Stimmen gegen die Landbundhetze
Zuschriften vom Lande: Wie es steht und woran es fehlt."
Landbunddemagogie und deutschnationale Interessenpolitik| den Ertrag mindernden Hindernisse in Berwendung gebracht werarbeiten zusammen, um Bild und Ausmaß der tatsächlich vorhanden? Was hilft es der allgemeinen Volkswirtschaft, wenn persön denen Agrarfrise zu vergröbern und aus den anerkannt notwendigen liche Schulden dadurch abgedeckt werden, die Unproduktivität des Hilfsmaßnahmen zur Förderung der gesamten Landwirtschaft Betriebes aber bestehen bleibt? Ein ungeheures Geschenk haben die sinnlose Subventionen für einzelne bzw. planlose Unterstützungen Landwirte teilweise erhalten, ohne daß eine Gewähr über die Verwendung der Mittel gefordert wurde. Dort, wo dieses Geld hin gegeben wurde, hört man Klagen über ungerechte Verteilung. Der Kleinbesig wurde fast gar nicht oder an anderen Stellen nur teil weise bedacht.
für einzelne Gruppen in der Landwirtschaft zu machen. Wir beginnen deshalb heute mit dem Abdruck von Zuschriften aus dem Lande, die beweisen, daß man weder mit der Demagogie des Landbundes einverstanden ist, noch die planlosen, vom preußischen Staatsministerium aber glücklich korrigierten Maßnahmen der Rechtsblock regierung des Reiches für zweckmäßig hält. Sie stellen in manchen Teilen auch das Bild richtig, das unverantwortliche politische Heze von der Not„ der" Landwirtschaft entworfen hat.
Eine Stimme aus dem füdlichen Westfalen.
nun
" Gewiß hat der Friedensvertrag im Osten ein unnatürliches wirtschaftliches und politisches Gebilde geschaffen; daß aber gerade die Landwirtschaft am meisten unter diesen Verhältnissen zu leiden hat, ist mit dem besten Willen nicht einzusehen. Mag ein Krieg ausfallen wie er will, fallen einmal die Hauptbelastungen ( Kontributionen, Zwangsbewirtschaftungsvorschriften), muß sich jeder Landwirt bei vernünftiger Bewirtschaftung emporarbeiten fönnen; denn das Ürelement der landwirtschaftlichen Produktion, der Boden, die primäre Quelle des Wohlstandes, fann, falls sie verschüttet wird, jederzeit freigegraben werden.
Man gehe einmal in typisch bäuerliche Gegenden, aber nicht in solche, wo der Boden in die ersten Bonitätsflaffen eingereiht ist. sondern dorthin, wo in flimatisch ungünstigsten Landstrichen der Bauer einen harten Kampf um feine Eristenz zu führen hat. Ich denke gerade an die südlichsten Kreise Westfalens , die sich um das Rothaargebirge gruppieren, und die hochgelegenen Westerwaldbezirke. Hier muß die Quelle des landwirtschaftlichen Reichtums, die von der Unounst des Klimas zugeweht wird, ständig freigegraben werden. Die Menschen haben hier zu fämpfen und können sich gewiß nicht rühmen, unverschuldet zu sein; aber eine Berschuldung, wie sie in der Großlandwirtschaft, speziell im Osten, bestehen soll, fennt man nicht.
Die Schulden, die in diesen Bauernfreisen bestehen, haben größtenteils ihre Ursache in der Erbteilung, und für deren Entstehung ist die Wirtschaftsführung nicht verantwortlich zu machen. Die Schulden, die heute in der Großlandwirtschaft bestehen, find - dessen muß man sich erinnern beim Broduktionsprozeß entstanden. Wenn es nun aber dem Bauer in den schlechtesten Gegenden Deutschlands möglich ist, sich nicht nur über Wasser zu halten, sondern, falls die Familienverhältnisse nicht zu ungünstig sind, auch noch einen bescheidenen Wohlstand zu erwerben, hat man doch alle lirsache, sich mit dem Problem der geplanten Stügungsaftion gründ lich zu befaffen.
