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unverständlich sein, mas ich jedoch faune annehme. Du magst 1 eventuell wenig Wert darauf legen, daß Dich ein Doppel- und Selbstmörder mit seinem letzten Gruß beehrt. Jedoch, mon cher ami Frig, verstehe ich mich selbst vollständig. Liebe leitet mich zu diefer letzten Konsequenz. Es gibt Mädel, deren Hingabe ein jo Es gibt Mädel, deren Hingabe ein jo durchdringendes füßes Gefühl hervorruft, daß man es nie vergißt, daß man den Sinnesrausch und letzten Taumel nie vergessen tann." Es folgen dann Verfügungen als leßter Wille: Meine Werke sollen Dir einzig und allein zustehen. Ich gebe Dir das volle Recht, sie in meinem Namen nach meinem Tode zu veröffentlichen. Ich münsche Dir für die Zeit, die Du noch im Leben bleibst( 2 Jahre?) alles Beste.

Ich erschieße erst Hilde, dann Günther, vorher wird Günther Hans Stephan erschießen. Das ist die volle. Wahrheit, Dente daran, daß mein Schritt die letzte Konsequenz eines vom Leben Getöteten ist. Günther ist vollständig einverstanden und grüßt Dich zum letztenmal."

Der Brief ist von beiden unterschrieben. Bori.: Was bedeuten die zwei Jahre? Angefl: Wir hatten oft davon gesprochen, wie lange wir leben würden. Friz R. sagte immer, er habe so eine Ahnung, daß er nur noch zwei Jahre leben werde. Eine Zigeunerin hatte es ihm geweisjagt. Vors.: Was geschah dann? Angel.: Günther sprach von seinem Haß gegen Stephan inner wieder. Er

Es entspann sich hierauf zwischen Staatsanwalt und| war, wollte Hilde Scheller bei ihrer Freundin Ellinor libernachten. Berteidiger eine Debatte, ob Hilde Scheller zu vereidigen Auf dem Wege dorthin kamen sie an ihrer Stegliter Boh­ist oder nicht. Das Schwurgericht lehnte nach längerer Be= nung vorbei und wollte oben einmal nachsehen. Als ich oben mar, ratung den Antrag der Verteidigung, Hilde tam mir mit einemmal der Gedanke, den Stephan zu be Scheller nicht zu vereidigen, ab. Es sei feinerlei An­haltspunkt hervorgetreten, daß die Beugin irgendwelcher Teilnahme grüßen und telephonisch ihn zu mir zu bestellen. Ich wollte jedoch an den hier zur Aburteilung stehenden Straftaten verdächtig sei, ins­nicht zu Hause mit ihm bleiben, sondern mit ihm zusammen spazieren besondere einer Nichtanzeige von dem Vorhaben des Mordes. gehen. Weiterhin sei nicht dargetan, daß die Zeugin wegen mangelnder Ber­standeskraft oder Geistesreife von dem Wesen und der Bedeutung des Eides feine Vorstellung habe. Das Gericht hat außerdem be­schlossen, die Zeugin Hilde Scheller vorzubereidigen. Eine Protokollierung des von der Verteidigung erwähnten Vorganges lehnte das Gericht ab. Nach weiteren Einwendungen des Vertei digers wird der bisherige Gerichtsbeschluß erneut bestätigt und unter Anrufung Gottes leistete Hilde Scheller mit deutlicher Stimme den vorgeschriebenen Zeugeneid.

Unter allgemeiner Spannung und lautlofer Stille machte bann Hildegard Scheller ihre Aussage, zwar ziemlich flar, aber mit verschiedenen Stodungen.

Bors: Wie gestalteten sich die Beziehungen zu Krank?

Bors: Woher fam das plötzliche Intereffe für Hans Stephan. Er war doch aggressiver als Kranz, wie Sie von früherher wußten. Haben Sie vielleicht an die Nacht vorher gedacht? Zeugin: An so etwas habe ich bei dem Telephonieren wirk lich nicht gedacht.

Nach einigen weiteren Fragen des Vorsitzenden, die diese An­gaben nachprüfen follen, wurde die Bernehmung der Hildegard Scheller abgebrochen und die Berhandlung gegen 7 Uhr abends auf den heutigen Freitag früh, 9% Uhr, vertagt. Die Bernehmung der Hildegard Scheller wird voraussichtlich noch den ganzen Freitag in Anspruch nehmen.

