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Einer, der sich selbst gefährlich ist.

Bergebliche Berufung des Staatsanwalts.

Die Wege der Staatsanwaltschaft sind unerforschlich... Da ist ginn Beispiel ein Dreiundzwanzigjähriger wegen Unterschlagung von 50 Mart angeflagt. Er hat das Aussehen eines Siebzehnjährigen; auch sein Leben und seine Entwicklung sind danach. Sein Bater, ein braver Bahnbeamter, dessen übrige Kinder, gesund und ordentlich find, hatte beizeiten gemerkt, daß mit dem Karl nicht alles in Ord nung mar. Er lief immer wieder davon und konnte, heimgekehrt, stundenlang sitzen. ohne ein Wort zu reden. Dann gab es wieder Beiten, wo er ganz gescheit war. Kam, es aber über ihn, so brachte er die unmöglichsten Dinge fertig. Auch in Fürsorgeanstalten war er nicht zu halten. Man hatte ihn da gern, und auch er hatte seine Erzieher gern. Trogdem machte er sich auf und davon. Bei den Eltern fand man ihn dann wieder. Man untersuchte ihn auf seinen Geisteszustand, man brachte ihn in Anstalten für Biychopathen; lange blieb er hier nicht. Man entmündigte ihh auf Grund des Jugend­gerichtsgejeges, um seinem Vormund und den Eltern die Möglichkeit zu geben, in seinem Interesse über seine Person zu verfügen. Strafbar hatte er sich eigentlich nie gemacht rechnet man nicht die Bestrafungen wegen Bettelei und Land­streichens. Aber als er fürzlich bei einem Bauern in Stellung war, unterschlug er 50 Mart, die er zu einer Besorgung erhalten hatte, und verschwand. In der Gerichtsverhandlung der ersten Instanz erstattete der dirigierende Arzt von Herzberge. Psychiater des Land­jugendamts Dr. Selig, fein Gutachten. Er fennt den Angeklagten ichon seit 1920. Man habe es hier mit einem eicht schwach finnigen Menschen zu tun, der seinen hemmungs= lofen Trieben preisgegeben sei. Er müsse davongehen und wisse selbst nicht, weshalb. Man habe allen. Grund, daran zu zweifeln, ob er als geistig gesund zu betrachten iet. Das Gericht ertannte auf§ 51 und sprach den Angeklagten frei.

Die Staatsanwaltschaft legte jedoch gegen das Urteil Berufung ein. Aber auch die zweite Instanz ent fled nicht anders als die erste. Der Angeklagte jei nicht so sehr seinen Mitmenschen gefährlich als sich selbst, meinte Dr. Selig; er gehöre in eine geschlossene Unftalt. Das Gericht ver­warf die Berufung der Staatsanwaltschaft. Hätte sie nicht überhaupt unterbleiben sollen?

Zur Einstellung des Europa  - Hochhausbaus.

25 3nffanzen genehmigen und dann...

Zu der Stiflegung der Bauarbeiten an dem projektierten e If= stödigen Hochbau des Europa  - Hauses in Berlin   durch das Ein­greifen des preußischen Ministeriums für Bo! fswohl. fahrt erfahren wir von gut unterrichteter Seite folgendes:

Die Arbeiten an dem gegenüber dem Anhalter Bahnhof   ge Tegenen Hause waren bereits bis zum fiebenten Stoc= wert gediehen, ohne daß eine ausreichende Bauerlaubnis vorlag. Das Ministerium ist teineswegs grundsäßlich gegen den Bau von Hochhäufern; es muß nur Wert darauf legen, daß die zum Teil nicht günstigen Erfahrungen, die auf diesem Geblet in den Ber­einigten Staaten gemacht worden sind, bei der Planung und in den technischen Einzelbetten berücksichtigt werden. Eine besondere Schwierigkeit im vorliegenden Fall wird darin gesehen, daß in dem Hochhaus ein Hof geplant ist, und daß noch zweifelhaft scheint, ob die im Interesse der Bolksgesundheit notwendige Sicherung von Licht und Luft für die Nachbargrundstücke und für den Hof des Hochhauses felbst gegeben ist. Im übrigen schweben die Ver­handlungen noch. Aus Architektenfreifen wird noch auf die prin zipielle Bedeutung der Angelegenheit aufmerksam gemacht, und zwar in zwei Beziehungen: daß überhaupt wieder Bauten be­gonnen und nahezu fertiggestellt werden, ohne daß die Bauerlaubnis Dorfiege, ist auf den übermäßigen und mit den wirtschaftlichen Be­dürfnissen in Konflikt stehenden bureautratifden Apparát zurückzuführen, müssen doch etwa 23 bis 25 Instanzen für deben einzelnen Bau überwunden werden. Auf der anderen Seite ist der Zwischenfall des unterbrochenen Hochhausbaues ein Schul­beispiel für die städtebauliche, Anarchie, die gegenwärtig in Berlin   herricht...

