Rr. 97 45. 3ahrgang
In ihrer Freude darüber, daß Berlin endlich wieder" einen König in feinen Mauern begrüßen dürfe, haben die Zeitungen der unentwegten" Monarchisten, die diese Jubeltone dem Fürsten von Afghanistan entgegenbrachten, es durchweg unterlassen, die nicht eben gleichgültige Frage zu behandeln, welcher Art denn das Volk und das Land ist, das dieser Fürst aus Asien repräsentiert. Und die Blätter der anderen, der Republikaner und derer, die nicht für jede Krone eine Blantoetstase auf Vorrat haben, beschränkten sich im allgemeinen darauf, die Komit einer solchen Art von Begeisterung abzulehnen, und so mußte selbst dieses gelegentliche Ereignis eines asiatischen Fürstenbefuches in Berlin zu einer innenpolitischen Parteisache werden, weil rührige Leute, denen dieser Stil liegt", damit ein wenig monarchistische Propaganda machen zu tönnen glaubten.
Gelegentlich las man mohl so etwas von der Bedeutung des afghanischen Handels. Der ist nicht großein Bruchteil nur von dem der Stadt Danzig allein und vollzieht sich außerdem fast ausschließlich mit Indien , Rußland und Persien . Die Bedeutung des feltsamen Berglandes besteht nicht in seiner Wirtschaft( noch auch in absehbarer Zufunft in deren Entwicklungsmöglichkeiten), sondern in seiner geographischen Lage und Beschaffenheit.
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Sonntag, 26. Februar 1928
Borgängern 35 Jahre lang sich die Kontrolle über den afghanischen Staat ertaufte.
Raffenmäßig ist die afghanische Bevölkerung nicht einheitlich. Neben iranischen sind mongolische und persische Stämme im Lande. Leztere, die Tadschits, leben an der russischen Grenze und haben jenseits derselben stammver wandte Bölker in den Sowjetrepublifen Usbet und Tur testan. Wahrscheinlich würden auch diese sich gegen jeden Versuch einer gewaltsamen Einverleibung mit ihrer ganzen Afghanenzähigkeit zu wehren wissen.
Das Land ohne Lichtreklamen, Filmhäuser und Zahnbürsten hat ähnlich wie das Bolt der Albaner- die neuesten Flintenmodelle; nicht nur in seiner Armee, sondern auch bei den zahlreichen Stämmen, die, namentlich im Süden und Südosten, von der Königsherrschaft fast völlig unabhängig sind und der letzteren manche Schwie rigkeiten schaffen. Den Widerstand dieser Stämme gegen seine Schul- und Verwaltungsreformen im weltlichen Sinne, durch die sie ihre mohammedanische Religion verlegt glaubten, hat der jezige König noch im Jahre 1924 zu fühlen bekommen, und nur unter großen Anstrengungen, mit Flugzeugen und starkem Militäraufgebot, fonnte er ihren Widerstand niederwerfen. Aber gerade die zentrifugal wirkenden Kräfte dieser Dauerrebellen find gleichzeitig der zuverlässigste Schuh des Landes gegen jeden Angriff von außen. Denn weniger noch als die Modernisierung des Landes durch Maßnahmen des eigenen Fürsten würden sie sich irgendeine Fremd- Besuches in Indien seine dortigen mohammedanischen herrschaft gefallen lassen.
Angehörige gleichartiger Stämme: die Basirs, Swatis, Mohmands usw. leben auch auf britischindischem Gebiete in der Nordwestproving. Aber trotzdem sie seit über 30 Jahren zu Britisch- Indien gehören, haben sie bis heute ihre eige nen Häuptlinge( Nabobs) und Fürsten ( Malits), die in der unwegsamen felsigen Landschaft die Herrschaft ausüben und jede englische Berwaltung unmöglich machen.
Ihr friegerischer Geist und ihre inbrünstige Hingabe an das, was sie unter dem wahren muselmanischen Glauben verstehen, macht sie zu gefürchteten Streitern; ihr Barbarismus und wilder Freiheitssinn bildet eine ständige Ge fahr für Indien ... so haben wir, fogar innerhalb der indischen Grenzen, eine stets marschbereite Invasionstruppe. Sie bringen eine halbe Million Menschen zusammen, und viele von ihnen sind mit modernsten Gewehren ausgerüstet", sagt ein englischer Regierungsbericht über die Grenzpolitit des Jahres 1925 von diesen Bergvölkern und meldet in höchft interessanter Weise, wie von englischer Seite ,, feine Ausgabe gescheut wird, um die versöhnlichen Elemente zu gewinnen" Kühnsten werden durch Belohnungen ermutigt, innerhalb Brämien werden gezahlt für ruhiges Berhalten, und die ihres Machtbereichs Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten".