Indessen scheint mir, daß noch ein weiterer Faltor mitwirft, ben Großbetrieb in eine ungünstige Lage zu bringen. Ich gehe wohl nicht fehl, wenn ich annehme, daß in der ganzen Struttur des landwirtschaftlichen Großbetriebes ein starter Passivposten zu erblicken ist. In feinem Wirtschaftszweig als gerade in der Land wirtschaft spielt das persönliche Element beim Arbeitsprozeß so eine große Rolle. Von der individuellen Beobachtung von Zeit- und Witterungsverhältnissen hängt bei Saat imd Ernte der Erfolg geradezu ab. Daß der selbständige, für seinen eigenen Borteil arbeitende Bauer mit ganz anderer Liebe an seiner Arbeit hängt, als der schlechtbezahlte Landarbeiter besser Ackersklave ist nur natürlich.
Nicht Besikbefestigung, sondern eine Besitz wechfelaftion ist durchzuführen. Eine durchgrei fende Kolonisation, verbunden mit ausreichender Melioration, ist bepolterungs- und wirtschaftspolitisch zu verteidigen."
Erfahrungen aus Mecklenburg- Strelitz .
„ Jeder, der der Landwirtschaft nicht nahesteht, behauptet, daß die Inflationsjahre ihre Glückszeit waren. Es ist jedoch ganz das Gegenteilige richtig. Wohl waren es Jubeljahre der Besizer, aber nicht der Betriebe. Die Schulden verschwanden zwar fast ganz, aber es war niemand da, der den für die Leitung Berantwortlichen sagte:„ Nüßt diese Reit aus, baut, drainiert, stellt die Gräbensysteme wieder her, schafft neue Ent- und Bewässerungsanlagen, tauft Maschinen, falft den Boden, bringt ihn wieder in Kultur, jezt habt ihr die Mittel. Es kommen schlechtere Jahre!" Nach der Inflation half man sich durch Bump. Die Lasten wurden dadurch nur größer. Nur in manchen Fällen benutzte man diese Mittel zur Anschaffung von Zuchtvich, zur Hebung der Einnahmen oder zu onderen Berbefferungen. Unbedingt mußte eine Mißernte zur Katastrophe führen. Dies konnte durch sehr trockene oder sehr nasse Witterung fommen. Lezteres ist schlimmer, da dadurch nicht nur die Frucht des einen Jahres vernichtet werden kann, sondern vor allem der Boden auf Jahre hinaus in seiner Ertragfähigkeit herabgemindert wird. Heute steht man vor der Tatsache, daß die Betriebe fich nicht mehr halten können, und Hilfe vom Staat wird überall verlangt. Es mag schon richtig sein, daß der Staat eingreift, denn Käufer find nur sehr selten. Was für eine Garantie bieten aber die Landwirte dafür, daß diese Mittel in erster Linie zur Beseitigung der
Kohlenpreiserhöhung auf Umwegen. Der Märzabschlag um 1 Mart pro Zonne erfolgt nicht. Wie wir erfahren, ist eine Erhöhung der Braunkohlenpreise auf Umwegen nom großen Ausschuß des Reichstohlenrats und des Reidsfohlenverbands beschlossen worden. Nach der bisherigen Uebung war im März, um zur Eindeckung in ruhigeren Zeiten zu ermuntern, eine Preissenkung für Brifetts um 1 M. die Tonne fällig. Die Organe der Kohlenbewirtschaftung haben beschlossen, diese Ermäßigung in diesem Jahre nicht eintreten zu lassen. Damit erfolgt für die Verbraucher eine allgemeine Verteuerung und mehrbelastung um 5 Pf. je 3entner. Was sagt der Reichswirtschaftsminister zu diesem Vorgehen?
Die Konjunktur noch nicht erschüttert.
Kürzlich hat die Deutsche Bant in ihrem Monatsbericht für Februar darauf hingewiesen, daß es für die Befürchtung einer Konjunkturwende noch durchaus an greifbaren Anzeichen fehle. Auch die Dresdner Bank sagt zur Wirtschaftslage im Monat Februar, daß das erreichte Konjunkturniveau fich im allgemeinen noch durchweg behauptet habe. Die Lage der Wirtschaft widerspreche feineswegs der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, da die absolute Höhe der Arbeitslosenziffer und ihr starkes Ansteigen in den vorhergehenden Monaten zum großen Teil auf statistische Momente zurüdzuführen seien, d. h. in diefem Falle cuf fenderungen in gefeglichen Grundlagen der Erwerbslosenfurforge.
