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Wohin am Sonntag?

Aber wohin?

Diefes Wetter ist so unwahrscheinlich schön, daß man sich eine ganze Woche lang jeden Morgen vor dem Aufstehen gesagt hat: Heute ist's vorbei! Heute ist bestimmt wieder Rebel und Regen und Dred! Und an jedem Morgen war es schön und herrlich wie an den wunderbaren Gestaden der Südsee. Nur man haite nichts davon, man mußte ja zur Arbeit, die an solchen Tagen erst recht wie Fron aussieht. Aber alle Sorge sammelte sich schließlich in dem einen Bunft: Wie wird es Sonntag sein? Bird uns der Sonntag gegönnt werden? Nun, in der Nacht zum Sonntag ftand der bald volle Mond wie in jeder Nacht dieser vergangenen Woche rund und flar am flaren dunkelblauen Himmel. Der Wind hatte fich nicht gedreht. Der Sonntag muß schön werden Auf denn. ihn zu nuken! Bis sechs Uhr am Nachmittag hat man 3eit Wenn der Berliner einen Ausflug machen will, denkt er fast immer zunächst an den Wald: Grunewald oder Müggelberge . Bir find aber noch immer im Winter und man kann diese selten milde und warme Sonne sehr wohl brauchen. Uso nicht in den Bald, sondern ins freie Land, in die Sonne hins ein. Nicht nur die Chausseen, sondern auch die Nebenwege find vollkommen troden. Natürlich muß man die Hauptausfallstraßen wegen der Autoplage meiden. Freies Land haben wir auf dem Zeltowplateau und dem Barnim plateau. Weiter weg ist das Ost havelland und im Nordwesten das große Havel­ländische Luch, das bei großer Size überhaupt nicht zu be gehen ist. Auf dem Barnim sind schöne Wandergebiete bei 21t­Landsberg, Berneuchen und Blumberg . Auf dem Teltow ist die Auswahl unbegrenzt. Mittenwalde , 3ossen, Trebbin und Bee! ig liegen in Borortentfernungen, man fann aber auch in der Nähe bleiben und wird dort seine Freute haben. Durch Umsteigen fann man auf der Straßenbahn für 20 Bf. mit Linie 177 bis zu dem Städtchen Tertow hinausfahren. Bon dort tommt man auf einer sehr schönen Chauffee in einer halben Stunde nach Ruhlsdorf. Auf einen rechts abführenden Weg gelangt man in menigen Minuten auf die Höhe des immer noch unbekannten Ruhlsdorfer Mühlenberges, der jetzt leider durch eine Kaltsandsteinfabrit ausgebeutet und abgetragen wird. Dieser Berg müßte unbedingt als Naturbenfmal erhalten werden, denn mer einmal auf ihn gestanden und seinen geradezu überwältigenden Rundblic genossen hat, der wird immer wieder borthin zurüdtehren wollen. Und dann geht ein einfacher Landweg, ein Weg, wie er wahrscheinlich schon vor 200 und 300 Jahren auch nicht anders ge­mesen ist, über hügeliges Gelände, nach Stahnsdorf -- Machnow.

Dos Hauptgewicht wird auf eine gründliche Ausfprache gelegt werden. Am fünften Abend werden die Teilnehmer Mus funft geben, nicht die Redner.

Genoffe Sollmann in Potsdam.

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SPD . im Kampf um ein republikanisches Stadtparlament. Der Kampf um das Stadtparlament in Botsbam Wahlen finden am 11. März statt Wahlen finden am 11. März statt- ift in vollem Gange. Freitag­abend fand eine von der Sozialdemokratischen Bartet einberufene öffentliche Versammlung statt, in der Reichstagsabgeord ne'er Genosse Sollmann- Köln über die Politik der Sozial. demokratie in Staat und Gemeinden sprach. Der Gaal des Gesell schaftshauses„ Sum Alten Friz" war schon vor Beginn der Ber­sammlung bis auf den letzten Plazz gefüllt.

Sollman stellte der destruktiven, volksfeindlichen und fapitu­liftenfreundlichen Bolitik der Deutschnationalen die von fozialein Berantwortlichkeitsgefühl für alle Teile des Boltes getragene Redner, als er seine Ausführungen mit den Worten schloß: Am Arbeit unjerer Partei gegenüber. Stürmischer Beifall lohnte den die schwarzweißrote Fahne auf Halbmast weht, und hoch am 11. März muß die Kunde durch Deutschland gehen, daß in Botsdam Fahnenmaft steigt auf die schwarzrotgoldene Fahne der Republit und die rote Fahne der Sozialdemokratie!"

