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dke Staatskorm für die Korps in keiner Weise entscheidend oder bindend* sei, und auch in der DB. ertönten Mahnungen, die junge Generation müsse sichbewußt und völlig in die neue Ordnung der Dinge eingliedern", aber in dem Taumel der Inflation gingen die letzten Reste von Selbstbesinnung über Bord und, als Kern desWaffenrmgs" und des ,choch- schulrings deutscher Art", warfen sich die großen studentischen Verbände ohne Hemmung der tobsüchtig st en Rück- w ä r t s e r e i in die Arme.Völkisch  " wurde Trumpf. Blinder, verbissener Haß gegen die Weimarer Verfassung  und den Völkerbund, gegen Demokraten und Franzosen. gegen die Juden, gegen Bolschewiken und Sozialdemokraten, kurz. Haß gegen alles, was ihr alsM a r x i s- mus" erscheint, läßt die Stirnadern dieser Jugend schwellen, die sich selbst verloren hat und nur mehr im physio- logischen Sinn Jugend, sonst aber vergreist und verkalkt ist. Die Burschenschaften gefielen sich in einer Entrüstungs- groteske, als ihre ureigenen alten Farben zur Reichsfahne erkoren wurden, und begeifern das Reichsbanner, well es gleichfalls unter Schwarzrotgold marschiert:Burschen- schaft und Reichsbanner sind unvereinbare Gegensätze", und noch niedlicher nimmt es sich aus, wenn die Korps, diese ein- getragenen Vereine für Futterkrippenwirtschaft, der Re- publik, ja, der Republik  Drängen zur Futterkrippe und Stellenjäg�rei" vorwerfen. Wie Schläger, die auf den Kneip» tisch   niederfallen, rasselt es in der muffigen Welt des Korps- studenten und Burschenschafters von all den blechernen Schlagworten der L u d e n d o r f f und Hitler  , und stür- Mischer Jubel braust auf. wenn die gefüllten Schopvengläser auf dievaterländischen Belange" oder die Farben Schwarz- weißrot oder denTag der Räche" oder auch den Deserteur von Doorn   erhoben werden. Die Bedeutung dieser gegenreoolutionären Orgien bei der buntbemützten und-bebänderten Hochschuljugend unter- schätzt, wer etwa dartäte, daß von je hundert deutschen  Studenten noch nicht zehn einem Korps oder einer Burschen- schaft angehören. Ganz gewiß malt der in die Zukunft weisende Teil der Studentenschaft keinen Zirkel hinter seinen Namen, aber SC. und DB. bestimmen die Haltung der an- derenschlagenden" Verbände, wie Landsmannschasten, Turnerschaften. Wehrschatten, Sängerschaften, und vor allem ergießt sich aus ihrem Reservoir Jahr für Jahr mit den frischgebackenen Referendaren ein übler Strom von Re- p u b l i k f e i n d sch a ft in V e r w a l t u n g s ä m t e r, G e r i ch t s f ä l e und S ch u l st u b e n. Das ist das ernsteste, das eigentliche Problem, das Korps und Burlchen- fchaften aufwerfen. Allerdingstarnt" man in der Oeffent- lichtest diese Republikfeindschaft etwas, seit dievölkische" Welle verebbt ist und der parlamentarische Volksstaät nach längerer Dauer aussieht, als man in der Tollhausstimmung desMarsches auf Berlin  " wähnen mochte. Aber wer lacht nicht, wenn ein Redner auf dem burschenschaftlichen Wart- burgfest des letzten Jahres die Märtyrer der Urburschensibast als Schwurzeugen gegen den Vorwurf reaktionärer Ge- sinnung anrief, den man der Generation von heute mache, und wem vergeht nicht das Lacken bei dem perfiden Satz, de?l