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folgenden Wortlaut: Versteht man unter dem Boykott eine Art einige große kapitalistische Gesellschaften ein reitet werden. Wenn Gas- und Wasserwerke in Regie lässigkeit müssen wir übrigens auch namens unferes Parteitags­

nehmen.

1 eine bestimmte Mischung von gewissen Edelerden seine offenbare Bevorzugung der besitzenden Klasse vor: auf Freitag, den 11. Oktober, nachmittags, tam ich erst zum Worte geschützt. Diese Mischung wird aber weder von Auer Kosten der Gesammtheit würde den Kindern der Bourgeoisie die resp. zur Begründung des Antrages 87. Am Sonnabend, den noch von der Konkurrenz jetzt mehr verwendet, vielmehr besteht an sich ja sehr wünschenswerthe Möglichkeit zu höherer Ausbildung 12. Oktober, mittags, wurde der Parteitag geschlossen, so daß die Imprägnirung wesentlich aus Thorium. Die Verwendung gegeben, die nach unserem Willen allen befähigten Kin- ich also erst am Sonntag, den 13. Oktober, Gelegenheit hatte, von Thorium, welches feine Beimischung anderer Erden hat, dern, auch den är msten, freistehen müsse. Aber dafür sei die mich von der Wiedergabe meiner Ausführungen im Vorwärts" ist nicht geschützt. Wichtig ist ferner, daß die Auer Gesellschaft   Majorität im Rothen Hause nicht zu haben; unsere Forderungen: zu informiren; ich nahm sofort Rücksprache mit mehreren in der Verhandlung erklärt hat, daß sie einen Anspruch auf das freie Lieferung der Lehrmittel, Frühstück für arme Kinder, Be- Genossen über die Ausführungen des Antrages 87 im Vorwärts", Fluid und auf die Imprägnirung nicht erhebe. feitigung der fliegenden Klassen, Deffnung der höheren Schulen und wir wurden uns dahin schlüssig, daß die Einsendung einer Es ist zu vermuthen, daß keiner von beiden Theilen sich bei auch für arme Kinder 1. s. w. würden immer zurück- Berichtigung keinen Zweck mehr haben könne, erstens weil das dieser Entscheidung, welche im übrigen die Auer'sche Erfindung gewiesen. Aber für andere, nach Meinung weitester Volks- Protokol gar gar zu gleicher Zeit mit der Zeitung am nicht monopolifirt, beruhigen wird. freise vollkommen überflüssige Zwecke, da hätte die städtische Ver- felben Tage gefegt wurde, ziveitens nahmen wir auch daß das Protokoll die Ausführungen richtiger Wie das Reichsgericht den Boykott für strafbar erklärt. waltung immer noch Geld übrig gehabt. Nachdem Genosse Borg- an, Die öffentliche Aufforderung zum Boykott der Gewerbetreibenden mann dann noch die Steuerfrage eingehend behandelt und bringen würde, wenigstens ausführlicher als der Vorwärts". eines bestimmten Personenkreises oder auch nur eines bestimmten besonders unsere Stellung zur Mieths und Gewerbesteuer Außerdem muß ich erklären, daß ich nicht gewillt war, meine Gewerbetreibenden kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts. tehrsverhältnisse. erläutert hatte, wandte er sich zur Kritik der bestehenden Ver- Ausführungen erst nachträglich mit der Feder zu machen, wie IV. Straffenats, vom 14. Juni 1895, bekanntlich als die Ver­Hier müsse energisch eingegriffen und das von vielen geschehen ist, sondern verlangte das von dem der Ausnutzung übung groben Unfugs bestraft werden. Die Entscheidung hat einige große fapitalistische Gesellschaften städtischer Straßen und Anlagen durch betreffenden Berichterstatter des Parteitags, der dazu beauftragt Ende be: war. Weiter wird gesagt:" Den Vorwurf der groben Fahr­Verrufserklärung, durch welche das Lokal des zu boykottirenden der Stadt gediehen, dann lönnten es auch die Verkehrs- Berichterstatters zurückweisen." Das mag die Redaktion