Donnerstag
9. Februar 1928
219h
Unterhaltung und Wissen
Dem Schaffcherer Matarius war ein Urfall zugestoßen tim Die Bahrheit zu sagen, er hatte sich in einer am Wege gelegene1 Scenfe in truntenem Zustande in eine Reilerei eingelaffen, aus mel her er dann mit drei gebrochenen Rippen, einem zerschlagenen Kopfe und verschiedenen fleineren Aufschürfungen davongekommen war. Sein Hund Lally war zwar ein nüchterner, aber milder Teil nehmer in der Wirtshausprügelei gewesen, und war von dort mit einem gebrochenen Bein entkommen. Mafarius schulterte also nach her seinen Rarzen und schlug sich schmantend, und wie es eben ging, eine Strede von zehn Meilen bis zum städtischen Gewerkschaftsspital burd). Beiß der Himmel, mie er das„ mege" brachte! Er mußte es felber nicht genau. Tally hinkte hinterdrein, immer mader auf leinen drei Beinen.
Die Doftoren untersuchten des Mannes Berlegungen und waren non feiner Ausdauer überrascht. Auch Dottoren find mitunter über rascht, obgleich sie es nicht immer zur Schau tragen. Ja, natürlich, Sie wollten ihn schon in Pflege nehmen, aber fie erhoben gegen Tally Einwendungen. Hunde maren an Ort und Stelle nicht ge
stattet.
Beilage des Borwärts
Das 1. Arbeiter Sängerbundesfest
Hannover 16. bis 18. Juni 1928.
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Ausstellungshalle wird von anderen Gruppen der über 4000 Stimmen zählenden Arbeiterfängerschaft Hannovers ein A- cappella- Begrüßungsfonzert dargeboten. Sodann sind acht große Chororchesterkonzerte zu nennen. Meftfalen- Ost und Harzgau singen Bach Kan taten", die Volkssingakademie Mannheim : Beethoven : Missa solemnis ", die Gaugruppe Berlin : Berlioz : Fausts Vero dammnis", Chöre des Bezirks Dresden geben gemeinsam ein Brahms Konzert"( Alt- Rhapsodie, Schicksalslied , Mänie und Frauendhöre), Bergischland( Rheinprovinz ) wird Judas Macca baus von Händel singen und Thüringen Salomo" von Hön del, Frankfurter Chöre bieten Handns Jahreszeiten" und Westfalen- West das Berdische Requiem", mährend die Gau chorgruppe Hamburg zwei fozialistische Kantaten: Arbeiter auferstehung des holländischen Komponisten Dimann im gemischten und Knöchels Eiserne Welt" im Männerchor fingen wird.
Die ersten Anfänge der deutschen Arbeiterfängerbewegung laffen| Frieb und An das Baterland von Hugo Bolf. In der großen sich bis in den Beginn der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurüd verfolgen. Gleich der bürgerlichen Sängerbewegung( die Berliner Singafademie, 1791 gegründet, ging aus dem Salon der freisimmigen Frau Prof. Boitus hervor; 1808 rief Friedrich 3efter, der ehemalige Maurergeselle und spätere Freund Goethes, die Berliner Liedertafel ins Leben) huldigten auch die Arbeiterfänger anfänglich ausschließlich den Männergesang. In ihren Reihen finden wir 1861 August Bebel als Mitglied der Gesangs abteilung des Gemerblichen Bildungsvereins", des späteren Ar. beiterbildungsvereins", für den fich Bebel tatkräftig einfegte; er bewirkt, daß ein Flügel für 190 Taler angeschafft wird und die Leipziger Stadtverordneten die Subvention des Vereins von 100 auf 500 Taler jährlich erhöhen. In Frankfurt fehen mir 1864 Ferdinand Lossalle bei der Gründung eines Arbeitergesang vereins Sängerbund" beteiligt. Lassalle verdanten mir das Zumegh gedichtet, von teinem Geringeren als Hans v. Bülom, einem mahen Fremde Bassalles, vertont.
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„ Sie müssen diesen Hund wegjogen", fagten fie zu dem Schafe ftanbetamment des ersten Bundesliedes: Bet und arbeit, von Her Icherer, als er sich am Rande eines Bettes niederfekte.. Matarius gab darauf teine Antwort.
Bir tönnen absolut teine Hunde gestattet, fieber Mann", sagte jeht der Doktor in etwas lauterem Tone, weil er dachte, daß der Mann taub fet.
Dann tettet ihn im Hofe an!" " Nein, feineswegs. Er muß weg von hier. Sambe frb inner halb des Anstaltsgebäudes nicht erlaubt."