3eugin( nach einigem Befinnen): Zuerst habe ich mich gar Bergmann und Jacoby gegenübergestellt nicht um Paul gefümmert, bis mein Bruder mir fagte, daß Paul so

Pfandleiher Winter und Herr v. Knebel- Döberitz.

Gestern hat die langerwartete Gegenüberstellung des Kaufmanns Sally Bergmann

erzählte, daß er mit einem Herrn in deſſen Auto n'a ch Baris ge Bezirksausschuß für sozialiſtiſche Bildungsarbeit salt i langvom Allgemeinen Lombard und Lager­

fahren war, zu Hause aber erzählt habe, daß er eine Wanderung mache. Stephan habe der Kriminalpolizei und seinem Vater ver­raten, daß er einen anormalen Herrn begleitet habe. Er erzählte auch, daß er in Paris ganz ausschweifende Situatio­nen fennengelernt habe. Vors.: Wie äußerte sich der Ein­druck dieser Dinge auf ihn? Angefl.: Es hatte ihm Spaß gemacht. Nachdem wir diese Briefe geschrieben hatten, versuchte Günther, ins Schlafzimmer einzudringen, es war aber verschlossen. Wir tranken weiter in der Küche und besprachen diese Dinge. Dann kam ich aber, als ich etwas flarer geworden war, zu der Einsicht, daß alles doch eine Albernheit sei, und daß es feinen Zweck habe, aber Günther war nicht davon abzubringen. Dazwischen war auch Hilde zwei­mal in die Küche gekommen und hatte mit uns gesprochen.

Wie es geschah und nachher.

Borf.: Aber Günther war entschlossen, zu schießen? Angell: Ich glaubte nicht, daß er allein die Tat ausführen würde. Ich weiß nur, daß er ins Schlafzimmer ging, als Ellinor morgens wiederfam und klingelte. Hilde war bei uns auf dem Flur und öffnete. Wir begrüßten Ellinor, und ich sah, daß Günther ins Schlaf­zimmer ging. Die Tür stand offen. Während ich mich mit den Mädeln unterhielt, fam Günther heraus und sprach auch

Sonntag, den 12. Februar 1928, vormittags 11 Uhr, im Großen Schauspielhaus, Karlstraße.

Proletarische Feierstunde

Achtzehnhundertachtundvierzig

Achtzigste Gedenkfeier der Revolution/ Männerhöre, Dichhmgen der Zeit, Dokumente, Briefe, Szenen und Sprechcor Mitwirkende: Sprechchor für Proletarische Feierstunden Einzelfprecher: Margarete Schön , Lothar Müthel , Heinrich Bitte Berliner Lendvai Chor( Namenlos), Dirigent: Georg Schumann Festrede: Landtagsabg. Hermann Lüdemann Eintrittspreis 1 M.

schöne Gedichte madhe, und meine Freundin Ellinor mir mitteilte, Baul fönne sich sehr gut unterhalten. Dann erzählte mir mein Bruder noch, daß Paul zu Haus sich nicht wohlfühlte und liederlich sei. Infolgedessen fümmerte ich mich mehr um ihm, sorgte für ſeine Anzüge, und so gewann ich ihn schließlich sehr gern.

Bors.: Haben Sie fich auch gefüßt? 3eugin( schweigt und sagt dann schließlich): Ja. Bors.: Dabei ist es auch nicht geblieben?

3eugin: Nein. Mit niedergeschlagenen Augen und wegen der

haus mit dem Staatsanwaltschaftsrat Walter Jacoby. I endlich stattgefunden. Beide bleiben bei ihren Aussagen: Jacoby will in gutem Glauben gehandelt haben, während Bergmann nach wie vor erklärt, daß Jacoby über die Borgänge in der Firma unterrichtet gewesen sei.