In der Discussion ergriff der Führer des Reichsverbandes der Deutschnationalen Bolfspartei General a. D. v. Dommes bas Wort. Diefer faiferliche General wollte die Revolution für die 3er. Störung unserer Währung verantwortlich machen. Er befannte sich als Anhänger der Dolch sto Blegende, lehnte im Gegensak zur Deutschnationalen Boltspar'ei im Reichstage die Außen. politit der Regierung ab und befannte sich als glühender Ber fechter des Revandegabanfens. Er gas zu, daß es im Reiche jekt um die Macht gehe und daß die Sozialdemokratie eine Macht lei, mit der man reden müsse, wenn er fie auch nicht als nationale Bar'ei gelten lasse, aber auf das wertvolle Material" in ihren Reihen wollte er nicht verzichten.

In seinem Schlußwort erflärte Genoffe Sollmann: die deutschen Arbeiter laffen sich nicht mehr als wertvolles Ma­terial" gebrauchen. Er rechnete in verbindlicher Form, aber mit geborener Schärfe mit dem deutsdynationalen Reichsverbands­general ab und zerpflüdte unter starter Buftimmung der Ber­fammlung die Einwände des Distusfionsredners.

Weitere Bernehmungen Langlopps.

Zu dem Attentat im Reichsentschädigungsamt wird mitgeteilt daß der Farmer Langtopp gestern noch weiter verhört worden ist. Er bleibt babei, daß er feine Mordabsichten gehabt habe. Den Koffer mit der Höllenmaschine machte er schon in Lauen­Stein zurecht, ohne daß Frau und Tochter es merkten oder von seinen Absichten etwas wußten. Er tat auch nur das notwendigste hinein, was er zur Fahrt nach Berlin brauchte. Diese wenigen Sachen padte er im Hotel Kaisereiche" in eine Attentasche um, die er leer mitgebracht hatte. Berbindungen mit anderen Bersonen bestreitet Langfopp ganz entschieden. Er versichert, daß er mit keinem einzigen Menschen über feinen Plan gesprochen babe, daß dieser vielmehr ganz und lediglich fein eigenes heimliches

Borhaben gewesen sei. Langtopp wird wahrscheinlich vorläufig in Haft bleiben. Die Bernehmungen und Ermittlungen find noch nicht abgeschlossen.

Die Landung der„ Los Angeles ".

New Bart, 3. März Das Luftschiff Los Angeles ", das fett Mitternacht durch schweren Sturm an der Landung verhindert war und über Lakehurst freuzte, fonnte nach vielen Bersuchen heute vormittag endlich landen.

Beim letzten vergeblichen Landeversuch wurden fünf Matrosen, die sich an den Haltestangen längs der Kabine qn­geflammert hatten, mit in die Luft gerissen. Einer sprang aus einer Höhe von etwa sieben Metern herab und verftauchte sich den Fuß. Die anderen blieben bis zu 60 Meter Höhe an der Reling hängen und wurden dann durch die Kabinenfenster an Bord heraufgezogen. Die Landung erfolgte dann ohne weiteren Zwischen­fall. Die Gesamtlänge des Beges, den die Los Angeles " zurüd gelegt hat, beträgt 6400 Stilometer.

Rod ift alles winterbraun, bie Erbe, bie Bäume, die Sträucher Verhaftung eines Geldscheinfälschers. Derfolgt. Die Anzeigen häuften fich berart, daß beim Landgericht

Nur die Saat wird von Tag zu Tag grüner. Zur Rechten sieht man die alte Stadt Icltow und das freundlich ausgebaute Sied lungsgelände. Zur Linfen aber grüßen am Rande unermeßlicher Felder der Kirchturm und der Schloßturm von Gütergo. Unb in weiter Ferne blauen bie Boisdamer Berge. Wer das Glü hat, tann auf den Feldern längs dieses einfamen Feldmeges die Hafen bei ihren fröhlichen Spielen zu dem Thema Hochzeit machen, das ist wunderschön!" belauschen. In Stahnsdorf tann man sich entscheiden, ob man noch in einer Biertelstunde zur Ma chnower Schleuse geht und von dort mit der Straßenbahn zurüdfährt ober ob man in eins der beiden Dörfer bleibt und mit der Straßenbahn bie Rüdfahrt antritt..