Matarius erhob fich langfam, bis er wieder auf ferren Füßen ftand, verbis feiner großen Schmerz hinter seinen geschloffenen Böhmen , tnöpfte fich dann schmerzpoll sein Hemd über feiner befänger in unseren Boltschören. Es ist ein 3rrtum, zu behaupten, baarten Bruft zu, ergriff bann feine Jade, and manfte zu der Ede, mo fein Rudjad lag
Was fällt Ihnen denn ein, mas machen Sie benet ba?" hr mollf meinen Sunb also nicht hierlaffen?" Rein Das wäre gegen die Barschriften. Hunde find an Ort und Stelle teinesfalls erlaubt."
Mit dem Erstarten der Arbeitersängerbewegung, bie fich trots Berbot und Verfolgung während des Sozialistengesetzes rege weiter. hin entfalten fonnte, hält allgemach auch die Frau ihren Einzug in die Chöre der Arbeiterfänger. Zunächst in der Minderzahl1894 umfaßt die zwei Jahre früher gegründete Liedergemeinschaft 513 Männer und 27 gemischte Chöre, sehen wir ihre Beteili gungsziffer von Jahr zu Jahr steigen. Nach Beendigung des Krieges gewinnt die Frau absolute Gleichberechtigung neben dem Arbeiter. erst nach dem Striege hätte die Frau ihren Einzug in die Chöre des Deutschen Arbeiterfängerbundes"( in der heute bestehenden Sonn im Mai 1907 in Berlin gegründet) gehalten: bereits ber zweite Bundeschor, im Eigenverlag der Liebergemeinschaft" erschienen, ist ein gemischter Chor! In diesem Einbeziehen der Frau in den Birtungsbereich der Arbeiterchöre unterscheidet sich der Arbeiter fängerbund mesentlich und grundsäglich vom Deutschen Sängerbund , der, ungeachtet seines längeren Bestehens, diese Umstellung noch nicht vorzunehmen vermochte.
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Zur Mitwirkung an diesen 10 Orchesterkonzerten wurden verpflichtet das Berliner Philharmonische Orchester, das Berliner Sinfonieorchester, das Opernhausorchester Hannover und über 20 erste Soliften. In diesen Konzerten werden die Arbeiterfängerinnen und fänger zeigen, daß es ihnen ernst ist mit der Pflege der großen und besten Mufit, die fie aufführen, um ihren Arbeitsbrüdern und -schwestern eine Freude zu bereiten, aus eigener Straft sich die Werfe unserer Meister zu erschließen. Zu diesen 10 Konzerten gesellen fich weitere 25 Saaltonzerte ohne Orchester. In ihnen werden neben den gemischten Chören auch die Männerchöre des Deutschen Arbeiterfängerbundes zur Geltung tommen. Bayern und Württemberg werden gemeinsam einen Süddeutschen Boltslieberabend ausfüllen; der Berliner Boltschor bringt eineit Internationalen Bolfslieberabend, an dem als Solift Sven Solanber mitwirken wird; eine Chorgruppe bes Gaues Hannover ( Celle ) gibt einen Loewe Abend, Harzgau und der Pfalzgau merden ihre Brogramme dem Andenten von Franz Schubert midmen, deffen 100. Todestag in diesem Jahre begangen werden tann. Gau Rheinland widmet einen Abend dem Lieb der Arbeit, Kampf und Freiheit, die Michaelschen Chöre, Leipzig , fezen fich für Erwin Lendvai ein. Frankfurter Chōre mufizieren unter dem Motto Der Männerchor der Gegenmart", der Arbeiterfängerdor mit Frauenchor Eisenach ( Gau Thü ringen) und Boltschor Köln wollen ein muftthistorisches Konzert geben, der Dresdener Boltsmännerchor einen Kampfliederabend, Jugendchor Eisenach und Lendvai- Quartett Leipzig , Deflauer Kinderchor und Kinderchor Hannover und der Surge Chor, Berlin , fommen als Repräsentanten der Jugend, deren Musizieren im Deutschen Arbeiterfängerbund im ausgiebigsten Maße Beachtung und Pflege findet. Bon ausländischen Bereinen meldete fich zu eigenem Stonzert ber Singverein der Sozialdemokra tifchen Kunststelle Bien
gangen werden fann in
Er büdte fich, um seinen Ranzen i bie Höhe zu heben, aber der Schmerz mar zu groß, und er lehnte fich gegen die Mauer. 2fo tommen Sie, tommen Sie, Menschenstind!" eiferte der Dottor jett ungeduldig. Sie heinen verrüdt zu fein. Sie miffen boch sehr gut, daß Sie nicht imftande find, megzugehen. Der Bär ter wird Ihnen behilflich sein, Sie zu entfleiden. Neta!" jagte Mafarius. Nein, wenn Ihr meinen Hund nicht aufnehmen wollt, dann braucht Ihr mich auch nicht aufzunehmen. Er hat ein gebrochenes Bein und hat es notwendig, daß man ihm's einridhte, genau fo- genau fowie wie ich. Wenn ich gut genug bin, um hier bleiben zu formen, dann ist er es auch- id- und viel leicht noh beffer!