thun, Gewerbetreibenden für alle diejenigen, welche den Boykott aus­führen sollen, gesperrt und dadurch der Gewerbebetrieb beinträchtigt anlagen. Freilich müsse man nicht auf einem Standpunkt stehen aber die Meinung der Parteigenoffen wird sie damit nicht aus und der Umfang deffelben geschmälert wird, so wird, der Regel nach wie der bisherige Stadtverordnete des Bezirkes, der gemeint der Welt schaffen. Weiter wird gefagt:" Die angebliche un habe, man dürfe den Zehnpfennigtarif auf der Pferdebahn nicht genaue Wiedergabe von Reden beruht nur allzu oft auf und von besonderen Ausnahmen abgesehen, in der durch die Ver­öffentlichung allgemein bekannt gemachten Aufforderung an die einführen, weil dann die Wagen noch voller unklarer Ausdrucksweise der betreffenden Redner selbst." Dai würden und man an den Haltestellen noch vorstehendes nicht zutrifft, werde ich sofort beweisen, Parteigenossen oder an die Arbeiter überhaupt eine Handlung länger warten müßte!"( Schallendes Gelächter.) Gin indem ich meine Ausführungen, die ich auf dem Partei­gefunden werden müssen, welche geeignet ist, die von dem Boykott frischer Geist müsse in die Stadtverwaltung einziehen, und wie tag über Antrag 87 gemacht habe, hier folgen lasse. betroffenen Personen zu beunruhigen. Sie wird aber auch nicht hier große Gesichtspunkte nöthig seien, so auch bei der Frage der Muß jedoch hier noch vorausschicken, bevor ich zum Bort fam, allein diese Personen, sondern auch andere Gewerbetreibende in mehr oder weniger weiten Kreisen in Unruhe versetzen, indem sie Gingemeindung der Vororte. Der Redner zeigte, wie auch hier meldete sich Genosse Bebel zur Geschäftsordnung und sagte, der in ihnen den Glauben hervorrust, daß auch ihnen eine gleiche die Sozialdemokraten den einzig richtigen Standpunkt ein- Antrag wäre anzunehmen, aber?- Wie wird's am 1. Mai werden, wenn einer oder der andere sagt, daß er feine Zeit Beeinträchtigung ihres Gewerbes in Aussicht stehe, sobald sie In der Diskussion wies Rosenthal nochmals auf die habe? Ich lasse nunmehr die Begründung meinerseits über den Wünschen und Willen der Partei, von deren Angehörigen Schulverhältnisse hin. Dann suchte ein junger Mann, der sein Antrag 87 folgen, ich sagte: Parteigenoffinnen und Genossen, die Aufforderung zum Boykott ausgeht, entgegenhandeln. Ob alter offenherzig auf neunzehn Jahre angab und sich als Ver- wenn Genosse Bebel schon auf dem Standpunkte steht, daß die diese Erklärung im konkreten Falle geeignet war, diese Wirkung treter der freisinnigen Volkspartei einführte, in recht unglücklicher Sache so liegt in unserer Partei, dann selbstverständlich muß ich herbeizuführen, ist Sache der thatsächlichen Feststellung. Daß Form die von Borgmann als passabel vernünftig bezeichnete das bedauern. Weiter sagte ich: Wir wären nicht dazu aber die öffentliche Aufforderung zum Boykott an sich, wie mit Volts- Zeitung" zu desavoniren; es erregte nicht geringe Heiter- gekommen, einen derartigen Antrag zu stellen, wenn wir nicht Rücksicht auf diese ihre Wirkungen als eine gegen die öffentliche feit in der Versammlung, als er behauptete, er träte nun auch gerade in unserem Kreise die Erfahrung gemacht hätten, daß Ordnung verstoßende Ungebühr sich darstellen kann, ist nicht zu schon 19 Jahre das Berliner   Pflaster und kenne demnach die einzelne Perfonen daraus fuchten ein Geschäft zu machen, daß bezweifeln, ebensowenig, daß die durch solche öffentliche Auf- Verhältnisse". Nachdem Borgmann ihn mit einigen schlagenden sie an dem Tage drei und vier Versammlungen abhalten und forderung verursachte Beunruhigung und