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die

Hauptsache das Feuerlöschwesen, Feuerlöschwesen, Schlichting Berke zusammen mit Dr. Treitel, dem außerdem das Presse­wesen untersteht, Genossin Weyl die Jugendwohlfahrt.

So sind also somohl den besoldeten wie den ehrenamtlich täti­gen sozialdemokratischen Mitgliedern des Magistrats außer ordentlich mihtige Wermaltungszweige anvertraut. Sie dürfen für sich in Anspruch nehmen, daß sie das neue Bet lin an führender Stelle gestaltet haben und daß sie - jeder auf seinem Gebiete das Best mögliche im Inter cise der Arbeiterschaft Berlins geleistet haben. Sie fönen getrost dem Tage entgegenjehen, an dem sie das Geleistete vor der sozialdemokratischen Wählerschaft unserer Stadt vertreten und verantworten dürfen.

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Woher der üble Ruf der Fürsorgeerziehung? War ein junger Mensch einmal in Fürsorgeerziehung, so haftet ihm die Bezeichnung Fürsorgezögling" fein Leben lang an und bildet für ihn ein ganz bestimmtes Charakteristikum. Hat er das Unglück, später einmal mit dem Gericht in Konflikt zu kommen und erfährt man auf diese Weise, welche Erziehung er genossen hat, so fagt gleich jeder Laie: Natürlich, wieder einmal ein Fürsorge zogling!" Man jetzt also bei einem Fürsorgezögling die friminelle Beranlagung fast als selbstverständlich voraus. Und doch ist die für: forgeerziehung eine staatlich anerkannte und geförderte Einrichtung zum Wohl sittlich verwahrloster oder gefährdeter Rinder. Wie konnte es kommen, daß man eine staatliche Einrichtung so gründlich Derkannte? Bieles wird flar, wenn man hört, daß über 90 Pro3. aller Fürsorgeanstalten firchliche Einrichtungen sind, von der Inneren Mission oder den katholischen Karitasverbänden ausgehend. Vielfach auch Stiftungen von Grafen , Herzögen usw., aber auch dann unter tirchlichem Proteftorat. Die überwiegende Anzahl find große landwirtschaftliche Betriebe mit jugendlichen Arbeitskräften, die häufig über Gebühr ausgenugt werden. Diese Anstalten ungaben fich nach außen mit dem Mantel der Wohltätigkeit. Außerdem zahlen die Städte bzw. Gemeinden pro Kind bis 2,50 Mart Pflegegelder für den Tag. Es ist also dann nicht mehr so schlimm mit der Wohl­tätigkeit Das Anstaltspersonal hat bei sehr niedrigem Gehalt täglich 12 Stunden und mehr Dienst. Es arbeitet für Gotteslohn". Bei den Katholiken ist das wortwörtlich zu nehmen, denn deren Erziehungs­heime werden von Ordensleuten geleitet. Es gibt da noch Häuser, in denen die Zöglinge und deren Besuch durch ein Holzgitter vonein ander getrennt sind. Also nicht viel anders als im Gefängnis. 3wölfmal am Tag wird gebefet.( Die Zahl stimmt genau, als Minimum.). Kein Bissen, fein Schluck ohne Gebet. Religiöse Er­

ziehung ist oberstes Brinzip. Es ist feinem zu empfehlen, sich dagegen

aufzulehnen, denn Gott läßt dort nicht mit fich spaßen.

Infektionskrankheiten in Schulen.

Maßnahmen zur Bekämpfung.

Die auftedenden Krankheiten hoben in Deutschland , namentlicht mag, ohne sich einen Einblid in die Bevölkerungszufammenfehung zu in Berlin , unter der schulpflichtigen Jugend in legter Zeit erheblich verfchaffen, die feit Ausbruch des Krieges, so einschneidende Ber­zugenommen. Die Diphtherie und der Scharlach find es, die durch änderungen erfahren hat, wie nie zubor. ihr häufiges Auftreten die Aufmerksamkeit erregen. Doch nicht nur die Zahl der Erfrantungsfälle ist gestiegen; als bedentlich und bes deutsam zugleich muß insbesondere die Tatsache hernorgehoben merden, daß schwere Diphtherieerkrankungen, die nur allzuoft und schnell tödlich verlaufen, sich erheblich gehäuft zeigen.

