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So wirthschaftet die alte Gesellschaft in all ihren Ein-| Reichstags- Abgeordneter Jöft aus Mainz sprach in 11/ eftündiger Gesetzes über Regelung der Frauen und Kinderarbeit in Fabriken tichtungen sich ab zerstört sich selbst. Rede über: Die Getreidezölle und die Regierung". Die Protest- und der Sonntagsruhe. Gut ist's, daß die guten Leute diese Und wer will Angesichts der agrarischen Brotver- Resolution fand mit folgendem Zusatz einstimmige Annahme: segensreiche Thätigkeit nicht kennen. Vielleicht können wir ihrem theurung, des Bochumer Prozesses und des Prinzenskandals möge sofort im Bundesrath den Antrag auf die Aufhebung der Speziell verlangt die Versammlung, die hessische Regierung Wissen zu Hilfe kommen. in London noch sagen: die Unzufriedenheit werde Getreidezölle stellen. fünft lich erzeugt, und sei das Werk sozialdemo kratischer und sonstiger Umsturzprediger"?
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Der Londoner Omnibusstreik ist durch einen Vergleich beendigt worden. Und zwar war es der Lordmayor( Oberbürgermeister) von London , der mit unserem Genossen Burns zusammen den Friedensvertrag, der im Wesentlichen alle Forderungen der Kutscher gewährt, zu Stande brachte. Man denke sich Herrn von Forden bed, der in einem ähnlichen Fall sagen wir mit Genosse Gerisch unterhandelte. O diese„ Wilden".
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Eimsbüttel . Ster referirte Frohme in großer Boltsverfammlung über die Kornzölle. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. dese
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Serrn Strupp eine Wolksversammlung statt mit der TagesordPinneberg. Am 10. b. M., Abends, fand im Lokale des d. nung: Die Getreidezölle und die Reichsregierung." Das ge räumige" Lokal war voll besetzt. Der Reichstags- Abgeordnete Molfenbuhr legte in 11/ aftündiger Rede die Stellung seiner Partei zu den Lebensmittel- Böllen klar.- Einstimmige Annahme der Resolution.
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Leipzig Eutritsch , 12. Junt. Der Vertrauensmann bes Leipziger Nordbezirks, Genosse Scheffel, hatte in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer eines Konsumvereins nebst den übrigen Vorftandsmitgliedern gegen ein schöffengerichtliches Urtheil wegen Schankvergehens Berufung eingelegt. In der am 11. Juni stattdie Antwort: Ich habe die Ehre, wegen Geheimbündelei mit gefundenen Verhandlung vor dem Landgericht zu Leipzig gab Genoffe Scheffel auf die Frage:" Sind Sie schon vorbestraft?" vier Monaten Gefängniß vorbestraft zu sein."
so in Merger, daß er neben der Verwerfung der Berufung noch Diese so unschuldige Aeußerung versetzte den Staatsanwalt gegen den Genossen Scheffel wegen grober Berhöhnung eines öffentlichen Gerichtsbeschlusses eine Haftstrafe beantragte. Die Leipzig . Die Protestversammlungen gegen die Getreidezölle Straitammer hob das schöffengerichtliche Urtheil, welches auf Neueste Todtlügerei. Das Interesse an der internehmen überall einen äußerst günstigen Verlauf. Die Verfamm- 15 M. Geldstrafe lautete, auf und verurtheilte jeden zu 3 M. nationalen Arbeiterverbrüderung ist unter den deutschen lung in Stötterih im„ Goldenen Löwen" war sehr zahlreich be- Strafe, konnte es aber fertig bringen den Genoffen Scheffel wegen Arbeitern im Schwinden begriffen der Brüsseler sucht. Herr W. May hielt das Referat. Die Resolution fand der erwähnten Aeußerung zu einem Tag Haft zu verurtheilen, welchen derfelbe sofort verbüßen mußte. Rongreß wird von deutscher Seite lange nicht so zahlreich ohne Widerspruch Annahme. besucht sein, wie der Pariser vor 2 Jahren"- so heißt es
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jetzt. Nun, letzteres dürfte wohl zutreffen. aber nicht öffentliche Boltsversammlung mit der Tagesordnung: Die Korn: ostale Meberlidt.