die damit verbundene Wißen abgeführt hatte und die Diskussion noch mehrere be- sich in jeder Versammlung so bezahlen lassen, daß dieses zu= Belästigung der zunächst betroffenen Gewerbetreibenden sich sehr achtenswerthe Punkte berührt hatte, nahm der Kandidat des sammen ein anständiges Wochenlohn ergiebt. Wohingegen wohl zu unmittelbarer Beunruhigung und Belästigung des viel größere Opfer zu Publikums ausgestalten kann. Unter dem Publikum hat man Bezirks, Genosse Millarg, das Wort, um sein Programm gar doch der an dem Tage seinen Arbeits­nur den Gegensatz zu den einzelnen Personen und individuell furz vorzulegen; jedenfalls gedente er, wenn die Wahl auf ihn bringen hat, indem er begrenzten Personenfreisen zu verstehen, und es würde nicht falle, es nicht zu machen, wie die Freisinnigen, die sich zwar verdienst einbüßt und die Sache noch pekuniär fördert, rechtsirrthümlich sein, die weder ihrer Person noch ihrer Zahl wählen ließen, aber dann 6 Jahre lang ihren Wählern keine also sozusagen doppelt für den Zweck der guten Sache eintritt. Der Freisinnige Jacoby tadelte in Jedoch will ich den Antrag dahin erweitern, daß die betreffenden oder ihrem Gewerbebetriebe nach bestimmten Gewerbetreibenden scharfen Worten ebenfalls das Benehmen seiner Partei- Referenten" am 1. Mai ihre petuniären Auslagen ersetzt er unter den Begriff des gefährdeten und belästigten Publikums zu freunde und meinte, einem echten Volksvertreter würden halten. Aus all diefen angeführten Gründen ersuche ich den bringen." die Stimmen aller Wähler zufallen, ob er Sozialdemokrat Parteitag, unseren Antrag anzunehmen. Dieses waren meine Im Prozesse Schunk erfolgte am Mittwoch die Ver- sei oder nicht. Borgmann stellte demgegenüber nochmals unsere Ausführungen über den Antrag 87 der Maifeier und überlasse nehmung der Zeugen, unter ihnen auch des Stadtdirektors prinzipiellen Anschauungen fest und erklärte, daß es uns nicht um es nunmehr den Genossen, sich selbst ihr Urtheil über diese Tramm, die im wesentlichen sämmtlich zu ungunsten des An- Stimmenfang zu thun sei. lendenlahme Vertheidigung der Redaktion, die da spricht, daß die geflagten aussagten. Unter anderem befundeten Oberrevisor Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen:" Die Delegirten in den Versammlungen mit ihren Beschwerden Schmiedes und Buchhalter Körtling, sie hätten nach nochmaliger heutige Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des hausiren gehen, wo sich die Redaktion vielleicht sehr gut Prüfung der Bücher festgestellt, daß sämmtliche Gebühren für Stadtverordneten Borgmann durchweg einverstanden und ver- drauf versteht! Was allen Anschein erweckt! Selbst zu bilden von Dr. Stalweit, dem Vorgänger des Dr. Schmutz, gemachte spricht, mit aller Energie für die Wahl der sozialdemokratischen und zu urtheilen." gerichtliche Analysen in die Stadtkasse geflossen seien. Auch Kandidaten zur Stadtverordneten- Versammlung einzutreten." Zu dieser Erwiderung Schilling's bemerken wir nur, daß Der Chemiker Klemm, Assistent an der hiesigen Technischen das Protokoll über den Parteitag erst zwölf Tage nach Die Delegirten des Fachvereins der Musikinstrumenten Schluß des Parteitage 3 erschienen ist, Schilling also Hochschule, und Dr. Schneider, jetzt Gewerbe- Inspektor in Köln  , erklärten, unter ihrer( der Zeugen) interimistischen Arbeiter waren am 31. Oktober im Saale von Rautenberg, noch vollauf Zeit zur Berichtigung gehabt hätte. Wenn er Seitung des Lebensmittel- Untersuchungsamtes hätten sie alle Dranienstr. 