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Roesch freigesprochen.

Graeger beantragt untersuchung gegen fich selbst.

Im Prozeß Bergmann- Roesch, über den mir gestern ausführlich berichteten, erfannte das Gericht nach längerer Beratung auf Frei. fprechung des Angeklagten Roesch auf Staats. toften. In der nur sehr furzen Urteilsbegründung betonte das Gericht, daß sich der Angeklagte der Rechtswidrigkeit seiner Handlung

nicht bewußt gewesen sei.

Der im Prozeß des Geschäftsführers Roesch als Zeuge ver. nommene Paul Bergmann hatte angegeben, daß ihm furz vor dem Geschäftszusammenbruch des Allgemeinen Lombard- und Lagerhauses

der Detektiv Graeger den Major von Hindenburg als Kunden zugeführt habe. Graeger hatte auf die Frage des Borfißenden bestätigt, daß Major n. Hindenburg sich bei ihm über die finanzielle Lage des Allgemeinen Lombardhaufes und über die Ber­fon Bergmanns erfundigt habe. Daraufhin hat Graeger um Ein. leitung einer Untersuchung gegen fich felbft bei der Staatsanwaltschaft ersucht, da er ber Ansicht ist, daß er sich in diesem Falle nicht ftrafbar gemacht habe,

weil er dem Major u. Hindenburg mitgeteilt habe, daß Berg­mann wiederholt beftraft worden fel,

daß er aber auch an Oberregierungsrat Jäger und vier ambere Kreditgeber bie Einlagen zurüdgezahlt habe. Trotzdem habe Major v. Hindenburg geglaubt, eine Stellung bel Bergmann annehmen und eine Einlage von 40 000 Mart machen zu können.

Bie wir weiter erfahren, untersucht das Polizeipräfibium gegenwärtig, ob die Beamten des Polizeireviers, in beffen Bereich bas Allgemeine Lombard und Lagerhaus liegt, fich ftrafbar gemacht haben und ab die Einleitung eines Offizialverfahrens gegen diefe Beamten notwendig werden wird.

Aus dem Berhandlungsverlauf sind nur noch einige Meine Einzel­heiten ermähnenswert. So ist von Interesse, daß ein Arzt, der bei Bergmann 10 000 Mart Einlage verloren hat, schon Anfang 1927 Don Direktor Roesch vor Bergmann gewarnt, durch den Geheimen Oberregierungsrat Sennewald und das Detektiv­inftitut Gräger aber beruhigt worden ist. Das Polizeirevier habe ihm erklärt, es dürfe aus dienstlichen Gründen teine Auskunft geben. Ein Dberregierungsrat Dr. Jäger, der auf eine Anzeige Berg manns hin rechtsträftig megen Betruges verurteilt worden ist, hat sein Geld rechtzeitig zurüdgezogen, verfäumte es aber, pflicht. gemäß gegen Bergmann Anzeige zu erstatten. Interessant ist hie Aussage des Majors a. D. 5 inge, der dem Staatsanwaltschaftsrat Dr. Jacoby I über feine Erfahrungen mit der Firma Bergmann genaue Auskünfte gegeben hat. Jacoby aber fagte, daß für ihn, den Major, fein Grunb borläge, Anzeige gegen Bergmann zu erstatten. 2m 11. April hat Hinge dem Staatsanwaltschaftsrat eine ausführ fiche Niederschrift über die Berfehlungen Bergmanns gemacht, mit dem Ergebnis, daß diefer Staatsanwalt wenige Tage darauf einem mit Hinge befreundeten Herrn die beste Auskunft über Bergmann und feine Firma gab. Bergmann felbft erflärt als Zeuge unter großer Helterbeit, daß seine Bücher auf das allerforretteste geführt morben

Teien.

Die Breslauer Beute des Lombardschwindlers Bergmann. Die Ermittlungen der Breslauer Kriminalpolizei über die Aus. mirfungen der Betrügereien des Berliner Lombardichmindlers Berg mann in Breslau sind nunmehr zum Abschluß gelangt. Das gesamte Material wurde der Berliner Bolizeibehörde zugeleitet. Insgesamt find aus Breslau an die Berliner Zentrale tund 200000 Mart Einlagen geflossen. In Breslau selbst sind 35 Runden des Lombardhauses geschädigt, darunter eine Buchbruckerei mit 40 000 Marf, ein Direktor mit 20 000 Mart, zwei Kaufleute mit je 10 000 Mart und ein Beterinärarzt in einem Borort Breslaus mit 18 000 Mart.