Er hielt einen Augenblid inne, atmete schmerzvoll, und dann mortbte er fich zum Gehen.
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Diefer- diefer mein alter Hund da ist tren arab reblich hinter mir einhergelaufen, zwölf Jahre, all biefe schweren und hungrigen zmölf Jahre hindurch. Er war das einzige Ding, das einzige Ding inn mih herum, das immer besorgt war, ob ich auf dieser verdammten Begftrede am Leben war oder liegen blieb oder ver. faulte."
Wieder hielt er inme und nach einem Bellchen fuhr er fort: „ Diefer- dieser mein Hund ba wurde auf der Bandstraße geboren," Sprach er mit einer Art von traurigem Lächeln. Monatelang hab' ich ihn in meinem Leetessel herumgetragen, und nachher, als er eta menig größer mar, auf meinem Rudsade, und die alte Hündin, seine Mutter, lief ganz befriedigt hinter uns einher, hin und wicedr schnüffelte sie am Leefessel herum, gerade mur, um sich davon zu überzeugen, ob alles mit dem Jungen in Ordnung sei... Weiß ber liebe Herrgott, mieviele Jahre sie hinter mir einhertrampelte. Sie lief hinter mir, bis sie blind war, und dann sogar noch ein paar weitere Jahre. Sie lief mir hinterdrein, bis sie sich nicht mehr länger durch den Staub hleppen fonnte, und dann dann hab' ich fie getötet, weil es nicht mehr möglich war, sie om Leben zu lassen!" Wieder machte er eine Atempause.
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„ Und dieser da, mein alter Hund," fuhr er fort, indem er Talns emporgestreckte Nase mit seinen fnöcherigen Fingern be rührte, und dieser mein alter Hund da ist hinter mir zehn, ja, zehn Jahre einhergelaufen: durch Basserflut und Dürre, durch gute Zeit und böse sehr, sehr böse, und hat mich davor bewahrt, daß ich toll wurde, wenn ich feinem Rameraben hatte und fein Geld auf der einsamen Landstraße, und Wochen hindurch hat er mich behütet und bewacht, wenn ich etwas zuviel hinter die Binde gegossen hatte, menn ich mich in den vermaledeiten Schenken betäubt und vergiftet hatte, und mehr als einmal hat er mir das Leben gerettet, und ostmals, sehr oft dafür Tritte und Flüche als Dank geerntet, und mir trotz alledem vergeben, und
Er ruhfe wieder ein wenig aus.
Dann schöpfte er Luft, biß die Zähne fest zusammen, nahm feinen Back auf den Rücken, trat in den Türeingang hinaus und blickte nach allen Geiten herumn.
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Dieser mein Hund da," sprach Mafarius zu dem ganzen Spitalspersonal, das um ihn herumstand, dieser mein Hund da ist ein besserer Hund, als ich ein Mann bin, und auch, wie es scheint, ein besserer als ihr und ein besserer Chrift. Er war mir ein befferer Gefährte und Freund, als ich es je einem Menschen war, und ein Mensch jemals mir. Er hat mich bewacht, oft und oft davor behütet, daß ich beraubt wurde, für mich gekämpft, mein Leben gereitet und als Dank von mir betrunkene Tritte und Flüche befommen- und mir stets vergeben. Er war mir ein treuer, auf rechter, rechtschaffener und ergebener Kamerad und ich will ihn jeht nicht verlassen. Ich denke gar nicht daran, ihn mit einem gebrochenen Bein auf die Landstraße hinauszustoßen. Ih- oh, mein Gott, mein Rüden!"
Er seufzte auf und taumalte nach vormärts, aber sie packten thn, nahmen ihm sein Bündel ab, und brachten ihn zu Bette.
Eine halbe Stunde später hatte man den Wollscherer einiger maßen wieder in Ordnung gebracht. Wo ist mein Hund?" fragte er, als er mieder zu sich fam.
