Preußen im Ferngasfireit. Das Verbrechen der Aussperrung.
Zur Rede des preußischen Handelsminifters.
Bon A. Haas, M. d.£.
Bei der Beratung der Bergelats sprach der Minifter Dr. Schrei ber auch für die Gasfernversorgungspläne der 2.- 8. für Rohle newertung. Er betonte, daß von den Zechen, die dem Kohlefyndikat cngeschloffen feien, 90 Broz der A- G. für Kohlenerwertung angehörten und danon 10 Broz. dem Staate. Nach seiner Meinung müßten nicht nur die Ruhrzechen, sondern alle Kohlengebiete angeschlossen werden. Boraussetzung wäre meiter, daß die Fern gasversorgung ebenso zuverlässig und vorteilhaft für den Berbraucher wäre. Auf die Billigkeit des Gaspreises legte er den größten Wert. Troß Zuruf ging er nicht auf die großen
Gefahren eines Privatmonopols
Allein die Aufsichtsräte, verdienen" das Bielfache der verlangten Lohnerhöhungen.
Die Aussperrungen in der Berliner Metallindustrie wegen der Forderungen der Bertzeugmacher find Wirklichkeit gemorden. Der Berband Berliner Metallindustriellen hat mitgeteilt, daß Siemens u. Falste, Siemens Schudert, Bergmann, Mix u. Genest bereits am Sonnabend ihre Betriebe schließen werden. Die Lorenz- A.- G. hat am Montag abend die Betriebe geschlossen, die Deutschen Tele phonmerte sollen heute abend stillegen, wenn es zu feiner Einigung fomunt
Mindestens 55 000 Arbeiter werden in diesen Betrieben auf die Straße gesetzt, meil 935 Arbeiter eine Lohnerhöhung fordern und der lächerlich geringe Betrag nicht bewilligt merden soll. 3u diefen 55 000 Arbeitern, die entlassen sind, fommt die Bedros Arbeit faum so geftred: merden kann, daß sie nicht auch zum größten Teil entlassen würden.
ein, sondern glaubte das damit abtun zu fönnen, daß er sagte, die Kohlenwirtschaft ist die am stärksten gebundene Wirtschaft. Er verglich dann noch die Kali- und Sticstofffnnditate mit der Monopol- hung von minde stens 21 000 Angestellten, deren stellung der Bost und Eisenbahn.
Diese Ausführungen zeigen, daß der Herr Minister Schreiber die Machtstellung einer privaten Gasmonopolgesellschaft sehr unter. fchäßt. Wohl ist es richtig, daß die Kohlenwirtschaft gebunden ist, aber leider trifft dieses nur für die Kohle zu und nicht für die Nebenprobufte der Kohle. Nach der Entwicklung der letzten Jahre ist anzunehmen, daß in nicht allzu ferner Zeit die Nebenprodukte wie Rofs, Ammoniat, Benzin, Benzol, Dele und Gas für unser Wirtschaftsleben von größerer Bedeutung als die Kohle find. Hinzu kommt aber auch, daß nach dem§ 49 der Kohlemirt schaftsgefeßes der Kohlenwirtschaftsrat auch für die Kohle nicht allzu viel zu sagen hat. Es heißt nämlich dort, daß er das Recht hat: allgemeine Richtlinien für die Brennstoffwirtschaft zu geben, ins befondere zur Ausschaltung unwirtschaftlichen Wettbewerbes und zum Schuße der Berbraucher".
Der Bergleich des Herrn Ministers mit Post und Eisenbahn auf der einen Seite und auf der anderen Kali und Stickstoff hinft vollständig. Man fann unmöglich ein Produftionsmonopol ohne weiteres mit einem Berkehrs- und Organisationsmonopol vergleichen. Die heutige Monopolwirtschaft darf fein Staatsmann unterschägen. Ueberall, wo wir hinsehen, sehen wir, daß die Machtstellung der Wirtschaft eine vereinigt in den großen Trusts Gefahr für die Allgemeinheit wird. Nicht der Gaspreis ist ausschlaggebend, der noch dazu von vielen Gasfachmännern als zu hoch bezeichnet wird, sondern die Machtstellung, die man durch dreißigjährige Berträge einer Handvoll Privatkapitalisten in die Hände gibt.
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Erhalten die Herrschaften ein Gasmonopol, so haben fie damit auch das koks monopol, denn der einzige Ronfurrent, das Gastots, wird dann nicht mehr produziert. Hinzu kommt aber auch die Herrschaft über Ammoniat und Dele.