Im Verlauf der Untersuchung gegen Jacoby hat sich heraus­gestellt, daß Dr. Jacoby andere Geschäfte ohne Kenntnis seiner vorgesetzten Behörden gemacht und bei sonderbaren finanziellen Transaktionen mitgewirkt hat. 1926 lernte Jacoby eine Frau St. kennen und übernahm ihre juristische Vertretung in einer Aufwertungsfache. Der verstorbene Mann der Frau St. hatte in der Inflation ein Haus verkauft, und die Witme verlangte nun eine Aufwertung. Jacoby verhandelte mit dem unlängst verurteilten Bankdirektor Kunert, dem Vorsitzenden der Gesellschaft, die das Haus gekauft hatte, und verlangte eine Rapitalaufwertung. Kunert schlug vor, er wolle der Witwe eine Leibrente von jährlich 1440 Mark zahlen. Jacoby riet seiner Mandantin zur An­nahme, erwirfte sich aber von ihr gleichzeitig die bindende Erklärung, daß sie für das Zustandekommen des Ausgleiches ihm 10 Proz. der zugeficherten Jahresrente lebenslänglich zahle. Frau St. nahm dies Verlangen an und hatte monatlich an den Staatsanwaltschaftsrat 12 Marf Provision abzuführen. Auch diefe unerlaubte Tätig­teit wird besonders untersucht werden.

Die Untersuchung im Fall Winter hat inzwischen soviel Be

mit uns. Dann ging er wieder ins Zimmer, und ich folgte ihm. Beinlichkeit der Situation mit dem Weinen fämpfend, sagt sie schließ. laftungsmaterial zu Tage gefördert, daß man wahrscheinlich in Kürze

Die Situation war so, daß ich annahm, Stephan sei schon meg. Ein Fenster war auch geöffnet. Günther jah fich im 3immer um, und ich sagte zu ihm: Es ist doch keiner mehr da."

Ich war schon im Hinausgehen und hatte die Hand auf der klinke, als ich die Schüffe fallen hörte. Als ich mich umdrehte, schoß Günther auf sich selbst. Nachdem ich gesehen hatte, was Günther angerichtet hatte, fniete ich nieder und nahm ihm den Revolver weg, denn ich wollte mich jetzt auch erschießen, aber die Mädel nahmen ihn mir weg.

Hilde rief dann den Arzt an. Bors.: Sie sollen dagegen gewesen fein und gesagt haben, es sei besser, menn es niemand erfahre.

Unget 1: Erfahren mußte man es doch. Ich habe nur gesagt, daß menschliche Hilfe vergebens sei. Der Arzt sagte mir, daß ich Unannehmlichkeiten haben könnte.. Ich selbst sagte mir auch, daß ich cine gewisse moralische Berantwortlichkeit habe. Ich fürchtete, daß meine erotischen Beziehungen herauskommen würden, und dann bestand auch noch der frühere Plan, Hilde zu erschießen. In dieser Angst hatte ich zu den Mädchen gesagt, sie sollten erklären, der Revolver gehöre Günther.

Borf.: Sie sollen ganz ruhig gewesen sein, auch der Arzt hatte diesen Eindrud, Sie haben sogar von ihm eine Bigarette verlangt. Angefl: Das geschah in der Aufregung. Durch das Gefühl meiner moralischen Mitschuld und in meiner Angst hatte ich den Drang nach einer Zigarette, da ich fast die ganze Nacht nicht ge­raucht hatte.

Der Vorsitzende hält Krantz vor, daß er vor dem Arzt und vor der Bolizei wechselnde Darstellungen gegeben habe. Er habe bestritten, überhaupt im Schlafzimmer gewesen zu sein, indem er erklärte, er wisse von nichts; als die Schüsse fielen, habe er längst geschlafen. Dann habe er seine falschen Angaben immer mehr ein geschränkt und sich immer mehr dem wahren Sachverhalt genähert. Anget: Ich war stets in großer Angst, daß meine Anwesenheit im Schlafzimmer einen Verdacht auf mich werfen könnte und ich der Täterschaft bezichtigt wirde, ganz abgesehen von meiner moralischen Mitschuld. Bors: Was sagte die Hilde, als sie ihren toten Bruder am Boden liegen jah? Angefl:

Günther, Günther, mein armer Bruder.

Bors.: Nach einer späteren Bernehmung will sie Ihnen Mörder zugerufen haben. Angefl: So etwas hat sie nicht gesagt. Bors.: Welches Motiv trieb Sie nun zu Ihrer unseligen Berab­redung? War es Eifersucht? Angefl: Eifersucht war es nicht, ich war nur erbost, weil Hilde die Nacht mit Stephan verbrachte, nachdem sie die Nacht vorher bei mir gewesen war. Auch eine große Traurigkeit war über mich gekommen.

Damit war die Bernehmung des Angeklagten vorläufig beendet, und es murden nunmehr vom Staatsanwalt, Berteidiger und den Sachverständigen zahlreiche Fragen an Kranz gerichtet.