Im Falle Friedländer Potsdamer Straße ist die jugendliche Broturistin Eichhorn, die festgenommen war, gestern nach cinem Haftprüfungsverfahren aus der Untersuchungshaft ent. lassen worden. Friebländer ist noch immer flüchtig, die ver­haftete Profuristin erflärte, daß fie feinen Aufenthaltsort nicht

tenne.

Halsfreie Schupo.

Auch die Schupo erhält neue Uniformen.

Auf der nächsten 3ufammentunft der preußischen Bolizeipräsidenten im preußischen Ministerium des Innern, bie am 23. und 24 Februar stattfinden wird, soll auch die verfuchsweise Einführung einer neuen Polizeiuniform ve schloffen werden. Die Vorarbeiten sind soweit abgeschlosse 1, daß jetzt der Verfuch in der Braris durchgeführt werden soll. Die Uni formen find der neuen Reichswehruniformen ähnlich und werden bazu beitragen, den Beamten ihren schweren Dienst auf der Straße -besonders im Sommer zu erleichtern. Die neue Uniform fieht einen halsfreien Rod vor, zu dem ein weißes oder farbiges Hemd mit weichem Umlegetragen und eine Krawatte getragen wird. Die Neuerung soll vorerst in einigen Städten, darunter auch in Berlin erprobt werden.

Ein Verlorener.

Aus

What

Was zeigt das Geficht?

Ein lehrreicher Vortrag über Physiognomik.

Auf Einladung der Journalistinnenfommission des Deutschen ngeumflubs hielt Sanitätsrat Cohn, Guben , zu dem Thema as lehrt das Gesicht?" einen interessanten Bortrag über feine Forschungen auf dem Gebiete der Physiognomit.

Physiognomit ist nicht nur die Lehre vom Gesicht, sondern nom ganzen Wesen des Menschen, die Wissenschaft vom Mensch lichen. Das menschliche Gesicht trägt also nicht nur den Stempel

des Seelischen; es hat den Stempel der Rasse, des Landes, in dem man lebt, den Stempel der Familie, den Geschlechtsstempel, den Altersstempel und ben Stempel gesunder oder franker Körperlich teit. Dazu tommen noch Nebenstempel, wie der Stempel der fozialen Schicht, der Berufsstempel und viele andere. Mag auch das eine oder andere Mertmal besonders start hervortreten, über­wiegend als Grundlage bleibt immer der Stempel ber för perlichen Ronstitution eines Gesichtes. Wir unter fcheiden brei menschliche Hauptraffen, die Rautafier, bie Mon­golen und die Neger und, nach Stoch, vier verschiebene Haut farben, die weiße, fchwarze, gelbe und rote. Durch Mischung der einzelnen Bölferstämme entstanden die Misch oder Rebenraffen, die im Laufe der Jahrhunderte die reinen Raffen faft gänglich verdrängt haben. Trotzdem fann man in jedem Gesicht ben Stempel feines Bandes wiedererkennen. Während wir ganz oberflächlich vom Inp des Engländers, Holländers, Franzosen oder Deutschen sprechen, gibt es hier wieder die feinen Unterschiede, den Stempel der betreffenden Provinz. Bir fennen z. B. die Ber­schiebenheit des Nord- und Südfranzosen, des Nord- und Süd­deutschen usw.

Ueber ben Stempel ber Familie erzählte der Bortragende, daß jeder Mensch im Gefichte eine väterliche oder mütterliche Linie, oder auch beide aufweise. Besonders interessant sind diese Wahr. nehmungen beim Rinde, deffen Züge in den Entwicklungsjahren großen Schwankungen unterworfen sind. Wir alle fennen, schon aus der frühefter Geschichte, die Familiennale, die berühmt