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Wurzen . Am vergangenen Donnerstag fand hier eine wegen mangelnden oder schwindenden Interesses, sondern sölle und die Reichsregierung" statt. Referent war Reichstagsweil der Grund fehlt, welcher 1889 die deutsche Ar- Abgeordneter Geyer . Die vom Parteivorstande vorschlagene beiterschaft zu massenhafter Betheiligung drängte. Resolution, sowie der Zusaß die sächsische Regierung möge sofort Damals galt einen Aft der Bölkerver- im Bundesrathe den Antrag auf die Aufhebung der Getreidezölle brüderung nach brudermörderischem Krieg über dem stellen", wurden einstimmig angenommen. Blutstrom des Krieges von 1870/71 reichten die Arbeiter Nürnberg , 12, Juni. Die Protestversammlung gegen die Frankreichs und Deutschlands sich die Hand und das Kornzölle, welche gestern Abend im Bürgersaal" stattfand, nahm noch obendrein bei einer großen Gelegenheit, am hundertsten einen wahrhaft imposanten Verlauf. Kopf an Kopf gedrängt Geburtstag der französischen Revolution. Dieser Grund standen die Zuhörer, etwa 1800 Menschen mögen anwesend ge und diese Gelegenheit sind dieses Jahr für Brüssel nicht wesen sein. Reichstags- Abgeordneter Grillenberger erstattete das vorhanden. Abgesehen hiervon wird der internationale Referat. Einstimmige Annahme der Resolution. Kongreß dieses Jahres seine Aufgabe, die internationalen Bande fester zu knüpfen, aber sicherlich ebenso glänzend erfüllen, wie der Pariser Kongreß von 1889. lank Der infolge der römischen Maitrawalle verhaftete deutsche Student Körner ist nicht ausgewiesen, sondern noch immer im Gefängniß. Er soll durchaus ein Anarchist" sein; und da die Polizei keine Beweise finden fann, so läßt sie ihn sizen in der Hoffnung, die Beweise werden wohl vom Himmel herunterfallen. Das nennt sich Freiheit und Gerechtigkeit in Italien. -
- Gegen die Koruzölle.
Potsdam , den 11. Juni. Hier fand eine öffentliche Bolts versammlung statt, in welcher Genosse Fischer aus Berlin über die Reichsregierung und die Kornzölle referirte. Die Versamm lung, welche von mehr als 500 Personen besucht war, erklärte fich mit den Ausführungen des Referenten vollständig einver standen und nahm zum Schluß die vom Parteivorstand empfohlene Resolution einstimmig an.
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Korrespondenzen und Parteinachrichten.
Harpen . Der Genosse Fritz Bode von hier war von einem gewissen D. T., ebenfalls von hier, bei der Staatsanwaltschaft wegen Majestätsbeleidigung, begangen in einer Versammlung, denunzirt. Nunmehr ist dem Genossen B. vom Kgl. Landgericht zu Essen der Bescheid zugegangen, daß es in den fraglichen Aeußerungen teine Majestätsbeleidigung erblicken könne.
do
Zimmerlente Berlins . Diejenigen, welche noch Marken oder Gelder für die entnommenen Marken von dem zuletzt bestehenden Gesellen- Ausschuß haben, werden ersucht, dieselben sofort abzugeben, damit abgerechnet werden kann. W. Zippte, Markusstraße 14, Gingang Grüner Weg. Die Lokale der freien Arbeits- Vermittelung des Verbandes deutscher Zimmerleute, Lokalverband Berlin , befinden sich: Osten: Markusstr. 14( Eingang Grüner Weg) bet 8ippte.
Roppenstr. 48 E bei Loren z. Vertrauens mann: ruse. Mittwoch und Sonnabend von 8-10 Uhr Abends.
Südosten: Eisenbahnstr. 85 bei Pfister. Vertrauensmann: Schmit. Mittwoch 8-10 Uhr Abends, Sonntags 10-12 Uhr Morgens. Südwesten: Mariendorferstr. 10 bei Grube. Vertrauensmann: Gefrois. Mittwoch und Sonnabend 8-10 Uhr Abends. Kulmstraße 36 bei Raitmann. Bergstr. 60 bei Hilgenfeld,
Westen: Norden:
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Ruheplatzstr. 18, Ecke Antonstr. bet Heising. Vertrauensmann: Leonhart. Mittwoch und Sonnabend 8-10 Uhr Abends. Alte Hochstr. 32 a bet Wilfe. Vertrauensmann: Petermann. Mittwoch und Sonnabend 8-10 Uhr Abends.
Nordosten: Hochmeisterstr. 19 bei Schulz. Vertrauensmann: Weiß. Mittwoch und Sonnabend 8-10 Uhr Abends. Birkenstr. 24 bei Vieck. Stehr.