Die Zahl der in Berlin gemeldeten Erkrankungen an Diph.

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Go intereffant und fruchtbringend solche medizinalstatistischen Unterfuchungen auch sein mögen, im Augenblic gilt es, den gegen­wärtigen Berhältniffen Rechnung zu tragen und einen verstärkten Rampf gegen die Diphtherie - und Scharlacherkrankungen der Schul­tinder zu führen. In diesem Sinne ist die neue Berfügung des Ministers für Bolts wohlfahrt, die sich mit der

Geuenbetämpfung in den Schulen beschäftigt, fehr zu begrüßen. Sie enthält eine Zusammenstellung aller An­weisungen, die für den beamteten Arzt, insbesondere den Schularzt, auf diesem Gebiete von Wichtigkeit sind.

therie betrug 2103 im Jahre 1925, 2482 im Jahre 1926 und 5161 im Jahre 1927. Die Scharlachertranfungen stiegen von 4156 im Jahre 1925 auf 6246 im Jahre 1926 und 8461 im Jahre 1927. Diese absoluten Sahlen sprechen eine nur allzu deutliche Sprache. So wichtig sie sind, so darf man aber dennod Die Maßnahmen gegen Diphtherie und Schar= auf Grund eines rein zahlenmäßigen Vergleichs ihre Bedeutung auch lach sind von besonderer Wichtigkeit. Aber auch der Bekäm­nicht überschätzen. Die Struktur der Bevölkerung, ihr Altersaufbau, pfung der Genidstarre, der Kinderlähmung, der hat sich nämlich in den letzten Jahren gewaltig verändert. Dem Ge- Ruhr und des Iyphus, der Masern und des Keuch­burtentiefstand der Kriegsjahre sind die verhältnismäßig geburten- bust ens find viele Anweisungen gewidmet. Bei diesen Seuchen reichen Jahre 1919, 1920 und 1921 gefolgt; diese Geburtenjahrgänge und einigen felteneren infeftiöfen Strantheiten erftreden sich die vor. sind aber in den Jahren 1925, 1926 und 1927 dhulpflichtig geworben. beugenden Maßnahmen und der Schulausschluß auf das In sehr treffender Weise tonnte deshalb der Berliner Stadtschularzt ertrantte Rind und seine gefunden Geschwister, sowie sonstige schul­Dr. Georg Wolff in einem Bortrage über Die Betämpflichtige Hausangehörige. Bei Röteln, Windpocken und pfung der ansteckenden Krankheiten in den Biegenpeter wird im allgemeinen nur der Schulausschluß des Schulen", den er fürzlich in dem Berliner Verein für Schul- erkrankten Kindes für eine bestimmte Zeit gefordert. Recht bedeut­gesundheitspflege hielt, Darauf hinweisen, daß man sich nicht allzusehr fam find auch die Maßnahmen, die dann getroffen werden sollen, zu wundern braucht, wenn dem Tiefstand der Infektionskrankheiten zu wundern braucht, wenn dem Tiefstand der Infektionskrankheiten wenn Schultinder von Geschlechtsfrankheiten oder ausgesprochenen im Schultindalter, wie er in Deutschland in den Jahren 1920 bis Schmugertranfungen" befallen werden. Die Bestimmungen 1924 zu verzeichnen war, ein Anstieg in den letzten Jahren gefolgt ist. über die Wiederzulaffung erkrankt gewesener Schulkinder zum Schul­Die absolute Zahl derer, die für die Erkrankung in Frage tommen, besuch sind verschärft worden. Weitere Anweisungen beziehen sich ist heute viel größer als vor drei oder vier Jahren. Scharlach und auf die Klassenschließungen. Diphtherie find aber in besonderem Maße Erkrankungen des find lichen Alters, in hohem Grade Schulfrankheiten". Man wird also hinsichtlich der weiteren Entwicklung dieser Seuchen nicht allzu schwarz zu urteilen brauchen; hat doch der neuerliche Geburten rüdgang, der schnell auf die geburtenreicheren Jahre 1919, 1920 und 1921 gefolgt ist, schon dafür gesorgt, daß die Jahrgänge der Schul finder für die nächste Zeit nicht mehr allzu dicht werden. Aus diesen wichtigen Zusammenhängen fann man, wie Dr. Wolff mit Recht betonte, ohne weiteres ersehen, daß man sich mit den Problemen der Seuchenlehre in zweckdienlicher Weise nicht zu beschäftigen ver- befallen wird.