Auf dem Preußischen Städtetag 1925 in Köln murde über die Monopolbetriebe eingehend gesprochen. Drei Entschließungen lagen vor, eine sozialdemofratische, eine fommunistische und eine
von allen Bürgerlichen
Demokraten, Zentrum, Deutschnationale, Bolkspartei und Wirt fchaftspartei unterschriebene. Diese letztere Entschließung, die angenommen wurde, sagt in ihrem entscheidenden Teile:
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Die der Versorgung der Bevölkerung mit Wasser, Gas und Elektrizität dienenden Betriebe gehören ebenso wie die Berfehrsbetriebe in die öffentliche Hand, und zwar in erster Linie in die hand der Gemeinden. Als der Borsigende diese Entschließung verlas, wurde nach dem Protokoll aus den Kreisen des Zentrums gerufen: Grundfäßlich!"
Wir
In der Debatte zum Bergetat sagte der deutsch nationale Abegordnete von Gersdorff zu der Gasfrage: wollen feine Sozialisierung, aber auch feine Monopolisierung." Bon Gersdorff dachte sicher an die Interessen der mitteldeutschen Brauntohle, die in ihrer Schrift gegen die A.-G. für Kohleverwertung fagt
" Daß eine solche Monopolstellung zu unbequemlich teiten führen fönnte, deren Folgen sich im ganzen Reich störend bemerkbar machen würden, ist leicht einzusehen. Erhöhte Kohlenpreise werden erhöhte Gas-, Teer- und Kofspreise mit sich bringen, um so mehr, als gemäß ohlentlausel in den Ferngasliefe rungsnerträgen der Kohlenpreis die Grundlage für den Gaspreis werden soll. Bisher wirkten auf die Preise für Gas, Kofs, Teer und Benzol die in den Einzelgaswerken erzeugten Produkte regulierend und ausgleichend ein. Diese Mengen betragen bei 2,7 Milliarden Kubikmeter Gaserzeugung im Jahre ungefähr ihrem Werte nach 280 Millionen Marf."
Noch stärker nimmt der Magistrat von Frankfurt a. M. gegen die Kohleverwertungsgesellschaft Stellung. In dieser Dent schrift wird den Breisberechnungen der Kohlenerwertung start zu Leibe gerückt, ferner dem Schlagmort Rohlenjortenproblem" und der Behauptung, daß der Gaskofs feine Abjazmöglichkeiten mehr
hätte.
Eine Ueberstürzung einzelner Städte in dieser Frage fann für sie selbst und für die Allgemeinheit non allergrößtem Schaden sein. Noch steht nicht fest, was volkswirtschaftlich das Vorteilhaftere iſt. Auffallend ist, daß die Stadt Hannover neuerdings als erste große deutsche Stadt mit der Kohleverwertung einen Bertrag auf 30 Jahre abgeschlossen hat zu einem Gaspreis, der bei der Wichtig teit, die die Stadt Hannover in dem Programm der Kohleverwertung bildet, durchaus nicht gering ist. Hannover , die Stadt, in der im Jahre 1826 das erste Gasmert non der englischen Gesellschaft Im perial Continental- Bas- Assoziation" erbaut wurde, will nunmehr wieder zurück zur Privatwirtschaft.
Die tommunalen Gasfachmänner schlagen Bezirksgas.. werte in fommunaler Hand nor. Nach ihren Berechnungen sollen diese in der Lage sein, ein befferes und ebenjo billiges Gas zu liefern und der Bolkswirtschaft mindestens ebenso zu dienen, wie die Kohlenbarone mit der Gasfernversorgung.