Die Zukunft des Urbanhafens.

Nach sechstägiger Berhandlung freigesprochen. Vor der III. Straflammer des Landgerichts I hatte sich in der letzten Woche Bantdirettor alhoplit wegen einer Anzeige, in der ihm vor­geworfen murbe, Gelber der Bank des Deutschen Beamtenbundes veruntreut zu haben, zu verantworten. Izschoplit, der lange Jahre Direttor dieser Bant war, trat wegen Meinungsverschiedenheiten mit seinem Aufsichtsrat von seinem Posten zurück und wurde von diefer Zeit an mit Berleumdungen und schließlich mit Strafanzeigen eine eigene Kammer für deren Bearbeitung eingesetzt wurde. In der feßten Woche wurden die Anzeigen vor der Straffammer des Land gerichts verhandelt. In fedstägiger Verhandlung murden die gegen Der Staatsawalt felbft beantragte non fünf zur Antiage stehenden Bunften in ihn erhobenen Beschuldigungen geprüft. ter Fällen Freisprechung. Eine Anflage mußte wegen Berfahrunn eingestellt werden. Der Staatsanwalt erflärte aber in feinem Plädoyer, daß er auch in diesem Falle Freis geflagten auf Rosten der Staatstaffe frei

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Er fälschte, um trinken zu können. Gefälschte Rentenbantfcheine zu 10 Mart tauchten in der legten Seit in Berlin wieder auf. Sie wurden besonders in tleinen Ge fchäften, Konfitüren- und Seifenfäden usw., ausgegeben. Beil fie eine gewisse Aehnlichkeit mit den Falschscheinen haben, die im Jahre 1926 auftauchten, fiel der Berdacht auf einen 56 Jahre alten Stein drucker Alfred Wolter, der damals wegen Verbreitung festgefprechung beantragt hätte. Das Gerit sprach den An­Walter, der im März vorigen Jahres aus dem Gefängnis entlassen nommen, der Herstellung aber nidy überführt werden fonnte. Rose- Theater: Der Flieger". Nach dem Mufter des Alt- Berliner worden ist, wurde von Beamten der Falschgeldabteilung beobachtet. Bolfsstüdes haben hier Hans Brennert und Jan Lehmann Sie sahen, daß er in einem Bonbongeschäft am Marianne­einen Ausschnitt aus dem Alltag des fleinen Mannes gegeben Das plaz für 15 Bf. taufte und mit einem Zehnmarkschein, der sich Ganze entsprechend modern auffrisiert, mit den viel dunkler ge färbten Schattenfeiten und den weit mühlomer erkämpften Licht­Der Urbanhafen, der einmal eine Notwendigkeit für die füd päter als gefälscht erwies, bezahlte. Darauf besuchte der Berdächtige, bliden heutigen Dafeins. Bater Mindner, feit langem ftellungslos Bhen Lelle Berlins mar, ist inzwischen als Hafen längst überflüffig der gern trintt, ein Lofal, bezahlte hier mit richtigem Gelde und und obendrein ermittiert hier wirft die gezeigte Lebenswahrheit geworben. Das große Gelände der für den Wasserverkehr ent ging nach Hause. Die Beamten folgten ihm heimlich, um seine etwas allzu brutal findet seinen Filius nach langen Jahren als behrlichen Hafenanlage foll jezt andermeitig vermendet werden und Bahnung festzustellen und lauerten ihm am nächsten Tage früh wohlbestallten internationalen Rabfahrchampion wieder. Nun hat aller Jammer ein Ende. Bon Mutter Grün geht's direftement in with vor allem die Schaffung eines großen Spiel- und Sportplatzes auf, als er wieder ausging. Sie nahmen ihn fest und fanden bei des Schnes hochherrschaftliches Quartier am Kaiserdamm, die für die dichtbevölkerte Stadtgegend ermöglichen Gedacht wird an ihm zwei Falschscheine, die er über Nacht fertiggestellt hatte. Der Pflegetochter frient den Matador auch noch zum Gatten, und alles Zuschüttung des Seitenfanals, so daß eine Fläche non beträchtlicher Berhaftete fälscht nur, um trinten zu tönnen und fer- lebt einen frohen Zag. 3wischendurch sieht man ein fröhliches Inter­Größe gewonnen würde. Die Kosten würden bei baldiger Austigte möchentlich einen oder zwei Scheine, je nach Bes mezzo, das Tagesprogramm des vielgeplanten, stets massierten und führung mäßig fein, weil die Nord südbahngesellschaft darf, an. Im ganzen bat er im Berlaufe von zwei Jahren etwa scharf bewachten Sportlers, die humorige Metamorphose von Bater für bie nächsten Monate bereit fft, den Boden unentgeltlich 300 Stüd fertiggebracht und ausgegeben. und Mutter, ihr steter Kampf mit der grchen Linie" und die zu liefern und anzufahren. Im Zusammenhang mit diesem daraus entstehenden Entgleisungen. Was dem Buch hier etwas zum Spiel und Sportplagprojekt steht die Anlage eines eiswertes, Nachteil gereicht, ist der Mangel an liebenswürdigem Humor, der bas mehrere benachbarte Gebäude der Stadt( bas Stadtbah, bas die Schärfen allzu sehr hervortreten läßt, so daß auch die illustrieren­Irbanfrankenhaus, einige Schulen) verforgen soll. Bisher find noch schneiden. Es kann sich aber auch bei letzteren im„ Eigenbau" des den Wigeleien manchmal scharf die Grenze des Geschmacklosen. teine ausführlichen Bauentwürfe aufgestellt worden, weil erst die ertemporierenden Darstellers handeln, woran der Librettist dann grundsägliche Zustimmung der Bezirksversammlung Kreuzberg und natürlich unschuldig ist. Die Darstellung war recht flott, haupt­der zentralen Gemeindebehörden erreicht werden muß. fächlich Kurt Mridulffi als Bater Mindner, Hilde Sefer als feine Frau und Erna Bauer als das fesse Bräutdhen, waren in bester Stimmung. Hans Roje als Sohn und Held des Lages frantt an demselben Fehler, mie das Stüd jelbit, sein Humor ift oft nicht flüssig genug. Flotte Coupleteinlagen, von Hans May komponiert, forgren fir fröhliche Laune, und das pollbeseßte Haus pendete bas bollbejele reichlichen Beifall.

