nißvollen Weise die Verwandlung des 50- Markscheins in einen mit der Summe von 410 M. unterstützt wurden. Den Bericht 20- Markschein vor sich gegangen sein könnte, was aber beim besten der Arbeitsnachweis- Kommission gab Kollege A. Schulz. Willen nicht gelang. Jedenfalls reichte der Verdacht gegen den Stellungsuchende waren vom 25. Januar bis 1. Juni 97 Drucker Angeklagten so wenig aus, daß seine Freisprechung auf den An- und 11 Lithographen. Davon konnte nur 331/3 Stellung nachtrag des Staatsanwalts erfolgen mußte. gewiesen werden. Bedeutend mehr Stellungen hätten nachgewiesen werden können, wenn verschiedene Kollegen bas ,, Budenabklappern" unterließen. Durch diese Gleichgiltigkeit hatte der Arbeitsnachweis sehr zu leiden. Bemerkenswerth ist auch, daß ein Kollege von einer Firma, wo er vom Arbeitsnachweis hin geschickt wurde, zurückgewiesen wurde, und einzig und allein darum, weil er Jude war.
Strafanträge das gegenwärtige Verfahren veranlaßt haben. Im üerigen bin ich der Meinung, daß alles, was außerhalb des Gerichtssaales vorgeht, uns gar nicht tangiren kann. Wir haben es hier lediglich mit dem Ergebnis der Beweisaufnahme zu thun. Da man jedoch hier eine Anzahl Dinge von außen in die Verhandlung gezogen hat, so erlaube ich mir auf einen Artikel aus Der Nationalliberalen Korrespondenz", ein jedenfalls nicht im Ein Straßenkampf zwischen einem Gläubiger und seinem Geruch der Klassenverhebung stehendes Organ hinzuweisen, das Schuldner lag einer Anklage wegen Bedrohung und Be über die Pflichten der Steuereinschätzungskommission ähnlicher leidigung zu Grunde, welche geſtern den Maurermeister Meinung als der Angeklagte ist. Der Abg. Rickert äußerte sich Becker vor das hiesige Schöffengericht führte. Der Klempner dieser Tage, daß Leute von exponirter Stellung, wenn auch nicht meister Pickenhagen hatte eine vollstreckbare Forderung gegen den die gesetzliche, so doch die moralische Verpflichtung hätten, sich zu Angeklagten in Händen und hatte am 25. November beschlossen, Den Bericht der Rechtschuhkommission gab Kollege Preus. melden, wenn ihre Einschätzung hinter ihrem wirklichen Ein- dieselbe mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers einzutreiben. An Die Kommission hatte vom April vorigen Jahres bis jetzt neun kommen in solch grellem Kontraste steht. Ich bin der Meinung jenem Tage hatte sich der Angeklagte gerade zur Jagd gerüstet Slagen zu führen. Hiervon sind 2 Klagen gewonnen worden noch größer ist eine solche Verpflichtung bei Mitgliedern und in vollem Jagdkostüm in der Invalidenstraße eine Droschte und 2 sind noch schwebend. von Einschätzungskommissionen und bei großen Arbeitgebern. bestiegen. Nach kurzer Zeit nahm er wahr, daß sein Gefährt von Den Bericht der Unterstüßungskommission gab Kollege Brall. Lettere müssen sich sagen, daß eine zu geringe Ein- zwei Menschen verfolgt wurde; die Droschke wurde zum Stehen Die Einnahme für die letzte Matinee betrug 513,20 M., Bestand schätzung ihrerseits nur auf Kosten ihrer Arbeiter ge- gebracht und an der einen Seite des Verschlages tauchte vom 11. November 462,50 M., Summa 975,70 M. Ausgabe schehen kann. Herr Kollege Tewaag stellte die Frage Ser Gerichtsvollzieher, an der andern der ungeduldige 839,75 M. Bleibt Bestand 135,95 M. Den Bericht über die auf: Was geschehen wäre, wenn Fusangel Vorsitzender der Ein- Bläubiger auf, welcher höhnisch in die Droschke hineinricf: Nee, Bibliothek gab Kollege Wendel, Der Gesammtbestand der Bischätzungskommission gewesen wäre? Dann wären vielleicht Jungeken, heute geht's nicht auf die Jagd, sondern nach Moabit !" bliothek besteht aus 62 Bänden. Hiervon sind 