Nr. 5945. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Stadthaushaltdebatte.
Die Redner der fleinen Parteien vor leeren Bänken.
Die Fortsetzung der allgemeinen Debatte über den Stadt. haushaltplan für 1928 erforderte gestern noch eine ganze Stadtverordnetenfißung. Nachdem vorgestern die Redner der großen Barteien die Sahne abgeschöpft" hatten, fonnten gestern die Redner ter kleinen Parteien mit dem, was sie brachten, nicht mehr viel Gindrud machen. Der Saal war schmach beseẞt, und im Verlauf der Sizung lichteten sich die Reihen immer mehr. Der Zentrumsredner versagie es sich nicht, den Kampf um die Konfessions schule in die Haushaltdebatte hineinzuziehen. Den Haushaltplan wird nun der Ausschuß, dem er überwiesen wurde, genauer befehen.
In der Fortsetzung der Debatte über ben Haushaltplan sprach gestern zunächst Stadtv. Dr. Michaelis( Dem.). Der Redner hielt die neuen U- Bahnbauten für dringend nötig, soll uns nicht eines Tages
Aus der Partei.
Emmerich Szabo geftorben. In Budapest ist der fozialdemotratische Abgeordnete Emmerich Szabo gestorben Genoffe Szabo war feit seiner Jugend in der Gewerkschaftsbewegung tätig und durch viele Jahre Sekretär der Holzarbeitergewertschaft. Er setzte feine Tätigkeit im Gewertschaftsrat auch während der Ratediftatur fort und gehörte als Minister der furzlebigen Gewerkschaftsregierung Beidl an. Nach deren Sturz wurde er vom Massengericht der ungarischen Gegenrevolution zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Kaum befreit, tam er als Abgeordneter in die Nationalversammlung, der er seither bis zu seinem Tode angehörte. Er fungierte auch als Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter des Parteiorgans Nepszava" und wurde als solcher megen verfchiedener Breßdelifte in insgesamt hundertfünfzig Fällen verfolgt. Der Indemnitätsausschuß des Abgeordnetenhauses hat erst fürzlich feine Auslieferung in fiebzehn Fäller befchloffen.
bisher beobachteten Tempo weiter, wird Berlin in spätestens fünf Jahren ein neues Großfraftwert bauen müssen. Die merftätige Bevölkerung will billige Werftarife haben, deshalb muß die Bolitik der städtischen Werte auf niedrige Tarife ge richtet sein, und mit den noch in Privathand befindlichen Werfen muß eine Berständigung erzielt werden. Zur Wohnungsbaufrage übergehend betonte michaelis, daß sich die Demokraten nicht vor den Wagen einer fommunalisierten Bohnungspolitit fpannen laffen werden". Bon der Deutschen Boitspartei bezeichnete Stadtv. Schwarz den État als einen doppelten Notetat. In der Frage der Etatbalanzierung fönne fich der Kämmerer auf die Fraktion der Bolks: partei verlassen. Eine Ausgleichung des Etats nur durch Erhöhung der Gewerbesteuer hielt der Redner für zu hart. In bezug auf die