Vertrauensmann:
Mosbach , 8. Junt. Gestern fand hier im Gasthaus„ zur Krone" eine Zentrumsversammlung statt, um gegen die Sozialdemokratie einen katholischen Voltsverein zu gründen. Aus Furcht davor, daß sich auch Unberufene einstellen könnten, waren Eintrittskarten an Diejenigen ausgegeben worden, welche man für fromm genug hielt, diesem feierlichen Atte beiwohnen zu dürfen. Eine stattliche Anzahl wohlbeleibter Seelenhirten hatte sich aus der ganzen Jebes Mitglied des Verbandes, sowie jeder Zimmerer ist Umgegend mit ihren getreuen Lämmern eingefunden. Als Reverent hatte man Herrn Marbe aus Freiburg verschrieben. Nachdem sich der verpflichtet, sobald er weiß, wo angestellt wird, es in oben gefelbe über die Gottlosigkeit des Liberalismus, welcher die noch Sache so nahe wie möglich zu treten, um somit jedem Zimmerer nannten Lokalen zu melden; auch die Poliere werden ersucht, der viel schlimmere Sozialdemokratie groß gezogen habe, gehörig aus das Inarbeittreten zu erleichtern. Aufträge werden zu jeder Nordhausen . Eine von mehr als 400 Perfonen beiderlei getobt hatte, besprach er die Nuglosigkeit des Sozialistengesetzes Tageszeit in sämmtlichen Lokalen entgegengenommen. nahm nach einem Referat des Genossen Peus- Berlin die von der Ausnahmegeseze und Polizeigewalt vernichten zu können, während stempelt für Ost, Süd und Norb und Reise- Unterstützung ausge Geschlechts besuchte Versammlung im Schüßenhause hierselbst und betonte, daß man geglaubt habe, die Sozialdemokratie durch Tageszeit in sämmtlichen Lokalen entgegengenommen. Im ersten der genannten Lokale werden Quittungen abgeBarteileitung vorgeschlagene Resolution gegen die Kornzölle ein- der 20. Februar vorigen Jahres in erschreckender Weise gerade zahlt. Zur Aufnahme in den Verband können die Zimmerleute in flimmig an. Jodi das Gegentheil bewiesen habe. Wie unermüdlich thätig diese Kameraden, thut Eure Schuldigkeit in der Sache; nur dann tags- Abgeordnete Wilh. Bod in einer start besuchten Wolfs - halb Millionen Stimmen auf sich vereinigt habe. Es sei nun tann die Lage der Zimmerer wieder gehoben werden. Gotha , den 12. Juni. Gestern Abend sprach der Reichs- Partei im Stillen gewesen sei, gehe daraus hervor, daß sie andert- jedem der genannten Lokale gelangen. versammlung über die Korngölle. Die vom Parteivorstand vor- hohe und höchste Zeit, sich gegen diese fest zu organisiren, um J. A.: Der Vorstand. geschlagene Resolution gelangte einstimmig zur Annahme. Eine nicht von ihr über den Haufen geworfen zu werden, denn einzeln zweite, die Stadtvertretung zu ersuchen, die Mehl- und Fleisch- sei der Stärkste nichts, aber geschlossen fönne viel erreicht werden. Steuer aufzuheben, wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Wenn man glaube, der Sozialdemokrat tomme erst, so sei man im Irrthum; nein, er sei schon da, schon in der Schule, in der
genommen:
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Briefkaffen der Redaktion.