dieDeutscke Korpszeitung", in einem ihrer letzten Hefte ausstellt:Ein Bekenntnis zum Staat ist keines« wegs gleichbedeutend mst dem Bekenntnis zu irgend- einer S t a a t s f o r m." Der SC er, der seinen Beamteneid leistet, darf es also mit dem stillsckiveigenden Vorbehalt tun, daß er nur dem Staat, nickt der Staatsform, nicht der Re- publik Treue sckwört und sick das seinige denken. Und was denken sie? Als ein alldeutscher Heißsnorn, Iustizrat Schlüter, vor nicht langem aus einem Essener Kommers alter Korpsstudenten in einem Trinkspruch die davongejagte Dynastie über den Schellendaus lobte und mit dem Wunsch schloß, daß bald wieder«in starker Hohenzollern  » k a t s e r über Deutschland   herrschen möge, erhielt er ein paar Tage später von den SC.-Jnstanzen einen Rüffel: man denke ja genau so. aber solche politischen Bemerkun- gen gehörten nicht aus einen Kommer». Dieses kleine Vorkommnis erläutert und erleuchtet auch die Erklärung, mit der die Leitung des jüngsten Berliner  Kommerses auf die Anfrage des Staatssekretärs Schubert wegen Hertzbergs Rede antwortete. Finger auf den Mund! Leise! Kein politisches Geräusch gemacht! Aber im Herzen denken sie alle wie dieser hinter dem Wagen des zwanzigsten Jahrhundert» einhertorkeknde Trunkenbold der völkischen" Phrase. Inierpellaiion Westarp. Im Reichstag   ist folgende Interpellation Westarp eingegangen: Der katastrophale Geburtenrückgang im deutschen   Volk erweckt die schwersten Sorgen für seine Zukunft. Die Bekämpfung dieser traurigen Erscheinung gehört zu den wichtigsten Staats- ausgaben. Ist dt« Reichsregierung sich ihrer Aeraittwortung auch in dieser Frage bewußt und bereit, durch eine gesunde und wirksame Bevölkerungspolittk diesen Gefahren zu be- gegnen? Die Partei de» Grafen Westarp, der christlich« Besitz» bürgerblock und das Bürgerblockkabinest Marx haben die Antwort im voraus gegeben. Sie haben den Reichsfonds für Kinderspeisungen au» dem Etat gestrichen und dafür die Summe für den Bau eines Panzerkreuzer» eingesetzt. Läßt sich eine gesündere und wirksamere Bevölke- rungspositk denken? Vorstandsfihuug des Zeuirums. Die Vorbereitung für die Neuwahlen. Jtr Reichsparteivorstand de» Zentrums hielt gestern mst den Vorsitzenden der Landesverbände und den General- setretären«Ine Sitzung ab, die aus dem ganzen Reiche gut besucht war. Unter anderem nahmen auch der Reichsfinanzminister Dr. Köhler, der Reichsorbestsmmister Dr. Brauns und Dr. Wtrth an der Sitzung UN. »« Tagung wurde geleitet von dem zweiten Vorsitzenden, Gtegerwald. Den größten Test des einleitenden Referat« Stsgerwcckds nahm die Erörterung des Problems Reich und Länder«in. Zu dieser Frage war bekanntlich vor einigen Wochen ein Rsuneraueschuß, bestehend aus Reichstags- und Sandtag». abgeordneUn eingesetzt worden. Dieser Ausschuß hat ausführliche Richtlinien ausgearbeitet, die heute vom Parteioorstond genehmigt wurden. Diese Richtlinien behandeln dos Problem Reich und Länder unter dem Gesichtspunkt der föderativen Grund- «instelluvg des Zentrums. Am 11. April wird der Parteivorstand die Reichsltste für die kommenden Wahlen«ndgüstig ausstellen. Sin Parteitag nnbet vor d«n Wahlen nicht mehr statt.
-100 Natten und 2V Kinder. Amiliche Verlegeuheitsausreden.