Gonne über der Schule.

Einblid in das Leben und Treiben neuzeitlicher Schulen wurde den Besuchern eines Werbeabends geboten," dén die Freie Schulgemeinde Wilmersdorf am Sonntag veranstaltete. Die von der Stadt Berlin   erst vor einigen Jahren eingerichtete Schulfarm" auf der Insel Scharfenberg  im Tegeler See   und die schon seit längerer Zeit bestehende Schule zu. Widersdorf im Thüringer Wald   wurde in zwei Filmen gezeigt, zu denen Herr Heinelsdorf( früherer Schüler von Scharfen­berg) und Fräulein Ilse Meyer( frühere Schülerin von Wickersdorf  ) in Vorträgen die Erläuterungen gaben. Bom Geist der Ge meinfchaft find in beiden Schulen die Zehrer und die Schüler beseelt, und beiden Schulen gilt die Gemeinsamkeit der Arbeit als ein wichtiges Mittel der Erziehung. Neben der Dentarbeit steht die Handarbeit, bei der die Jungen und Mädchen in Haus und Hof, in Garten und Feld tüchtig anfassen und schaffen. Sonne   liegt über diesen Schulen und ihrem fröhlichen Gemeinfchaftsleben. doline

Der Werbeabend wurde verschönt durch die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen. Vom Wedding   aus der weltligen Gemeindeschule 244 in der Banfstraße war eine Gruppe Kinder nach Wilmersdorf   gekommen. Sonne   liegt auch über der Schule, in der sie heranmachsen. Auch die weltlichen Schulen bemühen sich mit Erfolg, den Kindern die Schule zu einer Stätte der Freude werden zu lassen. Mit heiteren Tänzen und eindringlichen Sprechvorträgen( Gedichte von Dehmel  , Ar­beitsmann und Erntelied") fanden die Wedding  - Kinder freund lichen Beifall. Eine Sindergruppe der Bilmersdorfer Kinderfreunde erfreute durch Gesangsvorträge. Ein Har monifatonzert von Mitgliedern der Wilmersdorfer   Ar. beiterjugend schloß den musikalischen Teil der Beranstaltung.

Der Zwed dieses Werbeabends der Freien Schulgemeinde Wil­mersdorf war, die weltliche Schule auch in Wilmersdorf   zu fördern. Lehrer Genosse Hahn mahnte die Eltern, den Kampf um die meltliche Schule zu unterstützen und ihre Kinder zur Aufnahme in eine weltliche Schule anzumelden. Auch Wilmersdorf  tannte eine weltliche Schule haben, wenn die Eltern nicht lässig sind. Meldungen und Auskunft bei Lehrer Hähn, Schmargendorf  . Deyn­hauser Straße 4. obal ente

Sinein in die weltliche Schule!

Sie wollten scheffelweise verdienen!

Ausdehnung des Lombardschwindels.

Voruntersuchung gegen Staats:

anwaltschaftsrat Jacoby eröffnet.

Die Affäre des Inhabers des Allgemeinen Combard- und Lagerhauses Unter den Linden  , Paul Bergmann, der durch einen großzügig angelegten Schwindel Hunderte von Menschen betrogen hat, nahm gestern eine besonders sensationelle Wendung: der bei der Staatsanwaltschaft I Berlin   beschäftigte Staatsanwaltschaftsrat Dr. Jacoby wurde vom Dienst suspendiert, weil er über Bergmann günstige Aus. fünffe gegeben hat, die den Berdacht der Begünstigung Bergmanns und feiner Komplizen darlegt. Die Boruntersuchung ist eingeleitet.