13 Bände noch ausUeberschätzungen vorgekommen, gegen die reklamirt werden Daß die Szene, welche darauf folgte, feine friedfertige war, ist stehend, und ein Band( Karl Mary Kapital) fehlt. Dieses Buch fonnte. Der Vertheidiger betont im Weiteren, daß nach einent erklärlich. Es kam zu einem lebhaften Kampfe, in deffen Verlauf hat der Kollege Sorowski, derselbe ist nirgends ausfindig zu Ministerialreskript die Handelsbilanz nicht als Grundlage der der Jägersmann seinen Hirschfänger gezogen und seinen un- machen und hiermit werden noch einmal sämmtliche Kollegen Besteuerung angesehen werden dürfe. Wenn die Einschäßungs- bequemen Gläubiger mit Erstechen bedroht haben soll. Der gebeten, wer dessen Adresse weiß, unverzüglich dieselbe mitzuKommission einwende, daß es mehrerer Tage bedurft hätte, um Staatsanwalt beantragte für diesen Exzeß eine Geldstrafe von theilen. Auch wurde hierzu eine Resolution angenommen, daß die Bilanz des Bochumer Vereins zu prüfen, so sei das jedenfalls 150 Mart, der Gerichtshof hielt es aber mit dem Rechtsanwalt sämmtliche Bücher innerhalb 14 Tagen abzuliefern sind, widrigenkein Grund, diese Prüfung nicht vorzunehmen. Der Vertheidiger Dr. Ivers für begreiflich, daß ein solches Intermezzo auf offener falls wird gegen die Restanten gerichtlich eingeschritten werden. beleuchtet in eingehender Weise das Ergebniß der Beweis- Straße einen zur fröhlichen Jagd fahrenden Menschen in große Sollege Böte giebt nun hieran den Bericht über die„ Gr. Presse". Die aufnahme und bemerkt, daß dem Angeklagten der Wahrheits- Erregung bringen müsse und er bemaß daher die Strafe nur auf Einnahme betrug 421,50 m., die Ausgabe 435,13 M., bleibt ein beweis im Allgemeinen gelungen sei. Er( Vertheidiger) müsse 50 Wt. Geldbuße.
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Versammlungen.
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Defizit von 14,37 M. Dies Defizit wäre nicht, hätten sämmt liche Kollegen bezahlt, da nun auch sogar noch ein Theil das vierte Quartal vorigen Jahres nicht bezahlt hat, so verlangte die Versammlung deren Namen zu wissen. Dieselben wurden verlesen. Kollege Friedewald giebt nun den Bericht über die bisherige
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Am Sonntag, den 7. Juni, hielt der Arbeiter- Sängerbund feine Uebungsstunde im Feen Palast ab. Den ersten Theil: " Mahnruf" von Herwegh und das Lied der deutschen Arbeiter" Sirigirte Herr Biber, der zweite Theil: Bundeslied" von Blaufuß und das Arbeiterlied" von Fortschuß wurde Don
es zurückweisen, daß der Angeflante unter dem Deckmantel der Religion Klaffenhaß habe erzeugen wollen. Der Angeklagte sei jedenfalls der Meinung gewesen, daß er eine gute That thue, daß er berechtigte Uebelstände aufdecke. Und ohne die heftige Polemik des Rheinisch- Westfälischen Tageblattes", durch die der Angeklagte gereizt worden, wären die Ausdrücke des Angeklagten Wie gelangen die Arbeiter am schnellsten zu ihrem Thätigkeit des Vereins während der letzten 8 Monate. Während jedenfalls nicht so maßlos gewesen. Er könne nicht für volle Biele, lautete das Thema, über welches ein Bergarbeiter, Namens dieser Zeit wurden 8 Versammlungen abgehalten; 51 Kollegen Freisprechung plaidiren, da in der Form wohl gefehlt worden, Kleinmann, öffentlich sprechen wollte. Bei dem hohen Interesse, ließen sich noch als Mitglieder aufnehmen. An Unterstützung allein mit Rücksicht auf die angeführten Umstände werden das allgemein gegenwärtig der Bergarbeiter- Bewegung in Arbeiter zahlte der Verein während dieser Zeit 1032,50 M. Die letzten dem Angeklagten mildernde Umstände nicht zu versagen