In der Tat wird man diesem Mangel bei der Verwendung der Arbeitslofenziffern für die Beurteilung der Wirtschaftslage ganz befondere Aufmerksamkeit zuwenden müffen. Denn auch aus den Be
Der jest versauerte und verquedte Boden bringt teine Rente, das zugeteilte Geld aber langt nicht sehr weit. Hier hätte der Staat in erster Linie eingreifen sollen. Nicht Auszahlung der Mittel, fondern Vorbeugung gegen Wiedereintritt der Schäden in jeder hinficht und Durchführung jeder nur möglichen Hebung der Ertragfähigkeit des Bodens und Erleichterung der Bewirtschaftung durch Schaffung von günstigen Wegeverhältnissen, Feldscheunen und Maschinen; ferner Anschaffung von guten Aussaaten und Zuchtvieh. Das wären die besseren Hilfsmittel gewesen. Jetzt wird es tommen, daß der Besizer einen Zeil seiner Schulden tilgt, Arbeiter entläßt und dann zur ertensiven Wirtschaft zurückkehrt, um sich über Wasser zu halten.
verlangen, daß er sie als solche erhält. Wer wird dafür sprechen, daß Es tann nicht angehen, daß unfähige Landwirte vom Staate ein Beamter, Arbeiter oder Angestellter, der die ihm übertragene ein Beamter, Arbeiter oder Angestellter, der die ihm übertragene Stelle nicht ausfüllen fann, unbedingt dieselbe Stellung innebehalten muß? Die Bolkswirtschaft fann sich an teiner Stelle, sei es wo es sei, den Lurus erlauben, Unfähigkeit zu unterstüßen. Der Staat hat die unbedingte Pflicht der Landwirtschaft, nicht aber den Landwirten zu helfen.
schaft die für die gesamte Boltswirtschaft günstigsten Maßnahmen zu Es ist Sache des Staates bei der jetzigen Lage der Landwirt. treffen und nicht einfach Gelder als Gefchente auszuwerfen. Weit gehende Ungestaltung der Betriebe aus Gründen der Rentabilität muß in die Wege geleitet werden, wie es in der Industrie ganz von selbst geschieht ohne Eingreifen des Staates."
Die Stimme aus der Grenzmart.
Bis auf zwei Bauerngutsbesitzer meines Bekanntenkreises, die ein Leben führen, das über ihre Verhältnisse geht und die denn auch ziemlich hoch verschuldet find, haben diese alle trotz der vom Landbund behaupteten Notlage seit der Einführung der Festmark zum Teil sehr bedeutende Ersparnisse und Anschaffungen gemacht Der Aufwand, der bei Familienfestlichkeiten( Hochzeiten, Taufen, Beerdigungsschmäufen usw.) getrieben wird, verursacht oft eine Ausgabe von zirka 1500 bis 2000 Marf. Diefe Zahlen sind mir, da ich zu derartigen Feiern in der Regel eingeladen bin, von den jeweiligen Beranstaltern persönlich zugegeben worden und dürften auch zu treffen... Die Leute hier sind ruhig und vernünftig. Sie geben selbst zu, daß es ihnen gut geht und denken nicht an Revo lution usw. Allerdings laffen fie fich in ihrer politisch größtenteils völligen Urteilslosigkeit von den landbündlerischen Großagrariern, deutschnationalen Drahtziehern usw. für deren Zwede mißbrauchen. Bei Demonstrationen vor Finanzamtern usw. besteht z. B. der Brauch, daß von den großen Gütern Lasttraftwagen durch fo viel Ortschaften fahren, bis der Wagen voll ist. Dann fährt er seine Laft in die Kreisstadt zur Demonstration".
Aus dem Kreise Liebenwerda in der Laufih.
,, Der hiesige Kreis ist als Hundetürkei übelbeleumdet. Der Boden ist im ganzen recht dürftig. Aber selbst hier ist es unberechtigt zu flagen, daß die Landwirtschaft völlig unlöhnend und auf den Hund gekommen sei, wie das der Landbund allgemein auspofaunt. Im hiesigen Kreise werden ziemlich viel Neubauten errichtet. Aber von den Bauern Bauland zu bekommen hält in der Regel recht schwer. Denn die Bauern sagen, sie hätten keinen Grund, Land zu verlaufen, auch wenn es nur fleine Stückchen find.