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Die Hineinziehung Dr. Jacobys hat namentlich in Moabit  , wo Der Staatsanwaltschaftsrat seit langen Jahren tätig ist, das größte Aussehen erregt. Es liegt ein von ihm unterzeichnetes Schreiben vor, das an einen der Betrogenen gerichtet ist. Es heißt darin, daß er mit der Firma, deren Inhaber er persönlich und geschäftlich kenne, nur die besten Erfahrungen gemacht habe. Der Geschäfts­gang widele sich vollständig reibungslos ab, die Zinszahlungen erfolgten pünftlicht. Er halte aus diesem Grunde eine Kapitalsanlage für unbedenklich. Oberstaatsanwalt Binder hat gestern nach mittag die Voruntersuchung außer gegen Dr. Jacoby, gegen Bergmann und seine Frau, gegen den Geschäftsführer Wust row und seine Frau und gegen fünf weitere Ber= treter Bergmanns eröffnet. Bergmann verstieg sich in seinen Inseraten zu der Behauptung, daß er nicht nur 36 bis 48 Proz. Zinsen zu zahlen imstande ist, sondern daß sein Geschäft von den Gerichten als mündelsicher bezeichnet sei". Hierbei stüßte er sich zum bekannt war. Kürzlich erst hatte Jacoby einem ehemaligen Offizier, Teil auf die Auskünfte Jacobys, mit dem er seit dem Jahre 1923 der sich auf Bergmanns Veranlassung an ihn gewandt hatte, erklärt: die Firma Bergmann ist erstklassig, Sie tönnen in das Geschäft ihren letzten Pfennig hineinstecken." Die Folge war, daß der Offizier Bergmann 30 000 Morf aushändigte, die natürlich verloren find.

Ein bekannter Großgrundbesizer hat seine Güter bis zur Höhe von einer halben Million Reichsmart belastet, um Berg­mann das Geld zur Verfügung zu stellen, der dafür 48 Proz 3insen persprach. Ein anderer Großgrundbefizer, ein Graf. lieh den Betrügern 400 000 Mart unter den gleichen Bedingungen. Es wird selbstverständlich auch nachgeforscht werden müssen, inwie­weit es zulässig ist, Geld zu folchen Wucherzinsen zu verleihen, und Geldgeber, daß sie bei einem solchen Angebot, das doch nur bei An­es ist bezeichnend für die wirtschaftliche Einsicht der großagrarischen wendung des sogenannten Sneeballinstem s möglich war, nicht auf den Gedanken kamen, daß hier ein Schwindel vorliegen müßte. Die unterschlagene Summe beträgt nach den bisherigen Feststellungen etwa 6 Millionen, die Zahl der Geschädigten überschreitet bereits 1000 und noch immer melden sich weitere Gläubiger. Die Agenten, herbeigeschafften Betrages belohnt worden. Die günstigen Auskünfte, mit denen Bergmann arbeitete, sind teilweise mit 24 Proz. des die über die Firma gegeben wurden, hatte Bergmann selbst aus­gefüllt, hatte er es doch sogar verstanden, sich in den Besitz von Blantoformularen der einzelnen Auskunfteien zu sehen, die er dann selbst ausfüllte.