Da der innere Aufbau des Deutschen Arbeiterfängerbundes ein durchaus anderer ist, als der des Deutschen Sängerbundes , sollte es uns nicht wunder nehmen, wenn das erste Fest der Arbeiter fanger einen anderen Charakter annehmen wird, als ihn das Fest der deutschen Sänger in Hannover trug Dem Nur- Männergesang fehen wir die Oratorienaufführungen und A- cappella Ronzerte unserer Bolkschöre, Jugend- und Kinderchöre entgegen. Neben diesen ton zertlichen Darbietungen werden wir maturgemäß auch den Männerhören gebührenden Anteil an den Stonzerten beste uidere Arbeiterfängerbundesfestes einräumen. Eingeordnet in alle unfere Beranstaltungen, bilden sie so einen organischen Bestandteil der gefamten Darbietungen.
Die große Zahl ber Beranstaltungen wird eröffnet mit dem Begrüßungs fonzert unserer hamnoverschen Sänger, das am Sonnabend, dem 16. Juni, in der Stadthalle ftattfinden wird. Unter Mitwirtung des Opernhausorchesters Hannover tommen in der Stadthalle zur Aufführung: Schubert : Mirjams Giegesgefang", Brahms : Schicksalslied und Alt- Rhapsodie", Erntelied" Don
Die Erdwärme als Kraftquelle.
Das Problem der Erschließung neuer Straftquellen murbe fürzlich in Leeds in England auf der Tagung der Mitglieder des Berbandes der britischen Wissenschaftler behandelt. Dabei entwidelte der Ingenieur J. 2. Hodnjen in einem großangelegten und äußerst detaillierten Referat einen Plan, wie man die im Innern der Erde vorhandene Hiße für die Menschheit dienstbar und mußbar machen könne. Ausgehend von dem Raubbau, der zeit- und stellenweise im Kohlenbergbau getrieben wird und der geradezu auf die Vernichtung einer fostbaren und vielfach verwertbaren Erdsubstanz hinauslaufe, forderte er zunächst einen planmäßigen, von den Staatsregierungen beaufsichtigten Abbau der Kohle. Schon jest laffe sich berechnen, mam der Kohlenvorrat der Erde erschöpft sei, wenn in der bisherigen Weise weiter gewirtschaftet werde. Schon in 100 bis 150 Jahren dürfte die Menschheit dann unter einem empfindlichen Kohlenmangel zu leiden haben, der fich aber lange vorher schon in einer enormen Berteuerung dieses unschäzbaren Materials ausdrücken
werde.
Reben den Massenhören, die im Stadion am Sonntag, dem 17. Juni, mittags, gesungen werden, wollen die Sachsen am Montag nachmittag ein zweites Stadionkonzert gemeinsain zur Aus führung bringen An 15 verschiedenen Bläge werden die einzelnen Gaue am Sonntag vor dem Weggang aus ihren Quartieren Freionzerte geben. Man rechnet, daß zu diesem Konzert 50 000 bis 60 000 fingende Mitglieder des Deutschen Arbeitersängerbundes tommen werden.
Raum eine andere Stadt der Welt wird fo viel genannt wie die Stadt in den Bereinigten Staaten, in denen Ford seine Automobilfabriten hat, die Stadt Detroit , gegründet am 23. Juli 1701 von dem französischen Entdeckungsreisenden Cadillac, an dem Detroit River , dem Fluß, der den Huronsee mit dem Erisee verbindet und die Grenze zwischen den Bereinigten Staaten und Ranada bildet.
Die ersten Anfänge waren für die neue Ansiedlung Detroit alles andere als leicht. Der Indianerhäuptling Bontiac gab sich alle Mühe, die weißen Teufel auszurotten, aber sie hielten stand. Doch nicht nur non feiten der Indianer wurde der Versuch gemacht, sich der jungen Stadt zu bemächtigen, sondern es fämpften auch die verschiedensten anderen Nationalitäten um ihren Besitz: fie ging von einer Hand in die andere. Nach den Franzosen herrschten die Engländer in ihr, dann die Kanadier und schließlich die Amerikaner.
Mit den Kriegen und Kämpfen famen die unvermeidlichen Begleiterscheinungen aller Kriege früherer Zeiten: Hungersnot, Cholera, Best. So verging das erste Jahrhundert unter schwersten Prüfungen. Mit dem neuen Jahrhundert aber, dem zweiten des Bestehens dieser Stadt, tam der intere Fortschritt: im Jahre 1830 wurde beschlaffen, die Sklaverei abzuschaffen, im Jahre 1846 ging man noch weiter: man schaffte auch die Todesstrafe ab.