maren ihm auf einer Studienreise die Geldmittel ausgegangen, und der Bater, so schwindelte er, befinde fich auf einer Urlaubsreise im Ausland, werde aber das Geld erjegen. So erhielt er in furzer Beit etwa 2000 Mart, wenigstens so weit erschwindelte Beträge zur Anzeige gelangt find. In einigen Fällen erhielt er wegen seines günstigen Aeußeren als Sohn des alten Geschäftsfreunbes fogar mehr, als er gefordert hatte. Von dem erschwindelten Gelbe lebte er auf großem Fuße. Der Bater, der alle Hoffnungen auf die Befferung feines Sohnes aufgegeben hatte, weigerte sich, für die Befferung seines Sohnes aufgegeben hatte, weigerte sich, für die Schulden aufzufommen und stellte den geprefften Geschäftsleuten anheim, gegen den unverbesserlichen Sohn Strafantrag zu stellen. Das Schöffengericht nahm noch einmal Rüdsicht auf die Jugend des Angeklagten und verurteilte ihn zu sechs Monaten Gefängnis. Die Untersuchungshaft wurde mit drei Monaten an gerechnet. Da die Bewährungsfrist bisher wirtungslos geblieben war, wurde fie dem Angeklagten jegt versagt, und er wurde auch zur Berbüßung der Strafe in Haft gehalten.

Schießt er den Hirsch

Der König von Afghanistan foll in Potsdam jagen. Großes Befremben hat in Potsdam eine amtliche Be­tanntmachung hervorgerufen, wonach der gesamte Wildpark für die Zeit vom 23. Februar bis 1. März für jeden Berkehr, auch für die Holzabfuhr gesperrt wird, auch der Zugang zum Bayerischen Häuschen. Der Grund ist folgender: Dem König von Afghanistan soll der Borschlag gemacht werden, einen Hirsch im Bots damer Wildpart abzuschießen Große Jagdschirme find bereits an der Wildmeisterei aufgestellt und in diesen acht Tagen soll das Wild zahm gefüttert werden, so daß der Hirsch dem König gewissermaßen in die Flinte läuft. Nach der Jagd soll die Jagdgesellschaft im Bayerischen Häuschen ein Früh ftüd einnehmen. Sämtliche Zugänge zum Wildpark werden polizei­lich gesperrt gehalten.

Alle seine Wünsche follen erfüllt werden.

Dienstag um 19,20 Uhr in Automobilen von Basel kommend pro­Das Königspaar wurde grammäßig bei Leopoldshöhe ein. Das Königspaar wurde zunächst vom afghanischen Gesandten in Berlin begrüßt, der es hierauf dem Ehrenbegleiter, Reichsminister a. D. Erzellenz von Rosen, und den Herren der deutschen Delegation vorstellte. Er sellenz v. Roſen begrüßte im Namen des Reichspräsidenten und der Reichsregierung das Königspaar mit einer in persischer Sprache gehaltener Ansprache, in der es ua. heißt: Die deutsche Regie. wird sich bemühen, alle Wünsche Eurer Majestäten nah Möglich. feit zu erfüllen. Der König erwiderte mit turzen Worten und be­stieg furz nach 20 Uhr den bereitgestellten Sonderzug, der pro­20,20 Uhr programmäßig nach Berlin abfuhr.

Das afghanische Königspaar mit seiner Begleitung traf am

Schweres Bauunglück in Leipzig .

Drei Arbeiter 21 Meter tief abgestürzt.

Leipzig , 21. Februar.

bent mal ereignete sich heute nachmittag ein schwerer Unglüdsfall Auf dem Ausstellungsgelände am Bölterschlacht bent mal ereignete sich heute nachmittag ein schwerer Unglüdsfall. Infolge von Ueberfaftung des Betonbachbelages brachen drei mit Berglasungsarbeiten an dem Oberlichtfenster des Neubaues der Halle 7 beschäftigte Arbeiter der Frankfurter Firma Klaus Mann durch das Dach und stürzten 21 meter tief in das Innere der Halle ab. Em in der Halle beschäftigter Betonfacharbeiter wurde von einem stürzenden Balten schwer ins Genid getroffen. Bon den Abgestürzten war der Arbeiter Kraus fofort tot Die drei anderen Berunglückten erlitten schwere innere Berlegungen und Brüche und murden ins Rranfenhaus gebracht.