fleinen Gewerbetreibenden, teilweise auch aus Ange. ftellten zusammen die alle auf den hohen Zinsfaß spekulierten, Die Darlehnsgeber aus der Provinz hatten durchschnittlich 20 000 bis 50 000 Marf zur Verfügung gestellt, während der Berliner   Durch­schnitt 5000 Mart beträgt. Berliner   Hausfrauen haben ohne Wissen des Mannes Erfpcarniffe von Banken und Sparkassen abgehoben und zu Bergmann gebracht. Gestern tamen fie aufgeregt herbei und bewiesen ihre Geschäftsunkundigkeit auch dadurch, daß sie der Erwartung Ausdrud gaben, man würde ihnen ihre Einlagen, sofort zurüdzahlen, damit der Ehemann von dem Nebengeschäft nichts erfahre. Bergmann selbst hat auf Kosten der Betrogenen ein Schlemmerleben geführt. Seine Ehefrau spielte in Reitsportkreisen eine Rolle, Bergmann selbst und seine gehobenen" Angestellten sah man in Lurusrestaurants bei französischem Gett und Kaviar und auf den großen Ballfesten. Welteren Damen der Gesellschaft" gegenüber, die Geld investiert hatten, legte Bergmann Wert darauf, die Zinsen am Monatsersten persönlich zu überreichen. Erfuhr er aber gar, daß sie frank waren, so erschien er mit einem riesigen Blumenstrauß, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Diese Damen aber priesen ihn dann als den feinsten Mann Berlins  " und führten ihm durch solche Empfehlung neue Geldgeber zu. Im Laufe des gestrigen Tages nahm die Kriminalpolizei den ge­famten Bestand in dem Lombardhause auf und über­mittelte alles Material dem inzwischen ernannten Konkursverwalter Schuster. An Bargeld wurden etwa 7000 Mart beschlag­nahmt, wovon den Angestellten die Januargehälter ausgezahlt wurden. Die Bermutung, daß Bergmann und seine Vertrauten noch Geheimtonten haben, hat sich bestätigt. Bereits gestern wurde der Kriminalpolizei mitgeteilt, daß bei einer fleinen Brivatbank im Zentrum der Stadt ein Sonderkonto besteht, das fefort gesperrt wurde.

Bergmann ist, wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, der Polizei fein Unbekannter mehr, weil er im Juni 1926 vom erweiterten Schöffengericht Lichtenberg   megen Betruges in zwei Fällen und Konfursverbrechens in einem Fall zu insgesamt 1 Jahr 2 Monate Gefängnis und 20 000 Mart Geldstrafe ner­urteilt worden war. In der Berufungsinstanz wurde dann diese Strafe auf 6 Monate herabgefeßt. Bergmann hatte im August 1923 in der Georgenstraße eine Wechselstube ins Leben gerufen, die so gut florierte, daß er in Weißensee eine Filiale zur Eröff mung brachte, der er den hochtönenden Namen Continental. Bant, Attiengesellschaft" gab. Das Kapital, das er in Papiermart eingezahlt hatte, betrug ganze 1% Pfennig. Auch in Sanger­ hausen   eröffnete er eine Bant. Hier hatte es der betrügerische liche Freiheitsstrafe hatte verbüßen müssen, verstanden, zahlreiche Bankier, der megen einer gleichen Tat früher einmal eine empfind­Leute, die vertrauensvoll dem Bankhaus ihre Ersparnisse anvertraut hatten, um nicht unerhebliche Summen zu prellen. Er lebte damals auf großem Fuße, hielt sich zwei Automobile, die er teilweise nicht bezahlte. Schließlich häuften sich die Anzeigen der Geschädigten, so daß eines Tages alles zusammenbrach und det Bankier sein fieben Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen. Das Gericht Jahre 6 Monate Gefängnis beantragt. Das Gericht verhängte verhandelte damals in ameitägiger Sibung Der Staatsanmalt hatte dann das eingangs erwähnte Urteil

Wie weiter bekannt wird, befindet sich unter den Geschädigten auch ein Major v. Hindenburg  . Die Nachricht, daß es ficheschäft schließen mußte. Er wurde verhaftet und nach hierbei um den Sohn des Reichspräsidenten handelt, scheint aber nicht zuzutreffen. Die Darlehnsgeber fezen sich aus atteren abtigen Damen, Raufleuten jeber Branche, Gutsbefibern und

Stätte fchaffender Arbeit, durch die es seine Kräfte ent widelt. Es hat sich bereits gezeigt, daß die aus der weltlichen Schule fommenden Kinder mit ihrem nicht eingepauften, sondern erarbeiteten Wissen und Können. von verständigen Lehrherren lieber genommen merden als Kinder aus anderen Schulen, und daß sie auch brauch barer find. In der Diskussion, an der Eltern und Lehrer sich be­firchlichung der Schule droht, die Notwendigkeit einer teiligten, wurde hervorgehoben, daß gerade jezt, wo die Ber mehrung der weltlichen Schulen einleuchten muß. Die weltlichen Schulen zeichnen sich auch aus durch besondere Pflege enger Beziehungen zwischen Schule und Haus, ohne die eine er folgreiche Arbeit der Schulen nicht denkbar ist. Stadtrat Genosse Ried( Bezirk Wedding) wies darauf hin, daß die weltliche Schule das Vertrauen der Eltern hat.