In der Adendsitzung des Haushaltsausschuffes des Reichs- loges besprach der Präsibent de« Reichsgesundheitsamtes Hömel die von Genossen Dr. M v s c s angeführten angeblichen Experimente mit im Sterben liegenden Kindern. Im Augu st a. Viktoria- Hospital tn Ehorlottenburg sei bei rachitischen Kindern nur ein neues MistelVigantol" gegen Rachitis ausprobiert worden. Es sei den Kindern dabei nur di« Rachitis dcät und die Höhensonne vorenthalten(!) worden. Di« Experrmental- Wissenschaft habe vor der Hoh«jt des Tod« Hast zu machen Im weiteren Verlauf der Aussprache bemerkte Reichsinnen- minister v. Seudell zur Frag« des Entschädigungsgesetzes für die Privatschulen, daß das Gesetz dem Kabinett vorgelegt sei. Der Minister widersprach der Aufsassung, als ob dos Jugendgesetz nicht der Verfassung entspräche, er hoff«, daß dieser Reichstag es noch verabschieden möge. Der Präsident des Aeichsgesundhestsamtes Hömel t eiste In Er- gänzung seiner Erklärungen noch mit, daß die rachitischen Kinder,
die mst dem neuen MittelVigantol" beHand est wurden, sämtlich geheilt worden seien. Die Aus drucks weis« In der Veröisent» lichung sei allerdings ungeschickt stnd lieblos gewesen. Ministertaldirektor Brecht(Preußen) bat, den von der Reichs» regierung nicht übernommenen Beschlüssen des Reichsrates über die Einstellung von 20 Millionen für die östlichen und 6 Millionen für die westlichen Grenzgebiete zuzustimmen. Das Not» Programm berücksichtige fast ausschließlich die Landwirt- schaft, dagegen nicht die Folgen der Grenzziehung. Auch im Westen gebe es solche Schäden zu ersetzen. Eine längere Aussprache knüpfte sich schließlich noch an die Cnt- schließung der Deutschen Volkspartei  , durch Benehmen mst den Ländern dahin zu wirken, daß erstens der Religionsunterricht in den Schulen nach den Bestimmungen der Reichsoersassung erteilt wird und zwesten» im gesamten Unterricht die religiösen Gefühls der Kinder nicht verletzt werden. Darauf wurde die allgemeine Aussprache geschlossen.
Amnestiedebatte im Nechtsausschuß Die Oeuischuationaleu verteidige« die Fememörder!
Der Rechtsausschuß des Reichstages beschäftigte sich heute mst der Schassung einer Reichsamnestie. Den Veratungen lag ein kommunistischer Antrag zugrunde, ollen wegen po- litlscher Derbrechen oder Vergehen von Gerichten des Reiches oder der Länder abgeurteisten Personen Straffreiheit zu gewähren und von dieser Straffreiheit nur diejenigen auszuschließen, die sich an Mordtaten oder Mordoerschwörungen beteNzt haben. Abg. Geschk«(Komm.) begründete diesen Antrag mit der Recht- sprechung vieler Gericht«, welche die Kommunist«» zu schweren Strafen, Rechtsradikale aber nur gering bestrast hätten. Abg. Scholle<Z) machte darauf aufmerksam, daß der kommu- nistische Antrag auch Urteile der Ländergerichte betreff« und daß damit die Frage der Zuständigkest des Reiches aufgeworfen werde. Abg. Everllng(Dnat.) wies darauf hin, daß auch in natio­nalen Kreisen die Amnestie gefordert würde, vor allem für solch« Verurteille, die in den schwersten Zeiten des Landes auch Mord- taten begangen hätten.(Zuruf llnks: feig« Mörder!) Diese Männer hätten in Zeiten höchster Rat sich vergangen und sie sollten amnestiert werden. Eine Ausnahme wünschten die Deutschnatio- aalen nur für diejenigen, die wegen Landosverrat» oder Verrats militärischer Geheimnisse verurteitt seien. Abg. Pfleger(Bayer. Dp.) erklärte, daß es richtiger sei, in ge» eigneten Fällen zu begnadigen, als ein« allgemeine Amnestie zu erlassen. Es würde auf die Rschtspflege schädlich wirken, ivenn die Amnestie auch solche Urteil« betreffe, die wegen Mordes erst vor wenigen Monaten erlassen seien. Genosse Dr. Roseuseld erklärte für die Sozialdemokratssche Fraktion, daß sie sich immer .r«in« allgemeine Amnestie ausgesprochen Hab«, und daß sie daher auch setzt olles daransetzen werde, eine allgemeine Amnestie zustandezubringen. Besonders die Rechtsprechung wegen Hochoerrats gegen die Kommunisten und die wegen Landes. verrat» sei geradezu unerträglich, zumal die Anwendung des Hochverrotsparagraphen gegen recht», insbesondere im Fall Elaaß, vollständig versagt habe. Die unterschied- liche Behandlung gegenüber rechts und link» erheische dringend eine Amnestie. Im Falle Hölz müsse endlich geholfen werden, allerdings besser im Wege des Wiederoufnohmevertahrens, da dos Wiederaufnohmegofuch von Hölz doch ossensichtlich begrün- det sei. Was die Zuständigkeit des Reiches gegenüber Ur- teilen der Ländergericht« anbetreffe, so habe auch da» Reichs- justizmini st«rium diese Zuständigkeit in Uebereinstimmung mit der Sozialdemokratischen Partei immer angenommen.
