Einzelbild herunterladen
 

Der Ochsenknecht.

Bon Ulrich Kamen.

Der Ochsenknecht Furegger war ein fleines, trummbeiniges Kertchen, mit einem mächtigen Kropf am Halse. Er hatte nur ein Auge, das linte hatte ihm der Stier ausgestoßen, aber dafür hatte er acht Kinder. Und eine Frau, die beinahe noch einmal fo groß war wie er selber, der Furegger,

Furegger diente feit vielen Jahren bei einem Großgrund. befizer in Kärnten  . Sdöne Gegend, guter Boden, Berg und Wald und blauer Himmel darüber. Geradezu ein' Freud' mar's, zu arbeiten.

Und so schöne Ochsen hatte der Furegger noch niemals gepflegt

und gehegt.

Man meint immer, ein Ochse lei ein dummes Vieh! Beit gefehlt! Abends, in der Wirtschaft, beim Viertel Bein, erzählte der Furegger nur von seinen Ochsen. Und davon, was für gescheite Biecher das seien.

Alsdann, Großknecht!" jagte er zu feinem Nachbar. Was meinst, was mir heut' mein Siegert" für eine Freud' g'macht hat!" Biegert?" meinte der Großknecht. Dös is bös graupate Biech mit der lahmen Hagen   hint'!"

Ja, ja! Die lahme Hagen  !" braufte ter Furegger auf. Die thm so ein damischer Knecht mit einem Scheit Holz geschlagen hat! Derschiassen und hinrichten und aufhängen müßt' man so einen Kerl!" Und er verstummie. Was verstanden solche Leute von Ochsen! Gar nichts verstanden sie davon. Höchstens was von Sauen, oder vom Wein und Schnaps, oder von den Menschern. Aber Ochsen? Reine Ahnung.

Und alle Abend ging der Furegger, wenn er heimfam, gleich viel, ob or einen Rausch hatte oder nicht, zuerst durch seinen Dahlenftall.

Biezert!" rief er. Mmmmm!" fam es aus der Stallede. Da haft ein Stückerl Brot. Aber morgen mußt leißig fein. Und wenn dich der Grubersepp haut, rennft ihm die Hörner in ben Magen!"

Fladerl!" war der nächste Dchfe. Der sagte gar nichts. Drehte nur das Haupt nach seinem Wärter und steckte die Zunge herous. in schönes Züngerl hast, lacert!" sagte Furegger. Dös wird einmal ein schönes g'räuchertes Ochsenzüngert. Aber mein'swegen fannst noch 100 Jahr leben!" Und er steckte dem Flackert ein Stück Brot ins triefende Maul.

Und so ging's weiter zu Hoanagolß", zu Kalbsmuata", zu Gendarmstädel", und wie er feine Ochsen alle benannt hatte. Dann erft ging er nach Hause.

Er wohnte in einem fleinen Häuschen, das seine Frau, eine Windische" aus Slowenisch- Kärnten, ungen ein sauber hielt. Auf den ersten Blick erfannie fie, ob ihr Mann im Gleichgewicht war. Unb war er es nicht, was einmal vortam, dann gab es eine mächtige Predigt was ja anderswo auch vorkommen foll, nicht mur unter Ochsenfüttererleuten im Kärtnerischen.

-

Früh um 4 Uhr, Im Sommer und Winter, ob mit oder ohne Rausch, war ber Furegger auf. Kroch in seine Hirschleberne und betreute seine Ochsen. Und wenn sie hinausfuhren auf die Felder, rief er den Leuten nach:" Net hauen mein Vieh! Eine Sünd it's, und im Feg'feuer müßt ihr's abbüßen, thr Rammeln, wenn ihr das Bieh, das fiebe, nicht gut behandeln tut!"

Der Gutsbesizer freute sich über seinen Furegger. Er ließ thm dies und jenes zukommen, was feiner großen Familie sehr zustatten fam. Die Ochsen, eine teure Rasse, gediehen sichtlich unter Furegger, und wenn er einmal im Haferstalle für das Vieh einen Diebstahl beging, drückte der Herr die Augen zu, trotzdem sie dem Futtermeister nicht recht war, die Stehlerei.

Eines Abends, es war im Mai, saß der Furegger daheim in feiner Stube. Er hatte seine Augenbrille auf und las im Welt­blatt". Drei Kinder machten Schularbeiten, die anderen schliefen bereits; die Frau flickte Wäsche.