Die Waschgelegenheiten und die Bedürfnis­anstalten in den Schulhäusern sind meist keines= wegs auf der Höhe". Dr. Wolff wies deshalb mit ein­bringlichen Worten auf die Notwendigkeit hin, gerade auf diesem Gebiete Abhilfe zu schaffen und ferner auch dafür zu sorgen, daß möglichst in allen Schulen Duschräume angelegt werden. Ist doch das Schulbrausebad eines der besten Mittel der Erziehung zur Rein­lichkeit und damit einer der wirksamsten Helfer im Kampfe gegen die Seuchen, von denen unsere Schuljugend leider jest fo häufig Dr. Alfred Korach.

Die Leiter der evangelischen Fürsorge anstalten find Diatone. Was sind das für Herren? Alle sind treue Abonnenten des Reichsboten". Wer dieses Blatt auch nur einmal gelesen hat, der weiß genau, was man sich unter einem Diaton vorzustellen hat. Keiner fennt die Bibel so gut wie fie, fie sind bemandert in Ackerbau und Viehzucht und geben" Religionsunterricht. Wer hat sich bisher für die pädagogische Ausbildung dieser Pädagogen" interessiert? Niemand! Erst in letzter Zeit fämpft der Verein preußischer Anstaltslehrer" erbittert gegen das Unterrichtsprivileg dieser" Lehrer". Heute muß Staat jeder Lehrer, der normale Kinder unterrichten will, die 2 fademie Häuser zu errichten und durch Zurückziehung der Zöglinge Jainz, Schriftführer Heidrich und Frau Rubekohl. Frauen­

3öglinge wieder zurückkehren und um Aufnahme bitten. Es sind die staatlichen Erziehungsheime. Sie unterscheiden sich innerlich und äußerlich und vor allem in der Qualität des Lehr anstalten". Si a at und kommunen find eifrig bemüht, eigene und Erzieherpersonals ganz erheblich von den sogenannten Privat den rädständigsten Brivatanstalten" das Lebenslicht auszublajen. Doch die Geldfrage verlangsamt leider diese Entwicklung.

Kreisversammlung in Charlottenburg .

dem Bericht ging hervor, daß trohdem die Rathausfraktion mit Eifer und Energie vieles für die arbeitende Bevölkerung durchgesetzt hat. Die Neumahlen ergaben, daß der bisherige Kreisvorstand mit milf, 2. Borsitzender P. Hammer, Rajsterer Seifert und Ergänzungen wiedergewählt wurde. 1. Borsigender Genosse A. leiterin Frau chentalowsti. In der Diskussion wurde der Meinung Ausdrud gegeben, baß eine Kandidatur Noste nicht er­träglich jel. Ferner wurde beschlossen, in bestimmten Zeitabständen im Borwärts" bie Berkehrslokale der Partei zu veröffentlichen. Mit

Aus den Bezirken.