Hochstapeleien eines faum Einundzwanzigjährigen. Einen Beitrag zu dem gegenwärtig im Mittelpunkt des öffent lichen Interesses stehenden Kapitel der Erziehungsschwierigkeiten Jugendlicher lieferte eine Verhandlung, die vor dem Großen Schöffengericht stattfand. Angeflagt wegen fortgelegten Betruges in 37 Bällen war der Inapp 21 Jahre alte Eugen W. Er war bas Sorgenfind feines Baters, eines Direttors der Städtischen bas Sorgenfind feines Baters, eines Direttors der Städtischen Betriebe in einer größeren Stadt Süddeutschlands . Mit knapper Not hatte es der Junge bis zum Einjährigen gebracht und follte das Technifum besuchen. Das Schulleben und die häusliche Zucht und Ordnung behagten ihm nicht. Abenteurer luft ging er auf die Wanderschaft und trieb fich überall herum. Der Bater holte ihn wieber heim, brachte ihn en eine Lehrstelle, aus der er aber wieberum ausrüdte.. Auch aus einer Erziehungsanstalt entwich er. Ebenso machte er es in anberen Stellungen und Behranstalten. Schließlich murbe er ftraffällig und erhielt aweimal leichte Gefängnisstrafen, megen feiner Jugend aber mit Bewährungsfrist. Der legte Bersuch seines Baters, ben Taugenichts in einer Fabrif im Rheinland unter. In einer Sigung im Reichspertehrsministerium zubringen, beren Direktor und Prokurist nahe Berwandte waren, haben fich die am Kraftfahrwesen beteiligten Spizenverbände bahin mißlang auch. Der Junge fürchtete, baß er hier unter geeinigt, zusammen mit dem unter dem Namen Aha- Hilfe G. m. b. 5. trenge Aufsicht genommen werden würbe und ging belannten Unternehmen den telephonischen Rachrichten wieder in die Welt hinaus. Nunmehr fagte fich der Bater von ihm dienst im Intereffe des Ueberlandverkehrs mit Kraftfahrzeugen fos, so daß die bisherigen Unterstügungen ausblieben. In einer auf gemeinnügiger Grundlage auszubauen. Soweit für die Ein Reihe von Städten erschwindelte sich der junge Buriche auf den richtung eines Patrouillendienst es nach englischem Borbild Ramen feines Baters Geldbeträge. Er suchte die Leiter von Be- ein Bedürfnis besteht, soll die Durchführung den einzelnen Ber­triebert auf. Die mit seinem Vater gut befannt waren. Angeblich i bänden überlassen bleiben.

Straßenhilfsdienst für Ueberlandautos.

am

gewordene habsburgische Unterlippe, deren Borhandensein Mund der Gattin Napoleons diesem vom ästhetischen Standpunkt aus allerlei zu denken gab. Der Geschlechtsstempel eines Gesichtes macht sich durch die verschiedenartige Bauart des Schabels und durch die stärker betonte Rundung des Gesichtes beim weiblichen Geschlecht bemerkbar. Die allgemein empfundene Schönheit manches Frauengesichtes hält, biologisch gewertet, nicht immer stand, und für den Rassenphysiologen gibt es gerade unter diesen bevorzugten Ge­sichtern oft zurüdgebliebene, findhafte Inpen Was den Stempel des Körperlichen anbelangt, so unterscheiden mir nach Kretschmer drei Arten, den zarten, den muskulösen und ben behäbigen Typ. Neben diesen Merkmalen angeborener Kon­stitution gibt es aber dann noch die der erworbenen, die sich in Form frankhafter Veränderungen, pie z. B. Rachitis, Schwind­fucht usw. zeigen.

Zum Schluß tam der Redner auf die uns geläufigste physiogno mische Wahrnehmung, den feelischen Gesichtsstempel, gu sprechen. Hierbei spielt naturgemäß die berufliche und ge sellschaftliche Einstellung des Menschen eine wesentliche Rolle. Bir unterscheiden weiter typische Berufsgesichter förperlich oder geistig Lätiger, wie z. B. den euphemistischen Ernst des Arztes, den amtlichen Ernst des Juristen, das bewegliche, ewig wechselnde Gesichtsmuskelspiel des Schauspielers, ben traftvollen, in sich selbst ruhenden Ausdrud bes törperlich schaffen­den Arbeitsmensen usw. Daneben trägt das Ret aber aud) noch den Stempel der Abfunft, der sozialen Stellung, ber materiellen Freiheit oder Unfreiheit. Bergleichen wir nur den. traffen Unterschieb im Gesichte des behäbigen, fatten Bürgers und der leidzerquälten, forgenbelasteten Proletarierfrau. Dos menschliche Gesicht hat also einmal in rein förperlicher Bezie hunga. durch den Schädelbau, das andere mal in feelischer Beziehung, als Spiegel des Gehirnzustandes, feine Funktionen und die daraus entstandenen Mertmale.

Tollfühner Faffadenfletterer.