Man habe nur wegen des Widerspruches Bayerns   vermieden, di« Frage zur Entscheidung zu bringen. Gegenüber den deutschnatio. nolen Ausführungen hob unser Redner hervor, daß es sich für die Deutschnationolen doch nur um die Fememörder handle. Diese aber seien feige Mörder, dte in brutalster Weise Men- scheu abgeschlachtet hätten und deshalb gewiß nicht Anspruch auf milde Behandlung hätten. Es sei ausgeschlossen, daß die Sozial- demokratische Partei einer Amnestie zustimme, die nicht auch die wegen Landesverrats Verurteilten betreff«. Herr von Vühlein erklärt« für die bayerische   Regie- r u n g, daß nach der Reichsoersassung das Reich nicht das Recht habe, eine Amnestie zu erlassen, die sich auch auf Urteil« der Länder» geeichte beziehe Abg. Everllng(Dnat.) protestierte gegen die Ausführungen des Genossen Rosensell» über die Fememörder. Diese sozialdemokratische Hetze sei eine« der für die Sozialdemokratie notwendigen Mittel, gegen die Deutschnationalen zu kämpfen, woraus st« anscheinend wegen Mangels anderer Argumente nicht verzichten könne. Genosse Laudsberg trat dem deutschnotionalen Redner ent- gegen. Es handle sich bei den Fememorden um gemeine. niederträchtige Mordtoten, bei denen die Mörder Menschen, di« Ihnen verhaßt waren, das Recht auf da, Leben ab- gesprochen und den Mord in«!n«r infamen Weise au»- geführt hätten. Man habe Menschen unter falschen Angaben an versteckt« Ort« gelockt, mehrere hätten sich aus«inen Menschen gestürzt und ihn abgeschlachtet. Seiner der Mörder habe sich später zu seiner Tat bekannt, vielmehr hätten sich olle in seiger De i so gedrückt. Und da stelle sich im Rechtsausschuß des Reichstages ein Mann hin, der noch dazu selbst Anwalt des Rechts sein wplle, und erlaube sich sogar, denen, die sich über die Morde entrüsteten, eine Hetz« vorzuwerfen. Do zeige sich, daß sich«tn« Derwil. derung der Auffassung auch anders äußern könne als in der Begehung von MordtaUn? Reichsjustizminister hergl wies darauf hin, daß die Amnestie im deutschen   Volke starke Bedeutung gewonnen Hobe. Wo» di« Zuständigkeit de» Reiches anbetreffe, so sei diese Frage rechtlich bestritten. Das Reich würde allerdings in der Lage sein, eine Am- nesti« auch bezüglich der Ländergerichte zu erlassen, es sei aber richtig« auf die Länder Rücksicht zu nehmen und sich mit ihnen zu verständigen. Die Regierung könne einer Amnesti» nur nähertreten. loenn sie einheitlich von ollen Seiten verlangt werde. Das fei heute offenbar noch nicht der Fall und deshalb könne di« Regierung heut« nur«ine abwartend« Stellung einnehmen. Die Weiterberatung wurde alsdann auf heute oertagt.