3. Bezirk Wedding.

besuchent. In den Fürsorgeanstalten sind Menschen mit tranfen Seelen, morálischen Defetten und schwachem Geist. Nur höchst. qualifizierte Lehrkräfte mit umfassendem pfychologischent Wissen dürften Erzieher und Lehrer von Fürsorgezöglingen sein. Wie sieht es aber in Wirklichkeit aus? In sogenannten Brüderhäusern nehmen hiefe Diakone an pädagogischen Kursen teil, lernen etwas Ge­Vor kurzem tagte in der Schule Schillerstraße 26 die diesjährige einem Hoch auf die Partei wurde die Versammlung geschloffen. schichte der Pädagogik und gehen einen psychologischen Leitfaden 1. Kreisvertreterversammlung des Kreises Charlottenburg . Die Ber durch. So ausgerüstet legen fie die Prüfung, pro loco" ab, b. h. auf Grund dieser Brüfung find fie berechtigt, an ellen Anstalten der fammelten waren im Hinblick auf die Bohlen von frischem, Inneren Mission den Schuluntericht zu erteilen. Und das gibt es frohem Kampfgeist erfüllt. In warmempfundenen Worten noch im Zeitalter der Psychoanalyse. Bor Gericht aber übergibt man gedachte der Vorfigende Genosse Wilt der verstorbenen Genossen den schuldig gewordenen Menschen dem Binchiater. Dieser bestimmt des lehten Geschäftsjahres. In furzen Darlegungen gab er dann dann die Diagnose, d. h. er stellt im Grunde genommen fest, daß es einen Ueberblick über die Versammlungstätigkeit des letzten Jahres. zu spät ist. In die Anstalten gehören als Erzieher Menschen, die Die Werbung neuer Mitglieder machte gute Fortschritte, den feelischen Krankheitsverlauf im voraus erkennen und noch helfen Genosse Hammer gab den Bericht über die Jugend-, Bildungs: tönnen. Es hat gar teinen 3med und es wäre ungerecht, auf die und Zeitungskommission. Die Arbeiterjugend hat sich ein zweites Diakone zu schimpfen. Sie erfüllen, soweit sie dazu imftande sind, ihre Pflicht, Unser Kampf kann sich nur gegen das System richten Heim geschaffen, ein Zeichen, daß es auch hier vorwärts geht. Die und gegen jene, die es schüßen. Ist es nicht erschütternd, wenn man Bildungs fommission hat Bibliothet und Lesesaal neu in einem Gerichtsbericht liest, daß ein 20jähriger Mensch den eingerichtet und durch Kurse und Vorträge ihre Pflicht erfüllt. Fort­Richter flehentlich bat, von einer Bewährungsfrist abzusehen und schritt ist in der Kinderfreunde bewegung zu verzeichnet, ihn lieber sechs Monate Gefängnis abfigen zu faffen, aber ihn nicht ebenso in der Zeitungstommiffion. Ueber die Arbeit der Breß in die Fürsorge zurückzuschicken. Die Kirchen aber stellen ihre Anfommission berichtete Genosse Beidler. Biele Anregungen stalten unter Leitungen, die vielfach nicht dazu befähigt sind. In ihrer Hilflosigkeit entstehen furchtbare Mißgriffe und durch falsche Behandlung wird den 3öglingen das Leben zur Hölle gemacht. Es muß aber an dieser Stelle daran gedacht werden, daß es auch andere Fürsorgeanstalten gibt. Säujer, zu denen entlassene

und Anträge aus den Mitgliederkreisen gaben der Preßkommission eine reiche Arbeit. Genosse Kawerau gab den Bericht über die Tätigkeit der Bezirksverordneten. 16 Genossen unter 68 Bürgerlichen und Kommunisten können nicht viel erreichen. Aus

Die letzte Bezirksversammlung erledigte zuerst die Bab1 ihres Borstandes. Nicht nach der Anregung der Kommu nisten, das Bureau nur mit Kommunisten und Sozialdemokrater zu bejezzen, sondern nach der Stärke der einzelnen Bezirksfraktionen, mie es ebenfalls in der Stadtverordnetenversammlung üblich ist. Die KPD. lehnte es ab, eine Wahl nach dem Verhältnissystem mitzu­machen und blieb demzufolge mit ihren Demonstrationsfarididaten jedesmal in der Minderheit, so daß der Vorstand im laufen­ben Jahre ohne Kommunisten ist. Borsteher wurde Ge­noffe Brolat, außerdem erhielt die SPD . drei meitere Gige im Borstand. Darauf wurde erneut zu dem Bezirkshaushalt 1928 Stellung genommen und allseitig bedauert, daß besonders auf dem Gebiete Jugendwohlfahrt, Sozialhygiene äußerst bedauerliche Abstreichungen von der Zentrale vorgenommen worden seien. Eine entsprechende Entschließung fand einstimmige Annahme.

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