Petroleumfapital foll verdienen.
Drei Regierungen gegen ein Staatsmonopol in Spanien .
Paris , 8. Februar.( Eigenbericht.)
Die französische Regierung hat gemeinsam mit der englischen und amerikanischen Regierung in Madrid gegen die Einführung des staatlichen Betroleum. monopols Verwahrung eingelegt. Durch die Maßnahme der spanischen Regierung würden die Interessen der ausländischen Petroleumgesellschaften schwer geschädigt.
Anscheinend beabsichtigt Primo de Rivera das Mo. nopol aufrechtzuerhalten, jedoch den Oelgesellschaften eine Entschädigung zu gewähren.
Englische Zenfur über Amanullah .
Was er sagt, darf Indien nicht erfahren.
Der diplomatische Korrespondent des sozialistischen „ Daily Herald" in London erzählt folgenden, von der bürgerlichen englischen Presse totgeschwiegen en Vorfall, der ein Licht auf die politische Zensur wirft und nicht der tieferen Ironie entbehrt. Der König von Afghanistan hatte während seines Aufenthaltes in Indien einem Rorrespondenten der„ Daily Mail" ein Interviem gewährt, dessen wichtigste Stelle lautete:
Ich fragte König Amanullah, ob er mir einige Worte der Freundschaft für Großbritannien übermitteln möchte. Er zögerte und ich fragte: Kann ich zumindest sagen, daß Afgha= nistan ein Freund Großbritanniens fei?" Der König blickte feinen Minister und dann mich or und antwortete: Bir mollen warten und fehen, was sich ereignen wird, sobald ith Gelegenheit habe, mit Ihrem Auswärtigen Amte in London zu sprechen."
Das Interviem wurde auszugsweise von dem Londoner Korrespondenten einer indischen Nachrichtenagentur och Indien zurüdgefabelt. Nach einigen Tagen erhielt der indische Korrespon Dent in London ein Telegramm mit einer Anfrage seine: Bentrale, warum er das angekündigte Daily- Mail Interviem mit König Amanullah nicht gefabelt habe. Eine Untersuchung brachte die Tatsache zu Tage, daß das Interview mit einer Verspätung von pier Zagen der indischen Nahrichten- Zentrale zugestellt worden war. Die oben angeführte Stelle mar von der 3ensur gestrichen worden. Der diplomatische Korrespondent stellt fest, es sei ungeheuerlih, menn die 3ensur Bemertungen eines befreundeten Staatsoberhauptes, der sich auf dem Wege nach London befinde, unterbrüde, mur weil sie ihr nicht ins Konzept passen.
Die indische Verfassungsfrage. Roch tein Erfolg des Vermittlungsvorschlags.
New Delhi, 8. Februar.
Die indischen Parteiführer erklären, Ihre Einmenbungen gegen die englische Verfassungstommission beruhten auf Prinzipien fragen, die auch von dem neuen Sompromißvorschlag Simons nicht berührt würden. Sie feien genötigt, bei ihrem früheren Entschluß, feinerlei Beziehungen zu der Kommission zu unter. halten, zu beharren.
Das Attentat auf den Mieterschuh.
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Aufgewacht, Mieter, man nimmt Dir das Dach überm Kopf weg!
Die Arbeiterregierung gestürzt.
Der Staatsbankpräsident als Sturmbock des Finanzkapitals.
Der Storthing hat Mittwoch abend den von Mowinkel eingebrachten Mißtrauensantrag gegen die Regierung mit 86 gegen 63 Stimmen angenommen. Ein Mit glied war abwesend. Dagegen stimmten die Ar. beiterparteien sowie ein Mitglied der radikalen
Dem Parlament in Delhi bleiben die Swaraisten( Selbständig. Volkspartei. teitsportet) feru,
Prager Mandate aberkannt.
Ein politisches Tendenzurteil.
Prag.& Februar.( Eigenbericht.)
Der Wahlgerichtshof in Brag hat nach dreitägigen BerhandDer Wahlgerichtshof in Prag hat nach dreitägigen Berhand lungen den beiden Angeklagten des Bundes der Landwirte Mayer lungen den beiden Angeklagten des Bundes der Landwirte Mayer und Hanreich die Mandate abertannt. Die Klage vor dem Wahlgerichtshof mar gegen fie erhoben worden, weil sie bei der Abstimmung über das technische Verwaltungsreformgesetz entgegen den Beschlüssen ihrer Frattion gegen das Gesetz gestimmt hatten.
Die Entscheidung des Wahlgerichtshofes ift als ein ausge sprochenes politisches Urteil im Sinne der Bürgerblockregierung anzusehen. Die beiden Abgeordneten waren nämlich auf der gemeinsamen Lifte der Landbündler und Gewerbeparteiler, Deut ichen Slowaten und Ungarischen Nationalparteiler gewählt worden. In solchen Fällen hatte der Wahlgerichtshof früher das Klagerecht nur der gesamten Wahlpartei zugestanden. Diesmal murde die Klagelegitimation des Bundes der Landwirte, einer der beiden Befizerparteien, anerkannt, obwohl die deutschen Slowaken und ungarischen Nationalparteiler dagegen protestierten und die Gemerbeparteiler sich neutral erklärten. Die zwei Abgeordneten wurden also unter Umgehung der bisherigen Pragis des Wahlgerichtshofes dafür, daß sie es gewagt hatten, gegen die Berwaltungsreform zu stimmen, mit dem Berluft ihrer Mandate bestraft.
Zuwachs für Winnig.
Im Blatt der oftelbischen Großgrundbefizer, der„ Ostpreußischen Geltung, erklärt der frühere Sozialdemokrat Adolf Bartel, daß er aus der sozialdemokratischen Partei aus trete und sich der ASP. anschließe. Er begründet diefen Schritt mit Stahlhelmphrasen. Die Herren Winnig und Rausch haben also einen dritten Mann zum Stat gefunden.
Die Rechtspresse macht aus diesem Schritt eines Mannes, der längst nichts mehr mit der Partei zu tun hatte, eine große Affäre, Um die Dinge auf bie richtige Bedeutung zurückzuführen, ist es not wendig, den Entwidlungsgang von Adolf Bartel zu zeigen. Herr Bartel war vor und nach seiner Tätigkeit an der Königs berger Bolkszeitung", 1917-1919, Redakteur der„ Danziger Boltsstimme". Er wurde in Danzig plöglich seiner politischen Haltung wegen entlaffen und führte dann in der Rechtspreise einen Feldzug gegen Danziger führende Genossen. In Königsberg wurde Herr Bartel gleichfalls auf einstimmigen Beschluß der Funktionäre der SPD. , der Parteileitung und der Breffetom mission fofort entlaffen, als er in einer für die Partei unerträglichen Beise Binnigscher Richtung arbeitete. Er gehörte zum Kreis um Binnig, der mit den Kappisten gemeinsame Sache machte. Er wurde dann Rebatteur der Heimat" und bedte mit feinem Namen nationalistische Schmierereien, morauf gegen ihn ein Ausschlußverfahren anhängig gemacht murbe. Durch Loyalitäts erflärungen fam er um ben Ausschluß herum. Aber auch die Re daffion der Heimat hat Herrn Bartel nicht sehr lange gesehen und jeit einiger Zeit schrieb er Rorrespondenzen für die Rechtspreise Beiträge zur Partei hat Herr Bartel schon jahre lang nicht mehr gezahlt.
Es ist völlig bedeutungslos für bie Sozialdemokratische Partei , baß diefer Mann nun auch offen zu scheinen magt, was er längst ist,
Zu Berlauf der Debatte machte Ministerpräsident Hornsrub Mitteilungen über die Berfuche ber Banten , von seinem Kabinett, reue Staatsfubventionen" zu erhalten. Die Regierung habe biese Forderung abge. lehnt und darauf sei die Aktion der Baufen gegen
das Arbeiterfabinett zurückzuführen. Auch der Gou
verneur der norwegischen Staatsbank habe dabei eine große Rolle gespielt. Das Mißtrauensvotum der raditalen Linken sei in erster Linie auf ihn zurückzuführen, indem er gedroht habe, den gegenwärtigen Kurs ber Krone nicht zu halten, falls die Arbeiterregierung nicht zum Rücktritt gezwungen würde.
Nach der Abstimmung erklärte Ministerpräsident mission beschließen und dem König empfehlen werde, Hornsrud, daß die Regierung am Freitag ihre De ich zwecks Bildung einer neuen Regierung an den Führer hatte im Namen der radikalen Linken den Mißtrauens der Radikalen, Mowinkel, zu wenden. Mowinkel antrag eingebracht und begründet. Voraussichtlich wird es Mowinkel gelingen, eine bürgerliche Linksregierung zustande zu bringen.
Die erste Arbeiterregierung Norwegens hat nur vierzehn Tage gedauert. Ihr Sturz hat nichts Ueberraschendes. Berfügte die Arbeiterpartei doch nur über eine Minderheit im Storthing und hatte sie doch die Regierung anheit im Storthing und hatte sie doch die Regierung an getreten, ohne sich zuvor mit irgendeiner der übrigen Gruppen über ein Programm zu verständigen, auf deffen Grundlage ihr wenigstens für eine gewisse 3eit die Aufrechterhaltung der Macht möglich gewesen wäre. Sie mar wohl der Ansicht, daß es ihr ähnlich wie seinerzeit dem Kabinett Macdonald in England gestattet sein würde, für eine bestimmte Frist am Ruder zu bleiben, und bedachte nicht, daß der Klaffengegensah in ihrem Lande sich in dem politischen Verhalten der Bürgerlichen sehr viel schärfer ausprägt, als es in Großbritannien der Fall ist. Allerdings tann sie für sich geltend machen, daß sie sich in einer Weise zu der Kabinettsbildung gedrängt hat, sondern nur in die Bresche getreten ist, nachdem alle anderen Kombinationen fehlgeschlagen waren.
stand der bürgerlichen Linfen gescheitert war, forderte der König die Sozialisten auf, die Kabinettsbildung zu übernehmen. Er ließ dabei feinen Zweifel darüber, daß er für den Fall einer Ablehnung die Frattion der Großgrundbesiger mit der Kabinettsbildung betrauen würde. In dieser 3mangslage haben die Sozialisten das schwierige und von vornherein so gut wie aussichtslose Experiment per Rabinettsbildung auf sich genommen Sie gingen. Dabei allerdings von der Borauslegung aus, daß sich unter den 31 81 Mitgliedern der bürgerlichen Linten genügend wirt liche Demokraten zu ihrer Unterstügung finden würden, Aufgaben zu lösen. Man dachte u. a. an die Aufhebung des und es gelingen würde, wenigftens einige der dringendsten Gesetzes gegen die Gewerkschaften, an einen ersten Schritt auf dem Wege der Abrüstung und an ähnliche Dinge. die Kleinbauern und die Kommunen auch die UnterDaneben hoffte man hinsichtlich der Schuldenerleichterung für die Kleinbauern und die Kommunen auch die Unterstützung der Rechtsparteien zu erhalten.
Diese Ermartungen sind nun getäuscht worden. Der Führer der bürgerlichen Linfen, Mowinkel, hat am Dienstag die Regierungserflärung als unannehmbar bezeichnet, meil radikaleren, ehemals tommunistischen Gruppe in der Arsie jede mäßigung vermiffen lasse, und offenbar von der beiterpartei dittiert worden sei. Zweifellos sind in der Gefiegt haben die Wortführer und die Interessenvertreter. des bürgerlichen Linfen die fortschrittlichen Elemente unterlegen. Finanzkapitals. Was hilft es, daß Mowinkel die Kapitalflucht als unpatriotisch bezeichnete? Tatsache bleibt, daß er und seine Freunde sich unter das Joch des Großtapitals gebeugt haben. Sein Ziel war von vornherein, mit allen Mitteln eine Arbeiterregierung zu verhindern..
Es wiederholt sich so in Norwegen der Vorgang, der sich in Frankreich und in Belgien abgespielt hat. Wenn man auch vielleicht darüber verfchiedener Meinung sein fann, ob die norwegischen Sozialisten recht daran taten, trog ihrer Minderheit im Parlament eine Regierung ohne vor bergegangene Berständigung mit anderen Barteien zu übernehmen, so ändert das nichts an der Tatsache der Auflehnung der Finanz gegen den Bersuch der Durchsegung der Arbeiterforderungen.
Dänische Sozialreaktion.
Kopenhagen , 8. Februar.( Eigenbericht.) Im Follething wurde der sozialdemokratische Borschlag auf Gewährung einer vorläufigen Unterstügung für die ausgesteuer
Die Arbeiterpartei hatte bei den Wahlen einen 3uten Erwerbslosen, deren Zahl van den Gemertschaften auf etma machs von etwa 100 000 Stimmen erhalten und damit von 50 000 angegeben wird, mit 74 gegen 69 Stimmen abgelehnt. Die 150 Mandaten 59 erzielt. Die Gruppe der Rechten, die bis ausgesteuerten Erwerbslosen sind nunmehr lediglich auf Unterdahin regiert hatte, war von 54 auf 31 gefunten, die der dahin regiert hatte, war von 54 auf 31 gefunten, die der ftügungen von Hilfskaffen und die Armentaffe der Ger Linken von 56 auf 31 zurüdgegangen, während die Partei meinden angewiesen. der Großgrundbesizer 4 Mandate gewann und damit einen Bestand von 26 Sigen erreichte. Der Sieg der Sozialisten war in erster Linie auf die starte unzufrieden heit der Bevölkerung mit der reaktionären Politik des Kabinetts Lyfte zurückzuführen. Dieses Ministerium hatte jahrelang eine Deflationspolitit getrieben. Sie führte zu Schwierigkeiten in der Industrie, zu einer starten Steigerung der Arbeitslosigkeit und einer beträchtlichen Er. höhung der öffentlichen Lasten. Als die Regierung dann noch ein Gesez zum Schuße der Streifbrecher und andere Maßregeln gegen die Gewerkschaften durchsetzte, steigerte sich die Empörung der Arbeiterschaft zur Siedehize.
Die Folge war der große Wahlsieg der norwegischen Arbeiterschaft. Trotzdem versuchten die bürgerlichen Barteien zunächst, die norwegische Sozialdemokratie von der Berantwortung auszuschalten. Erst als der Verfuch zur Bildung einer bürgerlichen Koalitionsregierung an dem Wider
Van Kempen- Frankenstein Sieger im Gechstagerennen.
Ohne bemerkenswerte Geschehnisse verlief die letzte Nacht des Stuttgarter Sechstagerennens, und auch an den Nachmittagsstunden des Mittwoch, also wenige Stunden vor Schluß des Rennens, ereignete fich nichts von Belang.
1. van Kempen Frankenstein 726 Punkte. 2440,140 Kilometer. 2. Eine Runde zurüd: Junge- Rieger. 256 Punkte. 3. Duray Standaerf. 292 Punkte.
Bon den 22 ausgefahrenen Spurts gemann von Kempen alle elf von ihm ausgefahrenen. Rieger war fünfmal, Frankenstein dreimal erfolgreich.
Bir tommen noch auf das Rennen zurüd