Ein in asiatische Ausmaße geredtes Albanien oder Korsika seiner Boltsart und Berglandschaft nach ist es in feiner Rolle als Streitobjekt zweier Großmächte ein weltpolitisches Elsaß- Lothringen der Vergangenheit und der Zukunft! Mehr als hundert Jahre sind vergangen, seitdem die Engländer, nachdem sie ihre Herrschaft in Indien selbst gefestigt hatten, die ersten Feindseligkeiten gegen den nord westlichen Grenznachbar ihrer Nutzungstolonie eröffneten. Ein halbes Dugend Kriege haben sie seither in fast regel mäßigen Zeitabständen und mit wechselndem Erfolge gegen Afghanistan geführt, und noch immer hat dieses sich des Schicksals von Birma, Tibet , Belutschistan erwehrt, die alle im Berlauf dieser hundert Jahre erobert und zu Indien gefchlagen wurden. Selbst das ähnliche Bergland Nepal wird heute bei nomineller Unabhängigkeit durch England regtert. Afghanistan aber hat sich nur unter einer Reihe von Fürsten , die sich dafür von der englischen Regierung Subfidien" bezahlen ließen, eine englische Ueberwachung seines Staates und feiner Ürmee gefallen lassen, ohne daß es jemals Solche Völkerstämme zu beiden Seiten der indischDon den Engländern entscheidend besiegt worden wäre. Biel- afghanischen Grenzen waren es, mit deren Hilfe der jetzige mehr hat es diesen in den sechs afghanischen Kriegen mehrere Abghanenkönig im Jahre 1919, als die ganze mohammeda Niederlagen beigebracht, von denen die legte unter dem nische Welt im Aufruhr war, einen erfolgreichen jegigen König im Jahre 1919 zur endgültigen Aner Krieg gegen England führte und sein Land von der Pennung feiner völligen Souveränität durch England führte. Subsidienwirtschaft befreite, durch die England unter seinen
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Einheitlich aber ist, bei aller Verschiedenheit der Bölkerschaften, die Sprache der etwa 8 bis 9 Millionen Einwohner des Landes, das Afghanische, ein Glied der indogermanischen Sprachenfamilie, die jedoch, ebenso wie das Hindustanisch der mohammedanischen Inder, mit arabischen Schriftzeichen geschrieben wird. Zwischen den 70 Millionen Mohammedanern Indiens und dem Bolte der Afghanen bestehen sehr starte Sympathien, welche die Engländer nicht selten ausnüßen zur Verstärkung der Befürchtungen der Hindubevölkerung vor einer möglichen islamischen Vorherrschaft in ihrem Lande. Sicher aber hat es dem Afghanenfönig die ganze indische Bevölkerung hoch angerechnet, wenn die Meldung richtig ist, daß er während seines Glaubensbrüder mit diplomatisch- vorsichtiger Anspielung auf die bebauerlichen religiösen Streitigkeiten ermahnte, in erster Linie Inder zu sein. In dieser Mahnung, wenn sie ausgesprochen wurde von einem angesehenen Oberhaupt eines ganz mohammedanischen Staates, liegt ein Verdienst, und sie ist auch für uns so erfreulich wie die Erklärung, die vor Jahresfrist der afghanische Gesandte in Indien einem eng lischen Pressemann gegenüber abgab in Beantwortung einer Frage über die politischen Richtlinien des neuen Afghanistan : Unsere Politit ist, mit all unseren Nachbarn in Frieden zu leben, während wir uns wirtschaftlich und technisch an Deutschland orientieren."
Blut und Giftstoffe!
Starf fein bedeutet eine Gefahr für die Gefundheit.
Befannte ärztliche Autoritäten haben festgestellt, daß bestimmte Mineralfalze burch ihre Wirkung auf die Organe das Blut wafferärmer machen. Cine ärztliche Autorität schreibt:
Das Bitterfalz, wie überhaupt die Mittelfalze, entziehen dem Körper Wasser. Es tommt mit den dünnen Stühlen mehr Wasser aué bem Rörper heraus, als das getrunkene Salzwasser beträgt. Das Bluf wird also wafferärmer."
Die zuverläffigste Methode ist die Anwendung des Krufchen Salzes, welches die besonderen Mineralfalze in chemisch reiner Form unter Be Schwachbosierung wie beim Kruschen- Salz ist von großen ärztlichen Autorirüdsichtigung geeigneter fleiner Gaben in genauer Analyse enthält. Die täten anerkannt worden. Je mehr Wasserverlust im Stuhl, um so mehr Barnsäure, Gifte und Gehladen werden aus dem Körper herausgezogen und dadurch findet natürlich ein besserer Stoffwechsel statt. Eine Kruschenfur reicht für 100 Tage, fomit tägliche Gesundheitspflege für 3 pf.
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