Funkwinkel.

Unter dem etwas unglüdlichen Titel, eitere Opernmuse" brachte der Sonntagabend eine sehr sympathische Veranstaltung. Die Zusammenstellung von Orchestermufit und Gejangdarbietungen heiteren Charakters aus Opern wirfte volkstümlich und wahrte doch Niveau Bruno Seidler  - Winfler als Dirigent des Funforchesters be­währte sich, wie schon oft, bei ähnlichen Veranstaltungen. Der Bor: trag von Curtis Melniz über Charlie Chaplin   war wertlos. Er wirfte wie ein aufdringlicher amerikanischer Reflamefeldzug. Chaplin hat in Deutschland   diese plumpe Berherrlichung nicht nötig. Der Künstler Chaplin wurde durch die Schilderung des Bortragenden nicht beleuchtet.

Der Montag brachte zwei sehr wesentliche Borträge über Er­Der Montag brachte zwei sehr wesentliche Borträge über Er­ziehungsfragen. Dora Sophie Kellner behandelte das Thema Das Kind und die Angst". Ein Kind, das sich fürchtet, sei es vor Strafandrohungen, vor Menschen oder vor irgendwelchen Natur­

Falfches Mordgerücht. Das Gerücht von einem Berbrechen mar gestern im Nordwesten der Stadt verbreitet. Gegen 11½ Uhr fah ein Beamter des 28. Polizeireviers auf seinem Rundgang am Holsteinischen Ufer, gegenüber dem Café Gärtner, eine weibliche Leiche in der Spree treiben. Sie wurde gelandet und es zeigte sich, daß fie bis auf einen braunen Spangenschuh am rechten Fuß und den fleischfarbenen Füßling des Strumpfes darunter ganz gaben Veranlassung zum Gerücht von einem Morde. Auch die nadt war. Mehrere Verlegungen an verschiedenen Körperstellen Mordfommission Mordfommission wurde alarmiert. Leichte Verlegungen des Fleisches zeigten sich an den Beinen, den Oberarmen und dem Halse. Ersichtlich sind aber an mehreren Stellen auch die Knochen gebrochen. Die Leiche hat wahrscheinlich schon 14 Tage bis drei Wochen im Waffer gelegen. Bootshalen, Dampferschrauben oder Troffen von Schlepptähnen haben vermutlich nach und nach die Kleidungsstücke. abgeriffen und die Berlegungen hervorgerufen. Es liegt fein An halt vor, ein Berbrechen anzunehmen. Die Leiche wurde beschlag­nahmt und zu genauerer Untersuchung nach dem Schauhaufe gebracht. Die Lote steht etwa in der Mitte der zwanziger Jahre, ift mittelgroß, gut gewachsen und gut genährt, vollschland und hat einen braunen Bubenkopf.

Umbenennung der Münchener   und Wanzlifftraße in Flughafen. straße. Der Magiftrat hat mit Zuftimmung des Bolizeipräsidenten und des preußischen Staatsministeriums die Münchener und Wanzlik­straße in Flughafenftraße" umbenannt. Die Bezeichnung Flughafenstraße" führt somit der gesamte Straßenzug von der Berliner Straße in Tempelhof   bis zur Berliner Straße in Neukölln. Ferner find an Straßenbenennungen erfolgt: 3m Ortsteil Berlin­Brig: Die Straße Nr. 46 mit Bendastraße, die Straße Nr. 46 a mit Britestraße", im Ortsteil Berlin- Neukölln: die Straße, die vom Berwaltungsgebäude des Flughafens aus nach Norden ver läuft, bis zur Züllichauer Straße mit Lilienthalstraße".

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52 Tote bei dem Eisenbahnunglüd bei Rangoon  . Zwölf weitere Personen, die bei dem mitgeteilten schmeren Eisenbahnunglüd bei Rangoon   in Indien   verwundet wurden, find ihren Berlegungen erlegen, so daß fich damit die Zahl der Zoten auf 52 erhöht,

erscheinungen, wird meist ein unſelbſtändiger, unfreier Mensch. Das Neue amerikanische U- Bootkatastrophe.