Hildesheim . Am 10. Junt fand hier eine zahlreich be- Werkstatt, am Biertisch, in Gesellschaften und Vereinen, kurz, suchte Voltsversammlung statt, zu welcher Genosse Brey- Hans überall, in allen Landestheilen habe diese Idee festen Fuß ge- A. B. C., Friedrichshagen . Warum man sagt: ich war nover das Referat über Die Rornzölle und die Reichsregierung" faßt. Kein einziger Anhänger dieser Partei sei unthätig, alles auf der Straße und ich war in der Friedrichsstraße u. s. w., übernommen hatte. Die Resolution des Parteivorstandes wurde wirke und schaffe und man müsse sich die Sozialdemokratie zum das zu erörtern, fühlen wir uns nicht bemüßigt. Es ist einmal ohne Debatte einstimmig angenommen. Folgender aus der Mitte Muster nehmen.Nun, mit diesem Lob sind wir schon zufrieden so Sprachgebrauch; die Sprache bildet sich nicht nach Regeln, der Versammlung gestellter Antrag wurde noch einstimmig an- und wir wollen uns auch dieses Lobes würdig zeigen und unsere die Regeln werden erst aus der Sprache abstrahirt. Den Reichstags Abgeordneten des 10. hannover - Hände nicht müßig in den Schooß legen, sondern unermüdlich M. R. 24. Dagegen tönnen Sie Nichts thun, die Werthin schen Wahlkreises, Freiherrn D. v. Haake, aufzufordern, hier in unferem Biele entgegenarbeiten. Der Sentrumsredner glaubte war in ihrem Recht. einer öffentlichen Versammlung Bericht über eine bisherige selbst, daß es für Manchen zu viel fein würde, jährlich 1 M. Dragonerkarl. 1. Wer das 70. Lebensjahr überschritten Thätigkeit im Reichstage zu erstatten." Unter Abfingen der Ar- für den Klimbimi des katholischen Volksvereins zugeben und hat, kann nur dann Altersrenten fordern, wenn er die letzten drei beiter Marseillaise löfte sich um 10% Uhr die Versammlung auf. befürwortet deshalb, es sollen sich immer zwei zusammen thun und Jahre bis zum 1. Januar d. J. während mindestens 141 Wochen sich, der Eine dieses, der Andere nächstes Jahr als Mitglied ein gearbeitet hat. 2. Dagegen hat die betreffende Frau Anspruch Offenbach, 11. Juni. Die gestern Abend im Oberpollinger fchreiben und die Mark miteinander bezahlen. Zum Schluß auf Armenunterstützung. Wenden Sie sich an den Magistrat. ftattgefundene Boltsversammlung war troh ber ungünstigen sprach er noch über die fegensreiche" Thätigkeit des Zentrums R. St. Wenden Sie sich beschwerdeführend an den MaWitterung von nahezu 1800 Personen besucht. Der Referent Herr im Reichstag, hauptsächlich bei der Berathung des Arbeiterschuh- giftrat, event. weiter an den Oberpräsidenten.
ging. Dieser sah ihm mit einem unbehaglichen Gefühl eine fagte Afra darauf kalt. Wie man sich bettet, so schläft Weile nach. Dann ging auch er wieder an die Arbeit. man." Nu, an guten Betten fehlt's ja wohl nicht auf dem Mit mehr Energie als nöthig war, umfaßte er mit der Linten die Halme unterhalb der Mehren und als ob Klosterhof, was, Lisei?" spöttelte Jerg. Waffer auf glühendes Eisen fiel, so zischend durchschnitt die Sichel fie. Seine Binderin hatte Mühe, ihm zu folgen.
und diese rief mit Verachtung in Ton und Blick ihrem Stteffohne zu:
Was hast Du denn zu vergeben? Er hat Dich für Dein Lästermaul gezüchtigt und jetzt zeigst Du, daß Du das Leben nicht werth bist, das Dir unser Herrgott ge lassen hat."
" Setz' Dich doch hin, Lisei", nöthigte der Müller ablenkend, trat an den Tisch, auf dem Afra eine Bewirthung aufgestellt hatte und füllte die Gläser. Als er aber Was ist denn los?" fragte Jerg mit verstellter VerJerg fühlte sich um so behaglicher und lachte bei sich eines davon ergriff, um auf das Wohl des Brautpaares zu wunderung. Ich sammle feurige Kohlen auf dem Ambros über die Bedingungen, die ihm Lifei gestellt hatte. Sie trinken, legte Liſei die Hand auf seinen Arm und sagte: sein Haupt und dafür dreht jetzt die Frau Mutter den ließen ihn seine künftige Frau recht einfältig erscheinen und Daß Ihr so gut gegen mich seid, daraus erkenn' ich, Spieß um. Mert' Dir's, Liset, wenn Du' mal nicht leiden er war ganz zufrieden, daß fie nicht flüger war. baß Ihr mir meine Schuld an dem Unglück, das den Jerg willst, daß der gute Namen von Deinem Vater beschimpft Klüger? Es gab für ihn überhaupt feinen klugen Menschen getroffen hat, nicht nachtraget. Vergebet auch meinem Brus wird. Ja, so geht's in der Welt." und auch den Klosterbauer übersah er. Sie waren Alle ber; ich bitt' Euch von Herzen darum."
bumm.
Am Sonntage, nachdem die letzten Garben auf dem Klosterhofe eingefahren waren, holte er Lifei nach der Schneidemühle ab, um sie seinen Leuten" als Braut vor zustellen. Lisei selbst hatte es gewünscht.
Ein Schatten legte sich über das durchfurchte Antlik des Alten und er sagte, das Glas mit dem Handrücken langsam zurückschiebend: Es tommen wohl noch viele andere Tage, wo wir davon reben können."