3m Mastenanzug auf die Spitze des Kölner Doms. Köln , 21. Februar

Ein bisher noch unbekannter junger Mann vollbrachte soeben eine Refordleiffung im Falladenklettern. Er tiefferte. an den Grundmauern des Kölner Doms empor ubud fchwang figh dann von Steinftrebe u Steinstrebe, bis er nach halbstündigem Klettern auf der 160 Meter über der Erdoberfläche liegenden& reus blume des Domes anlangte. Es ist dies das erste mal in der Geschichte des Kölner Domes, daß ein Toll­fühner es wagfe, an dem Mauerwert von außen bis zur Kreuz­blume in die Höhe zu flettern. Der Kletterer war mit einem Eine dichtgeräugle Menschen. Masten anzug bekleidet. menge verfolgte die Kletterfahrt des Tollkühnen mit ängstlicher Spannung.

Ein Schwarzbrennerprozeß. Enthüllte Geheimnisse der Branntweindeftillation. Magdeburg , 21. Februar.

Im Verfahren gegen den Ladfabritbesiger Rögler, der an geblich für seine Ladfabrit große Mengen denaturierten Spiritus bezogen hat, der dann von ihm u mbestilliert und als Trintbranntwein weiterverfauft murde, wurde heute das Urteil gefällt. Rögler wurde wegen fortgesetzter schwerer Urkundenfälschung in Tateinheit mit Amtsanmaßung und monopolhinterziehung zu acht Monaten Gefäng nis, 90 000 Mart Steuerstrafe und 25 000 Mart Wertersat ver urteilt, der Liförfabrikant Nuthmann wegen Steuerhehlerei in drei Fällen zu einem Jahr Gefängnis und 208 000 Mart Steuer­strafe. Einer der übrigen Angeklagten wurde freigesprochen. Ins­gesamt erreichen die in diesem Berfahren verhänoten Steuerstrafen den Gesamtbetrag von etwa 4 Millionen Mart. Außerdem murden Gefängnisstrafen von zwei Wochen bis zu einem Jahr ver­hängt.

Sprechchor für proletarische Feierstunden. Die lebungsstunde findet am Donnerstag, 19% Uhr, im Gesangsfaal der Sophienschule, Weinmeisterstraße 16'17, statt. Es müssen alle Beteiligten er­fcheinen. Probe zur Jugendweihe

Sport.

Breslauer Sechstagerennen.

Die vierte Nacht.

-

Höchst eintönig.

Mit wenigen Worten laffen sich die Geschehnisse der vierten Nacht des Breslauer Sechetagerennens zufammenfaffen. Es ging im allgemeinen höchst eintönig zu, am bisherigen Stande des Rennens änderte sich so gut wie nichts.

Linari ausgeschieden.

Eine der stärksten Mannschaften wurde am Dienstag nach mittag gesprengt. Der Italiener in art hatte sich bei einem Sturz in den Morgenstunden eine Schulterverlegung zugezogen, die ihn schließlich zur Aufgabe des Rennens zwang. Er er. schien nach längerer Ruhepause zwar gegen 24 Uhr wieder auf der Bahn und absolvierte einige Broberunden, mußte aber hierbei die Feststellung machen, daß ein Weiterfahren unmöglich ist. Sein Partner Seiferth bleibt vorläufig als Erfagmann im Rennen. In den Spurts spielten die Favoritenpaare wieder die erste Rolle, besonders vorteilhaft machte sich van Kempen bemerkbar.

Die einzelnen Spurts: 1. van Kempen , Girardengo , Richli, Binda; 2. Kroschel, Knappe, Rieger, Tonant; 3. Ehmer, van Kempen , Girartengo, Richli; 4 Kroschel, Knappe, Rieger, Grimm; 5. Dan Kempen, Frach, Ehmer, Richfi; 6. Rieger. van Kempen , Ehmer, Richl; 7. Girardengo , Lacquehan, Snappe, Grimm; 8. van Kempen , Zonani, Rieger, Rausch; 9. Knappe, Girardengo , Bambst, Frach; 10. van Kempen , Rieger, Richli, Rausch.

Nach 90 Stunden( 2242,760 Kilometer) ergab sich folgender Stand des Rennens: Girardengo- Rieger 397, Dan Kempen- Knappe 367, Ehmer- Stroschel 159, Binda- Tiez 120, Bambst- Lacquehan 43; eine Runde zurüd: Suter- Richli 206, Tonani- Frach 141, Grimm- Junge 79, Rausch- Hürtgen 30; zwei Runden zurüd: Dewolf- Stocelynd 60; drei Run ben zurüd: rolunann- Stupinsti 40 Bunite.