Mit einem Male fuhr der Ochsenknecht auf. Es roch nach Brand! In der Stube war alles in Ordnung! Aber als der Furegger in den Hof trat, sah er Licht im Ochsenstalle. Licht im als er die Tür aufriß. schlug ihm bereits die Lobe entgegen. Der Ochsenstalle? Mit drei Sprüngen war er an seinem Stalle. Und Ochsenstall brannte. Die Tiere riffen an den Ketten und brüllten. Durch das aufgemachte Tor war der Brand erst richtig entfacht worden.

Nig wie außer meine Biecher!" fchrie Furegger, und machte sich an den Ketten zu schaffen. Leute fa nen gelaufen. Und bald hörte man vom Kirchturme bie Feuerglode.

"

Furegner zog Riezert" und" Flockert" ins Freie. Band fie an einen Baum im Hofe und stürzte sich wieder ins Flammenmeer. Sein ganzer Futtervorrat brannte. Schon hatte das

Und himmelhoch stürmten die Flammen.

Dach Feuer gefangen, da famen die Feuerwehren. ift's mit dem Dtsenstall!" sagte der Hauptmann. retten imd das Haus und die Scheune!"

Aus und gar Den Kuhstall

Und der Ochsenstall brannte nieder, mit neun Ochsen und dem Furegger. Man fand nicht mehr viel von ihm. Wehklagend fief seine Frau um die Brandstätte. Die große Windische". Er ist erftidt und dann verbrannt!" fagte der Doktor.

Ein Martel steht an der Tür des neuaufgebauten Stalles, das Der Besitzer malen ließ:

Hier starb in Feuersnot

Ein Mann gar schnellen Lob. Mitten in seiner Pflicht. Bergiß im Gebet ihn nicht!"

Der f- pizze G- tein.

Es ift eine mettverbrettete Auffassung, wir Deutschen   fprä hen im Gegensatz zu Franzosen   und Engländer so, wie wir schreiben. Das ist ein Irrtum. Wir fprehen nicht mehr, wie Walther von der Bogelwelbe und feine Zeitgenoffen,-eben, sondern fiben, nicht bi- eten, sondern biten; wir sprechen Saal nicht anders aus als

schmal, Boot nicht anders als rot, beachten also den Doppellaut in der Aussprache gar nicht; wir sprechen Burt oder Burch, Lop, Rint, Solt und meinen Burg, Lob, Kind, Sold; wir machen in der Aus fprache feinem Unterschied zwischen tot und Tod, wir shreiben in der Endung-en und sprechert in Wirklichkeit greif'n, reich'n, fall'n, ohne uns damit eines Fehlers huldig zu machen. Also auch im Deutschen   decken sich Schreiburg und Aussprache nicht. Aber viel. leicht haben wenigstens die Bewohner des niederdeutschen Nord westens recht, wenn sie unter Hinweis auf die Schreibung für ihre Ausspra he des fp und ft im Anlaut eintreten? Um da klar zu fehen, müssen wir einen furzen Ausflug in unsere Sprachgeschichte unternehmen. In mittelhock beutsher Beit, also im Zeitalter der hohenstaufen, sprach man das f in Verbindung mit anderen mit lautern auch zu Anfang des Wortes wirklich als f, man shrieb hier

PORZELLAN GLASI  

also, wie man fprach: flac, fmeden, mizen, fwert, ebenso aber auch fpige, stein. Mit dem Uebergange zum Neuhochdeutschen, der im wesentlichen durch Luthers   Bibelüberlegung bezeichnet wird, trat in all diesen Lautverbindungen ein sch an die Stelle des f; man spricht also feitdem Shlag, schmecken, schnigen, Schwert, aber auch Sch- pipe, Sch- tein.

In der Shreibung freilich vollzog sich diese Wandlung nur in den zuerst genannten vier Verbindungen: fahl, schm, schn, schw, während in den beiden anderen die alte Schreibung fp und it be stehen blieb, vielleicht, weil es sp und st auch im Latein gibt, viel­leicht auch, um die Mitlauter nicht zu häufen, da auf diese beiden häufigsten Verbindungen noch andere Mitlauter folgen förten: schtrafen oder shpringen hätten das Auge beleidigt durch eine gar zu große Anhäufung von Mitlautern( nicht weniger als fünf!). Werbung nur zum Teil mitgemacht hat, so liegt das daran, daß Jedenfalls ist also fast im ganzen deutschen   Sprachgebiet die Aus­sprache mit sch durchgerungen, und wenn nun der Nordwesten diese feine niederdeutschen Bewohner, als sie die hochdeutsche Schriftsprache und damit auch das schl, schm, schn und stw annahmen, bei sp und st den Schein des Rechts für sich hatten, menn sie an ihrer nieder. deutschen   Aussprache festhielten, die ja durch die Shreibung unters stützt wurde. Es ist das also nichts als eine landschaftliche Bee sonderheit, die wir Hannover   und Hamburg   gern lassen wollen, der wir aber aus wissenschaftlichen Gründen den Anspruch auf all­R. P. gemeine Gültigkeit versagen müssen.