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Der Vater hatte ihm mit aufwallender Heftigkeit! in die Rede hineingerufen, daß er schweigen sollte. Er hatte sich aber nicht stören lassen und der Blick, den er bei der Apostrophe an seine Braut auf Afra geworfen, Lifei alles verrathen. Sie begriff jetzt, warum der Müller sich weigerte, Ambros zu verzeihen und der Gedanke, daß er um die Untreue seines Weibes wüßte, spiegelte sich in ihren Mienen so mitleidig ab, daß dem Alten darüber eine feine Röthe in die Wangen stieg.
Nein, Müller, eine Güte, um die Einer zwei Mal Der Müller empfing sie in seiner gewohnten Gut bitten muß, ist nur eine halbe Güte," wandte Lisei bittend ein. müthigen Art; nur war er schweigsamer als sonst und seine Ihr habet ja den Ambros immer gern leiden mögen und Haltung gebückter. Afra hielt sich zurück und Lisei ver- barum werdet Ihr nicht hartherziger sein als der Jerg, der Afra stand wie herausfordernd da, die Arme unter dem mochte es nicht über sich, das Wort an sie zu richten. Sie doch zumeist von ihm gelitten hat." vermied es, den Blicken der schönen Sünderin zu begegnen, Busen gekreuzt und die vollen Lippen fest aufeinander geDer Müller und seine Frau wandten gleichzeitig die drückt. Ihre Augen ruhten auf ihrem Manne und folgten welche mit einer gewissen Spannung auf ihr ruhten, als Röpfe nach Jerg, der sich unterdessen wie ein unbetheiligter ihm, als er jetzt mit einem Seufzer nach seinem Lehnstuhl suchten sie das Mäthsel zu ergründen, das Lisei's plötzliche Buschauer auf die Ofenbank gesezt hatte. Er nickte feier- ging und sich niederließ. Jerg hatte sich gegen den Ofen Entschließung, Jerg zu heirathen, umgab. Ihr Mann sprachlich mit dem Kopfe und als Lisei ihn jetzt zu ihrem Bei- zurückgelehnt und betrachtete mit innerer Schadenfreude die sich offen aus. stande aufrief, sagte er, indem er sich mit beiden Händen auf Anderen. Lisei trat nach kurzem Zögern zu dem Müller Du hast eingewilligt, bem Jerg seine Frau zu werden die Kante der Bank stützte und dazu die Beine wie Glocken heran. Er richtete den gesentten Kopf auf und sagte, ehe und ich kann mir feine liebere Söhnerin wünschen," sagte schivängel bewegte: fie sprechen konnte:
er. Ich hab' nicht für ihn werben mögen; aber im„ Na, Vater, ich hab' ihm um der Lisei willen" Ich will mich bezwingen, Lisei, so schwer es mir wird, Stillen hab' ich gehofft, daß Du Ja sagen würdest. meinen Stirnschmud vergeben, den ich offen vor nicht um meinetwillen." Seine Blicke gingen nach Afra hin Wenn Jerg noch zum Guten zu lenken ist, dann kann's eine allen Leuten trage, also könntet Ihr wohl auch ein wenig und er wiederholte:" Nicht um meinetwillen. Ich bin ein rechtschaffene Frau wie Du; ja das hab' ich immer bei mir großmüthig sein. Włachet auch Ihr als guter Christ alter Mann und leg' mich wohl bald zur ewigen Ruhe hin. gedacht. Und jetzt mag unser Herrgott seinen Segen geben, einen Strich durch Eure Rechnung. Die Jugend ist nun Das soll mein Angebind' zu Deiner Hochzeit sein, daß ich daß Du Deinen Entschluß nimmer bereuft." ' mal heißblütig und hißig." dem Ambros seine Schuld vergebe, wie Gott uns Allen Er tüßte Lisei auf beide Wangen; Jerg aber meinte Lisei vermochte den boshaften Sinn seiner Worte unsere Schuld vergeben mag." spöttisch:" Das war ein recht erbaulicher Segen. Hat die nicht zu verstehen, denn sie hatte mit Jerg über die Er reichte Lifei die Hand und sie küßte sie und dankte Müllerin nicht auch einen Glückwunsch für uns?" Ursache seines Streites mit Ambros nicht reden mögen. ihm mit Thränen in den Augen. " Die Lisei wird am besten wissen, was sie thut", Der Alte aber sah bei seinen Worten Afra bekümmert an ( Fortseßung folgt.)