sein. Vertheidiger, Rechtsanwalt Schunk- Bochum führt aus, daß etwas zu hören, war es nicht zu verwundern, wenn der große freifen entgegengebracht wird und da man vermuthete, hierüber Versammlungen waren mit der Auflösungsfrage beschäftigt. Die Abrechnung vom Winterfest des Fachvereins( 7. März 1891) feitens des Angeklagten eine Serie von Artikeln nicht beabsichtigt Saal bei Joël schon frühzeitig gefüllt war. Der Vorsitz wurde gab Kollege Schöpke. Die Einnahme betrug 122 M., Ausgabe war. Es sei darin ursprünglich gesagt, daß die kleineren Leute dem Genossen Engler übertragen. Wer aber bisher der Meinung 164,40 M. Bleibt ein Defizit von 42,40 m. gewöhnlich im Verhältniß zu den oberen Behntausend zu hoch war, vom Referenten eine Ansicht vertreten zu hören, sah sich Saalmiethe 3 M. zurückgegeben hatte, welche Kollege Schöpfe an Bu bemerken war hierbei noch, daß der Wirth von der besteuert sind. Dies sei auch von vielen Zeugen, die vernommen bitter getäuscht. worden sind, die den Kreisen der kleinen Handwerker, Handels- wohl felten Inhaltsloseres und dümmeres Zeug hat selten Jemand zu Tage gefördert. Der Herr die Expedition des Vorwärts" eingezahlt hat. Ferner daß Ieute 2c. angehören, flar gestellt worden. Diese haben bekundet, Kleinmann ist noch ein sehr junger Mensch, giebt an, zwei Kollegen trok wiederholter Aufforderung immer noch daß sie so besteuert waren, daß ein höheres Maß von Steuer Bergarbeiter zu sein und will schon zu Pfingsten beab nicht die Billets abgerechnet haben. Diefelben wurden ebenfalls ihnen unerschwinglich gewesen wäre. Der Vertheidiger geht zu sichtigt haben, in seiner Heimath seine neuen Lehren" zu ver- namentlich bekannt gemacht. dem konfessionellen Gebiet über und meint, daß Fusangel eigent- fechten, es sei ihm aber nicht möglich gewesen, weder in Bochum Da sich nun sämmtliche Angelegenheiten noch nicht endgiltig lich das konfessionelle Verhältniß nicht berührt habe. Es sei nicht noch in Essen zu diesem Behuf einen Saal zu erhalten und des au Ende führen ließen, wurde vorgeschlagen eine Liquidationsder Fall, daß der Angeklagte die Konfession in feine Artitel halb sei er nach Berlin gekommen.(!) fommission aus 7 Personen zu wählen. hineingetragen habe. Die öffentliche Meinung könne sich nicht Seine Vortragsweise ist derartig miserabel, daß die AuftragZur Liquidationstommission wurden folgende Kollegen ge dabei beruhigen, wenn sie höre, daß selbst Mitglieder der Ein- geber des Herrn sich erst fläglicherweiser vorher über seine Fähig- wählt: Schädlich, Schüß, K. Schulz, Brall, G. Müller, Wendel schätzungskommission zu niedrig eingeschäßt seien, und der Ange- feiten hätten vergewissern sollen: und Schülzke. Laut angenommener Resolution wird nun die tlagte habe den Ruf der vox populi gehört und geglaubt, bie Unzusammenhängend, stotternd, theilweise vollständig unver- Liquidationskommission beauftragt, sämmtliche Kollegen, welche Forderungen derselben vertreten zu müssen. Der Vertheidiger ständlich brachte der junge Mensch, eine demüthige, gottergebene noch Zahlungen an den Verein zu leiften haben, aufzufordern, verbreitet sich des weiteren über die Artikel des Rhemisch- Stellung einnehmend, die Hände vor dem Bauch gefaltet bis zum 15. Juni d. J. ihren Verpflichtungen nachzukommen, Westfälischen Tageblatts". Es set zwar erwiesen, daß Geheimer haltend, den Blick zur Erde gesenkt- monoton seine Ideen" andernfalls werden dieselben schonungslos im Vorwärts" und Rath Baare diesen Artikeln fernstehe, aber auch, daß der heraus. im Fachorgan" namentlich bekannt gemacht. Ferner hat die Bochumer Verein das Blatt subventionire, sowie daß Beamte" Friede