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Zahlen von Leben und Tod.

Goziale und wirtschaftliche Ursachen des Geburtenrüdgangs. Eine Dentschrift über die Bolksgesundheit.

Soeben werden in einer Denkschrift, die die Reichs regierung dem Parlament überreicht hat, die wichtigsten Tat­fachen über den Stand der Boltsgesundheit im Jahre 1926 bekannt, soweit sie durch den amtlichen Gesund­heitsdienst kontrolliert werden. Eins fällt von vornherein auf: die Bevölkerung wächst langsamer als früher, und das, obwohl nach der Martstabilisierung die Zahl der Eheschließungen steigt und bereits ebenso groß ist wie vor dem Kriege! Dagegen ist die Zahl der Lebend­geborenen bedeutend zurückgegangen. So ist die deutsche Ge­burtenziffer zum erstenmal, wenn man von den Kriegsjahren absieht, unter 20 auf je 1000 der Bevölkerung, nämlich auf 19,5 gefunden. Der sinkenden Geburtenziffer in Deutschland  und ähnlich in den nordwesteuropäischen Ländern stehen die start ansteigenden Geburtenziffern der russischen Länder gegenüber. Beispielsweise betrug die Geburtenziffer in der Utraine im Jahre 1926 42,1 Lebendgeborene auf 1000 Gin­

wohner.

heitsschädigungen und in dem starten Anwachsen der nicht felten tödlich verlaufenden Abtreibungen der Leibesfrucht. Auf dem Lande ist die Kindersterblichkeit viel größer als in den Städten. Von diesen weisen die Großstädte die ge­ringste Säuglingssterblichkeit auf.

des Erzgebirges wird aber immer noch über starte Unsauber­feit geflagt.

Die Wohlfahrts- und Fürsorgebestrebungen zur Hebung des allgemeinen Gesundheitszustandes erfahren eine wesent­liche Hemmung durch die bestehende Woh Die Angaben über die Todesursachen im Jahre 1926 nungsnot. Die Bekämpfung der übertragbaren Kranf lassen ebenfalls eine Besserung des Gesundheits- heiten, des Geburtenrückganges und des ungeregelten Ge­zustandes erkennen. Die Sterblichkeit an Infektions- schlechtsverkehrs wird hierdurch stark behindert. Für das frankheiten hat sich im allgemeinen auf dem niedrigen Stand Deutsche Reich   wird die Zahl der wohnungslosen Familien des Jahres 1925 gehalten. Besonders bemerkenswert ist und Einzelpersonen auf fast eine Million geschäßt. Dabei dabei die weitere erhebliche Abnahme der Tuberkulosesterb- sind noch viele Wohnungen überfüllt! Mit Recht erklärt der lichkeit. Dagegen haben sich die Sterbefälle an den in den Bericht: wenn man dem Anspruch der in das heiratsfähige höheren Altersklassen häufigen Todesursachen entsprechend Alter stehenden Menschen auf eine eigene Häuslichkeit nicht der fortschreitenden Ueberalterung der deutschen   Bevölkerung entsprechen könne, fönne man auch den Uebelſtänden des Ge­vermehrt. Bon den gewaltsamen Sterbefällen haben die burtenrückgangs, des ungeregelten Geschlechtsverkehrs, der Selbstmorde gegenüber dem Jahre 1925 etwas zugenommen: Abtreibungen usw. faum mit Erfolg entgegentreten. Die auf 10 000 Lebende von 2,6 auf 2,8 Fälle. Die tödlichen Ver- Denkschrift gibt schließlich einen vorläufigen Ueberblick für unglückungen haben dagegen erfreulicherweise wieder abge das Jahr 1927. nommen: auf 10 000 Lebende von 3,8 auf 3,0 Fälle.