ſtädtischen Werte verlangte der Redner, daß das investierte Stapital nicht nur aus Anleihen genommen werde, sondern daß die Tarife es ermöglichen müßten, die Amortisation des Kapitals aus den Tarifen herauszuwirtschaften. Obmohl Schwarz den Neubau der U- Bahnen für nötig hielt, stellte er doch die Frage, ab drei U- Bahnbauten mit einemmal nicht eine zu starte Belastung seien. Es brauchten schließlich nicht überall Untergrund bahnen zu sein, die Pantower 3. B. fönnten sich schließlich auch mit einer Ho bahn zufriedengeben.( Dho!-Rufe.) Die Erfolge der sozialdemo fratischen Wohnungsbaupolitit ständen auf der Debetseite( er spielte dabei auf den von der sozialdemokratischen Fraktion als zu teuer abgelehnten Bau von 8000 Wohnungen an. D. Red.). Im allge meinen müßten sich in den Zeiten der Not alle etwas einschränken! Die Grundstücksanläufe der Stadt hätten preistreibend gewirkt. Die Borschläge der Bezirke zur Umbenennung von Straßen bezeichnete der Redner als zu weitgehend. Bei den Schulbauten wünschte der Redner nicht, daß gerade der Bezirk der Herren Löwen stein und Karsen(!) bahnbrechend vorangehe(!). Bom Magiftrat sollten alle Hebel in Bewegung gefeßt werden, um bei kommenden Wahlen die Einreichung von Wahllisten durch die Splitterparteien zu drosseln. Die Bolkspartei sei nicht nur Bremser, sondern auch mit einer genügenden Dosis Optimismus ausgestattet. In diesem Sinne betenne fie fich zu Berlin ! Dem Wirtschaftsparteiler Kinfcher ging die Grundstüdspolitik der Stadt zu weit.( Burufe non links, die auf Stadtrat Busch Bezug nehmen!) Stadtrat Busch schenken wir ihnen, meine Herren; ich bin überzeugt: Benn Stadtrat Busch zu ihnen ( zu den Kommuniften) tommt, wird er mit Kußhand aufgenommen! ( Gelächter ganz links, Zuruf: Bei uns wird keine solche„ privat"> tapitalistische Politif gemacht!) Der Redner verlangte unbedingte Liquidierung aller städtischen Betriebe, die nicht monopolartigen Charakter haben. Kinfcher versprach die Mitarbeit der Wirtschaftspartei bei der Durcharbeitung des Etats im Ausschuß; nach dem, was dabei herauskommt, wird die Wirtschaftspartei ihre Stellungnahme richten. Bei Nichtbefriedigung ihrer Wünsche wird fie den Etat ablehnen. Stadtv. Schmidt( 3.) verlangte die Aufrechterhaltung der Konfessionsschulen mit dem Religionsunterricht als Schulfach. Das Hauptgewicht einer Rede legte der Zentrumsvertreter auf das Berlangen nach Beibehaltung aller fonfessionell betriebener Wohlfahrtseinrichtungen.( Widersprud links!) Schmidt fündigte die Ablehnung des Etats durch seine Frattion an, wenn in einem besonderen Falle nicht ihre Wünsche nach Befriedigung der religiösen Bedürfnisse erfüllt werden.
Nach den Reden der Unabhängigen Wiegmann und des Mitgliedes der„ Evangelischen Arbeitsgemeinschaft" Beinitschte Schloß die Aussprache über den Etat. Der Vertreter der Partei Knüppelfunzes war beim Namensaufruf unauffindbar. Der Etat ging an den Haushaltausschuß.
mit Fackelzug und Musik
Sonnabend. 4. Februar 1928
Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.
Berbebezirk Webbing: Großer Feftabend am Sonnabend, 11. Fe bruar, in der Aula des Schiller- Eyzeums, Pant , Ede Böttgerstraße. Aufführung des Sommernachtstraums". Mitwirkende: Orchefter der Aufbauschule Neukölln, Singkreis der SAJ., Spielgemeinschaft der SAJ. Ratten zum Preise von 40 Pf. im Sekretariat zu haben.
Heute, Sonnabend, 19% Uhr:
Fallplag II: Ueben ber Tambourkapelle Danziger Str. 62. Berbebezirk Prenzlauer Berg : 19% Uhr im Heim Danziger Str. 62, Barade 7, wichtige Borüßendenkonferenz mit den Ausschußmitgliedern. Die Borsigenden und Ausschußmitglieder müssen auf jeden Fall erscheinen. Die Borfizenden vom Bezirt Mitte treffen fich ½ Stunde vorher.