auf Erden und dem Menschen sein Wohlgefallen, Kommiffion nach Abschluß ihrer Arbeiten eine Abrechnung im desselben Beiträge dazu geliefert haben. Der Bochumer Verein stehe begann er, so spricht der Herr( Gelächter). Diesen Vortrag habe" Vorwärts" und ebenfalls im Fachorgan" bekannt zu werden. danach in den engsten Beziehungen zum Rheinisch- Westfälischen ich schon zu Pfingsten in Essen und Bochum halten wollen, habe Tageblatt". Der Vertheidiger Rechtsanwalt Kohn( Dort- aber dort keinen Saal gefunden, deshalb bin ich nach Berlin Arbeiter Sängerbund. mund) weist die dem Angeklagten gemachten Vorwürfe der Schmäh- gekommen." sucht zurück. Fusangel habe nur den Zweck verfolgt, die Bochumer Nun folgt wahrscheinlich als Dankgebet dafür, daß er hier Steuerverhältnisse mit Rücksicht auf die in Aussicht stehende mit Gottes Gnade und Barmherzigkeit einen Saal Steuerreform flarzulegen. Das Rheinisch- Westfälische Tageblatt" und eine Zuhörerschaar gefunden, ein heiliges Lied habe ihn genöthigt, feine objektive Bolemit zu verlassen, und was er aus einem Gesangbuch auswendig herfagte; natürlich geht Herrn Gutau dirigiri. Jeder Sangesbruber und Genosse mußte er gethan und weshalb er so geschrieben, das gehe mit auf das dies unter allgemeinem Gelächter vor sich. zugeben, daß beide Dirigenten es in meisterhafter Weise verKonto des genannten Blattes. Er habe dabei ein System treffen" Ihr lieben Brüder, wir müssen zusammenhalten, daß wir standen hatten, das Lied des Arbeiters in jeder Hinsicht zu wollen, das sich für ihn nur benennen lasse mit dem Namen bei den nächsten Reichstagswahlen eine allgemeine nationale Ar- würdigen. Der große Saal war bis auf den letzten Play von Baare", gegen welches anzufämpfen einzig und allein feine Ab- beiterpartei(!) begründet haben und diese muß zusammenarbeiten Sangesbrüdern besetzt. Wenn man bedenkt, daß bei einer so ficht gewesen sei. Der Vertheidiger bespricht des weiteren die mit Seiner Majestät dem deutschen Kaiser, der sich als erster Ar- großen Masse, die hier vertreten, eine solche Ruhe und lautlose Bochumer Steuereinschätzung, bei welcher in unverantwortlicher beiter im Deutschen Reich bekannt hat. im Deutschen Reich bekannt hat.( Unterbrechungen). Stille herrschte, um die Angaben der Dirigenten zu befolgen, so Weise vorgegangen worden sei und wobei man auch nicht Wenn wir das haben, dann werden wir wieder zurückkehren in wird man zu dem Schluß kommen, daß die Lernbegierde und das unparteiisch gehandelt habe. Es habe sich in Bochum ein Gefühl das Reich Gottes, dann müssen wir aber auch thun, was schon Interesse jedes einzelnen Mitgliedes am Arbeiter- Sängerbund ein der Abneigung herausgebildet und aus dieser Abneigung sei auch Christus zu den Pharifäern gesagt hat, wir müssen dem Kaiser großes ist. Nach der Uebungsstunde fand eine Ausschußsizung die dort gehandhabte Abschätzung zu erklären, da dort die polis den Zins geben. Christus selbst hat es gesagt, daß er eine von statt, um die Wahl des Bundesdirigenten vorzunehmen. Zur tische Bus und Abneigung eine große Rolle gespielt habe. Der Ver- Gott eingesetzte Obrigkeit ist und dies müssen wir an- Wahl standen die Herren Loheit, Gutau und Biber. Bon diesen theidiger wendet sich gegen die Bochumer Armenpflege, bei welcher die erkennen, dann sind wir wahre Gotteskinder.