180, zahlreich versammelt, um über die Arbeits- seine Ausführungen für so wichtig hielt, um aus deren ver­Leitung des Lebensmittel Untersuchungsamtes hätten sie alle niederlegung der Kollegen der Pianofabrik von Steuer u. Comp., fürater Wiederg abe einen schweren Vorwurf herzuleiten, so hatte Gebühren für im Amt vorgenommene Untersuchungen, ein Gebühren für im Amt vorgenommene Untersuchungen, ein­schließlich der analytischen gerichtlichen Untersuchungen, an die Krautsir. 52 und über die Unterſtützungsfrage bei ferneren er selbst die Pflicht, dem Vorwärts" eine Berichtigung zuzu­Streits Beschluß zu faffen. Amtstasse abgeführt. Chemifer Lange erzählte: die Aufsichts- Agitations- und Werkstatt- Kontrollkommission, worin er die Er worden wäre. Im übrigen bestärkt uns seine heutige Zuſchrift Wustro w gab den Bericht der senden, die dann selbstverständlich für das Protokoll benutzt tommission habe einmal angekündigt, daß sie die Räume des folge schilderte, die durch die Thätigkeit der beiden Kommissionen in unserer ursprünglichen Vermuthung, daß seine Ausführungen Untersuchungsamts in Augenschein nehmen wolle. Dr. Schnuh habe deshalb den Auftrag ertheilt, derartig Dämpfe zu entfchon erreicht worden sind. In mehreren Fabriken sind Lohn- in Breslau   unserem Berichterstatter schwer verständlich waren. wickeln, daß die Kommissionsmitglieder es im Untersuchungsamt forderungen durchgesetzt worden und nur zwei Fabrikanten haben nicht aushalten sollen. Der Angeklagte bezeichnete diese Be- es zum Ausstand kommen lassen, der indeß infolge der Gin­hauptung als unwahr. E3 habe in den Amtsräumen müthigkeit der Kollegen nur einige Tage dauerte. Die Arbeits­niederlegung in der Pianofabrik von Steuer u. Comp. wurde für Stets ganz naturgemäß ein schlechter Geruch geherrscht. Der Geftant an jenem Sonnabend Nachmittag, an dem die gerechtfertigt anerkannt und den betheiligten Kollegen die Unter­Aufsichtskommission die Amtsräume besuchte, war nicht schlimmer füßung des Vereins zugesichert. Wegen der Unterstützungen als sonst. Ein günstiges Leumundszeugniß erhält der An- wurde von sämmtlichen Rednern die Gründung eines Streif­geklagte von dem Bürgervorsteher Winkelmann, der ihn für fonds gefordert, damit derartige fleine Streits von der Organi­Blossies beantragte, daß einen sehr energischen Mann erklärt, der auch seinem Amte voll- fation geführt werden könnten. ständig gewachsen war. Der Angeklagte fei ein offener und von jetzt ab bis Weihnachten jeder Kollege 50 Pi. Wovon alle in den Streik tretenden Lauterer Charakter gewesen, der in jeder Beziehung wahrheits- zahlen habe, Der liebend war und jeder Umwahrheit schroff gegenübergetreten fei. Kollegen unserer Branche unterstützt werden sollen. Der Vor Antrag wurde gegen 6 Stimmen angenommen. Auf die Frage des Präsidenten, was der Zeuge von der Ehe­fitzende Drabnit theilte daraufhin mit, daß Dom scheidungsgeschichte des Angeklagten wisse, erwiderte er: Der Verein Sammellisten zum Streiffonds ausgegeben werden. Diese Angeklagte habe mit seiner Frau oftmals bei ihm verkehrt. werden an die Werkstatt- Delegirten nur nach Vorzeigung der Dort hätten sich die Schnu'schen Eheleute derartig benommen, daß er, als er von der Chefcheidung gehört, ganz erstaunt Delegirtenkarte verabfolgt. Mit den Listen muß jede Woche ab- Von der Wiener Wochenschrift Die Beit" ift soeben das 87. Seft erschienen. Bon S. gerechnet werden und sämmtliche Kollegen haben darauf zu achten, daß ihnen die Quittung über die abgelieferten Gelder gleich vorgezeigt wird. Es fehlten die Delegirten der Fabrifen von D. Köhler, Kula, Otto, Hansen, Hoffmann, Neufeld, Kink­mann, Laurinas u. Ko.