Das einzige worüber die Bauern hier flagen, sind zurzeit die niedrigen Schweinepreise. Aber auch da helfen sie sich dadurch etwas, daß sie die Schweine nicht an die Fleischer verkaufen, sondern sie sebst schlachten und das Fleisch verkaufen, um die große Spannung zwischen den Vieh- und Fleischpreisen auszunuzen."
Und schließlich aus Niederschlesien.
,, Der Landwirt als Erzeuger soll sich die erste Schnitte vom Brote abschneiden, er hat feinen leichten Beruf, aber er foll nicht übertreiben und den Bogen zu straff spannen. Wenn es heißt, die Landwirtschaft bringt nichts, warum zahlt man da so hohe Preise für Pachtungen. In unserem Orte ift 1926 und 1927 je ein großes Dominium in fleinere Barzellen von 10, 60 und 80 Morgen Größe verpachtet worden an fleine und mittlere Landwirte, und dafür find Preise von 24 M. durchschnittlich pro Morgen gezahlt worden. Das ist ein Widerspruch. Der Großagrarier als Besizer kommt nicht zurecht, und die Pächter müssen bei solchen Preisen doch noch Ueberschüsse erzielen, denn umsonst arbeitet doch niemand."
Leider hat der arbeitende Landwirt nicht soviel Zeit zum Reden und Schreiben wie Präsidenten des Landbundes, des Landwirtschaftsrats und deutschnationale Abgeordnete. Diese wenigen Stimmen zeigen aber schon, daß die Vernunft auf dem Lande noch lange nicht so tot ist, wie es der Reichslandbund und seine Hinter männer erscheinen lassen wollen.
richten der Industrie- und Handelskammern, wie aus den letzten Darstellungen des Reichsarbeitsblattes ergibt sich, daß der Rückgang in der industriellen Beschäftigung sehr viel geringer ist als es nach dem scharfen Ansteigen der Erwerbslosenziffern und dem späteren relativ sehr langsamen Abfinken derselben erscheinen möchte.
Hennigsdorf verdreifachte Umsätze.
Anhaltend gute Beschäftigung im neuen Jahr.
Der neue dividendenlose Abschluß des Stahl- und Balzwerts Hennigsdorf fann nicht darüber hinwegtäuschen, daß es mit diesem Unternehmen im letzten Jahre start bergauf gegangen ist. Jahrelang war die dauernde Existenzunsicher heit bei diesem Berf der Schrecken der Belegschaften. Von 1924 bis 1926, also drei lange Jahre folgten Neueinstellungen, Einschränfungen und Betriebsstillegungen in buntem Wechsel, ohne daß Arbeiter und Angestellte zur Ruhe famen.
Mit der im Jahre 1926 durchgeführten finanziellen Sa nierung, bei der das Kapital von 6 auf 2 Mill. Mark zufammengelegt wurde und durch Wiedererhöhung auf 8 Mill. Mart neue Geldmittel hereinflossen, begann der Wiederaufbau der Gesellschaft. Er fand seine Fortsetzung in einer systematischen Um- stellung und Rationalisierung der Betriebe, die bis jetzt angehalten hat. So wurde bei der allgemein schlechten Lage der Lokomotivinduſtrie die große Lokomotiv- Radfagfabrik gänzlich stillgelegt, dagegen die Walzwerk- und Gießereibetriebe auf das modernste ausgebaut. So verfügt die Gesellschaft heute über drei große Einzelbetriebe, das Feinblechwalzwerk, die Stahlgießerei und Kleingußwert.