Die Ernährungslage im deutschen   Volk hat sich im Jahre 1926 gegenüber dem Borjahre insoweit ge beffert, als die Nahrungsmittel in genügender Menge verfügbar waren. Der Ernährungszustand der Bevölkerung Die Zahl der Sterbefälle ist von 1925 auf 1926 auf je scheint im allgemeinen ausreichend gewesen zu sein, obwohl 1000 Einwohner von 11,9 auf 11,7 Fälle gesunken. Da aber gegenüber der Borkriegszeit der Nahrungsmittelverbrauch allein durch die Berminderung der Geburten von vornherein geringer war; der Konsum hochwertiger Nahrungsmittel hat etwa 6600 Sterbefälle weniger als im Jahre 1925 zu erzugenommen. Allerdings wird aus manchen Berwaltungs­warten waren, so bedeutet das für das Wachstum der Be- bezirken noch über Ernährungsmangel beson völkerung menig. Der lleberschuß der Lebend ders bei den Kindern geflagt. In einigen, beson geborenen über die Gestorbenen ging auf je 1000 Ein- ders industriereichen Gegenden war infolge der Arbeitslosig­wohner vom Jahre 1925 bis 1926 von 8,9 auf 7,8 zurü d. feit die Ernährung ungenügend. In ländlichen Gegenden Wesentlich unter dem Reichsdurchschnitt lag die Geburtenziffer scheinen hie und da Mängel in der Ernährung dadurch auf­in den Gemeinden mit mehr als 15 000 Einwohnern. Auf je zutreten, daß die hochwertigen Nahrungsmittel 1000 Einwohner entfielen in Berlin   10,6 Geburten, davon von den Kleinbauern verfauft und die Kinder mit un 1,8 uneheliche, bei den anderen Gemeinden im Durchschnitt zweckmäßig zubereiteter Kost ernährt werden. Der Ernäh­15,3 beziehungsweise 2,0 uneheliche Geburten. Da die ehe- rungszustand der Jugendlichen soll sich nach den meisten Be­lichen Geburten stärker als die unehelichen zurückgegangen richten gebeffert haben, doch hat die Zunahme der Arbeits­find, hat der Anteil der letteren eine nur im Kriegsjahr 1918 lofigfeit diese Entwicklung gehemmt. übertroffene Höhe erreicht. In den größeren Gemeinden wurden im Jahre 1926 nicht weniger als 13,3 Broz. Kinder unehelich geboren. Die starte Zunahme der unehelichen Ge­burten erklärt sich zum Teil durch den großen Ueberschuß der Frauen im gebärfähigen Alter. Auf eine Eheschließung des Jahres 1926 famen in größeren Orten nur 1,6 Lebendgeborene, während dasselbe Zahlenverhältnis im ganzen Reich im Jahre 1925 2,4 und um die Jahrhundert­wende rund 4 betrug.

Die Abnahme der Gesamtsterblich feit ist zum Teil durch die Verminderung der Zahl der Säuglinge bedingt. Durch die Hebung des Gesundheitszustandes der Säuglinge ist deren Sterblichkeit im Reich im Jahre 1926 auf das für das ganze Reich noch nie beobachtete Minimum von 10,1 Sterbefällen auf 100 Lebendgeborene herabgemin dert worden. Für das Jahrzehnt 1901 bis 1910 betrug die deutsche Säuglingssterbeziffer noch 18,1 auf 100 Lebend geborene.

Im mittleren Lebensalter ist die Sterblichkeit der Frauen im Bergleich zu früher weniger gesunten als die der Männer. Die Ursachen dafür sind zu suchen in der Zunahme der beruflichen Frauenarbeit mit ihren Gesund­

Der Bericht folgert, daß troß der im Jahre 1926 an sich ausreichend vorhandenen Nahrungsmenge in einzelnen Be­girten noch gewisse Notstände unverkennbar sind. Es liege auf der Hand, daß sie vorwiegend bei den wirtschaftlich am ungünstigsten gestellten Boltskreisen, den Arbeitslosen, den Sozialrentnern, Kleinrentnern, aber auch finderreichen Familien mit geringem Einkommen der Er­nährer zu suchen sind. Diese Notstände mahnen dringend zur Fortsegung der Speisung der Schulkinder in weniger günstig gestellten Bezirken, denen namentlich dort, wo Er­werbslosigkeit in stärkerem Umfang herrscht, auch eine plan­mäßige Speisung von Erwachsenen in Volksküchen usw. an die Seite treten sollte.