( Gelächter, Rufe: erhielt Gutau die Majorität und ist demnach als Bundesdirigent Verwaltung gezeigt habe, daß sie nur das Gefühl hatte, sich einer Heilsarmee, große Heiterkeit.) Ich glaube, wir werden in dieser auf ein Jahr gewählt. Der Flöter'sche Gefangverein, welcher unangenehmen Pflicht zu entledigen. Vertreter der Nebenfläger, Beziehung Frieden haben, wenn wir uns national verbünden. den Beschlüssen des Bundes zuwider gehandelt hat, sollte aus. Rechtsanwalt Te waag, erklärt, daß er und seine Kollegen be- Ihr lieben Brüder, die wir uns alle zu Chrifti bekennen, laßt geschlossen werden, hat es jedoch vorgezogen, seinen Austritt schlossen haben, sich weiterer Bemerkungen zu enthalten. Derfelbe uns Christi treu bleiben und einig sein gegen den Teufel und selbst zu erklären. wendet sich alsdann gegen einige Ausführungen der Vertheidiger den Mammon, welcher mit heiligen Zungen Gift und Feuer Dr. Wallach und Kohn. Rechtsanwalt Dr. Schwering redet; wenn wir treu zu Christi halten, wird er uns zum Siege Der Fachverein der Puzzer hielt den 7. Juni feine regelerwähnt, daß nach seiner Kenntniß der Dinge bei der Steuer führen.( Unter schallendem, nicht enden wollendem Gelächter, mäßige Versammlung ab mit der Tagesordnung:" Stellungeinschätzung ganz normale Verhältnisse vorherrschend seien. Bertheidiger Rechtsanwalt Wallach behauptet, daß der Angeklagte ordnung über die Ausführungen überzugehen, da es der stürmisches Beifallklatschen.) Ein Genosse beantragte, zur Tages- nahme zum Zentralverband deutscher Maurer und Verschiedenes". Der Vorsigende sprach sich dahin aus, daß diese Tages vor Gericht nicht die unwahrheit gefagt und will die Thatsache Sozialdemokratie nicht würdig fei, über derartiges Beug in ordnung eigentlich nicht mehr am Blaze sei, denn es hätte jedes bestehen lassen, daß das" Rheinisch- Westfälische Tageblatt" das eine Diskussion einzutreten. Hierüber ließ der Vorsitzende Mitglied Gelegenheit genug gehabt, sich in dieser Frage zu herbeigeführt hat, was der Form nach dem Angeklagten vorge- jedoch gar nicht abstimmen, sondern ertheilte den ein- orientiren und dafür oder dagegen zu sprechen, doch soll es eine worfen wird. Was die Ausführungen Fusangel's über die Armen- gezeichneten Rednern das Wort. verwaltung betreffe, so beweisen dieselben, daß der Angeklagte ein Schlüter, Zubeil, Gefrois u. A., welche den Charakter der Aus- Bedenken noch flären lassen und damit man nicht später fagen Es sprachen die Genossen gewisse Loyalität gegen die Mitglieder sein, damit sich etwaige warmes Herz habe für die unteren Volksklassen. Der Vertreter der führungen unter allgemeiner Zustimmung genügend beleuchteten. kann, man habe die Kaze im Sack kaufen sollen. Nebenkläger Justitsrath Schulz bezweifelt, daß Fusangel vor Gericht Schließlich wurde Schluß der Diskussion angenommen, da die Redner nahm hierauf Stellung zur Tagesordnung. Er führte stets die Wahrheit gesagt habe.us angel: Bon seinen Neben- Versammlung glaubte, sich schon lange genug mit den inhalts- an, so lange das Sozialistengesez wie ein Damoklesschwert über flägern sei Gewicht gelegt worden auf seine Vergangenheit und losen Ausführungen des Referenten beschäftigt zu haben. uns gefchwebt, war unfere lokale Vereinigung wohl am Blaze. seine Vorstrafen, von denen sieben in die Kulturkampfzeit fallen. Als er nach Bochum kam, habe er Verhältnisse vorgefunden, wie faßte Resolution zur Annahme, welche sich u. A. mit der vom Partei- unfere Sonderstellung verschwinden, denn wir haben in den Es gelangte auch noch eine im sozialdemokratischen Sinne abge- Da wir uns jedoch jetzt freier bewegen fönnen, so muß auch sie ihm als unmöglich erschienen waren. Angeklagter illustrirt vorstand entfalteten Agitation gegen die Getreidezölle einverstanden letzten Jahren gesehen, daß die Lokalorganisation die harten Lohndie von den Vertretern der Nebenkläger an ihm geübte Kritik. erklärte. Weiter beschloß man, auf dem Gesundbrunnen