Es muß Aufgabe des Staates sein, sich in dieses große Durcheinander einzuschalten, um so das Schlimmste für die Allgemeinheit zu verhüten. Nach meinem Dafürhalten fann das am besten durch eine Benderung des bestehenden Wegerechtes geschehen. Es müßte Aufgabe des sterbenden Landtages sein, diese Frage noch zu regeln
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Danrit nicht genug. Der Verband Berfiner Metallindustrieller hat erst eine Batterie seines schweren Geschützes auffahren lassen. Stillgelegt find erst diejenigen Betriebe, in denen etwa ein Biertel der fämpfenden Bertzeugmacher tätig ist. Mit Sicherheit ist zu erwarten, da an der Hartnäckigkeit der Siemens und Borsig nicht zu zweifeln ist, daß im Laufe der Woche die meisten anderen Groß betriebe folgen werden, und man dente nur an die großen Beleg. schaften der AEG., der Borsig Berte, der OsramBerfe, Don Bintich, der Rationalen Automobil Gefellschaft, Ludwig Loewe , Bamag, Karl Flohr, norr- Bremse, Schwarztopff, Orenstein u. Kop pet, Ehrich u. Graeß, Frister u. Roßmann ufm. usw., um zu ermessen, welches verbrecherische Spiel vom Verband Ber liner Metallindustrieller mit dem arbeitenden Bolf von Berfin getrieben wird, von dem allein rund 250 000 Familienväter in den Betrieben des Berbandes beschäftigt find.
Der Betrag der Cohnerhöhung ist lächerlich gering. Wir haben am Sonntag schon mitgeteilt, daß für die insgesamt 4000 Werkzeugmacher für das ganze Jahr eine Lohnerhöhung von etma 1% Millionen Mart in Frage kommt. In der gefamten Berliner Metall- und Elektro- Industrie ist es in den letzten Jahren mit Riesenschritten bergauf gegangen. Genosse Hei. nig hat im Reichstag mit Recht darauf hingewiesen, daß im Siemens- Konzern die Lohnfummen trog der gewaltigen Ausdehnung der Produktion sich taum verändert haben, während gleich zeitig der Umsatz in den Jahren 1926/27 fich faft verdoppelt hat. Ausgewiesene Lantieme bei Siemens u. Holste für 12 Aufsichtsräte
648 Werkzeugmacher würden im ganzen Jahr nur erhalten etwa
414 000 0. 230 000
Würden die bei Siemens u. Halste beschäftigten 648 Werf zeugmacher eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 15 Bf. pro Stunde erhalten, fo hätte die Siemens- u- Halste- Gesellschaft für die gesamte Lohnerhöhung in einem ganzen Jahre
noch nicht 60 Proz. jener Summe zu zahlen, die die 12 Aufsichtsräte der Gesellschaft für ihre Arbeit erhalten.
Aber auch bei den übrigen Werfen, die ausgesperrt haben oder heute aussperren merden, ist es nicht anders.
Deafiche Telephon- Werte Ausgem. Reingewinn
Dividende
Maschinenwert
Steuern
Ausgewiesene Tantieme des Aufsichtsrats.
Lohnerhöhung für 47 Werkzeugmacher jährlich ca.
1926 509 000. 6 Proz 871 000 m. 532 000 16 000
1925
476 000 m. 6 Broz. 910 000 m. 576 000
"
16.000
n
16 900
16 900
"
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Riesengewinne der Großschiffahrt. Beim Lloyd und bei der Hapag - 20 Mill. Dividende.
Der Aufsichtsrat des Norddeutschen Lloyd in Bremen hat beschlossen, die Dividende von 1927 von 6 auf 8 Prog. zu er= höhen. Die Aufsichtsratsfizung der Hamburg - Amerifa Linie( Hapag ) in Hamburg hat noch nicht stattgefunden, doch foll diese Gesellschaft nach Vereinbarung mit dem Norddeutschen Lloyd gleichfalls ihre Dividende von 6 auf& Broz. heraufsetzen. Diese Beschlüsse sind von besonderer Bedeutung, weil der Norddeutsche Lloyd
in diesem Jahre 125 statt 65 Millionen Mark und die Hapag 130 statt
75 Millionen Mark Aktienkapital zu verzinsen hat.
Diese beiden größten Schiffahrtsgesellschaften in Deutschland haben also im vergangenen Jahre so gut verdient, daß fie zusammen über zwanzig Millionen Mark Dividenden gegen 9,5 Millionen Mark im Borjahre an ihre Aktionäre zahlen können. Dazu kommt noch, daß beide Gesellschaften alljährlich sehr hohe Gewinnrüdstellungen und Abschreibungen von dem Jahresertrag absegen, deren Ziffern für 1927 allerdings noch nicht befannt sind. Da den Großreedereien außerdem noch Millionenwerte aus der Frei gabe in Amerita zufließen, werden die Herren diesmal wohl zufrieden sein.
Unter der Knute Schachts. Wie die Zwangswirtschaft des städtischen Kapitalbedarfs Anleihen verteuert.