Die Angst, die Angst! Reaktionäre Verbeugungen vor der Arbeiterfchost. In der gestrigen Reichstagssitzung wetteiferten Herr Qua atz, der Deutschnationale, und Herr Mittelmann. der Volksparteiler, in Verbeugungen vor der Arbeiterschaft. Ein Deutschnationaler und ein Bolksparteiler? Nun ja, die Wahlen stehen vor der Tür. Herr Mittelmann, hatte am Mittwoch die sachliche Befähigung des Reich»verkehr»ministers Dr. h. c.   Koch be­zweifelt. Also sprach am Donnerstag Herr O u a a tz, aus- gerechnet Herr Q u a a tz: Ich kenne keinen häßlicheren Hochmut als den der Bildung. Es kommt nicht darauf an, auf welcher Schule jemand gewesen ist. sondern: was er kann. Dte Schule des Lebens ist das wichtigste. Es ist geradezu notwendig, daß ab und zu«in Nichtfachmann ins Ministerium kommt." Goldene Worte, di« die Sozialdemokraten durch kräftige Zurufe unterstrichen. Indessen, Herr Mittelmann sprach ebenso goldene Worte. Er höhnte di« Deutfchnationalen ob ihrer plötzlichen Bekehrung. Wie konnten sie, so Hielt er ihnen mit beißen- dem Spott vor, jahrelang sotrefflich schmähen über den Sattlergesellen Ebert und den Schlosser Se- vering! Jeden sozialdemokratischen Arbeitersekre- t är, der Landrcu wurde» riß die deutschnationale Press« herunter, verhöhnten die deutschnationalen Redner in den Parlamenten. Fachminister war di« große Losung der Deutschnationalen. Und nun fordert«in deutschnatwnaler Redner Nichtfachleut« für dieses und jenes Ministerium! Kräftige sozialdemokratische Zustimmung unterstrich diese Abrechnung. Der ganze Reichstag nahm teil an diesen Verbeugungen
nor der Arbeiterschaft. Es fehlte nicht viel, so hätte er sich zu Ehren der Arbeiterschaft von den Sitzen erhoben. Verbeugungen, von der Wahlangst erpreßt. Wie sie es meinen, wird man nach den Wahlen erleben. Inzwischen werfen die Berliner   Metallindustriellen die Arbeiterschaft auf das Pflaster, damit kein Zweifel über die wahre Gesinnung sich einschleiche. Frankreichs   Zarenhilse gestrichen. Sechs Milliarden Aranken hinausgeworfen. Part», 8. März.(Eigenbericht.) Die Kammer hat am Dienstag über die TUgung der von d» Bank von Frankreich auf Rechnung des Staates während des Krieges Rußland gewährten Kredite oerhandelt. D-r sozialistisch« Abg. Baron wie» darauf hin, daß dies« Gelder auch zur Subventionierung von D e n l k l n und K o l t s ch a k verwendet worden seien. Das bestritt die Regierung. A u r i o l forderte im Namen der sozialistischen   Fraktion, daß die Vorlage bis zur all­gemeinen Regelung des Verhältnisses zwischen der Bank von Frankreich und dem Staat vertagt werde. Unter Stellung der 2er- traucnsfragc bekämpfte Polncarä eine Vertagung, da die Tilgung dieser 6 Milliarden Franken zu den Voraussetzungen der Stabilisterung des Franken gehör«. Die Kammermehrheit geneh- migte darauf das Gesetz unverändert.
Der Abbl Lemire, eine der ältesten und interessantesten PersSn- lichkeiten des französischen   Parlaments, ist gestern im Aller von 7S Jahren gestorben. Obwohl katholischer Geistlicher, geHörle er der politischen Linken an und erfreute sich auch in antiklerikalen Kreisen grästien Ansehens, während er mtt seinen bsschöslichen Vor- gesetzten wiederholt in Konflikt geriet. Er war einer der wenigen Ehrsstlichfozlalen" Frankreichs  . In den letzten Iahren stand er an der Spitz« der internolionalen Vereinigung zur Förderung der Arbeitergärten. Lemir« war der einzige Abgeordnete, der beim Bombenattentat des Anarchisten Vaillant in der französischen  Kammer vor ZZ Iahreu oerletzt wurde.