt der Familie Dliven und fennt den Angeklagten als einen äußerst vorsichtigen Fahrer. Ihm erscheine es undenkbar, daß das Ehepaar Ofpen einen anderen für eigene Schuld vorschieben fönnte. Als der Zeuge dann noch erwähnte, daß Frau Oliven einige Stunden Fahrunterricht gehabt habe, den Versuch aber aufgegeben hätte, hob Dr. Arthur Brands hervor, daß das ja ganz neu sei, denn bisher habe Frau Oliven mit aller Entschiedenheit bestritten, jemals ein Steuer in der Hand gehabt zu haben. Der Chauffeur Kabelig als nächster Zeuge sagte aus, das Frau Oliven nicht am Steuer gesessen habe. Mehrere Autofahrer, stätigten die Aussage des Führers der zusammengefahrenen Autodie mit ihren Droschten an der Grolmanstraße gchaften haben, bebroschke, daß dessen Gefährt in einem Tempo von etwa 20 Kilo metern schon hinter der vierten Straßenbahnschiene in der Kantstraße auf der Weiterfahrt aus der Grolmanstraße gewesen sei und daß deshalb das Privatauto feinesfalls mehr ein Vorfahrtsrecht gehabt hätte. Diese fämtlichen Zeugen schäßten auch
die Geschwindigkeit, mit der das Olivenfche Aufo angefahren fam, auf 60 Stundenkilometer.
Die beiden 3eugen, ein Mann und eine Frau, die bei ihren polizeilichen Vernehmungen über ihre Wahrnehmungen bei diesem Unfall mit aller Bestimmtheit und Genauigkeit angegeben hatten, daß eine Dame im helen Kostüm am Steuer gefeffen hätte, hielten tros mehrfacher Borhaltungen unter fie nichts davon hätte sehen können. Der andere Zeuge wollte nichts Eid diefe Angaben nicht mehr aufrecht. Die Zeugin erklärte, daß Bestimmtes fagen fönnen. Wie ihre abweichenden Aussagen in das Polizeiprotokoll gekommen waren, ließ sich nicht auftlären.
Schließlich wurde noch Frau Generaldirettor Oliven zunächst unter Aussegung der Bereidigung, vernommen. Auf die Frage, ob sie am Steuer geseffen habe, erwiderte sie mit größter Bestimmtheit, daß sie das Auto nicht gesteuert habe. Sie habe niea mals einen Löweschen Wagen gesteuert und mir zweimal je eine auch nicht fahren Fahrstunde gehabt, den Unterricht aber aufgegeben, und könne daher Staatsanwaltschaftsrat Dr. Leffer beantragte gegen den Angeklagten fechs Monate Gefängnis und auch der Nebentläger, R.- Dr. Arthur Brandt, verlangte die Berurteilung Heifings, während R.-A. Dr. Marcuse die Hauptschuld des Angeklagten forderte. an dem Unfall dem Autodroschfenfahrer zuschob und die Freisprechung
Nach längerer Beratung wurde der Angeflagte Heising au einer Gefängnisstrafe von fechs Monaten ver urteilt, da das Gericht seine Schuld als erwiefen ansah.
hinter der Tür. Möglicherweise befürchtet er Strafe für irgend einen Streich, den er verübt hat. Wer über den Ausreißer etwas weiß und dazu beitragen kann, daß er seinen Angehörigen wieder zugeführt wird, wird gebeten, sich bei Kriminalfommissar Gahmig in der Bermißtenzentrale des Polizeipräsidiums zu melden.
13 Passagiere an Bord.
Chamonig, 27. Januar. Der Montblanc ist heute zum erstenmal von einem großen Baffagierflugzeug überflogen worden. Es handelt sich um ein Goliathflugzeug, das 13 Paffagiere an Bord hatte und ungefähr eine Stunde lang über dem Montblanc freiste. Dann landete es auf dem Genfer Flugplah.
Der weiße Tod im Riefengebirge.
Logierhausbesitzer von einer Lawine verschüttet. Am West hange des oberen Seifengrabens im Riefengebirge ereignete sich am Freitag ein schweres Lawinen1a wine nieder und zertrümmerte einen Barackenbau, der als ungllid. Gegen Mittag ging plöglich eine große Schneeein zerbrüdter Hörnerschlitten aufgefunden. Auf die Kantine für Wegarbeiter diente. In der Nähe der Barade wurde Nachricht von dem Unglück eilten sofort Hülfsmannschaften an die Unglücksstätte, da vermutet wurde, daß mehrere Barjonen von der Nachricht von dem Unglüd eilten sofort Hilfsmannschaften an die Lamine verschüttet worden seien. Nach mehrstündiger anstrengender Arbeit, an der über hundert Mann teilnahmen, wurde die Zeiche des Logierhausbesizers Hampel aus Brüdenberg aus den Schneemassen geborgen. Die Leiche wies furchtbare Ber legungen auf. Die Bergungsarbeiten wurden beim Fackelschein fortgesetzt. Bis zur Stunde ist noch nicht bekannt, ob noch weitere Personen unter den Schneemassen begraben liegen.
Familientragödie in Wien . Bier Personen durch Leuchtgas vergiftet.
Wien , 27. Januar. In der Wohnung des 30jährigen Schaffners der österreichischen Bundesbahnen Emil Strinasch spielte sich heute eine furchtbare Tragödie ab, die vier Todesopfer forderte Strinasch vergiftete sich, seine zwei Kinder und eine Frau, die Bedienerin Emilie Raming, zu der er Beziehungen unterhielt, mit Leuchtgas . Strinasch lebte mit seiner Frau nicht im besten Einvernehmen. Nach Aus sagen der Hausbewohner soll er die eheliche Treue nicht gehalten haben, weshalb es wiederholt zwischen beiden Ehegatten zu Eiferfuchtsszenen fam.
Einstellung des Berfahrens wegen Gesundbetens. Gegen den Obersteuerinspektor Frig Paul in Werder an der Havel war von der Staatsanwaltschaft in Potsdam auf Grund von Zeitungse berichten ein Verfahren eröffnet worden. Baul sollte durch Gesundbeterei und zu später Hinzuziehung eines Arztes den Tod seiner fchaft hat jetzt die Untersuchung eingestellt, nachdem sich angeblich beiden Kinder an Diphtherie verursacht haben. Die Staatsanwaltdie Haltlosigkeit der Beschuldigungen ergeben hat. In den letzten Tagen ist übrigens die Gattin des Obersteuerinspektors ebenfalls an Diphtheritis gestorben
fammenbängenden Inanspruchnahme nicht in der Lage, die an der Profeffor Dr. Mag Scheler ift infolge der mit feiner Berufung zu oral zu valten. Falls die Borlesung später noch stattfindet, wird Hochschule für Politit angekündigte Borlelung über Bolitik und bies besonders bekanntgegeben.
Freireligiöse Gemeinde. Sonntag borm. 11 Uhr, Bappelallee 15, Bore trag des Herrn G. Bitthauer: Mittelalterliche Rechtspflege. Harmonium: Preghiera ( Schubert). Gäste willlommen.