Seit fast sechs Monaten stehen die deutschen Städte unter einer unerhörten bis heute noch in nichts gemilderten 3mangs bewirtschaftung ihres Kapitalbedarfs, die sich nachgerade zu einer Gefahr für die ganze deutsche Kreditwirtschaft auswächst. Jetzt tündigt eine Amsterdamer Bank für den 6. März die Auflegung Don 2 Millioner Zertifikaten über Galdschuldverschreibungen der Stadt Karlsruhe an, die mit dem für öffentliche Auslandsanleihen bisher noch nicht dagewesenen 3insfag von 8 Proz. belastet ist und außerdem noch zum Sturje non 98% Proz. angeboten wird. Es liegt auf der Hand, daß derartige Forderungen niemals erfüllt zu werden brauchten, wenn die ausländischen Banken nicht von der durch Schacht über die Städte verhängten Auslandssperre profitieren fonnten und so zum Schaden der deutschen Gesamtwirtschaft die über die Städte verhängte 3wangswirtschaft zu einer besonderen Gewinnquelle der ausländischen Banten würde. Man
Butter teurer und teurer. Die Butterpreise find wieder im Klettern. Man mertt es zum Teil auch schon im Einzelhandel Jedenfalls ist un Kopenhagen der Butterpreis für 100 Stilo ab 1. März statt um die erwarteten 6 bis 8 um 15 Kronen gefcheint sich in Deutschland noch nicht darüber klar zu sein, daß stiegen, und für die kommende Woche wird eine mettere Steigerung auf der Kopenhagener Butterbörse erwartet. Auch in Hamburg ging am 1. März der Zentnerpreis um 5 Mart hinauf, in Berlin frat zum 1. März eine Berteuerung um 4 Mart, zum 3. März eine meitere Besteuerung um 5 bam. 3 Mart sin.
man auch im Ausland über derartige Folgen der Schachtschen Bolitif den Kopf schütteln muß und nor allem, daß man im Ausland nicht begreifen wird, daß deutsche Banten sich bei der Beschaffung der Gelber als Bermiter betätigen, ohne gegen
Mig u. Genest Ausgem. Reingeminn
Dividende
Maschinenwert
.
606 000 8 Proz. Eine Mart
10
30 000 M.
675 000 9 Proz Eine Mart 31 600
16 200,
16 200.
Ausgewiesene Lantieme des Aufsichtsrats.
Bohnerhöhung für 45 Werkzeugmacher jährlich ca.
Wie die vorstehende Aufstellung zeigt, haben die Deutschen Telephonwerte bei gleicher Dividende in den feineswegs günstigen Jahren 1925 und 1926 bei steigenden Geminnen und gleicher Dividende weniger Steuern gezahlt, und sie haben ihren Maschinenmert, der nicht unbeträchtlich ermeitert wurde, start a b- geschrieben. Die gesamte Lohnerhöhung für die 47 Wertzeugmacher würde noch nicht 17 000 Mart befragen und damit nur um ein Geringes mehr als die aus den Geminnen an die Aufsichts räte abgeführte Tantieme. Bei Mig u. Genest sind nicht nur die Gewinne erhöht und die Dividenden gesteigert, der in die Mila fionen gehende Maschinenwert ist vollständig abgeschrie. ben. Die Lohnerhöhung, die an die 45 Mertzeugmacher im ganzen Jahre zu zahlen wäre, beträgt nur ein ganz geringes mehr als die halbe an die Aufsichtsratsmitglieder offiziell ausgeschüttete Tantieme.
Bergmann Elefit. Werte
Reingewinn.
Dividende.
Maschinenwert
Steuern
1924
1925
( in Millionen Mar 2,27 2,60 5 Proz 6 Proz 2,75
2,50
1926 3,16 8 Proz 2,25
2,37
2,75
2,32
Bei den Bergmann- Elektrizitätsmerfen ist in den Bilanzen die on den Aufsichtsrat gezahlte Tantieme nicht mitgeteilt werden. Sicher ergibt sich auch hier tein anderes Bild für das Verhältnis der Lohnerhöhung zum Berdienst der Aufsichtsräte. Aber auch Bergmann hat bis Ende 1926, und das in den schwierigen Um stellungsjahren, seine Dividende von 5 auf 8 Broz. erhöht, den Maschinenwert, trotz erheblicher Bergrößerung der Maschinen bestände, von 2,75 auf 2,25 Millionen abgeschrieben. Die Steuerleistung ging von 2,37 auf 2,32 Millionen Marf zurüd Die C. Lorenz- A.- G. hat im Jahre 1925 8 Broz, tm schlechteren Jahre 1926 6 Broz. verteilt. Das Jahr 1927 brachte eine reiche Beschäftigung und bringt sicher mieder eine erhöhte Dinidende. Nach den Erfahrungen im Siemens- Konzern und bei der AEG. find auch für die übrigen Gesellschaften bedeutend erhöhte Gewinne
zu erwarten.
