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Fall Bergmann  / Jacoby.

Die vervielfältigten Empfehlungsschreiben. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Jacoby I, der gestern miffag noch eine Beschwerdeschrist an die zuständigen Stellen eingereicht hatte, erscheint inzwischen immer mehr belastet. Es ist nämlich festgestellt worden, daß die von ihm gezeichneten günstigen Auskünfte über Bergmann   nicht etwa in einzelner Ausfertigung, sondern gleichlautend auf mechanisch vervielfältigte Weise an die Anfragenden versandt worden sind. Wie an anderer Stelle des Blattes mitgeteilt wird, ist Dr. Jacoby bereits verhaftet worden.

Borgestern morgen erwähnten wir, daß sich auch ein Major von Hindenburg   unter den Kunden Bergmanns   befindet. Hierbei handelt es sich nicht um den Sohn des Reichs­ präsidenten  , sondern um seinen Neffen, Gerd v. Hindenburg, den Sohn einer Schwägerin des Reichspräsidenten  . Sie ist die frühere Befizerin des Gutes Neuded in Ostpreußen  , des Stamm­gutes der Familie von Hindenburg. 3m vorigen Jahre war: Neu­deck, wie man sich erinnert, von Industriellen und Großagrariern er­worben worden, um dem Reichspräsidenten zum 80. Geburtstag als Geschenk überreicht zu werden. Der Major Gerd von Hindenburg

hat nun 40 000 bis 50 000 Mark des Erlöses beim Lombard und Lagerhaus Bergmann   angelegt, die heute als verloren gelten fönnen. Herr v. Hindenburg   erfuhr von dem Zusammen­bruch Bergmanns   in München   und versuchte nun, durch einen Arrest auf die Bergmannsche Billa sein Geld zu retten. Angesichts der zahlreichen Gläubiger dürfte aber dennoch der größte Teil des Geldes verloren sein.

Nicht ohne Interesse ist es, daß der Geschäftsleiter der Ham­ burger   Filiale Bergmanns   ein früherer Landgerichtsrat aus Altona   ist. Er war später als Rechtsanwalt tätig, wurde dann aber wegen Geistesischwäche entmündigt. Troß seiner Geistesschwäche aber besaß er wegen seines Titels ,, Landgerichtsrat" die nötigen Fähigkeiten zum Filialleiter der Firma Bergmann  .

Trübe Aussichten für die Gläubiger.

Das Lombard und Lagerhaus ist am gestrigen Mittwoch erneut von Vertretern der Untersuchungsbehörden besichtigt worden, wobei versucht worden ist, zunächst den Wert der dort eingelagerten Waren festzustellen. Staatsanwaltschaftsrat Schumacher, der die gesamte Untersuchung leitet, und Landgerichtsrat Stödel, der die Ber­nehmungen leitet, werden mit Hilfe des Konkursverwalters Schufter zunächst versuchen, einen Status aufzustellen. Der wertvollste Teil des Lagers besteht aus echten Teppichen, die einen Wert von annähernd mehreren 100 000 Mart reprä= fentieren. Daneben finden fich Waren aller Art, auch eine Ge­weihjammlung, die besonders seltene und kostbare Stüde   enthält. Die Frage ist jedoch, wieweit diese Waren als Konfursmasse be= trachtet werden können. Bekanntlich hat Bergmann   die ihm anver­trauten Güter mehrmals weiter verpfändet, um immer wieder Geld zur Auszahlung der Zinsen für die Kreditgeber heranschaffen zu können. Nach den bisherigen Schäßungen der mit der Prüfung des Status betrauten Personen hat der Eingang aus Lombard- oder Pfandzinsen kaum ein Zehntel der Summe betragen, die Bergmann  zur Auszahlung der hohen Zinsen seiner Kreditoren benötigte. Die Staatsanwaltschaft legt Wert darauf, daß sich alle Personen melden, die jemals Einlagen bei Bergmann   ge­macht oder Geschäftsleute, die mit ihm in finanzieller Verbindung gestanden und namentlich Lombardscheine erhalten haben. Der Kon fursverwalter wird gegenwärtig noch immer von Geschädigten über­laufen, die ihre Forderungen anzumelden bestrebt sind. Es läßt fich jedoch nicht vermeiden, daß die Opfer Bergmanns   vernommen merden, um festzustellen, inwieweit Bergmann   oder sein Sozius Salinger, bzw. der Proturist Kraak fich schludig gemacht haben. Bergmann   ist gegenwärtig bestrebt, alle Schuld auf Salin ger abzuwälzen und behauptet, daß dieser die Fälschung der Depotscheine hinter dem Rüden feines Sozius verübt habe.