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Die

Verlangen, die Umwelt zu erforschen und kennen zu lernen, wird bei diesen Kindern unterbunden und damit die geistige Entwicklung gehemmt. Die Vortragende warnte daher mit Recht davor, die Furcht als Hilfsmittel in der Kindererziehung anzusehen. Stadt­verordnete Hoffmann Gwinner sprach über Sorgen­finder im Arbeiterleben". Die Kinder in Fürsorge erziehung entstammen fast ausschließlich Arbeiterkreisen. Rednerin betonte, daß geistig ganz normale Kinder in beinahe allen Fällen nur dann zu Störenfrieden der Gesellschaft werden, menn ihr Milieu fie dazu macht. Wohnungsnot, Diangel und Ent­behrungen tragen die Hauptschuld an der Verwahrlosung Jugend licher. Durch Fürsorgeerziehung in geschlossenen Heimen merden diese Kinder isoliert und zu Außenseitern des Lebens gestempelt. Die Bortragende forderte, daß auch in Deutschland   der Verfuch ge macht werde, wie in England Fürsorgezöglinge in Waisenhäusern unterzubringen und sie dort gemeinsam mit den anderen Kindern zu erziehen. Die Kinder besuchten mit bestem Erfolg öffentliche Schulen und erfuhren eine Berufsausbildung, die diesen Neigungen und Fähigkeiten entsprechen. Unsere Fürsorgezoglinge dagegen werden in überwiegendem Maße der Landwirtschaft zugeführt, der fie als Stadtfinder weder Luft noch Verständnis entgegenbringen. Ueber Kräfteökonomie bei den Bewegungen des täglichen Lebens" Sprach Alice Caminer, bie flare und verständliche Ratschläge für medmäßtar Rörperhaltung und richtige Ausführung einzelner Be

Die Freie Schulgemeinde Wedding veranstaltete in dem zum Berwaltungsbezirk Bedding gehörenden Teil der Rofenthaler Rorstadt eine Werbenerfammlung für die meltliche Schule. Gegenüber der von dem reaktionären Schul gesetz drohenden Geistestnebelung durch die nerkirchlichte Schule rief Lehrer Genoffe Maier( 208. Gemeindeschule, Gotenburger Str.) die Elternschaft auf, fich den Freunden er weltlichen Schule anzuschließen und ihre Kinder zur Aufnahme in die meltliche Schule zu melden. Der Redner zeigte in seinem durch Bichtbilder unterstüßten Bortrag die Arbeit der weltlichen Schule, deren Besonderheit sich in ihreni Berzicht auf Religionsunter ridt feineswegs erschöpft. Für die Lehrerschaft der weltlichen Schule fina Richtlinien die Grundlage einer fortgefchrittenen Babagogit, bie mit dem Schulbrill der hinter uns liegenben Bel gebunden hat. Die weltliche Schule mirh dem Sinbe zu einer I wegungen gab.

ΣΙΑ

S3 mit 41 Mann verloren.

Washington, 30. Januar. wird, ist trotz eifriger Nachforschung, an der sich auch ein Flugzeug Das Unterseeboot S 3, das wie gemeldet, felt Sonnabend vermißt beteiligt, noch nicht wieder aufgefunden worden. Es entschwand dem Gesichtskreis der mit ihm auf der Fahrt nach Kuba   befindlichen Schiffe während eines schweren Gewillersturmes, der am Sonnabend bei Sonnenuntergang einseite. Die Flottille befand sich um diese Zeit etwa 100 Meilen füdlich von& ap Hatteras. Das Meer foll an dieser Stelle über 3000 meter lief fein. An Bord des Unter­feebootes befand sich außer dem Kommandanten und drei Offizieren eine Besatzung von 37 Mann.

Erdruffch in der Nordschweiz In der Nähe von Choindez  , an der Strecke Lausanne- Basel, löfte fich eine mit Wald bestandene Erdmasse in 200 Meter Breite vom Felfen los und zerförte Die Gleise der schweizerischen Bundesbahn Ein Arbeiter bemerkte rechtzeitig bie Ratastrophe, wodurch ein gerade fälliger Schnellzug sum Halten gebra hi werben fonnte. Der Bahnverfehr ift volständig gelperri, meil man noch weitere Erd. rutide befürchtet