Die 16 jährige Hilde Scheller. Unter allgemeiner Spannung wurde dann, nachdem die Ver­nehmung des Angeklagten beendet worden war, die Hauptzeugin, die 16jährige Hildegard Scheller, aufgerufen. Sie ist ein fleines, zierliches, außergewöhnlich hübsches Mäd­chen, und mit frischer Gesichtsfarbe. Sie macht feineswegs den Eindruck von Verschlagenheit, sondern eher den eines naiven un= fchuldsvollen Badfifchs. Landgerichtsdirektør Dust wollte die Zeugin vereidigen. Hiergegen erhob R- A. Dr. Feen Ein spruch. Mit erhobener Stimme rief er: Ich beantrage, die Zeugin Hildegard Scheller wegen Verdachts der Mittäterschaft und weil sie nicht fähig ist, die Bedeutung des Gerichts und dieses Falles wie des Eides zu erkennen, nicht zu vereidigen.

Rechtsanwalt Dr. Fren meist. ferner darauf hin, daß Herr Scheller während, der Verhandlung seine Tochter Hildegard den Journalisten gegen Entgelt zum Interviewen vorführte. Der Vor­figende, Bandgerichtsdirektor Duft, ruft daraufhin Herrn und Frau Scheller in den Gerichtsjaal und verwarnt fie. Gleichzeitig bemerkt der Borsigende bei dieser Gelegenheit, daß schon über derartige Dinge einiges in der Bresse gestanden habe, und daß er die Sensations hajcherei, insbesondere das Interviewen in diesem Brozek verwidel ter Bezfönlichkeiten, in der scharffen Beife mißbilli gey mille

lich: Wir sind auch weitergegangen, aber zu einem Verkehr ist es nicht gefommen.

Es war nicht Liebe.

Bors: Was hatten Sie denn für einen Eindruck von Krang? Zeugin: Ich glaubte, er hätte mich gern. Vors.: Wer war nun der tätigere Teil von Ihnen beiden? Zeugin( langes Schweigen), dann sagt sie endlich: Ich weiß nicht, was Sie damit meinen. Bors: Ist nicht ein feruelles Begehren in Ihnen aufgetaucht? Haben Sie ihm vielleicht etwas nachgegeben? 3 eugin: Etwas ja.

Nunmehr kommen die Borgänge des kritischen Sonntags zur Sprache. Hildegard Scheller erzählt darüber: Wir gingen zum Hotel ab. Wir gingen nach Hause und wollten Schlafengehen. Günthers Erzelsior" tanzen. Berabredetermaßen holte mich Baul am Abend Kammer war verschlossen. Wiederholt versuchte ich, hineinzugehen, indem ich flopfte, aber Günther schlief schon. Da fagte ich zu ihm, dem Mädchen mich niederlegte. Schon war ich halb im Einschlafen, er solle sich auf den Boden Schlafen legen, während ich unten bei als mir einfiel, daß Baul oben keine Dede hatte. Ich brachte ihm eine hinauf und dabei haben mir uns dann gefüßt.

Bors: War das eine verabredete Sache? Zeugin: Nein.

Borf.: Aber es war vielleicht ein stillschweigender Wunsch, was sich dann ereignete.

zur Schließung des Geschäfts schreiten wird. Winter hat fich nämlich zur Täuschung fapitalfräftiger Geldgeber mit einen Graf v. Knebel- Döberih in Verbindung gesetzt, der früher ein großes Gut besaß, dann aber wegen Berschwen dungssucht entmündigt ist und in der letzten Zeit eine Reihe von Handlungen verübt hat, die ihn noch mit dem Strafrichter in Konflikt bringen dürften. B. Knebel- Döberitz hat Winter einen Schuldschein in Höhe von 1 Million Mark ausgestellt, und mit diesenz Dokument fonnte Winter feinen Kapitalgebern gegenüber operieren. Die Schuldverschreibung des Hern v. Knebel besagt, daß das Dar­lehen von 1 Million Mart auf die Herrschaft Spülshagen einge­fragen werden solle, sobald v. Knebel das Majorat übernehmen knebel fein Recht besitzt, finanzielle Transaktionen auszuführen, würde. Selbstverständlich ist dieses Abkommen völlig werflos, da die sein Gut betreffen. B. Knebel hat jedoch auch in anderen Finanz­affären bereits eine wenig rühmliche Rolle gespielt. So hat er vers 50 000 Marf zu erhalten, und verpflichtete sich, diese Summe hypo­sucht, von der Stadt Biesenthal ein Darlehen in Höhe von thefarisch als Grundschuld auf das Gut eintragen zu lassen. Da v. Knebel sehr sicher auftrat, zahlte die Stadtverwaltung ihm sofort 12 000 Mart an, und der Rest der Hypothet war bereits dem Notar zur Auszahlung übermiesen, als man erfuhr, daß v. Knebel entmündigt und daher unfähig sei, Rechtsgeschäfte abzus schließen.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

