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Verschärfung im Saargebiet.

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menen Rüdzugs der Effenwerbombe matmenbig. Haben e Deutschland   in der Tat keinen freien Eisenmartt mehr, sondern ein absolut unkontrolliertes Eisenmonopol. Eine Präventivaufsicht ist deshalb eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit. und es wäre nicht zu verstehen, wenn sich das Reichswirtschafts­

Versammlungen gesprengt.- RWE. weiß von nichts.- Regierungen schweigen. minifterium dem verschließen würde.

Trotz der großen Schäden, die eine Abschnürung der Elektrizitäts  -| einer Zange hält, langsam zu 3 er mürben und abzubröckeln. versorgung des Saargebiets von seiner Kohlengrundlage zur Folge haben mußte, gehen die Treibereien fort, um dem Rheinisch Westfälischen Elektrizitätswert den Absatzmarkt in die Hände zu spielen. So wird jetzt folgende Meldung verbreitet:

Am vergangenen Sonntag sollten Versammlungen in den einzelnen Ortschaften der Bürgermeisterei na mborn( Kreis St. Wendel) der Abtretung der örtlichen Stromverteilungsnetze an die Saarland  - Lothringen  - Elektrizitätswert A.-G. entsprechend dem einstimmigen Beschluß des Kreistages zustimmen. Außer in Nam­ born   selbst, wo der Uebertragung des Ortsnetes an die SLE. zuge­stimmt wurde, wurden die Versammlungen überall ge­sprengt. In Bliesen  , ein Ort der Bürgermeisterei Alsweiler ( Kreis St. Wendel), wurde der Antrag, das Ortsnetz an die SLE. abzutreten, abgelehnt und der Wunsch ausgesprochen, das Ortsnet an das RWE. zu veräußern. Im Kreise St. Wendel   wird neuer­dings der Gedanke propagiert, einen Gemeinde zweckverband zum Zwecke des Anschlusses an das RWE. zu gründen und damit den Kreistagsbeschluß in seiner praktischen Wirkung zunichte zu machen. Hierzu erfährt WTB.- Handelsdienst auf Anfrage beim RE., daß dieses mit den gemeldeten Vorgängen, über die es im übrigen nicht unterrichtet ist, in feinerlei Zusammenhang steht, wie dies gerüchtweise verbreitet ist. Das RWE. hat sich vielmehr, nach dem der Kreis St. Wendel sich vor einigen Wochen für den Anschluß an die Saarland  - Lothringen  - Elektrizitäts- Gesellschaft entschieden hat, jeder weiteren Tätigkeit im Kreise St. Wendel enthalten.

Bon Elektrofrieden feine Spur.

Eine weitere sehr beunruhigende Meldung geht uns aus Saar­brüden zu:

Wie hier bekannt wird, ist es dem RBE. gelungen, faft 95 Prozent des Aftienbefizer des Elektrizitätswertes Sllingen auf nicht ganz einwandfreie Weise in seine Hand zu bekommen. Das Elektrizitätswert Jllingen wurde bisher von der faareigenen Stromversorgung beliefert, die sich nunmehr ihrem größten Gegner als Vertragskontrahenten gegenüberfieht. Auch jetzt das RWE. feine Bemühungen, foarländische Gebietsteile, die es durch das Eindringen in den 3medverband Weiherzentrale und das Versorgungsgebiet in den sogenannten Resttreisen mie in

Obgleich der Kreistag St. Wendel   einstimmig den Anschluß an das RWE. abgelehnt und sich der saareigenen Versorgung angeschlossen und ihr auch die treiseigenen Anlagen( Hochspannungsleitungen und Transformatorenstationen) verfauft hat, geht das RWE. jetzt dazu über, mit allen Mitteln die Gemeinden des Kreises St. Wendel  , die an der Grenze seines Versorgungsgebietes liegen, zum Verkauf ihres Ortsnetzes an das RWE. entgegen dem Kreistagsbeschluß zu bewegen, und diese Gemeinden, soweit dabei nicht Kreisstraßen über­quert werden müssen, durch sein benachbartes Bersorgungsgebiet mitbeliefern zu lassen. Das hat dazu geführt, daß in diesen Ge­meinden ein bisher beispiellofer Kampf entbrannt ist, der sowohl vom Standpunkt der Saarwirtschaft als auch aus politischen Gesichtspunkten der Rückführung der Saar   nach Deutschland   uner­träglich geworden ist.