fämpfe nicht mehr durchfechten kann, weil das Kapital fich Sein Zweck sei nur gewesen, die mißlichen Verhältnisse, wie er nur das Knebel'sche Botal zu besuchen, da un 3 überall nicht nur national sondern international verbunden hat. fie in Bochum gefunden, mit beseitigen zu helfen und er sei nur nur dies allein zur Verfügung Die In der Diskussion führte Kollege Dähne aus, daß wir nicht in den bemängelten Ton infolge der Angriffe des Rheinisch- West- Tellersammlung wurde fortgesetzt und es soll der Ueberschuß den länger mehr die manchem Kollegen so lieb gewordene Kastenfälischen Tageblatts" verfallen. Er sei sich voll bewußt, daß er gemaßregelten Bergarbeitern überwiesen werden. stellung einnehmen könnten, sondern wir müßten uns der Bender Form wegen Strafe verdiene, aber andererseits sei er sich auch dessen bewußt, daß dieselbe anders lauten werde, als im hervor, welcher sich, wenn er auch nicht direkt Ginberufer war, die Agitation auf das flache Land zu verlegen, damit unsere Große Mißbilligung rief das Verhalten des Genossen Engler tralisation anschließen. Vermöge derselben sei es eher möglich, Sinne des Herrn Staatsanwalts und der Vertreter der Neben- so doch sehr für das Zustandekommen der Versammlung inter - Brüder auch etwas aus ihrer Lethargie aufgerüttelt werden. Kläger . Darauf verkündet der Präsident, daß das esfirt hatte, obwohl er vorher schon über die Ten- Kollege W. Raßner führte gegen die Zentralisation die Urtheil am Freitag, den 19. d., Nachmittags 4 Uhr, verkündigt benz des des Vortrages einigermaßen orientirt war. Be- Polizei ins Feld, indem er meinte, sie würde leicht in der Lage werden soll. sonders scharf wurde aber noch gerügt, daß er dem sein, die Vereinigung zu sprengen, da es doch nicht ausgeschlossen Herrn Kleinmann 15 Mart im Voraus gegeben hatte, als Gr- fei, daß Redner in den Verbandsversammlungen Politit treiben Der vierten Dimension scheint der Thäter einer Unterstattung der Unkosten. Die Genossen Zubeil und Fähse nahmen würden. Kollege Diedrich trat dem energisch entgegen, die Polizei fchlagung anzugehören, mit welcher sich gestern das hiesige bies zum Gegenstand einer scharfen Ruge für den Vorsitzenden. sei jederzeit in der Lage, eine Vereinigung zu verbieten. Wenn Schöffengericht zu beschäftigen hatte. Der in der Markgrafen Genosse Bubeil führte mit Recht aus, daß die Arbeiter gar keine dann jedoch die Vereinigung im Herzen jedes Kollegen straße wohnende Theateragent Bernhard erhielt eines Tages von Veranlassung hätten, irgend einem fremden Menschen, der unauffäße, wäre es ein Leichtes, einen neuen Verein einer Schauspielerin einen gewöhnlichen Brief zugestellt, in gefordert plöglich auftrete, feine Unkosten zu erseyen; in Butunft zu gründen. Kollege Buchholz führte aus, daß die Arbeitgeber welchem sich ein mittelst Klebestoffes befestigter Fünfzigmarkschein möge man bei derartigen Anlässen vorsichtiger sein. befand. Der Postbote bestellte den Brief aber irrthümlich an einen in demselben Hause wohnhaften Kaufmann gleichen Namens
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durch die soziale Gesetzgebung z. B. durch die Unfallversicherung zum Zusammenhalten getrieben worden sind; sie haben später Geschmack daran gefunden und haben sich durch Zirkulare gegen feitig gegen die Arbeiter verständigt, und es mußte eines jeden Kollegen Bestreben sein, für den Zentralverein zu wirken; was den Kostenpunkt betrifft, so könne Redner nur erklären, daß alle Kollegen, welche dem Fachverein angehörten und sich an den Sammlungen des Generalfonds betheiligt haben, event. den Grundstein halten, um die Hälfte billiger wegkommen.