Karten zur Proletarischen Feierstunde am Sonntag, 12. Februar, find au

3eugin: Ich habe an sowas nicht gedacht, sondern wirklich ermäßigtem Preise im Jugendfekretariat zu haben. nur an Küssen.

Vorf: Beim Küssen ist es dann aber nicht geblieben? Zeugin: Wir sind weitergegangen, aber auch jetzt ist es zu einem Berfehr nicht gefommen.

Bors: Gingen Sie wirklich nicht weiter als vorher. Zeugin fämpft mit sich und antwortet fchließlicy:

Ich habe ihn aus Efel weggestoßen.

Die

Die Zeugin behauptet dann weiter, daß sie höchstens zehn Mi­nuten oben bei Krantz geblieben sei und erzählt nun, wie sie am nächsten Tage in das Bureau ihres Baters fuhr. Am Abend wollte fie mit einem Bekannten, der sie eingeladen hatte, in das Theater gehen. Als dieser aber absagte und es nun bereits Abend geworden

Funkwinkel.

Dr. Karl Hagemann beginnt feine Tätigkeit als Schauspiel­regiffeur mit der Inszenierung von Oscar Wildes Solome". Das Debut ſteht von vornherein unter einem glücklichen Stern. Denn dieses Drama ist für den Rundfunt geeignet wie faum ein anderes. Die Bühnenvorgänge erscheinen nur als Illustrationen zum Wort, zu Säßen, die farbig glizern und von schwerer baroder Kostbarkeit find. Die Menschen sprechen unentwegt, und der Hörer kann sich aus den Worten ein plastisches Bild von den Bühnenvorgängen formen. Der Rundfunkregisseur hat darum nicht viel Mühe, durch Striche und Umstellungen das Geschehen zu verdeutlichen. Er kann sich darauf beschränken, den Stimmungsgehalt der Worte herauszu­arbeiten. Hagemann streicht trotzdem, um die Handlung zu konzen­trieren. Sonst betont er das Balladenhafte der Dichtung., indem er Theo Madeben eine Begleitmusik schreiben läßt, die leit­motivisch der Refrain der Reden unterstreicht. Doch den Akzent legt Hagemann auf die Charakterisierung der Menschen, auf die Model­lierung der Sähe. Selten ist im Berliner Rundfunk fo finngemäß und nüanciert gesprochen worden, wenn auch einige Darsteller nicht immer genügen. So Grete Jacobsen, die Salome, stellenweise cher Girl als defkadente Prinzessin mit orientalischen Allüren. Doch trägt in ihrem großen Dialog mit Jochanaan die Stimme finnliches Verlangen, während die Schauspielerin in der Schlußizene versagt und zu deklamieren beginnt. Die leberraschung des Abends iſt Alfred Braun , der an Stelle Steinrüds den Herodes( pricht. Die Stimme hat plöglich alles Monotone, Tenorhafte verloren. Braun zeigt sich diesmal als Gestalter, als Charakterbarsteller, als Künstler die Farbe einer Dichtung auch im Rundfunt zu geben versteht, der ven ftorfem Ausdruck. Hagemann scheint der Regiffeur zu sein, der das Wort zu beleben meiß und der babei immer auf die Eigenart einer Sendung Rücksicht nimmt. Der Auftatt feiner Tätigkeit ift i jedenfalls verheißungsvoll F. 6.

Bolitischer Informationsabend heute, Freitag, 10. Februar, pünktlich 19% Uhr, in der Aula der Schule Rochstr. 13. Thema: Prinzip und Tattit." Referent W. Gollmann.

Abteilungsleiter, liefert umgehend die Märzprogramme ab.