Jugendliche Revolverhelden.

Scharfe und Schlabbach vor Gericht.

Der Sachverhalt dieser Räubergeschichte ist ebenso einfach wie tragisch! Scharfe, der 21jährige Fürsorgezüchting, wie er sich nennt, hat dem 18jährigen wohnungs- und arbeitslosen Schlab bach in seiner Klause Unterschlupf gegeben. Schon am ersten Morgen fagte er, er wolle fehen, ob er erz" habe. Sie begaben sich beide auf das Postschedamt, beobachteten hier, wie eine junge Dame Geld abhob, bestiegen zu gleicher Zeit mit ihr die Straßenbahn und folgten ihr in die Goethestraße. Hier streute Schlabbach dem jungen Mädchen, das sich später als die Sekretärin eines Jugend­heims, Fräulein Lessing, herausstellte, Salz in die Augen, entriß ihr die Aktentasche und ergriff die Flucht.

Bon den 450 Mart, die er in der Aktentasche fand, schickte er 30 Mart seiner Mutter nach Düsseldorf  , steckte 5 Mark zu sich und brachte den Rest Schatje. Beide fleideten sich ein, und am Abend ging es auf die Bierreise. Scharfe nahm seine Braut mit. Man besuchte das Kino, fuhr ausgiebig Auto, trant in verschiedenen Restaurants Bier und war gerade im Begriff, nachdem man Scharfes Braut nach Hause gebracht hatte, einen Nachtbummel zu unter­nehmen, als etwas ganz unerwartetes geschah. Schlab­bach hatte im Restaurant einem fremden Herrn einige Glas Bier spendiert. Scharfe geriet darüber in Wut und gab Schlabbach einige Ohrfeigen. Dieser jetzte sich zur Wehr, die Gäste nahmen für ihn Partei, und so drohte ein Handgemenge zu entstehen. Scharfe 30g feinen Revolver und Schlabbach, der das Lokal schleunigst verlassen hatte, hörte hinter sich plötzlich einige Schüffe fallen. Im nächsten Augenblic stürzte auch Scharfe auf die Straße, rief dem Schlabbach zu: hast du dein Ding?" Jest schoß auch dieser auf die Verfolger. Beide entfamen. Das Ergebnis des Feuer gefedits waren: 1 Toter, 1 Schwerverfegier, der einige Tage darauf starb, und 2 weitere Verletzte. Scharfe und Schlabbach wurden bald darauf verhaftet.

mo Prügelnde Polizeibeamte.

Ein unglaublicher Borfall.

Schußpolizei einen wegen eines Bertehrsvergehens festgenommenen Bieber gelangt uns ein Fall zur Kenntnis, in dem Beamte der 20jährigen Arbeiter, Erwin D. aus der Dolziger Straße, aufs der Redaktion aufsuchte, machte einen beklagenswerten Eindrud. Ge schwerste mißhandelt haben. Der junge Mann, der uns gestern in fann er fich fortbewegen. Infolge der Gesichtsschwellung, die von ficht entstellt, Hände angeschwollen. Nur schwer und start hintend Schlägen mit dem Polizeifnüppel herrühren soll die Lippen find Arbeiter, der nur von fleiner, untersetter Statur ist, das Sprechen durch einen Hieb über den Mund von innen geplatzt sichtlich schwer. Nach seinen Mitteilungen ist er Sonntagnacht in der Oranienstraße DON zwei Polizeibeamten, die sich auf einem Patrouillengang befanden, bei ber Roheitsaft, der faum glaublich wäre, wenn nicht zahlreiche Ber­Festnahme so zugerichtet worden. Er macht zu dem legungen für seine Angaben sprächen, folgende Angaben: Roheitsaft, der faum glaublich wäre, wenn nicht zahlreiche Ber­

fällt dem

Der Buchdrucker Erwin D., 20 Jahre alt, Dolziger Straße 27, ist überfallen und sehr schwer mißhandelt worden. An Rumpf und Gesicht, sowie Hinterkopf sind viele schwere Hiebnarben( 3 wolf) feststellbar, die von Stoc fchlägen herrühren. Das Geficht ist entstellt, die Lippen innen ge­plagt, die Zähne lose. Der Ueberfallene ist heute früh 10 Uhr vollkommen schwindlig. Nachträglich gibt D. an, von Polizei­beamten mishandelt worden zu sein.

30. Januar 1928.

( Stempel des Arztes.) Unterschrift.

Wenn sich die Vorgänge tatsächlich so verhalten haben sollten, wie D. sie darstellt, ist es selbstverständlich, daß der Polizei= präsident sofort eingreifen und das nötige ver­anlassen wird. Schon mehrmals hat Polizeipräsident 3 ör giebel und auch der Minister des Innern Grzesinsti, bei ähnlichen Deliften energisch durchgegriffen und die Schuldigen un­nachfichtlich zur Rechenschaft gezogen.

handlungsaffäre auf einer Polizeimache in Berlin   D. Ein Schupo­Im November v. J. berichtete der Borwärts" über eine Miß­beamter hatte einen zur Wache geführten Arbeiter in den Basch räumen so schwer geohrfeigt, daß der Mißhandelte eine beträchtliche Berminderung seiner Hörfähigkeit erlitten hatte. Der Beamte murde feines Dienstes enthoben, und die Aften wurden unverzüglich der Staatsanwaltschaft übergeben. Diefen Borgang nahm der Polizei-, präsident seinerzeit zum Anlaß, in einer Mitteilung an die Presse

Um 22 Uhr durchfuhr er, auf einem unbeleuchteten Fahrrade sigend, die Oranienstraße. Auf dem Gepäckständer des Rades faß fein Freund. An der Ede Adalbertstraße wurde D. von zwei Polizei beamten zum Halten veranlaßt. D., der sich nach seinen Angaben in schneller Fahrt durch die Straße bewegte, fonnte nicht augenblicklich bremsen, zumal er noch einen Begleiter auf dem Rade hatte. Er fuhr noch einige Meter weiter. Die Beamten eilten hinterher und riffen D. vom Rade, so daß er auf den Fahrdamm stürzte. Sein Begleiter fiel ebenfalls zu Boden. Bei der Feststellung der Per fonalien fam es dann zu der Mißhandlung. D.( der sich vermutlich widersetzte Red. d. B.") murde im Genid gepackt und sollte den Weg zur Wache antreten. Auf seinen Einwurf, daß er ohne Radlicheres, als Menschen, die sich in der Gewalt der nicht fortgehe und das auf dem Boden liegende Fahrzeug aufheben wolle, um es mitzuführen, zogen die Polizeibeamten plöglich ihre Gummilnüppel und hieben auf den Festgenommenen ein. D. fegte fich zur Wehr, und in dem nun entstehenden Handgemenge wurden ihm, nach seinen Angaben, die Sachen vom Leibe geriffen. Dann wurden ihm die Hände über den Rücken zusammengehalten. Unter Fußtritten brachte man ihn nach der Revierwache in der Adalbertstraße. Nur mit der Hoje bekleidet, wurde der Verhaftete später in eine Zelle geführt, wo er die Nacht verbringen mußte. Nach feiner Entlassung begab sich der Mißhandelte am Montag zu einem Ueber die Untersuchung liegt uns folgendes ärztliche Arzt. Attest vor:

ähnlicher Weise andere junge Leute betreut" hatte, und beide be­gingen den Raubüberfall in der Goethestraße, der ihnen verhängnis­voll werden sollte.

Scharfe, der bereits a cht mal vorbestraft ist, war als zehn jähriger Junge in die Fürsorgeanstalt gekommen. Er lief immer wieder davon, wurde von seinem Vater nach dessen Rückkehr aus dem Kriege aus der Fürsorgeanstalt genommen, der Junge hielt sich aber nicht, beging immer wieder kleine Unredlichkeiten, fam erneut in die Fürsorgeanstalt, der er immer wieder entlief. Scharfe bestritt gestern, den Schlabbach zum Raubüberfall angestiftet zu haben. Der Raub­überfall wird morgen Gegenstand einer besonderen Gerichtsverhand­lung sein. Er bestritt auch, den Bezirksvorsteher Schulze ge­tötet zu haben. Die Bemeisaufnahme fiel aber gegen ihn aus. Der Staatsanwalt beantragte für Scharfe eine Gesamtstrafe von 11 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust; für Shlab bach 6 Monate Gefängnis, von denen 2 Monate auf die Untersuchungshaft angerechnet werden follen,

Das Schwurgericht nahm in allen vier Fällen Totschlag und versuchten Totschlag an bzw. erschwerten Totschlag und er­schwerten Totschlagsversuch und verurteilte Dito Scharfe zu einer schwerten Totschlagsversuch und verurteilte Otto Scharfe zu einer Gesamtstrafe von 12 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren. Ehrverlust. Der Angeklagte Joseph Slabbadh murde megen perfuchten Totschlags unter Zubilligung mildernder Umstände zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Scharfe schrie nach der Urteilsverfündung: Ich bin unschuldig, Schlabbach, du haft mich auf dem Gewissen!" Er warf sich dann in einem Butausbruch auf. den Fußboden. 3mei Justizwachtmeister mußten den Tobenden aus dem Saal schleifen.

Der Gautag der Polizeibeamten.

Im weiteren Berlauf des ordentli hen Gautages des Verbandes preußischer Polizeibeamten e. V., Gau Groß- Berlin, im Logen restaurant, Kirchhofstr. 2 in Charlottenburg  , gingen noch zahlreiche Anträge ein, deren Erledigung den größten Teil der Tagung in Anspruch nahm und die Antragsfommiffion intensiv beschäftigte. Die eingereichten Anträge wurden von den Delegierten zum größten Teil mit wenigen Abänderungen angenommen. Am zweiten Tage mur­den im Laufe des Vor- und Nachmittags 3 wei wichtige Bunfte erledigt. Die Annahme des Haushaltplans und die Neuwahl des Borstandes. Zum 1. Borsien dden wurde der altbewährte Führer Ganz einstimmig wie­dergewählt. Als 2. Vorsitzender wurde der Fachgruppenleiter der Kriminalpolizei Barthof und als 3. Borsigender Polizeihaupt­wachtmeister Worm( Schupo) gewählt. Besonders erfreulich wa: die Einstellung der Delegierten in bezug auf die Vertretung der Schupo im Vorstand. Die Tagung, auf der an beiden Sizungstagen viel Arbeit geleistet worden ist und einen ausge­zeichneten Berlauf genommen hat, endete gegen 5 Uhr nachmittags und flang in einem Hoch auf den Verband preußisher Polizeibe amter und auf die Republik   aus.

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Die Mitgliederzahl des Gaues ist in einer fortschreitenden Auf­wärtsbewegung begriffen. Die Mitgliederzahl, die am letzten Gau tage im Auguft 1926 12 500 betrug, ist inzwischen auf 15 000 an­gewachsen. Ein Beweis, daß die Aufklärung über den Wert einer Berufsorganisation in die weitesten Kreise der Polizeibeamten Groß­Berlins eingedrungen ist.

Funkwinkel.

Nun fam man einer ganzen Reihe von Verbrechen auf die Spur. Davon erzählte gestern im Gerichtssaal mit großer Ruhe der 18jährige Schlabbach, dem Aussehen nach noch ein Knabe, dem man all die von ihm verübten llebeltaten taum zutrauen würde. Schlabbach hat seinen Bater im Kriege verloren. Seine Mutter, die an der Düsseldorfer   Straßenbahn beschäftigt war, fonnte sich um den Jungen Ein trauriges Abendprogramm. Einer föstlichen Stunde, in nicht fümmern. Im Alter von 9 bis 12 Jahren hielt er sich im der das Havemann Quartett Schubert spielte, ging unter Kloster Die guten Frauen" auf. Später tam er zu einein Onkel dem Titel Heiteres" eine sehr minderwertige Veranstaltung voran. nach Hamburg  . Dann tehrte er nach Düsseldorf   zurück und wollte Erfreulich war die Unterhaltungsstunde der Jugendbühne. Bela Keiner oder Page werden. Die Mutter brachte ihn zu einen: Balazs Märchen Bom richtigen Himmelblau" war eine echte Tischler in die Lehre. Später kam er zu einem Autoschlosser, dann Kindergeschichte, lebendig und natürlich aus einer kindlichen Er­arbeitete er als Aushilfsfeliner. 1925 brannte er nach Berlin   durch lebniswelt herausgestaltet. Elisabeth Neumann   wußte sie lieb und wurde von der Wohlfahrtsstelle im Polizeipräsidium in Schuß und selbstverständlich zu erzählen. Dr. med. Albert Huthmann haft genommen und nach Düsseldorf   zurückgeschickt. Im Juni 1927 sprach in einem Bortrag über die Zusammenhänge von Geburt und fam er wieder nach Berlin  . Er quartierte sich bei einem Landsmann Aberglaube". Er zeigte, wie schon in den frühesten Zeit der Mensch Jung ein. Und nun begann die Verbrecherlaufbahn. versuchte, auf das Wunder der Geburt Einfluß zu gewinnen. Er Das erste, was die arbeitslosen Burschen taten, war ein Raub wollte durch allerlei feltsame Bräuche vor allem das Geschlecht des überfall aufein junges Mädchen, bei dem fie 30 Mart erwarteten Kindes vorher bestimmen oder beeinflussen. Von diesem erbeuteten. Dann begingen sie eine große Anzahl von Ein- Aberglauben hat sich manches in unsere Tage erhalten. Aber einzig brüchen in Tennis und Ruderflubs. Beitweilig verband eine gesundere förperliche und seelische Verfassung der Mutter bietet fich Schlabbach bei seinen Raubzügen mit zwei anderen gleich bis zum gewissen Grabe Gewähr für die Gesundheit des Kindes. alfrigen Burschen, einem Düsseldorfer und einem Breslauer. Man Dr. E. Borigft wies in feinen Darlegungen über Das beging eine Reihe non manteldiebstählen Schlabbach verdingte fich Mysterium der Masten" daraufhin, daß die Sehnsucht, fich zu als Aushilfskellner und ging mit der eintossierben Lageslöhnung mastieren, etwas durchaus Natürliches ist; denn in der Maste mur mirch. Was man erbeutete, wurde verlebt. Dann lernte Schlab wagen die meisten Menschen unserer Tage, die Schablone zu durch bach seinen Stomplicen Scharfe kennen, der auch schon früher in| brechen und das zu scheinen, was sie sind oder sein möchten. Tes.

folgendes zu erflären: Es gibt taum etwas Schimpf­Polizei befinden und sich freiwillig oder un­freiwillig in die Hände der Polizei begeben haben, zu mißhandeln. Die Deffentlichkeit darf überzeugt sein, daßrücksichtslos eingeschritten und jeder Schuldige zur Rechenschaft gezogen wird. Hier steht mehr auf dem Spiel als die Sühnung eines bedauerlichen Einzelfalles hier handelt es sich um die Wahrung des Ansehens der Berliner  Polizei. Es ist zu hoffen, daß der Polizeipräsident nach ge­nauer Untersuchung dieses neuen Falles ebenfalls energisch durch­greifen wird.

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Der Hauszinssteuersfandal in Preußen.

80 Millionen Mark Verdienst für Einziehung der Hauszinssteuer in Berlin   haben die Berliner   in- und ausländischen Hauseigentümer dur die bis jetzt stattgefundene Berechnung der Hauszinssteuer gehabt. Der Mieter muß mit seiner Miete 48.03. Hauszinssteuer zahlen, während der Eigentümer die Hauszinssteuer mit einem prozentualen Zuschlag zur Grundvermögenssteuer zu zahlen hat. De: Zwischenverdienst ist in obiger Summe enthalten. Den verarmten Rentnern, Kranken, Erwerbslosen   u. a. wird die Hauszinssteuer nur so weit gestundet, als der Eigentümer selbst Hauszinssteuer abliefert, so daß dem Eigentümer sein Berdienst" stets verbleibt. Die Stadt Berlin   muß von der eingehenden Haus­zinssteuer einen großen Betrag für Wohnbauzwede an den preu­Bischen Ausgleichsfonds abliefern, so daß der Stadt Berlin   zur Lin­derung der Wohnungsnot im Verhältnis zum Auffümmen der Steuer recht wenig, verbleibt. Ueber dieses Thema wird Genosse Landtagsabgeordnetér Meyer- Solingen und Genosse Dzienk wird über den Mieterschuh abbau in dem om 6. Februar 1928 19% Uhr im großen Saal des Gewerkschaftshauses, Engelufer 24/25, stattfindenden Kundgebung refrerieren. Diese Kudgebung wird vom Reichsband Deutscher   Mieter e. V., Verband Verlin  , Allge­ meinen Deutschen Gewerkschaftsbund  , Ortsausschuß Berlin  , Allge­meinen freien Angestelltenbund, Ortsartell Berlin  , u. a. einberufen.