darüber gewesen sei. Donnerstag hofft man mit der Verhandlung zu Ende zu kommen.

Wegen Mißhandlung wurden die Polizeisergeanten Vieneck und Schulz aus Ostrowo   von der dortigen Straffammer zu je vier Monaten Gefängniß verurtheilt. Ein biederer Bäckermeister aus Raschtow, namens Dombrowski, wurde vor einigen Wochen von den beiden Angeklagten wegen angeblicher Beleidigung verhaftet und auf der Wachtstube von diesen beiden Gesetzeshütern derart zugerichtet, daß er längere Zeit im Ditrower Kreis- Krankenhaus zu seiner Wiederherstellung 8 bringen mußte.

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Eingelaufene Druckschriften.

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Der Sozialdemokrat, Zentral- Wochenblatt der sozialdemokratischen Partet Deutschlands  ( Expedition in Berlin   SW., Beuthstraße 3). Die Nr. 45 hat folgenden Inhalt: Wochenschau. Englische Pinkerton's. Aus dem Reiche des Baren. Die Künstler unter der Kommune. Die Sozialdemo= tratie und die jüdischen Arbeiter. Parteinachrichten. Wie man uns be handelt. Todtenliste.

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Ueber die Nuhe­Woher stammt die Bezeichnung Arbeiterchuy. Bermischtes.

Die Petition der Bäcker an den deutschen   Reichstag. tagspolitik der Bahnverwaltungen. Boykott? Arbeiterorganisationen. Literarisches.

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von der lenen Zeit"( Stuttgart  , J. H. W. Die B' Berlag) ist soeben das 6. Heft des 14. Jahrganges erschienen. Aus dem Juhalt heben wir hervor: Der Septemberturs. Der Breslauer Parteitag und die Tattit in den Landtagen. Die böhmische Frage. Bon Gustav Bollatschet. Die Breslauer Agrar- Resolution. Bon Eduard David  . Die Breslauer Resolution und ihre Kritif. Von R. Kautsky. Notizen. Feuilleton: Ausgestoßen. Novelle von Erich Schlailjer.

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Aus dem Inhalt desselben heben wir hervor: Die erste Entscheidung. Barthelemy St. Hilaire und der Krieg von 1870. Von Karl Blind  . Erjaz von Bergschäden an Arbeiter. Bon Dr. Julius Ofner  . Die neueste Arbeiterschuß- Gesetzgebung Englands. Von Dr. Joseph Nedlich. Das philosophische Staunen. Bon Professor W. Jerusalem.- Neue französische   Lyrik. Von Edmond Pilon  . Saberfeldtreiben. Vom Hof= schauspieler Konrad Dreher  . Drei Rezepte. Bon Otto Julius Bierbaum  . " Bischen". Von Ostar Blumenthal und Paul Lindau  . Künstlerhaus. Die Woche. Bücher. Revue der Revuen. Das Märchen der 672. Nacht. Von Hugo von Hofmannsthal  .

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Vermischtes.