Natürlich hat Hennigsdorf seinen fräftigen Aufschwung zum großen Teil der anhaltenden Eisenkonjunktur zu verdanken, die nach der Umstellung des Betriebs für das Werk gerade im richtigen Moment einsetzte. Bezeichnend für die Stärke dieser Konjunktur und die Aufnahmefähigkeit des hauptsächlich belieferten Inlandsmarties ist, daß die Umfäße um 200 bis 250 Broz. gestiegen sind. Zur Zeit sind in den Betrieben etwa 2000 Arbeiter und über 150 Angestellte beschäftigt, während Anfang 1926 die Gesamtbelegschaft auf etwa 450 Mann zusammengeschmolzen war. Diese Besserung der Verhältnisse tommt auch in der Bilanz zum Ausdruck. So erhöhten sich die Betriebsgewinne von 1,4 auf 2,3 Mill. Mart, und der Reingewinn, der mit 8700 m. ausgewiesen wird, ist nur deswegen so niedrig gehalten, weil die Verwaltung der Buchwert der Anlagen auch nur 12,9 gegen 12,6 Mill. Mark im 760 000 m. vom Gewinn auf die Anlagen abschrieb. Daher beträgt Vorjahr, obwohl über eine Million im Laufe des Jahres neu in die Berksanlagen gesteckt wurde. Da schon bei der Sanierung sehr hohe Abschreibungen auf die Anlagen stattgefunden hatten, find hier zweifellos beträchtliche Reserven enthalten.
Auf der Generalversammlung stellte der Vorsitzende die Lage der Betriebe ziemlich günstig dar. In den bisherigen fünf Monaten des neuen Geschäftsjahres seien die Anlagen annähernd voll ausgenugt worden und die Betriebsergebnisse, also die Erlöse, hätten sich gegen 1927 noch gebeffert. Wenn keine Störungen einträten, tönne mit einem guten Abschluß für 1928 gerechnet werden. Die Störungen scheint uns, tönnte die Direktion in erster Linie vom Verband Berliner Metallindustriellen erwarten, dessen Befehl zur Aussperrung auch die Hennigsdorfer Verwaltung gehorcht hätte. Hennigsdorfer Verwaltung gehorcht hätte. Obwohl Hennigs dorf kaum ein halbes Dutzend Werkzeugmacher hat, werden jetzt bei dem neuen Konflikt wiederum die Aussperrungspapiere für über 2000 Mann bereitgehalten: ein Beispiel für den Wahnsinn, den der BBMI. scheinbar ernsthaft auszuführen gedenkt.
Das
Es flappt nicht ganz bei Ford.
Produktionsprogramm nicht erreicht.- Fords Gumini plantagen in Brasilien .
Nachdem Ford seinen neuen Wagen herausgebracht hat, sollte auch seine Produktion in Detroit wieder voll in Schwung fommen Aber obwohl er Ende Februar bereits 3000 agen täglich produ zieren wollte, hat die Produktion faum 1000 Wagen erreicht. Die Verzögerung ergab sich in den Montagebetrieben und soll teilweise auf noch notwendig gewordene technische Berbefferungen, darunter auch der beanstandeten Bremsvorrichtungen zurückzuführen sein.
In Brasilien scheint Ford die eigene Gummiproduktion, die er im Kampf gegen die Monopolpreise des englischen Gummifapitals aufnehmen will, allmählich in Schwung zu bringen. In den zu era schließenden Gebieten sollen im Juni d. I. die erforderlichen Maschinen für den Straßenbau, die Gummigewinnung und die Verladung eintreffen.