Dann ging der Gelehrte auf die Grundlagen seines Blanes ein. Er erwähnte die allgemein bekannte Tatsache, daß der Erdfern sich heute noch in einem glutflüssigen Zustande befinde, der in seiner Temperatur dem der Sonnenoberfläche sich nähere. Während das Sonneninnere eine Temperatur von etwa 10 000 Grad haben dürfte, Detroit wolle freie und in ihrer Freiheit stolze und starte Menbesitzt der Erdkern eine solche von 5000 Grad. Die Erde birgt aber in fchen in feinen Mauern haben. Doch noch weitere fünfzig Jahre ihrem Innern ein- gewaltiges und unvergleichliches Higereservoir, verstrichen, che Detroit seine eigentliche Bestimmung in der Welt entund es sei sonderbar, daß noch kein Techniker mit brauchbaren deckte: einen großen Teil ihres Bedarfs an Automobilen zu decken. Plänen zur Ausnutzung dieser brachliegenden Naturkräfte an die Deffentlichkeit getreten fei. Aus dieser völlig unbenügten Energie- Ende des vorigen Jahrhunderts, etwa im Jahre 1898, als die erſten Automobile auftamen, brach die neue Zeit an. Schon 1903, aljo quelle im Innern unseres Blaneten faffe ſich eine 30 Millionen Mal größere Site ziehen, als wir bei der Berbrennung des gesamten
unterirdischen Kohlenvorrates zu erzeugen vermöchten.
nur fünf Jahre später, tauchte Henry Ford auf, begründete ſeine Automobilfabrik in Detroit und machte den Namen dieſer bis dahin herzlich unbedeutenden Stadt weltbefannt; denn da im Mai vorigen Der Redner forderte dann die Bohrung von Schächten nach dem Jahres die Gesamtsumme der bis dahin hergestellten Bagen Innern der Erde. Schon bei einer Liefe von 33 Meilen müsse man 15 millionen betrug, fann man wohl von Weltbekanntheit überall im Erdinnern auf weißglühende Felsmassen stoßen. In fprechen Riesenhafte Fabrit- und Berwaltungsgebäude geben heute pullanischen Gegenden aber treffe man schon weit näher der Erdober: der Stadt ihren Charakter, Es gibt Verwaltungshäuser, in denen fläche auf diesen Glutzustand. Eine einzige Kubikmeile dieser weiß nicht weniger als 6000 Angefteilte arbeiten! In den Kellerräumen glühenden Felsmassen gebe eine Higeenergie, wie sie bei der Ber - find Schivimmhallen angebracht; auch Billard- und Kegelräume find brennung von 200 Millionen Tonnen Steinkohle erzeugt werde. vorhanden. Sehr erfreulich ist das Bild der Wohnpiertel von Detroit : teine hohen Mietfafernen, in denen die Menschen zusammengestopft und gepfercht werden und feinen Ausdehmungs. raum haben, nein, jeder Mann hat sein eigenes Häuschen, seinen fleinen Garten, fein Auto.
Die technische Lösung des Problems der Anzapfung der Hiße quellen der Erde will Ingenieur Hodyson durch 5 Meilen voneinander entfernte Tiefbohrungen erreichen Die Menschen, die die Arbeit der Bohrungen im Erdinnern ausführen, sollen wegen der Hike durch undurchdringliche Anzüge geschützt werden. Mitgeführte Behälter mit verflüssigter Luft sollen sie instandsetzen, tühle und trodene Atemluft aus einem taucherheimartigen Apparat einzuziehen.
Der Plan des Ingenieurs Hodyson war in allen Details so sorgjam ausgearbeitet und das Gelingen der Versuche erscheint tatsächlich Dh, der Hund befindet sich wohl, fagte die Pflegerin ziemlich als im Bereiche des Möglichen liegend, denn aus der ganzen Zuhörer engebulbig. Blagen Sie mich niht damit. Der Dottor richtet fchaft, die nur aus durchweg ernitzunehmenden Biffenfchaftlern be Stand, erhob fich nicht der geringfte Biberftand oder Zweifel an den gerobe fein Bein unten im Safe ein. ( Ueberfest ex S. Reisen.' Ausführungen des Rebners, per lebhaften Beifall erntete
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Keine Puppen mehr in Rußland . Eine neue holschemistische Frauenzeitung, die in Moskau mit Unterstützung der Regierung zur hebung der ruffischen Frauenfultur begründet worden ist, enthält einen Bericht über die Debatten des Mostauer Lehrerverbandes um die Frage, ob man ben fleinen Mädchen noch gestatten, bürfe, mit Buppen zu spielen. Die Bersammlung entschloß sich zu einem Berhot und begründete dieses mit dem Himmels, daß fich in der Bippe der bürgerliche Gebante des Familienlebens perförpere,