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Moa Moabit II:

Heute, Freitag, 10. Februar, 19% Uhr: Sanja: Jugendheim Bochumer Str. 8b. At- Berliner Sumor." bit 1: Jugendheim Waldenserstr. 21. Alt- Berliner Humor." Jugendheim Lehrter Str. 18/19. Ereignisse im Jahre 1927." Hohenschör. hausen: Jugendheim Freienwalder Str. 5/6. Glaßbrenner- Abend, Rorboften: Rosen­Jugendheim Danziger Str. 62. Die Bedeutung der Gewerkschaffen." thaler Borstadt: Jugendheim Zehdenicker Str. 25. Jugend und kommende Wahlen." Weißensee: Jugendheim Parkstr. 36. Lichtbildervortrag: Sozia liftischer Aufstieg. Zentrum: Jugendheim Landsberger Str. 50. Was wir wollen." Andreasplag: Jugendheim Brommystr. 1. Diskuffionsabend. Baltenplag: Jugendheim Tilsiter Str. 4/5. Bub und Mädel." Stralance Biertel: Jugendheim Goßlerstr. 61. Die kommenden Wahlen." Warschauer Biertel: Jugendheim Litauer Str. 18. Wir und das Reichsbanner." Rott. buffer Tor: Jugendheim Aula der Schule Reichenberger Ede Griinauer Straße. Karl Marg, sein Leben und sein Wirken." Schöneberg I : Jugendheim Sauptstr. 15. SAJ. und Krieg," 2. Teil. Besten I: Jugendheim Haupt­ftraße 15. Der Tanz in der Jugendbewegung und in der bürgerlichen Gesell­fchaft." Salensee: Jugendheim Schule Joachim- Friedrich- Str. 35/36. Ar. beiterdichter und ihre Werke." Bohnsdorf : Jugendheim Wachtelstr. 1, bet Mohr. Die Berufsschule." Röpenid: Jugendheim Grünauer Str. 5. Gtlanenaufstände im alten Rom ." Baumschulenweg: Jugendheim Ernst ftraße 16. Sternwarte- Filmabend: Die Rinderrepublif Seetanin." Rieder. fchöneweide: Jugendheim Berliner Str. 31. Sternwarte- Filmabend: Die Filmabend:" Die Kinderrepublik Geekamp. Rinderrepublit Geekamp." Treptow : Jugendheim Elsenstr. 3. Sternwarte Lichtenberg - Rord: Dosseftr. 22. Jugend und Partei. Niederschönhausen : Jugendheim Blankenburger Straße 70/71. Unsere Zeitschrift." Bantow I: Jugendheim Görschftr. 1. Wir lesen Tageszeitungen. Bantom II: Jugendheim Schule Kaifer- Friedrich Straße 57/8. Alt- Berliner Humor." Tegel : Bub und Mädel." Die Ge noffen aus den Gruppen des Werbebezirks find uns herzlichst willkommen. Reukölln, Aelterengruppe II: Der Heimabend fällt aus. Bir beteiligen uns an der Zentralveranstaltung der Organisation. Gleimftr. 49. Technik der Urzeit." Falfplay: Jugendheim Werbebezirk Schöneberg: Die Besprechung zur Morgenfeier findet heute nehmen teil: Kinderfreunde, Jungsozialisten, Touristenverein" Die Natur­pünktlich 20 Uhr im Jugendheim Hauptstr. 15, Bommernzimmer, statt. freunde"( Wien ), 8dA.- Jugend, Schwimmer, Turner, Sportler und SAJ.

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Es

Werbebezirk Brenzlauer Berg : Am Sonntag, 12. Februar, 19 Uhr, im Altersheim Danziger Str. 62 Heiterer Abend.

Werbebezirk Wedding: Festabend am 11. Februar, 20 Uhr, in der Aula des Schiller- Lnzeums, Pant Ede Böttgerstraße, Aufführung des Sommernachts traums. Mitwirkende: das Orchester der Aufbauschule Neukölln, der Singkreis und die Spielgemeinschaft der SAJ. Karten zum Preise von 40 Pf. im Sugendfekretariat zu haben.

Werbebezirk Reinickendorf: Die Gruppen werden gebeten, sich an der Ver. anstaltung des Werbebezirks Wedding, am Sonnabend zu beteiligen. Werbebezirk Reukölln: Die Wanderleiterkonferenz findet nicht heute, sondern erst Montag statt.

Da

Zühneraugen

großu.klein, beseitigt

Kukirol allein

Berztlich empfohlen. Bielmillionenfod bewdort. Dadung 25 Pis