Es friselt bei der italienischen Suia Viscoja. Die Kunftseide gesellschaft Snia Viscosa ist für Italien dasselbe wie Glanzstoff Bem berg für Deutschland und die Courtauld- Gesellschaft für England. Die enge internatio tale Arbeitsgemeinschaft der großen Kunstseiden tonzerne kommt auch darin zum Ausdruck, daß der deutsche Glanza stofffonzern zusammen mit der englischen Courtauld- Gesellschaft die italienische Snia Biscosa mit der Majorität des 1 Milliarde Lire betragenden Aftienfapitals fontrollieren. Aber die italienische Tochter, die während der Lirainflation außerordentlich stark fich ente widelt hatte, scheint doch nach der Stabilisierung der italienischer Währung einige Umstellungsschwierigkeiten zu haben. Schon im Jahre 1926, wo noch 10 Broz. Dividende verteilt worden sind, wurde das Kapital einmal von 1000 auf 800 Millionen Lire herabgesezt und durch Wiedererhöhung des Attientapitals auf eine Milliarde dem Betriebe neues Geld zugeführt. Im Jahre 1927 soll es nach den vorliegenden Meldungen so werden, daß die Snia Viscosa überhaupt ohne Dividende bleibt und dieselbe Kapitalherabjegung daraus nicht schließen dürfen, daß die Snia Biscoja nichts verdient und erhöhung wie im Jahre 1926 wiederholt wird. Man wird hat, aber offenbar drängen die deutsche und die englische Muttergesellschaft bei ihrer italienischen Tochter darauf, daß diefe finanziell auf eine gesunde Grundlage gestellt wird, um später um fo mehr einzubringen. Die deutschen und englischen Börsenleute werden die Tränen kosten. Dividendenlosigkeit und der neue Kapitalschnitt allerdings einige
Wohnungsbau für Candarbeiter. Eine Berordnung des preu Bischen Wohlfahrtsministers bestimmt, daß in Zukunft versuchs weise auch der Wohnungsbau solcher ländlichen Handwerker aus Mitteln der produktiven Arbeitslosenfürsorge unter stüßt werden kann, die in landwirtschaftlichen Betrieben tätig sind. Die Bergünstigung fommt nicht in Frage, wo die Arbeitskraft der ländlichen Handwerker zur Befriedigung persönlicher Bedürfnisse der Arbeitgeber in Anspruch genommen wird. Auch Bauvorhaben ländlicher Bauhandwerker fönnen unterstüt werden. wenn sie vorzugsweise in landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten
und Arbeitskräfte für die landwirtschaftlichen Saisonarbeiten stellen.
Zur Elektrifizierung Offpreußens. Der Provinziallandtag beschloß eine Anleihe bis zur Höhe von 2068 000 m. zur Elektrizitätsversorgung der Provinz Ostpreußen durch die Ostpreußenwerk- A.- G. aufzunehmen und den Provinzialausschuß zu ermächtigen, sich an einer Auslandsanleihe der Deutsche Landesbankenzentrale A.-G. in Berlin im Rahmen dieses Beschlusses zu beteiligen. Ferner beschloß der Provinziollandtag, für eine von der Ostpreußenwert- A.- G. auf zunehmende Auslandsanleihe bis zum Betrage von 5 millionen Dollar gemeinsam mit der Vereinigte IndustrieUnternehmungen- A- G. und der Breußischen Elektrizitäts- A.- G. die felbstschuldnerische Bürgschaft zu übernehmen.
Da
Konsumvereine als Breisregler. Es werden uns zwei Fälle be fannt, in denen unsere Konfumvereine beabsichtigte Breiserhöhungen verhindert haben Im Januar wollte die Bäckerinnung in 3 widau das Bierpfundbrod von 88 auf 92 Pf. verteuern der Konsumverein für Zwidau und Umregend den mit 84 Pf. an sich schon niedrigen Preis für dasselbe Vierpfundbrod nicht erhöhte, machte die Bäckerinnung ihren Beschluß wieder rüfaängig und mußte fogar den bisherigen Preis von 88 auch auf 84 Bf. herabsehen. 3m Bezirk des Konsumvereins Schopfheim- Fahrnau wurde die Ankündigung von Brikettverkäufen zu 2,20 Marf pro Zenter dadurch unwirisam aemacht, daß der Konsumverein für 1,70 Mark den Zentner Briketts als abholungsbereit anfündiote. Daraufhin wurden die privaten Briketts ebenfalls zum gleichen Preise angeboten
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Eine braunschweigische Zehnmillionen- Staatsanleihe wird nad amtlichen Meldungen von der Preußischen Staatsbank, der Brauns Schweinischen Staatsbont und der Deutschen Bait übernommen und aufreleat werden. Die Kapitalverknoppung durch die Schattsche Rolitit hat auch hier dazu geführt, daß die Arleihe mit dem hohen Binsfag von 8 Broz ausgeschaltet und dabei noch zu einem Kurs von nur 94,75 Proz. aufgelegt werden muß.
Neue Breukenhilfe für Ostpreuken. Da die Provinz Ofte preußen trop dringendster Ausgaben für bereits beschlossene Meliorationen und unerläßliche Wegebauten große Schwierigkeitten beim Staatsministerium nach dem amtlichen preußischen Pressedienst Ausgleich des Provinzialhaushalts hat, beschloß das preußische etat und ein befristetes Darlehen über eine weitere einen Zuschuß von 1 million M. zum ProvinzialMillion Mart auf die Dauer von 2 Jahren.