Morgen Sonntag:
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Moabit T: Schule Waldenserstr. 21. Proletarischer Dichterabenb. Falt plag II: Befudh der Sternwarte in Treptow . Treffpunkt 14 Uhr Bhf, Schön. hauser Allee, Spanban: Heim Lindenufer. Heimabend. Köpenid: Heim abend. Heim Grünauer Str. 5. Friedrichshagen : Heim Friedrichstr. 87. Heimabend. Reinidendorf- West: Heim Geibelstr. 1. Bunter Abend. Tempelhof : Spiel und Sport auf dem Tempelhofer Feld. Treffpunkt 91 Uhe Dorf, Ede Berliner Straße . 20 Uhr im Seim Germaniaftr. 4-6: Karl- Lieb. Enedyt und Rofa- Luremburg- Gebentabend. Genossen anderer Gruppen sowie Sungfozialisten und Parteigenoffen find herzlich eingeladen. Das Heim wird erft um 19 Uhr geöffnet. Reukölln VI: Spielen Rönigsheide. Treffpunkt 91 Uhr Herzbergplaz( Riost). Tegel : 17 Uhr Treffpunkt vor dem Heim zur Werbebezirt Often: Die Abendveranstaltung fällt: aus. Berbebezirk Lichtenberg: 9-11 Uhr Spiel und Sport" auf dem Wagnerplag II, Normannenstraße. 16 Uhr Werbebegirtsvorstanbssigung im Heime Sauffftraße. 19 Uhr ebendort Werbebezirksveranstaltung: Arbeiterdichtung. Berbebezirk Rentölla: 19 Uhr Jugendheim Steinmeßitt. 114. Gegen- und Werbebezirk Reinidenborf: 18 Uhr im Seim Reinidendorf- Dit, Geebab, Residenzstraße, Werbebezirksmitgliederversammlung.„ Berkschule, Berksport und SAJ." Nach der Berfammlung gemeinsamer Seimabend. Alle Gruppenveranstaltungen fallen aus. Achtung, Gruppenleiter! Die Barstandssigung findet nach der Mitgliederversammlung ftaft.
heute, Sonnabend, den 4. Februar Beteiligung an ber Berbebeairtsveranstaltung. Treffpunkt: 171, Uhr Kleiner Tiergarten. Transparente und Fahnen sind mitzubringen! Erscheint in Massen!
2. Kreis Tiergarten
SPD. athenabend( Wendel Schönlant)
für Groß- Berlin
Werbebezirk Teltowtanal: Beteiligung an ber Ziebknecht- Eugenburg- Feier pünktlich 20 Uhr im Heim Tempelhof , Germaniaftr. 4-6. Erscheint zahlreich.
ſtets en bas Bezirksjefretarias Vorträge, Vereine und Versammlungen.
2. Sof. 2 Trep. rechts, au richten.
2. Rreis Tiergarten. Die Beamtengenoffen der Abteilungen und die Sozia liftische Arbeiterjugend nehmen heute, Sonnabend, von 17 bis 17 Uhr bei Krüger, Butligstr. 10, die Fadeln in Empfang. Die Mugbätter und Werbefchriften find in bet gleichen Zeit von Joseph, Bilhelmshavener Straße 48, abzuholen.
6. Kreis Arenzberg. Alle Abteilungen miffen bie Antragliften zur Errichtung der weltlichen Schulen bis einschließlich Eonntag, 3. februar, beim Ge noffen Ciezti, Blücherftr. 38, abliefern. Die Berbung muß weiter be trieben werden.
11. Kreis Schöneberg . Heute, Sonnabend, 18% Uhr, erweiterte Rreisnarftands fisung in Dahlem , Lokal Bohlfahrt( Lokal der Ferienkolonie), Endstation ber Straßenbahnlinie 43.
Heute, Sonnabend, 4. Februar:
11. Abt. Die Genoffinnen und Genossen beteiligen fich heute en ber Berbe demonstration,
13. Abt. Die Genoffen holen Unfer Weg" vom Genoffen Rreffin ah. Die Mitglieder beteiligen sich heute abend restlos an dem Werbeumzug. Ab. marsch 18 Uhr vom Aleinen Tiergarten .
34. bt. Die Bezirksführer werden dringend gebeten, zu den 8ahlabenden am Mittwoch, 8. Februar, einzuladen. In allen Zahlabenden Referate. 47. Abt. Unser Beg" ist umgehend vom Genossen Satobi abzuholen.
Morgen, Sonntag, 5. Februar:
32. bt. Bon 9 Uhr ab Flugblattverbreitung der Freien Saulgemeinde file die weltliche Schule. feitige Beteiligung der Genoffen ist Bflicht. 43. Abt. Die Genoffinnen und Genossen treffen fich um 9 Uhr zu einer wich tigen Handzettelverbreitung in den Bezirkslokalen. Reiner darf fehlen.