Aberglaube in Italien  . In Monticelli, einem Orte in der Nähe getragen, wie er im Mittelalter nicht ärger sein fonnte. Die kleine Neapels  , hat sich dieser Tage ein Fall frassesten Aberglaubens zu. Nichte der Frau Annuntiata Scognamiglio, Cazzolina, litt unter starfen Gichtschmerzen, und mehrere Aerzte hatten sich vergeblich bemüht, die Kleine zu heilen. Da wies jemand die Frau an den Friedhofswärter Salvatore Tafti, der über Bauberkräfte" verfüge. So begab sich Frau Scognamiglio mit ihrer Shwester und der Kranken zu Tasti, der sich bereit erklärte, das Kind zu heilen. Er führte sie in die Leichenhalle des Friedhofes, wo ein fleiner Knabe aufgebahrt lag, entfleidete den Toten, preßte das frante Kind gegen den eiskalten Körper des toten Knaben und murmelte unverständ fiche Worte, während er mit der Hand des Knaben mehrmals über den Körper der Kranfen strich.

Ein fonderbares Zusammentreffen wollte es, daß das frante Rind gesundete. Die glückliche Tante pries nun überall den Fried hofswärter Tafti als Wundertäter und Zauberer. Auf diese Weise erfuhr aber die Mutter des toten Knaben, Silvia Andreetti, von den unheimlichen Vorgängen in der Friedhofshalle. Sie hat nun mehr gegen Frau Scognamiglio Anflage wegen Leichenschändung erhoben. Der Zorn des Bolles richtet sich aber nicht etwa gegen Zasti, dem es die wunderbare Heilung des tranfen Mädchens zu schreibt, sondern gegen Frau Andreetti, die es wagt, gegen einen Wohltäter" der Menschheit die Gerichte mobil zu machen.

"

era

Was ist der Arbeiter in Amerika   wert? Einer fürzlich vom Arbeitsamt des Staates Bennsylvanien veröffentlichten Statistit iſt zu entnehmen, daß sich der Lebenswert eines amerikanischen   Ar. beiters im Durchschnitt auf 3939 Doller und 68 Cent beläuft Diese genaue Berechnung ftüßt sich auf die durchschnittlichen Schadenerjagsummen, die bei Unfällen gewährt werden. Die gee nannte Statistik gestattet die Aufstellung eines Spezialtarifs für den Wert der verschiedenen Körperteile. Nach diesem Tarif stell sich der Schadenersaz für den Berluft eines Auges auf 1433 Dollar, einer Hand auf 1857 Dollar, eines Armes auf 2244 Dollar, eines Fußes auf 1710 Dollar, eines Beines auf 2294 Dollar újm. Ein Fanatiker der Statistik hat herausgerechnet, daß ein Arbeiter in Bennsylvanien auf Grund des Berluftes verschiedener, nicht dirett lebensnotwendiger Körperteile foviel Einzelforderungen stellen tönnte, daß eine Gesamtsumme von 10 139 Dollar herausläme.

ARTIKEL

WIRTSCHAFTS

BESONDERS BILLIGE ANGEBOTE

Borzellan

Festonform, mit Goldrand

flach...

Porzellan..

bant

Alpakawaren

poliert, gemustert

versilbert, modernes Muster

Paar

245

Essbestecke.. Paar 15| Essbestecke Dessertbestecke Paar 135 Dessertbesteckerar 225 Esslöffel........ Stack 45P Esslöffel 145195 ..Stück 95Pt. Kaffeelöffel Stück 22. Kaffeelöffel... Stck 45p. Schöpflöffel sort. Master, 245 Obstmesser... Stack Obstmesser... Stack 95Pt. Kakaokannen 185225275 75 Tortenplatten essing­

Festonform, weiss Speiseteller tief oder 68Pt. Speiseteller tie oder 48P fach. Abendbrotteller... 45. Abendbrotteller... 32P Kartoffelschüsseln 40 540 Saucieren... 145 195 Tassen mit Goldrand, 28PL. Eierbecher farbig..... 10P. 35P. Mokkatassen porzell. 28PL Tassen Kantenmuster. Kaffee- und Zafelgeschirre Kaffeeservice Steilig, für 2 Personen, mit Goldrand... 185 Kaffeeservice tellig, für 6 Personen, mit Gold- 390 590 Tafelservice 2750 Tafelservice 77 tellig, für 12 Personen Tafelservicetelig, für 12 Personen, 9500

rand.