Bon Hermann Bahr  . In einer Volksversammlung in Weißenfee hatte d Delegirte Schilling aus Heinickendorf in seinem Bericht über den Breslauer Parteitag bedauert, daß sowohl in dem im Vor­wärts" erschienenen Parteitags Bericht wie auch im Parteitags­Brotokoll die Begründung seines Antrages, daß Versammlungs­referenten am 1. Mai unentgeltlich zu arbeiten haben, falsch einer bürgerlichen Zeitung herausbeißt. Aus Weimar  , Wie der adelige Theaterintendant den Redakteur and wiedergegeben sei, so daß es ten Anschein gewinne, als habe 3. November, wird der Frankfurter Zeitung  " berichtet: In er gegen seinen eigenen Antrag gesprochen. Wenn er auch den hiesigen Neuesten Nachrichten" erzählt der frühere Re­eine Böswilligkeit des betreffenden Berichterstatters nicht an- dakteur der hier erscheinenden Zeitung Deutschland  ", Paul nehme, so protestire er doch gegen eine solche grobe Fahrlässig Böhler, den Hergang seiner plötzlichen Entlassung als Redakteur Im fünften Reichstags- Wahlkreis wurde am Mittwoch feit. Wir hatten zu diesen Auslaffungen bemerkt: eine Versammlung der Kommunalwähler bei Buste  , Schilling's Aeußerungen zu dem Antrage in dem uns aus Breslau   dieses Blattes. In mehr als einer Beziehung ist diese Dar­Grenadierstr. 33, abgehalten. Der Saal war so überfüllt, daß zugegangenen Bericht unzutreffend wiedergegeben waren, so hätte stellung auch für weitere Kreise von Interesse. Böhler hatte in ,, Deutschland  " beim Weggang des Kapellmeisters Richard Strauß  noch vor Beginn der Versammlung die Tische entfernt werden er eine Berichtigung einschicken sollen; dann wäre es auch mög- Der Vermuthung Ausdruck gegeben, daß dies vielleicht mit auf die mußten. Un stelle des durch andere wichtige Verhandlungen be lich gewesen, die betreffende Stelle im Protokoll zu berichtigen. Frau des früheren Intendanten, Ingeborg v. Bronsart, zurück. hinderten Genossen Paul Singer hatte der Stadtverordnete Den Vorwurf der groben Fahrlässigkeit" müssen wir übrigens zuführen sei. Ter Intendant v. Bronsart schrieb darauf an den Er leitete seine auch namens unseres Parteitags- Berichterstatters zurückweisen. Verleger von Deutschland  ", Oberst z. D. Panse, einen Brief, in

Versammlungen.

Borgmann das Referat übernommen.