So handelt der Berband Berliner Metallindustrieller perant mortungslos, und er spielt mit dem arbeitenden Bolf von Berlin eine übermütiges Spiel. Wenn irgendmo ernsthaft geprüft wird, ab Lahnerhöhungen volkswirtschaftlich medmäßig und tragbar sind, dann bei den Gewerkschaften. Das haben die Jahre der Rationalisierung bemiefen. Borauf es dem Berband der Ber liner Metallindustriellen und seinen Leitern aber antonunt, bas ist die rücksichtsloje Konjunkturausnüßung gegen ihre Arbeiter, eine Kapitalbildung, die alle Werfserweiterungen aus Geminnen bezahlen mill, ftatt aus Anleihen, und vor allem das Ziel, durch die Verhinderung von: Zarifnerträgen bei den Berliner Metall arbeitern die gewertschaftliche Organisation zu fchädigen und nach Kräften zu zersplittern. Einem derartigen Berhalten gebührt teine Sympathie, und es wird sich zeigen, daß die öffent liche Meinung in Deutschland sich gegen den Ber band Berliner Metallindustrieller wenden muß, weil er volkswirtfchaftliche Gesamtintereffen in übermütiger und nerantwortungs lofer Weise bewußt schädigt.
die Politik von Herrn Schacht und seiner Beratungsstelle in aller Deffentlichkeit Protest zu erheben.
Schon einmal hat Herr Schacht mit falschen Zahlen über die Verschuldung der deutschen Städte den deutschen Kredit im Ausland gefährdet. Es würde uns nicht wundern, es geschähe den immer nur gehorsam fuschenden deutschen Privatbanken aber auch nur recht wenn demnächst auch das Ansehen der deutschen Privatbanken im Ausland infolge ihrer Gefügigkeit ernsthaft leiden würde.
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Ein Gegenftüd: wir gratulieren, Herr Schacht! feihe über 15 Millionen Dollar( 63 Millionen Mark) zum Ausbau der Die Gelsenkirchener Bergmerfs A.-G. hat in New York eine An 3eche Monopol" endgültig abgeschloffen; 3insfuß 6 Broz., Ausgabe furs 97 Proz. Wir stellen die Bedingungen in der öffentlichen Karlsruher und der privaten Ruhranleihe einander gegenüber: Zinsjah 8 Proz. Kurs 988 Proz.
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Herr Dr. Schacht, wir gratulieren! Sie haben geschafft, worüber sich seinerzeit in Leuna die Industrieherren beschwerten. Der öffentliche Auslandskredit ist jetzt nicht mehr billiger, sondern teurer als der private. Nur so meiter!
Die Hehe gegen die Preußenkaffe hört nicht auf. Im Preußischen Landtag war die Behauptung eines deutsch nationalen Abgeordneten zu beantmorten, die Breußische Zentralgenossenschaftstasse babe 3wangsmaßnahmen gefordert gegenüber Landwirten, die ihre Kredite nicht an die Genossenschaft zurückzahlen fönnen. Aus der Antwort des preußischen Finanzministers ergibt sich, daß auch das wieder ein Landbundschwindel mar. Die Preußentasie hat berartige Zwangsmaßnahmen nicht verlangt. Im Gegenteil fei fie bemüht gewesen, der Landwirtschaft in den Notstandsgebieten alle nur möglichen Erleichterungen zu gewähren. Auf der anderen Seite seien praktisch in den Fällen, in denen Landwirte zahlen tönnen, aber aus schlechtem Willen nicht zahlen wollen, 3wangsmaßnahmen nicht zu vermeiden. Ihre Durch führung erfolge aber ohne Einflußnahme der Breußenfasse, da das Risiko für die Richterfüllung von Berpflichtungen zu tragen hätten. Die Feststellung, daß vielfach gezahlt werden tann, daß man aber nicht zahlen will, beweist, daß die Landbundhege immerhin einen Erfolg gehabt hat.
Esst mehe Früchte
und Jhr bleibtgesund!