Der Fachverein der Steindrucker und Lithographen und als dieser den Brief öffnete, sah er sofort, daß hier ein Jrr- hielt am 4. d. Mts. feine letzte Versammlung ab. Kollege Böfe thum vorlag, er nahm auch oberflächlich wahr, daß Geld in dem eröffnete die Versammlung. Vor Eintritt in die Tagesordnung Brief lag und sorgte auch dafür, daß letterer an seine richtige legten die Kollegen Friedewald und Schöpfe ihr Amt als Vorstands Adresse gelangte. Immerhin war darüber eine kurze Zeit vergangen, mitglied nieder, da dieselben in den Borstand der Filiale der während welcher der Brief mit dem Gelde auf seinem Tisch gelegen Steindrucker gewählt wurden. Zur Leitung der Versammlung hatte. Der Theateragent B. fand nun in dem Brief nur einen wurde Stollege Friedewald gewählt. Zunächst macht derselbe be Zwanzigmarkschein, welcher auch nicht festgeklebt war, da aber fannt, daß im verflossenen Monat Kollege Freese verstorben ist. über die Summe selbst der Brief keine Andeutung enthielt, so fiel Die Versammlung ehrt den Verstorbenen durch Aufstehen von den angenommen:„ Die heutige Versammlung der Buzzer Berlins und Hierauf wurde folgende Resolution mit großer Majorität ihm dies nicht auf und erst nach einigen Wochen erfuhr er zu Blägen. Zum ersten Punkt gab an Stelle des tafsirers Kollege Umgegend erklärt sich mit der von der öffentlichen Versammlung fällig von der Schauspielerin, daß dieselbe in Wahrheit einen Schädlich den Kassenbericht. Die Einnahme von April bis Juni der Butzer gefaßten Resolution einverstanden und verpflichtet sich, 50- Martschein beigelegt hatte. Die Staatsanwaltschaft erhob betrug 461,34 M. Bestand vom zweiten Quartal 233,79 M. dem Zentralverband beizutreten." darauf hin gegen den Kaufmann B. die Anklage der Unter- Summa 695,13 M. Die Revisoren bestätigten, Bücher und Kasse Nachdem dann noch fünf Unterstüßungsgesuche mit je 20 M. schlagung, gegen welche derselbe sich mit Erfolg verwahrte. in Ordnung gefunden zu haben. Dem Kassirer wurde einstimmig bewilligt waren, wurde die Versammlung mit der Mittheilung, Staatsanwalt, Richter, Schöffen und Bertheidiger gaben sich nun Decharge ertheilt. Stollege Böke macht bekannt, daß vom die Mitglieder möchten in nächster Zeit die Säulenanschläge gestern redlich Mühe, möglichst zu ergründen, in welcher geheim- 20. März bis 22. Mai 29 hilfsbedürftige Kollegen insgesammt ins Auge fassen, geschlossen.