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Vadisches Zentrum gegen Wirih. Sott er nlchi wieder kandidieren? 5«iburg. 3. a»orj. lieber bie heutige Sitzung des Zentivlkomitoes der badischen Zsntnmu-pcrtei wurde ein ofivieHer Bericht ausgegeben, aus dem bervorgeht, daß Wirths Stellung zum Reichsschulgesetz und seine Mitarbeit amBerliner Tageblatt* scharf. kritisiert wurde. Bei der Besprechung des Reichstagswohl rechtes wurde verlangt. daß aus Baden künstig»nur Vertreter in den Reichstag   entsandt werde:, dürfen, die sich verpflichteten, mit aller Kraft die Wahl« r e s o r m zu betreiben. Bon Arbeiterseite wurde unter ollgemeiner Zustimmung Geschlossenheit und Disziplin verlangt und die Haltung Dr. Wirths der Gewerkschaftsbewegung gegenüber auf das ent« fchiedenfte verurteilt. Luiher wieder abgeiehnt! Vergebliche Suche nach einem Z�eichstagsmandat. Reichükan.zlcr a. D. Dr. Luther, der sich vergebens um eine Reichstagskondidowr der Deutschen Dvlksportei im Wohllrcij« Düsieldorf-Ost bemüht hatte, hat sich danach um ein« Kandidatur in Hann 00 er- Ost beworben. Der Vorstand der Deutschen Voltspartei in Hannover  -Ost Hot .Herrn Luther gestern mit Bierfünftel Mehrheit abgelehnt. Gowjeigesandischast ktagi gegenRul*. Wegen Verleumdung. In Moabit   steht ein neuer sensationeller Prozeh bevor: Das Berliner russisch« Blatt JRul* ist angeklagt, die russische Sowjet- botschast verleumdet zu haben. Der§ 104 des Strafgesetzbuches besagt:Wer sich gegen einen bei dem Reich... beglaubigte« Ge- sandte« oder Geschäftsträger einer Beleidigung schuldig macht, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Festungshaft von gleicher Dauer bestraft.* Anlaß zu dieser Verleumdungstlage bot ein Artikel desRul* vom 8. September v. I. mit der Ueberfchrift:Seid vor- sichtig!" Der Artikel hatte zum Inhalt die aussehenerregend« Erschießung des jungen Rüsten Traitowitsch in der Warschauer Sowjetgesandtschaft durch die Sowjetongestellten Gußjew und Schletzer. Es wurde von einem Teil der Presse damals behauptet, daß Traikowitsch in die Gesandtschast zu dem Zwecke geladen worden sei, die Ermordung des Sowjetgesandten Wojkow an ihm zu rächen. Es ist zu erwarten, daß in dem Prozeß gegen denStuT die Traitowitsch-Affäre ausgerollt wird. Di« Verteidigung haben die Rechtsanwälte Wolfgang Heine   und Bieber.
Anklage wider paugalos. Der Diktator vor dem Gtaatdgerichtshof. In einer Blütezeit europäischen Diktotoreutums, deren baldige» End« wir erhoffen, kommt ein gestürzter Diktator vor de« Gtaats- gericht�of- General P'a n go s in Griechenland  . Mehr«« Der. such« rebellierender Offizier«, ihn zu befreien und sogar Aufstände zu erregen, sind gescheitert und die Regierung Za i m i« wagt den Prozeß. Di» Regierung stellt Pangalos nickst vor ein ordentliches Gericht, auch nicht vor ein Militärgericht, sondern vor ein Ausnahmegericht der Mammer. Di« Verhandlung wird im Parlamentsgebäud« geführt. in dem Pangalos untergebracht wurde. Pangalos falbst aber, der seine Zwangslage erkennt, sprach dem Parlamentsgericht gleich am ersten Verhandlungstag fein Vertrauen aus und erbat sich ledig. lich sine Frist von fünf Tagen, um feine Verteidigung vorzubereiten zrnd feine Antwort auf die Anklageschrift der Regierung nieder- schreiben zu können. Dir Anklageschrift geht gründlich zu Werk« und wirft Pangalos vor, daß er schon vor feinem Staatsstreich vom Juni 1025 da« bös« Gerücht verbreitete, die Sicherheit de« Lande» wäre infolge inairgelhaster Ausrüstung von Heer und Marin« gefährdet. Der Staatsstreich wird al» eine schwere Verletzung des Prinzips der Aolkssouveränität charakterisiert. Diktatorische Maß- nahmen wie die Aufhebung der persönsichen Freiheit und der Preß- freiheit, die Einführung der Todesstrafe mit rück- wirkender Kraft und andere Verfügungen mehr werden Ihm angekreidet. Es folgt die Anklag« wegen seines Abenteuer» von Petritfch, der Besetzung bulgarischen Gebiet», da» Griechen- land wieder räumen und wofür es 30 Millionen Lewa Gntschädi- gung zahlen mußte. Es folgen verschiedene Gesetze und A n l« i h e n. insbesondere die Zwangsanleihe, die dos Land dem finanziellen Ruin nahebrachte. Schließlich wird Pangalos vorgeworfen, ein« Tyrannei errichtet zu haben,die in der zivilisierten Welt ohne Beispiel dasteht". Zu seiner Verteidigung hat jetzt Pangalos den Ausschluß der Oeffentlichteit verlangt. Er will seinen Richtern ein Memorandum über den griechisch-südslamischen Vertrag vorlesen, der gewisse G e he i mt la u sel n enthielt, nach denen Griechenland  für seine in der Freizone von Soloniki gebrachten Opfer die Unterstühnug Südflawlen» zugesagt erhielt, um die Türken 00» Ostthrozien und aus konstantlnopel zu oertreiben. Die Zahl höher Offizier« ist nicht gering, die«in« Wieder- kehr der Diktatur Pangalos ersehnen und erstreben. E» ist«in gratesl« Witz der Geschichte, daß Pangalos gerade in jenen Tagen gestürzt wurde, als er sich am sichersten fühlt« und aus der schönen Insel Hydra   fein« Sommerfrische verlebte. Wenn er ver- urteilt wird den Kopf dürste e» nicht tosten.
Hanseatengeist ä la Lohmann.
llm erfolgreich zo angeln, muß ich einen recht fetten Köder anbinden.
Verflixt, jetzt haben die Viefier ihn abgeknabbert. Tot nichts, nehm ich einen andern.
Wieder futsch! Spach
Versuch ich'S mal mit Vacon-
Geld weg, Speck weg, nichts gefangen. Na, soll das Reich den Schaden tragen!
Aolprogramm und KnseniinleMung. - Zorderungeu des ADGB. au das Arbeitsmimstenum.
Der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Gewerk» schaft�hunde» hat am Sonnabend zur Frage der Krtsen» unter Nutzung, deren Ablauf vor der Tür steht und Li« bereits durch ei M Interpellation der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion oufgerollt�worde» ip,«inSch reiben an dasReichsarbeits- m i n i st chr i u m gerichtet, in der zu verschiedenen, für die Arbeits- losen übeyaus wichtigen und brennenden Fragen eingehend Stellung genommen wird. Es heißt da u. 0.: Erforderlich erscheint uns aber auf jeden Fall«ine Der- längerung und«ine Erweiterung der Anordnung über Einsühruag der K ri sen u n t e rst ütz u n g. Nach§ 101 Abs. 1 ALAVG. hat der Reichsarbeitsminister in Zeiten besonders un­günstiger Arbeitsmarttlage noch Anhörung des Lerwaltungsrots der Reichsanstcht die Gewährung von Krisenunterstützung zuzulassen. Diese Bonaussetzungen für die Zulassung der Krisenunterstützung scheinen mzp zurzeit mindestens in einer Reihe van Berufe« zweif« IZfi a gegeben. Nach der letzten Meldung<15. Februar) betrug die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeits- losenversicherung immer noch rund 1 291 000, in der Srisenunter-
stützung noch rund 215 500. Der Arbeitchmaxkt ist also im ganzen zurzeit noch als außerordentlich ungünstig zu bezeichnen. Zur Krisenunterstützung für Ausgesteuerte sind ober zurzeit nur zugelassen: di« Gärtnerei, die Metallverarbeitung und Industrie der Maschinen, die Lederindustrie, das Holz- und Schnitzstofsgewerbc, dos Bekleidungsgewerbe und die Angestellten. Es erscheint uns not- wendig, daß über diesen Kreis hinaus noch weitere Berufs- gruppen zur Krisenunterstützung zugelassen werden. Wir glauben, daß eine Ausdehnung und weitherzige Handhabung der Bestimmungen über Krisenunterstützung um so mehr geboten ist, als der Verwoltungsrat der Reichsanstall bisher die Höchstdauer des Bezuges der Arbeitslosenunterstützung noch nicht bis auf 39 Wochen verlängert hat, wie es nach 8 99 Abs. 2 AVAVG  . möglich wäre. Wir sind der Meinung, daß«ine solche Verlängerung zurzeit zwar durch die Lage des Arbeitsmarktes gerechtfertigt, aber durch di« finanziell« Lage der Reichsanstalt erschwert ist. Die Derlängerung erscheint uns aber nur dann vermeidbar, wenn in um so stärkerem Maße die Krisenunterstützung ergänzend zur Arbeitslosenunterstützung hinzutritt.
Sroener gegen die Shrhardt-Seuche. Noiienpoliiik und Floiieuprogramm vor dem Ausschuß.
Landtagsabgeordveter Berkemeyer. Kaufmann und Gastwirt in Dortmund  , ist aus der Deutschen Bolk, parte! ous« il« treten. DieTäglich« Rundschau teilt mit. an seine Wieder. äufftellung bei der Wohl sei nicht zu denken gowelen, Berkemeyer habe mit femer Fraktion Differenzen über eine» DjStenkürzunqsantrag der Valkspartei gehabt, dem er nicht zugestimmt habe. Da» sranzöslsch spanische Tangerabkommen, das in Paris   unter­zeichnet worden«st. bringt nur ganz oerinqfüglg« Aenderungen de» bisherigen Regimes. Der international« Eharokter der neu- traten Zone, deren Einverleibung in das lpan'sche Protektorat». gebiet Spanien   gefordert hat. Werbt unvermindert aufrecht. erhalten. Spanien   hat lediglich ern.ge archerlrch« Erfolge, so den Rorlitz in der PolizeiverwaUuno und starker« Vertretung im Stadtrat von Tanger  , erzielt. Jean Toorvp. der bekannte holländifche�Maler�unb Zeichner, ist gestern nachrnittvg nach langwierig« Krankheit gestorben.
Di« Sonnobendsitzung des Ausschusses für den Reichshaushalt, in der der lllfcrrineetat auf der Tagesordnung stand, wurde fast restlos ausgefüllt durch Erörterungen für und wider den Bau des neuen Panzerschiffes. Di« Wirtschajtsportei, die Deutsche   Doltspartei und für dos Zentrum der Al�eordnete W e g m a n n traten für den Bau«int Ihm folgte mit langen vertraulichen Mitteilungen der Ehef der Mannelettung Admirol Zenker. Im zweiten Teil seiner Rede legte Herr Zentzu dann das von der Marineleitung geplante Flottenbo �Programm dar. Der Plan gehe dahin« in diesem und im nächsten Jahr je ein Panzerschiff zu be- ginnen, m 1S30«n« Pause für die Panzerschiffe zu machen, dafür aber zwei Torpedobootzerstörer m Auftrag zu ggben. In 193s und WS sollten dann wieder j««in Panzet.- kreuzest begoynen werden. Der Preis eines Panzerireuzers werde von der Mannelettung auf höchstens 8 0 Msll tonen Mark geschätzt.-.': Die Genossen Auhnt, Biedermann, Eggerstedt und H ü n l i ch polemißessten denn auch, gestützt auf ein reiches Material, gegen die bürgert OHsn Redner und den Admiral Zenker und waren dabei In der Lage», nicht nur dem Zentrum, sondern auch der Mo rineleitung selbst gnen völligen Meinungswechsel üb« Rotwendigkett uckh Nutzen dieser Kreuzerbouten nnchzmveijen Am Schluß der allgemeinen Aussprache nahm dann noch der Reichswehr nM  « ist er das Wort, um sich üb« die Flotten- Politik und die Ponstk d« Flotte zu äußern. Di« Flottenpolitik z«> fall« tn dt« Pokitik vor, während und nach dem Kriege.- Di« Flotte» xolitit vor dem Kriege habe« aus mllttärischen Gründen stets
als unrichtige und fehlerhaft angesehen. Nach solchem Glaubensbekenntnis werde man ihm eine besondere Voreingenom- menheit für die Flotte und vollends gar für Perstigeschifsbau nicht vorwerfen können. Er erkläre aber, dah er für den Bau des Panzerschisfesausvollster Ucberzeugung aus mtlitärischcn Gründen eintrete. Es sei auch falsch, den Bau dieses Panzerschiffes als eine Aufrüstung zu bezeichnen. Der Bau fei nichts als Ersatz für«ine veraltete Waffe. . Was die PWitik der Flotte betreffe, so gebe er zu, daß diese noch nicht so gefestigt sei. wie beim Heer. Di« E h r h a r d t- P s y- ch 0 s e habe da recht ungünstig nachgewirkt. Ueber die Frage der v«biuduug van Marlueslcllen mit den sogenannten Oll.- Leute» schwebe beim vberreichsaiiwalt ein verfahren. Er prüfe, ob auf Grund der bisherigen Uittersuchung ein Einschreiten gegen irgendwelche Seeoffizier« geboten sei und. bitte, ihm diesbezügliches Material zu überlassen. Er nterde in der Marine niemanden dulden. der mit OL.- Leuten tu Verbindung stehe. Er halte da» Verhalten der OE.-teule, wie es aus den verSssevtltchten Briese» spricht, für den Gipfel der Ireulosigkei» und Undankbarkeit gegenüber alten kam« ade», die ihnen au» wirtschasNich« Not helfen sollten. Ich kann solche» Berholten nur aus das schärfst« brandmarken und al» Soldat meinen Abscheu uber-solche-s unehrliche B 0 p- gehen zum Ausdruck bringen.. Was die Frage des' Kaiser- lichen Jachtklubs betrifft, so. halte er fem« Zugehörig- feit zu diesem Klub in seiner jetzigen Gestalt, für Morineange- hörige nicht für angezeigt. Den Klagen über da» Auslegen von Zettungen bestimmter Parteirichtungen an Bord der Schiffe werd« er nachgehen und den vorgebrachten Wünschen weittnöglichst Rechnung tragen.