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Wenn

wirkungsvolle Rede mit einem Hinweis auf den Dortmunder   Die ungeblich ungenaue Wiedergabe von Reden beruht nur allzu dem er für die schwer beleidigte Ghre" seiner Frau Genug­Sieg ein, der uns ein gutes Vorzeichen zu den Stadt- oft auf unklare Ausdrucksweise der betreffenden Redner selbst. thuung verlangte, die entweder durch Entfernung des Redakteurs verordneten Wahlen sein solle. Die Stadtverordneten- Wahlen Dann sollten die Genossen doch auch bedenken, daß über die Böhler oder durch einen Augelwechsel zu erfolgen babe. Ge hätten sich früher feiner großen Beliebtheit erfreut, Reden, die nachmittags in Breslau   gehalten worden sind, schon erschien auch in der Wohnung des Obersten 3. D. Panse, der sich weil sie auf grund eines volksfeindlichen Wahlsystems vor sich am nächsten Morgen im Vorwärts" berichtet wurde. um die Redaktion der Zeitung Deutschlands  " übrigens gar nicht gehen, immerhin aber böte es etwas mehr Bewegungsfreiheit als daß da Irrthümer mit unterlaufen können, liegt doch auf der kümmert, Graf Bothmer als offizieller Kartellträger mit dem das Landtags- Wahlrecht. Unsere positiven Erfolge im Rothen Hand. Statt daß die Genossen nun mit ihren Beschwerden in Entweder Dder. Oberst 3. D. Pause gab darauf Herrn Hause seien zwar nicht immer sehr bedeutend gewesen, aber viel Bersammlungen haufiren gehen, hätten sie, wie schon angedeutet, v. Bronsart das ehrenwörtliche Versprechen, den Redakteur Schlechtes sei verhindert und schon die bloße Angst vor den vernünftiger gethan, für das Protokoll Berichtigungen einzusenden." Böhler zu entlassen, falls er noch etwas gegen Herrn v. Bronsart " Rothen" habe einen heilsamen Einfluß ausgeübt. Man habe den Zu dieser Bemerkung fandte uns Genosse Schilling eine Be- und seine Leute schriebe. Als Böhler aus dem Sommerurlaub Eozialdemokraten häufig und auch jetzt wieder im Wahl- richtigung, die wir hier wörtlich folgen lassen, einerseite, damit zurückkehrte, theilte ihm Oberst z. D. Panse mit, daß er ihm tampfe vorgeworfen, fie verträten nur einseitige er nicht sagen tann, er sei im Vorwärts" nicht zu Worte ge­Klasseninteressen; aber diesen Vorwurf fönnten sie mit tommen, andererseits um den Genossen in diesem einen Fall ein fündigen müsse, Böhler nach einigem Zögern mittheilend, daß v. Bronsart( der, wie bekannt nicht mehr Theaterleiter mehr Recht der Majorität der Stadtverordneten- Ber- Urtheil zu ermöglichen, das für die meisten der so zahlreichen ist) seine Entlassung fordere. Einige Tage darauf drückte sammlung zurückgeben, die doch statutengemäß zur Hälfte Klagen über ungenaue Berichterstattung" zutreffen dürfte. Die feine Entlassung fordere. Graf Bothmer in einem Schreiben seine Verwunderung aus Hausbesitzern bestehen müsse, jedenfalls also aus Schilling'sche Berichtigung lautet: gesprochenen Vertretern dc3 bürgerlichen Klasseninteresses." In der Nr. 260 zweite Beilage des Vorwärts" vom Mitt: aus, daß Böhler immer noch als verantwortlicher Redakteur Diese Majorität nenne sich zwar freisinnig", aber ihre Hand- woch, den 6. November 1895 befindet sich der Versammlungs- zeichne, und kategorisch wurde dessen sofortige Entlassung ver­Iungen seien eine einzige lange Kette von Verleugnungen frei- bericht betreffs Berichterstattung vom Breslauer Parteitag, der ngt. Noch an demselben Tage mußte Böhler die Redaktion sinniger Grundfäße; zu wirklich weitausschauenden Berbesserungen am 2. d. M. in Weißensee im" Prälaten" von nachstehendem ge: ordentlich wimmelnden Attest", welches Oberst z. D. Pause bei niederlegen. In dem, wie Böhler sagt, von lobenden Attributen auf dem kommunalen Gebiete hätten sie selten die Anregung ge- geben wurde. Im zweiten Absatz fünste Zeile von oben heißt Wöhler's Weggang diesem ausstellte, befindet sich folgende Stelle: geben. Sie brüsteten sich mit der Behauptung, daß von der es: Wenn Schilling's Aeußerungen zu dem Antrage in dem uns Wir beklagen, daß durch einen Konflikt mit der Leitung des Stadt so viel für die Armen gethan würde". Die Sozial- aus Breslau   zugegangenen Bericht unzutreffend wiedergegeben demokraten hätten diese Bestrebungen stets unterstützt, aber im waren, so hätte er eine Berichtigung einschicken sollen, dann oftheaters Böhler's Entlassung nöthig wurde." Grunde wollten sie doch nicht wohlthaten für Arme wäre es auch möglich gewesen, die betreffende Stelle im Pariser Weltansstellung 1900. Die Garantie für die Zur Sache selbst muß ich be- Errichtung der Gebäulichkeiten der Weltausstellung geben, sondern die Ursachen der Verarmung der arbeitenden Protokoll zu berichtigen." daß nach Fischer's Ausführungen auf dem von 1900 in der Gesammthöhe von 65 Millionen ist nun Klaffen aufheben.( Beifall.) Auf die Schulfrage eingehend, bemerkte merken, so möglich! viel wie nichts heißt! der Redner, daß auch auf diesem Gebiete, trotz des freisinnigen Parteitag definitiv gesichert. Die Regierung wird daher demnächst das erkläre ich, daß ich nach meinem Dafürhalten diesbezügliche Gesammtprojekt, welches die Ermächtigung zur Rühmens, vieles faul sei; er wies darauf hin, daß die Stadt Weiter für den Gemeindeschüler nur 58 M., für den Schüler der nicht mehr in der Lage war, eine Berichtigung mit Erfolg ein Ausgabe von Bons und eine Kreditforderung von 20 Millionen höheren Lehranstalten dagegen ca. 200 M. zuzable; hier läge senden zu können, wie ich nachstehend zu beweisen glaube. Am I umfaßt, dem Parlament unterbreiten tönnen.

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Berantwortlicher Redakteur: Frik Kunert, Schöneberg  - Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .