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Hinter Schaufenstern. Die Schiffskatastrophen.

und Elendslöhne.

Welche Vertreterin des weiblichen Geschlechts hemmt nicht ihre

Schritte, wenn sie ihr Beg an die Schaufenster eines Hut, Schuhoiluleas/ C oder Konfektionsgeschäfts vorüberführt. Man sieht, vergleicht und überschlägt zugleich, was man von diesen herrlichen Dingen vielleicht am Wochen oder Monatsende erstehen könnte. Vor den Schau­fenstern der Hutgeschäfte trifft man immer Schau- und Kaufluftige an, die sich aber fast ausnahmslos über alles andere Gedanken machen als darüber, wie der Lohn beschaffen ist, den die Herstellerin als darübe dieses Kopfpuzes erhält.

Wenn man in die Pugateliers, besonders aber in die Buzengros und Fabrikationsbetriebe hineinleuchtet, findet man, daß sich

hinter dem Glanz der Schaufenster das himmelschreiendste Elend perbirgt. Hier rühren sich emfig die Hände von Arbeiterkindern für einen Schand lohn. Hier wird fünstlerische Arbeit mit Bettelpfennigen entlohnt, die nur geringe Bruchteile der Phantasiepreise sind, die an den fertigen Hüten im Schaufenster prangen und das Kopfschütteln der mit jedem Groschen rechnenden Arbeiterfrau hervorrufen.

Es ist keine Seltenheit, daß in den Engros und Fabrikations­betrieben die Puzmacherinnen mit

einem Wochenlohn von 6 bis 10 Mart

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nach Hause gehen, also mit einem geringeren Lohn, als ein Lehr. mädchen im dritten Lehrjahr nach dem Tarifvertrag zu be­anspruchen hat. Das ist um so beschämender, als die vom Hut­arbeiterverband abgeschlossenen Tarife für diese Arbeiterinnen Mindestlohnsäge von 30 bis 40 M. pro Woche vorsahen, die aber, wie fast alle anderen tariflichen Bereinbarungen, nur auf dem Papier stehen. Die Unternehmer mißachten in ihrer Profilsucht die Tarifverträge und stoßen dabei leider fast bei feiner ihrer Arbeiterinnen auf Widerstand.

In der Detail branche sieht es nicht viel beffer aus. Hier werden zwar fast überall die tariflich festgelegten Löhne gezahlt, doch sind diese auch sehr niedrig. Sie bewegen sich zwischen 13,50 M. und 39 M. pro Woche. Einen Wochenlohn von 39 M. haben jedoch nur menige Arbeiterinnen, wie z. B. Direttricen. Das Gros der Buzarbeiterinnen in den Detailgeschäften verdient nicht viel über den Mindestlohn von 15,50 M.

Ein besonderes Kapitel in der gesamten Buzbranche bildet die Rezahlung der Lehrmädchen. Für sie ist der Wochenlohn tarif­lich festgelegt und beträgt im dritten Lehrjahr 11 bis 12 m. pro Woche. Dieser Lohn wird in den wenigsten Betrieben gezahlt. Biele Unternehmer entlohnen die Lehrmädchen entsprechend den Richt­fäßen der Handwerkskammer , die etwa um ein Drittel niedriger find als die Tariflöhne. Leider gibt es aber auch viele Eltern, die nur deshalb, weil ihr Kind einen Beruf erlernen soll, Berdienste vereinbaren, mit denen

oft faum das Fahrgeld zur Arbeitsstelle

bestritten werden kann. Solche Vereinbarungen werden getroffen, obwohl laut Tarifvertrag von diefem abweichende Berträge nicht abgeschloffen werden dürfen.

Wie ist es nun möglich, daß solche standalösen Verhältnisse über­haupt einreißen fonnten und heute noch bestehen? Die Antwort ist sehr einfach: Weil die Buzarbeiterinnen den Wert des gewert fchaftlichen Zusammenschluffes noch nicht erkannt haben. Bei einem festen organisatorischen Zusammenschluß würden diefe Berhältnisse bald der Vergangenheit angehören und beffere Tarife als die bestehenden sich nicht nur auf dem Papier gut ausnehmen, sondern auch Geltung haben.

Es ist eine Schande, daß hier durch die Schuld der Unternehmer und die Gleichgültigkeit sowohl der Arbeiterinnen als auch der Eltern nicht nur eine Arbeiterinnenschicht zu einem Schattendasein verdammt wird, sondern daß hier auch noch der

Nährboden der Prostitution

ad Jad

mol

Das Wrack der ,, Shonga", die in der Nähe von Gmunden ( Holland ) auflief.

Zum Untergang der Norge ".

Die Zahl der Ertrunkenen beim Untergang der ,, Norge " an der norwegischen Küfte beträgt im ganzen zehn, darunter fieben Mann der Bejahung der Norge " und drei Passagiere norwegischer Nationalität.

Ein Walfischfänger gestrandet.

Das erwachende Südafrika .

In der Treptow - Sternwarte gab Dipl.- Ing. Werner Sell einen außerordentlich interessanten Ueberblick über die Entwicklung der Südafrikanischen Union . Was die Bereinigten Staaten für den amerikanischen Kontinent bedeuten, dürfte in furzer Zeit dieses Gebiet am Rap der guten Hoffnung für Afrita sein. Schon heut zeigt es das Bild einer mindestens vom wirtschaftlichen Standpunkt aus sehr hoch entwickelten Zivilisation. Seitdem der Burenkrieg eng­lisches Kolonialland mit dem der Buren vereinte und beide unter englische Oberhoheit brachte, haben die Buren einen unblutigen, aber zähen Befreiungskampf geführt. Heut ist die Südafrikanische Union englisches Dominion; nur ein ganz loderes, faum fühlbares Band verknüpft es mun noch mit dem Mutterlande. Aber die Freiheit, die die Buren erreicht haben, entziehen sie den Negern noch völlig. Diese find in Südafrika Menschen zweiten Ranges. Der Vortragende, der in seinen Ausführungen für die Buren und gegen die Schwarzen eintrat, weil er in der Gleichstellung der afrikanischen Neger mit den Weißen eine Kulturgefahr sieht, ließ dabei scheinbar völlig außer acht, daß der entwidlungsfähige Bantuneger ja geradezu methodisch auf einer möglichst niedrigen Kulturstufe gehalten wird. Denn da durch bleiben die Schwarzen billige Arbeitskräfte für dieses an Tage­löhnern arme Land. 6-3.

Prüfungserfolg einer Aufbauschule.

"

Die Aufbauschule Neutolin, von Friz Rarfen unter tatkräftiger Unterstüßung durch das Bezirksamt( Dr. Löwen­Der etwa 17 000 Tonnen große norwegische Walfischfänger stein) in sechsjähriger Arbeit aufgebaut, ist den Lesern des Vor. C. A. Carfen aus Sandefjord ist bei Steward Island aufwärts" aus Karsens pädagogischen und schulpolitischen Aufsätzen be­ein Riff gelaufen. Das entstandene Led ist so groß, daß eine fannt. Sie ist fast völlig von Kindern des Proletariats besucht. In Bergung des Dampfers nicht mehr möglich erscheint. Der Dampfer der ersten Reifeprüfung, der sich jetzt die beiden Ober­hatte 78 000 Faß walfischtran im Werte von einer primen( Rarsen und Marquardt) in Gegenwart des staatlichen Kom halben Million Pfund geladen, die reffungslos ver- missars, unterziehen mußten, bestand die freie Arbeitsform dieser loren jein dürften. Die C. A., Carfen" war das größte Schiff der norwegischen Handelsmarine.

Was tut Berlin gegen den Wohnungsmangel?

Stadtverordneten­

Schule, die keine Hausaufgaben und Strafen fennt, und ihr gesamtes Leben auf Freiwilligkeit jeder Leistung, auf Selbstverwaltung und engſtem Zusammenarbeiten mit der Elternschaft aufbaut, die ent scheidende Probe. Das Ergebnis ist sehr erfreulich. Von

ben 28 Prüflingen beider Klaffen hat feiner verjagt; alle fonnten

dem Minister zur Zuerkennung der Reife vorgeschlagen werden, fast daß die je hsjährige höhere Schule sich nicht nur neben die Hälfte sogar mit auszeichnenden Prädikaten. Damit ist erwiesen, Ergebnisse erzielen kann. Eine neue Hoffnung für alle die der neunjährigen halten läßt, sondern sogar bessere Kreise, denen höhere Schulbildung und Berufsaufstieg ihrer Kinder versagt schien!

Die sozialdemokratische fraktion hat folgenden Dringlichkeitsantrag eingereicht: geschaffen wird. Es ist leider eine nicht zu leugnende Tatsache, daß schon so manche Buzarbeiterin erst zur Kofotte aufgestiegen und baldigst einen Bericht über seine bisherigen Verhandlungen betreffs Der Magistrat wird erfucht, der Stadtverordnetenversammlung dann zur Dirne gejunten ist nicht etwa, um sich am Leben zu be= rauschen, sondern weil sie die schamlose Bezahlung ihrer Arbeit zu Jahr 1928 zugehen zu laffen. Falls diese Verhandlungen auf dem eines zufählichen Wohnungsbauprogramms für das diesem Nebenerwerb" und späteren Hauptberuf" getrieben hat. bis jetzt in Aussicht genommenen Wege zu feinem positiven Ergebnis Der Hutarbeiterverband gibt sich schon seit Jahren die größte geführt haben sollten, ersucht die. Berfammlung den Magistrat, ihr Mühe, in dieser schillernden Elendsbranche Wandel zu schaffen. Er unverzüglich Borschläge für andere Wege zu unterbreiten, auf denen hat auch jetzt wieder zu morgen, Freitag, abend nach dem Dresdener die Berwirklichung eines zufählichen Wohnungsbauprogrammns mög­Garten, Dresdener Str. 45, zwei öffentliche Versammlungen der Puzzlich ist. Bor allem aber hält es die Stadtverordnetenversammlung für arbeiterinnen einberufen. Die Versammlung für die Puzengros- dringend erforderlich, den Kampf um die Gewährung, einer Aus­branche beginnt um 17% Uhr und die für die Detailbranche um landsanleihe für den Wohnungsbau mit verstärkter Berantwortlich für die Redaktion: Eugen Prager , Berlin : Anzeigen: Th. Glode, 20 Uhr. In diesen Versammlungen soll den Buzarbeiterinnen der Kraft sowohl bei der Beratungsstelle wie in der Deffentlichkeit fort- bruderei und Berlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße ä. Berlin . Verlag: Vorwärts Berlag 6. m. 6. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch Weg gewiesen werden, der sie aus ihrem Elend führt. zusetzen."

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