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Am Sonntag, B. Februar, veranstaltet bie 37, Bollsfchule( weltlich) in Lichtenberg , Marktstr. 12, eine Befichtigung unter Führung ber Lehrez Alle Legenheit, bas Wesen bez weltlichen Schule lennenzulernen, nicht verfäumen. Genoffen und Eltern, bie Rinber zur Einschulung bringen, biefen biefe GeBesichtigung ab 10 Uhr. Einschulung finbet ebenfalls statt.
Jungjozialisten:
Rentola: Sonntag 8 Uhr Herzbergplas Treffpunkt zur Schlittschuhfahrt.
Kinderfreunde Groß- Berlin:
Reis Rreuzberg: Seute abend um 19 Uhr Gigung aller Rreisbeffer. Der wichtigen Tagesordnung wegen ist es Bflicht aller, zu erscheinen.
Sterbetafel der Groß Berliner Partei Organisation
25. Abt. Am 1. Februar perstarb unser langjähriger Genosse Bern. hard Lewy, Bögonftr. 13, im Alter von 60 Jahren. Ehre seinem An. benten! Beerb gung am Montag, 6. Februar, 12 Uhr, neue Leichenhalle des Jüdischen Friedhofes, Weißensee . Um tege Beteiligung wird gebeten.
Reichsbanner Schwar: Rot- Gold
Gefchäftsstelle: Berlin G. 14. Sebaftianfte 37/38. Sof 2 St. Sonnabend, 4. Februaz. Tiergarten, Besten I: Antreten 1714 Uhr Magdeburger Blag in Bannerkleibung zum Schuß der SPD .. Demonstration. Friebrid shain, Kamerabschaft Büsching: 20 Uhr gemütliches Beifammensein bet Bänsch, Weberstr. 15. Zeltom: 1415 Uhr Antreten am Kirchhof zur Beerdigung des Kameraben Gluth. Sonntag, 5. Februar. Steglig( Ortsverein): 114 Uhr Antreten mit Mufit und Fahnen Händelplag. Bflichtveranstaltung für Bläjez. Friedrichshain , Rameradschaft Büsching: treffen fich um 16 Uhr. Gemütliches Beifammenfein mit Damen bei Bänsch, Weberstr. 13. Die Damen Montag, 6. Februar. Friedrichshain , Ramerada fchaft Petersburg : 19% Uhr bei Busch, Tilfiter Str. 27, Ramerabfchaftsperiamms fung. Referent Ramerad Rüter. Kreuzberg , Jungmannschaft: 3.30 Uhr Bere fammlung bei Giebentopf, Mustauer Str. 35. Sportplan Friedrichsfelbe: 19 Uhr wichtige Sigung aller am Sportplag beteiligten Borstände mit Aufsichtspers fonen im Bereinsheim, Sportplag. Ablershof( Kamerabschaft, Sportgruppe): 19 Uhr Zusammenkunft im Jugendheim Toonstraße. Friedrichshain : Die Ramerabschaftsführer holen fofort die Eintrittstarten zu der am 19. Februar im Zirkus Busch stattfindenden Bundesgründungsfeier beim ersten Raffierer ab. Reukölln- Brig, Jungbanner: Eonntag, 5. februar, 8% Uhr, Treffen Fat haus Neukölln in Zivil mit Bundesbanner. Wilmersdorf : Conntag. 5. Februar, Antreten sämtlicher aktiven Kameraden Händelplag, Groß- Lichterfelde , um 15 Uhr. Schöneberg - Friedenau : Antreten 11% Uhr, auch Groß- Lichterfelbe, Händelplag( nicht, wie angegeben, 10% Uhr). Köpenid: Sonntag, 5. Februar, von 9-12 Uhr Zusammenkunft im Wilhelmshof".
Arbeiter- Samariter- Rolonne Berlin . Geschäftsstelle: N. 24, Große HettBurger Str. 20. Telephon: Norden 3340. Abt. Wedding : 19% Uhr Mitglisbere Bersammlung bei Bellin. Edhulfte 12.
Arbeiter- Abstinenten- Bund, Detsgruppe Berlin . Sonntag, 3. Februar, 18 Uhr, Fichteheim, Röpenider Git. 108, Sof rechts 1 St., Generalversammlung.
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essen Alle am liebsten!
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