Allobolbekämpfung im Berwaltungsbezirk Pankow . Das Be zirtsjugendamt und der Bezirksverein gegen den Alfoholismus E. B. haben einen Lehrgang gegen den Mißbrauch geistiger Be trante eingerichtet, eine fogenannte Jugendführerschule zur Muftiarung von Jugendleitern über die Alkoholfrage. Eine Leil nehmergebühr wird nicht erhoben. Der Kursus findet im Raum 2 des Jugendheimes Bantom, Kiffingenstraße 48( in un mittelbarer Nähe des Bahnhofes Pantow- Schönhausen), am 5. 12., 19. und 26. März jowie 2 April 1928( jedesmal Montag, 20 Uhr), ftatt. Die Borträge sollen vornehmlich den Staff dar leten.

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Auch die falschen Reichsbanfnoten zu 20 Mart, über deren Auftauchen wir schon einmal beridy eten, find inmer nod) im Umlauf. Die Bertreiber haben sich von Sachen und Thüringen jest nach Berlin herübergezogen. Diese Fälschungen find tenntlich an den Zügen des Frauenbildnisses, die älter und härter erscheinen als auf den echten Noten. Die bisher angehal tenen Noten tragen alle das Serienzeichen E, in den Ziffern fommen niemals die Zahlen 6 und 9 vor. Auf die Er greifung dieser Fälscher und Bertreiber hat die Reichsbanf eine Belohnung bis zu 3000 m. ausgelegt. Mitteilungen an die Reichsbanffalfchgeldabteilung in der Alten Leipziger Str. 16.

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin Nächste Theaterpor ftellung am Sonntag, dem 11. Märg, nachmittags pünktlich 2% Uhr, im Staatlichen Schillertheater, Charlottenburg . Meß für Maß". Bustspiel von Shakespeare . Karten einschließlich Gar für Maß", Lustspiel von Shakespeare . Karten einschließlich Gar berobe und Theaterzettel 1,20 m., zu haben in allen bekannten Berkaufsstellen.

Welterbericht der öffentlichen Wellerdienststelle Berlin und Umgegend. ( Machbr. verb.). Weiterhin heiter und troden, nachts röfte am Tage rafch fteigenbe Temperaturen. Für Deutschland : lleberal Fortdauer des heiteren, nachts faltem, am Tage milben Betters.

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