Demnach hat also die Deffentlichkeit im rechtsrheinischen Deutsch  land die unerträglichkeit der im Saargebiet eingetretenen Berhält nisse eher über- als unterschätzt. Erstaunlich, daß das RWME. er­klären tann, ihm seien die Vorgänge weder bekannt, noch sei es daran beteiligt. Wenn das richtig ist, so ist es noch erstaunlicher, wie schlecht informiert die Essener   Leitung des RWE. über Vorgänge ist, die seine allernächsten Interessen angehen. Die Verbindung zwischen Essen   und dem Saargebiet muß offenbar recht dürftig sein. Jedenfalls scheinen die Beauftragten des RWE. im Saargebiet in vieler Hinsicht anderer Meinung zu sein als der Vorstand selbst. Es wäre deshalb auch im Interesse des RWE. in hohem Maße wünschenswert, wenn dieses selbst im Saargebiet über seine eigentlichen Absichten volle Aufklärung schaffen würde. Es tönnte sehr wohl durch Maueranschläge und Zeitungs­artifel im Saargebiet gang deutlich erkennen laffen, daß es die bedauerlichen Borgänge weder fennt noch billigt oder unterstützt.

Die wiedergegebenen Meldungen räumen auch die allerletzten Zweifel aus, daß im Saargebiet Ruhe werden muß, wenn nicht politische 3nteressen des deutschen Reiches auf das schmerste geschädigt werden sollen. Noch einmal appellieren wir deshalb an die verantwortlichen Reichs- und Staatsbehörden, dafür Sorge zu tragen, daß das RWE. seine geringen Reftintereffen liqui: diert. Dann wird Ruhe sein.

Wo bleiben die Wohnungsbauanleihen?

Hochbetrieb bei Ludwig Loewe  .

Die Moabiter   Werte bis August voll beschäftigt.

Wir wir fürzlich berichteten, hat die Ludwig Loewe A- G. in Berlin- Moabit   eine Erhöhung des Aktienkapitals von 15 auf 20 Millionen Mark und außerdem die Aufnahme einer Anleihe von 5 Millionen Mark beschlossen. Die Beschlüsse der Verwaltung wur den gestern von der Generalversammlung genehmigt. Bei sellschaft einschließlich der aus der Anleihe zufließenden Gelder über einem Kurs von 145 Proz. für die jungen Aktien werden der Ge­12 Millionen neue Mittel zur Verfügung stehen.

Die Erklärungen, die Generaldirektor Oliver zu dieser Kapi­talbeschaffung gab, waren in mehrfacher Hinsight interessant. So soll ein Teil der neuen Mittel zum weiteren Ausbau der Beteili­gungen des Loewe- Konzerns dienen, deren wichtigste die Knorr  . Bremse und die Gesellschaft für elettrische Unter­nehmungen sind. Weiterhin werden große Beträge zur Finan­zierung des start angewachsenen Geschäfts benötigt, da bei dem Charakter der Loeme- Fabrikation- Einrichtung vollständiger Werk­ſtätten die Gesellschaft ihre Betriebsmittel auf längere Zeit fest­legen muß

Die Beschäftigung bei Ludwig Loewe   hat im letzten Jahr einen weit über die allgemeine Maschinenkonjunktur hinausgehenden Um fang angenommen. So betrug der Umsatz 13,5 mill. Mart Auftragseingang sich bis jetzt in feiner Weise vermindert hat, find und hat sich damit gegenüber 1926 fast verdoppelt Da der sämtliche Werke bis in den August hinein voll beshäf= tigt. Die Dividende für das Geschäftsjahr 1926/1927 soll wie im letzten Jahr wieder 10 Praz. betragen.

Arbeitsmarkt bessert sich nur langsam.

Bauarbeiten fommen nicht in Gang.

in der Berichtswoche, endend mit dem 4. Februar, noch nicht Die Entwidlung zur Besserung hat sich auf dem Arbeitsmarkt deutlicher durchsetzen können. Während die Landesarbeitsämter teil­meise noch eine leichte Steigerung der Zahl der Arbeitsuchenden melden, haben im größeren Teil der Bezirke die Beschäftigungs­Bitterung eine Aufwärtsbewegung unverkennbar. möglichkeiten zugenommen. Im gonzen   ist infolge der milden die sich allerdings noch in engen Grenzen hält. Zum größten Teil beruht der augenblickliche Stillstand darauf, daß vor allem der Baumarkt, der sich gegen Mitte Januar zu beleben anfängt, gegen Monatsende wieder stodte. Die Neuinangriffnahme der Bauten verzögert sich, wobei auch die Ungewißheit über die Fia nanzierung der tommenden Bausaison zunächst noch zum Ab warten zwingt. Lediglich die Großindustrie, vor allem in West­deutschland, hat größere Bauaufträge erteilt, deren Ausführung jedoch erst in die nächsten Wochen fallen dürfte. Die Folge dieser der Beschäftigungslage nur gering angezogen haben.

Preußen fehlen allein 400 Millionen Mark für den diesjährigen Wohnungsbau. Bögernden Inangriffnahme ist, daß die Baustoffnebeninduſtrien in

Nach Erklärungen, die das preußische Wohlfahrts| jcht und auf absehbare Zeit nicht die Rede sein fönne. Darüber ministerium vor Vertretern der Presse machte, ist die Lage des Wohnungsbaues in diesem Jahre außerordentlich besorgniserregend. Im vorigen Jahre konnte man außer den benötigten 120 000 noch rund 50 000 Wohnungen zufäßlich in Breußen schaffen. Dazu mar ein Kapitalaufwand an öffentlichen und privaten Mitteln von ins gefamt 1,7 Milliarden Mart erforderlich.

Nach vorsichtiger Berechnung werden in diesem Jahre aber höchstens 1,3 Milliarden Mark Baugelder und Hypo­theken aufzubringen sein. Hiervon muß man wahrschein­lich noch Abzüge machen für solche Bauten, die bereits in der Erwartung der kommenden Einnahmen aus der Hauszinssteuer im Vorjahre begonnen worden sind. Das Ergebnis ist also, daß unter allen Umständen Auslands­Tapital zur Finanzierung des Wohnungsbaues heran­gezogen werden muß. Das preußische Wohlfahrts­ministerium steht mit Recht auf dem Standpunkt, daß der Wohnungsbau zu den produktiven Ausgaben zu zählen ist, daß also für ihn in jedem Falle Auslands. gelder bereitgestellt werden müßten.

Im Lichte dieser Erklärung erscheint das Verhalten der Reichs bank und der auf ihr Betreiben eingefegten Anleiheberatungsstelle für die deutsche Volkswirtschaft doppelt verderblich. Noch immer hat dieses Institut, das über die Aufnahme von Auslandsanleihen zu beschließen hat, keine entscheidenden Beratungen über die Bewilli­gung neuer langfristiger Kredite aus dem Ausland gehabt. Es ist im höchsten Grade bedenklich, daß auf diese Weise bereits Monat um Monat verstreicht, ohne daß die neue Bausaison genügend porbereitet werden kann. Denn alle Projekte bleiben Phantastereien, solange man nicht sehen kann, woher die großen Mittel zur Finan­zierung des Baues beschafft werden können.

Das Privatfapital hat sich vollkommen außerstande erwiesen, die öffentliche Bautätigkeit auch nur annähernd in dem Maße zu ersetzen, daß Angebot und Nachfrage sich die Wage halten. Mit Recht steht daher das preußische Wohlfahrtsministerium auf dem Standpunkt, daß von einer wesentlichen Lockerung des Mieterschutzes

Der Rückzug der Eisenindustrie.

Weicht auch der Reichswirtschaftsminister? Kürzlich fanden beim Reichswirtschaftsminister Curtius unter dessen Vorsig, sowie unter Beteiligung füddeutscher Länderregie­rungen zwischen der eisenschaffenden und eisenverarbeitenden In­dustrie Berhandlungen über die Preisgestaltung für die süddeutschen Eisentäufer statt. Zu Beginn der Sigung gab der Bertreter der Eisenindustrie bekannt, daß am 6. Februar, zwischen den beteiligten Industrien eine interne Bereinbarung erzielt mor­den sei, wonach für die Dauer des Bestehens der gegenwärtigen Bertragsverbände die Grundpreisspanne zwischen Frachtbafis Ober­hausen und Neunkirchen   von 6 Mart pro Tonne auch weiterhin unverändert bleiben soll.

hinaus ist es zu begrüßen, wenn der Wohlfahrtsminister per­fönlich erklärte, daß wir niemals mehr den Wohnungs­bau in Deutschland   ausschließlich dem privaten Erwerbs und Gewinnstreben überlaffen tönnen, sondern daß volkswirtschaftliche und staatspolitische Gesichtspunkte auch späterhin im Wohnungsbau geltend gemacht werden müssen.

Doch was mußt es, wenn derartige Erflärungen, die von einem starken sozialen Geist zeugen, dem Volte noch nicht einmal den Vor­teil bringen können, daß nun auch mirklich in ausreichendem Maße gebaut wird. Dem Fortschritt in der Bautätigkeit im letzten Jahre steht die Gefahr gegenüber, daß in diesem Jahr sehr viel weniger gebaut werden wird. Noch immer aber fehlen allein in Preußen 600 000 Wohnungen am Bedarf, von denen im letzten Jahre nur 50 000 geschaffen werden konnten. Soll das Wohnungselend nicht auf lange Zeit hinaus verewigt werden, so dürfen die Bestrebungen nach einer sozialen Bauwirtschaft nicht weiterhin durch die sogenannte Beratungsstelle durchkreuzt werden.

Realkredite aus Holland   und England.

Nach der Deutschen   Bau- und Bodenbank A.-G. versucht auch die Württembergische Wohnungstreditanstalt gegen Hinterlegung von Goldpfandbriefen sich Auslandsgeld zu beschaffen. Unter Mitwirkung der Darmstädter und Nationalbank sowie der Württembergischen Notenbank werden einem holländischen Bank­konsortium für 4 Millionen siebenprozentige fapitalertragsteuerfreie Pfandbriefe zur Zeichnung auf dem holländischen Kapitalmarkt über laffen. Aber wie schon bei der Bau- und Bodenbank A.-G. soll auch hier kein neues Baukapital hereinfließen, sondern der Anleiheerlös soll ebenfalls zur Abdeckung furzfristiger Verpflichtungen aus dem vergangenen Baujahr dienen. Ferner wird die Preußische Pfandbriefbant, die sich im vorigen Jahre die Landwirtschaft liche Pfandbriefbank, früher Roggenbank, angegliedert hat, in London   Realkredit zu beschaffen suchen. Es sollen für 6 Mil lionen siebenprozentige Pfandbriefe bei Londoner Banthäusern deponiert werden, um als Grundlage für die Zeichnung von Zertifi­faten zu dienen.

doch respektiert, wozu noch der Drud kam, der von den süddeutschen Regierungen in der öffentlichen Meinung auf die Haltung der Eisen­industrie ausgeübt wurde. Das Zurückweichen der Eisenherren wird dadurch nicht weniger blamabel, daß sie den erreichten Fortschritt als aus eigenem Entschluß. durch eine Privatvereinbarung mit den Eisenverarbeitern erreicht darstellen. Zu dieser besseren Einsicht" würde ohne den Druck der öffentlichen Meinung, ohne die Daumschraube der angeordneten Kartellaufsicht die Eisenindustrie wohl faum bereit gewesen sein.

Bei dem jetzt Erreichten darf nicht halt gemacht werden. Die Entlastung für Süddeutschland   ist zwar verhältnismäßig bedeu­tend, aber die allgemeinen Preiserhöhungen bleiben unangetaste, und vor allem weiß man nicht, was etwa auf sozial- oder handels­und vor allem weiß man nicht, was etwa auf sozial- oder handels­politischem Gebiet das Geschäft zwischen den beiden Gruppen ge­tostet hat. Darüber muß noch Klarheit geschaffen werden. Damit haben die Bertreter der Schwerindustrie die Preis- Darüber hinaus beunruhigt eine Andeutung der Deut. erhöhungen für Stab- und Formeisen zum Teil wenigstens für Süd- schen Allgemeinen Zeitung", die gewöhnlih als gut informiert an­deutschland rückgängig gemacht, denn die Grundpreisspanne gesehen werden kann. Es erhebe sich nach dem Zugeständnis der sollte von 6 Mart, wie bisher, auf 4 Mart ermäßigt werden, was für die süddeutsche eisenverarbeitende Industrie eine faktische Ver­teuerung ihrer Eiseneinkäufe und damit eine gefährliche Ver­lagerung ihrer Standortbedingungen bedeutet hätte. Die Eisenherren haben also das von ihnen mit Schmähungen und Unwahrheiten bekämpfte Eingreifen des Reichswirtschaftsministers

Eisenherren die Frage, ob die Verordnung jezt noch zu Recht bestehe, die die Verbände auf dem Weg über die Kartellverordnung unter Aufsicht gestellt hat. Wir wollen nicht hoffen, daß darin schon eine Meinungsäußerung des Reichswirt­schaftsministeriums in der Richtung zu erblicken ist, daß die Aufsicht wieder beseitigt werden soll. Die Aufsicht ist trotz des teil­

Der Güterverfehr steigt weiter.

In der Woche vom 28. Januar hat sich die arbeitstägliche Stellung von Wagen der Reichsbahn weiter von 139 400 auf 141 100 erhöht.

Tabellarische Uebersicht seit Dezember( in 1000 Stüd)

Woche

wöchentlich

durchschnittlich

bro Arbeitstag

1927/28 1926/27

1927/28 1926/27

27.11.- 3. 12.

985,4

907,2

164,2

151,2

4.12.- 10.12.

945,8

881,0

157,6

146,8

11. 12.- 17. 12.

926,0

872,4

154,3

145,4

18. 12.- 24. 12.

794,1

794,7

132,4

132,5

25. 12.- 31.12.

652,7

602,0

130,5

120,4

1. 1. 7. 1. 28. 746,1

721,3

124,3

120,2

8. 1.- 14. 1. 28. 827,7

778,1

138,0

129,7

15. 1.- 21. 1. 28. 836,6 22. 1.- 28. 1. 28. 846,7

790,3

139,4

131,7

793,4

141,1

132,2

Wie unsere Tabelle zeigt, steigt der Güterverkehr zwar mur verhältnismäßig langsam wieder an, aber doch in einem etwas rascheren Tempo, als in den entsprechenden Wochen des vorigen Jahres. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß in den ersten Wochen des vorigen Jahres auf der deutschen   Wirtschaft noch eine ausgesprochene Krise lastete.

der sehr bedeutenden Erhöhung des Umsatzes und der Auftrags­Nach Kurzarbeit noch Entlassungen. Wir haben kürzlich von bestände bei den Daimler- Benz- Werken berichtet. Ueber die spezielle Durchführung des von der Verwaltung schon festgelegten Produk­tionsprogramms sollte noch näheres beschlossen werden. Jetzt meldet die Mannheimer   Bolksstimme" von einer Mitteilung der Daimler­der Belegschaft nach und nach entlassen werden sollen, weil sie durch Benz- Berwaltung an den Betriebsrat, wonach etwa 700 Mann die zu Ende geführte Rationalisierung entbehrlich geworden seien. 70 Arbeiter sollen noch in dieser Woche zur Entlassung tommen. Offenbar ist die Verwaltung von Daimler- Benz mit ihren Um­stellungserfolgen zufrieden. Wie man sieht, geht diese Umstellung aber auch hier wieder auf Kosten der Belegschaften. Hat die Daimler- Benz- Berwaltung in ihr neues Produktionsprogramm auch eine Beantwortung der Frage aufgenommen, wie die noch beschäf­tigte Belegschaft aus den erzielten Ersparnissen für die zweifellos eintretende stärfere Ausnußung der Arbeitskraft entschädigt wer­den soll?

Bertikaler Ausbau beim Chemietrust. Nach den Maschinen­fabriken ein eigenes Röhrenwert. Von den großen Werfen des Chemietrusts in Oppau und Leuna   ist bekannt, daß sie eine viel­tausendköpfige Belegschaft im eigenen Maschinenbau für die Ver­sorgung der Trustwerte beschäftigen. Jezt hat die J. G. Farben industrie A.-G. in Troisdorf   ein modernes Röhrenwalz­wert in Betrieb genommen mit einer Jahresproduktion von 12,000 bis 15 000 Tonnen und mit einem Kostenaufwand von rund 3 Mil­lionen Mark. Die eigene Maschinenversorgung wird also durch die Versorgung mit selbst hergestellten Röhren noch ergänzt. Der Chemietruft geht also immer stärker dazu über er hat sich ja früher bereits eine große eigene Braun- und Steinkohlenbasis zugelegt seinen Werksbedarf in eigenen Fabriken zu befriedigen und den vertikalen Ausbau immer stärker durchzuführen. Das neue Röhren­walzwert in Troisdorf   soll übrigens dem Röhrenverband nicht beitreten, weil es nur die Trustwerke beliefern foll.

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Textilfartelle und scharfe Preiserhöhungen in Polen  . Sieben der größten Tertilfirmen in Lodz   haben ein gemeinsames Borgehen zur Regelung der Produktion und der Preise vereinbart. Bei der zunächst vorgenommenen Preisregelung für Sommerware soll sofort cin Preisaufschlag von 18 Proz vorgenommen worden sein, wobei man sich auf die Verteuerung der Rohstoffe beruft. Da das Kartell bedeutende Außenseiter hat, wird der Lebensa faden des Kartells, falls die Außenseiter nicht noch hineingezogen werden, wohl bald abgeschmitten sein.