Die indische Frau". Genoffe Furtwangler sprach ant Dienstag in einer Neuköllner   Mitgliederversammlung über das Thema: Die indische Frau". Er brachte den fremden Gebräuchen viel Verständnis entgegen. Genosse Furtwängler   schilderte das Los der Inder in sozialer Beziehung als äußerst ungünstig. In dem Land, das zehnmal so groß ist wie Deutschland  , tommen auf 1000 männliche Einwohner etwa 950 weibliche. Bon jämtlichen Tertil- und Bergmerfsarbeitern sind aber zwei Fünftel Frauen. Der durchschnittliche Tageslohn beträgt etwa 40 Pfennig. Frauen werden deswegen vielfach als Lastträgerinnen verwendet, weil es faum eine billigere Arbeitskraft geben fann. Es gilt als eine Schande, Witie zu sein. Es gibt aber viele Frauen, die Witwen werden, bevor sie wirklich verheiratet sind, da die Heiratszermonie von den Eltern fehr früh vollzogen wird. Man ist sehr heirats­willig in Indien  ; Junggesellen erfreuen sich feines guten Ansehens. Die Ausführungen wurden von sehr guten Lichtbildern begleitet.

Amerika   in der Stala. Abschiedsnachttonzert Jad Hiltons in der Stala, oder, anders gesagt, eine und eine halbe Stunde musikalischer Frohsinn, in die sich leider ein Tropfen Wermut mischt, weil der beliebte Musiker nach einem furzen Gastspiel Berlin  fchon wieder verläßt. Das ganze Konzert gestaltete sich zu einer ein­zigen Ovation für den Künstler, man flatschte, trampelte, brüllte und flatschte wieder. Und mit Recht. Es wird unbedingt jeder, auch der Gegner der Jazzmusit, von dem musikalischen Rhythmus mitgeriffen. Jack Hilton   dirigiert nicht nur, er steppt, tanzt, fingt, und mit ihm alle feine Leute. Sein ganzer Körper ist mit Musik angefüllt, und dies ist auch der Grund, warum durch seinen Einfluß jeder seiner Solisten sein Bestes hergibt. Was jeder ein­zelne seiner Künstler leistete, konnte man an den Solonummern

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ertennen.

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Bezirksbildungsausschus. Theatervorstellung am Sonntag, dem 5. Je­bruar, nachmittags 3 Uhr. Die Geschwister, Schauspiel von Goethe, Dergerbrochene Arug, Lustspiel von Heinrich v. eleift. Starter à 1,20 M. in allen bekannten Bei laufsstellen. Rachite Feierst unbe am Sonntag, dem 12. Februar, vorm. 11 br, im Großen Schauspielhaus. Achtzehnbundes tachtundvierzig"( achizigiter Jahrestag der Revolution von 1848). Mitwirfende der Ebrechcor für Proletarische Feierstunden unter Leitung von Albert Florath  , Mitglieder vom Staatstheater, Berliner   Lendvai Chor( Männerchor). Eintrittspreis 1 M. Karten in den bekannten Ver faufsstellen. Sternwarte Treptow  . Karten zum ermäßigten Preise von 60 Bf. für alle Pläge sind im Bureau des Bezirksbildungsaus schusses zu haben.

Darmstörungen

als Folge von Magenleiden.

Darmstörungen rühren oft von Magenkrankheiten her, die man vernachlässigt hat. Dadurch, daß der Magen nicht richtig arbeitet, fönnen Darmbeschwerden entstehen. Wenn Sie also in den Ge­därmen den leichtesten Schmerz verspüren, fo achten Sie darauf, denn die Folgen fönnen ernste sein. Nehmen Sie% Kaffeelöffel Biserirte Magnesia in etwas warmem Wasser ein. Biferirte Magnesia neu­tralisiert den Ueberschuß der Säure im Magen und ermöglicht natürliche und gründliche Berdauung der Speisen. Wenn Sie auf eine schmerzlose Arbeit des Magens achten, werden Sie vor Darm­störungen bewahrt werden. Biferirte Magnefia ift in jeder Apotheke erhältlich

Wichtig! Hüten Sie sich vor Nachahmungen und bestehen Sie darauf, nur die echte Biferirte Magnesia zu erhalten, die den Namen Bismag Cid. Condon trägt.

sid