Der Bericht hebt weiter hervor, daß das Verständnis für die Bedeutung förperlicher Sauberteit sich im Berichtsjahr im allgemeinen gehoben hat. Jedenfalls find die Klagen über Berlaufung, Kräße und sonstige Schmußfrankheiten zurückgegangen. Interessant ist, daß der Bericht die Abnahme der Häufigkeit von Kopfläufen bei Schulmädchen auf die Mode der furzgeschnittenen Haare zurückführt. Bereinzelt, so in Ostpreußen  , im Freistaat Sachsen   und in den wirtschaftlich wenig günstigen Gegenden

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Der Gesamteindrud bleibt im allgemeinen günstig, aller­dings ist der Geburtenrüdgang weiter fort­geschritten. Die allgemeine Sterblichkeit scheint sich ein wenig erhöht zu haben. Die Säuglingssterblichkeit hat etwas abgenommen. Dagegen scheint die Sterblichkeit der Aelteren ein wenig gestiegen zu sein, und zwar vor allem wegen der Grippeepidemie im Frühjahr. Eine größere Beachtung er­langte die spinale Kinderlähmung mit rund 2700 Erfran­tungen und 300 Sterbefällen im ganzen Reich. Die Luber­tulosesterblichkeit ist weiter gesunken. Die Selbstmorde nahmen in den Großstädten wieder etwas ab, die tödlichen Berunglückungen steigerten sich etwas. Auch die Ernährungs­lage hat sich gegenüber dem Vorjahre gebessert, ebenso die Arbeitsverhältnisse.

Zusammenfassend erklärt der Bericht, daß sich ein allgemein befriedigender Gesundheitszu­stand des deutschen   Boltes ergibt. Die Verbreitung der übertragbaren Krankheiten ist im Vergleich zu früheren Jahrzehnten überaus gering, die Sterblichkeit an den übrigen Krankheiten ist im Gegensatz zu dem steigenden Kranken­bestand der Krankenkassen niedrig.

Prof. Schmitz an den Kultusminifter.

Professor Hermann Schmit hat an den Kultusminister folgendes Schreiben gerichtet: Neubabelsberg  , den 23. Januar 1928. An den Herrn Breußischen Unterrichtsminister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Berlin  .

Die Schreiben vom 21. November und 19. Dezember lassen feinen Zweifel darüber, daß ich um sofortige Entlassung aus dem Staatsdienst ersucht habe. Bei dem Gesuch hat es sein Berbleiben. Auf die Bension verzichte ich, da ich mich auf Grund Ihrer Mitteilung vom 3. Januar überzeugt habe, daß sie mir nach dem Geſetz nur bei Bescheinigung der Dienstuftauglichkeit zusteht; davon ist aber feine Rede, was ich im Hinblick auf die in meinem Schreiben vom 19. Dezember erneut berührten, mich betreffenden Urteile des Herrn Ministerialrats Dr. Ernst Gall   hervorhebe. Im übrigen verweise ich auf den Inhalt meiner durch die Preffe veröffentlichten Erklärung. Hermann Schmit.

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Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unfer Rollege, der Arbeiter

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am 26. b. M. gestorben ist.

Die Beerdigung findet am Montag, dem 30. Januar, nachmittags 3 Uhr, Don der Beichenhalle des Martue Kirchhofes in Bin- Wilhelmsberg aus ftatt

Ferner verstarb unsere Kollegin

Anna Kuczmarowicz

am 22. b. M

Die Einäscherung findet am Gonn abenb, bem 28. Januar, nachmittags 3 Uhr, im Krematorium Gericht­ftraße statt.

Chre ihrem Andenken! Rege Beteiligung erwartet

Die Ortsverwaltung.

Rind- u. Schweine- Schlächterei

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ECKE Sebastian- Str Wilmersdorfer Str 138 an der Bismarck- Str.

Am 25. Januar, 18%, Uhr. entschlief sanft unser lieber herzensguter Bruder und treuer Kamerad

Amandus Wehmer

im 72. Lebensjahre.

Elisabeth u. Franz Wehmer. Neukölln, Fuldastr. 33.

Die Einäscherung findet am Montag, dem 30. Januar, 13, Uhr, im Krematorium Baum­schulenweg statt.

Am 25. Januar starb plöglich und unerwartet unser alter langjähriger Genosse

Amandus Wehmer

Neutölln, Fuldaftr. 88. Chre feinem Andenken! Um zahlreiche Beteiligung an der Leichenfeier am Montag, 13%, Uhr, im Krematorium Baumschulenweg bittet Der Vorstand der 90. Abteilung.

Blumenspenden

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Für die herzliche Teilnahme bei der Einäfcherung meines lieben Mannes, unferes guten Baters, des Tischlers

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fage ich allen Berwandten, Freunden und Bekannten, insbesondere dem Redner des Bereins für Freidenfer tum, meinen innigften vant.

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