23 teilig, für 6 Personen..

bunt, mit Vollgoldhenkel

12500

Küchengarnituren 22 tellig, Porzellan, mit Golddekor.... 1650 Waschgarnituren 245 5450 5 tlg. gr.875 5 tlg., gr. For 1050

Formen men, Goldrd.

Glas

Bier- od. Teebecher

Traube, geschliffen.......

28PL.

Starzilaschen

65PL

Kompotteller pret... 8Pt. Butterdosen 28PL.

gepresst..

Goslar  "

15PL.

Käseglocken gepresst.. Toilettegarnituren

58PL. 345

von

Flora".

Compots Goslar   25 bis 95Pt. Kompotteller

Meteor", 8 teilig, gepresst...

m.messingvern. Siebdeckel­

Stück

vernick,

Rand, moderne Dekore. Stück

Seidenschirm

245

Cletic. Artikel und Lampen Platen m. Zuleitung, 2 Jahre 550 Helzkissen Hertie  ", mit 950 Elektr. Kocher mit Zu- 750

Garantie

Zuleitung, 2 Jahre Garantie.

leitung, Messing vernickelt..

Nachttischlampen mit 550 Herrenzimmer­

Herrenzimmer- Kronen 1650

4 flammig.......

Speisezimmer- Lampen 3350

mit Seidenschirm, 4 flamimig

Sanitäre Bedarfsartikel,

Verbandwatte chemisch rein, hochfeine, 50 g 100 g 250g 500g schnell saugende Qualität......... prima 35 Pf. 65 Pf. 1,50 2,75 Hygien. Regia- Binden Paket mit 10 Stück 95 Pt. 1,15 1,35 1,50 Frauen- Duschen 2tlg..mit Klistierrohr, i.Kart., Gr.7 3,25 Gr.8 3,75 Fichtennadel- Extrakt.. kg 80Pf. exkl.

Franzbranntwein extra fein, Ltr. 1,50%, Ltr. 2,85 1 Ltr. 5,50 ,, Regia"-Kohlensäurebäder

rein und mit Fichtennadel- Extrakt. Echte Palm- und Olivenöl- Seife Feinste Edeltannen- Badeseife

Eucalyptus- Mundwasser... Pfefferminz- Zahnpulver extrafein

Stück 1,20 10 Stek. 11,00 Stück 20 Pf. Stück 45 Pt., 8 Stck. 1,25 Flasche 50 Pf. 95 Pt. 1,25 " Pfd. 30 Pf., Pfd. 50 Pt.

HERMANN TIETZ

Leipziger Strasse, Alexanderplatz  ,

#sirtschaftsartikel

Emaille- und Blechwaren

Schmortöpfe 50,75P. 110 Mülleimer mit Deckel 100 265

and Schrift, weiss..

Wassereimer 75,95PL. Toiletteneimer gestanzt, mit Rohrbügel, weiss 40 Brotkasten lackiert 285 375

Haushaltmaschinen

Re bemaschinenweiss 165285 Wandkaffeemühlen dekorierter Steingutbehälter, 230 geschmiedetes Mahlwerk.... 125 kg. 1750 Personenwagen wiegd,

2 stellen

Gaskocher Koch- 50 1250 Gasherdanzünder 10pf.

Sür die Wäsche

Waschbretter Kohlenbügeleisen Plättbretter bezogen

Moderne

95 PL

185

285 475 Wringmaschinen mit Heisswasserwalzen 171950 Badewannen 1500 Schirmständer 750 Besteckkasten.45Pt. Quir garnituren 95P. 27 Holztabletts 45, 95PL Brotkasten. Emaille- 1450 Aluminium- u. Bürftentaren Schöpf- Schaumlöttel 35P. Scheuerbürsten 50, 35. 15Pt. Milchkannen mit gel and 135 Schrubber....... 60, 40, Deckel 20PL. Wasserkessel 29 375 Rosshaarbesen 3,25 2,25, 165

oder

Bügel

Schmortonle Satz 4 Stack,

mit Deckel, 875

18, 20, 22, 24 cm.......

Teppich­

Kehrmaschinen. 12.50, 850

In unserem neu eingerichteten Erfrischungsraum

im Hause

Belle Alliance Str.: Künstler- Konzert

von 12 bis 2 und 3 bis 17 Uhr

Frankfurter Allee  , Belle- Alliance- Strasse, Mittagsgedeck ab 212 Uhr

Brunnenstr.  , Kottbuser Damm, Wilmersdorfer Str.  , Andreasstr., Chausseestrasse

2a

Gedeck 95 Pf. u.1,40